blaue Ratgeber „Hilfen für Angehörige“ - Deutsche Krebshilfe eV
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24 Hilfen <strong>für</strong> Angehörige Hilfen <strong>für</strong> Angehörige 25<br />
Appetitlosigkeit<br />
der Krankenkasse und der Gemeinde bekommen können. Nehmen<br />
Sie solche Angebote an!<br />
ernährung<br />
Gesunde Ernährung ist <strong>für</strong> gesunde Menschen sinnvoll – und <strong>für</strong><br />
einen krebskranken Menschen natürlich auch. Daher sind die<br />
Ernährungstherapie und -beratung eine wichtige Ergänzung zur<br />
medizinischen Behandlung.<br />
Ernährungsberater können Ihnen dabei helfen, <strong>für</strong> Ihren Angehörigen<br />
einen Speiseplan zusammenzustellen, der die gesundheitlichen<br />
Anforderungen des Kranken berücksichtigt und gleichzeitig<br />
auf seine persönlichen Wünsche und Vorlieben eingeht.<br />
Im Übrigen haben Sie unter Umständen das Bedürfnis, mehr Zeit<br />
auf das Kochen zu verwenden. Für den Betroffenen etwas Leckeres<br />
zu kochen, gibt Ihnen vielleicht das Gefühl, dass Sie etwas<br />
Konkretes <strong>für</strong> den anderen tun, ihn verwöhnen können.<br />
Viele Krebs-Patienten haben während der Behandlung aber Probleme<br />
mit dem Essen: Sie kämpfen mit Übelkeit und Erbrechen,<br />
haben entzündete Schleimhäute im Mund oder im Darm, mögen<br />
den Geruch oder Geschmack bestimmter Lebensmittel nicht oder<br />
haben keinen Appetit. Letzteres kann daran liegen, dass sie<br />
durch die Krankheit niedergeschlagen sind und Angst haben. Unter<br />
Umständen kann der Appetitmangel aber auch durch Veränderungen<br />
im Körper entstehen: Manchmal schmecken „süß“ und<br />
„bitter“ anders als sonst oder die Empfindungen <strong>für</strong> „satt“ und<br />
„hungrig“ können gestört sein. Nebenwirkungen der Krebshandlung<br />
können diese Veränderungen noch verstärken.<br />
So steht mancher Angehörige vor einem großen Problem: Zum<br />
einen nimmt der Kranke immer mehr ab – zum anderen lehnt er<br />
jedes Essen ab, ganz gleich, was man ihm anbietet.<br />
w ratgeber<br />
ernährung<br />
bei krebs<br />
Stellen Sie sich auf solche Rückschläge ein und seien Sie nicht<br />
enttäuscht, wenn Ihre gutgemeinten Angebote nicht immer angenommen<br />
werden.<br />
Ausführliche Informationen zu diesem Thema finden Sie in der<br />
Broschüre mit dem Titel „Ernährung bei Krebs – Die <strong>blaue</strong>n <strong>Ratgeber</strong><br />
46“ der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Krebshilfe</strong> (Bestelladresse Seite 71).<br />
Das Heft enthält grundsätzliche Informationen über vollwertige<br />
und gesunde Ernährung und gibt ausführliche Hinweise und<br />
Empfehlungen zur Ernährung bei bestimmten Beschwerden.<br />
einige hilfreiche tipps gegen Appetitlosigkeit<br />
• Lüften Sie das Zimmer des Kranken stets gut, damit keine Essensgerüche<br />
in der Luft hängen.<br />
• Bieten Sie über den Tag verteilt mehrere kleine Mahlzeiten an.<br />
• Stellen Sie Portionen bereit, die besonders hübsch aussehen.<br />
Das Auge isst bekanntlich mit.<br />
• Decken Sie den Tisch schön ein.<br />
• Probieren Sie neue Gerichte oder Essgewohnheiten aus; das<br />
bringt Abwechslung.<br />
• Sorgen Sie beim Essen <strong>für</strong> Ablenkung, z.B. durch Musik, die<br />
der Kranke gern hört, oder durch eine nette Unterhaltung.<br />
• Feste Essenszeiten müssen nicht sein. Der Kranke sollte immer<br />
dann essen können, wenn er gerade Appetit hat.<br />
• Stellen Sie kleine Schalen mit Essen bereit, das zum Zugreifen<br />
„verführt“.<br />
• Achten Sie auf genügend Vorräte im Haus (auch Tiefgefrorenes),<br />
damit Sie schnell etwas zubereiten können, wenn der<br />
Kranke plötzlich Heißhunger auf bestimmte Speisen bekommt.<br />
• Falls ein Schlückchen Alkohol erlaubt ist, kann ein Glas<br />
Sherry, Wermut oder Sekt vor dem Essen appetitanregend<br />
wirken.