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Fallstudie Testküche - Energie.ch

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Adressen:<br />

Herausgeber: Bundesamt für Konjunkturfragen (Bf K)<br />

Belpstrasse 53<br />

3003 Bern<br />

Tel.: 031/61 21 39<br />

Fax: 031/46 41 02<br />

Ges<strong>ch</strong>äftsstelle: RAVEL<br />

c/o Amstein+Walthert AG Leuts<strong>ch</strong>enba<strong>ch</strong>strasse 45 8050 Züri<strong>ch</strong><br />

Tel.: 01/305 91 11<br />

Fax: 01/305 92 14<br />

Ressortleiter: Jean Marc Chuard Enerconom AG Ho<strong>ch</strong>feldstrasse 34 3012 Bern<br />

Tel.: 031/23 97 23<br />

Fax: 031/24 63 53<br />

Autoren: Lorenz Perincioli Hans Gasser Infraconsult AG Bitziusstrasse 40 3006 Bern<br />

Tel.: 031/43 25 25<br />

Fax: 031/43 25 87<br />

Diese Studie gehört zu einer Reihe von Untersu<strong>ch</strong>ungen, wel<strong>ch</strong>e zu Handen des Impulsprogrammes RAVEL von Dritten<br />

erarbeitet wurde. Das Bundesamt für Konjunkturfragen und die von ihm eingesetzte Programmleitung geben die vorliegende<br />

Studie zur Veröffentli<strong>ch</strong>ung frei. Die inhaltli<strong>ch</strong>e Verantwortung liegt bei den Autoren und der zuständigen Ressortleitung.<br />

Copyright Bundesamt für Konjunkturfragen 3003 Bern, September 1992<br />

Auszugsweiser Na<strong>ch</strong>druck unter Quellenangabe erlaubt.<br />

Zu beziehen bei der Eidg. Drucksa<strong>ch</strong>en- und Materialzentrale, Bern (Best. Nr. 724.397.13.52 D)<br />

Form. 724.397.13.52 D 10.92 500<br />

RAVEL - Materialien zu RAVEL


Materialien zu RAVEL<br />

<strong>Fallstudie</strong>«<br />

<strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong>»<br />

Lorenz Perincioli<br />

Hans Gasser<br />

Impulsprogramm RAVEL<br />

RAVEL - Materialien zu RAVEL Bundesamt für Konjunkturfragen


INHALTSVERZEICHNIS<br />

ZUSAMMENFASSUNG Seite<br />

1. AUSGANGSLAGE UND AUFGABE 1<br />

2. VORGEHEN 3<br />

2.1. Konzept 3<br />

2.2. Wahl der <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong> 3<br />

3. IST-AUFNAHME 4<br />

3.1. Merkmale der gewählten <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong> 4<br />

3.2. Messkonzept für die IST-Aufnahme 7<br />

3.3. <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> 8<br />

3.3.1. Jahresverbrau<strong>ch</strong>, Jahresgang 1990 8<br />

3.3.2. Tagesverbrau<strong>ch</strong>, Wo<strong>ch</strong>entag 9<br />

3.3.2. Tagesgang 10<br />

3.3.4. Aufteilung auf die einzelnen<br />

Verbrau<strong>ch</strong>ergruppen 11<br />

3.4. <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> der Einzelgeräte 11<br />

4. KONZEPT FÜR DIE VERSUCHE 20<br />

4.1. Bestimmung der Versu<strong>ch</strong>e 20<br />

4.2. Verzei<strong>ch</strong>nis der Versu<strong>ch</strong>e 20<br />

4.3. Voraussetzungen für die Ko<strong>ch</strong>versu<strong>ch</strong>e 22<br />

4.4. Messkonzept für die Gerätetests 22<br />

5. DIE VERSUCHE 23<br />

5.1. Die Grillplatte 23<br />

5.1.1. Ist-Zustand 23<br />

5.1.2. Versu<strong>ch</strong>sgeräte 23<br />

5.1.3. Tests 24<br />

5.1.4. Diskussion der Versu<strong>ch</strong>sergebnisse<br />

Grillplatte, Handhabung 29<br />

5.1.5. Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsna<strong>ch</strong>weis für den Ersatz der Gusseisen-Grillplatte<br />

dur<strong>ch</strong> eine Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte 30<br />

5.1.6. Lösung mit minimalem <strong>Energie</strong>aufwand 31<br />

5.1.7. Massnahmenvors<strong>ch</strong>lag aus der<br />

Testreihe “Grillplatte” 32<br />

5.2. Wasser ko<strong>ch</strong>en 33<br />

5.2.1. Versu<strong>ch</strong>sziel 33<br />

5.3. Der Ko<strong>ch</strong>herd 35<br />

5.3.1. Ist-Zustand 35<br />

5.3.2. Versu<strong>ch</strong>sgerät 36<br />

5.3.3. Wasser-Ko<strong>ch</strong>zyklen 36<br />

5.3.4. Fazit aus den Versu<strong>ch</strong>en “Ko<strong>ch</strong>herd” 40


Seite<br />

5.4. Der Garprozess 40<br />

5.4.1. Versu<strong>ch</strong>sziel 40<br />

5.4.2. Ist-Zustand 40<br />

5.4.3. Tests 41<br />

5.5. Dampfgeräte 43<br />

5.5.1. Versu<strong>ch</strong>sziel 43<br />

5.5.2. Ist-Zustand 43<br />

5.5.3. Versu<strong>ch</strong>sgerät 44<br />

5.5.4. Tests 44<br />

5.6. Vacuumgaren und Warmhalten 48<br />

5.6.1. Versu<strong>ch</strong>sziel 48<br />

5.6.2. Ist-Zustand 48<br />

5.6.3. Versu<strong>ch</strong>sgeräte 49<br />

5.6.4. Vacuumgaren und warmhalten 50<br />

5.6.5. Adaption der gema<strong>ch</strong>ten Erfahrungen für<br />

die gewerbli<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>e 52<br />

5.7. Poulet grillen 53<br />

5.7.1. Versu<strong>ch</strong>sziel 53<br />

5.7.2. Ist-Zustand 53<br />

5.7.3. Test 54<br />

5.8. Was<strong>ch</strong>anlage und Topfspülanlage 55<br />

5.8.1. Ist-Zustand 55<br />

5.8.2. Versu<strong>ch</strong>sziele 55<br />

5.8.3. Versu<strong>ch</strong>e 56<br />

5.8.4. Wann ist ein Gerätersatz angezeigt? 57<br />

6. LAST-MANAGEMENT-SYSTEM (LMS) 60<br />

6.1. Versu<strong>ch</strong>sziel 60<br />

6.2. Funktionsprinzip vom LMS 60<br />

6.3. Versu<strong>ch</strong>svoraussetzungen 61<br />

6.4. Versu<strong>ch</strong>sgeräte 62<br />

6.5. Versu<strong>ch</strong>sanordnung 63<br />

6.6. Versu<strong>ch</strong>sergebnisse 64<br />

6.7. Diskussion der Ergebnisse, Folgerungen 71<br />

7. WEITERE SPARVORSCHLÄGE 74<br />

7.1. Beleu<strong>ch</strong>tung 74<br />

7.2. Lüftung 74<br />

7.3. Kühlung 74<br />

7.4. Warmhalten 75<br />

7.5. Gas 75<br />

8. SCHLUSSBETRACHTUNGEN 76<br />

LITERATURVERZEICHNIS


ZUSAMMENFASSUNG<br />

Mit dem Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekt 13.52 <strong>Fallstudie</strong> <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong> soll der Stromverbrau<strong>ch</strong> in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e analysiert<br />

werden, <strong>Energie</strong>sparmassnahmen sollen vorges<strong>ch</strong>lagen und im praktis<strong>ch</strong>en Einsatz weitgehend ausprobiert werden.<br />

Die Sparmassnahmen gliedern si<strong>ch</strong> in die Berei<strong>ch</strong>e neue Te<strong>ch</strong>nologien und Verfahren, organisatoris<strong>ch</strong>e Massnahmen sowie<br />

Einsatz eines Last-Management-Systems.<br />

Als <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong> wurde das Migros Restaurant im “Zentrum Seeland” in Lyss gewählt. Das Restaurant wurde vor 8 Jahren<br />

gebaut. Es weist 206 Sitzplätze auf und hat zusätzli<strong>ch</strong> einen Direktverkauf (Traiteur) für heisse Poulets, Kühlprodukte etc.<br />

Untersu<strong>ch</strong>t wurden nur die eigentli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>engeräte. Die 12 wi<strong>ch</strong>tigsten davon wurden genau geprüft und sind im Beri<strong>ch</strong>t<br />

detailliert bes<strong>ch</strong>rieben. Geräte neuester Te<strong>ch</strong>nologie wurden für Testzwecke provisoris<strong>ch</strong> installiert.<br />

Mittels 18 Testreihen wurden Sparmassnahmen an den wi<strong>ch</strong>tigsten Geräten ausgetestet. Einige der Massnahmen wiesen<br />

re<strong>ch</strong>t spektakuläre Erfolge auf. Klar zum Vors<strong>ch</strong>ein kam dabei, dass au<strong>ch</strong> Kü<strong>ch</strong>en stark vernetzte Systeme sind und<br />

deshalb der Stromverbrau<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t isoliert betra<strong>ch</strong>tet werden kann.<br />

Na<strong>ch</strong>stehend sind einige der Versu<strong>ch</strong>sresultate kurz bes<strong>ch</strong>rieben:<br />

Eine moderne Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte verbrau<strong>ch</strong>te im Dauertest immerhin enttäus<strong>ch</strong>ende 81% der <strong>Energie</strong>, wel<strong>ch</strong>e eine herkömmli<strong>ch</strong>e<br />

Guss-Grillplatte benötigt. Würde erstere aber ergänzt dur<strong>ch</strong> ein Induktionsko<strong>ch</strong>feld, um den vereinzelten Kundenwüns<strong>ch</strong>en<br />

am Na<strong>ch</strong>mittag gere<strong>ch</strong>t zu werden, so kann der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> auf 23% gesenkt werden. In der<br />

dazugehörigen Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>nung konnte na<strong>ch</strong>gewiesen werden, dass trotz der Investition von Fr. 15’000.— jährli<strong>ch</strong><br />

Minderkosten von Fr. l’900.— entstehen. Diese werden ermögli<strong>ch</strong>t dank den Einsparungen an Reinigungsaufwand,<br />

Putzmitteln und elektris<strong>ch</strong>er <strong>Energie</strong>.<br />

In einem mögli<strong>ch</strong>st der Praxis na<strong>ch</strong>gebildeten Wasserko<strong>ch</strong>-Zyklus wurde der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en dem vorhandenen<br />

Gussplattenherd und einem Induktionsherd neuester Te<strong>ch</strong>nologie na<strong>ch</strong>gebildet. Der herkömmli<strong>ch</strong>e Herd wies dabei<br />

einen Wirkungsgrad von 54% auf, der Induktionsherd errei<strong>ch</strong>te 82%. Er benötigte also 1/3 weniger <strong>Energie</strong> als der erstere.<br />

Beim einmaligen Bratvorgang von Hacksteak benötige der Induktionsherd gar nur 1/4 der <strong>Energie</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zum<br />

Gussplattenherd.<br />

Um das <strong>Energie</strong>sparpotential beim Garen zu untersu<strong>ch</strong>en, wurde Reis auf dem Induktionsherd gegart, und zwar mit vers<strong>ch</strong>iedenen<br />

Wassermengen und Ko<strong>ch</strong>intensitäten. Dabei wurde festgestellt, dass bei Verwendung von mögli<strong>ch</strong>st


wenig Wasser und bei geringer Ko<strong>ch</strong>temperatur (88° C) bis zu 50% <strong>Energie</strong> gespart werden kann.<br />

Ein weiterer Versu<strong>ch</strong> prüfte vers<strong>ch</strong>iedene Garverfahren für Reis. Am s<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>testen s<strong>ch</strong>nitt dabei der in der <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong><br />

dazu vorgesehene Kippkessel ab. Etwa halb soviel <strong>Energie</strong> benötigte der zu Testzwecken installierte Combidämpfer.<br />

No<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong> weniger brau<strong>ch</strong>te jedo<strong>ch</strong> ein sogenannter “Vacuumgartopf”. Im Beri<strong>ch</strong>t ist bes<strong>ch</strong>rieben, wie aus diesem<br />

Haushaltgerät ein wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sinnvoll einsetzbares Gerät für die gewerbli<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>e entstehen könnte.<br />

Der Combidämpfer überzeugte beim Grillieren von Poulets. Er benötigte nur 42% der <strong>Energie</strong>, wel<strong>ch</strong>e der dazu eingesetzte<br />

Röstgrill benötigt oder 51% von derjenigen des vorhandenen Heissluftofens. Als Nebeneffekt resultierte beim Combidämpfer<br />

ein um 8 resp. 3% geringerer Gewi<strong>ch</strong>tsverlust des Ko<strong>ch</strong>gerätes im Verglei<strong>ch</strong> zu den genannten herkömmli<strong>ch</strong>en<br />

Geräten.<br />

Bei der Dur<strong>ch</strong>laufwas<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>ine als grösstem <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>er konnte, basierend auf Verbrau<strong>ch</strong>smessungen, re<strong>ch</strong>neris<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong>gewiesen werden, dass si<strong>ch</strong> ein Ersatz der Anlage aus wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er wie au<strong>ch</strong> energiewirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>er Hinsi<strong>ch</strong>t<br />

s<strong>ch</strong>on na<strong>ch</strong> 89 Betriebsjahren begründen lässt. Auss<strong>ch</strong>laggebend dazu waren die Einsparungen an Arbeit, <strong>Energie</strong>, Wasser<br />

und Was<strong>ch</strong>mittel. Berücksi<strong>ch</strong>tigt wurde au<strong>ch</strong> der <strong>Energie</strong>einsatz zur Herstellung der Anlage.<br />

Während 10 Wo<strong>ch</strong>en wurde die Taugli<strong>ch</strong>keit eines Lastmanagement- oder Lastbegrenzungs-Systems für den reinen Kü<strong>ch</strong>enbetrieb<br />

getestet. Viel Strom lässt si<strong>ch</strong> damit ni<strong>ch</strong>t sparen, aber die Stromspitzen können merkli<strong>ch</strong> gesenkt werden,<br />

sofern das System sinnvoll eingesetzt wird. Wi<strong>ch</strong>tig ist, dass mögli<strong>ch</strong>st alle Verbrau<strong>ch</strong>er anges<strong>ch</strong>lossen und die zugestandenen<br />

Abs<strong>ch</strong>altzeiten mögli<strong>ch</strong>st grosszügig bemessen werden. Die Wirksamkeit des Lastmanagement-Systems kann<br />

stark erweitert werden, wenn die Systemgrenze im vorhandenen Zählerkreis auf “gutmütige Grossverbrau<strong>ch</strong>er” wie Wäs<strong>ch</strong>erei,<br />

Warmwasserboiler etc. erweitert werden kann.


1. AUSGANGSLAGE UND AUFGABE<br />

Das Bundesamt für Konjunkturfragen erhielt 1989 von den eidgenössis<strong>ch</strong>en Räten den Auftrag, die Zunahme des Verbrau<strong>ch</strong>es<br />

von elektris<strong>ch</strong>er <strong>Energie</strong> zu bre<strong>ch</strong>en. In der Folge wurde das Impulsprogramm Ravel lanciert (rationelle Verwendung<br />

von Elektrizität).<br />

Mit den Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekten<br />

13.51 “<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e” und<br />

13.52 “<strong>Fallstudie</strong> <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong>”<br />

soll der Stromverbrau<strong>ch</strong> in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e analysiert und konkrete <strong>Energie</strong>sparmassnahmen vorges<strong>ch</strong>lagen werden.<br />

Die beiden Projekte bilden im weiteren die Grundlage für das Umsetzungsprojekt 13.01 “Kü<strong>ch</strong>e und Strom”, wel<strong>ch</strong>es Ende<br />

1992 mit ersten Tageskursen an die Oeffentli<strong>ch</strong>keit treten wird.<br />

Dem <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> in gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>en wurde bis heute relativ wenig Gewi<strong>ch</strong>t beigemessen. Dies u.a. aus folgenden<br />

Gründen:<br />

- Die <strong>Energie</strong>kosten spielen bei der Gesamt-Betriebskostenre<strong>ch</strong>nung einer gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e eine untergeordnete Rolle.<br />

- Kü<strong>ch</strong>engeräte für Grosskü<strong>ch</strong>en wurden bis jetzt selten auf ihre <strong>Energie</strong>effizienz getestet. Genaue Verglei<strong>ch</strong>szahlen (Verbrau<strong>ch</strong>sstandards)<br />

für die vers<strong>ch</strong>iedenen Geräte fehlen.<br />

- Ungenaue Kenntnisse der Wärmelasten im realen Betrieb für Kü<strong>ch</strong>en führen häufig zu überdimensionierten Klima- und<br />

Lüftungsanlagen und damit zu erhöhtem <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>.<br />

Mit dem Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekt “<strong>Fallstudie</strong> Testkkü<strong>ch</strong>e 13.52" sollen in erster<br />

Linie die eigentli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>engeräte untersu<strong>ch</strong>t werden, da hier am wenigsten Grundlagen vorhanden sind. Die im<br />

Zusammenhang mit der Kü<strong>ch</strong>e installierte Hauste<strong>ch</strong>nik wie Heizung, Lüftung, Beleu<strong>ch</strong>tung und gewerbli<strong>ch</strong>e Kälte werden<br />

nur soweit nötig behandelt, da diese Gegenstand anderer Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekte sind.


