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aus Zeitgründen nicht mehr aktualisiertes - PD Dr. Wolfgang Schindler

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<strong>Dr</strong>. W. <strong>Schindler</strong> – Kandidatenkolloquium Deutsch Unterrichtsfach. (VERALTETE VERSION!) – Seite 14<br />

2. Alle <strong>nicht</strong> eigens erläuterten GPKen stellen Normalbeziehungen wie /S/ → dar! Es werden<br />

nur Beziehungen behandelt, bei denen es alternative Schreibungen bzw. GPKen gibt.<br />

/ t A g/<br />

1: Grammat.-syntakt. Prinzip der Substantivgroßschreibung<br />

1 2 2: Morpholog. Prinzip/Stammkonstanz, trotz Auslautverhärtung [tA:k], vgl.<br />

[tA:g´], wird nach dem Phonem /g/ mit verschriftet.<br />

[»t s u:.StEn.d´] kommt von /t s uStand/. [E] würde nach GPK einem (Welt, Geld) entsprechen;<br />

wegen der Morphemkonstanz wird jedoch die UMLAUTSCHREIBUNG gewählt. Die Affrikate [t s ]<br />

wird normalerweise als verschriftet, nur bei Gelenkfunktion (Katze) mit . [S] wird nach<br />

Normal-GPK mit verschriftet, nur vor p und t schreibt man .<br />

Bei geendet erscheint eventuell diskussionswürdig, dass man bei der Annahme, das Partizip II<br />

schwacher Verben würde durch {ge-...-et} <strong>aus</strong>gedrückt (Vertreter der Schwa-Epenthese wären hier<br />

anderer Ansicht), nach dem morphologischen Prinzip eigentlich schreiben müsste.<br />

Hier gilt bei der Flexion, dass eine Konsonantenreduktion grammatikalisiert, also durchzuführen<br />

ist, vgl. du reist (reis + -st)/ *reisst oder rät (rat + -t)/ *rätt. Solche Schreibungen führten zudem<br />

zu unerwünschten Resultaten (rätt > kurzer Vokal, Gelenk; reisst zu reißt?).<br />

Aufgaben zum Vergleich/In-Beziehung-Setzen von Lautung und Schreibung<br />

Bei Fragen nach Abweichungen von einem 1:1-Verhältnis von Lautung und Schreibung (anhand<br />

von Textbeispielen) so vorgehen:<br />

1. Feststellen, dass die Graphem-Phonem-Korrespondenzen (GPK wie /i:/ → , /I/ → , /p/<br />

→ , /t/ → , /f/ → , /v/ → , /s/ → , /N/ → ) die Basis des Schreibens sind.<br />

֠ Die GPKen können von hinzutretenden Schreibregeln bzw. -prinzipien „überformt“ werden.<br />

So kann die Kürze eines voraufgehenden Vokals durch ein Doppelkonsonantengraphem explizit<br />

markiert werden (fallen, Fall). Vokalische Länge kann durch Doppelvokalgraphem oder Dehnungs-<br />

markiert werden (Moor, Mohr; 2 bei KV keine Markierung: mor-gen). Die Großschreibung<br />

markiert das Substantiv, vgl. morgen (Adv) und der Morgen (syntaktisches Prinzip) etc.<br />

2. Bei den Kurzvokalen ist die 1:1-Beziehung (/a/ → kalt etc.) durchgehalten, außer bei<br />

/E/ → wegen Umlautschreibung (normale GPK: /E/ → ), vgl. Kelte, Kälte ← kalt<br />

3. Bei den Langvokalen haben wir neben der normalen GPK die zweite Möglichkeit der<br />

Verschriftung mit Dehnungs-h: z. B. Wal/ Wahl, wir/ ihr, wer/ Wehr, vor/ Ohr, nur/ Uhr.<br />

- Bei /A, e, o/ kommt Graphemverdoppelung vor: Saal, Meer, Moor. – Schreibungen wie *,<br />

* werden wegen Gefährdung der Lesbarkeit (Verwechslung mit ü oder w, m) vermieden<br />

(auch: ästhetisches Prinzip).<br />

- Bei /i/, [i:] kommen lieb (Monophthongierung von mhd. [liep] zu nhd. [li:p]!) und <br />

Vieh vor.<br />

- Silbeninitiales h <strong>nicht</strong> vergessen: Ehe (nach GPK: *), sehen, Krähe, Mühe!<br />

֠ Bei Bezugnahme auf die Silbe Terminologie und Silbenmodell studieren und anwenden, dazu<br />

Altmann/Ziegenhain (2002: Kap. 3.4.), Duden (2005)!<br />

2 Bei /moR/ > [mo:å] und , wird das Prinzip der Homonymendifferenzierung angewendet.

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