carte blanche - Slow Food Convivium Bern
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<strong>carte</strong> <strong>blanche</strong><br />
• 14 •<br />
ausgekleideten Kistchen auf einem grossen Tisch lagen<br />
sie da, schön drapiert und bunt, die Wurzelgemüse, eben<br />
geerntet im Garten der Firma Wyss in Zuchwil: die Karotten<br />
in allen Farben, die Pastinaken, die Radieschen in<br />
allen Grössen, die Randen mit zum Teil wunderschönem<br />
Innenleben wie die Chioggia-Sorte. OP-Art, meinte ein<br />
Betrachter.<br />
Vor dieser Ernte-Pracht begrüssten die Präsidenten, Raphael<br />
Pfarrer für <strong>Slow</strong> <strong>Food</strong> und Niklaus von Fischer für<br />
die SGGK alle Anwesenden und informierten kurz über<br />
Zweck und Zielsetzungen ihrer Vereine. Eine Gemeinsamkeit<br />
sind die Erhaltung und Förderung von soziokulturellen<br />
Werten, die Gärten beinhalten historische als<br />
Zeugen der Vergangenheit und zeitgenössische u.a. als<br />
Nahrungsmittellieferanten.<br />
Der Familiengarten-Apéro war sehr speziell: Die Pastinaken/Petersilienwurz-Suppe<br />
(siehe Rezepte) hatten Flavio<br />
Urban Gardening<br />
Turolla und Alberto Meyer selber kreiert, den gebratenen<br />
Karotten/Randen-Eintopf hatte Maurin Oberholzer nach<br />
Jamie Oliver gekocht. (Rezept ebenfalls im Anhang).<br />
Beide Gerichte fanden grossen Anklang und waren, da<br />
warm, sehr willkommen an diesem kühlen Septembernachmittag.<br />
Sowohl der Chioggia- als auch der gelbe<br />
Randen-Carpaccio und die in Essig eingelegten Wurzelgemüse<br />
(in carpione) waren eine Augenweide und von<br />
Flavio und Alberto schon Tage zuvor zubereitet worden.<br />
Die in Rädchen geschnittenen bunten Karotten wurden<br />
mit Dips serviert. Dazu gab’s Trockenfleisch und Wein<br />
vom Garo-Hof in Tschugg, Käse und Aengeli-Beck-Brot..<br />
Hat da jemand was von himmlisch gesagt?<br />
Wurzelgemüse in carpione (mariniertes Wurzelgemüse)<br />
Das «in carpione» ist eine uralte Zubereitungsmethode<br />
aus der Poebene und ist heute noch ein wichtiger<br />
Bestandteil der piemontesischen Küche. Man kann damit<br />
Fisch, Fleisch und Gemüse nicht nur schmackhaft<br />
zubereiten, sondern auch für einige Tage haltbar machen.<br />
Die Hintergründe dieser Zubereitungsmethode mit<br />
dem Basisrezept finden Sie in der Carte <strong>blanche</strong>, Ausgabe<br />
September 2011, unter www.slowfoodbern.ch/<br />
documents/archiv/archiv_<strong>carte</strong><strong>blanche</strong>.htm.<br />
Wenn man zähes Wurzelgemüse wie Pastinaken oder<br />
Peterswurz «in carpione» zubereiten will, sollte man die<br />
Gemüsestücke zuerst in Bouillon oder Wasser bissfest<br />
kochen. Das gut abgetropfte Gemüse wird danach in<br />
wenig Mehl gewendet und in Erdnussöl gebraten. Das<br />
Vorkochen aller Kohlräbli- und Karottenarten ist hingegen<br />
nicht nötig. Man muss sie aber relativ lange anbraten.<br />
Ein Tipp: Leicht geröstete Pinienkerne passen wunderbar<br />
zum nussigen Geschmack der Pastinaken oder<br />
des Peterswurz. Vermischen Sie eine gute Handvoll davon<br />
mit dem Gemüse, bevor Sie es einlegen.