2<br />

Folgende Hauptziele sollen errei<strong>ch</strong>t werden:<br />

- Anhand des Fallbeispiels ist der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> der einzelnen Geräte aufzuzeigen.<br />

- Dur<strong>ch</strong> Austesten neuer energieeffizienter Geräte und Verfahren sowie organisatoris<strong>ch</strong>er Massnahmen sind die <strong>Energie</strong>sparmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

im realen Betrieb zu ergründen.<br />

- Die Mögli<strong>ch</strong>keiten und Grenzen von Last-Management-Systemen (Leistungsbegrenzung) für den Kü<strong>ch</strong>enbetrieb sind<br />

auszulosten.<br />

Im August 1991 ers<strong>ch</strong>ien ein Zwis<strong>ch</strong>enberi<strong>ch</strong>t zum vorliegenden Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekt.<br />

Er enthält eine detaillierte Bestandesaufnahme aller stromverbrau<strong>ch</strong>enden Geräte und Gerätearten (55)<br />

mit<br />

- Gerätebes<strong>ch</strong>rieb, Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Daten, Benutzerverhalten<br />

- Leistungsverlauf pro Tag, <strong>Energie</strong>rverbrau<strong>ch</strong> pro Tag, Anteil am Gesamtverbrau<strong>ch</strong><br />

- Einsparmögli<strong>ch</strong>keiten und Potential<br />

Der vorliegende Beri<strong>ch</strong>t enthält in Kapitel 3 die wi<strong>ch</strong>tigsten Aussagen dieser Bestandesaufnahme.<br />

Im Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekt “<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> in gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>en 13.51" (Bearbeitung dur<strong>ch</strong> ALTENO AG, Langenbruck)<br />

wurde eine Grobanalyse der gesamten Kü<strong>ch</strong>enausrüstung und Hauste<strong>ch</strong>nik erstellt. Weiter wurden Kennzahlen<br />

(<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> pro Mahlzeit, <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> pro Fr. Umsatz usw.) für die gewählte <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong> sowie für vier weitere<br />

Kü<strong>ch</strong>entypen (Alterspflegeheim, Kantonsspital, S<strong>ch</strong>nellimbiss sowie Landgasthof) erarbeitet. Dazu liegt der Beri<strong>ch</strong>t<br />

”<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> in gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>en" vom November 1991 vor, erhältli<strong>ch</strong> beim Bundesamt für Konjunkturfragen,<br />

Tel. 031 61 21 39, Fax 031 61 20 57, Bestell-Nr. 724.397.13d.<br />

Der Beri<strong>ch</strong>t zum Fors<strong>ch</strong>ungsprojekt “Lüftungsanlagen im Restaurationsberei<strong>ch</strong> 41.53" (Bearbeitung dur<strong>ch</strong> TUFFLI und<br />

Partner AG, Glarus) gibt Aufs<strong>ch</strong>luss über die betreffenden Normen und Gesetze und ma<strong>ch</strong>t <strong>Energie</strong>sparvors<strong>ch</strong>läge für<br />

den Planer und Betreiber von Lüftungsanlagen im Restaurationsberei<strong>ch</strong>. Der Beri<strong>ch</strong>t ist erhältli<strong>ch</strong> beim glei<strong>ch</strong>en Bundesamt<br />

unter der Nr. 724.397.41.53.


3<br />

2. VORGEHEN<br />

2.1. Konzept<br />

1 Wahl der <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong>·<br />

2 Literaturre<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e, Marktre<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>engeräte<br />

3 Aufnahme IST-Zustand, Messungen, Feinanalyse<br />

4 Zwis<strong>ch</strong>enberi<strong>ch</strong>t (August 1991)·<br />

5 Planung des Testbetriebes<br />

6 Testbetrieb<br />

7 Auswertung und Dokumentation<br />

8 S<strong>ch</strong>lussberi<strong>ch</strong>t<br />

2.2. Wahl der <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong><br />

Folgende Kriterien führten zur Wahl der <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong>n:<br />

- Betriebstyp: Eine Restaurant-Kü<strong>ch</strong>e mittlerer Grösse mit mögli<strong>ch</strong>st glei<strong>ch</strong>mässiger Auslastung<br />

- Betreiber: Der Betreiber soll die Bereits<strong>ch</strong>aft zur Mitarbeit gewährleisten. Ideal ist ein Betreiber mehrerer ähnli<strong>ch</strong>er Kü<strong>ch</strong>en<br />

(z.B. öffentli<strong>ch</strong>e Verwaltung, Grossbank, Lebensmittelverteiler usw.)<br />

- Alter der bestehenden Installationen und Geräte: 5 bis 10 Jahre. Es soll der heutige, dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Standard der Kü<strong>ch</strong>eneinri<strong>ch</strong>tung<br />

untersu<strong>ch</strong>t werden (keine veraltete Kü<strong>ch</strong>e)<br />

Wahl: Unter fünf zur Vorevaluation ausgewählten Kü<strong>ch</strong>en wurde aufgrund<br />

obiger Kriterien das Restaurant der Migros Genossens<strong>ch</strong>aft Bern, “Zentrum<br />

Seeland", Lyss, ausgewählt.


4<br />

3. IST-AUFNAHME<br />

3.1. Merkmale der gewählten <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong><br />

Die gewählte <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong>, das Migros Restaurant im Zentrum Seeland in Lyss, kann wie folgt <strong>ch</strong>arakterisiert werden:<br />

- Kü<strong>ch</strong>e: Diese produziert einenteils für das Restaurant mit 206 Sitzplätzen, andernteils aber au<strong>ch</strong> für den Direktverkauf<br />

(Traiteur). Die dort eingesetzen Geräte wie Pouletgrill, Kühl- und Warmhaltevitrinen gehören zu den untersu<strong>ch</strong>ten <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>ern<br />

der <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong>.<br />

Regenerierung, Warmhaltebuffet und Essen-Abgabe


5<br />

- <strong>Energie</strong>versorgung: Rein elektris<strong>ch</strong> betriebenes Restaurant<br />

(ausgenommen Heizung mit ca. l’700 kg Heizöl-Anteil pro Jahr. Das Gesamte Einkaufszentrum wird von den BKW (Bernis<strong>ch</strong>e<br />

Kraftwerke AG) auf Mittelspannungsebene (16 kV) mit Elektrizität versorgt. Der Elektrizitätsverbrau<strong>ch</strong> wird für das<br />

Restaurant separat erfasst und verre<strong>ch</strong>net.<br />

- <strong>Energie</strong>kennzahlen: Im Restaurationsbetrieb von 620 m2<br />

<strong>Energie</strong>bezugsflä<strong>ch</strong>e sind Geräte mit einer Ans<strong>ch</strong>lussleistung von total 260 kW installiert, also 0,42 kW/m2. Im Mai 1991<br />

wurde ein maximaler <strong>Energie</strong>bezug von 139 kW gemessen.<br />

Bei einem Jährli<strong>ch</strong>en Verbrau<strong>ch</strong> von elektris<strong>ch</strong>er <strong>Energie</strong> von 248’000 kWh beträgt die <strong>Energie</strong>kennzahl “Elektrizität” für<br />

den Restaurationsbetrieb 1’440 MJ/m2a.<br />

- Preprozessing: Ein kleiner Teil der Speisen wird in der Zentralkü<strong>ch</strong>e des Migros Zentrums S<strong>ch</strong>önbühl (Shoppyland) vorbereitet.<br />

Ein geringer Teil des Gesamtenergieverbrau<strong>ch</strong>s zur Zubereitung der fertigen Geri<strong>ch</strong>te fällt also in S<strong>ch</strong>önbühl an.<br />

Dieser Anteil am Gesamtenergieverbrau<strong>ch</strong> wird in der vorliegenden Studie ni<strong>ch</strong>t berücksi<strong>ch</strong>tigt.<br />

Aus Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsgründen wird dieses System insbesondere von Restaurationsketten immer häufiger angewendet<br />

(neuester Trend ist “sou vide”).<br />

- Besonderheiten: Der Kü<strong>ch</strong>enbetrieb kann bezügli<strong>ch</strong> des Betriebskonzeptes, der te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Ausrüstung wie au<strong>ch</strong> des<br />

Betriebes als forts<strong>ch</strong>rittli<strong>ch</strong> und energiesparend qualifiziert werden. Es konnten keine übermässigen und unnötigen “<strong>Energie</strong>fresser”<br />

festgestellt werden.<br />

Auf der nä<strong>ch</strong>sten Seite finden Sie eine Zei<strong>ch</strong>nung der Kü<strong>ch</strong>e. Nummeriert<br />

sind die in Kapitle 3.5. näher bes<strong>ch</strong>riebenen Geräte.


6<br />

Migros Restaurant Zentrum Seeland, Lyss


7<br />

3.2. Messkonzept für die IST-Aufnahme<br />

Die Gesamtverbrau<strong>ch</strong>smessungen beinhalten alle Verbrau<strong>ch</strong>er im Restaurationsberei<strong>ch</strong> d.h. Kü<strong>ch</strong>e, Traiteur, Lüftung und<br />

Beleu<strong>ch</strong>tung.<br />

Die monatli<strong>ch</strong>en Verbräu<strong>ch</strong>e konnten der Migros-internen <strong>Energie</strong>bu<strong>ch</strong>haltung entnommen werden.<br />

Von jedem Gerät bzw. jeder Geräteart wurden die Daten und die energierelevanten Merkmale aufgenommen (Nennleistung,<br />

ges<strong>ch</strong>ätzter <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> pro Tag, ges<strong>ch</strong>ätzte tägli<strong>ch</strong>e Betriebsdauer).<br />

Aufgrund dieser Daten wurde ein Messkonzept für 15 ausgewählte Geräte<br />

erstellt und wie folgt dur<strong>ch</strong>geführt:<br />

- Der Leistungsbezug der ausgewählten Geräte wurde während mindestens 4 Tagen aufgezei<strong>ch</strong>net.<br />

- Während der Messperiode von insgesamt 17 Tagen wurde der gesamte Leistungsbezug aufgezei<strong>ch</strong>net.<br />

- Die Momentanleistungen wurden im Dreiminutentakt gemessen (20 Messungen pro Stunde).<br />

Die Messungen wurden im Rahmen des Untersu<strong>ch</strong>ungsprojektes 13.51 von ALTENO AG dur<strong>ch</strong>geführt.


8<br />

3.3. <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong><br />

3.3.1. Jahresverbrau<strong>ch</strong>, Jahresgang 1990<br />

Im Jahr 1991 wurde ein Minderverbrau<strong>ch</strong> von 0,11% im Verglei<strong>ch</strong> zum oben aufgeführten Jahr 1990 errei<strong>ch</strong>t. Die Differenzen<br />

der einzelnen Monatrsverbräu<strong>ch</strong>e sind sehr klein. Sie werden geringfügig beeinflusst von Festtagen wie Ostern<br />

und Weihna<strong>ch</strong>ten sowie von den Sommerferien und dem “Januarlo<strong>ch</strong>”. Die fehlende Tagesli<strong>ch</strong>tnutzung kommt dur<strong>ch</strong> den<br />

ebenfalls glei<strong>ch</strong>bleibenden Verbrau<strong>ch</strong> für die Beleu<strong>ch</strong>tung klar zum Ausdruck.


9<br />

3.3.2. Tagesverbrau<strong>ch</strong>, Wo<strong>ch</strong>engang<br />

Der Wo<strong>ch</strong>engang des Leistungsverlaufes konnte anhand der gemessenen Leistungsverläufe der Gruppe Kraft + Wärme,<br />

Kälte, Lüftung und Li<strong>ch</strong>t während der 17-tägigen Messperiode aufsummiert werden. In die Messperiode fielen die zwei<br />

Feiertage Auffahrt und Pfingstmontag.


10<br />

Es können drei typis<strong>ch</strong>e Tagesverbräu<strong>ch</strong>e festgestellt werden:<br />

- Normal-Arbeitstag (Mo-Do, Sa) typis<strong>ch</strong>er Tagesverbrau<strong>ch</strong> 706 kWh/d<br />

- Lang-Arbeitstag(Fr-Abendverkauf) typis<strong>ch</strong>er Tagesverbrau<strong>ch</strong> 1015 kWh/d<br />

- Feiertag (So, Auffahrt,<br />

Pfingstmontag) typis<strong>ch</strong>er Tagesverbrau<strong>ch</strong> 130 kWh/d 70% des Feiertags-Verbrau<strong>ch</strong>s geht zulasten der Kältemas<strong>ch</strong>inen<br />

(Lagerung).<br />

3.3.2. Tagesgang<br />

Zur Darstellung eines typis<strong>ch</strong>en Tagesverlaufes wurde ein Normal-Arbeitstag (Do, 23.5.1991) gewählt. Zu bea<strong>ch</strong>ten sind<br />

die hohen Leistungsspitzen der Verbrau<strong>ch</strong>ergruppe “Kraft + Wärme”.<br />

- Elektroverbrau<strong>ch</strong>, Do, 23.5.1991 697 kWh<br />

(mittlerer Verbrau<strong>ch</strong> Normal-Arbeitstag) (706 kWh)<br />

- Spitzenleistung 115 kW


11<br />

3.3.4. Aufteilung auf die einzelnen Verbrau<strong>ch</strong>ergruppen<br />

Der Gesamt-Elektroverbrau<strong>ch</strong> eines Normal-Arbeitstages (Mo-Do, Sa) konnte aufgrund der Messungen und der kompletten<br />

Aufnahme der eingesetzten Geräte auf die vers<strong>ch</strong>iedenen Gerätegruppen verteilt werden.<br />

3.4. <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> der Einzelgeräte<br />

Grossgeräte ( 1kW Nennleistung)


1 2<br />

Kleingeräte (1 kW Nennleistung)<br />

Abwas<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>inen


13<br />

Kühlgeräte<br />

Beleu<strong>ch</strong>tung<br />

3.5. Gerätebes<strong>ch</strong>rieb<br />

Dieser bes<strong>ch</strong>ränkt si<strong>ch</strong> auf die hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>sten <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>er der<br />

Grossgeräte G1 bis G10 und Abs<strong>ch</strong>was<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>inen Al und A2.


20<br />

4. KONZEPT FÜR DIE VERSUCHE<br />

4.1. Bestimmung der Versu<strong>ch</strong>e<br />

An den übli<strong>ch</strong>en Hauste<strong>ch</strong>nikinstallationen wie Heizung, Lüftung, Kühlung und Li<strong>ch</strong>t werden im Zusammenhang mit andern<br />

<strong>Energie</strong>sparprojekten bereits Untersu<strong>ch</strong>ungen angestellt. In der vorliegenden <strong>Fallstudie</strong> interessieren uns die typis<strong>ch</strong>en<br />

Kü<strong>ch</strong>engeräte.<br />

Die Auswahl derselben erfolgte na<strong>ch</strong> folgenden Kriterien: - Grosser <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong><br />

- Grosses Sparpotential<br />

- Mögli<strong>ch</strong>keit der Einflussnahme<br />

Die Sparmassnahmen gliedern si<strong>ch</strong> in die na<strong>ch</strong>stehenden drei Berei<strong>ch</strong>e: - Te<strong>ch</strong>nologie (besseres Gerät, neue Gerätete<strong>ch</strong>nologie)<br />

- Verfahren (z.B. dämpfen statt ko<strong>ch</strong>en)<br />

- Organisation (z.B. abstellen bei Ni<strong>ch</strong>tgebrau<strong>ch</strong>)<br />

4.2. Verzei<strong>ch</strong>nis der Versu<strong>ch</strong>e<br />

Auf der nä<strong>ch</strong>sten Seite findet der Leser ein matrixartiges Verzei<strong>ch</strong>nis der gema<strong>ch</strong>ten Versu<strong>ch</strong>e. Diese sind auf den Seiten<br />

21 bis 59 bes<strong>ch</strong>rieben.<br />

Mit Kreuz X sind die einzelnen Versu<strong>ch</strong>e bezei<strong>ch</strong>net, mit dem Kasten[X] ist angezeigt, wel<strong>ch</strong>e Einzelversu<strong>ch</strong>e untereinander<br />

vergli<strong>ch</strong>en werden und mit<br />

der Nummer im Kasten [1][ X ]<br />

s<strong>ch</strong>riebe angezeigt.<br />

ist die Reihenfolge der Versu<strong>ch</strong>sbe-


22<br />

4.3. Voraussetzungen für die Ko<strong>ch</strong>versu<strong>ch</strong>e<br />

Für die Versu<strong>ch</strong>e hatten wir die na<strong>ch</strong>stehenden Voraussetzungen zu befolgen:<br />

- Die zum testen verwendeten Lebensmittel mussten no<strong>ch</strong> verkaufsfähig sein.<br />

- Es durfte kein Lebensmittelabfall entstehen.<br />

- Die Versu<strong>ch</strong>e mussten während dem normalen Betrieb und ohne diesen stark zu stören dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

4.4. Messkonzept für die Gerätetests<br />

Als Messgeräte wurden 5 <strong>Energie</strong>zähler installiert. Typ: 20/80 (60 Amp) mit<br />

einer Anzeige-Ablesegenauigkeit von 0,1 kWh.


