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COMPONENT REPORT <strong>RISE</strong> KOMPONENTE 1<br />
Brutto-Medianeinkommen<br />
2002<br />
(2001)<br />
1.859 € (ca. 1.820 €)<br />
4.1.3 Espace Mittelland / Kooperationsraum Seeland - Jurasüdfuß – Jura Bernois<br />
Gesamtfläche in<br />
km²<br />
Anzahl Gemeinden <br />
Dauersiedlungsraum<br />
Flächenverbrauch<br />
1981 - 2001<br />
Kurzdarstellung<br />
Schutzgebiete,<br />
Böden, Klima,<br />
Lebensräume /<br />
Elemente der<br />
Kulturlandschaft<br />
Fläche / Struktur:<br />
1223 km2<br />
193<br />
128 km2 (Bauzonenfläche)<br />
Der Kooperationsraum Seeland-Jurasüdfuß-Jura Bernois ist in den letzten 20 Jahren überdurchschnittlich<br />
gewachsen. Die zentral gelegene Region Amt Erlach - östliches Seeland hat allein im Zeitraum 1991 –<br />
2001 bevölkerungsmäßig um 9.5% zugelegt und nimmt damit im Kanton Bern die absolute Spitzenposition<br />
ein. Ein Grossteil der ZuzüglerInnen hat sich in neu entstandenen Einfamilienhausquartieren niedergelassen,<br />
was sich in einem entsprechend hohen Flächenverbrauch niederschlägt. Der Flächenverbrauch<br />
für Siedlungen dürfte somit über dem schweizerischen Mittel liegen, welches der Raumentwicklungsbericht<br />
2005 des Bundes für die Periode von 1985 bis 1997 mit einer Wachstumsrate von 0.86 m2/sec.<br />
angibt.<br />
Naturräumliche/ geologische Gliederung:<br />
Der Kooperationsraum Seeland-Jurasüdfuß-Jura Bernois besteht aus drei verschiedenen, W-Estreichenden<br />
Landschaftstypen:<br />
a) Dem Jurasüdfuß entlang erstrecken sich die weiten, bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts versumpften<br />
Alluvionenebenen des Grossen Mooses und der Grenchner Witi, die heute trocken gelegt sind<br />
und die Grundlage für eine intensive Landwirtschaft mit Acker- und Gemüsebau bieten. Aus den Ebenen<br />
ragen markante, aus Molassegestein gebildete, bewaldete Hügelzüge hervor, die oft markante<br />
Spuren prähistorischer und historischer Besiedlung aufweisen.<br />
b) Gegen Süden geht das Seeland in die Plateaulandschaft des tieferen Schweizerischen Mittellandes<br />
über, die sich durch ein vielfältiges Nebeneinander von Bauerndörfern, Neubauquartieren, melioriertem<br />
Kulturland mit Ackerbau, Gras- und Weideland sowie an wenig ertragreichen Standorten Wald<br />
charakterisiert. Gemischtwirtschaftliche Betriebe (Viehzucht ko<strong>mb</strong>iniert mit Ackerbau) sind vorherrschend.<br />
c) Gegen Norden werden die Alluvionenebenen des Seelandes durch die Juraketten begrenzt, die aus<br />
Kalkgestein aufgebaut sind und Erhebungen bis 1600 m.ü.M. aufweisen (Jurasüdfuß). Die Täler des<br />
Kettenjuras sind erstaunlich dicht besiedelt und weisen einen hohen Industrialisierungsgrad auf (Wiege<br />
der Uhrmacherindustrie). Der scharfe Kontrast zwischen den lieblichen Rebbaulandschaften an<br />
den Hängen des Neuenburger-, Bieler- und Murtensees einerseits und dem dunklen, abweisenden<br />
Jura andererseits tragen entscheidend zur landschaftlichen Anziehungskraft bei.<br />
Der Kooperationsraum Seeland-Jurasüdfuß-Jura Bernois ist durch das Wasser geprägt. Die drei Jurarandseen<br />
(Neuenburgersee, Bieler- und Murtensee) sowie die Aare verleihen der Landschaft ihr unverwechselbares<br />
Gepräge. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts brachten die Überschwemmungen der Aare<br />
immer wieder Tod und Verwüstung. Erst die große Juragewässerkorrektion (1868 - 1878) brachte nachhaltig<br />
Besserung. Die Aare wurde über den neu erstellten Hagneckkanal in den Bielersee umgeleitet, die<br />
Seen zu einem gewaltigen natürlichen Retentionsbecken umfunktioniert. Durch die Juragewässerkorrektion<br />
wurden große Teile des Seelandes trocken gelegt und urbar gemacht.<br />
Der unterschiedliche geologische Untergrund hat im Kooperationsraum auch unterschiedliche Bodentypen<br />
entstehen lassen. Die drainierten Alluvionenböden sind generell sehr fruchtbar, die trocken gelegten<br />
Moore bieten mit ihren Torfböden ideale Voraussetzungen für einen ertragsstarken Gemüsebau. Im<br />
Plateaugebiet herrschen Braun- und Parabraunerden vor, während sich auf dem Jurakalk flachgründige,<br />
magere Rendzina-Böden entwickelt haben.<br />
Das Klima ist durch die geringe Meereshöhe (Seespiegel Bielersee 429m.ü.M.) und die ausgleichende<br />
Wirkung der Jurarandseen sehr mild. Die sonnenexponierten Südhanglagen entlang den Seeufern eignen<br />
sich vorzüglich für den Rebbau.<br />
Charakteristische Elemente der Kulturlandschaft:<br />
- Meliorierte, ausgeräumte und intensiv genutzte Agrarlandschaft im Grossen Moos<br />
- Kleinräumige und vielfältige, durch die ehemalige Dreifelderwirtschaft reich strukturierte, traditionelle<br />
Kulturlandschaft auf dem Plateau des tieferen Mittellandes<br />
11<br />
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