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Fachordner Kunstbauten mit Holz - PROHOLZ Lignum Luzern

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5.1 Projektablauf bei <strong>Kunstbauten</strong> aus <strong>Holz</strong><br />

Leitfaden zur umfassenden Planung und effizienten Ausführung<br />

Projektierung<br />

Projektablauf<br />

Öffentliche Bauprojekte für <strong>Kunstbauten</strong> unterscheiden<br />

sich in ihrem Ablauf und der Projektorganisation von<br />

Hochbauprojekten. <strong>Holz</strong>bauunternehmungen sind in der<br />

Regel <strong>mit</strong> den Abläufen bei <strong>Kunstbauten</strong> weniger vertraut.<br />

Ein optimierter Ablauf ist im Anhang dieses<br />

Merkblatts dargestellt.<br />

Objektversicherung<br />

Im Gegensatz zu Gebäuden werden <strong>Kunstbauten</strong> (<strong>mit</strong><br />

Ausnahme gedeckter <strong>Holz</strong>brücken) nicht automatisch<br />

durch die zuständige Gebäudeversicherung erfasst und<br />

versichert. In verschiedenen Kantonen kann jedoch auf<br />

freiwilliger Basis eine Sachversicherung abgeschlossen<br />

werden. Die Sachlage ist vor der Projektierung abzuklären.<br />

In der Nutzungsvereinbarung soll festgehalten werden,<br />

ob und wieweit die Absicht einer Versicherung besteht.<br />

Über ein ganzheitliches Brandschutzkonzept ab Vorprojekt<br />

werden bauliche und technische Massnahmen<br />

zusammen <strong>mit</strong> der Versicherung ausgearbeitet. Diese<br />

Massnahmen wirken sich direkt auf die Beurteilung für<br />

die Prämienfestlegung aus. Aus verschiedenen Gründen<br />

kann die Gebäudeversicherung das Begehren um<br />

eine freiwillige Versicherung auch ablehnen. (z.B. offene<br />

<strong>Holz</strong>brücken).<br />

Im Kanton <strong>Luzern</strong> läuft ab dem Zeitpunkt der Deckungszusage<br />

automatisch eine Bauversicherung. In<br />

andern Kantonen muss diese jedoch vorgängig durch<br />

den Bauherrn aktiviert werden.<br />

<strong>Holz</strong>schutzkonzept<br />

Ein ausreichender <strong>Holz</strong>schutz ist eine wichtige Voraussetzung<br />

für die Dauerhaftigkeit eines Bauwerks. Kritische<br />

Bereiche sollen unter Anforderungen an<br />

Gebrauchstauglichkeit, Dauerhaftigkeit und Unterhalt<br />

direkt in die Projektbasis <strong>mit</strong> einfliessen. Das Konzept<br />

umfasst die konstruktiven, die chemischen wie auch<br />

die Kontroll- und Unterhaltsmassnahmen.<br />

Computergestützte Planung<br />

Zeitliche Vorgaben, Komplexität und Produktionsoptimierung<br />

verstärken die Forderung nach einer computergestützten<br />

Planung. Bei komplexen <strong>Holz</strong>bauten kommen<br />

vermehrt 3D-orientierte Programme zur Anwendung.<br />

Dabei fliessen Informationen zu Geometrie, Material<br />

und Bearbeitungen der Bauteile direkt in die Daten<br />

<strong>mit</strong> ein. 2D-Pläne, Daten für die maschinelle Fertigung,<br />

Massenauszüge oder Visualisierungen können<br />

daraus generiert werden.<br />

Je nach Objekt und Infrastruktur des <strong>Holz</strong>bauunternehmens<br />

führt es die Werkplanung selber aus oder<br />

kauft diese extern ein.<br />

Submission<br />

Als Besonderheit bei öffentlichen Projekten für <strong>Kunstbauten</strong><br />