23<br />

5. DIE VERSUCHE<br />

5.1 Die Grillplatte<br />

5.1.1 Ist-Zustand<br />

Eine gusseiserne Grillplatte (siehe G 5, Kapitel 3.4) ist direkt bei der Essensausgabe installiert. Damit wird am Vormittag<br />

auf Vorrat produziert. Ab 11.00 bis 13.00 Uhr werden häufigere und bis 18.30 Uhr nur seltene Gästewüns<strong>ch</strong>e laufend erfüllt.<br />

Pro Tag werden dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> 8 kg Fleis<strong>ch</strong> gegrillt. Die Wärmeabstrahlung der s<strong>ch</strong>warzen Gussplatte ist offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

gross. Hier gilt es Massnahmen auszuprobieren.<br />

5.1.2 Versu<strong>ch</strong>sgerät,<br />

Gewählt wurde ein Gerät mit hartver<strong>ch</strong>romter Grillplatten-Oberflä<strong>ch</strong>e und guter geräteseitiger Wärmedämmung:<br />

Champion MS-60S “Hart<strong>ch</strong>rom” von Menue System St. Gallen<br />

Daten gemäss Hersteller:<br />

- Grösse 600 x 600 mm<br />

- Ans<strong>ch</strong>lusswert 6 kW<br />

- <strong>Energie</strong>bedarf zum Aufheizen 1.1 kWh<br />

- Leistungsbedarf “stand by” 0.7 kW<br />

- Neupreis Fr. 5’300.—


24<br />

5.1.3 Tests<br />

TEST 1A Aufheizen<br />

Frage: Wieviel <strong>Energie</strong> wird zur Erstellung der Betriebsbereits<strong>ch</strong>aft benötigt?<br />

Thermostat auf 180o C, Oberflä<strong>ch</strong>e sauber und trocken, ca. 20° C.<br />

Resultat: Die benötigte <strong>Energie</strong> entspri<strong>ch</strong>t ungefähr der Masse des Grillplattenkörpers.<br />

Approximative Bere<strong>ch</strong>nung der benötigten <strong>Energie</strong> (Q) ohne Verluste:<br />

Q = m x #T x Cp<br />

m = Masse der Grillplatte (ca. 50 kg)<br />

#T = Temperaturunters<strong>ch</strong>ied (160°)<br />

Cp = spez. Wärmeinhalt (für Grauguss: 0,15; für CrNi 18/8:0,14 Wh/kgK)<br />

Q = 50 kg x 160 K x 0,15 Wh/kgK = l’200 Wh


25<br />

TEST 1B Abkühlen und wieder aufheizen<br />

Frage: Darf die <strong>Energie</strong>zufuhr dur<strong>ch</strong> ein Lastmanagementsystem unterbro<strong>ch</strong>en werden ohne den Betrieb der Grillplatte zu<br />

stören?<br />

Test mit der Hart<strong>ch</strong>romplatte: (Temperaturverteilung in oC)<br />

Resultat: Dank des grossen Potentials von gespei<strong>ch</strong>erter <strong>Energie</strong> kann eine Grillplatte oder eine Kippbratpfanne ohne weiteres<br />

z.B. 5 Minuten vom Netz getrennt werden, ohne dass der Ko<strong>ch</strong> dies bemerken wird.<br />

TEST 2A Stand by<br />

Frage: - Wieviel <strong>Energie</strong> benötigt der Stand by-Betrieb?<br />

- Warum benötigt die Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte im realen Kü<strong>ch</strong>enbetrieb<br />

viel mehr Stand by-<strong>Energie</strong> als der Hersteller angibt?<br />

Thermostat auf 200° C<br />

Messwerte in kW bei folgen- Gussplatte Hart<strong>ch</strong>romplatte<br />

der Grillplattenoberflä<strong>ch</strong>e:<br />

- trocken 1,5 0,9<br />

- mit Anbratrückständen, rel. trocken 1,6 1,25<br />

- mit dünner Oels<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>t —- 1,7


26<br />

Resultat: Ein wesentli<strong>ch</strong>er Teil des Stand by-<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>es erfolgt dur<strong>ch</strong> Abstrahlung. Diese bere<strong>ch</strong>net si<strong>ch</strong> wie<br />

folgt:<br />

Qs = Cs x A x T4<br />

(A: abstrahlende Flä<strong>ch</strong>e; T: absolute Temperatur oK)<br />

Die theoretis<strong>ch</strong>en Strahlungskonstanten Cs für die vers<strong>ch</strong>iedenen Betriebszustände sind ausserordentli<strong>ch</strong> unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>.<br />

Cs für - Nickel poliert (230° C) 0,41 x 10-8 W/m2 K4h<br />

- Stahl matt/oxidiert (26-356° C) 5,54 x 10-8 W/m2 K4h<br />

- oeliger Anstri<strong>ch</strong> 4.49 x 10-8W/m2 K<br />

Gemäss obigen Daten kann ein oeliger Anstri<strong>ch</strong> die abstrahlungshemmende<br />

Oberflä<strong>ch</strong>enbes<strong>ch</strong>i<strong>ch</strong>tung der Hart<strong>ch</strong>romplatte weitgehend zuni<strong>ch</strong>te ma<strong>ch</strong>en.<br />

Eine ähnli<strong>ch</strong>e Auswirkung haben au<strong>ch</strong> Anbratrückstände.<br />

Wird mit mögli<strong>ch</strong>st wenig Oel angebraten, und wird na<strong>ch</strong> jedem Anbratvorgang die Platte gereinigt, so kann jedo<strong>ch</strong> wesentli<strong>ch</strong><br />

mehr <strong>Energie</strong> gespart werden.<br />

Test 2B Stand by mit/ohne Wärmedämmung<br />

Frage: Kann der Wärmeverlust im Stand by-Betrieb dur<strong>ch</strong> einen wärmedämmenden Deckel wirksam einges<strong>ch</strong>ränkt werden?


27<br />

Die Grillflä<strong>ch</strong>e der gusseisernen Platte wurde mit einer Wärmedämmplatte gemäss Bild belegt. Diese besteht aus einer 6<br />

cm Steinwollplatte, einer rückseitigen Verstärkung aus Hartpavatex und ist rundum belegt mit Alufolie.<br />

Messwerte in kW (Test mit Gussplattengrill)<br />

bei folgender ohne mit<br />

Grillplattenoberflä<strong>ch</strong>e: Wärmedämmung Wärmedämmung<br />

- trocken 1.5 0.75<br />

- mit Anbratrückständen 1.6 0.8<br />

Der Wärmedämmverlust der eingebauten Grillplatte dur<strong>ch</strong> die hiermit ni<strong>ch</strong>t gedämmte Umrandung der Grillplatte ist beträ<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

und wesentli<strong>ch</strong>e Verbesserungen sind dur<strong>ch</strong>aus no<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>.<br />

Resultat: Ein wärmedämmender Deckel ermögli<strong>ch</strong>t erstaunli<strong>ch</strong>e Einsparungen. Es stellt si<strong>ch</strong> bloss die Frage, ob si<strong>ch</strong> ein<br />

sol<strong>ch</strong>er (z.B. wegs<strong>ch</strong>wenkbarer) Deckel einsetzen lässt.<br />

TEST 3 Braten von Hacksteak<br />

Fragen:- Wieviel <strong>Energie</strong> brau<strong>ch</strong>t das Braten von Poulet-Hacksteaks?<br />

- Wel<strong>ch</strong>es ist die optimalste Methode Bratgut na<strong>ch</strong> Kundenwuns<strong>ch</strong> herzustellen?


28<br />

Legende zum Diagramm:<br />

Die Breite der Säulen entspri<strong>ch</strong>t dem Chargengewi<strong>ch</strong>t, die Flä<strong>ch</strong>e dem <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> und die Höhe dem spezifis<strong>ch</strong>en<br />

<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>.<br />

Resultat:- Guss- und Hart<strong>ch</strong>romgrillplatte sowie Bratpfanne auf Induktionsherd sind glei<strong>ch</strong>wertig bezügli<strong>ch</strong> <strong>Energie</strong>- und<br />

Zeitaufwand.<br />

- Die Bratpfanne auf dem herkömmli<strong>ch</strong>en Herd brau<strong>ch</strong>t 80% der <strong>Energie</strong> und 50% der Zeit, um si<strong>ch</strong> vorerst einmal selbst<br />

aufzuheizen. Der eigentli<strong>ch</strong>e Aufwand für Braten entspri<strong>ch</strong>t etwa demjenigen der anderen Verfahren von 0,18 kWh/kg<br />

oder 25 Wh pro Hacksteak von 140 g Gewi<strong>ch</strong>t.<br />

- Die Kombination Bratpfanne und Induktionsherd ist die ideale Voraussetzung, um vereinzelte Kundenwüns<strong>ch</strong>e zu erfüllen.<br />

TEST 4 Dauerversu<strong>ch</strong> Grillplatte<br />

Frage: Wieviel <strong>Energie</strong> spart die Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte gegenüber der GussGrillplatte im regulären Kü<strong>ch</strong>enbetrieb?


29<br />

Resultat: Gemäss diesem Praxis-Dauerversu<strong>ch</strong> lässt si<strong>ch</strong> mit der Hart<strong>ch</strong>romGrillplatte ca. 20% <strong>Energie</strong> einsparen.<br />

5.1.4 Diskussion der Versu<strong>ch</strong>sergebnisse Grillplatte Handhabung<br />

Die vers<strong>ch</strong>iedenen Tests ergaben folgendes:<br />

- Die Grillqualität ist bei beiden Geräten glei<strong>ch</strong>wertig.<br />

- Die Hart<strong>ch</strong>romplatte spart im praktis<strong>ch</strong>en Einsatz 20% gegenüber dem gusseisernen Grill.<br />

- Eine isolierende Abdeckung kann bis zu 50% Ersparnis erzielen.<br />

- Der Hauptunters<strong>ch</strong>ied der beiden untersu<strong>ch</strong>ten Grillplatten für den Anwender liegt in der problemlosen, giftfreien und ras<strong>ch</strong>en<br />

Reinigung der Hart<strong>ch</strong>romplatte. Die Grauguss-Grillplatte muss tägli<strong>ch</strong> mit einem ho<strong>ch</strong>aktiven Grillreinigungsmittel<br />

der Giftklasse 3 gereinigt werden. Das Mittel ist sehr teuer und der tägli<strong>ch</strong>e Reinigungsaufwand von 15 bis 20 Min. ist<br />

sehr ho<strong>ch</strong>. Die Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte dagegen kann problemlos mit Eis in wenigen Minuten gereinigt werden.<br />

Spezifis<strong>ch</strong>er <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> “Kundenwüns<strong>ch</strong>e”<br />

Frage: Wel<strong>ch</strong>es Gerät benötigt den geringsten Stand by-Verbrau<strong>ch</strong>?<br />

Der Stand by-Betrieb dauert tägli<strong>ch</strong> 7 1/2 Std. Während dieser Zeit werden hö<strong>ch</strong>stens 4 kg Bratgut verarbeitet. Dazu<br />

wird folgender <strong>Energie</strong>aufwand benötigt:<br />

a) mit dem Gussplatten-Grill<br />

QG = 7,5 h x 1,6 kW + 4 kg x 0,18 kWh/kg = 12,7 kWh<br />

b) mit Gussplatten-Grill und wärmedämmendem Deckel während 6,5 Std.<br />

QGD = QG - 6,5 h x 0,8 kW = 7,5 kWh


30<br />

c) mit dem Hart<strong>ch</strong>romplatten-Grill<br />

QH = 7,5 h x 1,25 kW + 4 kg x 0,18 kWh/kg = 10,1 kWh<br />

d) mit Bratpfanne und Induktionsherd, 280 g Fleis<strong>ch</strong> pro Charge und 0,07 kWh pro Charge (gem. Versu<strong>ch</strong> 0,1 kWh für<br />

0,55 kg)<br />

QI = 4 kg x 0,07 kWh = 1,0 kWh<br />

0,280 kg<br />

5.1.5 Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsna<strong>ch</strong>weis für den Ersatz der Gusseisen-Grillplatte dur<strong>ch</strong> eine Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte<br />

Bere<strong>ch</strong>nungen gemäss RAVEL-Umsetzungsprojekt 42.01 Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit<br />

“RAVEL zahlt si<strong>ch</strong> aus”<br />

Investition Hart<strong>ch</strong>rom-Grillplatte<br />

Investition Nutzungsd. Zins in % Annuitäts- jährl. Kapitalk.<br />

Fr. Jahre faktor Fr.<br />

Gerät 5’300 12 8 0,133 700.—<br />

Einbau ca.2’000 12 8 0,133 266.—<br />

total 970.—<br />

Einsparungen pro Jahr<br />

- <strong>Energie</strong> 20 kW x 52 Wo<strong>ch</strong>en x Fr. -.17 Fr. 177.—<br />

- Reinigungsmittel 25 1 zu Fr. 28.— Fr. 700.—<br />

- Reinigungsaufwandsminderung (ang. 10 Min)<br />

0,17 h x 300 Tage zu Fr. 30.—/h Fr. l’530.—<br />

total Fr. 2’407.—<br />

Resultat: Die Einsparungen im Verglei<strong>ch</strong> zu den Kapitalkosten sind so gross, dass ein Ersatz s<strong>ch</strong>on heute wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong><br />

ist.


3 1<br />

Bere<strong>ch</strong>nung der mittleren jährli<strong>ch</strong>en Kosten und Erträge<br />

Zins Prei sstei g. Mi ttel wert- jährl . Kosten Kosten u.<br />

% % faktor Fr. Erträge<br />

- Kapital 970.— - 970.-<br />

- <strong>Energie</strong>einsp. 8 5 1.332 177.— + 236.-<br />

- Reinigungseinsparungen<br />

8 5 1.332 +700.— + 932.-<br />

- Reinigung Aufwandeinsparung<br />

8 4 1.256 + l’530.— + l’922.-<br />

Total Einsparungen + 2’120.-<br />

Resultat: Dur<strong>ch</strong> den Ersatz der Gussgrillplatte dur<strong>ch</strong> eine Hart<strong>ch</strong>romplatte wird eine mittlere jährli<strong>ch</strong>e Einsparung von ca.<br />

Fr. 2’000.-erzielt.<br />

5.1.6 Lösung mit minimalem <strong>Energie</strong>aufwand<br />

Produktion mit Hart<strong>ch</strong>romplatten-Grill kWh<br />

Aufwärmen 1.7<br />

Stand by z.B. 1/2 Std. 0.6<br />

Produktion 4 kg 0.7<br />

Kundenwüns<strong>ch</strong>e mit Induktionsherd<br />

und Bratpfannen (siehe 5.1.4 d) 1.0<br />

Total pro Tag 4.0<br />

Verglei<strong>ch</strong> zu heute (TEST 4) 103 kWh:6 Tage 17.2<br />

Minderverbrau<strong>ch</strong> kWh<br />

pro Tag = 13.2<br />

pro Jahr (300 Tage) = 4’000<br />

bei Fr. -.l7/kWh = Fr. 680.—<br />

oder<br />

17.2 - 4.0 x l00% = 77%<br />

17.2


32<br />

Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsna<strong>ch</strong>weis<br />

Investition Induktions-Herd (1 Ko<strong>ch</strong>feld)<br />

Investition Nutzungsd. Zins in % Annuitäts- jährl. Kapitalk.<br />

Fr. Jahre faktor Fr.<br />

Gerät 6’700 12 8 0,133 891.—<br />

Einbau 1’000 12 8 0,133 133.—<br />

total l’024.—<br />

Total jährli<strong>ch</strong>e Kosten undErträge<br />

Zins Preissteig. Mittelwert- jährl . Kosten Kosten u.<br />

% % faktor Fr. Erträge<br />

- Kapital 1024.— -l’024.—<br />

- <strong>Energie</strong>einsp. 8 5 1.332 680.— 906.—<br />

Total Einsparungen 118.—<br />

Resultat: Die <strong>Energie</strong>einsparungen dur<strong>ch</strong> den Einsatz eines Induktionsherdes können die Mehrkosten ni<strong>ch</strong>t vollständig<br />

auffangen.<br />

5.1.7 Massnahmenvors<strong>ch</strong>lag aus der Testreihe “Grillplatte”<br />

- Ersatz des Gussplatten-Grilles dur<strong>ch</strong> Hart<strong>ch</strong>romplatten-Grill<br />

- Der Grill wird im Produktionsberei<strong>ch</strong> installiert und nur zur Produktion eingesetzt.<br />

- Im Ausgabeberei<strong>ch</strong> wird ein Induktionsherd mit 1 oder 2 Ko<strong>ch</strong>stellen installiert (weniger Platzverbrau<strong>ch</strong> und<br />

Wärmestrahlung).<br />

- Die <strong>Energie</strong>einsparung beträgt 77% oder 4’000 kWh/Jahr.<br />

- Die jährli<strong>ch</strong>en Minderkosten betragen ca. Fr. l’900.— (siehe 5.1.5 und 5.1.6).


