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ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria

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<strong>Leistungsreport</strong><br />

<strong>2011</strong>


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT <strong>2011</strong> AUF EINEN BLICK<br />

<strong>2011</strong> AuF einen<br />

ERFASSUNGSmENGE <strong>2011</strong><br />

(in Tonnen)<br />

3<br />

PAPIER GLAS LEIChTvER-<br />

PACKUNGEN<br />

mETALL hOLz GESAmT<br />

Haushalt 78.721 218.875 179.410 1 37.682 – 514.688<br />

Industrie/Gewerbe 257.084 – 40.726 2.119 19.687 319.616<br />

Erfassungsmenge gesamt 335.805 218.875 220.136 39.801 19.687 834.304<br />

1 inklusive Holzverpackungen<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Anzahl der Lizenzpartner 15.135 15.231 15.416<br />

Lizenzeinnahmen in Mio. E 161,2 179,8 158,8<br />

Erfassungsmenge in Tonnen 824.259 835.146 834.304<br />

Verwertungsleistung in Tonnen 774.429 784.751 782.196<br />

<strong>ARA</strong> Verpackungsentpflichtung ist aktiver<br />

Klimaschutz: Die getrennte Sammlung und<br />

Verwertung von Verpackungsabfällen erspart<br />

vERwERTUNGSLEISTUNG Im <strong>ARA</strong> SySTEm <strong>2011</strong><br />

Gesamt:<br />

782.196 t<br />

32.335 t<br />

Metall<br />

19.845 t<br />

Holz<br />

182.363 t<br />

Leichtverpackungen<br />

der Umwelt im Jahr rund 615.000 t CO 2 -<br />

Äquivalente und leistet so einen wesentlichen<br />

Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.<br />

335.805 t<br />

Papier<br />

211.848 t<br />

Glas


BLick<br />

SAmmELBEhäLTER UNd AN dIE SACKSAmmLUNG<br />

(GELBER SACK) ANGESChLOSSENE hAUShALTE <strong>2011</strong><br />

<strong>2011</strong> AUF EINEN BLICK <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Papier 1.123.382<br />

Glas 80.386<br />

Leichtverpackungen (Gelbe Tonne) 238.797<br />

Metall 51.073<br />

Summe Sammelbehälter 1.493.638<br />

An die Sacksammlung für Leichtverpackungen (Gelber Sack) angeschlossene Haushalte 1.459.900<br />

PRO-KOPF-SAmmELmENGE dER hAUShALTSSAmmLUNG <strong>2011</strong> NACh BUNdESLäNdERN<br />

(in Kilogramm pro EinwohnerIn und Jahr)<br />

PAPIER 1 GLAS LEIChTvERPACKUNGEN mETALL GESAmT<br />

Burgenland 78,8 31,3 25,5 5,3 140,9<br />

Kärnten 72,7 25,8 12,4 3,4 114,3<br />

Niederösterreich 71,6 23,6 15,8 3,6 114,6<br />

Oberösterreich 71,1 26,3 17,7 3,4 118,5<br />

Salzburg 58,2 29,0 18,7 2,6 108,5<br />

Steiermark 79,1 31,5 22,4 4,4 137,4<br />

Tirol 56,9 39,3 31,4 5,0 132,6<br />

Vorarlberg 82,5 33,0 26,8 6,4 148,7<br />

Wien 73,0 15,6 3,7 1,9 94,2<br />

Österreich 71,6 26,0 16,7 3,6 117,9<br />

1 gemeinsame Erfassung von Druckerzeugnissen und Verpackungen<br />

<strong>ARA</strong> LIzENzIERUNGSKOSTEN<br />

(durchschnittliche Kosten in E pro Tonne Verpackungsmaterial)<br />

310<br />

291<br />

287<br />

283<br />

268<br />

240<br />

208 198<br />

170 165 156<br />

141 132 134<br />

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />

151<br />

164 146<br />

133<br />

350<br />

300<br />

250<br />

200<br />

150<br />

100<br />

50<br />

4


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT INhALT<br />

inHALt<br />

<strong>2011</strong> AUF EINEN BLICK 3<br />

vORwORT 6<br />

UNTERNEhmENSPORTRäT dER <strong>ARA</strong> AG 10<br />

Rechtliche Rahmenbedingungen 11<br />

Eigentumsverhältnisse 13<br />

Interne Organisationsstruktur 13<br />

Führungsstruktur der <strong>ARA</strong> AG 14<br />

Interessengruppen und ihre Anforderungen an die <strong>ARA</strong> AG 14<br />

der <strong>ARA</strong> Kernauftrag 14<br />

Unternehmensleitbild der <strong>ARA</strong> AG 15<br />

Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip 16<br />

Risikomanagement 17<br />

Beteiligungen 17<br />

mitgliedschaften 17<br />

GESChäFTSENTwICKLUNG 20<br />

Lizenzpartner 21<br />

Lizenzpartnerforum 22<br />

Entwicklung der Lizenztarife 22<br />

Überprüfung der Lizenzpartner 23<br />

ABFALLvERmEIdUNG 24<br />

Forschung im Ressourcenmanagement 25<br />

<strong>ARA</strong> Lectures 25<br />

<strong>ARA</strong> Best Study Award 25<br />

Förderungsinitiative Abfallvermeidung 26<br />

Auszeichnungen für abfallvermeidende maßnahmen 26<br />

Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen 27<br />

AGR-Fonds für Abfallvermeidung 27<br />

SAmmLUNG UNd vERwERTUNG 30<br />

Flächendeckendes Sammelsystem 31<br />

verwertung von verpackungsabfällen 35<br />

Papierverpackungen 37<br />

Leichtverpackungen 41<br />

metallverpackungen 45<br />

holzverpackungen 48<br />

Glasverpackungen 49<br />

verwertungspartner in Österreich 52<br />

Güterstromdiagramm 54


INHALT <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

UMWELTAUSWIRKUNGEN 56<br />

Externe Umweltauswirkungen 57<br />

Interne Umweltauswirkungen 57<br />

Nachhaltigkeitsagenda der Getränkewirtschaft 57<br />

KOMMUNIKATION 62<br />

AbfallberaterInnen als Schnittstelle zu den KonsumentInnen 63<br />

TRENNT – Das Magazin der <strong>ARA</strong> AG 63<br />

Kampagnen 63<br />

Social Media 64<br />

Veranstaltungen und Unterstützung 64<br />

UMFRAGEN UND STUDIEN 66<br />

Meinungen zum Thema Mülltrennung 67<br />

Mülltrennung bei Alten und Neuen WienerInnen 67<br />

Einstellung zu Geschenkverpackungen 67<br />

MITARBEITERiNNEN 68<br />

Entlohnung 70<br />

Weiterbildung 70<br />

Interne Kommunikation 70<br />

Ideenmanagement 70<br />

Gesundheit und Sicherheit 70<br />

Antikorruptionsrichtlinie 71<br />

Schaffung von Arbeitsplätzen 71<br />

ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN 72<br />

Zielerreichung <strong>2011</strong> 73<br />

Ziele und Herausforderungen 2012 75<br />

KONTAKTE UND ANSCHRIFTEN 76<br />

Gültigkeitserklärung und Prüfbescheinigung 78<br />

GRI Anwendungsebenen 78<br />

GRI Content Index 79<br />

5


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT VORWORT<br />

VORWORT.<br />

Die <strong>ARA</strong> AG kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />

zurückblicken: Zu Jahresbeginn und mit 1. Juli konnten wir<br />

mit Tarifsenkungen Kostenvorteile an unsere Kunden weitergeben.<br />

Am 01.01.2012 folgte eine weitere Reduktion,<br />

die mit 133 €/t zum niedrigsten Tarifniveau seit Bestehen<br />

der <strong>ARA</strong> AG führte. Damit hat die <strong>ARA</strong> AG seit dem Jahr<br />

1995 die Tarife durchschnittlich um 57 % senken können.<br />

Möglich war dies durch umfangreiche Effizienzsteigerungen<br />

und die Erholung auf den <strong>Altstoff</strong>märkten, durch die<br />

wir höhere Verwertungserlöse erzielen können. Für die<br />

nächsten Jahre haben wir durch die Ausschreibung und<br />

Neuvergabe von Sammlung, Sortierung und Verwertung<br />

eine wichtige Weichenstellung getroffen. Unserem Non-<br />

Profit-Prinzip getreu geben wir die erzielten Vorteile durch<br />

reduzierte Lizenztarife an unsere Kunden weiter.<br />

Auch internationale Vergleiche bestätigen: Die Ver-<br />

packungsentsorgung in Österreich funktioniert sehr gut.<br />

Insgesamt wurden <strong>2011</strong> im <strong>ARA</strong> System 834.304 t Verpackungsabfälle<br />

erfasst, davon wurden 782.196 t stofflich<br />

und thermisch verwertet. 94 % der Verpackungen wurden<br />

in Österreich einer Verwertung zugeführt. Damit können<br />

wir der heimischen Industrie wertvolle Rohstoffe zur<br />

Verfügung stellen.<br />

6<br />

<strong>ARA</strong> Verpackungsentpflichtung ist aber mehr als Ressourcenschonung:<br />

Unsere über 15.000 Lizenzpartner leisten<br />

einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Die getrennte<br />

Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen im<br />

<strong>ARA</strong> System ist nicht nur klimaneutral, sie erspart der<br />

Umwelt rund 615.000 t CO 2 -Äquivalente pro Jahr. So<br />

leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von<br />

Treibhausgasen, wie von Umweltbundesamt und TU Wien<br />

bestätigt wird.<br />

Nachhaltigkeit im Umgang mit Verpackungsabfällen wird<br />

auch in Österreichs Haushalten täglich gelebt. Wie eine aktuelle<br />

IMAS-Umfrage bestätigt, sind die KonsumentInnen<br />

von der getrennten Verpackungssammlung überzeugt:<br />

96 % sammeln Verpackungen aus Papier, Glas, Kunststoff<br />

und Metall getrennt vom Restmüll.<br />

Die schon länger diskutierte Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes<br />

und der Verpackungsverordnung wurde leider<br />

auch <strong>2011</strong> nicht realisiert, sondern wird erst im Laufe des<br />

Jahres 2012 erwartet. Sie soll einen fairen Wettbewerb bei<br />

der Sammlung haushaltsnah anfallender Verpackungen<br />

sicherstellen und damit eine drängende Forderung der <strong>ARA</strong><br />

AG erfüllen. Die unbefriedigende Rechtslage, in der das<br />

Unternehmen heute operiert, bietet keinen ausreichenden<br />

Schutz vor missbräuchlichen Geschäftspraktiken von<br />

Mitbewerbern.


Die <strong>ARA</strong> AG wird sich jedenfalls auch in Zukunft im Interesse<br />

von Wirtschaft und Bevölkerung für eine möglichst<br />

effiziente Umsetzung der Verpackungsverordnung einsetzen.<br />

Größtmöglicher ökologischer Nutzen bei minimalem<br />

volkswirtschaftlichen Aufwand ist das Ziel. Damit bleiben<br />

wir unserer Nachhaltigkeitsstrategie treu, zu der sich<br />

Eigentümer, Management und MitarbeiterInnen seit Gründung<br />

des Unternehmens im Jahr 1993 bekennen.<br />

KR Leo Schreiber<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

VORWORT <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen und den<br />

österreichischen KonsumentInnen und Betrieben für ihr<br />

Engagement bei der getrennten Verpackungssammlung.<br />

Unser Dank gilt auch allen Partnern für die erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit und unseren MitarbeiterInnen für ihren<br />

beeindruckenden Einsatz: Sie alle haben ein erfolgreiches<br />

Jahr <strong>2011</strong> erst möglich gemacht.<br />

Hon.-Prof. Dr. Christoph Scharff<br />

Vorstand<br />

Ing. Werner Knausz<br />

Vorstand<br />

7


Im Mittelpunkt des Bildkonzepts des <strong>ARA</strong> <strong>Leistungsreport</strong>s <strong>2011</strong> stehen Verpackungen als Rohstoff für neue Verpackungen<br />

und die damit verbundene Entlastung natürlicher Ressourcen: Der Fotograf Lukas Maximilian Hüller verdeutlicht das mit<br />

„Punkt”-Projektionen, indem er Verpackungen mit ihren Ausgangsmaterialien aus der Natur in Verbindung setzt.<br />

Der projizierte „Punkt” symbolisiert dabei die Kreislaufwirtschaft.


32.000 TONNEN METALLVERPACKUNGEN VERWERTET.


UNTER-<br />

NEHMENS-<br />

PORTRÄT<br />

DER <strong>ARA</strong> AG<br />

10


Die <strong>ARA</strong> AG ist Österreichs führendes Sammel- und Verwertungssystem<br />

für Verpackungen. Sie bietet allen in- und<br />

ausländischen Herstellern, Importeuren, Abpackern, Abfüllern<br />

und Vertreibern von Verpackungen die rechtssichere<br />

Entpflichtung von Verpackungen gemäß Verpackungsverordnung<br />

an. Durch den Abschluss einer Entpflichtungs- und<br />

Lizenzvereinbarung und die Entrichtung der Lizenzentgelte<br />

können Unternehmen als Kunden, d. h. Lizenzpartner<br />

der <strong>ARA</strong> AG, ihre Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung<br />

auf die <strong>ARA</strong> AG übertragen.<br />

Mit den Lizenzeinnahmen organisiert und finanziert die<br />

<strong>ARA</strong> AG die Sammlung, Sortierung und Verwertung von<br />

Verpackungsabfällen in Österreich. KonsumentInnen und<br />

Betrieben steht flächendeckend ein modernes und hoch<br />

ausgebautes <strong>Recycling</strong>system für sämtliche Verpackungen<br />

zur Verfügung. Die Entpflichtung von Glasverpackungen<br />

erfolgt dabei gemeinsam mit der AGR, dem Sammel- und<br />

Verwertungssystem für Glasverpackungen.<br />

DAS <strong>ARA</strong> SYSTEM<br />

Mehr als 15.000 Lizenzpartner<br />

übertragen ihre Pflicht<br />

zur Rücknahme gebrauchter<br />

Verpackungen an die <strong>ARA</strong> AG.<br />

VERPACKUNGS-<br />

HERSTELLER<br />

ABFüLLER<br />

ABPACKER<br />

IMPORTEURE<br />

HANDEL<br />

<strong>ARA</strong> AG <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

AGR <strong>Austria</strong> Glasrecycling GmbH<br />

* Systembetreiber gem. § 29 AWG für die genannten Packstoffe<br />

UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

RECHTLICHE<br />

RAHMENBEDINGUNGEN<br />

Das <strong>ARA</strong> System organisiert bundesweit die Sammlung und Verwertung von<br />

