11.02.2013 Aufrufe

blaue Ratgeber „Hilfen für Angehörige“ - Deutsche Krebshilfe eV

blaue Ratgeber „Hilfen für Angehörige“ - Deutsche Krebshilfe eV

blaue Ratgeber „Hilfen für Angehörige“ - Deutsche Krebshilfe eV

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

54 Hilfen <strong>für</strong> Angehörige Hilfen <strong>für</strong> Angehörige 55<br />

demotivieren und verun sichern, und es wird in letzter Konsequenz<br />

ganz aufhören, Fragen zu stellen.<br />

Papa und Mama lieben dich<br />

Für ein Kind ist es lebenswichtig zu wissen: Papa und Mama<br />

lieben dich.<br />

Wenn Sie mit Ihrem Kind nicht mehr so viel Zeit verbringen (können),<br />

könnte es glauben, dass Sie es nicht mehr so gern haben<br />

wie früher.<br />

Sagen Sie Ihrem Kind deshalb immer wieder, wie lieb Sie es haben.<br />

Tun Sie es besonders auch dann, wenn Sie selbst manchmal<br />

traurig, erschöpft oder gereizt sind. Erklären Sie den Kindern,<br />

warum Sie im Augenblick auf bestimmte Dinge oder in bestimmten<br />

Situationen sehr viel aufbrausender reagieren als früher.<br />

Stellen Sie sich darauf ein, dass durch die Krankheit nicht nur Sie<br />

selbst, sondern auch Ihre Kinder oft unausgeglichener, reizbarer<br />

und aggressiver sein können als früher.<br />

Selbst alltägliche Kleinigkeiten wie der Abwasch oder das Einkaufen<br />

können zu Auseinandersetzungen führen.<br />

neugierige fragen<br />

Viele Menschen sind überaus neugierig, und so kann es manchmal<br />

vorkommen, dass irgendjemand unter dem Deckmantel des<br />

Mitgefühls Ihrem Kind taktlose Fragen nach der Krankheit von<br />

Vater oder Mutter stellt.<br />

Kleinere Kinder können auf diese Fragen nicht angemessen<br />

antworten und sind in dieser Situation oft stark verwirrt und<br />

verschreckt.<br />

Antworten<br />

vorbereiten<br />

krankheitverarbeitung<br />

im spiel<br />

Bereiten Sie Ihr Kind darauf vor, dass solche Fragen kommen<br />

können, und überlegen Sie gemeinsam eine passende, dem Alter<br />

des Kindes entsprechende Antwort wie etwa: „Mein Vater hat<br />

Krebs und bekommt starke Medizin. Deshalb verliert er seine<br />

Haare und ist häufig müde. Aber bald ist er wieder gesund.“<br />

Besonders Kinder untereinander können grausam sein. Vielleicht<br />

wird Ihr Sohn oder Ihre Tochter von den Spielkameraden gehänselt,<br />

weil die Mutter ihn / sie im Augenblick nicht vom Kindergarten<br />

abholt oder weil der Vater an der jüngsten Fahrradtour nicht<br />

teilnehmen konnte.<br />

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es auch mit den Freunden offen<br />

und ehrlich über die Krankheit des Elternteils und die Folgen <strong>für</strong><br />

die Familie sprechen kann. So vermeiden Sie, dass sich Ihr Kind<br />

von anderen Kindern entfernt und vereinsamt.<br />

Das Spiel mit Gleichaltrigen hilft Ihrem Kind dabei, diese schwierige<br />

Lebensphase zu bewältigen.<br />

rollenspiele und bilder<br />

Wenn der Vater oder die Mutter schwer krank ist, brauchen Kinder<br />

besonders die Möglichkeit, sich spielerisch zu entfalten.<br />

So drücken sie ihre Gefühle aus, und Sie können erfahren, was<br />

Ihren Sohn / Ihre Tochter gerade besonders beschäftigt.<br />

Viele kleinere Kinder spielen beispielsweise „Krankenhaus“. Mit<br />

ihren Puppen übernehmen sie die unterschiedlichen Rollen von<br />

Arzt und Patient. Im Spiel verarbeitet das Kind diejenigen Gedanken,<br />

die es sonst nur schwer in Worte fassen kann. Das Spiel mit<br />

Verbänden und Spritzen (ohne Kanüle) kann dabei helfen, mit<br />

den starken Gefühlen, die die Krankheit des Vaters oder der Mutter<br />

hervorrufen, fertig zu werden.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!