33<br />

5.2 Wasser ko<strong>ch</strong>en<br />

5.2.1 Versu<strong>ch</strong>sziel<br />

Es soll der Frage na<strong>ch</strong>gegangen werden, wann ein Deckel beim Wasserko<strong>ch</strong>en und beim Garen angewendet werden soll<br />

und wel<strong>ch</strong>e Einsparungen er bringen kann.<br />

TEST 5 Wasser aufko<strong>ch</strong>en im Kippkessel (G 10)<br />

Frage: Wie gross sind der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> und die Aufko<strong>ch</strong>dauer für je 20 1 Kaltwasser (14° C) im kalten resp. aufgeheizten<br />

Gerät, mit und ohne Deckel?<br />

Als Faustregel gilt:<br />

Um 1 1 Wasser um 86° C zu erwärmen, benötigt es 0,1 kWh (Cp = 1.16 Wh/kg<br />

K). Um 20 1 von 14° C auf 97o C zu erwärmen benötigt es demna<strong>ch</strong> 1.9 kWh.<br />

Ein weiterer Versu<strong>ch</strong> mit 30 1 Kaltwasser und kaltem Gerät mit Deckel (TEST<br />

9) benötigte es 5.2 kWh, also gerade glei<strong>ch</strong>viel wie für 20 1 Wasser ohne<br />

Deckel.<br />

Resultat: - Der Deckel vermindert den <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> für das Aufko<strong>ch</strong>en<br />

um 20%.<br />

- Bei Kaltstart wird 50% der <strong>Energie</strong> für das Aufheizen des Gerätes benötigt.


34<br />

TEST 6 Wasserverdampfen in der Kippbratpfanne (G 1)<br />

Frage: Viele Speisen müssen während längerer Zeit bei lei<strong>ch</strong>tem Ko<strong>ch</strong>en gegart werden. Wieviel <strong>Energie</strong> kann eingespart<br />

werden dur<strong>ch</strong> die Benützung des Deckels?<br />

In beiden Fällen ca. 8 cm ko<strong>ch</strong>endes Wasser, Thermostat auf 100° C. Die<br />

Dauerleistung des Gerätes betrug 12.8 und 13.2 kW (gemäss Typens<strong>ch</strong>ild<br />

10.2 kW Ans<strong>ch</strong>lussleistung).<br />

Resultat:- Im ersten Augenblick ers<strong>ch</strong>eint der marginale Effekt des Deckels unglaubwürdig.<br />

- Soll das Ko<strong>ch</strong>gut bei Siedetemperatur gehalten werden, so wird die zugeführte <strong>Energie</strong> hauptsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> zum Wasserverdampfen<br />

verwendet und der Deckel kann kaum eine Wirkung erzeugen (ausgenommen beim Druckbehälter). Der <strong>Energie</strong>konsum<br />

kann nur dur<strong>ch</strong> die Stromzufuhrbegrenzung gedrosselt werden.<br />

In der Regel kann unterhalb dem Siedepunkt gegart werden und der Deckel tut seine Wirkung.<br />

- Oft will der Ko<strong>ch</strong> das Ko<strong>ch</strong>gut eindicken, d.h. er will Wasser verdampfen. Pro Liter Wasser werden dazu (theoretis<strong>ch</strong>)<br />

630 Wh benötigt, oder ca. 6,5 kWh für 10 Liter Wasser! Unnötige Wasserzugabe sollte also unbedingt unterlassen werden.


35<br />

5.3 Der Ko<strong>ch</strong>herd<br />

5.3.1 Ist-Zustand<br />

Der elektris<strong>ch</strong>e Ko<strong>ch</strong>herd mit 4 Gussplatten zu je 4 kW wird vor allem für Saucen und Suppen verwendet (siehe G8, Kapitel<br />

3.3.5). Sein <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> von 14 kWh pro Tag zeigt seine geringe Bedeutung in dieser Kü<strong>ch</strong>e.


36<br />

5.3.2 Versu<strong>ch</strong>sgerät<br />

Es wurde ein Induktionsherd mit 4 Platten gewählt:<br />

MS Induktionsherd 1-40S Standmodell von Menue System<br />

Ans<strong>ch</strong>lusswert 14 kW, Ko<strong>ch</strong>felddur<strong>ch</strong>messer 255 mm<br />

Neupreis ca. Fr. 18’000.—<br />

5.3.3 Tests<br />

TEST 7 Wasser-Ko<strong>ch</strong>zyklen<br />

Frage: Wie verglei<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> die <strong>Energie</strong>verbräu<strong>ch</strong>e des vorhandenen Gussplatten-Herdes zum Induktions-Herd in zwei<br />

der Praxis na<strong>ch</strong>gebildeten Versu<strong>ch</strong>szyklen?<br />

Versu<strong>ch</strong>anordnung:<br />

- Für alle Versu<strong>ch</strong>e wurde der glei<strong>ch</strong>e Topf aus Chrom-Nickelstahl mit ferritis<strong>ch</strong>em Boden und Deckel verwendet (D = 30<br />

cm, H = 30 cm, G = 4.4 kg).<br />

- Zyklus: 2 resp. 10 1 kaltes Wasser werden im bes<strong>ch</strong>riebenen Topf auf die kalte Platte gestellt, zum Sieden gebra<strong>ch</strong>t und<br />

weggenommen. 5 Min. später wird der glei<strong>ch</strong>e, in der Zwis<strong>ch</strong>enzeit gekühlte und mit 2 resp. 10 1 kaltem Wasser versehene<br />

Topf wieder auf die zwis<strong>ch</strong>enzeitli<strong>ch</strong> abgestellte Herdplatte gestellt. Der Zyklus wiederholt si<strong>ch</strong>, bis dreimal Wasser<br />

zum Sieden gebra<strong>ch</strong>t wurde.


37<br />

Zyklen mit 2 l Wasser<br />

ZYklen mit 10 l Wasser


38<br />

Bere<strong>ch</strong>nung des theoretis<strong>ch</strong> notwendigen <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>es ohne Verluste<br />

Q = m x Δ T x Cp:<br />

Zyklus 3 x 2 1 Zyklus 3 x 10 1<br />

kWh kWh<br />

Topf: cp 0.14 Wh/kgK<br />

m = 4.4 kg<br />

ΔT = 97 / 20 = 77°<br />

3 Zyklen 0.14 0.14<br />

Wasser: cp 1.16<br />

Δ T = 97 / 14 = 83° 0.58 2.89<br />

Total 0.72 3.03<br />

Total beide Zyklen (kWh) 3.750<br />

<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> Q und Wirkungsgrad<br />

theoretis<strong>ch</strong> Gussplatten- Induktions-<br />

Herd Herd<br />

Q Q Q<br />

kWh kWh % kWh %<br />

Zyklus 3 x 2 1 0.72 1.5 48 0.9 80<br />

Zyklus 3 x 10 1 3.03 5.4 56 3.7 82<br />

Total beide Zyklen 3.75 6.9 54 4.6 82<br />

Anteile % 100 67<br />

Gussplatten- Induktions-<br />

Herd Herd<br />

Total Aufko<strong>ch</strong>dauer (ohne Wartezeiten) Min Min<br />

Zyklus 2 L 22 16<br />

10 L 86 61<br />

Total 108 77<br />

Anteile % 100 71


39<br />

Braten von Hacksteaks gemäss TEST 3<br />

Gussplatten- Induktions-<br />

Herd Herd<br />

spezifis<strong>ch</strong>er <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong><br />

(kWh/kg) 0.75 0.18 (24%)<br />

Aufwärm- und Bratdauer (Min.) 14 8 (57%)<br />

Resultat: Bei den Ko<strong>ch</strong>zyklen kommt der Induktionsherd sehr nahe an das theoretis<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>e heran (82%). Dank der<br />

z.T. langen Aufwärmprozesse und Nutzbarma<strong>ch</strong>ung der im Plattenkörper gespei<strong>ch</strong>erten <strong>Energie</strong> fällt der Gussplatten-<br />

Herd ni<strong>ch</strong>t zu krass ab mit 54% Wirkungsgrad. Dies tut er jedo<strong>ch</strong> beim oben erwähnten TEST 3. Hier muss eine kleine<br />

Masse auf eine hohe Temperatur erhitzt werden. Der herkömmli<strong>ch</strong>e Herd benötigt dazu viermal mehr <strong>Energie</strong> und fast<br />

die doppelte Zeit.<br />

TEST 8 Dauerversu<strong>ch</strong> Ko<strong>ch</strong>herd<br />

Frage: Wieviel <strong>Energie</strong> spart der Induktions-Herd gegenüber dem Gussplatten-Herd im regulären Kü<strong>ch</strong>enbetrieb?


40<br />

Resultat: Gemäss diesem Praxis-Dauerversu<strong>ch</strong> lässt si<strong>ch</strong> mit dem Ersatz des Gussplatten-Herdes dur<strong>ch</strong> einen Induktionsherd<br />

20 bis 30% <strong>Energie</strong> einsparen.<br />

5.3.4 Fazit aus den Versu<strong>ch</strong>en “Ko<strong>ch</strong>herd”<br />

In der gewählten <strong>Testkü<strong>ch</strong>e</strong> lassen si<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> den Einsatz eines Induktionsherdes keine spektakulären <strong>Energie</strong>einsparungen<br />

erzielen. Das Kü<strong>ch</strong>enpersonal hat das neuzeitli<strong>ch</strong>e Gerät jedo<strong>ch</strong> sehr begrüsst. Hauptgründe sind:<br />

- Kleine Mengen können sehr ras<strong>ch</strong> erhitzt werden<br />

- Unmittelbar ras<strong>ch</strong>e Leistungsregulierung<br />

- Lei<strong>ch</strong>te Reinigung (es kann ni<strong>ch</strong>ts anbrennen)<br />

- Zusätzli<strong>ch</strong>e Abstellflä<strong>ch</strong>e<br />

5.4 Der Garprozess<br />

5.4.1 Versu<strong>ch</strong>sziel<br />

Am Beispiel von Reis soll ein typis<strong>ch</strong>er Garprozess untersu<strong>ch</strong>t werden. Dazu wird der Versu<strong>ch</strong> mit vers<strong>ch</strong>iedenen Geräten<br />

und unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Bedingungen dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

5.4.2 Ist-Zustand<br />

Der Reis, wie andere Produkte au<strong>ch</strong>, werden am Vortag gegart, ans<strong>ch</strong>liessend gekühlt und im Kühlraum über Na<strong>ch</strong> aufbewahrt.<br />

Am folgenden Tag werden diese dann im Drucksteamer regeneriert, in der Bain Marie warm gehalten und dem<br />

Gast abgegeben. Der Reis (z.B. 20 kg) wird im Kippkessel gegart und ans<strong>ch</strong>liessend mit ca. 400 1 dur<strong>ch</strong>laufendem Wasser<br />

gewässert und glei<strong>ch</strong>zeitig gekühlt.


41<br />

5.4.3 Tests<br />

TEST 9 Reis garen mit vers<strong>ch</strong>iedenen Geräten<br />

Frage: Mit wel<strong>ch</strong>em Gerät kann Reis am wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>sten gegart werden?<br />

Legende zum Diagramm:<br />

Die Breite der Säule entspri<strong>ch</strong>t dem Gewi<strong>ch</strong>t ungeko<strong>ch</strong>ten Reises, die untere Flä<strong>ch</strong>e dem <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> zum Wasser<br />

aufko<strong>ch</strong>en, die obere Flä<strong>ch</strong>e zum Garen und die Höhe der Säulen dem spezifis<strong>ch</strong>en <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>.<br />

Diskussion der Resultate<br />

- Gemäss Kü<strong>ch</strong>en<strong>ch</strong>ef wird normalerweise pro 1 kg Reis 3 1 Wasser aufgeko<strong>ch</strong>t.<br />

Damit au<strong>ch</strong> im Kippkessel der Reis körnig bleibt, wird hier ca. 6 1 pro 1 kg Reis verwendet. Würde nur die normale Wassermenge<br />

verwendet, so könnten beim Garen von 20 kg Reis 1.6 kW eingespart werden.<br />

- Als wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>stes Produktionsgerät erwies si<strong>ch</strong> der Combidämpfer.<br />

- Auf den Versu<strong>ch</strong> Vacuumgaren (di<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>liessender Topf auf Gussplatten-<br />

Herd) wird im Kapitel 5.6, “Vacuumgaren und warmhalten”, eingegangen.


42<br />

Test 10 Wieviel Wasser für’s Garen?<br />

Frage: Wie kann der Ko<strong>ch</strong> am Beispiel von Reisgaren den <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> beeinflussen?<br />

Die Versu<strong>ch</strong>e wurden auf dem Induktionsherd dur<strong>ch</strong>geführt. Auf der MaximalStufe 10 wurden vers<strong>ch</strong>iedene Mengen von<br />

Wasser aufgeko<strong>ch</strong>t, der Reis beigegeben und mit vers<strong>ch</strong>ieden stark ko<strong>ch</strong>endem Wasser, mit und ohne Deckel, zu körnigem<br />

Reis gegart.<br />

Es wurde in keinem Versu<strong>ch</strong> alles Wasser eingeko<strong>ch</strong>t.<br />

Verwendeter Topf: D = 40 cm, H = 23 cm, G = 6.6 kg<br />

Verwendeter Reis: “Carolina” (Migros) 1.35 1/kg, 18 bis 20 Min. Ko<strong>ch</strong>zeit Wasseraufnahme ca. 1.4 bis 1.6 1/kg Reis<br />

Versu<strong>ch</strong>sanordnung


43<br />

Resultate: - Die Zugabe von Wasser, resp. die Menge von zu verdampfendem<br />

Wasser, beeinflusst den <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> massgebend.<br />

- Mit dem Pfannendeckel kann nur <strong>Energie</strong> gespart werden, wenn die<br />

Leistung entspre<strong>ch</strong>end reduziert wird.<br />

- Minimale Wasserzugabe und Garen unterhalb dem Siedepunkt und mit<br />

Deckel führen zu sparsamstem <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>.<br />

Kommentar: Zugegeben, diese Resultate sind Banalitäten. Die Verfasser fanden es aber wi<strong>ch</strong>tig, au<strong>ch</strong> diese Selbstverständli<strong>ch</strong>keiten<br />

mittels Versu<strong>ch</strong>en zu dokumentieren.<br />

5.5. Dampfgeräte<br />

5.5.1 Versu<strong>ch</strong>sziel<br />

Es soll festgestellt werden, ob der Einsatz eines Kombidämpfers <strong>Energie</strong>ersparnisse ermögli<strong>ch</strong>t. Dazu sollen Ko<strong>ch</strong>prozesse,<br />

wel<strong>ch</strong>e bisher vom Drucksteamer aber au<strong>ch</strong> vom Heissluftofen oder von der Kippbratpfanne übernommen wurde,<br />

neu mit dem Combidämpfer dur<strong>ch</strong>geführt werden.<br />

5.5.2 Ist-Zustand<br />

Ein Drucksteamer (G 3) wird intensiv benützt zum Garen, z.B. von gefrorenem Gemüse, und zum Regenerieren von<br />

Fleis<strong>ch</strong>, Reis, Saucen und anderem. Das Gerät ist betriebsbereit von 08.00 Uhr bis ca. 13.00 Uhr.<br />

Heissluftofen (G 9) und Kippbratpfanne (G 1) werden weniger intensiv benutzt, z.B. zum Gratinieren und Backen resp.<br />

zum Anbraten und Garen.


