Tradition – Faszination – Vielfalt - Kölner Karneval
Tradition – Faszination – Vielfalt - Kölner Karneval
Tradition – Faszination – Vielfalt - Kölner Karneval
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Offizielles Organ des Festkomitees des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s von 1823 e. V. · 9. Jahrgang · Ausgabe 2 · November 2005<br />
kölner<br />
narrenspiegel<br />
Fastelovendsfoßballspill ist angepfiffen<br />
Designiertes Dreigestirn feierte Sessionseröffnung am 11.11.<br />
Der neue Vorstand ist gewählt<br />
Markus Ritterbach ist neuer Festkomitee-Präsident
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INHALT<br />
EDITORIAL 5<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
Markus Ritterbach ist der neue Festkomitee-Präsident 6<br />
Das Dreigestirn der Session 2006 stammt aus der Prinzen-Garde 7<br />
Feierliche Verabschiedung von Hans-Horst Engels 8<br />
Sessionseröffnung am Elften-im-Elften auf Heu- und Alter Markt 9<br />
„Et Botterblömche“ Hans Bols ist tot 9<br />
Die neue Vorstandsmannschaft des Festkomitees steht fest 10<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum hat den Betrieb aufgenommen 12<br />
Alexander von Chiari drückt seinem Nachfolger die Daumen 14<br />
Neuer Rosenmontagszugleiter ist Christoph Kuckelkorn 15<br />
Präsidententour nach München: Viva Colonia in Bavaria 16<br />
Willy-Millowitsch-Medaille für Grete Zimmermann 16<br />
Treffpunkt Nachwuchs <strong>–</strong> Vorstellnachmittag des Literarischen Komitees 17<br />
Fahnen Adler <strong>–</strong> Ein kölsches Unternehmen für Köln 19<br />
AUS DEN GESELLSCHAFTEN<br />
100 Jahre Prinzen-Garde Köln von 1906 e.V. 20<br />
50 Jahre KG Schwazze Kääls 22<br />
50 Jahre KG Blau-Weiß 22<br />
50 Jahre Pänz vun d´r Päädsbahn 23<br />
Gratulationen an die Jubiläumsgesellschaften 23<br />
JUGEND IM KARNEVAL<br />
Colonaden-Pänz-Pokal findet 2006 zum zweiten Mal statt 24<br />
„Kölle Alarm“ <strong>–</strong> Neue Jugendparty nimmt Fahrt auf 26<br />
„Hellige Pänz“ sind immer jot drop 26<br />
KÖLSCHE KULTUR<br />
„Et Semester op Kölsch“ <strong>–</strong> Die Akademie för uns Kölsche Sproch 27<br />
MENSCHEN IM KARNEVAL<br />
„Doof Noss“ Hans Hachenberg feierte 80. Geburtstag 29<br />
„Zik“ seit 25 Jahren beim „Express“ 29<br />
Ludwig Sebus wurde 80 Jahre alt 30<br />
KÖLSCHE MUNDART<br />
Schenke ess nit esu eifach 31<br />
SERVICE<br />
Büchertipps zur Session 32<br />
Die neuen Festabzeichen sind da 32<br />
Kurz aufgeschnappt 32<br />
Neue Interessengemeinschaft <strong>Kölner</strong> Tanzgruppen wahrt <strong>Tradition</strong>en 33<br />
Das neue <strong>Karneval</strong>splakat für die Session 2006 33<br />
INFORMATIÖNCHER RUND ÖM ET FESSKUMITEE<br />
Termine sowie Themen der nächsten Ausgabe 34<br />
Titelbild: Ganz und gar ballverliebt präsentierte sich das designierte Dreigestirn mit Prinz Franz-Josef Hermann, Bauer Rüdiger Höffken und Jungfrau<br />
„Josi“ Heinz-Josef Breuer. Denn alle drei sind leidenschaftliche Fans des 1. FC Köln. Auf dem Dach des Dorint-Hotels zeigten die designierten Tollitäten<br />
der Prinzen-Garde ihre Fertigkeiten mit dem runden Leder.<br />
Impressum<br />
Herausgeber: Festkomitee des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s von 1823 e.V.<br />
Maarweg 134-136, 50825 Köln · Telefon (0221) 574000 · Telefax (0221) 57400-26 · Email: info@koelnerkarneval.de · www.koelnerkarneval.de<br />
V.i.S.d.P. und Projektleitung: Sigrid Krebs, Leitung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Mitglied des Vorstands<br />
Redaktionsleitung und Satz/Layout: Frank Tewes, Redaktionsbüro Tewes, Bachemer Str. 237, 50935 Köln<br />
Autoren: Angela Kanya-Stausberg, Rainer Knillmann, Sigrid Krebs, Willi Rothenbücher, Heinz Schulte, Frank Tewes, Marita Dohmen, Dr. Michael Euler-Schmidt,<br />
Bernd Höft, Marcus Leifeld, Barbara Roehl, Heribert Rösgen, Elfi Steickmann, Matthias von der Bank<br />
Fotos: Archiv des Festkomitees <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>, Archiv Prinzen-Garde, Archiv KG Schwazze Kääls, Archiv <strong>Kölner</strong> Express, Joachim Badura, Günter<br />
Fischer, Fotostudio Artur Olligschläger, Fr. Groth, Heribert Rösgen, Hans-Peter Specht, Peter Strobel, Frank Tewes u. a.<br />
Anzeigenorganisation: Willi Rothenbücher<br />
Druck und Gesamtherstellung: Flock-Druck, Köln<br />
NARRENSPIEGEL _ 3
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Der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> zu Fuß<br />
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Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Freunde des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s,<br />
das Jahr 2005 neigt sich dem Ende<br />
zu. Das ist ein willkommener Anlass,<br />
ein wenig zurückzublicken,<br />
aber auch nach vorn zu schauen.<br />
Für uns <strong>Karneval</strong>isten war das Jahr<br />
2005 ein besonderes Jahr. Schon<br />
bald, nachdem es nach der kurzen<br />
und schönen Session „Zick eröm“<br />
hieß, galt es früher als sonst „wigger<br />
maache“. In und an unserem<br />
Haus des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s wurde<br />
kräftig gearbeitet. Das stolze Bauwerk,<br />
das nun jeder sehen und sogar<br />
besuchen kann, heißt: <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong>smuseum.<br />
Pünktlich zur Eröffnung erstrahlte<br />
es im festlichen Glanz. Es ist ein<br />
modernes Museum, das eine Brücke<br />
vom Altertum bis in die heutige<br />
Zeit schlägt. Ein Spiegelbild unserer<br />
karnevalistischen Kultur ist<br />
gelungen und damit die Darstellung<br />
eines Stücks <strong>Kölner</strong> Geschichte.<br />
Ein Museum für Jung und Alt.<br />
Dies alles haben wir primär einem<br />
Menschen zu verdanken, einem<br />
verdienten <strong>Karneval</strong>isten: unserem<br />
Ehrenpräsidenten des Festkomitees<br />
des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s von 1823<br />
e. V., unserem langjährigen Präsidenten<br />
Hans-Horst Engels. Er hat<br />
seine Vision Wirklichkeit werden<br />
lassen. Viele tatkräftige Partner und<br />
Förderer haben ihn dabei unterstützt<br />
<strong>–</strong> durch persönliches Engagement<br />
oder finanzielle Großzügigkeit.<br />
Deshalb möchte ich allen<br />
Beteiligten von ganzem Herzen<br />
danken.<br />
Ich persönlich darf an dieser Stelle<br />
erstmalig einige Worte formulieren.<br />
Denn am 14. September wurde mir<br />
und meinem Vorstands-Team viel<br />
Vertrauen geschenkt. In der Mit-<br />
EDITORIAL<br />
gliederversammlung wurden wir<br />
von den Vertretern unserer <strong>Karneval</strong>sgesellschaften<br />
einstimmig in<br />
die karnevalistischen Ehrenämter<br />
gewählt. Seit dieser Zeit kann ich<br />
als Präsident des Festkomitees des<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s von 1823 e. V. einen<br />
besonderen Beitrag für unsere<br />
Stadt leisten.<br />
Dieser außergewöhnlichen Verantwortung<br />
bin ich mir bewusst, und<br />
ich werde sorgsam mit dem mir anvertrauten<br />
Kulturgut umgehen. Für<br />
das Vertrauen bedanke ich mich noch<br />
einmal ganz herzlich. Auch diese<br />
personellen Weichen für den <strong>Karneval</strong><br />
hat Hans-Horst Engels gestellt.<br />
Gern bin ich seiner Bitte gefolgt,<br />
dieses Amt anzustreben. In einer<br />
musikalisch untermalten Feierstunde<br />
am 13. November 2005<br />
haben wir die Leistungen von<br />
Hans-Horst Engels gesondert gewürdigt.<br />
Für viele Anwesende war<br />
das ein bewegender Moment.<br />
In den letzten Monaten wurde viel<br />
gearbeitet, und wir haben inhaltliche<br />
Schwerpunkte gesetzt. Wir werden<br />
bewahren und fördern, neue<br />
Wege gehen und viel Zusammenarbeit<br />
gestalten. Anwalt, Mittler und<br />
Fürsprecher werden wir für unsere<br />
Gesellschaften sein, aber auch<br />
ein Gesamt-Interessenverband, der<br />
Dienstleister ist. Wir blicken in die<br />
Zukunft und werden möglichst klar<br />
und doch sensibel agieren. Dabei<br />
wollen wir nie vergessen, dass das<br />
bisher und von anderen Geleistete<br />
gut war und wertzuschätzen ist.<br />
Der 11. im 11. liegt nun schon hinter<br />
uns. Wir durften das designierte<br />
Dreigestirn der Öffentlichkeit präsentieren.<br />
Die drei blicken erwar-<br />
NARRENSPIEGEL _ 5<br />
tungsvoll Richtung Proklamation<br />
mit den Kölschen und Gästen aus<br />
nah und fern.<br />
Deshalb darf ich Sie bitten: Feiern<br />
Sie mit. Genießen Sie den Straßenkarneval<br />
und die fröhlichen Programme<br />
in den Sälen unserer Stadt.<br />
Pflegen Sie unser Brauchtum durch<br />
Ihre Teilnahme.<br />
Schon jetzt darf ich Sie herzlich<br />
zum Rosenmontagszug mit dem<br />
Motto „E Fastelovendsfoßballspill“<br />
einladen. So bereiten wir ein Stück<br />
das Feld für ein großes Ereignis im<br />
Sommer 2006. Als Austragungsstätte<br />
der Fußballweltmeisterschaft<br />
werden wir viele Gäste aus aller<br />
Welt begrüßen <strong>–</strong> wir wollen ihnen<br />
mit Freude und kölscher Lebensart<br />
begegnen. Der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong><br />
hat sich durch das Motto des<br />
<strong>Kölner</strong> Rosenmontagszuges diesem<br />
Ereignis gewidmet und kann<br />
so die Brücke schlagen. Seien wir<br />
gute Gastgeber und auch Gäste,<br />
so wie wir es gestern waren, heute<br />
sind und dank unserer kölschen<br />
Mentalität sicher auch zukünftig<br />
sein werden.<br />
Für den <strong>Karneval</strong> und unser Miteinander<br />
wünsche ich mir ein „Fair<br />
Play“ und viele jecke, freudige<br />
Traumpässe.<br />
Ihr<br />
Markus Ritterbach<br />
Präsident<br />
Festkomitee des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s<br />
von 1823 e. V.
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›„<strong>Karneval</strong>istische <strong>Tradition</strong>en<br />
bewahren, aber auch hinterfragen“‹<br />
Markus Ritterbach ist der neue Präsident des Festkomitees des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s von 1823<br />
„Dat hammer immer su jemaat!“<br />
diese Antwort hören wir in Köln<br />
häufig, wenn es darum geht, Dingen<br />
auf den Grund zu gehen. Diese<br />
Antwort gibt Markus Ritterbach<br />
nie. Er hinterfragt Dinge <strong>–</strong> bei sich<br />
selbst und bei anderen. Und nun<br />
auch in einem der bedeutsamsten<br />
Neuer Mann an der Fastelovendsfront: Markus Ritterbach.<br />
Eine starke Gemeinschaft für den <strong>Karneval</strong>: Als Vizepräsidenten<br />
hat Markus Ritterbach Christoph Kuckelkorn (l.)<br />
und Dr. Joachim Wüst (r.) an seiner Seite.<br />
Ehrenämter der Stadt: Seit September<br />
2005 ist Markus Ritterbach<br />
Präsident des Festkomitees. Er ist<br />
Wunschnachfolger des jetzt zum<br />
Ehrenpräsidenten des Festkomitees<br />
ernannten Vorgängers Hans-<br />
Horst Engels.<br />
Ungewöhnlich früh und deutlich<br />
hat Engels auf seinen Nachfolger<br />
hingewiesen. Erste Vorbereitungen<br />
und entsprechende Weichenstellungen<br />
folgten. Viele konnten sich<br />
deshalb über Monate ein Bild machen.<br />
Somit stand kein Fremder<br />
bei der Jahreshauptversammlung<br />
zur Wahl. „Wir wollten bewusst offen<br />
agieren und jegliche Unklarheit<br />
ausschließen. Selbst jedes einzelne<br />
Vorstandsmitglied habe ich zuvor<br />
präsentiert“, erklärt Markus Ritterbach<br />
diese bisher nie so praktizierte<br />
Transparenz.<br />
Doch wer ist er eigentlich genau?<br />
Aufgewachsen ist er im <strong>Kölner</strong><br />
Umfeld, studiert hat er Betriebswirtschaftslehre,<br />
um bald konsequent<br />
in den Familienbetrieb Ritterbach<br />
Medien GmbH einzusteigen.<br />
Heute ist er dort Geschäftsführer.<br />
Konsequenz ist etwas, was Markus<br />
Ritterbach kennzeichnet. Dabei<br />
sind ihm sein Familienunternehmen<br />
und seine eigene Familie<br />
uneingeschränkt wichtig. Die<br />
Familie ist sein größter Rückhalt <strong>–</strong><br />
auch für anstehende Aufgaben im<br />
karnevalistischen Ehrenamt. Mit<br />
seiner Frau Barbara hat er zusammen<br />
drei Söhne. Fest verankert ist<br />
er in der kölschen Region. Die ganze<br />
Familie steht als Dauerkarteninhaber<br />
in guten und schwierigen<br />
Zeiten zum 1. FC Köln. Sein Herz<br />
schlägt aber besonders laut für<br />
den <strong>Karneval</strong>. Selbst die drei jungen<br />
Ritterbachs gehen in der<br />
Uniform der Roten Funken im Rosenmontagszug<br />
mit, seit sie laufen<br />
können. Er ist geübt im Kamelle<br />
werfen, was nicht seine einzige<br />
Stärke ist. Markus Ritterbach<br />
ist offen, humorvoll, zugleich un-<br />
NARRENSPIEGEL _ 6<br />
beirrt und durchdacht, wenn es um<br />
Entscheidungen zum Wohle einer<br />
guten Sache geht. Er feiert gern<br />
auf kölsche Art, mag Kostümierungen,<br />
kölsche Musik und natürlich<br />
auch gern ein frisch gezapftes<br />
Kölsch. Die karnevalistischen<br />
<strong>Tradition</strong>en sind für ihn ein wertvolles<br />
Gut, mit dem er als FK-Präsident<br />
sorgsam umgehen will. Sicher<br />
wird er jedoch eine eigene<br />
Handschrift abgeben.<br />
Was wird sich ändern? Gemäß<br />
dem Grundgesetzt „Nix bliev wie<br />
et es“ könnte man viel erwarten. Er<br />
bringt es auf den Punkt: „<strong>Tradition</strong>en<br />
bewahren, aber auch hinterfragen,<br />
karnevalistische Jugendarbeit<br />
und traditionsreiche Tanzgruppen<br />
fördern, das steht ganz<br />
oben auf unserer Aktivitätenliste.<br />
Mein Team und ich, wir wollen<br />
Dienstleister für die Gesellschaften<br />
sein. Professionell und ehrenamtlich.“<br />
Er hat sich mit seinem Vorstandsteam<br />
also viel vorgenommen. Im<br />
besten Sinne wird er eine Rolle<br />
übernehmen, aber diese Rolle auch<br />
gestalten. Er ist voller Zuversicht,<br />
die gesteckten Ziele gemeinsam<br />
mit den angeschlossenen Gesellschaften<br />
erreichen zu können. Dabei<br />
wünscht er sich etwas Zeit und<br />
Geduld <strong>–</strong> der Dom ist auch nicht<br />
an einem Tag erbaut worden. Ein<br />
gutes Team im Hause des <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong>s am Maarweg wird ihm<br />
ebenso zur Seite stehen.<br />
Wenn Markus Ritterbach angerufen<br />
wird, hört er einen Klingelton<br />
der besonderen Art. „Steht auf,<br />
wenn ihr <strong>Kölner</strong> seid“, hallt es dann<br />
laut aus dem Handy. Das soll<br />
Hans-Horst Engels auch zu ihm<br />
gesagt haben. Markus Ritterbach<br />
hat „ja“ gesagt. Jetzt steht er da,<br />
für den <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> im Ehrenamt<br />
des Präsidenten des Festkomitees<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>. „Dat<br />
hammer immer su jemaat!“ gilt für<br />
ihn nicht.<br />
Bernd Höft
Jetzt ist es also amtlich: Prinz Josef<br />
VII., Bauer Rüdiger und Jungfrau<br />
Josi werden als jeckes Trifolium<br />
durch die <strong>Kölner</strong> Säle ziehen.<br />
Sie stammen alle drei aus der<br />
Prinzen-Garde Köln von 1906, die<br />
im Jahr 2006 ihr 100-jähriges Jubiläum<br />
feiert.<br />
Der designierte Prinz Franz-Josef<br />
Hermann ist 48 Jahre alt, verheiratet<br />
und Vater von zwei Töchtern.<br />
Nach der Ausbildung zum Binnenschiffer<br />
in Bonn schipperte er als<br />
Steuermann der Bonner Personen-Schifffahrt<br />
viele Gäste über<br />
den Rhein. Im Jahr 1976 begann<br />
seine Laufbahn bei der Firma Coca<br />
Cola in Köln, zunächst als Verkaufsberater,<br />
später als Gebietsleiter<br />
Gastronomie, Channelmanager<br />
Sport und Sponsoring und<br />
Gebietsverkaufsleiter Gastronomie.<br />
Seit dem Jahr 2002 ist er Leiter<br />
der Verkaufsförderung im Verkaufsgebiet<br />
Rheinland und damit<br />
verantwortlich für Sport und Sponsoring.<br />
Franz-Josef Hermann ist ein echter<br />
<strong>Karneval</strong>sjeck mit dem Herz<br />
auf dem richtigen Fleck und feiert<br />
mit Leidenschaft den kölschen<br />
Fasteleer. Seit 2002 ist er Oberleutnant<br />
der Prinzen-Garde. In<br />
seiner Freizeit fährt er aber auch<br />