wird die Ausführungsplanung meistens vor der<br />

Submission (Unternehmer) durchgeführt. Das jeweilige<br />

Vorgehen ist spätestens in der Phase des Bauprojekts<br />

<strong>mit</strong> der Bauherrschaft festzulegen.<br />

Ausführung<br />

Qualitätssicherung durch detaillierte Planung<br />

Konstruktive Änderungen auf der Baustelle sind teuer<br />

und in der Regel von geringerer Qualität als Massnahmen<br />

im Werk. In der Bauprojektphase lassen sich Konzepte<br />

leichter überarbeiten, um Schnittstellen einfacher<br />

zu gestalten. Einfache Schnittstellen erleichtern eine<br />

hohe Qualität bei der Ausführung.<br />

Vorfertigung<br />

Bei der Produktion moderner <strong>Holz</strong>bauten werden tragende<br />

und gestalterische Elemente bereits im Werk so<br />

weit als sinnvoll vorgefertigt. In den Werkhallen herrschen<br />

kontrollierbare klimatische Bedingungen, und die<br />

Infrastruktur zur Bearbeitung ist besser. Der Schritt zur<br />

Vorfertigung im Werk spart Zeit in der Rohbauphase<br />

und eventuell auch Kosten durch eine kürzere Bauzeit.<br />

Witterung als Schlüsselfaktor der Qualität <strong>Holz</strong>bauten in der Rohbauphase sind in der Regel empfindlich<br />

auf Witterungseinflüsse. Witterungsunabhängige<br />

Produktionsvorgaben, aber auch witterungsunempfindliche<br />

Ausführungsdetails oder Baumethoden<br />

und kurze Montagezeiten schaffen Abhilfe.<br />

Eine gute Vorbereitung vermindert Schäden und Zusatzkosten<br />

bei extremen Witterungsperioden. Ein<br />

grosszügigeres Zeitfenster der Montage ermöglicht<br />

Rücksichtnahme auf die Natur, was sich positiv auf die<br />

Qualität des gesamten Objekts auswirkt.<br />

Eignungsnachweise und Materialprüfungen<br />

Die <strong>Holz</strong>klassierung nach visueller Sortierung gemäss<br />

SIA 265/1 geschieht beim Lieferanten und Verarbeiter.<br />

Die Klassierung nach maschineller Sortierung geschieht<br />

bei spezialisierten Werken nach EN-Normen. Bei einer<br />

Bemessung auf Grund von Versuchen (SIA 265/1) sind<br />

die Kriterien jeweils speziell zu bestimmen.<br />

Kontrolle der Ausführung<br />

Mit einer geplanten Kontrolle bei Produktion und Montage<br />

werden technische Schwachstellen besser erfasst<br />

und können rechtzeitig behoben werden. Ein vorgängig<br />

erstellter Prüfplan für den <strong>Holz</strong>bau weist auf die richtigen<br />

Zeitpunkte der Kontrollen hin. Diese sollen gemeinsam<br />

vom <strong>Holz</strong>bauunternehmer und vom Fachplaner<br />

oder einer beauftragten Stelle durchgeführt werden.<br />

Zahlungsplan und Abrechnung der Leistungen<br />

Die Bauherrschaft und der Unternehmer einigen sich<br />

im Idealfall vor Vertragsunterzeichnung auf einen Zahlungsplan.<br />

Lieferscheine und Werkstattbesichtigungen<br />

dienen dabei als Bestätigung für die erbrachten Leistungen.<br />

Die Schlussabrechnung erfolgt in der Regel<br />

nach der technischen Vorabnahme des Werks durch<br />

die Oberbauleitung.<br />

Literatur<br />

[24], [35], [36], [40], [95], [98], [100], [104], [105], [109],<br />

[112], [114], [117]<br />

5.1 Projektablauf bei <strong>Kunstbauten</strong> <strong>Fachordner</strong> <strong>Kunstbauten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Holz</strong> Dez. 06 - Seite 1/5<br />

Förderprogramm des LIGNUM<br />

Bundesamts für Umwelt BAFU <strong>Holz</strong>wirtschaft Schweiz

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