44<br />

5.5.3 Versu<strong>ch</strong>sgerät<br />

Gewählt wurde ein Gerät na<strong>ch</strong> neustem te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Standard.<br />

Hyper Combi Modell CSD 1011E von Hobart AG Züri<strong>ch</strong><br />

Daten gemäss Hersteller:<br />

- Grösse 10 GN 1/1 (10 Eins<strong>ch</strong>übe Gastro Norm 1/1)<br />

- Kerntemperatursonde<br />

- Ans<strong>ch</strong>lusswert 18.5 kW<br />

- separate Dampferzeugung<br />

- Neupreis ca. Fr. 20’000.— je na<strong>ch</strong> Ausrüstung<br />

5.5.4 Tests<br />

TEST 11 Stand by-Verbrau<strong>ch</strong><br />

Frage: Wie gross ist der <strong>Energie</strong>verlust vom betriebsbereiten, ni<strong>ch</strong>t arbeitenden Drucksteamer und Combidämpfer?<br />

Für den Drucksteamer wurde ein Stand by-<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> von 0,6 bis 3.0 kW festgestellt. Der unglei<strong>ch</strong>e Verbrau<strong>ch</strong><br />

kommt dur<strong>ch</strong> die periodis<strong>ch</strong>e Wiederherstellung des Betriebsdruckes von 1.1 bar zustande.<br />

Der Stand by-Verlust des Combidämpfers war so gering, dass er ni<strong>ch</strong>t gemessen werden konnte.<br />

TEST 12 Fleis<strong>ch</strong> regenerieren<br />

(gefüllte Kalbsbrust in S<strong>ch</strong>eiben)<br />

Frage: Wie verglei<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> vom Drucksteamer zum Combidämpfer?


45<br />

TEST 13 Mis<strong>ch</strong>gemüse garen<br />

Frage: Wie gross ist der spezifis<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> für das Garen von vers<strong>ch</strong>iedenen gefrorenen Gemüsesorten?


46<br />

TEST 14 Grüne Bohnen garen<br />

(gefroren)<br />

Diskussion der Resultate: Gemäss den Aussagen des Ko<strong>ch</strong>s muss der Garprozess im Drucksteamer zum Aufrühren einmal<br />

unterbro<strong>ch</strong>en werden. Beim Combidämpfer ist dies ni<strong>ch</strong>t mehr notwendig. Verna<strong>ch</strong>lässigt man demna<strong>ch</strong> den Versu<strong>ch</strong><br />

“Erbsen + Möhren” (TEST 13), so ergeben si<strong>ch</strong> <strong>Energie</strong>einsparungen beim Combidämpfer von 60 bis 80%<br />

gegenüber dem Drucksteamer.<br />

Der Versu<strong>ch</strong> Vacuumgaren wird im TEST 16 erläutert.<br />

TEST 15 Dauerversu<strong>ch</strong> Combidämpfer<br />

Frage: Können dur<strong>ch</strong> den Einsatz eines Combidämpfers andere Geräte so stark entlastet werden, dass gesamthaft weniger<br />

<strong>Energie</strong> verbrau<strong>ch</strong>t wird?


47<br />

Versu<strong>ch</strong>sanordnung:<br />

- 1. Messperiode<br />

Bevor der Combidämpfer installiert war, wurde der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> der dur<strong>ch</strong> ihn zu entlastenden 3 Geräte während 2<br />

Wo<strong>ch</strong>en gemessen. Es handelte si<strong>ch</strong> dabei um:<br />

Drucksteamer<br />

Heissluftofen<br />

Kippbratpfanne<br />

- 2. Messperiode<br />

Na<strong>ch</strong> Einführung des Combidämpfers wurde wiederum der Verbrau<strong>ch</strong> der zu entlastenden 3 Geräte wie au<strong>ch</strong> für den<br />

Combidämpfer gemessen. Während dieser Zeit hatte das Ko<strong>ch</strong>personal die Anweisung, diese Entlastung mögli<strong>ch</strong>st weitgehend<br />

zu realisieren.


48<br />

Diskussion des Resultates: Statt einer <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>seinsparung resultierte eine lei<strong>ch</strong>te Verbrau<strong>ch</strong>ssteigerung. Folgende<br />

Umstände dürften dazu geführt haben:<br />

Es gelang ni<strong>ch</strong>t, den (provisoris<strong>ch</strong>) installierten Combidämpfer so einzuführen, dass er au<strong>ch</strong> optimal und mit breitest mögli<strong>ch</strong>em<br />

Arbeitsspektrum hätte betrieben werden können. Dadur<strong>ch</strong> entfielen viele Entlastungsmögli<strong>ch</strong>keiten.<br />

Der Einbezug von Kippbratpfanne war fals<strong>ch</strong>, derjenige des Heissluftofens ri<strong>ch</strong>tig. Letzteres Gerät wurde aber kaum entlastet.<br />

Dadur<strong>ch</strong> wurden zwei eher unregelmässige Verbrau<strong>ch</strong>er in die Messungen miteinbezogen.<br />

Der Drucksteamer hätte ni<strong>ch</strong>t mehr verwendet werden dürfen (Stand byVerluste von ca. 20 Std./Wo<strong>ch</strong>e zu ca. 1.5 kW =<br />

30 kWh). Er hätte elektris<strong>ch</strong> abgehängt werden müssen, so aber wurde er zeitweilig benützt.<br />

5.6. Vacuumgaren und Warmhalten<br />

5.6.1 Versu<strong>ch</strong>sziel<br />

Es soll aufgezeigt werden, ob mit speziellen Ko<strong>ch</strong>geräten, beim Garen wie au<strong>ch</strong> beim Warmhalten <strong>Energie</strong> gespart werden<br />

kann und ob diese Eigens<strong>ch</strong>aften dur<strong>ch</strong> adaptierte Geräte au<strong>ch</strong> in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e erfolgrei<strong>ch</strong> eingesetzt werden<br />

könnten.<br />

5.6.2 Ist-Zustand<br />

Das Kü<strong>ch</strong>enpersonal hat die Auflage, das Tagesmenu ab 10.30 Uhr für den Gast bereit zu haben. Die einzelnen Speisen<br />

liegen von diesem Zeitpunkt an in Gastronorms<strong>ch</strong>alen abgefüllt in der Bain-Marie (Warmhaltebad) oder im darunterliegenden<br />

Wärmes<strong>ch</strong>rank zur Abgabe bereit.


49<br />

Die Bain-Marie (G4) wird um 08.30 Uhr mit 55° C warmem Wasser aufgefüllt und elektris<strong>ch</strong> auf ca. 90° C aufgeheizt. Dabei<br />

soll das Wasser nur den Boden der einzulegenden Speises<strong>ch</strong>alen bedecken, damit leere S<strong>ch</strong>alen ni<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>wimmen.<br />

Um 13.00 Uhr wird die Heizung ausges<strong>ch</strong>altet und etwas später wird das no<strong>ch</strong> ca. 70° C warme Wasser abgelassen und<br />

dur<strong>ch</strong> essighaltiges Kaltwasser zur Kalkauflösung ersetzt (<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> von Bain-Marie und Wärmes<strong>ch</strong>rank: 27<br />

kWh/Tag).<br />

Dass dur<strong>ch</strong> langandauerndes Warmhalten der Speisen ein wesentli<strong>ch</strong>er Teil des Nährwertes zerstört wird ist offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>.<br />

5.6.3 Versu<strong>ch</strong>sgeräte<br />

Es wurde ein Topf gewählt, der einerseits über besonders gute Wärmeleiteigens<strong>ch</strong>aften im Topfboden und Wänden verfügt<br />

und andererseits erlaubt, dass si<strong>ch</strong> im ges<strong>ch</strong>lossenen Topf bei dessen Abkühlen ein Unterdruck bilden kann.<br />

Sobald das Wasser den Siedepunkt errei<strong>ch</strong>t hat, bildet si<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en dem Topfrand und dem di<strong>ch</strong>t darauf liegenden Dekkel<br />

dur<strong>ch</strong> kondensierendes Wasser ein sogenannter Wassersiegel. Sobald nun die Temperatur im Topf absinkt, entsteht<br />

ein Unterdruck, da ein Lufteintritt dur<strong>ch</strong> den di<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>liessenden Topf (Wassersiegel) verhindert wird. Zusätzli<strong>ch</strong> wurde<br />

ein dazu passender Wärmebehälter aus Styropor verwendet.<br />

APENTA 5 1 Ko<strong>ch</strong>topf und Wärmebehälter von Apenta-Ko<strong>ch</strong>geräte, 3007 Bern<br />

Die Versu<strong>ch</strong>e wurden auf einem 1-Platten-Re<strong>ch</strong>aud von 2 kW Leistung, 220 Volt und Wahls<strong>ch</strong>alter von 1 bis 10 dur<strong>ch</strong>geführt.<br />

Die <strong>Energie</strong>messung erfolgte mit einem 1-Phasen-/220 V <strong>Energie</strong>zähler.


50<br />

5.6.4 Tests<br />

TEST 16 Vacuumgaren und warmhalten<br />

Frage: - Wie gross ist der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> beim Vacuumgaren? - Wie warm ist das Ko<strong>ch</strong>gut 1 bis 2 Std. na<strong>ch</strong> dem Garen?<br />

a) 1 kg Carolina Reis wird mit 1,8 1 kaltem Wasser aufgeko<strong>ch</strong>t. Ans<strong>ch</strong>liessend bleibt der Topf auf der abgestellten Re<strong>ch</strong>aud-Platte<br />

stehen.<br />

b) Reis ko<strong>ch</strong>en wie zuvor, jedo<strong>ch</strong> wird der Topf zur besseren Temperaturerhaltung in einen di<strong>ch</strong>ts<strong>ch</strong>liessenden und gut<br />

wärmedämmenden Behälter verpackt.


51<br />

c) 1,4 kg gefrorenes Mis<strong>ch</strong>gemüse wird ohne Wasserzugabe gegart und im Isolierbehälter während fast 2 Stunden aufgewahrt.<br />

d) Der spezifis<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zu andern Verfahren und Geräten (siehe dazu TEST 9 und TEST 13):<br />

Kipp- Druck- Combi- Apentakessel<br />

steamer dämpfer Ko<strong>ch</strong>topf<br />

Reis garen<br />

Menge kg 5 5 1<br />

<strong>Energie</strong> kWh 5,9 3,2 0,355<br />

spez. <strong>Energie</strong> kWh/kg 1,18 0,64 0,355<br />

Mis<strong>ch</strong>gemüse garen<br />

Menge kg 5,5 10 13 1,4<br />

<strong>Energie</strong> kWh 2,2 1,7 4 0,4<br />

spez. <strong>Energie</strong> kWh/kg 0,4 0,17 0,3 0,31<br />

Resultat: - Au<strong>ch</strong> sehr geringe Ko<strong>ch</strong>gutmengen können mit kleinem <strong>Energie</strong>aufwand gegart werden<br />

- 1 bis 1 1/2 Std. na<strong>ch</strong> Errei<strong>ch</strong>en des garen Zustandes (ca. 20 Min na<strong>ch</strong> Garzeit na<strong>ch</strong> Wassersiegel) ist das Produkt no<strong>ch</strong><br />

warm genug zum Abgeben an Gäste.


52<br />

Zusätzli<strong>ch</strong>e Eigens<strong>ch</strong>aften: Da der Garprozess mit der minimal nötigen Zugabe von Wasser und Wärme sowie ohne Sauerstoffaustaus<strong>ch</strong><br />

mit der Atmosphäre stattfindet und dabei weder Dampf no<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>mack entwei<strong>ch</strong>t, ergeben si<strong>ch</strong> folgende<br />

Vorteile:<br />

- Das Ko<strong>ch</strong>gut kann ni<strong>ch</strong>t verko<strong>ch</strong>en (z.B. Gemüse).<br />

- Unter Wahrung des Unterdruckes können Speisen ohne Veränderung (Oxydation, Wasseraufnahme, “Verko<strong>ch</strong>en”)<br />

lange Zeit warm gehalten werden.<br />

- Da weder Dampf no<strong>ch</strong> Ges<strong>ch</strong>mack entwei<strong>ch</strong>t, kann für diesen Prozess auf eine Lüftung verzi<strong>ch</strong>tet werden.<br />

5.6.5 Adaption der gema<strong>ch</strong>ten Erfahrungen für die gewerbli<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>e<br />

Hier handelt es si<strong>ch</strong> um Vors<strong>ch</strong>läge für neue Geräte, mit wel<strong>ch</strong>en s<strong>ch</strong>onendes Garen mit verlustfreiem Warmhalten kombiniert<br />

werden können.<br />

Bauart: Zur Verwendung kommen re<strong>ch</strong>teckige, tiefe Gefässe (Gastro-Norm), analog denjenigen, wel<strong>ch</strong>e heute in der Bain-<br />

Marie eingesetzt werden. Diese sollen so konstruiert werden, dass sie über einen Wandaufbau mit sehr guten Wärmeleiteigens<strong>ch</strong>aften<br />

verfügen, genügend stabil sind, um den zu erwartenden Unterdruck aufnehmen zu könne, einen lei<strong>ch</strong>t<br />

abnehmbaren oder aufklappbaren Deckel besitzen und über ein Druckausglei<strong>ch</strong>sventil verfügen. Die Wärmezufuhr kann<br />

in einem speziellen Gars<strong>ch</strong>rank, auf der Herdplatte oder direkt bei der Essenausgabe in einer “trockenen Bain-Marie” erfolgen.<br />

Dazu ist die Einarbeitung einer ferritis<strong>ch</strong>en Einlage in den Gefässboden sinnvoll, um eine induktive, energiesparende<br />

Wärmezufuhr zu ermögli<strong>ch</strong>en.<br />

Anwendung: Gemüse und Beilagen werden mit minimaler Zugabe von Wasser und Wärme im bes<strong>ch</strong>riebenen Gefäss gegart,<br />

warm gehalten (mit kleinem Unterdruck bei 70 bis 80° C) und, sofern notwendig, im Kühlraum gelagert.<br />

Vorteile: Geringster <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>. Die Grosskü<strong>ch</strong>e kann Vollwertkost anbieten - dies bei minimalem Arbeitsaufwand.


53<br />

5.7. Poulet grillieren<br />

5.7.1 Versu<strong>ch</strong>sziel<br />

Es soll versu<strong>ch</strong>t werden, vers<strong>ch</strong>iedene Grillierverfahren bezügli<strong>ch</strong> <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong>, Gewi<strong>ch</strong>tsverlust und Qualität einander<br />

gegenüberzustellen.<br />

5.7.2 Ist-Zustand<br />

In den zwei Röst-Grillgeräten “Beer Grill” (G 2) werden tägli<strong>ch</strong> ca. 40 Poulets und 80 S<strong>ch</strong>enkel grilliert. Die beim Traiteur<br />

im Blickfeld der Kunden aufgestellten Geräte dienen glei<strong>ch</strong>zeitig zur Kaufanimation und Lagerhaltung für gegrilltes Geflügel.<br />

Die zu röstenden Poulets kreisen, in Körben liegend, um einen Glühstab herum. Feu<strong>ch</strong>tigkeit kann ni<strong>ch</strong>t beigegeben<br />

werden.<br />

Die Geräte sind ni<strong>ch</strong>t isoliert und weisen zwei grosse, einfa<strong>ch</strong> verglaste Türen auf. Bei Betrieb weisen diese Oberflä<strong>ch</strong>entemperaturen<br />

von 100° C auf. Grosse Wärmeabstrahlung ist offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, und die Gefahr von Hautverbrennungen ist<br />

ni<strong>ch</strong>t auszus<strong>ch</strong>liessen.


