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Weitere Spuren in seiner Diözese - Franz-Ludwig von Pfalz-Neuburg

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enthielt „Fleisch- und Brotbänke, das Armier- oder Ratsgewölbe und das Küchengewölbe“.<br />

Das Gebäude war 36 Ellen lang, 18 Ellen breit und 15 Ellen bis zum Gesims hoch. Das<br />

e<strong>in</strong>stöckige Gebäude erhielt e<strong>in</strong>en Dachreiterturm 53 . E<strong>in</strong> Eck des Rathauses war als Pranger<br />

ausgebaut worden, der durch e<strong>in</strong>e „erhöhte Staffel“ und e<strong>in</strong>e Rückwand aus behauenen<br />

Ste<strong>in</strong>en gebildet wurde. In diese war e<strong>in</strong> Halseisen e<strong>in</strong>gelassen, an welchem die Missetäter<br />

angeschlossen und zum allgeme<strong>in</strong>en Spott ausgestellt wurden. Auch die öffentlichen Auspeitschungen<br />

vor der Landesausweisung fanden dort statt. 1726 konnten die sieben Brot- und die<br />

vier Fleischbänke im Rathaus bezogen werden 54 .<br />

Der große Stadtbrand <strong>von</strong> 1825 vernichtete das Rathaus und die benachbarten fürstbischöflichen<br />

Vorwerksgebäude 55 .<br />

5. Pfarrhaus und Schule<br />

Am 18. November 1721 hatte man mit dem Bau des neuen Pfarrhauses begonnen.<br />

Auch e<strong>in</strong> neues Schulhaus wurde errichtet. F. L. hat für diesen Bau das Holz gespendet. Dieses<br />

Gebäude war „nur aus Holz und Lehm zusammengeklebt“ worden 56 .<br />

1749 musste wegen Baufälligkeit des Gebäudes an der gleichen Stelle e<strong>in</strong> Neubau errichtet<br />

werden 57 .<br />

6. Neuer Friedhof<br />

Nachdem der Pfarrer <strong>in</strong> das neue Pfarrhaus e<strong>in</strong>gezogen war, tauschte er e<strong>in</strong> Stück des Mauergartens<br />

gegen ebensoviel Land für das fürstbischöfliche Vorwerk e<strong>in</strong>. So konnte um die Kirche<br />

e<strong>in</strong> neuer Friedhof angelegt werden 58 .<br />

7. Mariensäule<br />

Im Jahr 1723 hatten der damalige Pfarrer und e<strong>in</strong> „bürgerlicher Lebküchler“ die Marienstatue<br />

errichten lassen. Aufgestellt wurde sie am 15. August. Der Bildhauer, der sie geschaffen hat,<br />

ist unbekannt 59 . Die Statue war ursprünglich mit e<strong>in</strong>em „gemauerten Rondell“ umgeben, das<br />

später durch Ste<strong>in</strong>säulen, zwischen denen Ketten gespannt waren, ersetzt wurde 60 .<br />

8. Nepomukstatue<br />

Im Jahr 1726 ließ der damalige Pfarrer die Statue des heiligen Johannes <strong>von</strong> Nepomuk an der<br />

Außenseite der Friedhofsmauer errichten 61 .<br />

9. „Streitkräfte“<br />

Im Jahr 1730 stellte die Stadt Jauernig „streitbare Mannspersonen als Streitkräfte auf“. Es<br />

handelte sich um 115 Mann aus der Stadt Johannisberg und 120 Mann aus dem Dorf Jauernig.<br />

Diese sollten dem „drohenden Übertritte Stanislaus’scher Revolutionärer gegen den König<br />

<strong>von</strong> Polen, König August <strong>von</strong> Sachsen, nach Schlesien gegenübertreten“. Führer dieser Mannschaften<br />

waren die örtlichen Adeligen und Standes<strong>in</strong>haber 62 .<br />

10. Die Entwicklung Jauernigs unter <strong>Franz</strong> <strong>Ludwig</strong><br />

In se<strong>in</strong>er handgeschriebenen „Topographica Silesiae“ (verfasst <strong>von</strong> 1756-60) weist Friedrich<br />

Bernhard Werner auf die Aufwärtsentwicklung <strong>von</strong> Jauernig h<strong>in</strong>:<br />

„Heutigentags siehet dieser Ort ganz anders aus und hat sonderlich unter dem Bischof <strong>Franz</strong><br />

<strong>Ludwig</strong>, Herzogen <strong>von</strong> <strong>Neuburg</strong>, e<strong>in</strong>e viel andere Form bekommen, <strong>in</strong>dem derselbe unter<br />

dem Schloß e<strong>in</strong>e schöne neue und ganz aparte Kirch, Rathaus und anderes erbauen lassen,<br />

dergestalt um selbige noch viel andere Häuser sich gefunden und angebaut worden, <strong>in</strong> guter<br />

53 Paupie S. 7<br />

54 Paupie S. 7<br />

55 Pachl S. 288<br />

56 Paupie S. 7<br />

57 Pachl S. 303 und Paupie S. 6<br />

58 Paupie S. 7<br />

59 Paupie S. 7<br />

60 Paupie S. 9<br />

61 Paupie S. 8<br />

62 Paupie S. 10<br />

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