Verpackungen aus Haushalten und Betrieben nach den Zielvorgaben des<br />

Lebensministeriums.<br />

<strong>ARA</strong> AG *<br />

AGR * - Glas<br />

Rechtsgrundlage für die Abfallwirtschaft ist in Österreich<br />

das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG). Es regelt die Maßnahmen<br />

zur Vermeidung, Verringerung, Verwertung und Entsorgung<br />

von Abfällen ebenso wie die behördliche Genehmigung<br />

von Sammel- und Verwertungssystemen durch das<br />

Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt<br />

und Wasserwirtschaft (BMLFUW, Lebensministerium).<br />

Auf Grundlage des AWG verfolgt die Verpackungsverordnung<br />

(VerpackVO) das Ziel, Umwelt und Deponien von<br />

Verpackungsabfällen zu entlasten und Verpackungen in<br />

eine Kreislaufwirtschaft zu integrieren. Die VerpackVO<br />

konkretisiert dabei die Pflichten für Hersteller, Importeure,<br />

Abpacker, Abfüller und Vertreiber von Verpackungen<br />

sowie für Sammel- und Verwertungssysteme, etwa durch<br />

Festlegung von Zielen für die Erfassung und die stoffliche<br />

Verwertung von Verpackungen.<br />

- Papier<br />

- Kunststoff<br />

- Metall<br />

- Holz<br />

- Materialverbunde<br />

- Textile Faserstoffe<br />

- Keramik<br />

- Packstoffe auf biologischer Basis<br />

Städte, Gemeinden, Abfallverbände<br />

und über 200 Entsorger<br />

und Verwerter tragen<br />

das Sammelsystem.<br />

KOMMUNEN<br />

ENTSORGER<br />

VERWERTER<br />

11


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG<br />

Eine schon länger diskutierte Novelle des AWG und der<br />

VerpackVO, die einen fairen Wettbewerb bei der Sammlung<br />

haushaltsnah anfallender Verpackungen sicherstellen<br />

soll, wurde <strong>2011</strong> leider noch immer nicht realisiert,<br />

sondern wird erst im Lauf des Jahres 2012 erwartet. Die<br />

thematischen Vorgaben dafür wurden im Dezember 2010<br />

durch einen parlamentarischen Entschließungsantrag der<br />

Regierungsparteien festgelegt.<br />

Die Reformbestrebungen zielen darauf ab, erhebliche<br />

Nachteile für die umweltpolitischen Zielsetzungen, die<br />

verpflichtete Wirtschaft, Kommunen und KonsumentInnen<br />

zu verhindern, wie sie etwa in Deutschland durch die<br />

Marktintransparenz und Vielzahl an Systembetreibern zu<br />

beobachten sind. Dazu zählen die drastische Verschlechterung<br />

der Qualität bei der Sammlung, ein rapider Anstieg<br />

der Trittbrettfahrer, die ungleiche Behandlung der Kunden<br />

sowie Rechtsunsicherheit. Zudem steht in Deutschland<br />

kein Sammelsystem mehr im Eigentum der verpflichteten<br />

Wirtschaft.<br />

EIGENTüMERSTRUKTUR DER <strong>ARA</strong> AG<br />

12<br />

ALTSTOFF RECYCLING AUSTRIA VEREIN<br />

HANDEL<br />

ARO<br />

HOLDING<br />

GMBH<br />

Die unbefriedigende Rechtslage, in der die <strong>ARA</strong> AG heute<br />

operiert, bietet keinen ausreichenden Schutz vor missbräuchlichen<br />

Geschäftspraktiken. Eine Sanierung durch<br />

wettbewerbskonforme, faire Vorschriften und ein wirksamer<br />

Vollzug sind seit Langem auch im Kundeninteresse<br />

drängende Forderungen der <strong>ARA</strong>. Als erster Schritt muss<br />

vor allem eine verbesserte und praxisgerechte Abgrenzung<br />

von Haushalts- und Gewerbebereich geschaffen werden.<br />

Um nachteilige Bestimmungen für Wirtschaft und KonsumentInnen<br />

hintanzuhalten und das hohe Qualitäts- und<br />

Effizienzniveau zu schützen, pflegt die <strong>ARA</strong> AG einen<br />

konstruktiven Dialog mit den Vertretern aller involvierten<br />

Interessengruppen.<br />

VEREIN<br />

ÖSTERREI-<br />

CHISCHER<br />

KUNSTSTOFF-<br />

KREISLAUF<br />

1/3 1/3 1/3<br />

<strong>ARA</strong> AG<br />

VEREIN FüR<br />

METALL-<br />

RECYCLING<br />

FERROPACK<br />

VEREIN ZUR<br />

FÖRDERUNG<br />

VON ALUMI-<br />

NIUM-VER-<br />

PACKUNGEN<br />

VEREIN FüR<br />

HOLZPACK-<br />

MITTEL<br />

85,20 % 3,70 % 3,70 % 1,85 % 1,85 % 3,70 %<br />

ABFüLLER,<br />

ABPACKER,<br />

IMPORTEURE<br />

VERPACKUNGS-<br />

HERSTELLER<br />

PAPIER KUNSTSTOFF<br />

FERROMETALLE ALUMINIUM<br />

METALL<br />

HOLZ


EIGENTUMSVERHÄLTNISSE<br />

Die <strong>ARA</strong> AG wird als Aktiengesellschaft privatwirtschaftlich<br />

geführt. Hauptaktionär ist der <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> Verein.<br />

Mitglied dieses Vereins kann jedes Unternehmen werden,<br />

das Verpackungen herstellt, importiert oder verpackte<br />

Waren vertreibt. Ausgenommen von der Mitgliedschaft sind<br />

Unternehmen der Entsorgungsbranche.<br />

Der <strong>ARA</strong> Verein als Kernaktionär der <strong>ARA</strong> AG besteht aus<br />

drei Kurien, um den Ausgleich zwischen den drei Interessengruppen<br />

– Verpackungshersteller, Abfüller/Abpacker/Importeure<br />

und Handel – zu gewährleisten.<br />

INTERNE ORGANISATIONSSTRUKTUR<br />

STABSFUNKTIONEN<br />

Kommunikation<br />

Christian Mayer<br />

Recht<br />

Heribert Löcker<br />

Personal und Administration<br />

Susanne Neubauer<br />

Qualitätsmanagement<br />

Reinhard Pinter<br />

VORSTAND<br />

WERNER KNAUSZ CHRISTOPH SCHARFF<br />

BEREICH VERTRIEB BEREICH PRODUKTION<br />

Vertrieb und Kundenservice<br />

Hermann Fasching<br />

Einnahmencontrolling und<br />

Vertrieb-Services<br />

Reinhard Pinter<br />

UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Auf Eigentümerebene der <strong>ARA</strong> AG wird sowohl die Drittelparität<br />

von Verpackungsherstellern, Abfüllern/Abpackern/<br />

Importeuren und Handel als auch innerhalb der Verpackungshersteller<br />

die Gleichstellung aller neun Packstoffe<br />

gemäß Verpackungsverordnung abgebildet. Die Repräsentanten<br />

der einzelnen Packstoffe halten ihren Anteil<br />

entweder indirekt als Vereinsmitglied über den <strong>ARA</strong> Verein<br />

oder über einen eigenen Träger.<br />

Die Hersteller von Verpackungen aus Papier, Kunststoff,<br />

Metall (Fe-Metall und Aluminium) und Holz haben eigene<br />

Aktionäre gebildet, die anderen Packstoffe werden durch<br />

den <strong>ARA</strong> Verein vertreten.<br />

Haushaltssystem<br />

Erwin Janda<br />

Industrie- und Gewerbesystem<br />

Produktmanagement<br />

Harald Pichler<br />

Technische Services<br />

Dieter Schuch<br />

STABSFUNKTIONEN<br />

Finanz<br />

Christoph Zwick<br />

Controlling<br />

Erwin Gschmeidler<br />

Informationstechnologie<br />

Martin Wieser<br />

Umweltbeauftragte<br />

Evelyne Antreich<br />

Interne Revision<br />

Reinhard Pinter<br />

13


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG<br />

FüHRUNGSSTRUKTUR DER <strong>ARA</strong> AG<br />

VORSTAND<br />

Ing. Werner Knausz<br />

Hon.-Prof. Dr. Christoph Scharff<br />

AUfSicHTSRAT<br />

DI Thomas Abel<br />

Mag. Alfred Berger<br />

Mag. Nicole Berkmann (seit Jänner 2012)<br />

Dr. Wolfgang Buchsbaum<br />

DDr. Thomas Eck<br />

Dr. Alfred Fogarassy, Stellvertretender Vorsitzender<br />

Mag. Ing. Gerhard Haider<br />

DI Bernhard Karrer<br />

Dkfm. Phillip Markl (bis Oktober <strong>2011</strong>)<br />

DI Alfred Matousek<br />

KR Leo Schreiber, Vorsitzender<br />

DI Thomas Spannagl<br />

Mag. Alois Wichtl, Stellvertretender Vorsitzender<br />

INTERESSENGRUPPEN UND IHRE<br />

ANFORDERUNGEN AN DIE <strong>ARA</strong> AG<br />

Lebensministerium<br />

- Erfüllung der nationalen Ziele in Übereinstimmung mit<br />

der Verpackungsrichtlinie<br />

- Volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit<br />

Betroffene Wirtschaft<br />

- Lizenzpartner: Entpflichtung zu nachhaltig<br />

geringsten Tarifen<br />

- Anfallstellen: Bequeme und bedarfsgerechte Entsorgung<br />

Konsumentinnen<br />

- Bequemes, einfaches und zuverlässiges Sammelsystem<br />

- Geringstmögliche finanzielle Belastung durch<br />

Verpackungstarife und Müllgebühren<br />

Gebietskörperschaften<br />

- Verringerung der Müllmenge<br />

- Faire Abgeltung der kommunalen Leistungen<br />

- Abstimmung mit kommunaler Müllsammlung<br />

14<br />

Abfallwirtschaftsunternehmen<br />

- Erfolgreiche Geschäftsbeziehung<br />

- Sekundärrohstoffe<br />

Mitarbeiterinnen<br />

- Sicherer Arbeitsplatz<br />

- Gute Arbeitsbedingungen<br />

DER <strong>ARA</strong> KERNAUFTRAG<br />

Sicherung der nachhaltigen Entpflichtung von Verpackungen<br />

zu möglichst günstigen Lizenztarifen.<br />

GRUNDSÄTZE DER <strong>ARA</strong> AG<br />

- Erfüllung der Anforderungen des Abfallwirtschafts-<br />

gesetzes und der VerpackVO mit größtmöglichem<br />

ökologischen Nutzen und minimalem volks-<br />

wirtschaftlichen Aufwand<br />

- Keine Gewinnerzielungsabsicht im Kerngeschäft der<br />

Verpackungsentpflichtung in Österreich<br />

- Gleichbehandlung aller Packstoffe<br />

- Strikt materialspezifische Kalkulation und möglichst<br />

verursachergerechte Kostenzuordnung ohne interne<br />

Quersubventionierung zwischen den Packstoffen<br />

- Keine Beeinträchtigung des Wettbewerbs zwischen<br />

den Packstoffen<br />

- Transparenz der Finanzgebarung<br />

- Bestmögliche Absicherung der politischen und<br />

gesellschaftlichen Akzeptanz entsprechend den<br />

Anforderungen des Marktes<br />

- Gewährleistung des Wettbewerbs auf jeder Stufe der<br />

Wertschöpfungskette, insbesondere durch wettbewerbskonforme<br />

Verfahren und Maßnahmen bei der Beauftragung<br />

kommunaler und privater Partner.


UNTERNEHMENSLEITBILD<br />

DER <strong>ARA</strong> AG<br />

Selbstverständnis<br />

Das Kerngeschäft der <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG (<strong>ARA</strong>)<br />

ist es, in Österreich Entpflichtungsleistungen gemäß<br />

VerpackVO für alle Packstoffe aus Haushalt und Gewerbe<br />

anzubieten. Dazu organisiert die <strong>ARA</strong> als Sammel- und Verwertungssystem<br />

die Sammlung, Erfassung, Sortierung und<br />

Verwertung von Verpackungen in ganz Österreich und hat<br />

gemeinsam mit ihren Partnern ein System aufgebaut, das<br />

zu den führenden in Europa zählt. Die <strong>ARA</strong> bietet darüber<br />

hinaus im In- und Ausland innovative Lösungen im Bereich<br />

der Abfallwirtschaft.<br />

Kunden und Eigentümer<br />

Die <strong>ARA</strong> steht im Eigentum der von der VerpackVO betroffenen<br />

Wirtschaft und bietet allen Kunden die Entpflichtung<br />

zu gleichen Konditionen. Sie handelt im Interesse ihrer<br />

Eigentümer zum Wohle der Lizenzpartner. Das Unternehmensziel<br />

ist im <strong>ARA</strong> Kernauftrag und in den <strong>ARA</strong> Grundsätzen<br />

festgelegt. Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen<br />

sind entscheidend im Verhältnis zu ihren Kunden.<br />

Wirtschaftliches Handlungsprinzip<br />

Die <strong>ARA</strong> hat die Entpflichtung ihrer Kunden zu nachhaltig<br />

kostengünstigen Tarifen zum Ziel. Sie strebt damit im<br />

Wettbewerb die Markt- und Kostenführerschaft an. Die<br />

<strong>ARA</strong> arbeitet im Kerngeschäft nicht gewinnorientiert,<br />

aber streng betriebswirtschaftlich und mit größtmöglicher<br />

Kostenwahrheit und Effizienz.<br />

Operative Partner<br />

Die <strong>ARA</strong> organisiert die Sammlung und Verwertung von<br />

Verpackungen arbeitsteilig und nutzt bei der Vergabe<br />

der Leistungen den Wettbewerb. Die partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit mit Städten, Gemeinden, Abfallwirtschaftsverbänden<br />

und der privaten Entsorgungs- und<br />

UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Verwertungswirtschaft ist gemeinsam mit Innovationsfähigkeit<br />

die Basis für Erfolg, Effizienz und Akzeptanz der<br />

Verpackungssammlung.<br />

Mitarbeiterinnen<br />

Die kompetenten MitarbeiterInnen der <strong>ARA</strong> vertreten die<br />

Unternehmensziele gegenüber Kunden und Partnern. Sie<br />

sind verantwortungsbewusst, zuverlässig und veränderungsbereit.<br />

Die MitarbeiterInnen pflegen intern und extern eine<br />

von Respekt füreinander geprägte Unternehmenskultur.<br />

Unternehmensumwelt<br />

Durch ihre Tätigkeit entlastet die <strong>ARA</strong> die Umwelt und<br />

trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Sie liefert Sekundärrohstoffe<br />

und Energieträger für die Verwertung und fördert<br />

Abfallvermeidung. Die <strong>ARA</strong> arbeitet an der ständigen Verbesserung<br />

der Umwelteffekte von Sammlung, Erfassung,<br />

Sortierung und Verwertung und strebt nach breiter Akzeptanz<br />

durch KonsumentInnen, Unternehmen, Verwaltung<br />

und Politik. Dazu informiert sie Bevölkerung, Unternehmen<br />

und Entscheidungsträger.<br />

führung<br />

Die Führung der <strong>ARA</strong> basiert auf offener Kommunikation<br />

und wechselseitigem Vertrauen von Führungskräften und<br />

MitarbeiterInnen. Ziele, Zuständigkeiten und Verantwortung<br />

sind klar geregelt. Der Umgang – auch mit Kritik –<br />

erfolgt aufrichtig, konstruktiv und lösungsorientiert. Dazu<br />

werden eigenverantwortliches Handeln und bereichsübergreifendes<br />

Denken gefordert und gefördert.<br />

Qualitätsziele<br />

Die <strong>ARA</strong> bekennt sich zu Rechtskonformität und Vertragstreue.<br />

Als qualitätsorientiertes Unternehmen will die<br />

<strong>ARA</strong> ihre Leistung ständig verbessern. Dazu wird das Erreichen<br />

der regelmäßig gesetzten Qualitäts- und Umweltziele<br />

auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen<br />

überprüft.<br />

15


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG<br />

NACHHALTIGKEIT ALS<br />

GESCHÄFTSPRINZIP<br />

Der Erfolg des Verpackungsrecyclings in Österreich wäre<br />

ohne Integration von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Aspekten in die ökologischen Zielsetzungen nicht<br />

möglich: Die Akzeptanz der Produzentenverantwortung<br />

durch die Kunden ist ebenso essenziell, wie die<br />

Bereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten zur<br />

getrennten Sammlung ihrer Verpackungsabfälle.<br />

Die <strong>ARA</strong> AG bekennt sich daher seit ihrer Gründung im Jahr<br />

1993 zu nachhaltigem Handeln und achtet darauf, wirtschaftlichen<br />

Erfolg auf Basis einer langfristigen Entwicklung<br />

zu erreichen, die gleichzeitig auch die soziale und ökologische<br />

Verantwortung angemessen berücksichtigt. Dieses<br />

Prinzip manifestiert sich im Unternehmensleitbild und im<br />

Qualitäts- und Umweltmanagement-System, in dem alle<br />

relevanten Nachhaltigkeitsfelder zusammenfließen.<br />

Der <strong>ARA</strong> <strong>Leistungsreport</strong> wird jährlich als Nachhaltigkeitsbericht<br />

nach den GRI-Guidelines veröffentlicht. Die Ausgabe<br />

2010 wurde zweimal ausgezeichnet: Beim Trend Annual<br />

Report Award erreichte der Bericht Platz 1 in der Kategorie<br />

MANAGEMENTSYSTEM<br />

16<br />

UNTERNEHMENSLEITBILD/GRUNDSÄTZE<br />

Nachhaltigkeitsbericht/Design. Die österreichische Druckindustrie<br />

zeichnete den Report als Sieger in der Kategorie<br />

Ökologisch & umweltfreundlich mit einem Golden Pixel<br />

Award aus.<br />

QUALITÄTS- UND UMWELT-<br />

MANAGEMENT-SYSTEM<br />

Die <strong>ARA</strong> AG verfügt seit 1997 über ein Qualitätsmanagement-System<br />

nach ISO 9001, das seit 2010 durch ein<br />

Umweltmanagement-System nach ISO 14001 ergänzt<br />

wird. Das Qualitäts- und Umweltmanagement-System<br />

(QM-System) wird im Rahmen der Internen Revision und<br />

Interner Audits laufend aktualisiert, überwacht und regelmäßig<br />

von Quality <strong>Austria</strong> rezertifiziert.<br />

Auch die meisten der Partnerunternehmen der <strong>ARA</strong> AG in<br />

den Bereichen Sammlung, Sortierung und Verwertung verfügen<br />

über Qualitäts- und/oder Umweltmanagement-Systeme<br />

nach ISO 9001, ISO 14001, EFB oder EMAS-VO. Durch<br />

diese Zertifizierungen besteht in weiten Bereichen der<br />

Leistungskette Lizenzierung–Sammlung–Sortierung–Verwertung<br />

ein durchgängiges Qualitätsmanagement-System.<br />

Dienstleistungen und sonstige Tätigkeiten des Regelbetriebs, laufend Korrekturmaßnahmen, Kommunikation und Information<br />