gerne Ski, besucht als treuer FC-<br />
Fan möglichst alle Heimspiele und<br />
interessiert sich nach wie vor für<br />
alles, was mit Boots- und Schifffahrt<br />
zu tun hat.<br />
Rüdiger Höffken ist der designierte<br />
Bauer im <strong>Kölner</strong> Dreigestirn<br />
2006. Er ist 58 Jahre alt, verheiratet<br />
und hat einen Sohn. Im <strong>Karneval</strong><br />
seiner Heimatstadt Attendorn<br />
hat er im Jahr 1982 bereits<br />
einschlägige Erfahrungen als<br />
Prinz sammeln können, doch die<br />
Rolle des Bauern im <strong>Kölner</strong> Dreigestirn<br />
ist für ihn eine besondere<br />
Ehre und Herausforderung zugleich.<br />
Rüdiger Höffken hat eine<br />
Ausbildung zum Exportkaufmann<br />
absolviert und anschließend seine<br />
Unternehmen RH Alurad Höffken<br />
GmbH, Attendorn; ARTEC Au-<br />
NARRENSPIEGEL _ 7<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›Drei Fußball-Fans im Fastelovendsspill‹<br />
Prinzen-Garde Köln stellt in ihrem Jubiläumsjahr das Dreigestirn der Session 2006<br />
Designierte Jungfrau hat im Gürzenich als Koch den „Geschmack am Fastelovend“ entdeckt<br />
Franz-Josef Hermann (Mitte), Rüdiger Höffken (r.) und Heinz-Josef Breuer<br />
(l.) verkörpern Prinz, Bauer und Jungfrau in der Session 2006.<br />
toteile GmbH, Herborn und Ladenburger<br />
Aluguss GmbH, Ladenburg<br />
gegründet und aufgebaut. Seit vielen<br />
Jahren engagiert er sich als<br />
leidenschaftlicher <strong>Karneval</strong>ist im<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> und ist bei der<br />
Prinzen-Garde als Quartiermeister<br />
und Oberst aktiv. Auch an den<br />
Fußball hat er sein Herz verloren,<br />
er ist Mitglied und Co-Sponsor<br />
des 1. FC Köln. Seit einiger Zeit<br />
vergnügt er sich auch gerne mit<br />
kleinen Bällen und hat das Golfspiel<br />
für sich entdeckt. Autos und<br />
alles, was dazugehört, sowie Autorennen<br />
interessieren ihn ebenso<br />
brennend, hier hat er sein Hobby<br />
zum Beruf gemacht.<br />
Die Lieblichkeit Josi im designierten<br />
<strong>Kölner</strong> Dreigestirn stellt in der<br />
Session 2006 Heinz-Josef („Jupp“)<br />
Breuer dar. Er ist 50 Jahre alt,<br />
verheiratet und hat einen Sohn.<br />
In jungen Jahren hat er im Rahmen<br />
seiner Ausbildung zum Koch<br />
im Gürzenich zu Köln bereits Ge-<br />
schmack am Kölschen Fastelovend<br />
gefunden und feiert <strong>Karneval</strong><br />
mit Leidenschaft in den Sälen<br />
und auf der Straße. Seit 1999 ist<br />
er Mitglied der Prinzen-Garde.<br />
Nach seiner Ausbildung kochte er<br />
in zahlreichen Restaurants und<br />
Hotels im In- und Ausland. Er absolvierte<br />
eine zusätzliche Ausbildung<br />
zum Industriekaufmann und<br />
wechselte im Jahr 1982 zur Hobart<br />
GmbH, einem Hersteller von<br />
gewerblichen Großküchengeräten<br />
für Gastronomie, Krankenhäuser<br />
und Altenheime. Dort begann<br />
er als Mitarbeiter im Außendienst,<br />
war Projektingenieur und ist seit<br />
1992 Niederlassungsleiter Köln<br />
für die Bereiche NRW, Rheinland-<br />
Pfalz, Hessen und Saarland. Das<br />
Kochen zählt nach wie vor zu seinem<br />
liebsten privaten Hobby, aber<br />
auch er interessiert sich als treues<br />
FC-Mitglied leidenschaftlich für<br />
den Fußball.<br />
Sigrid Krebs
Anerkennende Worte voll Lob und<br />
Dank gab für den ehemaligen „Narrenchef“,<br />
den Ehrenamtler und den<br />
Menschen Hans Horst Engels viele.<br />
Sie waren geradezu staatsmännisch,<br />
wie von Oberbürgermeister<br />
Fritz Schramma, frisch zurück aus<br />
Japan und einem Abstecher nach<br />
Düsseldorf, wo Chinas Staatsoberhaupt<br />
weilte. Sie waren fachkompetent,<br />
wie von Helmut Haumann, Aufsichtsratsvorsitzender<br />
der Gemeinnützigen<br />
GmbH des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s.<br />
Und sie waren sehr persönlich,<br />
wie von Festkomitee-Präsident Markus<br />
Ritterbach und den etwa 300<br />
Gästen, die in das Haus des <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong>s gekommen waren.<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›„Mit ganzem Herzen und ganzer Seele“‹<br />
Ex-Festkomitee-Präsident Hans-Horst Engels mit dem „Opus 1823“ feierlich verabschiedet<br />
Der so Geehrte strahlte <strong>–</strong> jedoch<br />
weniger ob der vielen Worte, sondern<br />
mehr, weil er mittlerweile wieder<br />
viel besser schlafen könne. Das<br />
Amt, vor allem verbunden mit den<br />
zahlreichen Auftritten vor vielen Menschen,<br />
habe ihn viel Schlaf und Nerven<br />
gekostet. „Ich wollte eigentlich<br />
nie in der ersten Reihe stehen“, sagte<br />
Hans-Horst Engels. Dankbar sei<br />
er dennoch dafür, dass er dem <strong>Karneval</strong><br />
haben dienen dürfen.<br />
„Mit ganzem Herzen und ganzer<br />
Seele“, so Fritz Schramma in seiner<br />
Rede, habe Hans-Horst Engels sich<br />
für den <strong>Karneval</strong> eingesetzt und dabei<br />
„uns alle sehr bereichert“. Der<br />
<strong>Karneval</strong> sei international, lebe aber<br />
von der Bindung an „Mutter Colonia“,<br />
betonte Schramma. Er sei ein<br />
Pfund, mit dem man wuchern müsse,<br />
ein Markenzeichen der Stadt,<br />
das selbst in China und Japan neben<br />
Dom und Rhein zum Begriff geworden<br />
sei. Vor diesem Hintergrund<br />
sei Engels elf Jahre lang Hüter von<br />
Stil, <strong>Tradition</strong> und Brauchtum auf hohem<br />
Niveau gewesen. So hatte die<br />
Zinn-Statue vom Kölschen Boor, die<br />
Schramma als Geschenk überreichte,<br />
etwas Symbolisches für den scheidenden<br />
Brauchtumshüter.<br />
Rheinenergie-Vorstandvorsitzender<br />
Helmut Haumann hob hervor, dass<br />
Engels in ein „wirtschaftliches Un-<br />
NARRENSPIEGEL _ 8<br />
ternehmen“ hineingewachsen sei,<br />
nachdem die Finanzämter immer<br />
stärker die geschäftliche Seite des<br />
<strong>Karneval</strong>s ins Visier nahmen. Engels<br />
habe darin Chancen und Risiken<br />
erkannt. Weitsichtig sei der Ankauf<br />
der Immobilie am Maarweg gewesen,<br />
der anfangs, so Haumann,<br />
nicht unumstritten war.<br />
FK-Präsident Markus Ritterbach erinnerte<br />
an die menschlichen Wurzeln,<br />
aus denen Engels die Kraft für<br />
das aufreibende Amt geschöpft habe.<br />
Besonderen Dank hatte er für<br />
Ehefrau Trauti übrig, die ihren Mann<br />
allzu oft des <strong>Karneval</strong>s wegen entbehren<br />
musste. Mit einer kunstvollen<br />
handgearbeiteten Clown-Brosche<br />
in Gold „entschädigte“ das Festkomitee<br />
Trauti Engels für die Geduld<br />
und Herzensgüte, mit der sie<br />
ihren Mann unterstützte.<br />
Die musikalische Gestaltung der<br />
Festmatinee übernahm das Ensemble<br />
„Opus 1823“, das Ausschnitte<br />
aus dem Programm „<strong>Karneval</strong><br />
einmal klassisch“ darbot. Die<br />
amüsante Mischung aus Klassik,<br />
Krätzchen und <strong>Karneval</strong> wurde von<br />
virtuosen Instrumentalisten vorgetragen<br />
und hatte mit Burkhard Sondermeier<br />
einen charmanten und eloquenten<br />
Leiter. Im Januar hat das<br />
Opus Premiere im Opernhaus.<br />
Heribert Rösgen<br />
Eine Zinn-Statue vom „Kölschen<br />
Boor“, die OB Fritz Schramma dem<br />
ehemaligen Festkomitee-Präsidenten<br />
Hans-Horst Engels überreichte, war<br />
symbolisches Sinnbild für Engels´<br />
Funktion als Brauchtumshüter (Bild<br />
links). Ein Geschenk für Trauti Engels<br />
hatte zudem Rheinenergie-Vorstandsvorsitzender<br />
Helmut Haumann<br />
dabei (kleines Bild) <strong>–</strong> als Dankeschön<br />
für die Geduld und Herzensgüte, mit<br />
der sie ihren Mann viele Jahre unterstützt<br />
hat.
NARRENSPIEGEL _ 9<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›Fastelovendsfoßballspill ist angepfiffen‹<br />
Gelungene Sessionseröffnung auf Heumarkt und Alter Markt machte Lust auf mehr<br />
„Ellef, zehn, nüng...“ <strong>–</strong> als Peter<br />
Schmitz-Hellwing, Präsident der<br />
Willi Ostermann Gesellschaft am<br />
Elften im Elften die letzten elf Sekunden<br />
vor elf Uhr elf herunterzählte,<br />
stimmten etwa dreimal Elftausend<br />
Jecke auf dem Heumarkt mit<br />
ein. Dann startete ein wenig Pyrotechnik,<br />
Scheinwerfer strahlten auf<br />
und die Kapelle Helmut Blödgen<br />
blies einen Tusch. Die Session erlebte<br />
einen Traumstart.<br />
Es waren längst nicht nur die Kölschen,<br />
die den Auftakt zur schönsten<br />
Jahreszeit erleben wollten: Holland,<br />
Belgien, Ruhrgebiet, Eifel und<br />
Sauerland waren in der knubbelvollen<br />
Altstadt vertreten. Bei der<br />
Kostümierung hatten sich viele Jecke<br />
für das Thema Fußball entschieden<br />
<strong>–</strong> schließlich wurde mit<br />
Sessionsbeginn das „Fastelovendsfoßballspill“<br />
angepfiffen. Spätestens<br />
jetzt musste dem Rest der Republik,<br />
der via WDR-Fernsehen live<br />
zuschauen durfte, klar sein: Die<br />
lange vermisste Begeisterung für<br />
die Fußballweltmeisterschaft 2006<br />
hat Kölle längst ergriffen.<br />
Ein gut abgestimmtes Bühnenprogramm<br />
unterhielt die Jecken bereits<br />
ab zehn Uhr. Die Boore, Marie-Luise<br />
Nikuta, das schrille Bock-<br />
mayer-Ensemble und die Höhner<br />
hatten die Zigtausenden bereits in<br />
Schwung gebracht, so dass das<br />
Dreigestirn in spe leichtes Spiel<br />
hatte. Aus dem künftigen „Prinz Josef<br />
VII.“ Franz-Josef Hermann sprudelte<br />
die Vorfreude nur so heraus.<br />
Mit Bauer Rüdiger Höffken und<br />
„Jungfrau Josi“ Heinz-Josef Breuer<br />
wäre er am liebsten vom Bühnenrand<br />
in die wogende Menge<br />
gesprungen.<br />
Die Menschenmassen vergnügten<br />
sich bei der Mega-Freiluft-Party bis<br />
in die Dunkelheit. Topgruppen wie<br />
Bläck Fööss, Paveier, Räuber und<br />
Brings, dazwischen Colör, Rabaue<br />
und viele mehr sorgten für eine Nonstop-Show<br />
der Extraklasse. Ganz<br />
auf Schunkeln und Abrocken war<br />
das Feier-Konzept angelegt. „Jeschwad“<br />
wurde erfreulich wenig.<br />
Ausnahme: Die Verleihung des „Ostermann-Brunnens“<br />
an Bürgermeister<br />
Josef Müller für seine Verdienste<br />
um den Fasteleer.<br />
Übers ganze Gesicht strahlend betrachtete<br />
FK-Präsident Markus Ritterbach<br />
das Treiben. Der verheißungsvolle<br />
Start in die erste Session<br />
als Narrenchef dürfte nicht nur<br />
ihm Lust auf mehr gemacht haben.<br />
Heribert Rösgen<br />
›„Et Botterblömche“ Hans Bols ist tot‹<br />
Sein Markenzeichen <strong>–</strong> die Stoffblume <strong>–</strong><br />
hatte Hans Bols immer mit dabei.<br />
Zehntausende von Jecken feierten<br />
in der <strong>Kölner</strong> Altstadt die Eröffnung<br />
der Session 2005/2006 <strong>–</strong><br />
doch einer war nicht dabei und wird<br />
leider nie wieder mitfeiern können.<br />
„Auf jede Bühne gehört ein schöner<br />
Mann: Hier bin ich“ <strong>–</strong> das waren<br />
die ersten Worte seiner launigen<br />
Reden, die wir zukünftig im<br />
<strong>Karneval</strong> nicht mehr hören werden.<br />
Der Mann, dessen Markenzeichen<br />
eine große Stoffblume<br />
war, und der uns immer wieder mit<br />
spitzfindigen Pointen, auch zu aktuellen<br />
Themen, überraschte, hat<br />
uns nach einem Herzinfarkt auf dem<br />
Ihr erstes Bad in der Menge genossen Franz-Josef<br />
Hermann, Rüdiger Höffken und Heinz-Josef Breuer.<br />
Menschen und Fußbälle, so weit das Auge reichte. Die<br />
Jecken hatten sich schnell mit dem Motto identifiziert.<br />
Münchener Flughafen im Alter von<br />
67 Jahren für immer verlassen: Hans<br />
Bols, „et Botterblömche“, ist tot. Er<br />
brachte im gesamten Rheinland<br />
über dreißig Jahre lang mit seinen<br />
Reden die Säle zum Kochen <strong>–</strong> seine<br />
Büttenreden waren Kult.<br />
Die <strong>Kölner</strong> und der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong><br />
verlieren mit Hans Bols einen<br />
der letzten großen Büttenredner.<br />
In den <strong>Karneval</strong>sannalen hat sich<br />
der langjährige <strong>Karneval</strong>ist einen<br />
festen Platz erobert. Dort wird man<br />
sein Andenken immer in Ehren<br />
halten.<br />
Willi Rothenbücher
›Alte Hasen und neue Mitstreiter‹<br />
Die neue Vorstandsmannschaft des Festkomitees steht fest<br />
Bereits im November des vergangenen<br />
Jahres teilte Hans-Horst Engels,<br />
damaliger Präsident des Festkomitees<br />
des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s, mit,<br />
dass er in der kommenden Jahreshauptversammlung<br />
sein Amt niederlegen<br />
und nicht mehr zur Wahl<br />
antreten wolle. Als Amtsnachfolger<br />
schlug er seinerzeit seinen Vizepräsidenten<br />
und Schatzmeister sowie<br />
Geschäftsführer der Gemeinnützigen<br />
Gesellschaft des <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong>s mbH, Markus Ritterbach,<br />
vor. Seit dieser Zeit bereitete Markus<br />
Ritterbach sich auf dieses Amt<br />
vor.<br />
Bei der Mitgliederversammlung am<br />
14. September 2005 wurden nun<br />
folgende Mitstreiter einstimmig <strong>–</strong> also<br />
ohne Gegenstimme oder Enthaltungen<br />
<strong>–</strong> in ihre jeweiligen Ämter<br />
gewählt: Markus Ritterbach (42)<br />
ist der neue Präsident des Festkomitees<br />
des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s von<br />
1823 e.V. Seine Vizepräsidenten<br />
sind Christoph Kuckelkorn (41) und<br />
Dr. Joachim Wüst (45). Diese beiden<br />
stellten sich zuvor zur Wahl als<br />
Zugleiter (Christoph Kuckelkorn) so-<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
wie Justiziar und Leiter Veranstaltungen<br />
(Dr. Joachim Wüst). Dr. Heinz-<br />
Peter Schnepf (58) ist nun Schatzmeister<br />
und Leiter des Allgemeinen<br />
Protokolls, Helmut Urbach (58) Mitgliederbetreuer<br />
und Sigrid Krebs<br />
(43) Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.<br />
Wolfgang Haehn<br />
(53) wurde als Verantwortlicher für<br />
das Marketing in den Vorstand kooptiert.<br />
Gemeinsam stellt das Team<br />
den geschäftsführenden Vorstand.<br />
In den erweiterten Vorstand wurden<br />
gewählt: Markus Pohl (31) für das<br />
Protokoll des <strong>Kölner</strong> Dreigestirns,<br />
Wilfried Wolters (59) als Leiter des<br />
Gäste- und Kartenservices, Dr. Johannes<br />
Kaußen (46) als Leiter des<br />
Literarischen Komitees und Eckhardt<br />
Otte senior (67) als stellvertretender<br />
Zugleiter. Neu im Vorstand<br />
sind zudem: Eckhardt Otte junior<br />
(42), der das Themenfeld Sponsoring<br />
betreut, und Bernd Höft (36),<br />
der sich als Sonderbeauftragter des<br />
Präsidenten insbesondere um die<br />
Lobbyarbeit des Festkomitees kümmern<br />
wird.<br />
Eckhardt Otte junior hat seine kar-<br />
NARRENSPIEGEL _ 10<br />
nevalistische Heimat bei der KG<br />
Mer Blieve Zesamme e.V. von 1937<br />
und ist beruflich in einer Führungsposition<br />
bei ALDI Süd tätig. Mit<br />
Bernd Höft ist zudem ein „Müllemer<br />
Jung“ dabei, der sich in der KG<br />
Müllemer Junge Alt Mülheim e.V.<br />
von 1951 seit vielen Jahren aktiv<br />
einbringt. Er arbeitet als freiberuflicher<br />
Trainer in den Bereichen der<br />
Personalentwicklung und des Personaltrainings.<br />
„Meine Mannschaft hat das Herz<br />
ganz auf dem richtigen karnevalistischen<br />
Fleck und ist hoch motiviert,<br />
die Herausforderung des großen<br />
Erbes von Hans-Horst Engels<br />
und seinen Vorgängern anzunehmen.<br />
Seit zwei Jahren haben wir<br />
den Vorstand konsequent in Ressorts<br />
gegliedert und zusammengelegt.<br />
Mit diesem Team ist jede<br />
einzelne Position kompetent besetzt,<br />
und wir sind davon überzeugt,<br />
die Aufgaben des Festkomitees<br />
zielgerichtet und zukunftsorientiert<br />
umsetzen zu können“, so<br />
Markus Ritterbach.<br />
Sigrid Krebs<br />
Für den <strong>Karneval</strong> im Einsatz: der<br />
geschäftsführende Vorstand des Festkomitees<br />
mit (v.l.) Christoph Kuckelkorn,<br />
Dr. Joachim Wüst, Markus<br />
Ritterbach, Helmut Urbach, Sigrid<br />
Krebs, Wolfgang Haehn und Dr.<br />
Heinz-Peter Schnepf.