54<br />

5.7.3 Test<br />

TEST 17 Poulet grillieren<br />

Resultat: Der Combidämpfer hat folgende überzeugende Vorteile gegenüber<br />

dem Röst-Grill (Beer Grill):<br />

- 58% <strong>Energie</strong>ersparnis<br />

- 80 g weniger Gewi<strong>ch</strong>tsverlust pro Poulet (960 g)<br />

- eher besseres Grill-Resultat


55<br />

5.8. Was<strong>ch</strong>anlage und Topfspülanlage<br />

5.8.1 Ist-Zustand<br />

Die Dur<strong>ch</strong>laufabwas<strong>ch</strong>anlage (A1) und die Topfspülanlage (A2) weisen beide Jahrgang 1982 auf. Zusammen beanspru<strong>ch</strong>en<br />

sie 24% vom <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> des Restaurationsbetriebes was jährli<strong>ch</strong> 50’000 kWh entspri<strong>ch</strong>t. Es war deshalb naheliegend,<br />

hier mit Tests Sparmassnahmen auszuprobieren.<br />

Beide Anlagen sind im Betrieb von ca. 08.00 Uhr bis 18.30 Uhr. Um die Mittagszeit muss die Was<strong>ch</strong>anlage bis 80 Körbe<br />

pro Stunde reinigen, die Topfspülanlage muss tägli<strong>ch</strong> ca. 40 Reinigungszyklen zu ca. 2 Min. bewältigen.<br />

Die Was<strong>ch</strong>räume bei beiden Anlagen sind mit einfa<strong>ch</strong>em, unisoliertem Chromstahlble<strong>ch</strong> umhüllt. Das zugeführte Warmwasser<br />

wurde mittels Abwärme-Nutzung der Kältekompressoren auf 55° C erwärmt.<br />

Die Wärmerückgewinnung resp. der Wrasen-Kondensator der Dur<strong>ch</strong>laufwas<strong>ch</strong>anlage war während der Untersu<strong>ch</strong>ungsperiode<br />

defekt und deshalb ausser Betrieb. Sie soll wieder instand gestellt werden. Ein Austaus<strong>ch</strong> dieser Anlage dur<strong>ch</strong> eine<br />

Testanlage oder eine Wärmedämmung der Anlage konnte wegen der hohen Aufwendungen ni<strong>ch</strong>t vorgenommen werden.<br />

5.8.2 Versu<strong>ch</strong>sziele<br />

Dur<strong>ch</strong> eine Straffung der Betriebszeit der Was<strong>ch</strong>anlage soll eine signifikante Reduktion von Strom- und Wasserverbrau<strong>ch</strong><br />

na<strong>ch</strong>gewiesen werden. Im weiteren war geplant, die Topfspülanlage dur<strong>ch</strong> eine eigentli<strong>ch</strong>e Reinigungsanlage zu ersetzen<br />

(Granuldisk GD 90, Hans Frei, 8636 Wald). Diese Anlage reinigt Töpfe und Bratble<strong>ch</strong>e mittels Ho<strong>ch</strong>druck-Wasserstrahl<br />

und wenn nötig dur<strong>ch</strong> Bestrahlen mit kleinen Kunststoffgranulatteil<strong>ch</strong>en. Eine sol<strong>ch</strong>e Anlage kann insbesondere<br />

beim Reinigungsaufwand grosse Einsparungen ermögli<strong>ch</strong>en. Vertiefte Abklärungen ergaben jedo<strong>ch</strong>, dass eine sol<strong>ch</strong>e Anlage<br />

nur in wesentli<strong>ch</strong> grösseren Betrieben mit glei<strong>ch</strong>förmigeren und vermehrt hartnäckig vers<strong>ch</strong>mutzten Ble<strong>ch</strong>en und Töpfen<br />

energie- und arbeitssparend


56<br />

eingesetzt werden kann. Im übrigen hätte die Anlage au<strong>ch</strong> aus Platzgründen ni<strong>ch</strong>t installiert werden können.<br />

5.8.3 Versu<strong>ch</strong>e<br />

TEST 18 Kürzere Betriebszeit bei der Was<strong>ch</strong>anlage<br />

Frage: Wieviel <strong>Energie</strong> und Wasser kann gespart werden, wenn die Betriebszeit um tägli<strong>ch</strong> 3 Std. reduziert wird?


57<br />

Diskussion des Resultates:<br />

- Die Beri<strong>ch</strong>terstatter sind der Ansi<strong>ch</strong>t, dass eine Reduktion von <strong>Energie</strong> und Wasserverbrau<strong>ch</strong> um ca. 10% hätten<br />

resultieren sollen. Warum dies ni<strong>ch</strong>t der Fall war, ist uns unklar.<br />

- Der geringe Wasserverbrau<strong>ch</strong> im Verglei<strong>ch</strong> zum Verbrau<strong>ch</strong> von elektr. <strong>Energie</strong> ist im weiteren au<strong>ch</strong> auffallend.<br />

5.8.4 Wann ist ein Gerätersatz angezeigt?<br />

Im folgenden soll anhand des Beispiels “Dur<strong>ch</strong>lauf-Was<strong>ch</strong>anlage” aufgezeigt werden, wann ein Gerät aus finanz- und<br />

energiewirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Gründen ersetzt werden soll. Als Ersatz dient eine Anlage glei<strong>ch</strong>er Leistung mit 120 Körben pro<br />

Stunde (Hobart CX-LA). Die neue Anlage weist jedo<strong>ch</strong> folgende Vorteile auf:<br />

- Geringerer <strong>Energie</strong>- und Wasserverbrau<strong>ch</strong> und damit au<strong>ch</strong> geringerer Laugen- und Klarspülverbrau<strong>ch</strong><br />

- Weniger Wärmeabstrahlung und Lärm infolge Wärmedämmung<br />

- Bessere Trockungsleistung und dadur<strong>ch</strong> eine geringe Arbeitseinsparung von angenommenen 1-2 Std. pro Tag<br />

- Die Unterhaltskosten werden für beide Anlagen als glei<strong>ch</strong>bleibend betra<strong>ch</strong>tet<br />

Investition neue Was<strong>ch</strong>anlage<br />

Neue Anlage CX-LA mit Wärmedämmung, Trocknung, Autotimer und Montagekosten sowie Demontageund Entsorgungskosten<br />

alte Anlage total Fr. 45’000.—<br />

Jährli<strong>ch</strong>e Kapitalkosten<br />

Investition Nutzungsd. Zins Annuitäts- jährl . Kapital ko.<br />

Fr. Jahr % faktor Fr.<br />

Anlage CX-LA 45’000.— 12 8 0.133 5’985.—<br />

Da die Verbrau<strong>ch</strong>sangaben vom Testbetrieb den Beri<strong>ch</strong>terstattern zu wenig


58<br />

Da die Verbrau<strong>ch</strong>sangaben vom Testbetrieb den Beri<strong>ch</strong>terstattern zu wenig repräsentativ ers<strong>ch</strong>einen, werden auf verglei<strong>ch</strong>bare<br />

Lieferantenangaben Bezug genommen und mit diesen die Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsre<strong>ch</strong>nung vorgenommen.<br />

Verbrau<strong>ch</strong>sangaben pro Tag, ALT resp. NEU<br />

Ist-Zustand Lieferanten-Angaben Minderverbrau<strong>ch</strong><br />

ALT ALT NEU ALT-NEU<br />

CS 183 CS 183 CX-LA<br />

Bereits<strong>ch</strong>aft h 10.5<br />

Betrieb h 3 3 —<br />

el. <strong>Energie</strong> kWh 118 1) 118 3) 75 43<br />

Wasser m3 1.23 1) 2.01 1.14 0.86<br />

Lauge 1 5.3 2) 6.03 3.40 2.63<br />

Klarspüler 1 3.3 2) 0.90 0.57 0.33<br />

1) gem. TEST 18<br />

2) entspre<strong>ch</strong>end Jahresverbrau<strong>ch</strong><br />

3) gemäss Lieferantenangabe 39 kWh pro Voll-Betriebsstunde, d.h. 118 kWh/<br />

3.03 Std.<br />

Reduktion der Betriebskosten NEU (CX-LA) statt ALT (CS 183)<br />

Minderverbrau<strong>ch</strong> Preis Minderkosten pro Jahr<br />

pro Tag pro Jahr Fr. Fr.<br />

el. <strong>Energie</strong> kWh 43 12’900 -.17 2’193.—<br />

Wasser m3 0.86 258 1.27 328.—<br />

Lauge 1 2.63 789 2.04 l’610.— Material<br />

Klarspüler 1 0.33 99 2.64 261.— 2’199.—<br />

Arbeit h 1.0 300 20.— 6’000.—


59<br />

Total der mittleren jährli<strong>ch</strong>en Kosten (-) bzw. Einsparungen (+)<br />

Zins Preissteig. Mittelwert jährl. Kosten Kosten u.<br />

% % faktor Erträge<br />

Kapital - 5’985.— - 5’985.—<br />

<strong>Energie</strong>einsp. 8 5 1.332 + 2’193.— + 2’921.—<br />

Materialeinsp. 8 5 1.332 + 2’199.— + 2’929.—<br />

Arbeitseinsp. 8 4 1.256 + 6’000.— + 7’536.—<br />

Total Einsparungen + 7’401.—<br />

Abs<strong>ch</strong>ätzung einer <strong>Energie</strong>bilanz<br />

Die neue Anlage wiegt ca. 600 kg. Sie besteht zur Hauptsa<strong>ch</strong>e aus rostfreiem Stahl. Die Summe der restli<strong>ch</strong>en Materialien<br />

dürften einen ähnli<strong>ch</strong>en <strong>Energie</strong>aufwand benötigen wie Chromnickel-Stahl mit 80 MJ/kg oder 22 kWh/kg (Handbook of<br />

Industrial Energy Analysis, Ellis Harwood Ltd, Chi<strong>ch</strong>ester).<br />

<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> für die Materialherstellung: 600 kg x 22 kWh/kg = 13’200 kWh<br />

Die Herstellung der Anlage dürfte diesen Betrag etwa verdreifa<strong>ch</strong>en. Dies ergibt ein Total an “Grauer <strong>Energie</strong>” von ca.<br />

40’000 kWh. Eine andere Literaturstelle gibt für Mas<strong>ch</strong>inen 6 MJ/Fr. an, das sind: 1,67 kWh/Fr. x Fr. 42’000.— = 70’000<br />

kWh.<br />

Der <strong>Energie</strong>aufwand für die Materialherstellung kann dur<strong>ch</strong> recyklieren der alten Anlagen teilweise in Abzug gebra<strong>ch</strong>t werden.<br />

Dur<strong>ch</strong> jährli<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong>einsparungen von 12’900 kWh kann die Graue <strong>Energie</strong> innerhalb von ca. 3-5 Jahren wettgema<strong>ch</strong>t<br />

werden.<br />

Resul tat: Der Ersatz der bestehenden Dur<strong>ch</strong>l aufwas<strong>ch</strong>anl age i st unter den vorgenannten Bedingungen finanziell und<br />

energetis<strong>ch</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>. Wi<strong>ch</strong>tig ist dabei, dass si<strong>ch</strong> zumindest eine geringe Arbeitsersparnis realisieren lässt.


60<br />

6. LAST-MAMAGEMENT-SYSTEM (LMS)<br />

6.1. Versu<strong>ch</strong>sziel<br />

Es sollen die Mögli<strong>ch</strong>keiten und Grenzen eines LMS am Beispiel einer gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e getestet werden.<br />

6.2. Funktionsprinzip vom LMS<br />

Dem gewerbli<strong>ch</strong>en Abnehmer elektris<strong>ch</strong>er <strong>Energie</strong> wird vom Elektrizitätswerk ni<strong>ch</strong>t nur ein Konsumpreis für die bezogene<br />

Wirkenergie (in kWh) in Re<strong>ch</strong>nung gestellt, sondern au<strong>ch</strong> ein Grundpreis, wel<strong>ch</strong>er entspre<strong>ch</strong>end dem bezogenen 15-Minuten-Leistungsmaximum<br />

(in kW) bere<strong>ch</strong>net wird. Dazu wird während jeder 15 Minuten-Periode die dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>e Leistung<br />

ermittelt.<br />

Das LMS hat nun die Aufgabe, dur<strong>ch</strong> kurzzeitiges Abs<strong>ch</strong>alten von Verbrau<strong>ch</strong>ern das bezogene Leistungs-Maximum zu<br />

senken. Aufgrund des vorgegebenen Sollwert-Maximums, des momentanen Leistungsbezuges und der (15-Minuten-Perioden)<br />

-Restzeit erre<strong>ch</strong>net das mikroprozessorgesteuerte Gerät die erforderli<strong>ch</strong>e Abs<strong>ch</strong>altleistung. Besteht nun die Gefahr,<br />

dass der vorgegebene Sollwert übers<strong>ch</strong>ritten wird, so s<strong>ch</strong>altet das Gerät bestimmte Verbrau<strong>ch</strong>er kurzzeitig ab und<br />

zwar unter Berücksi<strong>ch</strong>tigung von deren<br />

- Abs<strong>ch</strong>alt-Priorität (KI bis K5)<br />

- maximalen Abs<strong>ch</strong>altdauer (max. Aus)<br />

- minimalen Eins<strong>ch</strong>altdauer (min. Ein)<br />

- Abs<strong>ch</strong>altleistung je Priorität<br />

- momentaner Leistungsbezug<br />

- Restzeit um 15-Minuten-Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nitt zu bre<strong>ch</strong>en


61<br />

6.3. Versu<strong>ch</strong>svoraussetzungen<br />

Dem Versu<strong>ch</strong> standen alle eigentli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>engeräte zur Verfügung, wel<strong>ch</strong>e einen kurzzeitigen Stromunterbru<strong>ch</strong> bezügli<strong>ch</strong><br />

Ko<strong>ch</strong>prozess und Arbeitsablauf erlauben.<br />

Ni<strong>ch</strong>t zur Verfügung standen die Verbrau<strong>ch</strong>er Li<strong>ch</strong>t und Lüftung/Klima sowie einige Kü<strong>ch</strong>engeräte mit relativ grosser Leistungsaufnahme.<br />

Es waren dies:<br />

- Drucksteamer 26 kW (kein Prozessunterbru<strong>ch</strong>)<br />

- 2 Pouletgrills, umlaufend, 2 x 10 kW (Bei Stillstand erhalten Poulets von abtrofpendem und am Glühstab verbranntem<br />

Fett s<strong>ch</strong>warze Striemen.)<br />

- 3 Friteusen 3 x 10.8 kW (Temperaturabfall)<br />

- Mikorwellenofen 6,1 kW (unerwüns<strong>ch</strong>tes Warten für den Gast)<br />

- Combidämpfer 18 kW (kein Prozessunterbru<strong>ch</strong>)<br />

- Dur<strong>ch</strong>laufwas<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>ine 40 kW (gemäss Lieferant würde Spülwassertemperatur zu stark absinken)<br />

- 3 Kältekompressoren für 11 Kühlstellen 2.2 kW; 2 Kühlräume 1.1 kW; 1 Tiefkühlraum 1.5 kW (Die notwendige<br />

Ans<strong>ch</strong>lussleitung in den Keller wäre sehr teuer gewesen. Zusätzli<strong>ch</strong> ist die Auslastung des Kühlstellenkompressors<br />

fast 100 % und damit das Risiko einer ungenügenden Kühlung bei häufigen Abs<strong>ch</strong>altung gegeben.)<br />

Die Gesamtstrommessung beinhaltete alle Kü<strong>ch</strong>engeräte, jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t Beleu<strong>ch</strong>tung, Kälte oder Lüftung (Begründung wie<br />

Kältekompressoren).


62<br />

6.4. Versu<strong>ch</strong>sgeräte<br />

Die Firma F. Ehrsam, te<strong>ch</strong>. Büro, 7015 Tamins, stellte den folgenden sog. Maximumwä<strong>ch</strong>ter des Herstellers Janitza Electronie<br />

GmbH während 2 1/2 Monaten zur Verfügung:<br />

ISO 900 MD mit Drucker, LCD-Display, Menue-Programmierung, 5 Abs<strong>ch</strong>altprioritäten, Trendbere<strong>ch</strong>nung<br />

Gerätepreis ca. Fr. 9’000.—<br />

Eine kostengünstigere geeignete Lösung ist<br />

ISO 300 mit linearer Abs<strong>ch</strong>altung bei Bedarf, ohne Drucker und ohne Trendbere<strong>ch</strong>nung<br />

Gerätepreis ca. Fr. 2’200.—


63<br />

6.5. Versu<strong>ch</strong>sanordnung<br />

Na<strong>ch</strong>stehende Geräte wurden in die Versu<strong>ch</strong>sreihe einbezogen:<br />

Gerät max. Leistunq Verbrau<strong>ch</strong><br />

kW kWh/Tag<br />

Bain-Marie 8.7 26<br />

Gussplatten-Ko<strong>ch</strong>herd 2) 16 14<br />

(Induktions-Ko<strong>ch</strong>herd) 1) 14 10<br />

Gussplatten-Grill 2) 12 18<br />

Hart<strong>ch</strong>romplatten-Grill 1) 6 14<br />

(Umluftofen) 20.5 12<br />

Kippbratpfanne 10.2 44<br />

Kippkessel 18 9<br />

Tellerwärmer 0.9 3<br />

Tassenwärmer 2.2 7<br />

Getränkekühler 0.8 7<br />

Topfspülanlage 24 46<br />

1) Testgeräte. Diese wurden vom 9. April bis 5. Mai 1992 anstelle der<br />

Oridginalgeräte betrieben<br />

2) Originalgeräte<br />

- Aus betriebli<strong>ch</strong>en Gründen untersagte die Kü<strong>ch</strong>enleitung die Integration von Grill und Kippbratpfanne in das<br />

System. Ab 22. April wurden diese Geräte jedo<strong>ch</strong> problemlos in das LMS einbezogen (siehe TEST IB).<br />

Der Induktionsherd und der Umluftofen mussten andererseits na<strong>ch</strong> ersten unliebsamen Produktionsverzögerungen<br />

(15.4.1992) aus dem System ausges<strong>ch</strong>lossen werden.