Ermitteln von<br />

- Kundenzufriedenheit<br />

- Umweltauswirkungen<br />

- ArbeitnehmerInnenschutz<br />

D<strong>ARA</strong>US RESULTIERENDE PLANUNG<br />

- Mitarbeitereinsatz und -ausbildung<br />

- Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung<br />

- Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Termine<br />

CONTROLLING<br />

Interne Revision und Internes Audit: Ermitteln der<br />

- Einhaltung der Gesetze<br />

- Einhaltung der organisatorischen Abläufe<br />

BEWERTUNG DER ERGEBNISSE (MANAGEMENT REVIEW)<br />

- Ggf. Anpassung des Managementsystems und des<br />

Unternehmensleitbilds<br />

- Ggf. Adaptierung der Verfahren und der Arbeitsplatzevaluierung


Das QM-System der <strong>ARA</strong> AG folgt dem prozessorientierten<br />

Ansatz und stellt sicher, dass alle Nachhaltigkeitsthemen<br />

adäquat behandelt werden. Es ist integrierter Teil der betrieblichen<br />

Abläufe. Das QM-System beinhaltet die Festlegung<br />

und Überwachung der Unternehmensziele, es schafft<br />

die organisatorischen Voraussetzungen und stellt geeignete<br />

Ressourcen bereit. Dokumentiert wird das QM-System<br />

der <strong>ARA</strong> AG durch ein Qualitätsmanagement-Handbuch<br />

und die Beschreibung der einzelnen qualitätssichernden<br />

Prozesse in einer Prozesslandkarte, die allen MitarbeiterInnen<br />

im Intranet zur Verfügung steht.<br />

Die oberste Leitung im Nachhaltigkeitssystem ist der<br />

Vorstand. Er ist dafür verantwortlich, das QM-System<br />

aufrechtzuerhalten und laufend zu verbessern. In den<br />

jährlichen Management Reviews wird bewertet, ob die<br />

Qualitäts- und Umweltziele erreicht wurden und das<br />

QM-System zielkonform gearbeitet hat. Auf Grund dieser<br />

Erkenntnisse werden neue Ziele und Aufgaben festlegt.<br />

RISIKOMANAGEMENT<br />

Das Risikomanagement der <strong>ARA</strong> AG wird vom Vorstand<br />

wahrgenommen. Wesentliche Aufgabe ist es dabei, den<br />

Informationsaustausch innerhalb des Unternehmens und<br />

zwischen Unternehmen und Eigentümern bzw. Aufsichtsrat<br />

über risikorelevante Sachverhalte sicherzustellen. Risiko<br />

wird dabei als Möglichkeit der positiven und negativen<br />

Abweichung von Unternehmenszielen und -kennzahlen<br />

verstanden.<br />

Im Mittelpunkt steht dabei, Risiko vorausschauend und<br />

systematisch zu erkennen, zu vermeiden, zu verringern<br />

oder geeignete Vorsorgen zu treffen. Dazu werden mögliche<br />

Bedrohungen analysiert, bewertet und reduziert. So<br />

hat zum Beispiel das Schwankungsrisiko der <strong>Altstoff</strong>erlöse<br />

seit der Wirtschaftskrise 2008/2009 stark an Bedeutung<br />

gewonnen.<br />

BETEILIGUNGEN<br />

Die gemeinsam mit dem ERA Verein betriebene Elektro<br />

<strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> GmbH ist der WEEE-Spezialist in<br />

Österreich mit umfassendem <strong>Recycling</strong>service. Das Non-<br />

Profit-Unternehmen ERA bietet die Übernahme sämtlicher<br />

UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

übertragbarer Verpflichtungen für Hersteller, Händler,<br />

Importeure und Exporteure von Elektrogeräten und Batterien<br />

aus der österreichischen Elektroaltgeräteverordnung<br />

bzw. Batterienverordnung. Als Tochtergesellschaft der <strong>ARA</strong><br />

verfügt ERA über hohes abfallwirtschaftliches Know-how<br />

und <strong>Recycling</strong>kompetenz.<br />

Die NetMan Network Management und IT Service<br />

GmbH, das Unternehmen der <strong>ARA</strong> für Datenkommunikations-<br />

und Informationsmanagementleistungen, verfügt<br />

über langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung<br />

komplexer Softwarelösungen mit Schwerpunkt auf<br />

Client-Server-basierten Datenbankanwendungen. Dabei<br />

bietet NetMan speziell für die Abfallwirtschaft eine Reihe<br />

von Lösungen zur Erfüllung der umfangreichen branchenspezifischen<br />

Aufzeichnungs- und Meldepflichten.<br />

Seit 2009 bietet die ARES Advanced <strong>Recycling</strong><br />

Solutions GmbH als 100%-Tochterunternehmen der<br />

<strong>ARA</strong> AG maßgeschneiderte Entsorgungslösungen für<br />

Gewerbe und Industrie. ARES begleitet Unternehmen mit<br />

einem umfangreichen Dienstleistungsangebot auf dem<br />

Weg zu einem professionellen Abfallmanagement.<br />

MITGLIEDSCHAFTEN<br />

Die <strong>ARA</strong> AG ist Mitglied in Interessenvertretungen,<br />

Expertenforen und Organisationen im In- und Ausland.<br />

Die <strong>ARA</strong> nutzt diese Plattformen zum Informations- und<br />

Interessenaustausch und stellt dabei auch ihr Know-how<br />

zur Verfügung.<br />

Wichtigste Mitgliedschaften<br />

- Wirtschaftskammer Österreich<br />

- WKO – ARGE Nachhaltigkeitsagenda<br />

- PRO EUROPE Packaging Recovery Organisation Europe<br />

- ISWA – International Solid Waste Association<br />

- ÖWAV – Österreichischer Wasser- und<br />

Abfallwirtschaftsverband<br />

- VÖEB – Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe<br />

- Umwelttechnik-Cluster<br />

- Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft<br />

- respACT – <strong>Austria</strong>n Business Council for Sustainable<br />

Development<br />

- PSR – Institut für Public Social Responsibility<br />

17


336.000 TONNEN PAPIERVERPACKUNGEN VERWERTET.


GEScHÄfTS-<br />

ENTWicK-<br />

LUNG<br />

20


Die <strong>ARA</strong> AG finanziert die ordnungsgemäße Sammlung,<br />

Erfassung, Sortierung und Verwertung gebrauchter<br />

Verpackungen und die ihr behördlich vorgeschriebenen<br />

Aufgaben (z. B. Maßnahmen zur Abfallvermeidung) aus<br />

den Lizenzentgelten ihrer Kunden und den Verwertungserlösen.<br />

Die Geschäftspolitik folgt dem Non-Profit-Prinzip.<br />

Allfällige ungeplante Unterdeckungen oder Überschüsse<br />

der nicht auf Gewinn ausgerichteten Kalkulation werden in<br />

die Tarifkalkulationen der Folgeperioden miteinbezogen.<br />

LIZENZPARTNER<br />

Mehr als 15.400 Unternehmen nutzen das Service der<br />

<strong>ARA</strong> AG. Eine hohe Markterschließung ist nicht nur gesetzlicher<br />

Auftrag, sondern schützt die Wirtschaft vor Wettbewerbsverzerrungen<br />

durch sogenanntes Trittbrettfahren.<br />

Mit einem seriösen Dienstleistungsangebot und starker<br />

Kundenorientierung ist es gelungen, die Position als der<br />

KENNZAHLEN AUS DEM JAHRESABSCHLUSS<br />

(in Mio. €)<br />

GESCHÄFTSENTWICKLUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

zuverlässige Partner der Wirtschaft in Sachen Verpackungsentpflichtung<br />

zu festigen. Durch den forcierten Ausbau des<br />

Internetservice wurde der Kundenkontakt vereinfacht und<br />

beschleunigt. Die Übermittlung der Entpflichtungs- und<br />

Lizenzverträge erfolgt heute fast ausschließlich über das<br />

Internet. <strong>ARA</strong> Kunden können die Meldung ihrer Verpackungsmengen<br />

bequem und sicher als Online-Meldung erledigen<br />

und reduzieren so ihren administrativen Aufwand.<br />

Über Key Account Manager wird dem besonderen Stellenwert<br />

des persönlichen Kontakts Rechnung getragen. Eine<br />

kompetent besetzte Hotline sowie die <strong>ARA</strong> Servicebüros<br />

in Kärnten, Salzburg und Tirol bieten rasche Betreuung<br />

und Problemlösung in ganz Österreich. Durch das Serviceangebot<br />

des <strong>ARA</strong> Tochterunternehmens ARES steht den<br />

Kunden ein weiteres Leistungsspektrum mit zusätzlichem<br />

Nutzen offen.<br />

Den mit der Verpackungslizenzierung und Entsorgung<br />

befassten MitarbeiterInnen eines Kunden bieten die In-<br />

2009 2010 <strong>2011</strong> 1<br />

Eigenkapital 2,155 2,155 2,155<br />

Umsatzerlöse Lizenzeinnahmen 160,848 179,808 158,780<br />

<strong>Altstoff</strong>erlöse 17,956 27,914 39,436<br />

Aufwendungen für Sammlung, Erfassung, Sortierung<br />

und Verwertung<br />

–147,555 –145,189 –148,546<br />

1 Stand: 18.04.2012, vor Feststellung durch die zuständigen Gremien<br />

21


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />

House-Schulungen der <strong>ARA</strong> AG das erforderliche Knowhow<br />

in Bezug auf die VerpackVO und die Entpflichtung und<br />

Entsorgung von Verpackungen.<br />

Die Inhalte werden laufend auf dem letzten Stand gehalten:<br />

Neuerungen bei Lizenzierungskriterien, gesetzliche<br />

Änderungen oder Vereinfachungen in der Abwicklung wie<br />

etwa Online-Meldungen. Darüber hinaus geben Veranstaltungen<br />

– z. B. Exkursionen zu Entsorgern und Verwertern,<br />

Besichtigungen von <strong>Recycling</strong>anlagen und Branchentreffen<br />

– genauere Einblicke in das Leistungsspektrum der <strong>ARA</strong> AG.<br />

LIZENZPARTNERFORUM<br />

Im Lizenzpartnerforum des <strong>ARA</strong> Vereins können interessierte<br />

Kunden aktuelle Informationen über die <strong>ARA</strong> AG erhalten<br />

und Empfehlungen an <strong>ARA</strong> Verein und <strong>ARA</strong> AG richten.<br />

Die Plattform wird von Lizenzpartnern gerne genutzt.<br />

Themen des Jahres <strong>2011</strong> waren neben abfallrechtlichen<br />

Novellen u. a. die Projekte der <strong>ARA</strong> AbfallberaterInnen und<br />

Rechtsfragen der Lizenzierung bei grenzüberschreitendem<br />

Verkehr.<br />

22<br />

ENTWICKLUNG DER LIZENZTARIFE<br />

Die <strong>ARA</strong> Lizenztarife werden getrennt für den Haushalts-<br />

und Gewerbebereich und für jede Tarifkategorie<br />

nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten kalkuliert.<br />

Sie richten sich im Sinne der Kostenwahrheit nach dem<br />

Aufwand, den die einzelnen Packstoffe im Sammel- und<br />

Verwertungskreislauf verursachen. Die Tarife werden vor<br />

Veröffentlichung extern auditiert und verpflichtend dem<br />

BMLFUW vorgelegt.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> konnten die Lizenztarife gegenüber dem Vorjahr<br />

in zwei Schritten um gesamt 13 % gesenkt werden. Ein<br />

konsequenter Sparkurs und die Erholung der <strong>Altstoff</strong>märkte<br />

während des Jahres ermöglichten es, die meisten Tarife<br />

mit Jahresbeginn 2012 abermals um rund 10 % zu senken.<br />

Die Lizenztarife 2012 sind mit durchschnittlich 133 €/t die<br />

niedrigsten seit Bestehen der <strong>ARA</strong>. AnlAge Die 3 zur <strong>ARA</strong> lizenzvereinbArung<br />

beweist damit<br />

die langjährige Konsequenz in ihrer Non-Profit-Politik und<br />

gibt Einsparungen und ungeplante Überschüsse an ihre<br />

Kunden weiter.<br />

Stand: 01.01.2012<br />

TarifüberSichT<br />

Gültig ab 01.01.2012<br />

<strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Mariahilfer Straße 123, 1062 Wien, Österreich<br />

Tel.: +43.1.599 97-0, Fax: +43.1.595 35 35<br />

araag@ara.at, www.ara.at<br />

Tarife in € pro kg exkl. USt.<br />

Packstoffe ab 01.07.<strong>2011</strong> ab 01.01.2012<br />

1.1. Verkaufsverpackung-Papier* 0,115 0,100<br />

1.2. Transportverpackung-Papier 0,040 0,037<br />

2. Einweg-Glasverpackung 0,071 0,071<br />

3. Holz 0,013 0,011<br />

4. Keramik 0,170 0,140<br />

5.1. Ferrometalle klein < 3 l 0,260 0,235<br />

5.2. Ferrometalle groß ≥ 3 l (und Metallumreifungsbänder) 0,110 0,090<br />

5.3. Aluminium 0,420 0,380<br />

6. Textilien 0,265 0,200<br />

7.0. Kunststoffe klein* 0,620 0,590<br />

7.1. EPS (z. B. Styropor®) ≥ 0,1 kg/VE** 0,190 0,190<br />

8. Materialverbunde (ohne Getränkeverbundkartons) 0,600 0,580<br />

9.<br />

Industrie-/Gewerbe- und Große<br />

Kunststoffverpackungen (IGP)<br />

Folien ≥ 1,5 m²<br />

9.1.<br />

Trayfolien ≥ 0,25 m²<br />

(und entweder ≥ 6 VE** Food oder ≥ 3 VE** Non-Food)<br />

Umreifungsbänder; Klebebänder<br />

Hohlkörper ≥ 5 l<br />

0,105 0,100<br />

9.2.<br />

Säcke > 10 l, Netzsäcke ≥ 25 l<br />

Kartuschen<br />

Formkörper ≥ 0,15 kg (ohne EPS)<br />

0,105 0,100<br />

10. Packstoffe auf biologischer Basis<br />

* inklusive Tragetaschen<br />

** VE = Verkaufseinheit<br />

0,450 0,450<br />

Firmenbuchnummer: 38398v, Sitz Wien, Handelsgericht Wien, DVR: 0731358, UID: ATU 16019902<br />

zertifiziert nach ÖNORM EN ISO 9001, Reg. Nr. 1191/0, zertifiziert nach ÖNORM EN ISO 14001, Reg. Nr. 1185/0<br />

Investkredit Bank AG, BLZ 18160, Kto. 414 700 310 00, BIC: VBOE AT WWINV, IBAN: AT 781816041470031000


üBERPRüFUNG DER LIZENZPARTNER<br />

Die <strong>ARA</strong> AG führt durch beauftragte Wirtschaftsprüfungskanzleien<br />

regelmäßig Meldungsüberprüfungen bei ihren<br />

Lizenzpartnern durch, um Wettbewerbsverzerrungen<br />

geringstmöglich zu halten. Diese Dienstleistung gewährleistet<br />

gleiche Bedingungen für alle Kunden und schützt<br />

diese vor ungerechten Kostennachteilen gegenüber<br />

Konkurrenten, die ihren Pflichten aus der VerpackVO nicht<br />

ordnungsgemäß nachkommen. Im Jahr <strong>2011</strong> überprüften<br />

die Wirtschaftsprüfungskanzleien Ernst & Young GmbH<br />

und Deloitte GmbH im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG mehr als 900<br />