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›<strong>Tradition</strong> <strong>–</strong> <strong>Faszination</strong> <strong>–</strong> <strong>Vielfalt</strong>‹<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum nahm mit einem Tag der offenen Tür den Betrieb auf<br />
<strong>Karneval</strong> von der Antike bis in die Neuzeit<br />
Ex-FK-Präsident Hans-Horst Engels und Architekt Hanspeter<br />
Kottmair legten den Museums-Grundstein im Juli 2003.<br />
Das Portal mit überdimensionalen Clownfiguren bildet<br />
den Eingang zum <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum.<br />
Ein Ausstellungsstück, auf das man stolz sein kann: das<br />
Goldene Buch des Festkomitees <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>.<br />
Mit einem „Tag der offenen Tür“ öffnete<br />
am Sonntag, 19. Juni 2005,<br />
das <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum am<br />
Maarweg 134-136 in Köln-Braunsfeld<br />
für die Besucher seine Pforten.<br />
Es ist das größte <strong>Karneval</strong>smuseum<br />
im deutschsprachigen<br />
Raum und zeigt auf einer Gesamtfläche<br />
von rund 1400 Quadratmetern<br />
die Geschichte und die<br />
<strong>Vielfalt</strong> des <strong>Karneval</strong>s von seinen<br />
Anfängen bis in die Gegenwart. Die<br />
Fläche teilt sich je zur Hälfte in den<br />
Museumsteil und eine angeschlossene<br />
Halle auf.<br />
Das Museum zeigt den <strong>Karneval</strong><br />
von der Antike über das Mittelalter,<br />
die Barock- und Franzosenzeit,<br />
den Romantischen <strong>Karneval</strong>, die<br />
Kaiserzeit, die Weimarer Republik<br />
und den Nationalsozialismus und<br />
geht über die Nachkriegszeit bis in<br />
die Neuzeit. Historische Exponate<br />
sowie moderne Audio- und Videoeinheiten<br />
vermitteln die wissenswerten<br />
Aspekte der jeweiligen<br />
Epoche.<br />
NARRENSPIEGEL _ 12<br />
In der Dauerausstellung werden<br />
die unterschiedlichen Facetten des<br />
<strong>Karneval</strong>s erlebbar präsentiert: vom<br />
Sitzungskarneval über die Stadtteilzüge,<br />
die Schull- und Veedelszög,<br />
Redner und Musiker, vom<br />
Dreigestirn bis zum alternativen<br />
<strong>Karneval</strong> und dem „Fest in Gold“.<br />
Wertvolle Stücke, wie zum Beispiel<br />
das Protokollbuch des „Festordnenden<br />
Comitees“ aus dem Jahr<br />
1827 sowie weitere Schriftstücke,<br />
Dokumente und Druckgrafiken, die<br />
durch Ankäufe gesichert werden<br />
konnten, runden die überaus eindrucksvolle<br />
historische Sammlung<br />
ab.<br />
Der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> ist ein gleichermaßen<br />
historisches wie großes<br />
vaterstädtisches Fest. Alleine<br />
im Festkomitee des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s<br />
sind 103 Gesellschaften in<br />
der Interessenvertretung vereint. In<br />
rund 60 weiteren Vereinen, Musikgruppen<br />
und Veedelsgemeinschaften<br />
wird genauso jeck gefeiert. Etwa<br />
1,3 Millionen Zuschauer erleben<br />
Um alle historischen Belange des <strong>Karneval</strong>smuseums am Maarweg kümmert<br />
sich Matthias von der Bank.
jedes Jahr den <strong>Kölner</strong> Rosenmontagszug,<br />
und bei etwa 500 Sitzungen<br />
und Bällen in den Sälen der<br />
Stadt wird Jahr für Jahr geschunkelt<br />
und gefeiert. Diese Dimensionen<br />
machen deutlich, welche<br />
große Bedeutung der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong><br />
für die <strong>Kölner</strong> und deren<br />
Gäste aus aller Welt hat. „Mit dem<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum spannen<br />
wir nun auf hohem wissenschaftlichen<br />
Niveau und mit modernen<br />
Präsentationstechniken<br />
den karnevalistischen Bogen von<br />
der Antike bis zur Neuzeit,“ sagt<br />
Hans-Horst Engels, ehemaliger<br />
Präsident des Festkomitees.<br />
Mit der Eröffnung des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum<br />
erfüllt sich ein langer<br />
Traum der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>isten.<br />
Im Laufe der Jahrzehnte gab<br />
es einige Unternehmungen, in Köln<br />
ein Museum einzurichten, das die<br />
<strong>Vielfalt</strong> dieses großen Festes aufzeigt.<br />
In den früheren Räumen des<br />
Festkomitees an der Antwerpener<br />
Straße in der <strong>Kölner</strong> Innenstadt gab<br />
es bereits ein kleines Museum. Der<br />
Umzug in das große Verwaltungsgebäude<br />
mit angeschlossenen<br />
Wagenbauhallen am Maarweg<br />
war von vornherein so konzipiert,<br />
dass Platz genug vorhanden war,<br />
ein <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum einzurichten.<br />
Mit Hilfe zahlreicher Unterstützer<br />
konnte der anspruchsvolle Wunsch<br />
umgesetzt werden. Zu den Sponsoren<br />
zählen unter anderem der<br />
Verein Heimatmuseum Köln e.V.<br />
(Großer Senat), der Landschaftsverband<br />
Rheinland, die Sparkasse<br />
KölnBonn, die Kreissparkasse<br />
Köln, das Architekturbüro Kottmair<br />
sowie zahlreiche weitere private<br />
Spender. „Wir danken allen unseren<br />
Gönnern auf das Herzlichste.<br />
Diese Spenden machen deutlich,<br />
dass Köln auch im dritten Jahrtausend<br />
seinen guten Ruf als Stadt<br />
mit einem besonderen bürgerschaftlichen<br />
Engagement im kulturellen<br />
Umfeld Rechnung trägt“,<br />
betonte Hans-Horst Engels bei der<br />
Eröffnung.<br />
Sigrid Krebs<br />
NARRENSPIEGEL _ 13<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
Jede Menge wichtiger <strong>Karneval</strong>sutensilien geben einen<br />
hervorragenden Einblick in das vaterstädtische Fest.<br />
Den <strong>Karneval</strong> mit allen Sinnen erlebbar machen <strong>–</strong> das<br />
war eine der Devisen bei der Museumskonzeption.<br />
›Die lange Nacht der <strong>Kölner</strong> Museen‹<br />
Bis tief in die Nacht öffneten die <strong>Kölner</strong><br />
Museen am 5. November ihre<br />
Pforten. Erstmals dabei seit der Eröffnung<br />
im Juni war auch das <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong>smuseum. Entsprechend<br />
groß war das Interesse der<br />
Bevölkerung. Durch einen Pendelbus<br />
war das <strong>Karneval</strong>smuseum bequem<br />
zu erreichen <strong>–</strong> ein Angebot,<br />
das von über 1100 Besuchern gerne<br />
angenommen wurden.<br />
Im Museum erwartete sie ein abwechslungsreiches<br />
Programm mit<br />
zahlreichen Führungen durch die<br />
Ausstellung. Wohl die meisten waren<br />
überrascht, dass hier nicht nur<br />
„drei Vitrinen mit Orden“ zu sehen<br />
waren, sondern eine umfassende<br />
Geschichte des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s<br />
in allen seinen Facetten.<br />
Nach einer Führung konnten sich die<br />
Besucher bei einem Imbiss oder einem<br />
Glas Kölsch stärken. Zur Unterhaltung<br />
spielten die „Vajabunde“<br />
und die „Bengels“ kölsche <strong>Karneval</strong>shits,<br />
die das Publikum in Fastelovendsstimmung<br />
versetzten.<br />
Folglich wurden die Bands erst nach<br />
Zugaben von der Bühne entlassen.<br />
Um drei Uhr nachts schloss das Museum<br />
die Pforten.<br />
Die „Lange Nacht“ war ein großer<br />
Erfolg, weshalb man sich fest vorgenommen<br />
hat, im nächsten Jahr<br />
wieder dabei zu sein.<br />
Matthias von der Bank<br />
Musik und Fastelovendskultur <strong>–</strong> das waren die Bestandteile<br />
der „langen Nacht“ im <strong>Karneval</strong>smuseum.
Was Ex-Rosenmontagszugleiter<br />
Alexander von Chiari am Rosenmontag<br />
2006 wohl macht? Die Antwort:<br />
„Meinem Nachfolger die Daumen<br />
drücken, dass er an einem sonnigen<br />
Tag mit einem wunderschönen<br />
Zoch ohne Zwischenfälle die<br />
Menschen erfreut und glücklich<br />
macht.“<br />
Er selbst hatte das Glück bei seinem<br />
Amtsantritt nicht <strong>–</strong> seine Regentschaft<br />
über die Jecken des Rosenmontagszuges<br />
wäre bei seinem<br />
Start beinahe vom Winde verweht<br />
worden: Denn das Jahr seines Amtsantritts,<br />
1990, ging in die Fastelovendsannalen<br />
als Jahr des „Sturmzugs“<br />
ein <strong>–</strong> und ein Jahr darauf wurde<br />
der Zoch wegen des Golfkriegs<br />
abgesagt. „Da hatte ich für mich<br />
persönlich beschlossen: Wenn der<br />
Rosenmontag 1992 auch noch ins<br />
Wasser fallen sollte, dann trete ich<br />
zurück <strong>–</strong> denn dann hätte ich Köln<br />
kein Glück gebracht“, erinnert sich<br />
von Chiari. Doch es kam anders:<br />
1992 wurde ein herrlicher Sonnenzug<br />
mit zwei Dreigestirnen (!) <strong>–</strong> und<br />
viele weitere Jahre mit Alexander<br />
von Chiari an der Spitze sollten folgen.<br />
Et kütt halt, wie et kütt...<br />
16 Jahre hat der 59-Jährige als Zugleiter<br />
hinter sich <strong>–</strong> er hat Köln spannende,<br />
lustige, interessante, satirische<br />
und manchmal nachdenkliche<br />
Sessionsmottos und Rosenmon-<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›Dem Nachfolger die Daumen drücken...‹<br />
Ex-Rosenmontagszugleiter Alexander von Chiari genießt die neu gewonnene freie Zeit<br />
tagszüge geschenkt. „Ein Zoch hält<br />
das ganze Jahr auf Trab <strong>–</strong> immerhin<br />
muss man die Jecken op d´r Stroß<br />
und an den Bildschirmen bei Laune<br />
halten“, weiß er. Das geht nicht<br />
ohne ein aufeinander abgestimmtes<br />
Team <strong>–</strong> „das tolle Verhältnis der<br />
Zugleitung untereinander sowie zu<br />
den Karikaturisten und Wagenbauern<br />
und darüber hinaus die gute Zusammenarbeit<br />
mit Gesellschaften<br />
und Vorständen werden mir fehlen“,<br />
gibt er zu. Fehlen wird ihm laut eigener<br />
Aussage auch die Vorstellung<br />
des Rosenmontagszuges beim Großen<br />
Senat kurz vor Weihnachten:<br />
„Das geschieht bei einem festlichen<br />
Abend im Hansasaal des Rathauses<br />
<strong>–</strong> mit gedecktem Ratssilber. Ich<br />
habe mich immer gefreut, vor den<br />
Mitgliedern, die ja das finanzielle<br />
und intellektuelle Rückgrat des <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong>s darstellen, den Zug<br />
vorstellen zu können.“<br />
Von Chiaris karnevalistische Heimat<br />
ist die Prinzen-Garde. Dort ist er seit<br />
24 Jahren Mitglied. Knappe 20 Jahre<br />
war er zudem im Vorstand des<br />
Festkomitees aktiv. „Ich bin immer<br />
ein großer Verfechter des Ehrenamts<br />
gewesen. Ohne ehrenamtliche<br />
Helfer geht kaum etwas“, erklärt er.<br />
So hat er gerne die Arbeit seines<br />
Vorgängers Franz Wolf zunächst als<br />
Assistent unterstützt <strong>–</strong> und als dieser<br />
wegen Krankheit von seinem<br />
NARRENSPIEGEL _ 14<br />
Amt zurücktreten musste, sprang<br />
er für ihn in die Bresche. Souverän<br />
hat er seine Aufgaben gemeistert<br />
und die Arbeit der Zugleitung in den<br />
16 Jahren seiner Amtszeit mehr und<br />
mehr professionalisiert. Vier Dinge<br />
waren für ihn im Zoch immer tabu:<br />
„Krieg, Diffamierung von Minderheiten,<br />
Verballhornung von Glaubensrichtungen<br />
und unser Bundespräsident<br />
<strong>–</strong> da hat es bei mir keine Kompromisse<br />
gegeben.“<br />
Alexander von Chiari im Ruhestand?<br />
Das mag sich mancher <strong>Karneval</strong>ist<br />
kaum vorstellen. Doch genießt<br />
er jetzt die neu gewonnene freie<br />
Zeit: „Ich verhaue Bällchen“, meint<br />
er beispielsweise, weil er sein Golfspiel<br />
nicht für das Allerbeste hält.<br />
Der Druck, ständig an Themen für<br />
neue Festwagen für den Zoch zu<br />
denken, ist weg: „Im September habe<br />
ich die Bundestagswahl im Fernsehen<br />
angeschaut <strong>–</strong> und ich habe<br />
es genossen, mal nicht an den Zug<br />
denken zu müssen.“ Froh ist er,<br />
dass ihm mehr Zeit für den Beruf<br />
verbleibt <strong>–</strong> gerade jetzt, wo der<br />
pharmapolitische Bereich in stetiger<br />
Bewegung ist: Alexander von<br />
Chiari ist beim pharmazeutischen<br />
Großhandel Noweda für das Haus<br />
Köln-Frechen und das Ressort Marketing<br />
verantwortlich. Er hört gerne<br />
klassische Musik und verbringt<br />
seine Freizeit am liebsten mit seiner<br />
Frau Angelika und seiner 26jährigen<br />
Tochter Leonie.<br />
Wünsche für den <strong>Karneval</strong>? Oh ja,<br />
die hat Alexander von Chiari, und<br />
er weiß sie zu formulieren: „Dass<br />
der Nachwuchs mehr unterstützt<br />
wird, damit wir auch in zehn Jahren<br />
noch ein buntes und fröhliches<br />
Programm bieten können.“ Eines<br />
ist sicher: Daran wird der ehemalige<br />
Rosenmontagszugleiter aktiv<br />
„mitbasteln“ <strong>–</strong> in welcher Funktion<br />
auch immer.<br />
Frank Tewes<br />
16 Jahre lang stand Alexander<br />
von Chiari an der Spitze<br />
des Rosenmontagszuges.