64<br />

6.6. Versu<strong>ch</strong>sergebnisse<br />

Der Montag weist jeweils die kleinsten Spitzenwerte auf, Dienstag bis Donnerstag sind dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong>, wogegen Freitag<br />

und Samstag Spitzenverbräu<strong>ch</strong>e aufweisen. Aus diesem Grunde bes<strong>ch</strong>ränken wir uns auf die Auswertungen von Donnerstag<br />

bis Samstag. Der Sonntag hat einen regelmässigen Leistungsbezug von 2 kW.<br />

a) Verbrau<strong>ch</strong>sspitzen ohne LMS (IST-Aufnahme)<br />

Versu<strong>ch</strong>speriode vom 11. März bis 6. April 1992 (typis<strong>ch</strong>e Tage vor der Versu<strong>ch</strong>speriode)<br />

Die hö<strong>ch</strong>sten gemessenen 15-Minuten-Verbrau<strong>ch</strong>swerte (ohne LMS) betrugen 83 kW (20.3.1992), 82 kW (28.3.1992), 81<br />

(19.3.1992), 80 kW (26.3.1992), 78 kW (21.3.1992). Das uns realisierbar ers<strong>ch</strong>einende Sollwert-Maximum haben wir für<br />

die ganze Versu<strong>ch</strong>sdauer auf 70 kW angesetzt.


65<br />

Verbrau<strong>ch</strong>speriode vom 19. bis 26. Mai 1992 (na<strong>ch</strong> der Versu<strong>ch</strong>speriode)<br />

Zur Kontrolle wurden na<strong>ch</strong> der Versu<strong>ch</strong>speriode die Verbrau<strong>ch</strong>sspitzen erneut während einer Wo<strong>ch</strong>e überprüft. Sie entspra<strong>ch</strong>en<br />

denjenigen vor der Testphase, mit Ausnahme des Spitzenwertes von 91 kW.<br />

Auss<strong>ch</strong>nitte der Aufzei<strong>ch</strong>nungen mit:<br />

- Uhrzeit und 15-Min-Wert


66<br />

b) Verbrau<strong>ch</strong>sspitzen mit LMS (Maximum-Begrenzung)<br />

Versu<strong>ch</strong>speriode vom 7. April bis 22. April 1992<br />

Das System wurde wie folgt betrieben:<br />

Priorität Gerät Leistung max.Aus max.Ein<br />

kW Min. Min.<br />

Kl Tellerwä, Tassenwä,<br />

GeträKü 4 10 5<br />

K2 Bainmarie 9 8 7<br />

K3 Kippkessel, Topfspül. 42 4 4<br />

K4 Gusspl.-Herd 16 2 3<br />

K5 Umluftofen 20 1 4<br />

Kommentar: Uebers<strong>ch</strong>reitung am Freitag mit 77 kW. Am Samstag konnten<br />

weitere Uebers<strong>ch</strong>reitungen vermieden werden.


67<br />

Versu<strong>ch</strong>speriode 28. April bis 5. Mai 1992<br />

Dem LMS werden mehr Mögli<strong>ch</strong>keiten zum Abs<strong>ch</strong>alten gegeben:<br />

Priorität Gerät Leistung max.Aus max.Ein<br />

kW Min. Min.<br />

KI Bainm., Tellerw.,<br />

Tassenw. 12 60 1<br />

K2 GeträKü, Topfspül 25 6 3<br />

K3 Hart<strong>ch</strong>rGrill, Kippkes. 24 3 3<br />

K4 Kippbratpfanne 10 2 4<br />

Auss<strong>ch</strong>nitte der Aufzei<strong>ch</strong>nungen mit:<br />

- Uhrzeit und 15-Min-Wert<br />

- Priorität und Auss<strong>ch</strong>altdauer (K1: Priorität 1 11 Min. ausges<strong>ch</strong>altet


68<br />

Kommentar:<br />

Do: Dank entspre<strong>ch</strong>ender Intervention konnte Uebers<strong>ch</strong>reitung vermieden werden.<br />

Fr: Ruhiger Tag<br />

Sa: Trotz der massiven Abs<strong>ch</strong>altungen wurde ein Wert von 73 kW errei<strong>ch</strong>t.


69<br />

Versu<strong>ch</strong>speriode 12. Mai bis 19. Mai 1992<br />

Extrem lange Auss<strong>ch</strong>altzeiten sollen die Grenzen aufzeigen. Die Beanstandung des Kü<strong>ch</strong>enpersonals hätte eigentli<strong>ch</strong> erwartet<br />

werden können, ist aber ni<strong>ch</strong>t eingetroffen.<br />

Priorität Gerät Leistung max.Aus max.Ein<br />

kW Min. Min.<br />

KI Bainm., Tellerwä.,<br />

Tassenwä. 12 60 1<br />

K2 GeträKü, Topfspül 25 10 3<br />

K3 Gussgrill, Kippkes. 30 8 2<br />

K4 Kippbrat 10 4 2


70<br />

Kommentar:<br />

Fr: Dank massiver Interventionen konnten Uebers<strong>ch</strong>reitungen fast vermieden werden.<br />

Sa: Dies trifft au<strong>ch</strong> für den Leistungswert um 09.54 Uhr zu, ni<strong>ch</strong>t aber für denjenigen um 09.39 Uhr mit 72 kW.


71<br />

6.7. Diskussion der Ergebnisse, Folgerungen<br />

Eine Reduktion der Verbrau<strong>ch</strong>sspitzen konnte in geringem Masse na<strong>ch</strong>gewiesen werden. Die errei<strong>ch</strong>ten Resultate sind<br />

aber zugegebenermassen bes<strong>ch</strong>eiden ausgefallen.<br />

Dieses Resultat verwundert im ersten Augenblick, da die meisten abs<strong>ch</strong>altbaren Geräte während den letzten Versu<strong>ch</strong>swo<strong>ch</strong>en<br />

mit übertrieben langen Abs<strong>ch</strong>altzeiten bei kurzen Eins<strong>ch</strong>altzeiten programmiert waren.<br />

Warum ein so bes<strong>ch</strong>eidenes Resultat?<br />

- Viele Grossverbrau<strong>ch</strong>er konnten aus betriebli<strong>ch</strong>en Gründen ni<strong>ch</strong>t im System aufgenommen werden (siehe 6.3). Dur<strong>ch</strong><br />

glei<strong>ch</strong>zeitiges Eins<strong>ch</strong>alten mehrerer ni<strong>ch</strong>t abs<strong>ch</strong>altbarer Grossverbrau<strong>ch</strong>er wird das LMS überras<strong>ch</strong>t und kann nur dur<strong>ch</strong><br />

Abs<strong>ch</strong>altung relativ kleiner Verbrau<strong>ch</strong>er reagieren.<br />

- Dem System werden die Abs<strong>ch</strong>altpotentiale (= Aufnahmeleistung gemäss Typens<strong>ch</strong>ild) einprogrammiert, ohne Angabe,<br />

wie gross das tatsä<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>e Abs<strong>ch</strong>altpotential ist. Beispiel: Der Gussplatten-Ko<strong>ch</strong>herd hat 4 Platten von je 4 kW<br />

max. Leistungsaufnahme. Das theoretis<strong>ch</strong>e Abs<strong>ch</strong>altpotential ist mit 16 kW programmiert, die momentane Leistungsaufnahme<br />

beträgt aber viellei<strong>ch</strong>t 2 kW. (Um diese Unzulängli<strong>ch</strong>keit auszumerzen, benötigt es sehr aufwendige Systeme, wel<strong>ch</strong>e<br />

die einzelnen Verbrau<strong>ch</strong>erleistungen ständig abfragen.)<br />

Können Anbratgeräte ausges<strong>ch</strong>altet werden?<br />

Der Anbratprozess sollte bei 180-200° C stattfinden. Aus diesem Grunde wurde auf den Einbezug der Grillplatte und der<br />

Kippbratpfanne vorerst verzi<strong>ch</strong>tet. Versu<strong>ch</strong>smessungen bei der Grillplatte mit Hart<strong>ch</strong>rombelag ergaben na<strong>ch</strong> 10 Min. Abs<strong>ch</strong>altung<br />

eine Temperaturreduktion von dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittli<strong>ch</strong> knapp 20o C (siehe Test Nr. 2). Das Glei<strong>ch</strong>e gilt für die gusseiserne<br />

Grillplatte und die Kippbratpfanne. Der Grund ist die grosse aufgeheizte Masse = gespei<strong>ch</strong>erte <strong>Energie</strong>, wel<strong>ch</strong>e ein<br />

Ueberbrücken mögli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t.<br />

Kann mit dem LMS <strong>Energie</strong> gespart werden?<br />

Die gema<strong>ch</strong>ten Versu<strong>ch</strong>e können keine na<strong>ch</strong>weisbaren Spareffekte aufzeigen. Hingegen können mit einer Näherungsre<strong>ch</strong>nung<br />

die Sparmögli<strong>ch</strong>keiten quantifiziert werden.


72<br />

Na<strong>ch</strong>stehend die Aufstellung des totalen abges<strong>ch</strong>alteten <strong>Energie</strong>flusses während der Wo<strong>ch</strong>e vom 5 bis 11. Mai 1992:<br />

Priori- Auss<strong>ch</strong>altdauer in Min. Leistungen einges<strong>ch</strong>al- abges<strong>ch</strong>altete<br />

tät Di Mi Do Fr Sa So Mo Wo<strong>ch</strong>e kW tet Last<br />

kW % kWh<br />

KI 33 16 - 35 60 14 158 12 40 12.6<br />

K2 22 13 - 31 42 6 144 25 30 14.3<br />

K3 15 8 - 16 28 4 71 30 20 7.1<br />

K4 9 3 - 9 20 2 43 10 40 2.9<br />

Die abges<strong>ch</strong>alteten 37 kWh in einer Wo<strong>ch</strong>e sind natürli<strong>ch</strong> nur zum Teil gesparte <strong>Energie</strong>. Bei temperaturgeregelten Geräten<br />

wird die erfolgte Abkühlung ans<strong>ch</strong>liessend an die Abs<strong>ch</strong>altung wieder wettgema<strong>ch</strong>t. Bei leistungsgesteuerten Geräten<br />

muss der infolge Abkühlung verlangsamte Ko<strong>ch</strong>prozess na<strong>ch</strong>geholt werden. Insbesondere bei leistungsgesteuerten Geräten<br />

kann aber s<strong>ch</strong>on von einer energiesparenden Wirkung ausgegangen werden. Wir s<strong>ch</strong>ätzen die Einsparung auf 30%,<br />

bei den restli<strong>ch</strong>en 70% resultierte nur eine Verbrau<strong>ch</strong>sverzögerung.<br />

Der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> der Kü<strong>ch</strong>e in der betreffenden Wo<strong>ch</strong>e betrug 2’840 kWh. Die Einsparung dur<strong>ch</strong> das LMS betrug<br />

ca. 30%, von 37 kWh = 11 kWh oder 0,4%.<br />

Die <strong>Energie</strong>sparmögli<strong>ch</strong>keiten dur<strong>ch</strong> den Einsatz eines Lastmanagementsystems sind also marginal .<br />

Kann mit dem LMS Geld gespart werden?<br />

Bezüger des Elektrizitätswerkes Lyss bezahlen einen Leistungspreis (UV) von Fr. 30.—/kW pro 1/2 Jahr. Eine Reduktion<br />

von 10 kW ergibt eine Ersparnis von 10 x 30.— x 4 = Fr. l’200.—/Jahr. Ein einfa<strong>ch</strong>es Gerät und eine unkomplizierte Installation<br />

können also dur<strong>ch</strong>aus wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sein.<br />

Folgerungen:<br />

- Wi<strong>ch</strong>tig für den erfolgrei<strong>ch</strong>en Einsatz eines Lastmanagementsystems in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e sind die folgenden 3<br />

Grundsätze:<br />

a)Mögli<strong>ch</strong>st alle Grossverbrau<strong>ch</strong>er sind in das System einzubeziehen, wenn nötig z.B. ohne Antriebe oder nur 2 statt 3<br />

Phasen der Wärmeerzeugung.<br />

b)Der Einbezug der kleinen Verbrau<strong>ch</strong>er ist sinnvoll, wenn diese lange Betriebszeiten und eine hohe Eins<strong>ch</strong>althäuffigkeit<br />

aufweisen.<br />

36.9


73<br />

c)Wenn immer mögli<strong>ch</strong> sollte die Systemgrenze über die gewerbli<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>e hinaus erweitert werden, dur<strong>ch</strong> Einbeziehen<br />

von Grossverbrau<strong>ch</strong>ern, wel<strong>ch</strong>e während den Verbrau<strong>ch</strong>erspitzen der Kü<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong> beziehen aber zeitweilig ausges<strong>ch</strong>altet<br />

werden können, z.B. Boiler, Wäs<strong>ch</strong>ereigeräte, Kälteaggregate, Lüftungen. Mitents<strong>ch</strong>eidend ist dabei der Umstand, ob<br />

sol<strong>ch</strong>e Geräte im glei<strong>ch</strong>en Zählerkreis vorhanden sind.<br />

Unter günstigen Voraussetzungen ist ein LMS in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e eine sinnvolle und wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Investition (tieferer<br />

Leistungspreis).<br />

Ein LMS kann in der gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>e jedo<strong>ch</strong> kaum zu spürbaren <strong>Energie</strong>sparerfolgen führen.


74<br />

7. WEITERE SPARVORSCHLÄGE<br />

7.1 Beleu<strong>ch</strong>tung<br />

Die dazu benötigte <strong>Energie</strong> von 74 kWh pro Tag oder 10% vom Gesamtverbrau<strong>ch</strong> für 620 m2 ist trotz Anwendung von<br />

Sparlampen (PL 18) und FL-Röhren re<strong>ch</strong>t erhebli<strong>ch</strong>. Der Grund dafür ist die Ni<strong>ch</strong>t-Nutzbarma<strong>ch</strong>ung des Tagesli<strong>ch</strong>tes sowie<br />

die dunkle Gestaltung des Restaurant-Interieurs. Dur<strong>ch</strong> entspre<strong>ch</strong>ende ar<strong>ch</strong>itektonis<strong>ch</strong>e Gestaltung liesse si<strong>ch</strong> der<br />

<strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ätzungsweise halbieren.<br />

7.2 Lüftung (87 kWh/Tag; 12%)<br />

Hier können dur<strong>ch</strong> Anwendung von Ablufthauben mit Blasluftsystemen Einsparungen erzielt werden. Dabei wird aufsteigende<br />

s<strong>ch</strong>adstoffbelastete Umgebungsluft von einem Luftstrahlvorhang mitgerissen und ins Abluftorgan geführt. Abluftmenge,<br />

Ventilations- und Wärmeverluste können dabei massiv reduziert werden. Eine no<strong>ch</strong> stärkere Reduktion der<br />

Abluftmenge und der <strong>Energie</strong>verluste verspre<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> die Beri<strong>ch</strong>terstatter von punktuellen Absaugungen direkt beim<br />

s<strong>ch</strong>adstoffemittierenden Gerät (Fett, Geru<strong>ch</strong>, Dampf). Wenn nötig, wie z.B. bei der Grillplatte, würde dies in Kombination<br />

mit einem Blasluftsystem zu realisieren sein.<br />

7.3 Kühlung (102 kWh; 14%)<br />

2 Kühlräume sind angrenzend zur Kü<strong>ch</strong>e angeordnet und werden stark frequentiert. Der Tiefkühlraum liegt im Unterges<strong>ch</strong>oss<br />

und wird relativ selten besu<strong>ch</strong>t und hat aus diesem Grunde au<strong>ch</strong> geringe Lüftungsverluste.<br />

<strong>Energie</strong>sparmassnahmen können erzielt werden, wenn tiefgefrorene Lebensmittel, wenn immer mögli<strong>ch</strong>, in den Kühlräumen<br />

aufgetaut werden und so gewissermassen deren Kühlaggregat zeitweise ersetzen.<br />

Die Kühls<strong>ch</strong>ränke werden na<strong>ch</strong>ts während 2 Stunden abgetaut. Das so entstehende Wasser wird mittels elektris<strong>ch</strong>em<br />

Heizeinsatz verdampft. Dur<strong>ch</strong> den Ans<strong>ch</strong>luss an das Abwassernetz kann dieser Verbrau<strong>ch</strong>er eliminiert werden.


