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carte blanche - Slow Food Convivium Bern

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<strong>carte</strong> <strong>blanche</strong><br />

• 4 •<br />

wichtige Rolle, indem aktiv «grünes Wissen» vermittelt<br />

wird.<br />

Auch in Berlin wird Brache in eine urbane Landwirtschaftszone<br />

verwandelt. Die Initianten des «Prinzessinnengartens»<br />

arbeiten an einem utopischen Entwurf für<br />

eine urbane Entwicklung, welche die Städter wieder er-<br />

Frau Gerolds Garten in Zürich: Bar, Lounge und Aussichtsterrasse<br />

Literaturnachweis:<br />

(1) J.G.Mayer et al.; Handbuch der Klosterheilkunde; München, 2002<br />

(2) Die politische Landschaft der Schweiz; Institut für öffentliches<br />

Recht, Uni <strong>Bern</strong>, 3. April 2012<br />

Urban Gardening<br />

den soll. Ökologisch nachhaltiger Anbau und geselliger<br />

Austausch verbinden sich auf ideale Weise. Unser Bericht<br />

zeigt, dass auch in Berlin die Absicht im wahrsten Sinne<br />

des Wortes auf fruchtbaren Boden fällt.<br />

Schulgärten setzen an der Wurzel an. «Unsere Kinder<br />

sollen wissen, was sie essen» meinte vor einigen Jahren<br />

der Präsident von <strong>Slow</strong> <strong>Food</strong> International Carlo Petrini<br />

und gab damit den Startschuss zur Einrichtung von<br />

Schulgärten. Italien zählt unterdessen bereits 425 davon,<br />

die Schweiz erst einige wenige.<br />

Viele Kinder – erstaunlicherweise sogar solche vom Lande<br />

– wissen nicht mehr, wann Obst und Gemüse Saison<br />

hat. Sie sind vom gesamten Produktionsprozess<br />

abgeschnitten und finden die Erzeugnisse einfach in<br />

den Ladenregalen, und zwar zu jeder Zeit. Oscar Marti<br />

(Chrüteroski), der sich mit der Stiftung Cocolino für die<br />

kulinarische Erziehung der Kinder engagiert, hat deshalb<br />

2008 das Projekt Bauerngarten lanciert und zusammen<br />

mit der Organisation IP-Suisse entwickelt. Schulkinder<br />

lernen auf einem Bauernhof unter kundiger Leitung Gartenprodukte<br />

zu pflanzen, zu ernten, zuzubereiten und<br />

anlässlich eines Elternabends aufzutischen.<br />

Der Meisterkoch macht sich in seinem Beitrag auf unverwechselbare<br />

Art Gedanken darüber, wie Erwachsene<br />

und Kinder wieder eine direktere Beziehung zu den Produkten<br />

der Natur erlangen können und gibt praktische<br />

Tipps dazu.<br />

Urban Gardening-Projekte in der Region <strong>Bern</strong><br />

Urban Gardening, Urban Farming, Guerilla Gardening, Community Gardening, Vertical Farming, Sky Farming oder<br />

schlicht Städtisches Gärtnern sind alles Begriffe für ein weltweites Phänomen, das auf äusserst unterschiedlichen Motiven<br />

– blanke Not, politische oder sozio-kulturelle Beweggründe, Bedürfnis nach einem gesunden Lebensstil – beruht und<br />

in unterschiedlichsten Formen daherkommt.<br />

von Flavio Turolla<br />

Ohne Anspruch auf Vollständigkeit werden hier einige<br />

Projekte, Aktionen und Initiativen vorgestellt, die bei uns<br />

in der Region das urbane Gärtnern kreativ und vielfältig<br />

umsetzen.<br />

Mobile temporäre Gemüsegärten auf Brachflächen<br />

in der Stadt <strong>Bern</strong>. Die Stadtgärtnerei <strong>Bern</strong> hat ein Projekt<br />

aufgegleist, mit dem Brachflächen, die früher oder<br />

später überbaut werden sollen, temporär in Gemüsegärten<br />

verwandelt werden: Solange die Häuser nicht<br />

wachsen, soll Gemüse aus dem Boden spriessen. In mobilen<br />

Behältern, wie etwa ausrangierten Einkaufswagen,<br />

Palettenrahmen oder Big-Bag-Säcken, können Interessierte<br />

auf ungenutzten Flächen ihr privates kleines Gemüsebeet<br />

anpflanzen. Die mit Bio-Erde gefüllten Behälter<br />

werden von der Stadtgärtnerei <strong>Bern</strong> angeliefert und<br />

können für 10 bis 20 Franken pro Jahr gemietet werden.<br />

Die Mieter müssen sich lediglich verpflichten, die Behälter<br />

nach den Richtlinien von Biosuisse anzubauen. Mit<br />

dem Projekt verfolgt die Stadtgärtnerei mehrere Ziele.<br />

Einerseits wird damit<br />

dem wachsenden<br />

Bedürfnis der Stadtbevölkerung<br />

nach eigenem<br />

frischem und<br />

gesundem Gemüse<br />

Rechnung getragen.<br />

Andererseits wird damit<br />

auch mehr Natur<br />

in die Quartiere gebracht,<br />

was durchaus<br />

zu mehr Lebensqualität<br />

und zu einem attraktiveren<br />

Stadtbild<br />

beiträgt. Das erste Bigbags<br />

erfolgreiche Pilot-<br />

Foto: Stadtgärtnerei <strong>Bern</strong><br />

projekt wurde an der Lorrainestrasse 15 verwirklicht. Das<br />

zweite Pilotprojekt entsteht beim Alten Tramdepot im<br />

Burgernziel. Hier sollen in erster Linie ausrangierte Einkaufswagen<br />

zum Einsatz gelangen, weil sie den Mobilitätsgedanken,<br />

der hinter dem Projekt steht, besonders<br />

gut symbolisieren.

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