Lizenzpartner.<br />

ERGEBNISSE DER LIZENZPARTNERPRüFUNG<br />

1 Prozentangaben ohne Ausgleich von Rundungsdifferenzen.<br />

2 Prüfungen werden im Zuge von Folgeprüfungen abgeschlossen.<br />

3 Bei dieser Prüfungsart werden nur qualitative Feststellungen getroffen.<br />

GESCHÄFTSENTWICKLUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Durchgeführte Prüfungen, davon: 1 479 (100 %) 427 (100 %) 365 (100 %)<br />

100%ig korrekte Prüfungen und Prüfungen mit geringfügigen<br />

Abweichungen unter 10 %<br />

298 (62 %) 249 (58 %) 208 (57 %)<br />

Abgebrochene Prüfungen 2 25 (5 %) 28 (7 %) 25 (7 %)<br />

Prüfungen mit festgestellten wesentlichen Abweichungen 70 (15 %) 60 (14 %) 67 (18 %)<br />

Prüfungen mit Gutschrift 86 (18 %) 90 (21 %) 65 (18 %)<br />

Zusätzlich Plausibilitätstests 191 194 192<br />

Zusätzlich Eco Checks 3 88 76 73<br />

23


ABfALLVER-<br />

MEiDUNG<br />

24


Seit 2004 hat die <strong>ARA</strong> AG rund 3,25 Mio. € zur Förderung<br />

von Abfallvermeidung verwendet. Mit der Förderungsini-<br />

tiative Abfallvermeidung wurden Investitionen von rund<br />

9 Mio. € unterstützt. Die <strong>ARA</strong> setzt damit die Unterstützung<br />

abfallvermeidender Projekte für Wirtschaft,<br />

Forschung, Kommunen und KonsumentInnen fort und<br />

erfüllt ihre Verpflichtung, über die Abfallverwertung hinaus<br />

Maßnahmen zur Abfallvermeidung zu fördern.<br />

FORSCHUNG IM RESSOURCEN-<br />

MANAGEMENT<br />

Seit 2003 besteht der von der <strong>ARA</strong> AG anfangs als<br />

Stiftungsprofessur finanzierte Lehrstuhl für Ressourcenmanagement<br />

an der Technischen Universität Wien. Eine<br />

enge Kooperation ermöglicht es seither, Sammlung und<br />

Verwertung an neueste Forschungsergebnisse anzupassen<br />

und gleichzeitig unternehmerische Praxis in Lehrinhalte<br />

einfließen zu lassen. Die <strong>ARA</strong> AG sieht sich damit in ihrer<br />

Stiftungsentscheidung und als Initiatorin von Spitzenforschung<br />

im Bereich des Ressourcenmanagements bestätigt.<br />

<strong>ARA</strong> LECTURES<br />

Mit den <strong>ARA</strong> Lectures bieten das Center for Sustainable<br />

Technology (CST) der Technischen Universität Wien und<br />

die <strong>ARA</strong> AG eine Plattform der Information, Inspiration und<br />

des Austauschs mit führenden internationalen ReferentInnen.<br />

Ressourcen im materiellen und immateriellen Sinn<br />

bilden den thematischen Bogen dieser Vorlesungsreihe.<br />

<strong>2011</strong> fanden zwei <strong>ARA</strong> Lectures statt, die auch über einen<br />

Livestream im Internet verfolgt werden konnten.<br />

Unter dem Titel „Wissen_schafft Zukunft” beschäftigte sich<br />

Dieter Imboden in der 7. <strong>ARA</strong> Lecture mit der Ressource<br />

Wissen und dem Beitrag der Universitäten. Prof. Dr. Dieter<br />

Imboden lehrt an der ETH Zürich. Er ist Präsident des Nationalen<br />

Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds<br />

zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und der<br />

Vereinigung der Präsidenten der europäischen Forschungsförderungsorganisationen.<br />

ABFALLVERMEIDUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Für die 8. <strong>ARA</strong> Lecture konnte die ehemalige norwegische<br />

Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland gewonnen<br />

werden. Vor 25 Jahren hat Gro Harlem Brundtland, die<br />

damalige Vorsitzende der Weltkommission für Umwelt und<br />

Entwicklung, den Begriff „Nachhaltigkeit” entscheidend<br />

geprägt. Der unter dem Namen „Brundtland-Report” bekannte<br />

Abschlussbericht wurde im April 1987 veröffentlicht<br />

und gilt heute noch als umweltpolitischer Meilenstein. In<br />

ihrem Vortrag „Our Common Future” ging sie den Fragen<br />

nach, was aus dem Nachhaltigkeitskonzept von damals<br />

wurde, wo wir heute stehen und was uns in der Zukunft<br />

erwartet.<br />

<strong>ARA</strong> BEST STUDY AWARD<br />

Der Lehrgang „Environmental Technology and International<br />

Affairs” (ETIA) der Diplomatischen Akademie gemeinsam<br />

mit der TU Wien vermittelt als Post-Graduate-Studium<br />

die für Umweltschutz als Querschnittsmaterie geforderte<br />

fachspezifische Qualifikation, bei der sowohl technisches<br />

Know-how als auch politische und wirtschaftliche Kompetenzen<br />

notwendig sind.<br />

<strong>2011</strong> vergab die <strong>ARA</strong> AG zum zweiten Mal den „<strong>ARA</strong> Best<br />

Study Award” für AbsolventInnen des ETIA-Programmes<br />

und fördert mit dem Preis die Lehre und Forschung in<br />

moderner Abfallwirtschaft, die den gesamten Produktlebenszyklus<br />

– von der Herstellung über den Verkauf bis hin<br />

zum Konsum – umfasst.<br />

Die <strong>ARA</strong> knüpft mit dieser Unterstützung an ihre lange<br />

Tradition von Kooperationen mit universitärer Lehre und<br />

Forschung in Ressourcenmanagement und Abfallvermeidung<br />

an.<br />

25


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT ABFALLVERMEIDUNG<br />

FÖRDERUNGSINITIATIVE<br />

ABFALLVERMEIDUNG<br />

Die von der <strong>ARA</strong> AG im Jahr 2005 initiierte „Förderungsinitiative<br />

Abfallvermeidung” hat sich in den letzten Jahren<br />

etabliert und wurde auch <strong>2011</strong> fortgesetzt. Zusammen mit<br />

der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der Wirtschaftskammer<br />

Österreich unterstützte die <strong>ARA</strong> AG im Jahr<br />

<strong>2011</strong> Projekte zur Umsetzung von Abfallvermeidungsmaßnahmen<br />

in Unternehmen, kommunalen Dienststellen und<br />

Betrieben sowie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.<br />

Insgesamt wurden <strong>2011</strong> 204.000 € an Fördergeldern für<br />

abfallrelevante Investitionen in Höhe von rund 2 Mio. €<br />

vergeben.<br />

26<br />

AUSZEICHNUNGEN FüR ABFALL-<br />

VERMEIDENDE MASSNAHMEN<br />

Um Unternehmen zu prämieren, die Maßnahmen zur<br />

Ressourcenschonung umsetzen, verleiht die <strong>ARA</strong> AG auch<br />

Auszeichnungen im Rahmen etablierter österreichischer<br />

Prämierungen.<br />

Im Rahmen des „Emballissimo” übernahm die <strong>ARA</strong> AG<br />

die Patronanz für den Innovationspreis der Jury, bei<br />

dem Ressourcenschonung eine wesentliche Rolle spielt.<br />

<strong>2011</strong> erhielt eine von der Rondo Ganahl AG für die RIESS<br />

KELOmat GmbH produzierte Transportverpackung für<br />

Aromapots den <strong>ARA</strong> Sonderpreis. Die Verpackung vereint<br />

eine Reihe funktionaler Anforderungen kostengünstig und<br />

umweltschonend.<br />

Mit einem Sonderpreis zum Green Packaging Star Award<br />

zeichnete die <strong>ARA</strong> <strong>2011</strong> Maßnahmen im Verpackungsbereich<br />

aus, die in besonderem Maße zur Ressourcenschonung<br />

und Abfallvermeidung beitragen. Prämiert wurde<br />

die Revolutionary Laminate Tube der Pirlo Tubes GmbH.<br />

Dabei wird die umweltfreundliche Produktion von Tuben<br />

in erster Linie durch die Reduktion des Rohstoffverbrauchs<br />

sichergestellt.<br />

2012 werden auch wieder der „Staatspreis Vorbildliche<br />

Verpackungen” des Lebens- und Wirtschaftsministerium<br />

und der Innovationspreis der Abfallwirtschaft „Phönix”<br />

verliehen, in deren Rahmen die <strong>ARA</strong> AG erneut Sonderpreise<br />

vergeben wird.


ABFALLVERMEIDUNG BEI<br />

GROSSVERANSTALTUNGEN<br />

Die <strong>ARA</strong> AG engagiert sich bei Großveranstaltungen für<br />

die Vermeidung von Abfällen und setzt sich z. B. für den<br />

Einsatz von Gläsern und Mehrwegbechern anstelle von<br />

Einwegbechern ein. Dazu werden Event-Veranstalter in<br />

Hinblick auf Abfallvermeidung und Entsorgung beraten,<br />

aber auch KonsumentInnen direkt bei den Veranstaltungen<br />

informiert. <strong>2011</strong> wurde dieses Service u. a. beim Erntedankfest<br />

am Wiener Heldenplatz, dem Mistfest Wien, dem<br />

Steirischen Frühjahrsputz, den Behindertensporttagen und<br />

den Sauberhaften Festen Niederösterreich genutzt.<br />

AGR-FONDS FüR<br />

ABFALLVERMEIDUNG<br />

ABFALLVERMEIDUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Aus dem AGR-Fonds für Abfallvermeidung unterstützt<br />

<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH (AGR) vorbildliche Maßnahmen<br />

zur Abfallvermeidung. Im Jahr <strong>2011</strong> förderte AGR 10<br />

Projekte, die mit bis zu 100 % der Projektinvestitionen<br />

unterstützt werden. Die Vielzahl an Einreichungen und die<br />

Vielfalt der Projekte zeigen, dass Umwelt- und Klimaschutz<br />

für Österreichs Unternehmen und Behörden einen hohen<br />

Stellenwert haben. Die geförderten Projekte bewirken Abfallvermeidung<br />

durch Bewusstseinsbildung, Weiterbildung<br />

oder den Aufbau geeigneter Netzwerke.<br />

27


212.000 TONNEN GLASVERPACKUNGEN VERWERTET.


SAMMLUNG<br />

UND VER-<br />

WERTUNG<br />

30


FLÄCHENDECKENDES<br />

SAMMELSYSTEM<br />

Verpackungen stellen mit ihrer Typen- und Materialvielfalt<br />

besondere Anforderungen an die Flexibilität eines<br />

Sammelsystems. Für sie alle sind bequeme und wirtschaftliche<br />

Lösungen anzubieten, die eine effiziente Sammlung<br />

und ökologisch sinnvolle Verwertung ermöglichen. Die<br />

Verpackungssammlung des <strong>ARA</strong> Systems trägt diesen<br />

unterschiedlichen Anforderungen sowohl bei der Haushaltssammlung<br />

der österreichischen Städte und Gemeinden<br />

als auch bei den Anfallstellen in Handel, Gewerbe und<br />

Industrie durch bedarfsgerechte Lösungen Rechnung.<br />

Die grundlegenden Anforderungen an Gestaltung und<br />

Dimensionierung der Sammelsysteme für Haushalte und<br />

Betriebe werden der <strong>ARA</strong> AG vom BMLFUW in den Genehmigungsbescheiden<br />

vorgegeben. Das BMLFUW legt auch<br />

die Erfassungs- und Verwertungsquoten für die einzelnen<br />

Packstoffe fest, die jedes Jahr zu erreichen und nachzuweisen<br />

sind.<br />

SAMMEL-/ERFASSUNGSLEISTUNG DES <strong>ARA</strong> SYSTEMS <strong>2011</strong> –<br />

HAUSHALTE, GEWERBE UND INDUSTRIE (in Tonnen)<br />

PACKSTOFF<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

<strong>2011</strong> wurden insgesamt 834.304 t Verpackungsabfälle mit<br />

der getrennten Sammlung und den ergänzenden Sammelschienen<br />

erfasst. In dieser Menge sind 37.960 t der in<br />

Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und<br />

Wien im Restmüll erfassten und energetisch genutzten<br />

kleinen und/oder verschmutzten Leichtverpackungen<br />

enthalten. Auch 8.266 t mit den Leichtverpackungen mitgesammelte<br />

Getränkeverbundkartons (GVK) der Öko-Box<br />

Sammelgesellschaft m.b.H. sind in diese Erfassungsmenge<br />

mit eingerechnet.<br />

Rund 514.700 t (62 %) der erfassten Verpackungen stammen<br />

aus dem haushaltsnahen Bereich (Haushalte sowie<br />

Kleingewerbe, das bei Eignung in die Haushaltssammlung<br />

eingebunden wird). Etwa 319.600 t (38 %) der erfassten Verpackungen<br />

sind Verpackungen aus Gewerbe und Industrie.<br />

SAMMELMENGE 1 ERFASSUNGSMENGE<br />

ZUSÄTZLICH 2<br />

ERFASSUNGSMENGE<br />

GESAMT<br />

Papier, Karton, Pappe, Wellpappe 335.805 – 335.805<br />

Glas<br />

Leichtverpackungen (Kunststoffe,<br />

218.875 – 218.875<br />

Materialverbunde, textile Faserstoffe,<br />

Keramik, Holz, Packstoffe<br />

auf biologischer Basis)<br />

180.940 39.196 220.136<br />

Metall 32.190 7.611 39.801<br />

Holz 3 19.687 – 19.687<br />

Gesamt 787.497 46.807 834.304<br />

1 Sammelmenge brutto (inklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie 8.266 t Getränkeverbundkartons für Öko-Box) für Papier, Karton, Pappe, Wellpappe:<br />

Nettomenge Papierverpackungen<br />

2 1.236 t über andere Sammelschienen sowie 37.960 t über die kommunale Restmüllsammlung erfasste Leichtverpackungen; 7.611 t über andere Sammelschienen erfasste<br />

Metallverpackungen<br />

3 exklusive der in der Leichtverpackungssammlung mitgesammelten 158 t Holzverpackungen<br />

31


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

HAUSHALTSSAMMLUNG<br />

In ganz Österreich stehen den KonsumentInnen bequeme<br />

und flexible Sammelsysteme für <strong>ARA</strong> lizenzierte Verpackungen<br />

zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit Entsorgern,<br />

Städten, Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden<br />

steuern die <strong>ARA</strong> AG und für Glas die AGR GmbH den bedarfsgerechten<br />

Ausbau der Sammelsysteme. Den Rahmen<br />

setzen dabei die quantitativen Auflagen des BMLFUW.<br />

Neben der Zielsetzung, die Behälterausstattung und den<br />

Abfuhrrhythmus bestmöglich den örtlichen Bedürfnissen<br />

anzupassen, liegt das Hauptaugenmerk auf einer möglichst<br />

kosteneffizienten Erfassung der Verpackungsabfälle.<br />

32<br />

<strong>2011</strong> standen für die Sammlung der Verpackungen aus<br />

Haushalten mit insgesamt 1.493.638 Behältern um rund<br />

2,0 % mehr als 2010 zur Verfügung. Die Behälteranzahl<br />

wurde bei den Sammelfraktionen Papier, Leichtverpackungen<br />

und Metall erhöht.<br />

Parallel nahm auch die Zahl der an die Leichtverpackungssammlung<br />

mittels Sacksammlung angebundenen Haushalte<br />

zu. Ende <strong>2011</strong> waren bereits über 1,46 Mio. Haushalte<br />

(2010: 1,4 Mio.) an diese besonders bequeme Form der<br />

Verpackungssammlung angeschlossen, bei der die Gelben<br />

Sammelsäcke ab Haus abgeholt werden.<br />

HAUSHALTSSAMMLUNG: SAMMELBEHÄLTER UND AN DIE SACKSAMMLUNG<br />

ANGESCHLOSSENE HAUSHALTE <strong>2011</strong> (Stand: Dezember <strong>2011</strong>, in Stück)<br />