75<br />

7.4 Warmhalten<br />

Die beiden Tassenwärmer (7 kWh/Tag; 1%) verbrau<strong>ch</strong>en relativ viel <strong>Energie</strong> ohne die Tassen ri<strong>ch</strong>tig zu erwärmen. Es ers<strong>ch</strong>eint<br />

dem Betra<strong>ch</strong>ter ni<strong>ch</strong>t sinnvoll, in einem unisolierten Gerät glei<strong>ch</strong>zeitig hunderte von Tassen ständig warm zu halten.<br />

Hier muss eine neue Lösung gefunden werden.<br />

Au<strong>ch</strong> die zwei Tellerwärmer (1,7 kWh; 0,4%) sind ni<strong>ch</strong>t isoliert. Die Warmhaltedauer ist glückli<strong>ch</strong>erweise kurz, so dass<br />

si<strong>ch</strong> der <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> in Grenzen hält.<br />

Sieben Infrarotlampen (250 W; 8 kWh; 1,1%) werden bei der Essensausgabe und beim Traiteur verwendet. Hier sind wir<br />

der Ansi<strong>ch</strong>t, dass auf diese Einri<strong>ch</strong>tung ersatzlos verzi<strong>ch</strong>tet werden kann.<br />

7.5 Gas<br />

Für einige Anwendungen könnte Gas (leitungsgebundenes Erdgas oder Propan in Flas<strong>ch</strong>en) sinnvoll angewendet werden,<br />

wie z.B. für den Herd, Umluftofen, Pouletgrill, Plattengrill, Drucksteamer u.a.m. Gasanwendungen werden in dieser<br />

<strong>Fallstudie</strong> aber ni<strong>ch</strong>t geprüft.


76<br />

8. SCHLUSSBETRACHTUNGEN<br />

Die <strong>Fallstudie</strong> hat aufgezeigt, dass au<strong>ch</strong> in einer modernen, gut geführten Kü<strong>ch</strong>e ein erhebli<strong>ch</strong>es Potential an <strong>Energie</strong>einsparmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

besteht.<br />

Beim Austesten dieser Kü<strong>ch</strong>e wurde einmal mehr festgestellt, dass au<strong>ch</strong> Kü<strong>ch</strong>en stark vernetzte Systeme sind. Betra<strong>ch</strong>ten<br />

wir in einem sol<strong>ch</strong>en System nur einen Teilaspekt, wie es die elektris<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong> ist, und wüns<strong>ch</strong>en nur diesen zu ändern,<br />

so werden wir kaum das übergeordnete Ziel einer grösseren Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit errei<strong>ch</strong>en. Ermögli<strong>ch</strong>en nun neue<br />

Verfahren, Te<strong>ch</strong>nologien oder organisatoris<strong>ch</strong>e Massnahmen einen geringeren Verbrau<strong>ch</strong> an <strong>Energie</strong>, Wasser und Hilfsstoffen<br />

und wirken si<strong>ch</strong> diese Massnahmen positiv auf die Produktequalität und den Arbeitsaufwand aus, so werden diese<br />

Investitionen/Massnahmen hö<strong>ch</strong>stwahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong> sein. Wird aber nur einer der genannten Parameter<br />

negativ beeinflusst, so muss sorgfältig geprüft werden, ob die Investitionen/Massnahmen ri<strong>ch</strong>tig sind.<br />

Die Versu<strong>ch</strong>e haben aufgezeigt, dass der spezifis<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> im wesentli<strong>ch</strong>en von den folgenden 6 Parametern<br />

abhängig ist:<br />

- Art der Kü<strong>ch</strong>e und Gäste<br />

- Anteil an vorfabrizierten Lebenmsmitteln<br />

- Gerätete<strong>ch</strong>nologie, Jahrgang<br />

- Ko<strong>ch</strong>verfahren<br />

- <strong>Energie</strong>art (Strom, Gas, Warmwasser, Dampf)<br />

- Ausbildung und Motivation des Personals<br />

Wollen wir nun den <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> von vers<strong>ch</strong>iedenen Kü<strong>ch</strong>en untereinander verglei<strong>ch</strong>en, so müssen diese Punkte berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden<br />

Die na<strong>ch</strong>stehende Skizze versu<strong>ch</strong>t die Verbrau<strong>ch</strong>sbeeinflussung sowie die Auswirkungen bei ri<strong>ch</strong>tig gewählten Sparmassnahmen<br />

darzustellen.


77<br />

Die Kü<strong>ch</strong>e als vernetztes System


78<br />

Dank<br />

Zuletzt mö<strong>ch</strong>ten die Beri<strong>ch</strong>tverfasser all jenen danken, wel<strong>ch</strong>e die Dur<strong>ch</strong>führung dieser <strong>Fallstudie</strong> ermögli<strong>ch</strong>ten, diese finanziell<br />

unterstützten oder Versu<strong>ch</strong>sgeräte kostenlos zur Verfügung stellten. Besonders mö<strong>ch</strong>ten wir uns bei der Leitung<br />

und beim Personal des Migros-Restaurants in Lyss herzli<strong>ch</strong> bedanken. Diese waren nur allzu oft genötigt, nebst der normalen<br />

Arbeit viele Spezialwüns<strong>ch</strong>e unsererseits zu erfüllen.<br />

INFRACONSULT AG<br />

Bern, August 1992<br />

C 529 Pe/Ha


LITERATURVERZEICHNIS<br />

1. GV-Praxis, Arbeitsblätter <strong>Energie</strong>te<strong>ch</strong>nik für Grosskü<strong>ch</strong>en von W.<br />

S<strong>ch</strong>webel, Deuts<strong>ch</strong>er Fa<strong>ch</strong>bu<strong>ch</strong>verlag, Frankfurt a. Main (Auss<strong>ch</strong>lussleistungen, <strong>Energie</strong>arten, Sparmassnahmen)<br />

2. Stromanwendung in Kü<strong>ch</strong>en und Gasträumen, HEA, Hauptberatungsstelle für Elektrizitätsanwendung, Frankfurt a.M.<br />

3. W. S<strong>ch</strong>webel: Was bringt ein vollisolierter Kessel? gv-praxis 11/84<br />

4. W. S<strong>ch</strong>webel: Optimale Bedarfsanpassung, gv-praxis 11/86<br />

5. W. S<strong>ch</strong>webel: Sparen ohne Qualitätsabstri<strong>ch</strong>e, gv-praxis 3/90<br />

6. W. S<strong>ch</strong>webel: Praktikable Mögli<strong>ch</strong>keiten der <strong>Energie</strong>einsparung in Grosskü<strong>ch</strong>en, Elektrowärme international, 4/84<br />

7. Hans Sieverding: Erdgas für Gastronomie und Gemeins<strong>ch</strong>aftsverpflegung, Bundesverband der Deuts<strong>ch</strong>. Gas- und<br />

Wasserwirts<strong>ch</strong>aft e.V. (GBW),<br />

Vertrieb: ZfGW-Verlag GmbH, Voltastrasse 79, Frankfurt a.M. 90<br />

8. W. S<strong>ch</strong>webel: Rationeller Erdgaseinsatz in Grosskü<strong>ch</strong>en, Gas-Wärme international, Band 32 (1983), Heft 11,<br />

November<br />

9. IföR: Umweltfreundli<strong>ch</strong>e Kantinen/Cafeterien, Endberi<strong>ch</strong>t 4/1990, Endberi<strong>ch</strong>t 6/1991, Institut f. ökolog. Recycling,<br />

Kurfürstenstr. 14, 1000 Berlin 30<br />

10. RWE, Abt. Anwendungste<strong>ch</strong>nik: Verglei<strong>ch</strong>ende Untersu<strong>ch</strong>ung an 5 Heissluftdämpfern, RWE, <strong>Energie</strong> Aktienges.,<br />

Kräppstr. 5, 4300 Essen 1<br />

11. W. Breuer: Zeit- und <strong>Energie</strong>aufwand bei der Wärmebehandlung von Lebensmitteln. Ein Verglei<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en<br />

Mikrowellengerät und konventionellen Geräten, Hauswirts<strong>ch</strong>aft.-Wissen, 28(1980)2<br />

12. Römer Waltraud: Verglei<strong>ch</strong> zwis<strong>ch</strong>en einem Grossflä<strong>ch</strong>enherd und einem Induktionsherd für gewerbli<strong>ch</strong>e Kü<strong>ch</strong>en,<br />

RWE <strong>Energie</strong>, Kruppstr. 5, 4300 Essen 1<br />

13. <strong>Energie</strong>bedarf und rationelle <strong>Energie</strong>nutzung in Restaurant, Hotel und Kü<strong>ch</strong>e, HEA Hauptberatungsstelle für<br />

Elektrizitätsanwendung, Frankfurt a.M.<br />

14. <strong>Energie</strong>sparen in der Gastronomie, BEWAG Strom und Wärme für Berlin, Motzstrasse 89, 1000 Berlin 30<br />

15. McDonald’s Restaurant (Suisse) SA, Verglei<strong>ch</strong> von Materialflüssen,


EWI-Studie, Centre McDonald’s, Case postale, 1023 Crissier/Lausanne<br />

16. Innovative Kü<strong>ch</strong>e - Cuisson sou vide, Die Neue Gastronomie, DNG, Seegartenstr. 6, 8008 Züri<strong>ch</strong><br />

17. Fair Food, Cuisson sou vide, Fair Food AG, Ba<strong>ch</strong>str. 29, 8912 Obfelden<br />

18. RAVEL zahlt si<strong>ch</strong> aus, praktis<strong>ch</strong>er Leitfaden für Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keitsbere<strong>ch</strong>nungen, Ecoplan, Seidenweg 63, 3012 Bern<br />

19. G. S<strong>ch</strong>ubert: Die Lastspitzen kappen (Lastmanagement) Sictronic GmbH, Freis<strong>ch</strong>ützstr. 81, 8000 Mün<strong>ch</strong>en 81<br />

20. Optizet-Leistungsoptimierung (Lastmanagement), Friwa <strong>Energie</strong>te<strong>ch</strong>nik GmbH, Postfa<strong>ch</strong>, 5600 Lenzburg<br />

21. Ehrsam F.: Bes<strong>ch</strong>reibung Maximumwä<strong>ch</strong>ter, Fritz Ehrsam, Te<strong>ch</strong>n. Büro, 7015 Tamins<br />

22. Edelstahl Ko<strong>ch</strong>töpfe im Test, Prüf mit 2/91<br />

23. Fuhrimann J.: Apenta Biowert, Apenta Ko<strong>ch</strong>geräte, Seftigenstr. 41, 3007 Bern<br />

24. Geeignete Ko<strong>ch</strong>ges<strong>ch</strong>irre für Glaskeramik-Ko<strong>ch</strong>felder, KUHN-RIKON NEWS, Metallwarenfabrik AG, 8486 Rikon<br />

25. Langer + S<strong>ch</strong>mid: Kü<strong>ch</strong>en- und Grosskü<strong>ch</strong>en-Ventilation mit Ablufthauben und Blasluftsystem, SIA S<strong>ch</strong>weizer<br />

Ingenieur und Ar<strong>ch</strong>itekt Nr. 13, 1990<br />

26. Gas als <strong>Energie</strong>quelle in Grosskü<strong>ch</strong>en, Verband S<strong>ch</strong>weiz. Gasindustrie, Grüttlistr. 44, 8027 Züri<strong>ch</strong><br />

27. Heinzelmann Kurt: Die Planung der Grosskü<strong>ch</strong>e, S<strong>ch</strong>weiz. Baudokumentation, 4249 Blauen<br />

28. Ri<strong>ch</strong>tlinien über organisatoris<strong>ch</strong>e Massnahmen zur Einsparung von <strong>Energie</strong> in gewerbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>en, S<strong>ch</strong>weiz.<br />

Normen-Kommission für kollektive Haushalte, Laubstrasse 35, 8712 Stäfa<br />

29. Tercier + Daetwyler: Stromzügler am Ko<strong>ch</strong>herd, Impuls-Zeits<strong>ch</strong>rift, November 1991, Bundesamt für Konjunkturfragen,<br />

3003 Bern<br />

30. RAVEL: <strong>Energie</strong>verbrau<strong>ch</strong> in gewernbli<strong>ch</strong>en Kü<strong>ch</strong>en. Bundesamt für Konjunkturfragen, Best. Nr. 724.397.13d<br />

31. RAVEL: Lüftungsanlagen im Restaurationsberei<strong>ch</strong>. Bundesamt für Konjunkturfragen. Best. Nr. 724.397.41.53


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Impulsprogramme sind auf 6 Jahre befristete Massnahmen zur Vermittlung von neuem Wissen<br />

in die berufli<strong>ch</strong>e Praxis. Ansatzpunkte sind zielgruppengere<strong>ch</strong>te Information, Aus- und Weiterbildung.<br />

Die Vorbereitung und Dur<strong>ch</strong>führung erfolgt in enger Kooperation von Wirts<strong>ch</strong>aft,<br />

Bildungsinstitutionen und Bund.<br />

IP BAU - Erhaltung<br />

und Erneuerung<br />

Der volkswirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>e Stellenwert der bauli<strong>ch</strong>en Erneuerung ist bedeutend; s<strong>ch</strong>on heute werden mehr als 50% der jährli<strong>ch</strong>en<br />

Bauinvestitionen für die Bauerneuerung inkl. Ersatzneubau aufgewendet. Nur mit vermehrter fa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>er Kompetenz<br />

und ganzheitli<strong>ch</strong>em Denken kann verhindert werden, dass die Qualität unserer Bauten und Anlagen, aber au<strong>ch</strong> die wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en,<br />

sozialen und kulturellen Werte unserer Quartiere, Siedlungen, Dorf- und Stadtteile verloren gehen. Das Impulsprogramm<br />

Bau erarbeitet Wissen aus den Berei<strong>ch</strong>en Ho<strong>ch</strong>bau, Tiefbau und Umfeld - geamtheitli<strong>ch</strong> und<br />

umweltgere<strong>ch</strong>t -, um die Qualität der Erneuerung und Erhaltung zu verbessern und mit guten Lösungen die bestehende<br />

Bausubstanz an die heutigen und zukünftigen Anfordemngen von Funktion und Nutzung heranzuführen.<br />

RAVEL - Rationelle Verwendung von Elektrizität<br />

Fors<strong>ch</strong>ungs- und Untersu<strong>ch</strong>ungsprojekte des Impulsprogramnies RAVEL über den Stromverbrau<strong>ch</strong> in Industrie, Dienstleistung<br />

und Haushalt zeigen: Elektris<strong>ch</strong>e <strong>Energie</strong> wird heute oft ni<strong>ch</strong>t oder zu wenig intelligent genutzt. D. h. dieselbe Leistung<br />

könnte mit einem Bru<strong>ch</strong>teil des bisherigen Stromverbrau<strong>ch</strong>es erzielt werden und das wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>, ohne<br />

Koinforteinbusse. Zudem werden mit Strom zum Teil Leistungen erzeugt, für die si<strong>ch</strong> kein Bedürfnis na<strong>ch</strong>weisen lässt.<br />

Wird der heute ni<strong>ch</strong>t intelligent genutzte Strom frei, erhält unsere Volkswirts<strong>ch</strong>aft neue Spielräume. Damit diese Chance<br />

genutzt werden kann, müssen die RAVEL-Erkenntnisse in der Praxis wirksam werden. Dazu werden sie von Fa<strong>ch</strong>leuten<br />

in sofort anwendbares, praxisgere<strong>ch</strong>tes Wissen aufgearbeitet und in Weiterbildungskursen, Informationsveranstaltungen<br />

und Publikationen an die Praxis vermittelt.<br />

PACER - Erneuerbare<br />

<strong>Energie</strong>n<br />

Erneuerbare <strong>Energie</strong>n können - so die Beurteilung von Experten einen ni<strong>ch</strong>t unwesentli<strong>ch</strong>en Anteil an die Deckung des<br />

<strong>Energie</strong>bedarfs leisten. Sie zei<strong>ch</strong>nen si<strong>ch</strong> ausserdem dur<strong>ch</strong> ihre Umweltverträgli<strong>ch</strong>keit aus. Trotzdem ist ihre Anwendung<br />

momentan no<strong>ch</strong> gering.<br />

Hier setzt PACER an. Das Impulsprogramm will Te<strong>ch</strong>niken im Berei<strong>ch</strong> erneuerbarer <strong>Energie</strong>n fördern, die ausgereift sind<br />

und si<strong>ch</strong> nahe an der Grenze zur Wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>keit befinden: passive und aktive Sonnenenergienutzung für die Wärmeerzeugung,<br />

<strong>Energie</strong>gewinnung aus Biomasse und solare Stromproduktion. Zu diesem Zweck bereitet PACER bestehendes<br />

Wissen auf, erarbeitet und vermittelt unter anderem Planungshilfen für Ar<strong>ch</strong>itekten, Ingenieure und Installateure sowie Ents<strong>ch</strong>eidungsgrundlagen<br />

für Bauleute und Behörden.<br />

RAVEL - MATERIALIEN ZU RAVEL

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