NARRENSPIEGEL _ 15<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›Frisch im Amt... und schon ein Jubiläum‹<br />
Neuer Rosenmontagszugleiter Christoph Kuckelkorn hat als „Kamellejung“ angefangen<br />
Als Rosenmontagszugleiter ist<br />
Christoph Kuckelkorn erst frisch im<br />
Amt <strong>–</strong> doch der nächste Zoch ist<br />
für ihn bereits ein „Jubiläum“: Denn<br />
für den 41-Jährigen ist es die insgesamt<br />
30. Zugteilnahme.<br />
„Rosenmontag ist in meinem Leben<br />
immer ein fester Bestandteil<br />
gewesen <strong>–</strong> und zwar nicht nur, um<br />
mitzugehen und Kamelle zu werfen,<br />
sondern auch in der Organisation“,<br />
berichtet Kuckelkorn. Bei<br />
den Blauen Funken hat er als Kamellejung<br />
angefangen, später begleitete<br />
er die Kindergruppe und<br />
übernahm organisatorische Aufgaben<br />
in der Funken-Zugleitung <strong>–</strong><br />
vom „Galeerensklaven“, wie es bei<br />
den Funken schelmisch heißt, bis<br />
zum Kapitän ist also sein steiler<br />
Aufstieg zu beschreiben. Jetzt steht<br />
er an der Spitze des närrischen Lindwurms<br />
und ist verantwortlich für<br />
nahezu 10 000 Jecke.<br />
„E Fastelovendsfoßballspill“ <strong>–</strong> das<br />
wird das erstes Sessionsmotto sein,<br />
unter dem er den Zoch durch Kölns<br />
Straßen schickt. Froh ist Christoph<br />
Kuckelkorn, dass ihm sein Vorgänger<br />
Alexander von Chiari das Thema<br />
vorgegeben hatte. Denn es ist<br />
<strong>Tradition</strong>, dass der amtierende Zugleiter<br />
am Aschermittwoch das neue<br />
Sessionsmotto verkündet: „So hatte<br />
ich den Rücken frei, mich ganz<br />
auf die Zuggestaltung vorzubereiten.<br />
Denn beim Motto scheiden sich<br />
immer wieder die Geister: Macht<br />
man es kölsch, ist es nicht international<br />
genug <strong>–</strong> macht man es<br />
deutsch, ist es nicht kölsch genug <strong>–</strong><br />
nimmt man ein Schlagwort, ist es<br />
zu kurz <strong>–</strong> nimmt man einen Satz,<br />
ist es zu lang“, weiß der Blaue-Funken-Senator.<br />
Im Zuge der Fußball-<br />
WM 2006 in Deutschland trifft das<br />
„Fastelovendsfoßballspill“ den Zeitgeist.<br />
Eine Bewerbung auf das hohe Amt<br />
hat Christoph Kuckelkorn nie abgeschickt.<br />
„Als Rosenmontagszugleiter<br />
wird man einfach entdeckt“,<br />
erklärt er. „Als mich Alexander von<br />
Chiari von seinen Plänen in Kenntnis<br />
setzte, war mein erster Gedanke:<br />
Was für eine große Ehre. Die<br />
Entscheidung ist mir sehr leicht gefallen,<br />
denn ich weiß ein großartiges<br />
Team hinter mir.“ Eckhardt<br />
Otte, Ingrid Nientiedt, Dieter Kuhn,<br />
Birgit Stöckert und Thomas Felix<br />
gehören zu Kuckelkorns engerem<br />
Zugleitungsteam <strong>–</strong> die vielen Kostümschneider,<br />
Wagenbauer und<br />
Karikaturisten komplettieren die<br />
Mannschaft. „Zudem bleibt Alexander<br />
von Chiari mein enger Berater“,<br />
stellt Kuckelkorn klar.<br />
Aus rund 400 Entwürfen hat er etwa<br />
50 für Persiflagewagen und weitere<br />
50 für die Bagagewagen ausgesucht.<br />
Derzeit wird in den hohen<br />
Hallen des Festkomitees gebaut,<br />
genagelt, gehämmert, gezimmert<br />
und gemalt, was das Zeug hält.<br />
Einen Überraschungswagen hat<br />
Kuckelkorn schon im Hinterkopf:<br />
„Das Rätsel wird aber erst an Rosenmontag<br />
enthüllt“, gibt er sich<br />
geheimnisvoll.<br />
Im Hause Kuckelkorn ist jederzeit<br />
viel los. Mit Ehefrau Cassia kümmert<br />
sich Christoph Kuckelkorn um<br />
sechs Kinder <strong>–</strong> Marcel (19), Raja<br />
(15), Robin (14), Laura (12), Quentin<br />
(8) und Marla (8). „Ich liebe dieses<br />
ständige Gewusel“, sagt der Bestattermeister<br />
und Thanatopraktiker.<br />
Als Mitglied der Organisation<br />
„Death Care“ hat er schon in Krisengebieten,<br />
zuletzt nach der Tsunami-Katastrophe<br />
in Südostasien,<br />
geholfen. In seiner Freizeit hat er<br />
sich der Musik verschrieben, spielt<br />
in der Band „Kölsche Kaviar“, der<br />
auch seine Frau angehört. „Weihnachtsflönz“<br />
lautet der Titel einer<br />
CD, die die sechsköpfige Gruppe<br />
jüngst produziert hat.<br />
Neben seiner Familie ist Köln die<br />
große Liebe von Christoph Kuckelkorn:<br />
„Ich sauge die Stadt in mich<br />
auf, spaziere durch Winkel und<br />
Gässchen und entdecke immer<br />
wieder Neues.“ Auf dem Heimweg<br />
nach Dünnwald macht er ein ums<br />
andere Mal kleine Umwege über<br />
die Deutzer Brücke, um das Stadtpanorama<br />
zu genießen.<br />
Nervös vor dem ersten Zug? „Klar.<br />
Der Rosenmontagszug ist die größte<br />
Veranstaltung Kölns. Da herrscht<br />
enormer Erfolgsdruck und eine große<br />
Verantwortung. Aber ich konnte<br />
immer gut mit Druck umgehen.<br />
Und deswegen freue ich mich auf<br />
die Arbeit“, so Christoph Kuckelkorn.<br />
Sein Vorgänger habe ihm einen<br />
hohen Anspruch hinterlassen <strong>–</strong><br />
„dem möchte ich gerecht werden<br />
und die kölsche Seele darin aufrechterhalten“.<br />
Frank Tewes<br />
„E Fastelovendsfoßballspill“ ist das Sessionsmotto, unter dem<br />
Christoph Kuckelkorn den Zoch 2006 zusammenstellt.<br />
Er ist der neue „Herrscher“ über die Traktoren und Festwagen<br />
des Rosenmontagszuges: Christoph Kuckelkorn.
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›Viva Colonia in Bavaria‹<br />
Präsidententour im September führte zum Münchner Oktoberfest<br />
Das Münchner Oktoberfest war<br />
Ziel der Präsidententour 2005, und<br />
noch nie zuvor war die Anzahl der<br />
Teilnehmer so hoch. 62 Herren und<br />
drei Damen trafen sich am sehr<br />
frühen Morgen des 24. Septembers<br />
bei Germanwings am Köln-Bonner<br />
Flughafen. Dort wurde jeder<br />
von Helmut Urbach mit einem<br />
„Tour-Käppi“ bedacht.<br />
Nachdem die Koffer aufgegeben<br />
waren, ging es zum Frühstücksempfang.<br />
Doch zuvor wurden wir<br />
von Eric Bock am „Köln Total Shop“<br />
eingefangen, und jeder (!) bekam<br />
einen Oktoberfest-Schal geschenkt.<br />
Ein herzhaftes Frühstück auf Einladung<br />
des Flughafens Köln-Bonn<br />
ließ uns gestärkt nach München<br />
aufbrechen.<br />
Weiß-blau präsentierte sich der<br />
Himmel über München, und die<br />
warme Spätsommersonne blieb<br />
uns an beiden Tagen treu. In München<br />
angekommen, machten wir<br />
uns auf den Weg in die neue Allianz-Arena.<br />
Das imposante Bauwerk<br />
nahm uns alle in den Bann.<br />
Bei einem Imbiss machten wir eine<br />
Pause und hatten Gelegenheit,<br />
die Lounges und weitere Bereiche<br />
des Stadions kennen zu lernen. Im<br />
Hotel angekommen, ging es am<br />
späten Nachmittag zur Wies’n: Das<br />
Hippodrom-Zelt war das Ziel. Nach<br />
einem bayerischen Brotzeit-Teller<br />
und leckerer Ente vom Grill waren<br />
wir gestärkt für die vielen Maß Bier,<br />
die durch die Kehlen rannen. Im<br />
Zelt entwickelten wir eine gewisse<br />
akustische Präsenz, vor allem<br />
bei Titeln wie „Viva Colonia“, die<br />
wir natürlich textsicher beherrschten.<br />
Das Zelt bebte <strong>–</strong> München, wir<br />
sind da! Auch wurden wir nicht müde,<br />
Schmähgesänge bayerischer<br />
Fußballfans aus voller Brust nachzusingen:<br />
„Wir sind nur ein <strong>Karneval</strong>sverein!“<br />
Zurück ins Hotel ging’s auf unterschiedlichen<br />
Wegen per U-<br />
Bahn, Taxi und gar per Rikscha,<br />
doch keiner ging verloren und ein<br />
gemeinsamer Absacker rundete<br />
den schönen Tag ab.<br />
Am Sonntagmorgen war nach dem<br />
Frühstück ein Frühschoppen in<br />
Münchens einziger Kölsch-Kneipe<br />
angesagt. Dank des guten Wetters<br />
konnten wir im Biergarten sitzen,<br />
uns stärken und ein Gaffel genießen.<br />
Der <strong>Kölner</strong> Brauereichef<br />
Heinrich Becker hatte es sich<br />
nicht nehmen lassen, uns dazu<br />
›Auszeichnung für Grete Zimmermann ‹<br />
Von Peter Millowitsch (l.) nahm Grete Zimmermann<br />
die hohe Auszeichnung entgegen.<br />
Zwar ist Grete Zimmermann „op<br />
d´r schäl Sick“ geboren, doch lebt<br />
sie seit nunmehr 73 Jahren auf der<br />
„richtigen“ Rheinseite in der Redwitzstraße<br />
in Sülz. Volksschauspieler<br />
Peter Millowitsch zeichnete die<br />
langjährige Puppenspielerin aus<br />
dem Hänneschen-Theater mit der<br />
Willy-Millowitsch-Medaille aus.<br />
Grete Zimmermann ist mit fünf Geschwistern<br />
aufgewachsen und hatte<br />
immer „et Hus voll Pänz“. Mit ihrem<br />
Bruder Hans („Dat Ei“) trat die<br />
gelernte Herrenschneiderin als Geschwister<br />
Zimmermann auf. Hans<br />
war der Stillere, Gretel „dät de Mul<br />
schwade“. 1960 bekam sie Kon-<br />
NARRENSPIEGEL _ 16<br />
Kölsche Gemütlichkeit in bayerischer Atmosphäre:<br />
Nach München <strong>–</strong> zum Oktoberfest auf die Wies´n <strong>–</strong><br />
führte die diesjährige Präsidententour.<br />
einzuladen, vielen Dank dafür!<br />
Bald ging es schon wieder zum<br />
Flughafen in Erding, zurück nach<br />
Kölle! Ein schönes Wochenende<br />
ging zu Ende, das mit viel Kleinarbeit<br />
von Helmut Urbach und<br />
Wilfried Wolters vorbereitet worden<br />
war. Herzlichen Dank für eure<br />
Mühe <strong>–</strong> die Tour wor schön!<br />
Sigrid Krebs<br />
takt zum Hänneschen-Theater und<br />
wurde zur hauptamtlichen Mitgestalterin.<br />
Bis 2001 spielte und sang<br />
sie die Rolle der Bestemo.<br />
„Sie hat den Preis verdient“, stellte<br />
Peter Millowitsch im Beisein von<br />
Hänneschen-Intendant Heribert<br />
Malchers, FK-Präsident Markus Ritterbach<br />
und Ernst Bley, dem Stifter<br />
der goldenen Medaille klar. Als<br />
Überraschung spazierte „Speimanes“<br />
alias Charly Kemmerling durch<br />
den Saal und berichtete auf seine<br />
unnachahmliche Art über die<br />
Zusammenarbeit mit Gretel bei den<br />
Puppenspielen.<br />
Angela Kanya-Stausberg
›„Treffpunkt Nachwuchs“‹<br />
NARRENSPIEGEL _ 17<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
Hohe Qualität beim Vorstellnachmittag des Literarischen Komitees<br />
Stehende Ovationen für „Hausmann“ Jürgen Beckers und Redner Marc Metzger<br />
Die Kinder- und Jugendtanzgruppe<br />
der KG Lövenicher Neustädter und<br />
der zehnjährige Fabian Schallenberg,<br />
der kess und pfiffig sein Lied<br />
von der Teilnahme am Veedelszoch<br />
vortrug, bildeten den Auftakt zum<br />
Vorstellnachmittag des Literarischen<br />
Komitees. „Treffpunkt Nachwuchs“<br />
hieß es im Oktober in einem voll besetzten<br />
Ostermann-Saal.<br />
Das Duo Knüssel und Knatsch unterhielt<br />
mit Kalauern aus dem Putzfrauenleben.<br />
Danach brachte Jürgen<br />
Wunderlich seine markante<br />
Stimme mit schönen Texten und<br />
guter Musik zu Gehör. „Ne Hausmann“<br />
Jürgen Beckers sorgte mit<br />
seinen Erzählungen von den Leiden<br />
einer Hochzeit, der Einkaufstour bei<br />
Ikea sowie der Schilderung der Erstkommunion<br />
für stehende Ovationen.<br />
Danach setzte eine „partielle<br />
Saalflucht“ ein: Jeder wollte den<br />
Nachwuchsredner schnellstens verpflichten.<br />
„LuurEnsDo“, eine neue Gesangsformation,<br />
hatte es nach dem grandiosen<br />
Vortrag naturgemäß schwer,<br />
den Saal wieder zu beruhigen. Die<br />
„Landpomeranzen“ waren zum ersten<br />
Mal dabei und fanden nicht den<br />
Kontakt zum Publikum. Aber was<br />
nicht ist, kann ja noch werden. „Alles<br />
Paletti“ dagegen begeisterte als<br />
Gesangsduett mit hervorragendem<br />
Bass-Bartion und virtuosem Akkordeonspiel,<br />
mit Krätzjen und einer<br />
stimmlich imponierend vorgetragenen<br />
Ballade vom armen Knollenbuur,<br />
der zuletzt auf der Intensivstation<br />
landet.<br />
Den Schlusspunkt der ersten Abteilung<br />
setzte die Gruppe „Rubbedidub“<br />
mit einer kölsch-türkischen<br />
Frontfrau. Die kölschen Texte lagen<br />
Sängerin Songül geradezu im Blut.<br />
Nach der Pause spielte die erstmals<br />
beim „Treffpunkt Nachwuchs“ auftretende<br />
Gruppe „6 Richtige“. Botz<br />
un Bötzje dagegen waren zum dritten<br />
Mal dabei und trugen ihren Redebeitrag<br />
gekonnt vor.<br />
Die Veedelsjunge werden wohl ein<br />
echter Geheimtipp nicht nur für kleine<br />
Säle. Ihre musikalisch und gesanglich<br />
gut vorgetragenen<br />
Krätzjen (insbesondere der Zungenbrecher<br />
vom „Prummeplöcker“)<br />
konnten den Saal begeistern. Danach<br />
sollte der Saal zum zweiten<br />
Mal durch einen Redner zu „Standing<br />
Ovations“ begeistert werden.<br />
Marc Metzger absolvierte 20 Minuten<br />
us d´r Lamäng (angeblich ohne<br />
fertige Rede) und brachte frech,<br />
kess und witzig die Sache auf den<br />
Punkt. Er spielte mit dem Publikum<br />
und auch das „Literarische Quartett“<br />
bekam sein Fett weg <strong>–</strong> ein glänzender<br />
Vortrag.<br />
Die „Bönnsche“ haben sich im Bonner<br />
Raum schon einen Namen gemacht.<br />
Jetzt überzeugten sie auch<br />
in Köln. In der Gruppe steckt ein Potenzial<br />
sich weiter zu entwickeln. Die<br />
Klüngelköpp waren zum dritten Mal<br />
dabei. Die Gruppe hat sich von Jahr<br />
zu Jahr gesteigert und wird sicher<br />
zu Recht künftig durch den Literatenstammtisch<br />
gefördert. Zuhören<br />
und zusehen macht hier einfach<br />
Spaß.<br />
Mit dem Dank des Festkomiteepräsidenten<br />
Markus Ritterbach an<br />
alle Akteure vor und hinter den Kulissen<br />
fand ein außergewöhnlicher<br />
Vorstellnachmittag sein Ende.<br />
Sigrid Krebs<br />
›Rednerseminar am 3. Dezember im Festkomitee‹<br />
Mit dem „kölschen Schutzmann“<br />
Jupp Menth veranstaltet das Literarische<br />
Komitee am 3. Dezember<br />
in den Räumen des Festkomitees<br />
ein Rednerseminar für Interessierte.<br />
Deswegen bitten wir<br />
die angeschlossenen Gesellschaften:<br />
Bringt eure „Klassenclowns“<br />
dazu sich bei uns zu melden. Meldungen<br />
können beim Literarischen<br />
Komitee, Maarweg 134-136, 50825<br />
Köln, eingereicht werden.<br />
„Rubbedidub“ mit kölsch-türkischer Frontsängerin.<br />
„Hausmann“ Jürgen Beckers erntete<br />
stehende Ovationen von den Jecken.<br />
Großes Finale mit den Klüngelköpp.
123<br />
Nur bei uns. Kölschglas-Edition<br />
„Stars aus Köln und Bonn“.<br />
www.sparkasse-koelnbonn.de<br />
S-Sparkasse<br />
KölnBonn<br />
Otto Schwalge, Buchillustrator und Karikaturist, zeichnet für die Kölschglas-Edition der Sparkasse KölnBonn beliebte <strong>Karneval</strong>sstars.<br />
In dieser Session hat er das „Dellbröcker Boore Schnäuzer-Ballett“ der KG Uhu, den „Mann für alle Fälle“ Guido Cantz und die Bonner<br />
Musikgruppe „De Junge“ ins Visier genommen. Die Gläser sind ab dem 9. Januar 2006 zum Preis von € 1,50 in unserer Hauptstelle<br />
in Köln, Hahnenstraße und den Geschäftsstellen Köln-Chorweiler, Köln-Hauptbahnhof und im Wal*mart in Köln-Gremberghoven<br />
sowie in Bonn in den Geschäftsstellen Friedensplatz, Bonner Talweg, Duisdorf, Vorgebirgsstraße und Küdinghoven erhältlich.<br />
Sparkasse. Gut für Köln und Bonn.
