1247 | 153
Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uhren, Tapisserien, Bronzen 1248 | 154 1248 ÄQUATIONS-STANDUHR „A COMPLICATIONS“, Empire, das Werk J.B. LEPAUTE (Jean-Baptiste Lepaute, 1727-1802) zuzuschreiben, Paris um 1810. Mahagoni profiliert. Rechteckiges Gehäuse mit profiliertem, geradem und vorkragendem Kranz und verglaster Türe auf hohem, wenig vorstehendem Rechtecksockel. Versilbertes Bronzezifferblatt mit römischen Stundenzahlen sowie gerippter Zentralplatte für die Minutenzahlen und Sichtfenster für das Datum. Feines Ankerwerk „à complication“ mit markantem Präzisionspendel. H 218 cm. Provenienz: Privatsammlung, Schweiz. Feine Standuhr „à complications“ von hoher Qualität. J.B. Lepaute, der generell die Exklusivrechte seiner Modelle behielt und „Le Jeune“ genannt wurde, arbeitete mit seinem Bruder Jean-André und übernahm 1775 dessen Werkstatt sowie den Titel „Horloger du Roi“. Das Unternehmen führte er mit grossem Erfolg weiter, der Titel „Maître Horloger“ wurde ihm jedoch verweigert, daher überliess er 1789 seinen „fonds“ dem Neffen Pierre Bazile. 1794 wurde er Mitglied der Jury für das neue Zeitsystem. Die Gebrüder Lepaute arbeiteten mit den besten Künstlern und Handwerkern ihrer Zeit zusammen: mit den Bildhauern Clodion, J.A. Houdon, J.B. Stouf, G.P. Gauvet und A. Pajou, mit den Architekten Le Carpentier und de Wailly, F.J. Bélanger und Peyre, die „ciseleurs“ J. und P. Caffiéri, P. Gouthière, L.P. und P.P. Thomire, E. Martincourt, F. Vion und viele mehr. Eigene Modelle liessen sie von C. Bénard herstellen und von L.F. Gobert oder F. Rémond vergolden. Für „caisses en marqueterie“ beanspruchten sie die Dienste von N. Petit und für spezielle Aufträge A.J. Jollain, B. II Van Risenburgh, J.B. Lependu, J.F. Leleu usw. Den Grossteil der Uhrenfedern und -utensilien erhielten sie von den Richards, die Zifferblätter von Arrouard, Barbezat, Dubuisson und Merlet. Zu ihren Kunden gehörten das Königshaus von Louis XV und Louis XVI und die wichtigsten Adligen der französischen Metropole. Lit.: J.D. Augarde, Les ouvriers du temps, Genf 1996; S. 350f. (biogr. Angaben). CHF 18 000.- / 28 000.- (€ 11 920.- / 18 540.-) 1249* 1 PAAR PRUNK-APPLIKEN „AU CYGNE“, Empire, Russland um 1805/1810. Matt- und glanzvergoldete Bronze. Mit grossem Schwan und Palmetten beschmückte Wandplatte mit Pinienzapfen- bzw. stilisiertem Lotus- Abschluss und 5 geschweiften Lichtarmen mit Fabeltier-Köpfen, zylindrischen Tüllen und runden Tropftellern. H 67 cm, B 49 cm. Hochbedeutendes Paar von bestechender Qualität. Mehrere dekorative und konstruktionstechnische Elemente lassen die Zuschreibung an Russland sinnvoll erscheinen und zeigen den Einfluss französischer und englischer Entwürfe auf Werke des Zarenhofes. Die Vorbilder dieser Möbel waren sowohl direkte Käufe des Hofes in London und Paris wie auch Käufe der Aristokraten auf Reisen in Westeuropa, aber vor allem auch zeichnerische Vorlagen der berühmtesten Entwerfer der Epoche. Die Kataloge von Delafosse, Neufforge, Percier et Fontaine, Chippendale, Sheraton, Hope, Grossmann, Scheich usw. erfreuten sich grösster Beliebtheit und fanden in der typisch russischen Adaption ihre kongeniale Weiterentwicklung. Diese Kataloge - mit Titeln wie „Receuil de décorations intérieurs“, „Journal des Luxus und der Moden“, „Magazin für Freunde des guten Geschmacks“, „Magazzino di mobili e modelli di mobili di ogni genere“ - richteten sich nicht nur an Spezialisten, sondern auch an die potente Käuferschicht, die ihre Wünsche und Vorstellungen von „richesse d’effet“ den Ebenisten, Architekten und Entwerfern mitteilten. Dies ist deshalb von grosser Bedeutung, weil sich damit die schier endlos erscheinende Formenvielfalt russischer Hofmöbel erklären lässt - und die Tatsache, dass im ausgehenden 18. Jahrhundert historisch verschiedene Stilrichtungen und Formensprachen in Russland zur gleichen Zeit gefertigt und kombiniert wurden. CHF 50 000.- / 90 000.- (€ 33 110.- / 59 600.-)
- Seite 1: Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uh
- Seite 5 und 6: Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uh
- Seite 7 und 8: Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uh
- Seite 9 und 10: Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uh
- Seite 11 und 12: Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uh
- Seite 13 und 14: Möbel & Antiquitäten | Möbel, Uh
- Seite 16 und 17: 19. Jahrhundert und Dekoration | 16
- Seite 18 und 19: 1276 1277 1276* BRONZEFIGUR, nach V
- Seite 20 und 21: 1282 1282 BRONZEFIGUR DES ACHELOOS,
- Seite 22 und 23: 1287 | 173
- Seite 24 und 25: 1288 | 175
- Seite 26 und 27: 1290 | 177
- Seite 28 und 29: 1294 | 179
- Seite 30 und 31: 1297 | 181
- Seite 32 und 33: 1300 | 183
- Seite 34 und 35: 1304 (Detail Blatt) 1304 (Detail Bl
- Seite 36 und 37: 1309 | 187
- Seite 38 und 39: 1313 1313* KOMMODE, Louis XV-Stil,
- Seite 40 und 41: 1315 | 191
- Seite 42 und 43: 1321 1321 (Detail) 1321* GROSSE SCH
- Seite 44 und 45: 1326 (1 Paar) | 195
- Seite 46 und 47: 1329 | 197
- Seite 48 und 49: 1332 1332* GROSSE POUDREUSE „A LA
- Seite 50 und 51: 1337 | 201
- Seite 52 und 53:
1340 | 203
- Seite 54 und 55:
1344 1342* 1 PAAR GIRANDOLEN „AUX
- Seite 56 und 57:
1346 | 207
- Seite 58 und 59:
1349 1349 MINIATUR-KABINETT MIT BEM
- Seite 60 und 61:
1354 | 211
- Seite 62 und 63:
1355 (Blatt) | 213
- Seite 64 und 65:
1358 | 215
- Seite 66 und 67:
1362 1363 1362* BRONZEFIGUR EINER F
- Seite 68:
1368 1368 RIVIERE, T. (Théodore Ri