aus Zeitgründen nicht mehr aktualisiertes - PD Dr. Wolfgang Schindler

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Dr. W. Schindler – Kandidatenkolloquium Deutsch Unterrichtsfach. (VERALTETE VERSION!) – Seite 8 Anmerkungen 1 Kein Artikel (bzw. Nullartikel) vor Ablauf, man vgl. vor dem Ablauf (...) 2 Grundstruktur der Partizipialgruppe: Die Gründe (SUBJ) sind (PRÄD 1.1) vom ihm (Agens-Angabe) nicht (NEG) zu vertreten (PRÄD 1.2), bei dieser Umformung wird erkennbar, dass zu eine Infinitivpartikel ist. 3 Kein Artikel (bzw. Nullartikel) vor Gründen, man vgl. aus den von ihm (...) Gründen 4 Grundstruktur der Attributkonstruktion: Der Vorsitzende (SUBJ) sitzt dem Prüfungsausschuß (DATO) vor. Auf der folgenden Seite sehen Sie eine Darstellungsform für syntaktische Analysen, die an einigen baye- rischen Universitäten gelehrt wird: einen Dependenzbaum, bei dem ausgehend vom Prädikat (und von dem Valenz ausübenden Verb) die strukturellen Abhängigkeiten der Funktionen bis in den Satzgliedteilbereich hinein veranschaulicht werden. (Die Halbpfeile markieren ANGABEN, d.h. valenzfrei zum Prädikat bzw. Satz hinzutretende Funktionen.) Die Darstellungsweise mag Ihnen ungewohnt erscheinen, aber sie lässt die Funktionalstruktur eines (komplexen) Satzes auf eine interessante Weise zu Tage treten. Man benötigt al- lerdings einige Übung, um so einen Baum erstellen zu können. – Falls Sie nicht so fasziniert sind, dass Sie umlernen wollen (so kurz vor dem Examen ohnehin kaum zu empfehlen), können und sollen Sie die in München vermittelten Darstellungen wie die „Partiturenanalyse“ oder die „Säulenanalyse“ verwenden. P (S3) kann bewilligen KOND SUBJ AKKO Vorsitzende Nachfrist P (S1) ART ATTR ART ATTR ATTR weist ... nach der Prüfungsausschusses eine angemessene ART SUBJ TEMP des P (S4) Kandidat vor überschreiten darf AKKO ATTR Ablauf daß SUBJ AKKO NEG der die Monate nicht ATTR P (S2) Frist einhalten kann ATTR drei ART SUBJ AKKO NEG KAUS der er Termin nicht aus ART Gründen den ATTR zu vertretenden ATTR NEG von nicht ihm d-
Dr. W. Schindler – Kandidatenkolloquium Deutsch Unterrichtsfach. (VERALTETE VERSION!) – Seite 9 5. MORPHOLOGISCHE ANALYSE 1. Mit möglichst binären Analyseschritte „top down“ analysieren, keine "Röckchenanalyse" (nur wo motiviert nichtbinäre Analyse, z.B. bei Konversion)! 2. Wenn gefragt, erst Flexion behandeln und flektierte Wortform auf Grund-Stammform zurückführen (von Godzilla = Dat. Sg. – mit den Kindern < Kinder Npl. + -n Flsuf ‚Dativ‘ < Kind N + -er Flsuf ‚Plural‘ – sie lach- te < lacht V Präteritalstamm + -e Flsuf ‚ ‚3.Sg.‘ < lach V Präsensstamm + -t Flsuf ‚Prät.‘ – du nahmst < nahm st.V prät. + -st Flsuf ‚2.Sg.‘ < Ablaut-Bildung des Präteritalstamms aus Präsensstamm nehm). 3. Dann Wortbildungsanalyse: Kategorie der Wörter und Affixe, z. B. Derivationspräfix - Formale Besonder- heiten und Veränderungen: Suffigierung, Mutierung; Ab-/Umlaut, Segmenttilgung etc. - Wortbildungstypen (Spezialitäten wie Zusammenbildung nicht vergessen, Konversionen genau!). - Bei Komposition: Grundwort u. Bestimmungswort; Determinativ-, Koordinativ-, Possessivkompositum; Fugenelemente! 4. Grammatische Besonderheiten benennen: -schaft, Nsuf bildet Feminina (z.B. Mannschaft); syntakt. Kon- struktionswechsel durch be-Präfigierung, vgl. x legt y auf z und x belegt y mit z. 5. Semantische Beschreibung parallel zum formalen Bildungsvorgang, z. B. hör (V) + -bar (Adjsuf) → hör- bar (Adj), hörbar = ‚kann gehört werden‘ oder ‚kann man hören‘ (Wortbildungsparaphrase); manchmal wechselt nur die Kategorie, z. B. prüf → Prüfung = Bildung eines Verbalabstraktums (kann man auch mit ‚Handlung/Vorgang des Prüfens‘ paraphrasieren); Idiomatisierungen behandeln (z. B. Heizung nicht *'Vor- gang/Handlung des Heizens', sondern 'Gerät, das heizt', also (teil)idiomatisch). (ein Stück) Veroneser (Salami) 1. Unflektierbares deonymisches Adj; Semantik: ‚aus Verona kommend/ stammend‘, Herkunft Verones -er 2. Expl. Derivation durch Suffigierung mit –er, das Ortsnamen zu unflektierbaren Adj transponiert (vgl. Brüssel-er, Münch(e)n-er) VERONA -es 3. Bildung des Derivationsstamms aus dem Ortsnamen Verona (a wird getilgt) durch Anfügung der Fuge -es Extragabe 1. Nfem, (a) ‚zusätzliche Gabe‘ (Expl. Derivation) oder Extra- Gabe und Nfem Gabe. ‚Gabe, die extra erfolgt‘ (Determinativkomp., Adv+N) Hier Analyse nach (a): expl. Deriv. aus Präfixoid Extra- 2. Expl. Derivation durch Suffigierung des Präterital- gab -e stamms gab mit –e (V → Nfem) GEB Ablaut [e:] → [a:] ‚etwas, das man jmdm. gibt‘ (Nomen acti (facti)) 3. Bildung des Prät.stamms vom Verbstamm geb (st.V),
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