NARRENSPIEGEL _ 19<br />
FESTKOMITEE DES KÖLNER KARNEVALS<br />
›In Köln wehen Flaggen von Fahnen Adler‹<br />
<strong>Tradition</strong>sreiches Unternehmen existiert seit 1863 <strong>–</strong> Textile Werbeträger aller Art und Größe<br />
Bei der Einweihung des ehrwürdigen<br />
<strong>Kölner</strong> Doms am 16. Oktober<br />
1880 hatte ein gewisser Carl<br />
Adler die Dekoration des festlichen<br />
Kaiserpavillons übernommen. Seit<br />
1863 bereits trug der Unternehmer<br />
einen guten Namen als „kaiserlich<br />
königlicher Hoflieferant“ <strong>–</strong> und so<br />
hingen folgerichtig an diesem Ehrentag<br />
seine Fahnen über dem Festplatz.<br />
Bis heute hat sich daran wenig<br />
geändert: Immer noch, wenn<br />
in Köln die Fahnen wehen, stammen<br />
sie meist aus dem traditionsreichen<br />
Haus „Fahnen Adler GmbH“.<br />
Nach dem plötzlichen Tod von Karl-<br />
Arthur Adler im Jahr 2004 tragen<br />
jetzt seine Tochter Birgit Pferrer und<br />
Mitgesellschafter Rudolf Nowicki<br />
die Verantwortung für das Unternehmen.<br />
Hier gibt es Fahnen aller Art und<br />
in jeder Größe <strong>–</strong> Standarten, Fahnen<br />
für Vereinsheime, Werbebanner,<br />
Instrumententücher, kleine und<br />
große Flaggen. „Überhaupt kümmern<br />
wir uns um alle textilen Werbeträger“,<br />
erklärt Birgit Pferrer. Im<br />
Digital- oder im Siebdruck oder mit<br />
handgemachten Stickereien werden<br />
die Textilien verschönert. Zum<br />
Repertoire gehört die Restauration<br />
alter Fahnen <strong>–</strong> dabei entfernen<br />
die Mitarbeiter Fehler und Altersspuren<br />
von den manchmal jahrzehntealten<br />
Stoffen, ohne dass<br />
Beschädigungen entstehen. „Das<br />
ist meist sehr aufwändig“, so Pferrer.<br />
Immerhin handelt es sich oft<br />
um wertvolle Stücke, die hochwertige<br />
Stickereien enthalten.<br />
Nicht nur <strong>Karneval</strong>sgesellschaften<br />
kommen zu Birgit Pferrer und ihrem<br />
zehnköpfigen Team. Zum Kundenkreis<br />
gehören Privatpersonen,<br />
Firmen und praktisch jede erdenkliche<br />
Vereinsart. Auch die Fußball-<br />
Bundesligaklubs Werder Bremen<br />
und Bayer Leverkusen lassen sich<br />
textilen Werbeträger bei „Fahnen<br />
Adler“ herrichten. Dazu pflegt das<br />
Unternehmen ein großes Mietfahnenlager.<br />
Alle internationalen Fahnen<br />
stehen hier in den verschiedensten<br />
Größen zur Verfügung <strong>–</strong><br />
knapp 5000 Stück aus 360 Natio-<br />
nen. Als zum Confederations-Cup<br />
im <strong>Kölner</strong> Rheinenergie-Stadion der<br />
Ball rollte, hatten Pferrer und ihr<br />
Team eine „Flaggenstraße“ durch<br />
die Stadt bis zum Stadion hergerichtet.<br />
„Das ist hervorragend aufgenommen<br />
worden. Deswegen<br />
bin ich guten Mutes, dass wir zur<br />
Weltmeisterschaft 2006 eine ähnliche<br />
Aktion vorbereiten können“,<br />
sagt die sympathische Geschäftsführerin.<br />
Natürlich wehen auch zum <strong>Karneval</strong><br />
die Fahnen des Unternehmens<br />
auf den <strong>Kölner</strong> Brücken, auf dem<br />
Alter Markt, an der Dreigestirns-<br />
Hofburg oder in der ganzen Innenstadt.<br />
Außerdem stiftet Fahnen Adler<br />
die Prinzenstandarte des <strong>Kölner</strong><br />
Dreigestirns. Zwischen sechs<br />
und zehn Wochen <strong>–</strong><br />
je nach Aufwand der<br />
Stickereien <strong>–</strong> dauert in<br />
der Regel deren Herstellung.<br />
Wenn das<br />
Dreigestirn am 5. Januar<br />
2006 in die Hofburg<br />
einzieht, dann<br />
erhalten sie aus der<br />
Hand von Birgit Pferrer<br />
die Standarte, die<br />
sie die ganze Session<br />
lang durch die Säle begleitet.<br />
Tatkräftig mitgewirkt<br />
an der Herstellung<br />
haben übrigens<br />
der langjährige<br />
Mitgesellschafter von<br />
Fahnen Adler, Adolf<br />
Paolucci, und Grazyna<br />
Adler, die Witwe von<br />
Karl-Arthur Adler, die<br />
die grafische Gestaltung<br />
des wertvollen<br />
Stücks übernommen<br />
hat.<br />
Wer Näheres über das<br />
Unternehmen, das in<br />
Köln-Niehl beheimatet<br />
ist, und seine Leistungen<br />
erfahren möchte,<br />
sollte sich im Internet<br />
unter der Adresse<br />
www.fahnen-adler.de<br />
informieren.<br />
Frank Tewes<br />
Birgit Pferrer und Rudolf Nowicki führen „Fahnen<br />
Adler“ nach dem Tod von Karl-Arthur Adler weiter.
AUS DEN GESELLSCHAFTEN<br />
›100 Jahre Prinzen-Garde Köln‹<br />
Eine Geschichte mit Rang und Namen<br />
„Dat Wieß un Rut et eß en Staat,<br />
Wie sin die Kääls doch su apaat,<br />
Dröm röf mer frei un fruh:<br />
„De Prinzengarde huh!“<br />
Seit nunmehr 100 Jahren sind diese<br />
„apaaten Kääls“ fester Bestandteil<br />
des jährlichen <strong>Karneval</strong>streibens,<br />
bei dem in Köln die Welt auf<br />
dem Kopf steht. Mit Gewehren und<br />
Säbeln „bewaffnet“ marschieren,<br />
fahren oder reiten die Prinzengardisten<br />
Rosenmontag durch die<br />
Straßen. In den Krieg ziehen sie<br />
aber nicht. Sie beschützen vielmehr<br />
Prinz <strong>Karneval</strong>, oder besser:<br />
begleiten ihn und verhelfen dem<br />
Prinzen auch heute noch zu Ruhm<br />
und Ehre <strong>–</strong> allerdings auf humoristische<br />
Art und Weise.<br />
Wer sind aber diese „apaaten<br />
Kääls“, die seit einem Jahrhundert<br />
´mal elegant, ´mal humoristisch<br />
das Bild des Rosenmontagszuges<br />
mitprägen? Dieses und vieles andere<br />
mehr zur Geschichte der Prinzen-Garde<br />
sind jetzt in zwei Büchern<br />
zum 100-jährigen Jubiläum<br />
nachzulesen.<br />
Als Begleiter des Prinzen stehen<br />
die Prinzengardisten in einer <strong>Tradition</strong>,<br />
die weit vor 1906, ihrem<br />
Gründungsjahr, und auch weit vor<br />
1823, dem Beginn des organisierten<br />
<strong>Karneval</strong>s in Köln, zurückreicht.<br />
Denn die Corps du Garde, also<br />
Leibgarden der Landesherren und<br />
hoher Adliger, welche als die (nicht<br />
karnevalistischen) Ursprünge der<br />
Prinzen-Garde bezeichnet werden<br />
können, lassen sich so lange zurückverfolgen,<br />
wie es Fürsten gibt.<br />
Ähnlich weit können wir auf die<br />
karnevalistischen Vorläufer der Prinzen-Garde<br />
zurückblicken. Schon<br />
seit dem 13. Jahrhundert gehörte<br />
die Errichtung von Narrenreichen,<br />
die wie Staatswesen mit einem Narrenkönig<br />
und seiner Leibgarde organisiert<br />
waren, zu den Fastnachtsund<br />
<strong>Karneval</strong>sbräuchen.<br />
Seit 1823 gehört die Garde des<br />
Helden <strong>Karneval</strong> beständig zu den<br />
am Rosenmontagszug teilnehmenden<br />
Gruppen, mal als Fußgruppe,<br />
mal zu Pferde. Sowohl die Bezeichnungen<br />
<strong>–</strong> meist wird die Begleitgruppe<br />
als „Ehrengarde“ ge-<br />
Auf einer Lithografie von 1907 begleiten fröhliche Prinzengardisten den Prinzen<br />
<strong>Karneval</strong> auf seiner Rosenmontagsfahrt durch Kölle.<br />
NARRENSPIEGEL _ 20<br />
nannt <strong>–</strong> als auch die darstellenden<br />
Personen oder Gruppen änderten<br />
sich dabei von Jahr zu Jahr.<br />
Allein die Funken entdecken wir<br />
immer wieder als „Leibgardisten“.<br />
1887 begegnet uns erstmals der<br />
Name „Prinzengarde“. Aus dieser<br />
<strong>Tradition</strong> heraus soll nach mündlicher<br />
Überlieferung 1906 aus den<br />
Roten Funken die Prinzen-Garde<br />
erwachsen sein. Anhand der Mitgliederverzeichnisse<br />
der Roten<br />
Funken lässt sich zeigen, dass<br />
die Gründer der Prinzen-Garde <strong>–</strong><br />
Carl Bormkessel, der erste Präsident,<br />
Fritz Tholfus sen., Gottfried<br />
Breuer und Gustav Rommerskirchen<br />
<strong>–</strong> allesamt zunächst<br />
Mitglieder der Roten Funken waren.<br />
Gemeinsam lenkten sie über<br />
einige Jahre im Vorstand die Geschicke<br />
des Vereins der Roten<br />
Funken und verließen dann nach<br />
und nach um 1900 den Verein.<br />
Schon in dieser Zeit scheinen sie<br />
einen gemeinsamen Traum gehabt<br />
zu haben <strong>–</strong> den einer Leibgarde<br />
des Prinzen <strong>Karneval</strong>. Dieser<br />
Traum sollte jedoch erst mit<br />
der Gründung der Prinzen-Garde<br />
in Erfüllung gehen.<br />
Am 16. Dezember 1905 lud Carl<br />
Bormkessel alle Interessierten zur<br />
Gründungssitzung in den gelben<br />
Saal der Bürgergesellschaft ein.<br />
24 Herren folgten dem Aufruf und<br />
trugen sich ins Aktiven-Register<br />
ein. Die Anwesenden werden über<br />
die Leitfragen abgestimmt und<br />
auch bereits Bormkessel zum Präsidenten,<br />
Erasmus Pott als Kommandanten,<br />
Gustav Rommerskirchen<br />
als Schatzmeister, Gottfried<br />
Breuer als Schriftführer und Sitzungsleiter<br />
sowie Leo Renner als<br />
Literaten in den Vorstand gewählt<br />
haben.<br />
Auch die für die Garden obligatorische<br />
Regimentstochter, dargestellt<br />
von Richard Thiede, wird<br />
vermutlich schon auf dieser Sitzung<br />
„gekürt“ worden sein <strong>–</strong> von<br />
einem Tanzoffizier erfahren wir in<br />
diesem Zusammenhang allerdings<br />
noch nichts. Von vorneherein gab
es ein Fuß- und ein Reiterkorps,<br />
von einem Senat, einem Reservekorps<br />
oder einem Corps à la<br />
suite war noch nicht die Rede.<br />
Vermutlich wurde aber bereits die<br />
Gardeuniform, die zum äußeren<br />
Markenzeichen der Prinzen-Garde<br />
werden sollte, vorgestellt. Gottfried<br />
Breuer hatte sie entworfen,<br />
die Firma Bernhard Richter am<br />
Neumarkt gefertigt. Diese Uniform,<br />
ihr weißer Rock mit den roten Aufschlägen<br />
und Rabatten, den<br />
weißen Gardelitzen und Gamaschen<br />
wurde teils preußischen,<br />
teils österreichischen historischen<br />
Mustern nachgebildet.<br />
Damit war die neue Garde in den<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> eingeführt. Bedingt<br />
durch ihre wohlhabenden<br />
Mitglieder, ihre gediegene weiße<br />
Uniform und ihre Rolle als Begleitkorps<br />
des Prinzen <strong>Karneval</strong><br />
eilte der Prinzen-Garde von vorneherein<br />
der Ruf eines vornehmwürdigen<br />
Korps voraus. Schon im<br />
Gründungsjahr stellte die Garde<br />
das <strong>Kölner</strong> Dreigestirn und konnte<br />
sich so in die Riege der Korpsgesellschaften<br />
einreihen.<br />
Doch so rasant der Aufstieg der<br />
Prinzen-Garde im <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong><br />
gewesen war, so heftig folgten<br />
Probleme <strong>–</strong> vor allem die Abspaltung<br />
des Reiter- vom Fußkorps.<br />
Erst in den Jahren 1913/14<br />
konnte der Verein mit der Zusammenführung<br />
der beiden Korpsteile<br />
an die Anfangserfolge anknüpfen:<br />
Selbstbewusster denn je sah man<br />
sie dementsprechend im Rosenmontagszug<br />
1913: „... und nun im<br />
strammen Schritt die Prinzengarde.<br />
Hübsche Gestalten, ihre<br />
Gewehre mit Sträußchen geschmückt,<br />
die Inkarnation der<br />
Frohlaune, ein heiter-schöner Anblick,<br />
besonders für die weibliche<br />
Jugend. Sie sind sich ihres Wertes<br />
bewusst und tragen auch ein<br />
wenig Würde zur Schau, nicht zu<br />
viel, damit sie nicht beschwert,<br />
eher genug, um abzustechen,<br />
denn in ihrer Mitte führen sie den<br />
Prinzen <strong>Karneval</strong>.“<br />
Es folgten mit der Zeit des Ersten<br />
Weltkriegs und den 30er-Jahren<br />
schwierige Zeiten nicht nur für die<br />
Prinzen-Garde. Ihr Präsident Thomas<br />
Liessem (1929-1963) führte<br />
das Korps mit Geschick und<br />
klarer Linie durch diese Zeit. 1934<br />
löste er den Senat der Gesellschaft<br />
auf und richtete gleichzeitig<br />
das Reservekorps ein. Nach<br />
dem Ende des Zweiten Weltkriegs<br />
gründete er überdies das Corps<br />
à la suite. Damit war der Aufbau<br />
der Garde, so wie wir sie heute<br />
kennen, festgelegt.<br />
Die aufwendig bebilderte Publikation<br />
zum 100-jährigen Jubiläum<br />
der Prinzen-Garde erzählt die Geschichte<br />
des Vereins mit all ihren<br />
Veränderungen und Kontinuitäten,<br />
eingebunden in die allgemeine<br />
karnevalistische Geschichte<br />
und in das Geschehen in Köln jener<br />
Jahrzehnte. Die Darstellung<br />
orientiert sich dabei an den neun<br />
Präsidenten <strong>–</strong> bis hin zu Heinz<br />
Jürgen Palm, der in der Reihe der<br />
Präsidentenpersönlichkeiten der<br />
erste gestandene Prinzengardist<br />
ist. Wie seine Vorgänger im Amt <strong>–</strong><br />
unter anderem der unverwechselbare<br />
Hans Becker <strong>–</strong> hat auch<br />
Heinz Jürgen Palm immer wieder<br />
die ehrenamtliche Tätigkeit im<br />
Festkomitee des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s<br />
wahrgenommen. Die Prinzen-Garde<br />
stellt in ihrem Jubiläumsjahr<br />
das <strong>Kölner</strong> Dreigestirn, wie schon<br />
in ihrem Gründungsjahr 1906.<br />
Die wechselhafte und spannende<br />
Geschichte der Prinzen-Garde<br />
Köln 1906 e.V. sowie des Prinzen-Garde-Turms<br />
sind nachzulesen<br />
in:<br />
Die Prinzen-Garde Köln. Eine Geschichte<br />
mit Rang und Namen,<br />
hrsg. für die Prinzen-Garde Köln<br />
1906 e.V. von Michael Euler-<br />
Schmidt und Marcus Leifeld, Köln<br />
2005, Bachem Verlag, 256 Seiten.<br />
Hildegard Brog, Vom Wehrturm<br />
zum Prinzen-Garde-Turm. Ein<br />
Rückblick auf 825 Jahre <strong>Kölner</strong><br />
Stadtmauer, Köln 2005, Bachem<br />
Verlag, 120 Seiten.<br />
Michael Euler-Schmidt<br />
Marcus Leifeld<br />
NARRENSPIEGEL _ 21<br />
AUS DEN GESELLSCHAFTEN<br />
Die Prinzen-Garde Köln im Gründungsjahr 1906. Die<br />
Lithographie stammt von Joseph Stolzen<br />
Die Prinzen-Garde vor der Opern-Terrasse. Das Bild<br />
stammt aus dem Jahr 1909.<br />
Staatses Korps mit glänzendem Tanzpaar: Stefanie Funck<br />
und Marcus Müller wirbeln in vorderster Gardefront.<br />
Kommandant Karl-Heinz Hömig hält das Schmölzje der<br />
Prinzen-Garde fest zusammen.
