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Fachordner Kunstbauten mit Holz - PROHOLZ Lignum Luzern

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7.2 Lärm- und Sichtschutzschutzwände aus <strong>Holz</strong><br />

Argumentation für <strong>Holz</strong> als sinnvolle Variante<br />

Ausgangslage<br />

Mit dem steigenden Verkehrsvolumen und der immer<br />

dichter werdenden Besiedlung der Schweiz steigt auch<br />

der Bedarf an Lärm- und Sichtschutzmassnahmen<br />

beträchtlich an.<br />

Die Schweizerischen Bundesbahnen wollen z.B. bis<br />

2015 zusammen <strong>mit</strong> den Gemeinden und Kantonen<br />

300 km neue Schallschutzwände realisieren.<br />

Für den Bund, die Kantone und Gemeinden als Waldbesitzer<br />

liegt es nahe, den eigenen Rohstoff <strong>Holz</strong>, der<br />

auch direkt Neben den Bahnanlagen zur Verfügung<br />

steht, sinnvoll und in grossen Mengen einzusetzen,<br />

Auf dem Markt gibt es bereits verschiedene Schweizer<br />

Verarbeiter, die umfassende, geprüfte Systeme anbieten.<br />

Auf Grund von ungenügendem Marketing haben<br />

sich die Systeme in <strong>Holz</strong> bis jetzt noch nicht richtig<br />

durchsetzen können.<br />

Erfahrungen <strong>mit</strong> Systemen aus <strong>Holz</strong><br />

Seit Ende der Siebzigerjahre wird in Deutschland <strong>Holz</strong><br />

<strong>mit</strong> grossem Erfolg für Lärmschutzwände eingesetzt.<br />

Diese Systeme aus <strong>Holz</strong> erfreuen sich einer grossen<br />

Beliebtheit bei Betreibern und Anwohnern. In der<br />

Schweiz werden seit Anfang der Neunzigerjahre vermehrt<br />

<strong>Holz</strong>systeme bei Strassen und SBB-Trassees<br />

eingesetzt. Die Erfahrungen sind durchwegs positiv.<br />

Projektierung<br />

In der Projektierung unterscheiden sich <strong>Holz</strong>systeme<br />

nicht von Metall- oder Betonlösungen. Die Planung<br />

kann durch den beauftragten Tiefbauingenieur oder<br />

direkt durch die Herstellerfirma vorgenommen werden.<br />

<strong>Holz</strong>systeme richten sich normalerweise nach einem<br />

Raster. Nach Bedarf können individuelle Elemente <strong>mit</strong><br />

architektonischen oder technischen Elementen (z.B.<br />

Fluchttüren, Fenster etc.) ergänzt werden.<br />

Ausführung<br />

Die Elemente werden entweder als Rahmen oder als<br />

Lamellen im Werk vorgefertigt. Die Montage erfolgt<br />

über die Produktionsfirma oder Subunternehmern.<br />

Unterhalt und Instandstellung<br />

Für kurzfristig zu realisierende Unterhaltsarbeiten können<br />

sowohl Flächenelemente oder, bei gewissen Systemen,<br />

auch einzelne lineare Elemente eingelagert<br />

werden. Die Elemente können durch die Tiefbauämter<br />

bei kleineren Instandsetzungsarbeiten direkt durch<br />

eigene Mitarbeiter montiert werden. Für die Montage<br />

sind normalerweise keine speziellen Fachkenntnisse<br />

erforderlich.<br />

Im Rahmen einer Studie in Deutschland wurden<br />

Betreiber hinsichtlich ihrer Erfahrungen <strong>mit</strong> Lärmschutzwänden<br />

befragt. Die Umfrage ergab, dass:<br />

- in der Regel keine Wartungsarbeiten anfallen<br />

- unfallbedingte Schäden relativ leicht zu beheben<br />

sind<br />

- gelegentliche Pflege- und Rückschnittmassnahmen<br />

bei Pflanzen durchzuführen sind<br />

- Graffitis im Vergleich zu Wänden aus anderen Materialien<br />

seltener aufgesprayt werden.<br />

Instandsetzung<br />

Bei der Erneuerung herkömmlichen Anlagen besteht<br />

die Möglichkeit, Teile der vorhandenen Konstruktion<br />

weiter zu verwenden. Die <strong>Holz</strong>elemente werden dabei<br />

direkt auf die Betonsockel zwischen die Stahl- oder<br />

Betonpfosten eingeschoben.<br />

Rückbau und Verwertung<br />

Die einzelnen Bauteile einer <strong>Holz</strong>wand sind üblicherweise<br />

mechanisch verbunden. Am Ende der Nutzungsdauer<br />

werden die Bauteile getrennt und können sortiert<br />

einer weiteren Verwendung oder Entsorgung zugeführt<br />

werden. <strong>Holz</strong> aus Lärm- und Sichtschutzwänden kann<br />

nach der Demontage in Altholzfeuerungen oder Kehrichtverbrennungsanlagen<br />

energetisch noch einmal<br />

genutzt werden.<br />

Schallschutzwand (Foto: HP+D Schallschutz AG)<br />

Gestaltungsmöglichkeiten<br />

Eingliederung in die Umgebung<br />

<strong>Holz</strong> bietet den grossen Vorteil, seine natürliche und<br />

lebendige Qualität als Baustoff in der Gestaltung wirken<br />

zu lassen. Durch eine sorgfältige Planung werden<br />

Schutzwände den Anforderungen an eine anregende,<br />

jedoch nicht ablenkende Fläche gerecht.<br />

Lärmschutzwände können dazu beitragen, “monotone”<br />

Strassenbauten besser in die Landschaft einzubetten<br />

und den Übergang zum Kultur- und Lebensraum attraktiv<br />

zu gestalten.<br />

Kombination <strong>mit</strong> Photovoltaik<br />

Dass sich Lärmschutzwände aus <strong>Holz</strong> für eine Kombination<br />

<strong>mit</strong> Photovoltaikanlagen eignen, zeigt die Anlage<br />

an der Autobahn A1 bei Safenwil. Die Kombination von<br />

Lärmschutz und umweltfreundlicher Energieproduktion<br />

ist eine Investition für die Zukunft.<br />

Begrünung<br />

Je nach Lage und Ausführung können <strong>Holz</strong>wände <strong>mit</strong><br />

bestimmten Pflanzen begrünt werden. Eine Begrünung<br />

ist jedoch von Beginn an in die Gesamtplanung <strong>mit</strong><br />

einzubeziehen. Es eignen sich vor allem nicht stark<br />

windexponierte, besonnte Lagen. Es gilt zu beachten,<br />

dass sich durch eine Begrünung die schalltechnischen<br />

Werte und das Mikroklima der Wand verändern.<br />

7.2 Lärmschutzwände <strong>Fachordner</strong> <strong>Kunstbauten</strong> <strong>mit</strong> <strong>Holz</strong> Dez. 06 - Seite 1/2<br />

Förderprogramm des LIGNUM<br />

Bundesamts für Umwelt BAFU <strong>Holz</strong>wirtschaft Schweiz

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