Pinne 2010 - Yachtclub Meridian eV

kann, nehmen wir zur Fortbewegung wieder
einmal den Motor. Nach der Hälfte der
Strecke wird gestoppt, die Badeleiter herunter
gelassen und ein Badefest mitten im
Meer veranstaltet. Welch ein Erlebnis!
Zum Schluss lassen uns noch einmal die
Fallwinde vom Pantokrator ein wenig
Lustsegeln, bevor wir wieder für die Übernachtung
in diesem Hafen 70 € (!) bezahlen
dürfen. Ein wenig traurig nehmen wir
am nächsten morgen voneinander Abschied.
Fazit: Mir ist dieses Schiff zu groß, ich genieße
aber auch die Größe! Ich genieße die
Sicherheit dieses großen Schiffes in zwei
Meter Welle. Der schwere Motor, den man
mal eben anschmeißen kann, wenn die Segelgarderobe
zu groß ist. Zu groß sind mir
die Kräfte, die auftreten. Ich habe mich
meistens davor drücken können, die Genua
dicht holen zu müssen. Die Genua hat
mich am letzten Tag gestraft, als mir beim
Fieren die Schot nur kurz durch die Finger
rauschte und herrliche Brandblasen verursachte.
Eine aufregende Woche, in der manches
Erstaunliche passiert: zum Beispiel meine
Frau, ein Gewitterhasenherz, lernt mit Gewittern
auf dem Wasser klar zu kommen.
Beate, der am ersten Tag ziemlich schlecht
war, will jetzt ein Segelkurs belegen um
segeln zu lernen. Aus fünf Einzelpaaren,
aus zehn Individuen wuchs in dieser Woche
ein tolle Gruppe zusammen, die eine
spannende Woche miteinander verbracht
hat!
Für uns heißt es jetzt noch eine Bucht im
Nordwesten der Insel zu Enddecken. Erst
einmal freuen wir uns unser Schlafdefizit
aufzuholen. Manchmal schwankt in den
ersten Tagen noch das Fenster im Bad oder
der Tisch in der Taverne. Das liegt aber
nicht am übermäßigen Alkoholkonsum,
sondern an unserem Gleichgewichtsorgan,
welches sich immer noch auf See wähnt.
Wir nehmen dort das Angebot an Jollen
weniger in Anspruch als geplant. Ursache
ist einfach das schlechte Wetter. Aber zwei
schöne Touren mit einem Top Cat 16 bleiben
uns in guter Erinnerung.
Dieter Bagdahn
Yachtclub Meridian 25