AUS DEN GESELLSCHAFTEN<br />
›50 Jahre KG Schwazze Kääls‹<br />
Schornsteinfeger gelten gemeinhin<br />
als Glücksbringer. Also konnte gar<br />
nichts schief gehen, als der BonnerBezirksschornsteinfegermeister<br />
Hans Staut im Jahr 1956 die Idee<br />
hatte, eine <strong>Karneval</strong>sgesellschaft zu<br />
gründen. Er verschickte Einladungen<br />
mit dem Hinweis, es gehe um<br />
die Gründung eines „Kaminfegerkameradschaftskugelrollendesfreizeitüberbrückendesclübchens“.<br />
Dieses Wortungetüm machte neugierig,<br />
und so erblickte die KG<br />
Schwazze Kääls am 16. März 1956<br />
das Licht der Welt. Erster Präsident<br />
wurde Hans Staut.<br />
Fand die erste Sitzung noch in bescheidenem<br />
Rahmen in der „Meister-Gerhard-Schenke“<br />
vor gerade<br />
mal 100 Gästen statt, so war man<br />
in den folgenden Jahren bemüht,<br />
dem wachsenden Publikums-<br />
andrang Rechnung zu tragen und<br />
zog von der „Franken-Burg“ über<br />
die Flora ins Interconti, Dorint-Hotel<br />
bis man am heutigen Veranstaltungsort<br />
<strong>–</strong> der Börse <strong>–</strong> angekommen<br />
war.<br />
Die ereignisreichen Sitzungen der<br />
„Schwazzen Kääls“ zeichnen sich<br />
durch harmonische und familiäre<br />
Atmosphäre aus. Weitere Höhepunkte<br />
im Vereinsleben sind der<br />
Ordensabend und die Teilnahme<br />
am Rosenmontagszug. Um das gesellschaftliche<br />
Leben auch außerhalb<br />
der Session aufrecht zu erhalten,<br />
finden gesellige Treffen im<br />
Vereinslokal „Decksteiner Mühle“<br />
statt. Besonders beliebt sind die<br />
Gesellschaftsfahrten im Sommer.<br />
Die Gesellschaft wurde 1970 ins<br />
Festkomitee aufgenommen und<br />
wird seit mehr als 20 Jahren von<br />
›50 Jahre KG Blau-Weiß‹<br />
Familiengesellschaft feiert den Sessionsauftakt mit einem Korpsappell<br />
Als die Eisenbahner 1956 die KG<br />
Blau-Weiß aus der Taufe hoben, war<br />
von Anfang an klar, dass Frauen eine<br />
gleichberechtigte Rolle in der Gesellschaft<br />
spielen würden. In allen Bereichen<br />
der KG sind sie vertreten: als<br />
Mitglieder, im Vorstand und auch im<br />
Senat. Die erste Sitzung der KG wurde<br />
1956 im Börsen-Saal abgehalten<br />
und war sofort ein voller Erfolg.<br />
Das beflügelte zu mehr: Gleich zu Anfang<br />
wurde ein Tanzkorps gegründet,<br />
das bereits 1957 die ersten Auftritte<br />
hatte. Ein Fanfarenzug kam 1959<br />
Frauen sind im Vorstand um Präsident Toni Oster (Mitte) herzlich willkommen.<br />
NARRENSPIEGEL _ 22<br />
Fester Bestandteil im Rosenmontagszug:<br />
die Schwazzen Kääls.<br />
Günther Bongartz als Präsident<br />
geleitet, dem wiederum eine sehr<br />
engagierte Vorstandsmannschaft<br />
zur Seite steht.<br />
Rainer Knillmann<br />
hinzu. Den Sessionsauftakt bildete<br />
damals ein Korpsappell <strong>–</strong> das hat<br />
sich bis heute nicht geändert: Immer<br />
noch wird der Sessionsauftakt mit einem<br />
Korpsappell gefeiert, obwohl es<br />
Tänzer und Fanfaren nicht mehr gibt.<br />
1975 erfolgte die erste Teilnahme am<br />
Rosenmontagszug <strong>–</strong> ein ganz besonderes<br />
Erlebnis für alle Mitglieder.<br />
Aus Kostengründen wird die Teilnahme<br />
am Rosenmontagszug aber nur<br />
auf Jubiläen beschränkt. Zum 50-Jährigen<br />
will man auf jeden Fall wieder<br />
dabei sein.<br />
Ein 1967 gegründeter Senat unter<br />
der Leitung von Senatspräsident Jürgen<br />
Keil unterstützt die Familiengesellschaft<br />
nach Kräften. An deren<br />
Spitze steht übrigens seit 1993 der<br />
Präsident und erste Vorsitzende Toni<br />
Oster. Um das Miteinander im Verein<br />
zu fördern, findet an jedem dritten<br />
Donnerstag im Monat im Vereinshaus<br />
„Alt Merheim“ ein Mitgliedertreffen<br />
statt <strong>–</strong> Gäste sind immer<br />
willkommen.<br />
Rainer Knillmann
Neben den vier sicherlich groß zu<br />
feiernden Jubiläen der Prinzen-Garde<br />
(100 Jahre), der KG Blau-Weiß,<br />
der KG Schwazze Kääls und der<br />
Pänz vun d´r Päädsbahn (jeweils 50<br />
Jahre) gibt es noch eine Reihe weiterer<br />
karnevalistischer Jubiläen und<br />
runder Geburtstage in der Session<br />
2006. Die herzlichsten Gratulationen<br />
und frohen Feierwünsche des <strong>Kölner</strong><br />
Narrenspiegels gehen daher an:<br />
KG Sr. Tollität Luftflotte (80 Jahre),<br />
Große Ehrenfelder KG Rheinflotte,<br />
KG Alt-Severin, KG Müllemer Junge,<br />
KG Seiner Deftigkeit Kölsche<br />
Boor (alle jeweils 55 Jahre), Römer-<br />
NARRENSPIEGEL _ 23<br />
AUS DEN GESELLSCHAFTEN<br />
›50 Jahre Pänz vun d´r Päädsbahn‹<br />
Aus einer <strong>Karneval</strong>s-Interessengemeinschaft der KVB erwuchs eine stattliche Gesellschaft<br />
Zehntausende Menschen transportiert<br />
Kölns öffentlicher Nahverkehr<br />
durch die Straßen der Stadt. Dass die<br />
<strong>Kölner</strong> Verkehrs-Betriebe (KVB) als<br />
urkölsches Unternehmen dem <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong> zugewandt sind, ist da<br />
eine fast schon zwingend logische<br />
Sache.<br />
Schon im Dezember 1955 hatte der<br />
damalige Beigeordnete und erste<br />
Werksleiter der KVB, Zerhusen, eine<br />
zündende Idee: Er schlug verschiedenen<br />
Vereinen der KVB <strong>–</strong> darunter<br />
mehrere Musikkapellen, ein<br />
Gesangsverein, ein Sport- und ein<br />
Pensionärsverein <strong>–</strong> vor, zwei gemeinsame<br />
<strong>Karneval</strong>ssitzungen unter dem<br />
Namen „Interessengemeinschaft KVB“<br />
zu veranstalten. Damit hatte er <strong>–</strong> unbewusst<br />
<strong>–</strong> einen Stein ins Rollen gebracht.<br />
Denn damals jedenfalls ahnte<br />
noch niemand, welche bedeutende<br />
Gesellschaft daraus entstehen<br />
sollte.<br />
Die ersten beiden Sitzungen fanden<br />
schließlich am 1. und 24. Januar 1956<br />
in der Flora unter der Leitung von Sitzungspräsident<br />
Willi Stuss statt. Für<br />
die Organisation und das Programm<br />
zeichnete Hans Schößler verantwortlich,<br />
der diese Aufgabe bis 1978 wahrnahm.<br />
Die Sitzungen mit damaligen<br />
Zugnummern wie Karl Schmitz-Grön,<br />
Jupp Schlösser und Max Mauel waren<br />
sehr erfolgreich. Die Redner stiegen<br />
in eine naturgetreue Nachbildung<br />
des Vorderteils einer Pferdebahn, die<br />
als Bütt herhielt.<br />
Die Päädsbahn, die noch um 1900 durch Kölle fuhr, ist das Wahrzeichen der<br />
im Jahr 1956 gegründeten KG um den ersten Vorsitzenden Hans Schößler.<br />
Danach waren die Sitzungen der Betriebsgemeinschaften<br />
der KVB aus<br />
dem <strong>Kölner</strong> Sitzungsleben nicht mehr<br />
wegzudenken. Die Karten wurden<br />
zunächst alle innerhalb der Belegschaft<br />
verkauft, bevor alsbald auch<br />
Gäste auf die stimmungsvollen Veranstaltungen<br />
aufmerksam wurden.<br />
1960 wechselte man in den Gürzenich.<br />
Die Sitzungspräsidenten<br />
wechselten anfänglich ebenso, bis<br />
der damalige Schnüsse-Tring-Präsident<br />
Heinz Thiebes die Sitzungs-<br />
leitung übernahm <strong>–</strong> und er sollte sie<br />
33 Jahre behalten. Von ihm stammte<br />
der Vorschlag, die Interessengemeinschaft<br />
in die KG Pänz vun d´r<br />
Päädsbahn umzutaufen. Nachfolger<br />
von Heinz Thiebes wurde Wolfgang<br />
Nagel, der die Sitzungen heute leitet.<br />
Seit 1995 führt Hans Schößler als erster<br />
Vorsitzender die Geschicke der<br />
KG. Die Pänz vun d´r Päädsbahn<br />
wurden 1999 als förderndes Mitglied<br />
ins Festkomitee aufgenommen.<br />
Rainer Knillmann<br />
›Herzliche Gratulation zum Jubiläum‹<br />
Gesellschaften feiern karnevalistische Jubiläen und runde Geburtstage in der Session 2006<br />
Garde Köln-Weiden, KG Drügge<br />
Pitter (beide 44 Jahre), Große Junkersdorfer<br />
KG, Junge vum Vringsveedel<br />
<strong>–</strong> Echt kölsche Folkloregruppe<br />
(je 33 Jahre), Große Braunsfelder<br />
KG, KG Mer han uns jefunge<br />
(beide 30 Jahre) sowie die KG Fidele<br />
Fordler (5 Jahre).
Bis auf den Vorplatz des <strong>Kölner</strong> Hauptbahnhofs schallte der<br />
Jubelschrei der Mini-Höppemötzjer.<br />
Eine tänzerisch gekonnte Darbietung legten die Hellige Pänz<br />
auf´s Parkett der Colonaden-Bühne.<br />
Ein wunderschönes lebendes Bühnenbild mit jungen Tänzerinnen:<br />
die Kindertanzgruppe der <strong>Kölner</strong> Narren-Zunft.<br />
Begutachteten die Pänz: (v.l.) Wolfgang Pütz, Eric Bock, Tanja<br />
Wolters, Johannes Kaußen, Erich Host, Stefan Schneider.<br />
Bisher gab´s den „Närrischen Oskar“<br />
des <strong>Kölner</strong> Express, um den<br />
Tanzkorps, Musikgruppen und <strong>Karneval</strong>isten<br />
wetteiferten. Die Kinder<br />
blieben dabei ein wenig „auf der<br />
Strecke“. Seit dem vergangenen<br />
Sessionsmotto „Kölle un die Pänz<br />
us aller Welt“ ist das anders. Denn<br />
im Januar 2005 riefen die Colonaden<br />
im Hauptbahnhof Köln den<br />
neuen „Colonaden-Pänz-Pokal“ ins<br />
Leben.<br />
Der Spaß für die Pänz stand dabei<br />
absolut im Vordergrund <strong>–</strong> „aber ein<br />
bisschen Ansporn und Wettbewerb<br />
darf schon mit dabei sein“, meinte<br />
Center-Manager Stefan Schneider.<br />
Gewonnen hatte letztlich jedes<br />
Kind. „Es ist wichtig, dass es<br />
eine Plattform für die Pänz gibt, die<br />
sie motiviert und wo sie gerne hinkommen“,<br />
erklärte Schneider die<br />
Ziele des Pänz-Pokals. Deswegen<br />
erhielt jedes Kind als Belohnung<br />
einen speziellen Colonaden-Orden,<br />
Süßigkeiten und kleine <strong>Karneval</strong>spüppchen.<br />
Und so war die Devise<br />
in den Colonaden ganz schlicht:<br />
Dem Nachwuchs eine Chance.<br />
Einen markerschütternden Jubelschrei,<br />
der wohl noch bis auf den<br />
Bahnhofsvorplatz zu hören war,<br />
stießen die Mini-Höppemötzjer der<br />
KG Kölsche Narren Gilde aus.<br />
Denn die Gruppe stand am Ende<br />
ganz oben auf dem Siegertreppchen<br />
<strong>–</strong> vor den Husaren-Pänz von<br />
der KG Treuer Husar blau-gelb und<br />
den Kölschen Dillendöppcher, die<br />
den Altstädtern angeschlossen sind.<br />
„Wahnsinn. Die Kinder haben eine<br />
ganz fantastische Leistung geboten“,<br />
freute sich eine fast sprachlose<br />
Tanzgruppenleiterin Beate<br />
Schoenen. Stolz reckten die Pänz<br />
den Pokal in die Höhe und stimmten<br />
Jubelgesänge an.<br />
Nicht minder groß war die Freude<br />
bei den Husaren-Pänz. „Das ist<br />
riesig für die Kinder <strong>–</strong> ich bin einfach<br />
nur glücklich“, lachte eine fröhliche<br />
Gruppenleiterin Biggi Lenzen<br />
NARRENSPIEGEL _ 24<br />
JUGEND IM KARNEVAL<br />
›Großer Bahnhof für<br />
kleine Nachwuchstänzer‹<br />
Colonaden-Pänz-Pokal startet 2006 zum zweiten Mal<br />
<strong>Kölner</strong> Kindertanzgruppen zeigen ihr Können<br />
bis über beide Ohren. Zehn <strong>Kölner</strong><br />
Kindertanzgruppen zeigten drei<br />
Tage lang in der Markthalle des<br />
Hauptbahnhofs unter der Moderation<br />
von Luftflotten-Präsident<br />
Eric Bock ihr Können <strong>–</strong> jeden Tag<br />
flaniert von vielen Zuschauern, Besuchern,<br />
Pendlern und Touristen,<br />
die sich das Schauspiel nicht entgehen<br />
ließen. „Immerhin gehen<br />
täglich über 250 000 Menschen<br />
durch den Hauptbahnhof. Das Potenzial<br />
ist also immens“, erklärt<br />
Stefan Schneider.<br />
Entsprechend riesig war die Freude,<br />
als der Center-Manager am<br />
Tag der Siegerehrung erstmals den<br />
„Pokal der Kindertanzgruppen“ überreichte.<br />
Neben den drei Siegergruppen<br />
waren die Lyskircher Hellige<br />
Pänz, die Jugendtanzgruppe Kammerkätzchen<br />
und Kammerdiener<br />
der KG Schnüsse Tring, die Pänz<br />
der Blauen Funken, der Ehrengarde<br />
und der <strong>Kölner</strong> Narren-Zunft,<br />
die Kölschen Ströppcher von der<br />
1. Großen KG Köln-Nord sowie<br />
die Tanzmäuse der Bürgergarde<br />
„blau-gold“ mit von der Partie.<br />
Proppenvoll war jeden Veranstaltungstag<br />
die Markthalle, wo die<br />
Kinder ihr Können unter Beweis<br />
stellten. Nach jedem Auftritt bat zudem<br />
Eric Bock die Jury-Mitglieder<br />
um erste Statements, befragte die<br />
Kinder nach Trainingsspaß und<br />
Tanzfreude und lobte die ausgefeilten<br />
Choreographien.<br />
Eine karnevalserfahrene Jury <strong>–</strong><br />
darunter Rote-Funken-Marie Tanja<br />
Wolters, die Luftflotten-Trainerin<br />
Andrea Schug, Prinzen-Garde-Kindergruppenleiter<br />
Erich Host, Ex-<br />
Höppemötzjer- und Ex-Rheinflotten-Kommandant<br />
Wolfgang Pütz<br />
und DAT-WOR-ET-Redaktionsleiter<br />
Frank Tewes <strong>–</strong> entschied<br />
über die Vergabe der Plätze. Auswahlkriterien<br />
waren neben tänzerischem<br />
Können und den Choreographien<br />
auch die spürbare Fröhlichkeit<br />
und der „Tanzeifer“ der köl-
schen Pänz. „Es gab insgesamt<br />
knapp 30 Wertungspunkte in vier<br />
Kategorien <strong>–</strong> wir haben wirklich auf<br />
alles geachtet. Und die Entscheidung<br />
haben uns die Pänz wahrlich<br />
sehr schwer gemacht“, berichtete<br />
Erich Host. Mehrere Stunden<br />
lang diskutierten die Jury-Mitglieder<br />
nach dem letzten Auftrittstag,<br />
bis sie sich schließlich für<br />
die ersten drei Plätze entschieden<br />
hatten.<br />
Neben Colonaden-Orden, Süßigkeiten<br />
und <strong>Karneval</strong>spüppchen gab<br />
es für die Siegergruppe ein weiteres<br />
Schmankerl: Sie durfte nämlich<br />
bei der großen Kostümsitzung<br />
der KG Stromlose Ader an <strong>Karneval</strong>ssamstag<br />
in der Flora auftreten.<br />
Senatspräsident Hans-Peter<br />
Houben hatte sich deswegen<br />
persönlich zur Siegerehrung angekündigt.<br />
„Schließlich muss ich<br />
NARRENSPIEGEL _ 25<br />
JUGEND IM KARNEVAL<br />
Da blieb wahrlich kein bisschen Platz mehr, als die Hellige Pänz und die Kinder der Ehrengarde,<br />
der Kölschen Ströppcher und des Treuen Husaren auf der proppenvollen Colonaden-Bühne posierten.<br />
doch wissen, wen wir bei unserer<br />
großen Flora-Sitzung erwarten<br />
dürfen“, meinte er. Weil eine Darbietung<br />
auch immer mit einem Honorar<br />
entlohnt wird, hatte er einen<br />
Scheck in Höhe von 200 Euro mitgebracht.<br />
„Meistens bekommt man<br />
sein Geld ja erst nach dem Auftritt<br />
<strong>–</strong> aber heute machen wir da<br />
mal eine Ausnahme“, lachte Houben.<br />
Und wer weiß: Vielleicht hat<br />
ja eine schmucke Tanzmarie oder<br />
ein staatser Tanzoffizier von morgen<br />
auf der Colonaden-Bühne die<br />
ersten Tanzschritte gemacht.<br />
Jedenfalls fiebern schon jetzt einige<br />
Gruppen der Veranstaltung<br />
im Februar 2006 entgegen, die<br />
unter ähnlichen Vorzeichen stattfinden<br />
wird. Ganz nach dem Motto:<br />
Was in Köln zum zweiten Mal<br />
stattfindet, ist <strong>Tradition</strong>.<br />
Frank Tewes<br />
Anmeldungen:<br />
Knapp ein Dutzend <strong>Kölner</strong> Kindertanzgruppen hat sich bereits zum<br />
zweiten Colonaden-Pänz-Pokal im Februar 2006 in den Colonaden<br />
angemeldet. Wer teilnehmen möchte, kann seine Anmeldung<br />
an das Center-Management an folgende Adresse richten: Colonaden<br />
<strong>–</strong> Hauptbahnhof Köln, Center-Management, z. Hd. Stefan<br />
Schneider, Trankgasse 11, 50667 Köln, Telefon: 0221 / 16087-0.<br />
Colonaden-Center-Manager Stefan Schneider überreichte<br />
den Husaren-Pänz den Pokal für den zweiten Platz.<br />
Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen eroberten sich<br />
die Kölschen Dillendöppcher.