PAPIER GLAS LEICHTVERPACKUNGEN METALL SUMME<br />

Sammelbehälter<br />

Sammelbehälter<br />

Sammelbehälter<br />

An die Sack-<br />

sammlung an-<br />

geschlossene<br />

Haushalte<br />

Sammelbehälter<br />

Sammelbehälter<br />

Burgenland 107.131 1.165 2.276 97.851 1.512 112.084<br />

Kärnten 83.871 3.013 11.238 115.382 2.377 100.499<br />

Niederösterreich 468.777 25.472 106.090 443.009 13.354 613.693<br />

Oberösterreich 119.866 7.146 37.414 190.807 3.070 167.496<br />

Salzburg 22.844 1.658 15.898 113.054 1.127 41.527<br />

Steiermark 204.530 30.384 51.531 283.560 19.728 306.173<br />

Tirol 16.903 2.323 4.770 74.056 2.339 26.335<br />

Vorarlberg 5.752 1.975 376 139.380 1.428 9.531<br />

Wien 93.708 7.250 9.204 2.801 6.138 116.300<br />

Österreich 1.123.382 80.386 238.797 1.459.900 51.073 1.493.638


Der Sammeleifer der Österreicherinnen und Österreicher<br />

ist ungebrochen. Mit der Haushaltssammlung, die auch<br />

haushaltsähnliche Gewerbebetriebe umfassen kann, wurden<br />

514.688 t Verpackungen erfasst und – nach Aussortierung<br />

und Abzug von stoffgleichen Nichtverpackungen,<br />

Müll und der für Öko-Box erfassten Getränkeverbundkartons<br />

– 462.580 t verwertet. Die Steigerung der Erfassungsmenge<br />

um 10.861 t (2,2 %) gegenüber 2010 ist auf die<br />

erhöhten Sammelmengen bei Papier, Glas und Leichtverpackungen<br />

zurückzuführen. Die verwertete Menge an<br />

Verpackungen konnte gegenüber dem Vorjahr um 9.148 t<br />

(2,0 %) gesteigert werden.<br />

HAUSHALTSSAMMELMENGE <strong>2011</strong> NACH BUNDESLÄNDERN 1<br />

(in Tonnen)<br />

PAPIER 2 GLAS LEICHTVER-<br />

PACKUNGEN<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Die Pro-Kopf-Sammelmenge an Verpackungen und Altpapier<br />

lag mit 117,9 kg im Jahr <strong>2011</strong> über dem Vorjahreswert<br />

von 116,8 kg. Exklusive Druckerzeugnisse ergibt sich für<br />

<strong>2011</strong> eine Sammelmenge von 55,7 kg Verpackungen pro<br />

EinwohnerIn. An der Spitze der Bundesländer lag erneut<br />

Vorarlberg mit 148,7 kg.<br />

Berücksichtigt man noch den industriell-gewerblichen<br />

Bereich, so erhält man <strong>2011</strong> die Gesamtmenge an verwerteten<br />

Verpackungen von 93,1 kg pro Kopf.<br />

METALL HOLZ SUMME<br />

Burgenland 22.441 8.923 7.258 1.506 40.128<br />

Kärnten 40.610 14.401 6.938 1.912 63.861<br />

Niederösterreich 115.401 38.000 25.479 5.818 184.698<br />

Oberösterreich 100.393 37.221 24.974 4.820 167.408<br />

Salzburg 30.968 15.420 9.935 1.373 57.696<br />

Steiermark 95.795 38.077 27.149 5.381 166.402<br />

Tirol 40.399 27.921 22.284 3.561 94.165<br />

Vorarlberg 30.520 12.198 9.918 2.359 54.995<br />

Wien 125.147 26.714 6.279 3.341 161.481<br />

Österreich 601.674 218.875 140.214 30.071 6 990.834<br />

Zusätzlich erfasste<br />

Verpackungen 3 39.196 7.611 46.807<br />

Summe Verpackungen brutto4 78.721 218.875 179.410 37.682 6 514.688<br />

Summe Verpackungen netto5 78.721 211.848 141.637 30.216 158 462.580<br />

1 inklusive der haushaltsnahen Sammlung aus dem Kleingewerbe, die bei Eignung in die Haushaltssammlung eingebunden wird<br />

2 gemeinsame Erfassung von Druckerzeugnissen und Verpackungen<br />

3 1.236 t über die Papiersammlung sowie 37.960 t über die kommunale Restmüllsammlung erfasste Leichtverpackungen; 7.611 t über andere Sammelschienen erfasste<br />

Metallverpackungen<br />

4 inklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie bei der Leichtverpackungssammlung mitgesammelte Getränkeverbundkartons für Öko-Box (8.266 t)<br />

5 Nettomenge an verwerteten Verpackungen exklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie bei der Leichtverpackungssammlung mitgesammelte Getränkeverbundkartons<br />

für Öko-Box (8.266 t)<br />

6 Die Haushaltsmenge an Holzverpackungen (158 t) wurde bei der Leichtverpackungssammlung mitgesammelt.<br />

33


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

EVENTENTSORGUNG<br />

Zur Verbesserung der getrennten Erfassung von Getränkeverpackungen<br />

im Freizeitbereich bietet die <strong>ARA</strong> AG ein<br />

spezielles Service der Entsorgung bei Großveranstaltungen<br />

und anderen Anfallstellen des Unterwegskonsums und des<br />

Freizeitbereichs, wie z. B. Schwimmbäder oder Autobahnrastplätze.<br />

Diese Dienstleistung richtet sich an Entsorgungsunternehmen,<br />

Veranstalter, Sponsoren und Gebietskörperschaften<br />

und umfasst die Bereitstellung der Sammelinfrastruktur<br />

sowie die Organisation der Verpackungssammlung und<br />

-verwertung.<br />

<strong>2011</strong> wurden vom <strong>ARA</strong> Event-Service 43 Großveranstaltungen<br />

betreut. Gesamt konnten rund 702.200 BesucherInnen<br />

an 133 Veranstaltungstagen die getrennte Sammlung von<br />

Einwegverpackungen nutzen.<br />

GEWERBE- UND INDUSTRIE-<br />

ENTSORGUNG<br />

Die Verpackungsentsorgung aus Handel, Gewerbe und<br />

Industrie ist seit Beginn ein Schwerpunkt in der Leistungspalette.<br />

Rund 38 % der von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten<br />

Verpackungen stammen aus Industrie- und Gewerbebetrieben.<br />

Zusammen mit der Kleingewerbeentsorgung, die<br />

vielfach im Zuge der Haushaltssammlung erfolgt, liegt die<br />

Gewerbekomponente der <strong>ARA</strong> AG sogar über 50 %. Die<br />

Sammelmenge lag mit 319.616 t rund 3,5 % unter dem<br />

Vorjahreswert.<br />

Die <strong>ARA</strong> AG konnte sich in Österreich mit einem ständig<br />

wachsenden Dienstleistungsangebot als Benchmark der<br />

Verpackungsentsorgung etablieren. Neue Entsorgungslösungen<br />

für Kunden aus Industrie und Gewerbe, erhöhter<br />

Kundenservice für Lizenzpartner und Anfallstellen, das<br />

durchgängige Single-Supplier-Angebot und spürbare<br />

Verwaltungsvereinfachungen bei einem sehr attraktiven<br />

34<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis haben die <strong>ARA</strong> AG zum führenden<br />

Partner für Entsorgungsfragen bei Verpackungsabfall<br />

gemacht.<br />

Die Eintrittskarte zur Gewerbeentsorgung der <strong>ARA</strong> AG ist<br />

die Anmeldung als Anfallstelle beim Anfallstellen Service<br />

(AS). Mit dieser Einrichtung übernimmt die <strong>ARA</strong> AG alle<br />

für Lizenzpartner und Anfallstellen in der Verpackungsverordnung<br />

vorgesehenen Dokumentations- und Nachweispflichten.<br />

Darüber hinaus berät das AS bei Fragen der<br />

betrieblichen Verpackungsentsorgung und kontrolliert<br />

die Lizenzierung der gesammelten Verpackungen. Ziel<br />

der Kontrollmaßnahmen ist der Schutz der Lizenzpartner<br />

und Anfallstellen vor zusätzlichen Kostenbelastungen, die<br />

durch das Einbringen von Nichtverpackungen und nichtlizenzierten<br />

Verpackungen verursacht würden. Rund 20.000<br />

Anfallstellen nutzen bereits das AS der <strong>ARA</strong> AG.<br />

Die <strong>ARA</strong> AG bietet den betrieblichen Anfallstellen aus Handel,<br />

Gewerbe und Industrie entsprechend dem jeweiligen<br />

Verpackungsanfall drei spezielle Entsorgungssysteme:<br />

individuelle Gewerbe- und industrieentsorgung<br />

Die individuelle Entsorgung der Verpackungsabfälle im<br />

Rahmen des <strong>ARA</strong> Gewerbe- und Industriesystems bietet<br />

den Kunden größtmögliche Flexibilität:<br />

- Freie Entsorgerwahl und damit Nutzung des<br />

Wettbewerbs am Entsorgermarkt<br />

- Individuelle Gestaltung des Sammelsystems<br />

- Abgeltung von Vorleistungen bei sortenreiner Anlieferung<br />

In ganz Österreich stehen rd. 130 Übernahmestellen der<br />

<strong>ARA</strong> AG zur unentgeltlichen Abgabe von lizenzierten<br />

Verpackungen zur Verfügung. Die Verpackungen müssen<br />

nach Sammelfraktionen getrennt und restentleert sein;<br />

die Anlieferung kann durch die Betriebe selbst oder durch<br />

ein beauftragtes Entsorgungsunternehmen eigener Wahl<br />

erfolgen. An den Übernahmestellen erfolgen sowohl die<br />

Qualitätskontrolle der Anlieferungen als auch der Nachweis<br />

der Lizenzierung der abgegebenen Verpackungen.


Kleingewerbeentsorgung<br />

Verschiedene Entsorgungsmodelle sind speziell auf die Anforderungen<br />

von gewerblichen Anfallstellen abgestimmt,<br />

die ein geringes Verpackungsaufkommen aufweisen. Im<br />

Zuge der Geschäftsstraßenentsorgung oder in der Kleingewerbeentsorgung<br />

im Rahmen der Haushaltssammlung<br />

werden einzelne Packstoffarten aus Gewerbebetrieben mit<br />

einem definierten Höchstaufkommen regelmäßig und unentgeltlich<br />

abgeholt. Derartige Sammlungen werden separat<br />

für Papierverpackungen, Kunststoff-Folien und Kunststoff-Hohlkörper<br />

oder EPS durchgeführt. Darüber hinaus<br />

werden im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG regional unterschiedlich an<br />

rund 1.300 von Kommunen und Abfallwirtschaftsverbänden<br />

betriebenen <strong>Recycling</strong>höfen (<strong>Altstoff</strong>sammelzentren,<br />

<strong>Altstoff</strong>sammelinseln, Wertstoffsammelzentren, Mistplätze)<br />

sortenreine lizenzierte Verpackungen aus gewerblichen<br />

Kleinanfallstellen übernommen.<br />

Direktentsorgung<br />

SAMMELMENGE AUS GEWERBE UND INDUSTRIE <strong>2011</strong> 1<br />

(netto, in Tonnen)<br />

Mit der Direktentsorgung bietet die <strong>ARA</strong> AG ein bedarfsgerechtes<br />

Abfallmanagement für große Anfallstellen, für<br />

die eine sinnvolle Kombination von innerbetrieblichen<br />

Sammel- und Verwertungsmaßnahmen mit Leistungen<br />

der <strong>ARA</strong> AG oft die kostengünstigste Lösung darstellt.<br />

Anfallstellen können ihre eigene innerbetriebliche Logistik<br />

für die Erfassung von Verpackungen nutzen und in das <strong>ARA</strong><br />

System einbinden. Voraussetzung sind Mindestmengen.<br />

VERWERTUNG VON<br />

VERPACKUNGSABFÄLLEN<br />

Die Erfassungsmenge an Verpackungen aus Haushalt,<br />

Industrie und Gewerbe betrug <strong>2011</strong> rund 834.300 t und lag<br />

damit um rd. 0,1 % knapp unter dem Vorjahresniveau.<br />

PACKSTOFFE SAMMELMENGE<br />

Papier, Karton, Pappe, Wellpappe 257.084<br />

Leichtverpackungen (Kunststoffe, Materialverbunde, textile Faserstoffe, Keramik) 40.726<br />

Metall 2.119<br />

Holz 19.687<br />

Gesamt 319.616<br />

1 Die gewerblichen Mengen beim Packstoff Glas (9.507 t) sind in den Daten der Haushaltssammlung ausgewiesen.<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

35


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

Von dieser Erfassungsmenge wurden im vergangenen Jahr<br />

782.196 t von mehr als 70 Verwertungspartnern stofflich<br />

und thermisch verwertet, und damit das Niveau von 2010<br />

gehalten werden. Die Differenz zur Erfassungsmenge<br />

resultiert aus mitgesammelten Nichtverpackungen, Müll<br />

und planmäßig erfassten Getränkeverbundkartons. 86 %<br />

konnten stofflich wiederverwertet werden, die übrige Menge<br />

wurde einer thermischen oder energetischen Nutzung<br />

zugeführt.<br />

Nach Packstoffen untergliedert, entfielen 43 % der Verwertungsmengen<br />

auf Papier, Karton, Pappe und Wellpappe,<br />

27 % auf Glas, 23 % auf Leichtverpackungen, 4 % auf<br />

Metall und 3 % auf Holz. Die vom BMLFUW vorgegebenen<br />

Erfassungs- und Verwertungsquoten konnten auch <strong>2011</strong><br />

bei allen Packstoffen eingehalten oder übertroffen werden.<br />

VERWERTUNGSLEISTUNG IM <strong>ARA</strong> SYSTEM <strong>2011</strong> 1<br />

(in Tonnen)<br />

PACKSTOFF<br />

36<br />

STOFFLICH THERMISCH/<br />

ENERGETISCH<br />

GESAMT<br />

Papier, Karton, Pappe, Wellpappe 335.805 – 335.805<br />

Glas 211.848 – 211.848<br />

Leichtverpackungen (Kunststoffe, Materialverbunde, textile<br />

Faserstoffe, Keramik, Packstoffe auf biologischer Basis)<br />

75.949 106.4142 182.363<br />

Metall 32.335 – 32.335<br />

Holz 13.864 5.981 19.845<br />

Summe 669.801 112.395 782.196<br />

1 Nettomengen an Verpackungen (exklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie 8.266 t Getränkeverbundkartons für Öko-Box)<br />

2 inklusive 37.960 t über die kommunale Restmüllsammlung erfasste und energetisch genutzte Menge an Leichtverpackungen


PAPIERVERPACKUNGEN<br />

SAMMLUNG<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> sammelte die <strong>ARA</strong> AG insgesamt 335.805 t<br />

Papierverpackungen, das bedeutet im Vergleich zum<br />

Vorjahr einen Rückgang um 6.979 t (–2,0 %) aufgrund rückläufiger<br />

Mengen aus der Gewerbesammlung.<br />

Mit den bundesweit rund 1.100.000 Sammelbehältern<br />

steht der Bevölkerung ein Sammelsystem zur Verfügung,<br />

das besonders hohe Bequemlichkeit bietet. Die Sammelbehälter<br />

sind auf öffentlich zugänglichen Standplätzen<br />

(Bringsystem) oder direkt beim Haus (Holsystem) aufgestellt.<br />

In größeren Städten gibt es oft eine Kombination<br />

beider Systeme.<br />

Im haushaltsnahen Bereich werden Papierverpackungen<br />

gemeinsam mit anderen Papiererzeugnissen – wie Zeitungen,<br />

Zeitschriften, Drucksorten etc. – in den Altpapiersammelbehältern<br />

mit der Kennfarbe Rot erfasst. Damit kann<br />

die Sammellogistik der haushaltsnahen Sammlung auf die<br />

gesamte in einer Region anfallende Altpapiermenge ausgerichtet<br />

und optimiert werden.<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Für diesen Bereich sind die Städte, Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbände<br />

Vertragspartner der <strong>ARA</strong> AG. Die<br />

<strong>ARA</strong> AG trägt jenen Teil der Kosten für Infrastruktur und<br />

Sammlung, der auf Papierverpackungen entfällt. Durch die<br />

Kooperation mit Gebietskörperschaften bei der Ausschreibung<br />

der Sammelleistungen sind auch unter Beibehaltung<br />

des hohen Leistungsstandards Einsparungen erzielbar.<br />

Die haushaltsnahe Sammlung erbrachte im Jahr <strong>2011</strong> bundesweit<br />

601.674 t Altpapier und konnte gegenüber dem<br />

Vorjahr gesteigert werden. Papier- und Pappeverpackungen<br />

werden vor allem auf <strong>Recycling</strong>höfen erfasst. Dies hat<br />

zur Folge, dass der durchschnittliche Anteil an Papierverpackungen<br />

in der kommunalen Altpapiersammlung von<br />

16,7 % im Jahr 1997 auf 13,1 % im Jahr <strong>2011</strong> zurückgegangen<br />

ist. Diese Entwicklung belegt auch die nachhaltige Wirkung<br />

der in diesem Zeitraum aufgebauten und von der <strong>ARA</strong><br />

AG finanzierten sortenreinen Erfassung von Verpackungen<br />

aus Papier, Karton, Pappe und Wellpappe über Geschäftsstraßenentsorgung<br />

(GESTRA) und <strong>Recycling</strong>höfe.


