unsere gottesdienste - Kirchenkreis Oderbruch

Aus unseren Gemeinden
Restaurierung des Madlitzer Altarbildes
Noch eine Weile werden die Restaurierungsarbeiten
am Madlitzer Altarbild
„Kreuzabnahme“ dauern – und das ist ja
dann auch nur die 1. Phase einer Komplett-Restaurierung.
Damit die Madlitzer Gottesdienstgemeinde
nicht in dieser Zeit nur auf eine kahle
Wand starren muss, wurde vorübergehend
ein sog. „Hungertuch“ als Ersatz
aufgehängt, eine Leihgabe aus Podelzig.
Es ist zwar mit 3 m x 2 m
Größe gerade halb so groß
wie das nicht vorhandene
Altarbild, aber es ist doch
ein guter Blickfang.
„Hungertücher“ wurden be-
reits im frühen Mittelalter
während der Fastenzeit im
Altarraum aufgehängt und
verhüllten so das Kruzifix
oder andere bildliche Dar-
stellungen Jesu auf dem Al-
tar. Sie erinnern an den jü-
dischen Tempelvorhang,
der in den Berichten vom
Kreuzestod Jesu erwähnt
wird (Matth. 27,51 u. a.).
Die alte Tradition hat das katholische
Hilfswerk MISEREOR seit 1976 wieder
aufgenommen; Künstler aus aller Welt
senden dazu ihre Entwürfe ein.
Das Hungertuch, das 1978 durch den
äthiopischen Künstler: Alemayehu
Bizuneh entworfen wurde, zeigt fünf
biblische Bildgeschichten und stellt in
ihnen einen Bezug zu unserem Leben
her:
1. Kain und der Brudermord:
Wir sind alle Kain.
2. Noah und die Flut: Die neue Erde als
Aufgabe und Verheißung.
3. Jesus und Zachäus: Anteilnehmen
kann Menschen verändern.
4. Jesus speist 5000 Menschen:
Erbarmen mit der hungrige Menge
5. Der Gottesknecht (Jesaja 53).
Die Erinnerung an Jesus, der als Gottesknecht
die Not der Welt auf sich nahm,
lässt auch uns aus der Hoffnungskraft
seines Leidens leben und uns für Gottes
Welt und unsere Mitmenschen mitverantwortlich
wissen.
G. Hemmerling