aus Zeitgründen nicht mehr aktualisiertes - PD Dr. Wolfgang Schindler

Dr. W. Schindler – Kandidatenkolloquium Deutsch Unterrichtsfach. (VERALTETE VERSION!) – Seite 16
R R
AR K ER AR K
t R a s ´ (Trennung: Tras-se)
Die Beschreibungstradition spricht auch von ANLAUT, INLAUT und AUSLAUT der Silbe. Beispiel:
Im An- und Inlaut kontrastieren [± stimmhafte] Obstruenten: Torf ≠ Dorf und Wei.te ≠ Wei.de; im
Auslaut wegen der Verhärtung nicht, vgl. Rad /RAd/ und Rat /RAt/ als [RA:t]. Der Inlaut ist auch
insofern interessant und beachtenswert, als wortinterne Silben nicht unbedingt den Regularitäten
wortinitialer Silben gehorchen. Beispiel: Man kann als [A:.dlå] oder [A:t.lå] aussprechen,
aber wortinitial gibt es keinen AR *dl! – Man beachte auch die unterschiedlichen /R/-Aussprachen
je nach Position in der Silbe: 4 (i) absoluter Anlaut: [“ > {, r] Ruhe; (ii) AR nach C: [“ > {, r] Truhe;
(iii) Inlaut bei Gelenkbildung: [“ > {, r > å] irren; (iv) Auslaut nach LV: [å > ∅] Heer; (v)
Auslaut nach /A/: [∅ > “] Haar (inlautend z. B. [hA:.“´, hA:.{´] = (i)!); (vi) Auslaut nach KV: [“ >
{, r > ∅ > å] Herr; (vii) –er wie in Mutter, Kinder, schöner: [å]; (viii) Präfix er-: [å] er-zählen.
4 Beachten Sie: „>“ heißt hier ‚(nach empirischen Studien) häufiger realisiert als‘. Ausführlich hierzu: Hakkarai-
nen, H. J. (1995): Phonetik des Deutschen. München: Fink, Kap. 2.2.5.