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

Die gesamte Altpapier Sammelmenge aus Österreichs<br />

Haushalten betrug im bundesweiten Durchschnitt 71,6 kg<br />

pro EinwohnerIn.<br />

Die unterschiedlichen spezifischen Sammelleistungen<br />

in den einzelnen Bundesländern lassen allerdings keinen<br />

Vergleich in Bezug auf das „Umweltbewusstsein” der Bevölkerung<br />

zu, sondern sind in erster Linie auf regional unterschiedliche<br />

Haushalts- und Sammelstrukturen zurückzuführen.<br />

So ist etwa in Wien die Pro-Kopf-Sammelmenge<br />

höher, weil das Altpapier aus gewerblichen Kleinanfallstellen<br />

zum Teil über die haushaltsnahe Behältersammlung<br />

entsorgt wird. Vor allem in Oberösterreich, Salzburg und<br />

Tirol werden hingegen nennenswerte Altpapiermengen<br />

über <strong>Recycling</strong>höfe, Alt- und Wertstoffsammelzentren<br />

gesammelt.<br />

Der Großteil der Papierverpackungen – <strong>2011</strong> waren das<br />

rund 206.000 t oder rund 61 % der Sammelmenge der <strong>ARA</strong><br />

AG – wird im Rahmen der Entsorgung von Handel, Gewerbe<br />

und Industrie erfasst.<br />

ERFASSUNGSMENGE PAPIERVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />

(in Tonnen)<br />

38<br />

302.364<br />

2002<br />

302.985<br />

2003<br />

315.967<br />

2004<br />

324.354<br />

2005<br />

336.326<br />

2006<br />

344.116<br />

2007<br />

Gemeinsam mit der Sammelmenge aus der Direktentsorgung<br />

wurden über die individuelle Betriebsentsorgung im<br />

Jahr <strong>2011</strong> 166.661 t Papierverpackungen gesammelt. Das<br />

bedeutet einen Rückgang um rund 9.300 t (–5,3 %) gegenüber<br />

dem Vorjahr. Ursache sind einerseits konsequente<br />

Maßnahmen zur Ausgrenzung von nicht <strong>ARA</strong> lizenziertem<br />

Material, zum anderen wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />

Sammelmengen anderen Gewerbesystemen angedient.<br />

Für gewerbliche Kleinanfallstellen bietet die <strong>ARA</strong> AG weitere<br />

und auf die Anforderungen der Anfallstellen und die<br />

regionalen Voraussetzungen abgestimmte Entsorgungslösungen.<br />

Mit der Geschäftsstraßenentsorgung werden<br />

lizenzierte Papierverpackungen aus Gewerbebetrieben<br />

mit einem durchschnittlichen Anfall von 15 bis 100 kg pro<br />

Woche regelmäßig unentgeltlich abgeholt. Im Jahr <strong>2011</strong><br />

wurden bundesweit rund 27.000 Anfallstellen in über<br />

300 zumeist wöchentlich oder 14-tägig durchgeführten<br />

GESTRA-Touren entsorgt.<br />

346.133<br />

2008<br />

340.618<br />

2009<br />

342.784<br />

2010<br />

335.805<br />

<strong>2011</strong><br />

350.000<br />

300.000<br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000


Darüber hinaus werden in rd. 1.300 von Kommunen und<br />

Abfallwirtschaftsverbänden betriebenen <strong>Recycling</strong>höfen<br />

lizenzierte Papierverpackungen aus privaten Haushalten<br />

sowie von gewerblichen Kleinanfallstellen sortenrein erfasst.<br />

Bundesweit wurden <strong>2011</strong> in der GESTRA 39.284 t<br />

(–2,0 %) und in den <strong>Recycling</strong>höfen 51.139 t (+1,9 %) Papierverpackungen<br />

gesammelt.<br />

VERWERTUNG<br />

Die von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten Papierverpackungen<br />

(335.805 t) wurden in sieben Produktionsstätten zur Gänze<br />

einer stofflichen Verwertung zugeführt.<br />

Altpapier ist in der modernen Papiererzeugung ein bedeutender<br />

Rohstoff. Zahlreiche technische Weiterentwicklungen<br />

ermöglichen den Einsatz von Altpapier in vielen Produktgruppen<br />

der Papierindustrie. So kann das gesamte in<br />

Österreich gesammelte Altpapier für die Erzeugung neuer<br />

Papierprodukte eingesetzt werden. Damit im Zusammen-<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

hang steht ein weiterer Vorteil der getrennten Altpapiersammlung:<br />

Altpapier, getrennt vom Restmüll erfasst und<br />

sauber gesammelt, muss weder deponiert noch verbrannt<br />

werden. Dadurch entfallen aufwändige Maßnahmen zur<br />

Restmüllbehandlung und -beseitigung, Restmüllkosten<br />

werden reduziert.<br />

Altpapier wird in unterschiedlichen Sorten zur Verarbeitung<br />

bereitgestellt. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen<br />

gemischte Qualitäten (Verpackungen und sonstiges<br />

Altpapier) und homogene Qualitäten (wie „reine Wellpappe”<br />

oder „Zeitungen und Illustrierte”). Die für bestimmte<br />

Papierprodukte erforderliche Homogenität wird zum einen<br />

bereits bei der Erfassung erzielt, wie dies vor allem bei Altpapier<br />

aus Handel, Gewerbe und Industrie der Fall ist; zum<br />

anderen müssen spezifische, für die Produktion erforderliche<br />

Qualitäten durch Sortierung gewonnen werden. Dies<br />

gilt für Altpapier aus der haushaltsnahen Sammlung. In<br />

diesem Bereich wird mehr als die Hälfte der Sammelware<br />

sortiert, und die Verpackungen sowie das sonstige Altpapier<br />

(Zeitungen, Illustrierte) werden getrennt verwertet.<br />

SAMMELBEHÄLTER UND HAUSHALTSNAHE ALTPAPIERSAMMELMENGE <strong>2011</strong><br />

NACH BUNDESLÄNDERN (PAPIERERZEUGNISSE UND -VERPACKUNGEN)<br />

SAMMELBEHÄLTER SAMMELMENGEN (t) PRO-KOPF-MENGE (kg)<br />

Burgenland 107.131 22.441 78,8<br />

Kärnten 83.871 40.610 72,7<br />

Niederösterreich 468.777 115.401 71,6<br />

Oberösterreich 119.866 100.393 71,1<br />

Salzburg 22.844 30.968 58,2<br />

Steiermark 204.530 95.795 79,1<br />

Tirol 16.903 40.399 56,9<br />

Vorarlberg 5.752 30.520 82,5<br />

Wien 93.708 125.147 73,0<br />

Österreich 1.123.382 601.674 71,6<br />

39


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

Der verbleibende Teil der Verpackungen wird gemeinsam<br />

mit dem sonstigen Altpapier in gemischter Form verwertet.<br />

Neben Hygienepapieren und Zeitungsdruckpapieren ist die<br />

Herstellung von Vorprodukten für die Verpackungserzeugung<br />

ein wesentlicher Einsatzbereich für Altpapier. Verpackungen<br />

aus Papier, Karton, Pappe und Wellpappe werden<br />

in Österreich zu einem hohen Anteil, manche Sorten<br />

praktisch zur Gänze aus Altpapier hergestellt. Papier kann<br />

den Kreislauf von Produktion und Verwertung mehrmals<br />

durchlaufen. Allerdings führt jede <strong>Recycling</strong>stufe zu einer<br />

Abnützung. Im Durchschnitt können Fasern etwa sechsmal<br />

im <strong>Recycling</strong> eingesetzt werden, ehe sie schließlich gemeinsam<br />

mit Verunreinigungen und Farbresten als „Reject”<br />

aus dem Produktionsprozess ausgeschieden werden.<br />

SAMMELMENGEN PAPIERVERPACKUNGEN HAUSHALTE, GESTRA/RECYCLINGHÖFE,<br />

BETRIEBSENTSORGUNG <strong>2011</strong> (netto, in Tonnen)<br />

ANFALLSTELLEN SAMMELMENGE<br />

Haushaltssammlung 601.674<br />

davon Verpackungen 78.721<br />

GESTRA 39.284<br />

<strong>Recycling</strong>höfe 51.139<br />

Betriebsentsorgung 166.661<br />

Gesamt 858.758<br />

davon Verpackungen 335.805<br />

40


LEICHTVERPACKUNGEN<br />

SAMMLUNG<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> sammelte die <strong>ARA</strong> AG 220.136 t Leichtverpackungen<br />

aus Haushalt, Industrie und Gewerbe.<br />

Im Haushaltsbereich stehen zwei Modelle im Einsatz: In<br />

rund 60 % des Bundesgebiets werden Verpackungen aus<br />

Kunststoffen und Materialverbunden – gemeinsam mit<br />

Holz-, Textil- und Keramikverpackungen sowie Verpackungen<br />

auf biologischer Basis – im Gelben Sack und in der<br />

Gelben Tonne gesammelt.<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

In Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten wird über<br />

drei Millionen EinwohnerInnen die gezielte Sammlung<br />

von Plastikflaschen, gegebenenfalls in Kombination mit<br />

Metallverpackungen, angeboten. Hier wurde die getrennte<br />

Sammlung im Einvernehmen mit den Städten, Gemeinden<br />

und Abfallverbänden auf stofflich verwertbare Kunststoffverpackungen<br />

ausgerichtet. Andere Leichtverpackungen<br />

können in diesen Regionen über den Restmüll entsorgt<br />

und energetisch genutzt werden, wobei die Kosten dafür<br />

von der <strong>ARA</strong> AG aus den Lizenzentgelten und nicht aus der<br />

kommunalen Müllgebühr getragen werden.<br />

41


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

Bei rund 1,9 Mio. Haushalten – und somit deutlich mehr<br />

als der Hälfte aller Haushalte – erfolgt die Abholung der<br />

Leichtverpackungen oder Plastikflaschen bequem ab Haus<br />

im so genannten Holsystem. In ländlichen Gebieten kommt<br />

dabei vorrangig die Sammlung mit dem Gelben Sack zum<br />

Einsatz, in städtischen Regionen meist die Gelbe Tonne.<br />

Das bereitgestellte Sammelvolumen wurde, der Entwicklung<br />

der Sammelmenge entsprechend, in den letzten<br />

Jahren kontinuierlich angepasst. Mit einem Pro-Kopf- Sammelvolumen<br />

von 648 Liter pro EinwohnerIn und Jahr konnte<br />

<strong>2011</strong> eine Sammelmenge von 16,7 kg pro EinwohnerIn<br />

erzielt werden. Nach Aussortierung der Fehlwürfe wurden<br />

aus der Haushaltssammlung 110.707 t (netto) Leichtverpackungen<br />

zur Verwertung übergeben. Darin enthalten sind<br />

8.266 t planmäßig mitgesammelte Getränkeverbundkartons.<br />

37.960 t wurden über die kommunale Restmüllsammlung<br />

erfasst und in Müllverbrennungsanlagen (MVA) ener-<br />

ERFASSUNGSMENGE LEICHTVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />

(in Tonnen)<br />

42<br />

getisch genutzt, 1.236 t Materialverbunde wurden in der<br />

Papiersammlung mitgesammelt und stofflich verwertet.<br />

In einem ergänzenden Sammelmodul stehen den österreichischen<br />

Haushalten rund 700 Sammelzentren (<strong>Recycling</strong>höfe)<br />

zur Verfügung. Bei diesen kontrollierten Übernahmestellen,<br />

die auch für die Übernahme von Verpackungen<br />

aus Gewerbebetrieben offen stehen, konnten im Jahre<br />

<strong>2011</strong> zusätzlich rd. 8.400 t Leicht- und Metallverpackungen<br />

erfasst und der Verwertung zugeführt werden.<br />

Die Praxis zeigt, dass durch Systemoptimierungen und<br />

gezielte Öffentlichkeitsarbeit von <strong>ARA</strong> AG, Kommunen und<br />

Entsorgern eine gleichbleibend hohe Qualität der gesammelten<br />

Verpackungen erreicht werden kann. Seit 1998<br />

konnte der Fehlwurfanteil in der Leichtverpackungssamm-<br />

lung im Bundesdurchschnitt von über 31 % auf 20 % gesenkt<br />

werden.<br />

151.107 162.116 170.978 168.010 189.682 199.078 203.253 205.933 215.165<br />

2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

220.136<br />

<strong>2011</strong><br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000


Seit 2007 steht die Leichtverpackungssammlung auch als<br />

Sammelsystem für Packstoffe auf biologischer Basis zur<br />

Verfügung. Eine alternative Erfassung solcher Verpackungen<br />

über die Biotonne ist aufgrund der Verwechslungsgefahr<br />

mit Kunststoffverpackungen und damit vorprogrammierten<br />

Fehlwürfen und Qualitätsproblemen derzeit nicht<br />

sinnvoll – verantwortliche Vertreter von Landesregierungen,<br />

Abfallwirtschaftsexperten und Betreiber von Kompostierungsanlagen<br />

haben starke Bedenken gegenüber<br />

einer möglichen Miterfassung über die Biotonne geäußert.<br />

Die Sammlung von Packstoffen auf biologischer Basis<br />

erfolgt daher je nach Sammelregion über die Gelbe Tonne,<br />

den Gelben Sack oder gemeinsam mit der kommunalen<br />

Restmüllerfassung. Die erfassten biogenen Verpackungen<br />

werden dabei überwiegend einer CO 2 -neutralen thermischen<br />

bzw. energetischen Verwertung zugeführt.<br />

Etwa 20 % der erfassten Leichtverpackungen stammen<br />

aus der Gewerbe- und Industrieentsorgung. <strong>2011</strong> waren es<br />

40.726 t.<br />

VERWERTUNG<br />

Die <strong>ARA</strong> AG organisiert und garantiert die verordnungskonforme<br />

Verwertung der gesammelten Leichtverpackungen.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 182.363 t Leichtverpackungen<br />

verwertet (2010: 178.342 t).<br />

STOffLicHE VERWERTUNG<br />

70.012 t Kunststoffverpackungen wurden sortenrein, das<br />

heißt getrennt nach Kunststoffarten, zur stofflichen Verwertung<br />

übergeben (2010: 71.304 t).<br />

Die Verpackungen werden zerkleinert, gewaschen, getrocknet,<br />

geschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Dieses<br />

Granulat wird von Kunststoffverarbeitungsbetrieben als<br />

Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt. Da<br />

verschiedene Kunststoffe bei unterschiedlichen Temperaturen<br />

schmelzen und sich in geschmolzenem Zustand auch<br />

nicht mischen, ist eine genaue Sortierung der Verpackun-<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

gen unbedingt notwendig und eine wichtige Voraussetzung<br />

für qualitativ hochwertiges Granulat.<br />

PET eignet sich als leichtes und bruchsicheres Verpackungsmaterial<br />

für Getränkeflaschen, im Non-Food- Bereich<br />

auch als Schachtel, Blister oder Sichtfenster. Ein<br />

bedeutender Einsatzbereich der zu Flakes verarbeiteten<br />

PET-Flaschen ist der Faserbereich. Durch den Einsatz neuer<br />

technischer Verfahren ist es trotz der hohen hygienischen<br />

Anforderungen an Lebensmittelverpackungen bereits<br />

möglich, aus PET-Recyclat Produkte für den Lebensmittelbereich<br />

herzustellen, die sich nicht von Verpackungen<br />

aus Neuware unterscheiden. So wird heute bereits ein<br />

beträchtlicher Teil der von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten PET-<br />

