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Portrait Tabea Zimmermann 3 - Kölner Philharmonie

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George Benjamin: Viola, Viola<br />

Es bedarf keineswegs vieler Instrumente, um große musikalische Wirkung, ja mehr<br />

noch, Konzerthallen füllendes Klangvolumen zu erzielen. Selbst mit einer noch<br />

bescheideneren, dazu höchst ungewöhnlichen Besetzung, dem Bratschen-Duo, ist<br />

derlei zu erreichen. Just darin bestand der Reiz des Auftrags, den der japanische<br />

Komponist Tōru Takemitsu kurz vor seinem Tod seinem Kollegen George Benjamin<br />

erteilte. Der 1960 in London geborene Musiker erhielt seine Ausbildung unter<br />

anderem bei Olivier Messiaen sowie bei Pierre Boulez am IRCAM in Paris. Mit seinem<br />

bei den Londoner Proms aufgeführten Orchesterwerk Ringed by the Flat<br />

Horizon war er 1980 über Nacht bekannt geworden. Aus Takemitsus Anregung ging<br />

das zehnminütige Bravourstück Viola, Viola hervor, das im September 1997 von Yuri<br />

Bashmet und Nobuko Imai bei den Einweihungsfeierlichkeiten der neuen Tokyo<br />

Opera City Concert Hall uraufgeführt wurde.<br />

»Ich wollte den Eindruck von fast orchestraler Tiefe und klanglicher Vielfalt heraufbeschwören«,<br />

so George Benjamin. »Zuerst sind die beiden Viola-Stimmen virtuell<br />

ineinander verflochten – zahlreiche Elemente springen so schnell hin und her, dass<br />

das Ohr Schwierigkeiten hat zu erkennen, wer gerade spielt. Dadurch wird ein größeres<br />

Aufgebot an Instrumenten suggeriert, jedes davon definiert durch Motivik,<br />

Tempo, Dynamik und vor allem Register. Erst bei der Annäherung an das kantable<br />

Zentrum des Werks beginnen unabhängige Linien zu erblühen. Die enthaltenen<br />

Harmonien sollten so klangvoll wie möglich sein, während das musikalische Gefüge<br />

in vier oder mehr Stimmen über längere Zeiträume aufrechterhalten wird.«<br />

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