blaue Ratgeber „Hilfen für Angehörige“ - Deutsche Krebshilfe eV
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18 Hilfen <strong>für</strong> Angehörige Hilfen <strong>für</strong> Angehörige 19<br />
unabhängige<br />
Zweitmeinung<br />
auch misstrauisch, wenn ein Verfahren sehr teuer ist. Verlangt<br />
der Anbieter sogar die Bezahlung im Voraus, lassen Sie sich<br />
von einer unabhängigen Einrichtung beraten (zum Beispiel vom<br />
Informations- und Beratungsdienst der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong>,<br />
Adresse Seite 71) oder raten Sie Ihrem Angehörigen, sich gegen<br />
dieses Verfahren zu entscheiden.<br />
Eine zusätzliche (additive) Anwendung in Kombination mit einer<br />
schulmedizinischen Therapie kann sinnvoll sein, wenn gesichert<br />
ist, dass die unkonventionelle Behandlung keine gefährlichen<br />
Nebenwirkungen hat oder Wechselwirkungen mit sich bringt,<br />
welche die Wirkung der eigentlichen Therapie einschränken.<br />
Auf jeden Fall sollte der behandelnde Arzt darüber informiert<br />
sein, was Ihr Angehöriger zusätzlich machen möchte. Es ist wichtig,<br />
dass dieser Arzt die Therapie in Absprache mit dem Betroffenen<br />
koordiniert und dass bei ihm alle Fäden zusammenlaufen.<br />
Abschließend noch einmal unsere eindringliche Empfehlung: Ob<br />
als Betroffener oder als Angehöriger – hinterfragen Sie die angebotenen<br />
Verfahren kritisch. Glauben Sie nicht blindlings den<br />
häufig Wunder versprechenden Anpreisungen. Wenn Sie Zweifel<br />
haben, wenden Sie sich an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Krebshilfe</strong>!<br />
Der AlltAg – Ablenkung<br />
oDer HerAusforDerung?<br />
Angehörige sind oft erleichtert, wenn die Behandlung beginnt:<br />
Endlich wird etwas Konkretes gegen die Krankheit unternommen.<br />
Stellen Sie sich aber darauf ein, dass diese Zeit auch <strong>für</strong> Sie sehr<br />
schwer sein wird.<br />
Manchmal kann es dem Kranken körperlich und seelisch<br />
schlecht gehen – und das bei einem Menschen, den Sie unter<br />
Umständen bisher stets als gesund, stark und zuverlässig er-<br />
lebt haben.<br />
Solange der Krebskranke im Krankenhaus liegt, werden Sie<br />
ihn sicher oft besuchen. Auch das kann anstrengend <strong>für</strong> Sie<br />
sein, vielleicht weil Sie einen langen, zeitaufwändigen An-<br />
fahrtsweg haben, weil Sie kleine Kinder haben, <strong>für</strong> die Sie eine<br />
Betreuung organisieren müssen, oder weil Sie wichtige Aufgaben<br />
des Kranken übernehmen müssen, die nicht aufgeschoben<br />
werden können.<br />
Zur rein körperlichen kommt die seelische Belastung darüber,<br />
was die Zukunft bringen wird. Und dennoch: Solange der Kranke<br />
in der Klinik ist, bleibt in Ihren eigenen vier Wänden ein Teil<br />
„Normalität“ erhalten.