Flaschen bei der Produktion neuer PET-Getränkeflaschen<br />

im so genannten Bottle-to-Bottle-<strong>Recycling</strong> eingesetzt.<br />

Stoffliche Verwertung ist unter bestimmten Voraussetzungen<br />

auch für unsortierte und gemischte Verpackungen<br />

(MKF) möglich. Dabei werden zerkleinerte und zu groben<br />

Körnern agglomerierte Verpackungen ohne die Zwischenstufe<br />

einer Granulaterzeugung direkt zu neuen Produkten<br />

verarbeitet. Auf diese Weise lassen sich allerdings nur<br />

einfach geformte und massive Produkte wie z. B. Platten,<br />

Rinnen oder Dacheindeckungen herstellen. Insgesamt<br />

wurden im Jahr <strong>2011</strong> 4.701 t an gemischten Leichtverpackungen<br />

von der <strong>ARA</strong> AG einer stofflichen Verwertung zugeführt<br />

(2010: 4.009 t). Über die Papiersammlung wurden<br />

zusätzlich 1.236 t an Materialverbunden mitgesammelt<br />

und stofflich verwertet (2010: 1.281 t).<br />

THERMiScH-ENERGETiScHE VERWERTUNG<br />

<strong>2011</strong> wurden 68.454 t an gemischten Leichtverpackungen<br />

einer thermischen Verwertung zugeführt (2010: 68.948 t).<br />

Kunststoffe als Erdölprodukte sind wertvolle Energieträger.<br />

Vermengte und verunreinigte Kunststoffverpackungen<br />

und Materialverbunde werden zerkleinert, aufbereitet und<br />

zur Energieerzeugung in industriellen Anlagen genutzt. Sie<br />

ersetzen so fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas): Der<br />

Heizwert von einem Kilogramm Kunststoff entspricht in<br />

43


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

etwa dem von einem Liter Heizöl. Typische Verwender sind<br />

Zementwerke oder die Zellstoffindustrie.<br />

In den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich,<br />

Salzburg und Kärnten werden kleinteilige Leichtverpackungen<br />

(<strong>2011</strong>: 37.960 t, 2010: 32.800 t) gemeinsam mit<br />

dem Restmüll gesammelt und in Müllverbrennungsanlagen<br />

verbrannt. Dadurch wird Energie erzeugt, mit der kommunale<br />

Einrichtungen und Fernwärmenetze versorgt werden.<br />

SAMMELBEHÄLTER UND AN DIE SACKSAMMLUNG ANGESCHLOSSENE HAUSHALTE<br />

SOWIE HAUSHALTSNAHE SAMMELMENGE VON LEICHTVERPACKUNGEN <strong>2011</strong> NACH<br />

BUNDESLÄNDERN<br />

44<br />

SAMMEL-<br />

BEHÄLTER<br />

AN DIE SACKSAMMLUNG<br />

ANGESCHL. HAUSHALTE<br />

SAMMEL-<br />

MENGEN (t) 1<br />

PRO-KOPF-<br />

MENGE (kg)<br />

Burgenland 2.276 97.851 7.258 25,5<br />

Kärnten 11.238 115.382 6.938 12,4<br />

Niederösterreich 106.090 443.009 25.479 15,8<br />

Oberösterreich 37.414 190.807 24.974 17,7<br />

Salzburg 15.898 113.054 9.935 18,7<br />

Steiermark 51.531 283.560 27.149 22,4<br />

Tirol 4.770 74.056 22.284 31,4<br />

Vorarlberg 376 139.380 9.918 26,8<br />

Wien 9.204 2.801 6.279 3,7<br />

Österreich 238.797 1.459.900 140.214 16,7<br />

1 inklusive 158 t Holzverpackungen und für die ÖKO-BOX mitgesammelte 8.266 t Getränkeverbundkartons


METALLVERPACKUNGEN<br />

SAMMLUNG<br />

Die Metallverpackungssammlung erfasste <strong>2011</strong> insgesamt<br />

39.801 t Verpackungen aus Ferrometall und Aluminium.<br />

Etwa 2.100 t (5 %) der <strong>2011</strong> erfassten Metallverpackungen<br />

stammen aus der Gewerbe- und Industrieentsorgung, der<br />

Großteil (95 %) aus der haushaltsnahen Sammlung.<br />

Die Haushaltssammlung erfolgt vorwiegend mit Sammelbehältern<br />

(„Blaue Tonnen”) auf zentralen Sammelinseln, in<br />

einigen Regionen werden Metallverpackungen gemeinsam<br />

mit den Leichtverpackungen mitgesammelt und anschließend<br />

aussortiert. Mit einem Sammelvolumen von 112 l pro<br />

EinwohnerIn und Jahr wurde <strong>2011</strong> eine Pro-Kopf-Sammelmenge<br />

von 3,6 kg bzw. eine Gesamtsammelmenge von<br />

30.071 t erzielt. In Ergänzung zur getrennten Sammlung<br />

wurden <strong>2011</strong> auch rd. 7.600 t Metallverpackungen aus<br />

anderen Abfällen erfasst und einer stofflichen Verwertung<br />

zugeführt.<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

In einigen Sammelregionen werden mit den Metallverpackungen<br />

auch andere Metalle (Kleineisen, Haushaltsschrott)<br />

mitgesammelt. <strong>2011</strong> wurden dabei rund 3.600 t<br />

metallische Nichtverpackungen einer Verwertung zugeführt.<br />

Die anteiligen Kosten dafür werden von den Gebietskörperschaften<br />

getragen.<br />

VERWERTUNG<br />

fERROMETALL<br />

Stahlblech, zumeist mit Zinn zu Weißblech veredelt, bildet<br />

das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Dosen,<br />

Kanistern, Verschlüssen und anderen Packmitteln. Das<br />

Anwendungsspektrum reicht dabei von Getränken über<br />

Nahrungs- und Genussmittel bis zu chemisch-technischen<br />

Füllgütern.<br />

Die getrennt gesammelten Verpackungen werden in Sortieranlagen<br />

oder Shredderbetrieben konditioniert: Durch<br />

die unterschiedlichen Verfahren (Magnetabscheidung,


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

Shredder) wird das Material maschinell sortiert, dadurch<br />

von anderen Metallen sowie Fremd- und Störstoffen<br />

getrennt und so für den Einsatz im Stahlwerk aufbereitet.<br />

Zu Paketen verpresst oder zu Shredderschrott verdichtet,<br />

gelangt der Verpackungsschrott zum Verwerter, wo das<br />

Altmetall – im Gemenge mit anderen Schrottsorten und<br />

Roheisen – als hochwertiger Rohstoff bei der Stahlerzeugung<br />

eingesetzt wird.<br />

So werden aus gebrauchten Lebensmittel- und Tierfutterdosen,<br />

Speiseöldosen, Schnupftabakdöschen oder<br />

Farbeimern schließlich hochwertiger Baustahl, Waschmaschinengehäuse,<br />

Auto- und Flugzeugkomponenten<br />

oder Eisenbahnschienen. Durch die zu 100 % stoffliche<br />

Verwertung von gebrauchten Verpackungen aus Ferrometallen<br />

werden Rohstoffe, Energie, Luft und Wasser bei<br />

der Herstellung von neuen Produkten aus Ferrometallen<br />

eingespart, und Deponieraum wird entlastet.<br />

46<br />

ALUMiNiUM<br />

ERFASSUNGSMENGE METALLVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />

(in Tonnen)<br />

41.464<br />

2002<br />

42.072<br />

2003<br />

41.812<br />

2004<br />

40.821<br />

2005<br />

41.813<br />

2006<br />

41.129<br />

2007<br />

Aluminium wird in der Verpackungstechnik in erster Linie<br />

als blanke Folie (Schokoladefolie etc.) oder als lackiertes<br />

bzw. bedrucktes Aluminium (Getränkedosen, Joghurtbecherdeckel<br />

etc.) eingesetzt. Darüber hinaus findet<br />

Aluminium in Materialverbunden gemeinsam mit anderen<br />

Packstoffen wie Kunststoff oder Papier Verwendung. Die<br />

Aluminiumverpackungen werden aus der Metallsammelware<br />

der <strong>ARA</strong> AG entweder durch händische Sortierung<br />

aussortiert oder mit Hilfe von Wirbelstromabscheidern<br />

durch Separierung der elektrisch leitfähigen Materialien<br />

von den nichtleitfähigen abgetrennt. Dieses Verfahren wird<br />

in den österreichischen Shredderbetrieben angewandt.<br />

41.101<br />

2008<br />

40.558<br />

2009<br />

40.340<br />

2010<br />

39.801<br />

<strong>2011</strong><br />

50.000<br />

40.000<br />

30.000<br />

20.000<br />

10.000


Für das Wiederaufschmelzen von Aluminium benötigt man<br />

nur etwa 5 % der Energie, die zur Herstellung der gleichen<br />

Menge Primärmaterial erforderlich ist. Aluminium hat<br />

außerdem den Vorteil der unbegrenzten Wiedereinsetzbarkeit<br />

und Verwertbarkeit, ohne dass seine spezifischen Eigenschaften<br />

wie Festigkeit, Verformbarkeit, Leitfähigkeit,<br />

Korrosionsbeständigkeit, physiologische Unbedenklichkeit<br />

usw. verloren gehen. Blankes und lackiertes Aluminium<br />

kann problemlos recycelt werden. Besteht eine Verpackung<br />

zum überwiegenden Teil, d. h. zu mehr als 50 %, aus Aluminium,<br />

so kann sie einem Umschmelzvorgang unterworfen<br />

werden.<br />

SAMMELBEHÄLTER UND HAUSHALTSNAHE SAMMELMENGE VON<br />

METALLVERPACKUNGEN <strong>2011</strong> NACH BUNDESLÄNDERN<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

SAMMELBEHÄLTER SAMMELMENGEN (t) PRO-KOPF-MENGE (kg)<br />

Burgenland 1.512 1.506 5,3<br />

Kärnten 2.377 1.912 3,4<br />

Niederösterreich 13.354 5.818 3,6<br />

Oberösterreich 3.070 4.820 3,4<br />

Salzburg 1.127 1.373 2,6<br />

Steiermark 19.728 5.381 4,4<br />

Tirol 2.339 3.561 5,0<br />

Vorarlberg 1.428 2.359 6,4<br />

Wien 6.138 3.341 1,9<br />

Österreich 51.073 30.071 3,6<br />

47


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

HOLZVERPACKUNGEN<br />

SAMMLUNG<br />

Holzverpackungen werden zum überwiegenden Teil in<br />

Gewerbe und Industrie eingesetzt und über die betriebliche<br />

Sammlung der <strong>ARA</strong> AG erfasst (<strong>2011</strong>: 19.687 t), 158 t<br />

wurden <strong>2011</strong> in der Leichtverpackungssammlung mitgesammelt.<br />

VERWERTUNG<br />

Holz hat als Rohstoff für die Erzeugung von Packmitteln<br />

eine lange Tradition. Es gibt kaum einen anderen Rohstoff,<br />

der auf so einfache, umweltfreundliche und kostengünstige<br />

Art einer Verwertung zugeführt werden kann.<br />

Die sortierten Holzpackmittel werden in Zerkleinerungsund<br />

Aufbereitungsanlagen zu Holzspänen verarbeitet. Die<br />

ERFASSUNGSMENGE HOLZVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />

(in Tonnen)<br />

48<br />

17.045<br />

2002<br />

16.979<br />

2003<br />

18.539<br />

2004<br />

18.241<br />

2005<br />

17.674<br />

2006<br />

18.497<br />

2007<br />

so gewonnenen Holzspäne werden in der Holzwerkstoffindustrie<br />

zur Herstellung von Spanplatten (stoffliche Verwertung),<br />

in Verbrennungsanlagen zur Energiegewinnung<br />

(thermische Verwertung) und als Strukturmaterial bei der<br />

Kompostierung von biogenen Abfällen verwendet. Da bei<br />

der Herstellung von Holzpackmitteln keine mit Holzschutzmitteln<br />

imprägnierten Hölzer verwendet werden, können<br />

die zu Hackgut konditionierten Holzpackmittel sowohl<br />

der stofflichen und thermischen Verwertung als auch der<br />

Kompostierung unbedenklich zugeführt werden.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 19.845 t Holzpackmittel der Verwertung<br />

zugeführt. Davon fanden 12.980 t Einsatz als Rohstoff<br />

in der Spanplattenindustrie, 5.981 t Holzpackmittel<br />

gelangten in Form von Energiehackgut in die thermische<br />

Verwertung. Diese Menge an biogenem Brennmaterial<br />

ersetzte so Öl im Ausmaß von rund 1.200 t. 884 t wurden in<br />

Kompostieranlagen als Strukturmaterial verwertet.<br />

21.023<br />

2008<br />

22.719<br />

2009<br />

20.719<br />

2010<br />

19.687<br />

<strong>2011</strong><br />

25.000<br />

20.000<br />

15.000<br />

10.000<br />

5.000


GLASVERPACKUNGEN<br />

<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH (AGR) organisiert Sammlung<br />

und Verwertung von Glasverpackungen für ganz Österreich<br />

und ist Partner der <strong>ARA</strong> AG für die Entpflichtung von<br />

Glasverpackungen. Sie gibt die Sammel- und Verwertungsgarantie<br />

für den Packstoff Glas und ist per Bescheid des<br />

BMLFUW als Sammel- und Verwertungssystem für den<br />

Packstoff Glas anerkannt.<br />

<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> sorgt für bestmögliche Qualität<br />

der Sammelware, damit Primärrohstoffe in einem hohen<br />

Ausmaß durch Altglas ersetzt werden können. Das entlastet<br />

die Umwelt: Rohstoffe und Energie werden gespart,<br />

CO 2 -Emissionen reduziert – ein überaus wertvoller Beitrag<br />

zum Klimaschutz.<br />

Das Umweltmanagementsystem nach EMAS-Verordnung<br />

Nr. 1221/2009 und ISO 14001 gewährleistet die kontinu-<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

ierliche Verbesserung der Umweltleistungen im gesamten<br />

Glaskreislauf und wurde bereits mehrfach national und<br />

international ausgezeichnet. AGR ist eine Non-Profit-<br />

Gesellschaft, nicht geplante Überschüsse werden über die<br />

Lizenztarifkalkulation der nächsten Jahre rückgeführt. Sie<br />

gehört mit je 50 % Anteilen der Stölzle Oberglas GmbH und<br />

der Vetropack <strong>Austria</strong> GmbH.<br />

SAMMLUNG<br />

<strong>2011</strong> sammelte <strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH (AGR)<br />

218.875 t Glasverpackungen im Rahmen des <strong>ARA</strong> Systems<br />

und lieferte sie zur stofflichen Verwertung an die Glasindustrie.<br />

In dieser Menge enthalten sind rund 9.500 t, die<br />

bei Industrie und Gewerbe angefallen sind und über die<br />

Haushaltssammlung miterfasst wurden. Insgesamt führten<br />

<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> und Partnerunternehmen rund<br />

230.000 t Altglas in den Rohstoffkreislauf zurück.<br />

49


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> bietet in ganz Österreich ein bequemes<br />

und gut etabliertes Sammelsystem für Altglas. Für<br />

die Sammlung von gebrauchten Glasverpackungen stehen<br />

rund 80.400 Sammelbehälter für Weißglas und Buntglas in<br />

verschiedener Gruppierung und Größe mit einem Fassungsvolumen<br />

von insgesamt rund 82.000 m³ bereit. Die<br />

getrennte Sammlung von Weiß- und Buntglas ist essentiell,<br />

denn bereits eine grüne Flasche reicht aus, um 500 kg<br />

Weißglas grünlich einzufärben und damit unbrauchbar zu<br />

machen.<br />

Entleerhäufigkeit und Entsorgungsvolumen sind auf die<br />

regionalen Bedürfnisse abgestellt. Die Entleerung der<br />

Behälter erfolgt in urbanen Sammelgebieten bis zu 53-mal<br />

jährlich, in ländlichen Regionen vielfach im Monatsrhythmus.<br />

Österreichweit werden die Behälter im Durchschnitt<br />

16-mal pro Jahr entleert. Aus dem gesamten Behältervolumen<br />

und der Häufigkeit der Abholung errechnet sich das so<br />

genannte Entleervolumen. Es liegt in Österreich bei rund<br />

1.300.000 m³.<br />

50<br />

Entscheidend für 100%iges Glasrecycling ist die Qualität<br />

des gesammelten Altglases. Ausschließlich Glasverpackungen<br />

– getrennt nach Weißglas und Buntglas – dürfen in den<br />

Altglasbehältern entsorgt werden. Um das hohe Niveau<br />

des österreichischen Glasrecyclings noch weiter anzuheben,<br />

setzt AGR auf konsequente und vielfältige Information<br />

und Motivation der BürgerInnen. Speziell für Kinder tritt<br />

Bobby Bottle live und virtuell (www.bobbybottle.at) auf,<br />

Jugendliche und Junggebliebene haben Spaß am Handy-<br />

game <strong>Recycling</strong> Heroes, die website www.agr.at informiert<br />

umfassend und für Personen mit Sehschwäche auch mittels<br />

Screenreader.<br />

VERWERTUNG<br />

ERFASSUNGSMENGE GLASVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />

(in Tonnen)<br />

192.652<br />

2002<br />

194.590<br />

2003<br />

196.462<br />

2004<br />

195.552<br />

2005<br />

201.851<br />

2006<br />

205.035<br />

2007<br />

Glasrecycling ist 100%-<strong>Recycling</strong>. Glasverpackungen können<br />

unendlich oft eingeschmolzen und zu neuen geformt<br />

werden – bei stets gleich hoher Qualität der Glasgebinde.<br />

Dank der Leistungen von <strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> und ihrer<br />