JUGEND IM KARNEVAL<br />
›„Kölle Alarm“ nimmt Fahrt auf‹<br />
„Brezelkinder e.V.“ lädt junge Jecke zwischen 13 und 16 Jahren zur neuen Jugendparty ein<br />
<strong>Karneval</strong>istische Angebote für Kinder<br />
und für Erwachsene gibt es jede<br />
Menge. Doch die Jugendlichen<br />
zwischen 13 und 16 Jahren gingen<br />
bisher leer aus. Diese Lücke füllt<br />
künftig der Verein „Brezelkinder“.<br />
Präsident Willi Ferling lädt am Dienstag,<br />
17. Januar 2006, ab 15 Uhr, zur<br />
neuen Jugend-Kostümparty „Kölle<br />
Alarm“ in die Mülheimer Stadthalle<br />
ein. „Der Fastelovend steht im Vordergrund,<br />
und es wird kein Alkohol<br />
ausgeschenkt“, erklärt Ferling das<br />
Konzept. Das Programm kann<br />
sich sehen lassen: Brings, die<br />
Räuber, Bernd Stelter sowie die<br />
Cheerleader des 1. FC Köln sorgen<br />
unter Moderation von Festkomitee-Jugendsprecher<br />
Florian Acht<br />
für Stimmung. Der Eintritt kostet lediglich<br />
fünf Euro pro Person.<br />
Die Schirmherrschaft für die neuartige<br />
<strong>Karneval</strong>sparty übernehmen<br />
Oberbürgermeister Fritz Schramma<br />
und Festkomitee-Präsident Markus<br />
Ritterbach. „Wir unterstützen ´Köl-<br />
Ganz im Zeichen der Pänz stand<br />
das Motto des diesjährigen Rosenmontagszuges<br />
und der Session.<br />
In diesem Jahr waren die Kleinen<br />
die Hauptpersonen im Kar-<br />
le Alarm´ sehr gerne. Denn das ist<br />
eine ideale Ergänzung des ´Jeck<br />
Dance´ im Rahmen des Projekts<br />
´Keine Kurzen für Kurze´, mit dem<br />
wir Jugendliche an den <strong>Karneval</strong> <strong>–</strong><br />
ohne Alkohol <strong>–</strong> heranführen“, so Ritterbach.<br />
Das Amt für Kinder, Jugend<br />
und Familie der Stadt Köln unterstützt<br />
„Kölle Alarm“ ebenfalls und informiert<br />
umfassend über das neue<br />
Angebot.<br />
Die Durchführung dieser Party ist<br />
nur möglich, weil viele Partner Unterstützung<br />
anbieten: So sorgt die<br />
Coca Cola Erfrischungsgetränke AG<br />
für alkoholfreie Getränke, und die<br />
Stadthalle Mülheim stellt den Saal<br />
kostenfrei zur Verfügung. Zudem<br />
verzichten alle auftretenden Künstler<br />
auf ihr Honorar.<br />
Eintrittskarten sind ab 1. Dezember<br />
2005 in der „Kaffeebud am<br />
Aldermaat“, Altermarkt 58 <strong>–</strong> 60, sowie<br />
an der Tageskasse am 17. Januar<br />
2006 erhältlich.<br />
Sigrid Krebs<br />
neval. „Darüber haben auch wir uns<br />
sehr gefreut“, sagen die Helligen<br />
Pänz der „Goldenen Lyskircher Hellige<br />
Knäächte un Mägde“.<br />
Wer die Gruppe noch nicht kennt:<br />
„Wir sind 25 Kinder, davon sieben<br />
Knäächte, 15 Mägde, ein Bauernschütz,<br />
das Jeckebääntche und<br />
der Fähnrich“, erklärt Gruppenleiterin<br />
Barbara Roehl. „Wir präsentieren<br />
drei Tänze <strong>–</strong> und eine<br />
Zugabe. Unser neuer Tanz ist gemacht<br />
von Kindern für Kinder <strong>–</strong> er<br />
beginnt mit dem schönen, alten<br />
Lied der Bläck Fööss: ´Pänz, Pänz,<br />
Pänz´. Dann geht´s schwungvoll<br />
weiter mit einer heißen Samba.“<br />
Mit 27 Auftritten in der Session waren<br />
die Pänz wirklich gefordert. Auf<br />
zahlreichen Bühnen in und um<br />
Köln tummelte sich die Gruppe.<br />
NARRENSPIEGEL _ 26<br />
Grafikerin Constanze Steinbüchel und<br />
Willi Ferling präsentieren das Plakat<br />
zur neuen Jugendparty „Kölle Alarm“.<br />
›Hellige Pänz sind immer „jot drop“‹<br />
Neuer Tanz startet standesgemäß mit dem alten Bläck-Fööss-Hit „Pänz, Pänz, Pänz“<br />
Aber auch außerhalb der <strong>Karneval</strong>ssession<br />
gibt´s viel Spaß untereinander.<br />
Die Eltern treffen sich<br />
alle zwei Monate zu einem<br />
gemütlichen Stammtisch <strong>–</strong> und im<br />
letzten Sommer ging´s zum Maislabyrinth<br />
nach Leverkusen.<br />
Das Training ist natürlich nicht immer<br />
nur ein Zuckerschlecken. „Wir<br />
starten in der Regel mit einem anstrengenden<br />
Aufwärmtraining mit<br />
Balletteinlagen, was natürlich unsere<br />
Jungs meistens total auf die<br />
Palme bringt. Die würden ja am<br />
liebsten die ganze Zeit nur Ball<br />
spielen. Aber der Schweiß hat<br />
sich gelohnt, wenn die jungen und<br />
alten Leute begeistert zuschauen<br />
und sich über unsere Tänze freuen“,<br />
wissen die Verantwortlichen.<br />
Barbara Roehl
›Et Semester op Kölsch‹<br />
Akademie för uns kölsche Sproch bietet sogar Kölsch-Examen<br />
Unser Köln hat viel zu bieten. Unter<br />
einer Vielzahl von Bildungseinrichtungen<br />
findet man beispielsweise<br />
auch die „Akademie för uns<br />
kölsche Sproch.“ Da fragt sich doch<br />
gleich der vom Fernsehen werbespot-gebildete<br />
Bürger: „Wat that?“<br />
Eine Akademie nur für <strong>Kölner</strong>?<br />
Oder vielleicht eher eine für Nicht-<br />
<strong>Kölner</strong>? Weder noch! Oder besser:<br />
sowohl als auch!<br />
Die Kölsch-Akademie, wie sie verkürzt<br />
genannt wird, erfreut sich seit<br />
über zwanzig Jahren wachsender<br />
Beliebtheit. Hier nehmen <strong>–</strong> welch<br />
Wunder <strong>–</strong> einmal nicht überproportional<br />
viele Frauen, sondern fast<br />
genauso viele Männer an den Kursen<br />
teil. Die Altersgruppe von 20<br />
bis 30 Jahren ist <strong>–</strong> zugegeben <strong>–</strong> etwas<br />
geringer als die über fünfzig,<br />
und aus eigener Anschauung als<br />
seit zehn Jahren tätige Seminarleiterin<br />
kann ich sagen, dass alle<br />
soziale Schichten vertreten sind.<br />
Hier sitzen die Oberstaatsanwältin<br />
und der Generaldirektor neben der<br />
Hausfrau, dem Studenten und dem<br />
Handwerksmeister und der Fließbandarbeiter<br />
mit der Näherin neben<br />
dem Professor und der Ärztin.<br />
Alle fühlen sich in ihre Schulzeit<br />
zurückversetzt <strong>–</strong> und genau wie damals<br />
werden dem Seminarleiter hin<br />
und wieder schon einmal kleine<br />
Streiche gespielt. Denn der Kölsche<br />
ist ja bekanntlich ein Schelm,<br />
ein Lotterbov, ein Jeck.<br />
Die Kurse zur Erlangung des<br />
„Kölsch-Examens“ umfassen vier<br />
Semester zu je zwölf Doppelstunden<br />
und schließen mit einer freiwilligen<br />
Prüfung ab. Sie beginnen<br />
jeweils im Januar und im September.<br />
Wer alle vier Prüfungen bestanden<br />
hat, macht noch eine<br />
schriftlich-mündliche Prüfung und<br />
bekommt dann in einer kleinen Feierstunde<br />
eine vom Oberbürgermeister<br />
unterschriebene Urkunde<br />
ausgehändigt.<br />
Natürlich ist das Kölsch-Examen<br />
nicht mit einem wissenschaftlichen<br />
Examen vergleichbar. Wer aber<br />
meint, hier handele es sich um so<br />
etwas wie das Ostfriesen-Abitur „op<br />
Kölsch“, der ist „scheif jeweckelt“.<br />
Hier wird fleißig gelernt, wenn auch<br />
auf humorvolle Art und Weise. Die<br />
Lerninhalte sind kurz umrissen:<br />
- Erstes Semester: Originale, Originalitäten<br />
und Brauchtum;<br />
Fastelovendsjecke opjepass!<br />
- Zweites Semester: Stadtgeschichte<br />
- Drittes Semester: Literaturkunde<br />
einschließlich der kölschen<br />
Musik<br />
- Viertes Semester: Sprachgeschichte<br />
und Grammatik. Hier<br />
wird auch auf die Rechtschreibung<br />
eingegangen.<br />
In allen vier Bereichen wird die Lesefähigkeit<br />
geschult. Es gibt zwar<br />
innerhalb der Kurse keine Möglichkeit,<br />
die kölsche Sprache von<br />
Grund auf zu lernen, aber am Ende<br />
können alle doch so viel, dass<br />
sie kölsche Texte sinnentnehmend<br />
lesen und sich bedingt unterhalten<br />
können. Das haben schon Teilnehmer<br />
geschafft, die aus Sachsen, Portugal,<br />
aus der Schweiz, aus Ägypten<br />
oder England kamen.<br />
NARRENSPIEGEL _ 27<br />
KÖLSCHE KULTUR<br />
Die <strong>Kölner</strong> Mundart-<br />
Autorin Marita Dohmen<br />
stellt die Leistungen<br />
und Aktivitäten<br />
der „Akademie för uns<br />
kölsche Sproch“ vor.<br />
Als Seminarleiterin<br />
wirbt sie für die Angebote,<br />
damit die kölsche<br />
Sprache auch<br />
weiter lebendig bleibt.<br />
Wenn auch der kölsche Liedermacher<br />
und ehemalige „Puutedokter<br />
vun Riehl“, Henner Berzau<br />
(geboren in Magdeburg), in einem<br />
seiner frühen Lieder die Behauptung<br />
aufstellt: „Dat Schwerste an d´r<br />
kölsche Sproch, dat ess, de Muul<br />
ze halde“, so wird in den Kursen der<br />
Kölsch-Akademie viel Wert auf das<br />
Sprechen gelegt. Denn man lernt<br />
eine Sprache nicht in erster Linie<br />
dadurch, dass man über sie spricht<br />
und an ihr arbeitet, sondern vor allem,<br />
indem man sie spricht und mit<br />
ihr arbeitet.<br />
Die Schwierigkeiten, die die kölsche<br />
Sprache macht, sind in der<br />
Reihenfolge vom Schweren zum<br />
Leichten: Schreiben <strong>–</strong> Lesen <strong>–</strong> Sprechen<br />
<strong>–</strong> Trinken. Sie werden aber<br />
in der umgekehrten Reihenfolge in<br />
Angriff genommen, damit jeder<br />
selbst entscheiden kann, wie weit<br />
er kommen möchte!<br />
Ich hoffe, ich konnte Ihnen ein wenig<br />
Appetit machen, und wir sehn<br />
uns in der Kölsch-Akademie.<br />
Marita Dohmen<br />
www.marita-dohmen.de
Festwagen<br />
www.horn-gruppe.de
›Gekonntes Mienenspiel‹<br />
„Doof Noss“ Hans Hachenberg feierte seinen 80. Geburtstag<br />
Die alten Figuren, von denen er<br />
früher immer in seinen Büttenreden<br />
erzählte <strong>–</strong> et Ludmilla oder „d´r<br />
Opa“ <strong>–</strong>, lässt die „Doof Noss“ Hans<br />
Hachenberg auch heute ab und an<br />
noch einmal aufleben. Zwar ist der<br />
Alt-<strong>Karneval</strong>ist schon lange nicht<br />
mehr aktiv, doch bereitet er immer<br />
wieder mit Auszügen aus seinen alten<br />
Reden Freude <strong>–</strong> meist bedacht<br />
mit stehenden Ovationen.<br />
„Kaum einem anderen <strong>Karneval</strong>isten<br />
ist es so gut gelungen, mit einer<br />
Rede so vielen Menschen Spaß<br />
und Freude zu machen, ohne nur<br />
eine Miene zu verziehen“, lobt der<br />
„Bergische Jung“ Willibert Pauels,<br />
selbst ein Meister seines Fachs.<br />
In diesem Jahr feierte Hans Hachenberg<br />
seinen 80. Geburtstag.<br />
55 Jahre davon hat er auf den Fastelovendsbühnen<br />
geglänzt <strong>–</strong> immer<br />
Auch beim Rosenmontagszug ist<br />
„Zik“ immer op Jöck <strong>–</strong> beim Fotografieren<br />
wie auch beim Kamellewerfen.<br />
mit dem legendären violetten Hütchen,<br />
den weiß geschminkten Lippen<br />
und dem gleichen verdatterten<br />
Gesichtsausdruck. Hachenberg hat<br />
eine Type geprägt, die in den <strong>Karneval</strong>s-Annalen<br />
einen festen Platz<br />
besitzt.<br />
Seit dem Jahr 2000 ist er übrigens<br />
Ehrenbürger seiner Wahlheimat Bergisch<br />
Gladbach. Zudem ist er der<br />
zweite Träger der Willy-Millowitsch-<br />
Medaille, die an Persönlichkeiten<br />
verliehen wird, die sich in besonderem<br />
Maße um die kultivierte kölsche<br />
Rede verdient gemacht haben. Und<br />
da Hans Hachenberg glücklicherweise<br />
noch topfit ist, werden ihn die<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>sjecken innerhalb<br />
der nächsten Sessionen bestimmt<br />
noch mal irgendwo als „Doof Noss“<br />
erleben dürfen.<br />
Angela Kanya-Stausberg<br />
NARRENSPIEGEL _ 29<br />
MENSCHEN<br />
›Immer auf Suche nach dem besten Bild‹<br />
Eine Mundharmonika hat der „rasende Reporter“ und EXPRESS-Fotograf „Zik“ immer dabei<br />
Der frühere Festkomitee-Präsident<br />
Hans-Horst Engels eröffnete Pressegespräche<br />
meist mit dem Satz<br />
„D´r Zik es do, mer künne anfan-<br />
ge“ oder „D´r Zik es zwar noch nit<br />
do, mer fange ävver trotzdem an,<br />
dä mät suwiesu, wat hä will“. Beide<br />
Sätze waren von Achtung geprägt,<br />
denn „Zik“ ist ein besonderer<br />
Pressefotograf, der ein besonderes<br />
Herz für den Fasteleer hat.<br />
Im Sommer feierte er sein 25-jähriges<br />
Jubiläum beim EXPRESS <strong>–</strong><br />
und ganz Köln feierte mit. Es begann<br />
mit einer Party gleich vor dem<br />
Rathaus am Theo-Burauen-Platz<br />
und ging am Abend am Aachener<br />
Weiher munter weiter. Kölsche Prominenz<br />
aus Politik, Wirtschaft,<br />
Kultur und natürlich dem <strong>Karneval</strong><br />
kamen zuhauf, um Zik zu gratulieren.<br />
In seiner liebevoll-chaotischen Art<br />
hat er schon manchen jeck gemacht.<br />
Er besteht eben darauf,<br />
„sein“ Foto zu bekommen und entwickelt<br />
die verrücktesten Ideen für<br />
originelle Motive. Zik wohnt im Herzen<br />
der Domstadt und ist im Dienste<br />
seiner Zeitung auch immer „ex-<br />
press“ unterwegs, sei es auf dem<br />
Roller oder auf Rollerskates. Er lebt<br />
nicht nur in, sondern auch für unsere<br />
Stadt, bekommt alles mit und<br />
trägt sein Herz auf der Zunge. Er<br />
ist frech, aber nicht respektlos,<br />
wenn er zum Beispiel dem Düsseldorfer<br />
Oberbürgermeister Erwin<br />
einen Mottoschal schenkt mit dem<br />
Aufdruck „Laach doch ens, et weed<br />
widder wäde“…<br />
Wo auch immer er „op Jöck“ ist, eines<br />
hat er immer dabei: eine klitzekleine<br />
Mundharmonika. Damit<br />
schenkte er bei einem Pressetermin<br />
einem kleinen leukämiekranken<br />
Mädchen spontan Freude und<br />
spielte ihm einfach ein Liedchen<br />
vor. Oder er rettete die Situation bei<br />
einem Besuch des Dreigestirns<br />
2004, bei dem der Spielmannszug<br />
noch nicht soweit war: Zik spielte<br />
auf der Mundharmonika „Viva Colonia“<br />
an und das Publikum sang<br />
begeistert mit.<br />
Sigrid Krebs
MENSCHEN<br />
›Herzliche Gratulation an Ludwig Sebus‹<br />
<strong>Kölner</strong> Volkssänger und „Charmeur mit kölscher Siel“ vollendete das achte Lebensjahrzehnt<br />
Ludwig Sebus hat das geschafft,<br />
wovon viele Menschen träumen: Er<br />
feierte am 5. September 2005 seinen<br />
80. Geburtstag bei guter Gesundheit<br />
und strahlt Lebensfreude<br />
aus wie kaum ein 60-Jähriger.<br />
Der „<strong>Kölner</strong> Volkssänger und Charmeur“<br />
hat die Fähigkeit, den<br />
Menschen ins Herz zu schauen<br />
und ihnen einen Spiegel vorzuhalten.<br />
Erinnert sei an die ersten<br />
Zeilen seiner Lieder „Jede Stein en<br />
Kölle ess e Stöck vun deer“ von<br />
1954 und „Uns kölsche Siel, die<br />
kann uns keiner nemme, die hät der<br />
Herrjott deef en uns jelaat“.<br />
Es wäre müßig, alle seine Erfolge<br />
aufzählen zu wollen, es sind derer<br />
zu viele. Gleiches gilt für seine Auszeichnungen.<br />
So wurde er von den<br />
verschiedensten Gesellschaften und<br />
Vereinen zum Ehrenmitglied ernannt<br />
<strong>–</strong> er bekam die Ostermannmedaille<br />
und die Verdienstmedaille<br />
der Bundesrepublik Deutschland.<br />
Er trug sich ins Goldene Buch der<br />
Stadt Köln ein und wurde mit „gol-<br />
denen“ Ehrungen geradezu „überschüttet“.<br />
Ob er sich so etwas wohl gedacht<br />
hat, als er nach dem Krieg Ende<br />
1949 aus russischer Kriegsgefangenschaft<br />
heimkehrte? Sicher nicht!<br />
Er nahm die Arbeit bei seiner Ausbildungsfirma<br />
wieder auf und lernte<br />
1954 seine Frau Lieselotte kennen,<br />
heiratete sie 1957 und zog mit<br />
ihr vier Kinder auf. Inzwischen ist<br />
er sogar stolzer Urgroßvater.<br />
Ein Multimillionär ist Ludwig Sebus<br />
durch die vielen Ehrungen sicher<br />
nicht geworden <strong>–</strong> und wenn doch,<br />
dann merkt man es ihm nicht an.<br />
Bescheidenheit ist neben einem<br />
herrlichen Mutterwitz sein Markenzeichen.<br />
Nicht zu vergessen sei<br />
sein soziales Engagement. Er fragt<br />
nicht nach dem großen Geld, er will<br />
Freude bereiten. Benefiz-Veranstaltungen<br />
sind ihm genau so wichtig.<br />
So veranstaltet er unter anderem<br />
für Senioren Jahr für Jahr das Famillijefestivälche<br />
am Tanzbrunnen.<br />
Marita Dohmen<br />
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NARRENSPIEGEL _ 30<br />
Viel Lebensfreude strahlt der jetzt<br />
80-jährige Ludwig Sebus aus.<br />
<strong>Tradition</strong>elles<br />
bewahren <strong>–</strong><br />
neue Techniken<br />
anwenden
›Schenke ess nit esu eifach‹<br />
Ein kölsches Verzällchen zur Weihnachtszeit von Elfi Steickmann<br />
Jeschenke! En jedem Johr vör de<br />
Chressdäch zerbrich mallich sich<br />
der Kopp: Wat schenk mer all dä<br />
Fründe un der Famillich? Un immer<br />
schwerer weed et bei de Puute!<br />
De Jroßeldere hann zwei Enkelcher,<br />
zwei Mädcher. Dat Klein ess<br />
jrad zwei Johr un noch met allem<br />
zofridde, wat aan Üvverraschunge<br />
kütt. Dat jrößer Enkelche ess allt<br />
em Kinderjade. Met fünf Johr wessen<br />
die Pänz vun hück jenau, wat<br />
modän un „in“ ess bei de Spillsaache,<br />
un se hann ehre eije Kopp.<br />
Och he bei der Famillich ess dat<br />
nit anders. Nohdäm de Oma e paar<br />
Woche vör de Chressdäch jefroch<br />
hät, wat sich dat Kinderjadekind vum<br />
Chresskind wünsch, ess se doch jet<br />
verbasert. Wie en de Johre dovör<br />
wünsch et sich allt widder en Babypopp.<br />
Ess et de veete odder fünfte?<br />
Dismol heiß dat Pöppche Baby-Born<br />
un kann Pipi maache, esse,<br />
drinke un spreche. Dann wören<br />
e Kuscheldier, en Kess met Päle<br />
för opzoreihe un Bungkstefte och<br />
noch wichtich. All die Saache hät<br />
dat Weech dubbelt un dreifach en<br />
singem Zemmer erömfleje, un de<br />
Jroß kütt su nit wigger. Se well nit<br />
allt widder su ne eifache Spillkrom<br />
schenke. Et muss doch och jet<br />
Nötzlijes jevve.<br />
Aan enem Wochedaach em Advent<br />
schnapp sich de Oma der Opa, un<br />
se jonn sich en enem jode Spillwarejeschäff<br />
ens berode loße. Natörlich<br />
röt die Fachverkäufersch vun ener<br />
Babypopp tireck av. Sujet krijjen de<br />
Pänz doch allt op der Jebootsdaach.<br />
Op Chressdaach muss et doch secher<br />
jet mih sin! Wiesu eijentlich,<br />
denk sich der Opa, ävver hä säht<br />
nix. Et soll jo nit ussinn, wie wann<br />
hä kniestich wör.<br />
Die Frau brängk ne janze Püngel<br />
vun huhqualifizeete, technisch un<br />
psycholojisch usjetüftelte Spillcher<br />
för zo lihre aan. Se sin all pädajojisch<br />
unheimlich wäätvoll un och<br />
unheimlich dör. Ävver för de Pänz<br />
ess de Jroßeldere nix zo vill. Noh<br />
langem Hin un Her einijen se sich<br />
op e „Lernzentrum für die Uhrzeiten“.<br />
Endlich hann se ens jet Jescheits<br />
jefunge, un dat jroße Enkelche weed<br />
sich secher ärch freue. För dat<br />
Klein kaufen se flöck e Schmusedierche<br />
un en Babypopp. Noch ess<br />
dat jo met allem zofridde.<br />
Der Hellije Ovend ess do. Wie vörher<br />
avjesproche stonn de Jroßeldere<br />
pünklich am späte Nommedaach<br />
vör der Döör. Die Weechter sin allt<br />
janz us dem Hüsje. Zick e paar Stund<br />
ess et Chresskind em Wonnzemmer<br />
hin un her am fleje, un mer kann et<br />
knuve un raschele höre. Irjendwie<br />
schaff et der Opa, die Jeschenke<br />
heimlich em Wonnzemmer avzojevve.<br />
Hä ess jenau esu opjeräch wie<br />
die Pänz un freut sich op die jlöcklije<br />
Jeseechter un die rut Bäckelcher.<br />
Et Klöckelche bimmelt, de Döör jeit<br />
op, un der jeschmückte Chressbaum<br />
jlänz wie ne Märchebaum. Met janz<br />
vill Aandach singe die zwei Weechter<br />
e Chressdachsleed, sagen, jetz<br />
allt jet jehetz, e koot Jedeech op, un<br />
dann jeit et unger der Baum bei de<br />
NARRENSPIEGEL _ 31<br />
KÖLSCHE MUNDART<br />
Dat schenke nit esu eifach es, weiß Elfi Steickmann aus eigener Erfahrung.<br />
Jeschenke. En Zick lang hö’t mer<br />
et nor noch raschele un rieße. Dä<br />
jrößte Jeschenkkartong hät sich dat<br />
jroße Mädche för der Schluss<br />
opjehovve. Do weed secher jet janz<br />
Besondersch dren sin. Met Jlanz<br />
en de Auge loren de Jroßeldere zo.<br />
Dat weed en Üvverraschung! Met<br />
rut Backe rieß it dat Papeer av, mäht<br />
dä Pappkartong op, lort op dat<br />
pädajojisch wäätvoll „Lernspill“ un<br />
schmieß dat Dinge met dä Wööt:<br />
„Hann ich mer nit jewünsch, kann<br />
fott!“ der Mamm vör de Föß...<br />
Och et Chresskind kann ens donevve<br />
jriefe. Oma un Opa loren sich nor<br />
jroß aan. Nöhks Johr jitt et widder<br />
en unpädajojische Babypopp, e<br />
Kuscheldier un e paar Päle. De Uhr<br />
lihrt dat Weech doch suwiesu met<br />
der Zick vun allein.<br />
(Auszug aus dem Buch „Medden<br />
em Levve“ von Elfi Steickmann,<br />
Greven Verlag Köln,<br />
ISBN 3-7743-0353-3)
›Kurz aufgeschnappt‹<br />
Den diesjährigen „Goldenen Römer“<br />
verlieh die RömerGarde Köln-<br />
Weiden im historischen Festsaal<br />
der <strong>Kölner</strong> Flora an Hans Knipp.<br />
„Der Komponist erhält die Auszeichnung<br />
für seine außergewöhnlichen<br />
Leistungen für das kölsche<br />
Liedgut“, erklärte RömerGarde-<br />
Vorsitzender Heribert Strobel. Unter<br />
Knipps über 700 Liedern sind<br />
allseits bekannte Evergreens wie<br />
„ Ene Besuch em Zoo“, „Mer losse<br />
d´r Dom in Kölle“, „Dat Wasser vun<br />
Kölle is jot“ und „Mer schenke d´r<br />
Ahl e paar Blömcher“. ++++ Im<br />
Eltzhof in Porz-Wahn feierte die<br />
Große KG Greesberger ihr beliebtes<br />
„Kappesboorefess“.<br />
Während in der Scheune Musikgruppen<br />
wie „De Schluffe“, „Zollhuus<br />
extrascharf“ und die<br />
Wahner Kultband „Echte Fründe“<br />
für Stimmung sorgten, vergnügten<br />
sich die Pänz auf der Hüpfburg<br />
und die Erwachsenen beim<br />
kölschen Klaaf. ++++ Die Ehrengarde<br />
hat neue Gesichter an<br />
der Tanzfront: Präsident Frank<br />
Remagen stellte Stefanie Zander<br />
und Hubert Michels als<br />
neues Tanzpaar vor (Bild unten).<br />
SERVICE<br />
›Büchertipps zur Session‹<br />
Michael Euler-Schmidt, Marcus<br />
Leifeld<br />
Die Prinzen-Garde Köln<br />
Eine Geschichte mit Rang und<br />
Namen, 192 Seiten mit ca. 200<br />
farbigen Abbildungen, 21 x 27<br />
cm, Leineneinband<br />
J.P. Bachem Verlag, Köln<br />
Preis: 30,- €<br />
ISBN 3-7616-1957-X<br />
erscheint: Dezember 2005<br />
Edmund Tandetzki<br />
Prinz, Kamelle un Alaaf<br />
Der <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> zu Fuß, 48<br />
Seiten, 51 farbige Abbildungen<br />
und eine Karte, 21 x 14,8 cm,<br />
geheftet<br />
J.P. Bachem Verlag, Köln<br />
Preis: 5,- €<br />
ISBN 3-7616-1845-X<br />
erschienen im November 2005<br />
›Die neuen Festabzeichen sind da‹<br />
NARRENSPIEGEL _ 32<br />
Heinz-Günther Hunold, Winfried<br />
Drewes,Michael Euler-Schmidt<br />
Vom Stadtsoldaten zum<br />
Roten Funken<br />
Militär und <strong>Karneval</strong> in Köln, 242<br />
Seiten mit ca. 200 vorwiegend<br />
farbigen Abbildungen, 21 x 27<br />
cm, Leinen mit Schutzumschlag<br />
Greven Verlag, Köln<br />
Preis: 29,90 €<br />
ISBN 3-7743-0372-X<br />
erscheint: Ende November 2005<br />
Zwei Lappenclowns und ein Fußballjeck,<br />
passend zum Motto des<br />
Rosenmontagszuges 2006 „E Fastelovendsfoßballspill“<br />
sind auf den<br />
Festabzeichen des Festkomitees<br />
für die kommende Session dargestellt.<br />
Ab 11. November sind sie<br />
bei den dem Festkomitee angeschlossenen<br />
Gesellschaften, im<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>smuseum und bei<br />
Köln Tourismus erhältlich. (sk)
Auf Anregung und mit Unterstützung<br />
des Festkomitees wurde bereits<br />
vor einigen Monaten die „Interessengemeinschaft<br />
der <strong>Kölner</strong><br />
Tanzgruppen“ von zwölf anwesenden<br />
Vertretern der insgesamt 16<br />
dem Festkomitee angeschlossenen<br />
Tanzgruppen bzw. Vertretern<br />
ihrer Gesellschaften gegründet.<br />
Ziel des Vereins ist die Förderung<br />
und Pflege des karnevalistischen<br />
Tanzsports sowie die Wahrung der<br />
<strong>Tradition</strong> des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s als<br />
Volksfest, insbesondere die Unterstützung<br />
der karnevalistischen<br />
Jugendarbeit der Vereinsmitglieder.<br />
NARRENSPIEGEL _ 33<br />
SERVICE<br />
›Für die Förderung des Tanzsports‹<br />
Neue Interessengemeinschaft der <strong>Kölner</strong> Tanzgruppen wahrt tänzerische <strong>Tradition</strong>en<br />
Die Gemeinschaft wird die Interessen<br />
der dem Festkomitee angeschlossenen<br />
<strong>Kölner</strong> Tanzgruppen<br />
vertreten und verstärkt auf die tänzerische<br />
Kompetenz und die umfassenden<br />
Angebote für junge tanzbegeisterte<br />
Leute aufmerksam machen.<br />
Wichtig ist dabei festzuhalten,<br />
dass alle Gruppen eine große<br />
Anzahl karitativer Auftritte absolvieren<br />
sowie Veranstaltungen und<br />
besondere Anlässe mit ihrem ehrenamtlichen<br />
Engagement unterstützen<br />
<strong>–</strong> eine Aufgabe, die den sozialen<br />
Charakter des Fastelovends<br />
eindrucksvoll unterstreicht.<br />
Nach erfolgter Gründung wurde<br />
gemäß der Satzung der Vorstand<br />
gewählt: Der erste Vorsitzende ist<br />
Gottfried Löhr von den <strong>Kölner</strong><br />
Rheinveilchen, als zweite Vorsitzende<br />
wurde Gina Görgens von<br />
den „Goldenen“ Lyskircher Hellige<br />
Knäächte un Mägde gewählt. Als<br />
Schriftführer fungiert Berthold Diller<br />
von den Große <strong>Kölner</strong> Landsknechten.<br />
Außerdem gehört der<br />
Präsident des Festkomitees <strong>Kölner</strong><br />
<strong>Karneval</strong> dem Vorstand der Interessengemeinschaft<br />
als geborenes<br />
Mitglied an.<br />
Angela Kanya-Stausberg<br />
›Fußball-WM auf dem <strong>Karneval</strong>splakat‹<br />
Die Fußball-Weltmeisterschaft kündigt<br />
sich bereits auf dem <strong>Karneval</strong>splakat<br />
der Session 2006 an, das<br />
im Juni auf der Inter<strong>Karneval</strong> vorgestellt<br />
wurde. Das Motto der Session<br />
„E Fastelovendsfoßballspill“<br />
wurde vom <strong>Kölner</strong> Diplom-Designer<br />
Sebastian Pretzsch gekonnt<br />
als Plakat umgesetzt.<br />
35 Künstler und Grafiker, hauptsächlich<br />
aus dem <strong>Kölner</strong> Raum,<br />
stellten einer Jury 68 Entwürfe vor.<br />
Erstmals saßen außer dem Oberbürgermeister<br />
und Repräsentanten<br />
des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s auch Vertreter<br />
der Medien sowie der Köln-<br />
Tourismus GmbH in der Jury.<br />
Das Plakat zeigt das Bein eines<br />
Lappenclowns, der gegen einen<br />
Fußball tritt. Ein roter Schriftzug<br />
„Köln 11:11 Uhr“ beinhaltet den<br />
Bezug zur Stadt <strong>–</strong> und „die Zahl<br />
Elf ist die kölsche Zahl schlechthin“,<br />
erklärt der Künstler. Das ausgeschriebene<br />
Motto in grüner<br />
Farbe erscheint aus ein wenig Distanz<br />
betrachtet wie Grashalme eines<br />
Fußballfeldes. „Das Motto ist<br />
die Basis, auf dem alles stattfindet“,<br />
so Pretzsch.<br />
Der Entwurf wird als Plakat für den<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong> weltweit werben<br />
und auf <strong>Karneval</strong>sartikeln zu sehen<br />
sein. Es ist käuflich bei Köln-<br />
Tourismus zu erwerben.<br />
Angela Kanya-Stausberg
INFORMATIÖNCHER RUND ÖM ET FESSKUMITEE<br />
›Termine der Sessionen 2006/2007‹<br />
Samstag, 7. Januar 2006 · 20.00 Uhr<br />
Großer Festsaal des <strong>Kölner</strong> Gürzenichs<br />
Proklamation des <strong>Kölner</strong> Dreigestirns 2006<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH<br />
Sonntag, 8. Januar 2006 · 15.00 Uhr<br />
Albertus-Magnus-Gymnasium, Köln-Ehrenfeld<br />
Proklamation des <strong>Kölner</strong> Kinder Dreigestirns 2006<br />
Veranstalter: Festausschuss Ehrenfelder <strong>Karneval</strong> e. V.<br />
Mittwoch, 11. Januar 2006 · 15.30 Uhr · Großer Sartory-Saal<br />
ZDF-Mädchensitzung „Mer losse d’r Dom en Kölle“<br />
Sitzungspräsident: Dr. Marko Schauermann<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH und die<br />
K.G. „Treuer Husar“ blau-gelb von 1925 e.V.<br />
Eintrittskarten nur über die K.G. „Treuer Husar“ blau-gelb von 1925 e. V.<br />
Donnerstag, 12. Januar 2006 · 19.30 Uhr · Großer Sartory-Saal<br />
ZDF-Gesellschaftssitzung „Typisch Kölsch“<br />
Sitzungspräsident: Frank Remagen<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH und die<br />
EhrenGarde der Stadt Köln<br />
Eintrittskarten nur über die EhrenGarde der Stadt Köln e. V.<br />
Freitag, 27. Januar 2006 · 20.00 Uhr<br />
Großer Festsaal des <strong>Kölner</strong> Gürzenichs<br />
WDR-Hörfunksitzung „Kölle Alaaf“<br />
Sitzungspräsident: Markus Wallpott<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH<br />
Mittwoch, 8. Februar 2006 · 20.00 Uhr<br />
Großer Festsaal des <strong>Kölner</strong> Gürzenichs<br />
1. WDR-Fernsehsitzung „<strong>Karneval</strong> in Köln“<br />
Sitzungspräsident: Dr. Joachim Wüst<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH<br />
Freitag, 10. Februar 2006 · 20.00 Uhr<br />
Großer Festsaal des <strong>Kölner</strong> Gürzenichs<br />
2. WDR-Fernsehsitzung „<strong>Karneval</strong> in Köln“<br />
Sitzungspräsident: Dr. Joachim Wüst<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH<br />
Sonntag, 26. Februar 2006 · 11.00 Uhr<br />
Schull- und Veedelszöch<br />
Veranstalter: Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums e. V.<br />
Sonntag, 26. Februar 2006 · 16.30 Uhr<br />
Großer Festsaal in den Flora-Parkterrassen<br />
Jugendfete „tärää“<br />
Sitzungspräsident: Florian Acht<br />
Veranstalter: Gemeinnützige Gesellschaft des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH<br />
Eintrittskarten nur über die <strong>Kölner</strong> Bank eG<br />
Montag, 27. Februar 2006 · 11 vor 11.00 Uhr<br />
Rosenmontagszug 2006 unter dem Motto<br />
„E Fastelovendsfoßballspill“<br />
Der nächste Narrenspiegel erscheint im April 2006.<br />
›Themen der nächsten Ausgabe‹<br />
<strong>–</strong> Rückblick auf die Session 2005/2006<br />
<strong>–</strong> Die Preisträger der Session: Närrischer Oscar und Colonaden-Pänz-Pokal<br />
<strong>–</strong> Rosenmontagszug 2006 unter dem Motto „E Fastelovendsfoßballspill“<br />
<strong>–</strong> Das neue Sessionsmotto für 2007<br />
NARRENSPIEGEL _ 34<br />
Sessions-Vorschau 2007<br />
Freitag, 5. Januar 2007:<br />
Proklamation des<br />
<strong>Kölner</strong> Dreigestirns 2007<br />
Sonntag, 7. Januar 2007:<br />
Proklamation des<br />
<strong>Kölner</strong> Kinder Dreigestirns 2007<br />
Mittwoch, 17. Januar 2007:<br />
ZDF-Mädchensitzung<br />
„Mer losse d’r Dom en Kölle“<br />
Donnerstag, 18. Januar 2007:<br />
ZDF-Gesellschaftssitzung<br />
„Typisch Kölsch“<br />
Freitag, 19. Januar 2007:<br />
WDR-Hörfunksitzung<br />
„Kölle Alaaf“<br />
Mittwoch, 31. Januar 2007:<br />
1. WDR-Fernsehsitzung<br />
„<strong>Karneval</strong> in Köln“<br />
Freitag, 2. Februar 2007:<br />
2. WDR-Fernsehsitzung<br />
„<strong>Karneval</strong> in Köln“<br />
Sonntag, 18. Februar 2007:<br />
Schull- und Veedelszöch<br />
Sonntag, 18. Februar 2007:<br />
Jugendfete „tärää“<br />
Montag, 19. Februar 2007:<br />
Rosenmontagszug 2007<br />
Kartenvorverkauf<br />
Gemeinnützige Gesellschaft des<br />
<strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s mbH<br />
Gäste- und Kartenservice<br />
Maarweg 134-136<br />
50825 Köln<br />
Telefon: 0221 / 5 74 00-25<br />
Telefax: 0221 / 5 74 00-34<br />
Email:<br />
kartenservice@koelnerkarneval.de<br />
Das Festkomitee des <strong>Kölner</strong> <strong>Karneval</strong>s<br />
von 1823 e. V. im Internet:<br />
www.koelnerkarneval.de
Irgendeiner hat immer<br />
das Glück und darf fahren
Kumm loss mer fiere!<br />
www.ksk-koeln.de<br />
Allen Freunden des Fasteleers eine schöne Session und „vill Spass an d’r Freud“! s Kreissparkasse Köln.