211.887<br />

2008<br />

214.431<br />

2009<br />

216.138<br />

2010<br />

218.875<br />

<strong>2011</strong><br />

250.000<br />

200.000<br />

150.000<br />

100.000<br />

50.000


Partnerunternehmen wurden <strong>2011</strong> aus rund 230.000 t Altglas<br />

neue formschöne Glasverpackungen in 1A-Qualität.<br />

Über 80 % der gesammelten Glasverpackungen werden in<br />

den österreichischen Glaswerken Vetropack <strong>Austria</strong> GmbH<br />

in Pöchlarn und Kremsmünster sowie Stölzle Oberglas<br />

GmbH in Köflach verwertet, der Rest in Glaswerken in<br />

Deutschland, Italien und Tschechien.<br />

Am Anfang der Verwertung stehen in den Glashütten<br />

umfangreiche Sortierprozesse, im Zuge derer Fehlwürfe<br />

und Fremdstoffe sorgfältig entfernt werden. Jede Verunreinigung<br />

erschwert den <strong>Recycling</strong>prozess oder macht ihn im<br />

schlimmsten Fall sogar unmöglich. So verursacht etwa Keramik<br />

Einschlüsse, die die Festigkeit von Glas reduzieren.<br />

In einem ersten Schritt wird das Altglas händisch vorsortiert,<br />

bevor Magnetabscheider, optische Sensoren und<br />

Siebe eine weitere Reinigung vornehmen. Danach kommt<br />

das Altglas in den Schmelzofen, wo es gemeinsam mit den<br />

Glasrohstoffen Quarzsand, Kalk, Dolomit und Soda bei<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

1.580 Grad Celsius geschmolzen und zu neuen Glasverpackungen<br />

geformt wird. Dabei beträgt der Altglasanteil bei<br />

Grünglas bis zu 90 %, bei Weißglas bis zu 60 %.<br />

Altglas schmilzt bei niedrigeren Temperaturen als Primärrohstoffe,<br />

das spart teure Heizenergie für die Schmelzöfen<br />

und trägt damit zur CO 2 -Reduktion bei. Die jährlichen<br />

Gas- und Stromeinsparungen entsprechen dem Energieverbrauch<br />

von ca. 49.000 Haushalten und verkleinern den<br />

CO 2 -Footprint Österreichs.<br />

SAMMELBEHÄLTER UND HAUSHALTSNAHE ALTGLASSAMMELMENGE <strong>2011</strong><br />

NACH BUNDESLÄNDERN<br />

SAMMELBEHÄLTER SAMMELMENGEN (t) 1 PRO-KOPF-MENGE (kg)<br />

Burgenland 1.165 8.923 31,3<br />

Kärnten 3.013 14.401 25,8<br />

Niederösterreich 25.472 38.000 23,6<br />

Oberösterreich 7.146 37.221 26,3<br />

Salzburg 1.658 15.420 29,0<br />

Steiermark 30.384 38.077 31,5<br />

Tirol 2.323 27.921 39,3<br />

Vorarlberg 1.975 12.198 33,0<br />

Wien 7.250 26.714 15,6<br />

Österreich 80.386 218.875 26,0<br />

1 inklusive der in die Haushaltssammlung eingebundenen Sammlung aus dem Kleingewerbe (9.507 t)<br />

51


Lustenau<br />

<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

VERWERTUNGSPARTNER IN ÖSTERREICH <strong>2011</strong><br />

Lauterach<br />

Zirl<br />

Frastanz Rietz<br />

52<br />

Kunststoff (27)<br />

Papier (7)<br />

Holz (25)<br />

Glas (3)<br />

Weißblech und Stahl (4)<br />

Aluminium (5)<br />

Pill<br />

Hall Wattens<br />

Tulln<br />

Oberwölbling<br />

Hörsching Linz Schwertberg<br />

Wien<br />

Kallham<br />

Herzogen-<br />

Ranshofen Grieskirchen Nettingsdorf Pöchlarn<br />

burg<br />

St. Pölten<br />

Leopoldsdorf<br />

Wels<br />

Offenhausen<br />

Himberg<br />

Behamberg<br />

Aschbach<br />

Mannersdorf<br />

Neumarkt/W.<br />

Pitten Müllendorf<br />

Lenzing Kremsmünster<br />

Reichenau<br />

St. Pantaleon<br />

Wulkaprodersdorf<br />

Ebensee<br />

Neudörfl<br />

Leoben-Donawitz<br />

Seekirchen<br />

St. Martin/<br />

Grimming<br />

Schwaz<br />

Frohnleiten<br />

Haus/Ennstal<br />

Graz Gleisdorf<br />

Lend<br />

Köflach<br />

Wietersdorf<br />

Zettling<br />

Seiersberg<br />

St. Stefan<br />

Wildon<br />

Lienz Feistritz/Drau Klagenfurt<br />

Völkermarkt<br />

Haimburg Retznei<br />

Kühnsdorf<br />

Schwarzenau


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />

GüTERSTROMDIAGRAMM<br />

Schematische Darstellung der Sammel- und Verwertungsleistung des <strong>ARA</strong> Systems <strong>2011</strong>, 834.304 t<br />

54<br />

Papierverpackungen<br />

335.805 t<br />

Haushalt Industrie & Gewerbe<br />

Qualitätssicherung (QS)<br />

Stoffliche Verwertung<br />

81 %<br />

stoffliche Verwertung<br />

669.801 t


Glasverpackungen<br />

218.875 t<br />

Haushalt<br />

Qualitätssicherung<br />

(QS)<br />

Stoffliche<br />

Verwertung<br />

Industrie & Gewerbe<br />

Nichtverpackung, Müll<br />

Holz<br />

19.687 t<br />

Industrie & Gewerbe<br />

QS<br />

Nichtverpackungen, Müll<br />

Kompostierung<br />

Thermische Verwertung<br />

Stoffliche Verwertung<br />

Metall<br />

39.801 t<br />

Haushalt<br />

Shredder/<br />

Sortierung<br />

Holz<br />

Stoffliche Verwertung Fe<br />

Vertragliche Mitsammlung<br />

Industrie & Gewerbe<br />

SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Stoffliche Verwertung Alu<br />

Nichtverpackungen,<br />

Müll<br />

NVP, Müll<br />

enthaltene Verpackung, therm. Verwertung<br />

Leichtverpackungen<br />

220.136 t<br />

Haushalt<br />

Sortierte Kunststoff-Fraktion<br />

(Folie, PET, HDPE, PS/PP,<br />

EPS/XPS etc.)<br />

MKF stofflich<br />

Industrie & Gewerbe<br />

Sortierung QS<br />

stoffliche<br />

Verwertung<br />

GVK<br />

NVP, Müll<br />

GVK<br />

stoffliche Verwertung<br />

GVK 8.266 t<br />

14 %<br />

therm. Verwertung/<br />

energetische Nutzung<br />

112.395 t<br />

thermische<br />

Verwertung<br />

Mischkunststoff-Fraktion<br />

thermisch<br />

GVK<br />

NVP, Müll<br />

Vertragliche Mitsammlung<br />

Energetische Nutzung<br />

Müllverbrennungsanlagen<br />

ÖKO-BOX<br />

5 55%<br />

Abfallbehandlung<br />

43.842 t<br />

Materialverbunde aus Papiersammlung, stofflich


UMWELTAUS-<br />

WiRKUNGEN<br />

56


<strong>ARA</strong> AG und AGR GmbH erachten es als ihre Verpflichtung,<br />

ihre Sammel- und Verwertungssysteme so zu gestalten<br />

und zu betreiben, dass das unternehmerische Hauptziel –<br />

die rechtskonforme Entpflichtung zu geringstmöglichen<br />

Kosten – mit möglichst großem ökologischen Nutzen in<br />

Hinblick auf Ressourcenschonung und mit möglichst geringem<br />

volkswirtschaftlichen Aufwand erreicht wird.<br />

ExTERNE UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />

Die positiven externen Umweltauswirkungen der Verpackungssammlung<br />

ergeben sich durch die Reduktion<br />

des CO 2 -Ausstoßes als Folge des <strong>Recycling</strong>s von Papier,<br />

Glas, Leichtverpackungen (im Wesentlichen Kunststoff),<br />

Metall- und Holzverpackungen zu Sekundärrohstoffen<br />

und schließlich durch die Einsparung von Kohle, Heizöl,<br />

Koks und Gas bei der Nutzung der Verpackungsabfälle als<br />

Sekundärenergieträger. Dem steht u. a. der CO 2 -Ausstoß<br />

der Fahrzeuge bei der Sammlung gegenüber.<br />

Die Berechnung der externen Umweltauswirkungen für das<br />

Jahr <strong>2011</strong> wurde mittels eines detaillierten Ökobilanzmodells<br />

durchgeführt, das alle Packstoffe umfasst und seitens<br />

Umweltbundesamt und der TU Wien geprüft wurde. Das<br />

Modell beinhaltet die positiven Auswirkungen (CO 2 -Einsparung)<br />

durch Gewinnung von Sekundärrohstoffen und<br />

Substitution von Brennstoffen ebenso wie die negativen<br />

Auswirkungen (CO 2 -Belastung) durch getrennte Sammlung<br />

und den direkten CO 2 -Ausstoß bei der Verwertung. Die<br />

CO 2 -Einsparung lag im Jahr <strong>2011</strong> mit insgesamt 615.000 t<br />

CO 2 -Äquivalenten aufgrund von Änderungen bei Sammel-<br />

und Verwertungsmengen knapp unter dem Vorjahresniveau<br />

(2010: rd. 620.000 t). Die eingesparte Menge<br />

entspricht 7 % der jährlichen Fahrleistung aller zugelassenen<br />

Pkw in Österreich.<br />

UMWELTAUSWIRKUNGEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Verpackungsentpflichtung durch die <strong>ARA</strong> AG ist somit<br />

nicht nur „klimaneutral”, sondern bringt darüber hinaus<br />

durch die Sammlung und Verwertung von Verpackungen<br />

aktive Umweltentlastungen mit sich. Um dies ihren Kunden<br />

bewusst zu machen, vergibt die <strong>ARA</strong> seit 2009 Klimazertifikate.<br />

Das <strong>ARA</strong> Klimazertifikat ist eine Anerkennung<br />

für verantwortungsbewusste Unternehmen, die durch die<br />

Entpflichtung ihrer Verpackungen bei der <strong>ARA</strong> AG einen<br />

aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />

INTERNE UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />

Um die Umweltauswirkungen in ihrer Gesamtheit feststellen<br />

zu können, werden im Rahmen des Umweltmanagement-Systems<br />

nicht nur die externen Umweltauswirkungen<br />

der <strong>ARA</strong> AG festgehalten, sondern auch die internen<br />

Umweltauswirkungen des Bürobetriebs einer Bewertung<br />

unterzogen, auch wenn sich diese in einer vergleichsweise<br />

vernachlässigbaren Größenordnung bewegen. Die wesentlichen<br />

Faktoren werden, um sie vergleichbar zu machen, in<br />

CO 2 -Äquivalenten dargestellt. Bei den internen Umweltauswirkungen<br />

werden Energieverbrauch (Fernwärme und<br />

Strom) sowie Papierverbrauch als maßgebliche Größen<br />

beobachtet.<br />

NACHHALTIGKEITSAGENDA DER<br />

GETRÄNKEWIRTSCHAFT<br />

Die Nachhaltigkeitsagenda der österreichischen Getränkewirtschaft<br />

ist eine freiwillige Selbstverpflichtung. Mit einer<br />

bisher erreichten durchschnittlichen CO 2 -Einsparung von<br />

jährlich rd. 100.000 t ist sie ein wichtiges Instrument zur<br />

Verringerung der Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen.<br />

Gemeinsam mit der WKO und dem Getränkeverband<br />

gelang es der <strong>ARA</strong> AG, die Bedeutung der<br />

Nachhaltigkeitsagenda weiter zu stärken und die Anzahl<br />

der Mitglieder von 50 auf über 1000 zu erhöhen.<br />

57


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />

Mitte <strong>2011</strong> wurde der Monitoringbericht zur Nachhaltigkeitsagenda<br />

veröffentlicht. Er dokumentiert gegenüber<br />

dem Lebensministerium die Maßnahmen, die von den<br />

Mitgliedern zur Reduktion von CO 2 seit 2008 im Vergleich<br />

zum Basisjahr 2007 umgesetzt wurden.<br />

Noch vor Auslaufen der ursprünglich bis 2017 konzipierten<br />

Nachhaltigkeitsagenda wurde nach Verhandlungen der<br />

Sozialpartner im Sommer <strong>2011</strong> ein Zusatzdokument mit<br />

verschärften und zum Teil neuen Zielen verabschiedet.<br />

Das Maßnahmenbündel „Mehrweg attraktivieren” umfasst<br />

Aktivitäten, die zu einer verstärkten Annahme von Mehrweggetränkegebinden<br />

durch den Konsumenten führen<br />

können. Als solche sind in der Selbstverpflichtung z. B.<br />

die gute Platzierung von Mehrwegflaschen, das Erkenntlichmachen<br />

und die Bewerbung von Mehrweg sowie ein<br />

verstärktes Anbot von regionalen Produkten in Mehrweggebinden<br />

angeführt.<br />

INTERNE UMWELTASPEKTE<br />

58<br />

Zur weiteren Optimierung der ökologischen Performance<br />

von Einweggebinden werden freiwillig die <strong>Recycling</strong>raten<br />

für Eisenmetall- und Nichteisenmetallverpackungen bis<br />

2013 von 65 % auf 70 % angehoben und der Anteil des<br />

Bottle-to-Bottle-<strong>Recycling</strong>s bis 2012 von 6.000 t auf<br />

9.000 t gesteigert.<br />

Zur Eindämmung von Littering wurde bei der WKO eine<br />

Plattform unter Einbeziehung der Sozialpartner, der Gebietskörperschaften<br />

und des BMLFUW eingerichtet, über<br />

die sowohl die Finanzierung als auch die Organisation von<br />

Öffentlichkeitsarbeit zur entsprechenden Bewusstseinsbildung<br />

der Bevölkerung erfolgt.<br />

2010 <strong>2011</strong><br />

Stromverbrauch im Bürobetrieb (in Lifecycle-CO -Äquivalenten) 2 54,2 t 51,4 t<br />

Fernwärme für Heizung und Warmwasser (in Lifecycle-CO -Äquivalenten) 2 25,9 t 29,3 t 1<br />

Mitarbeitermobilität (in CO -Äquivalenten) 2 94,0 t 68,9 t 2<br />

Papierverbrauch (Kopier- und Druckpapier in Tonnen, gemessen am Einkauf) 3,9 t 3,9 t<br />

1 Zusätzliche Büroräume angemietet<br />

2 Neue Datenerfassung mit detaillierter Erhebungsmethode


182.000 TONNEN LEICHTVERPACKUNGEN VERWERTET.


KOMMUNi-<br />

KATiON<br />

62


Der Erfolg der Produzentenverantwortung und der<br />

Verpackungssammlung und -verwertung der <strong>ARA</strong> AG ist<br />

untrennbar mit ihrer Akzeptanz durch Wirtschaft, Politik<br />

und KonsumentInnen verbunden. Seit ihrem Bestehen<br />

setzt die <strong>ARA</strong> AG daher auf intensive Kommunikation mit<br />

allen Bezugsgruppen.<br />

ABFALLBERATERiNNEN ALS SCHNITT-<br />

STELLE ZU DEN KONSUMENTiNNEN<br />

Die Zusammenarbeit mit den rund 250 AbfallberaterInnen<br />

gewährleistet als Vor-Ort-Kommunikation den direkten<br />

Kontakt zu den KonsumentInnen und bewährt sich<br />

seit Jahren. Sie informieren unter Berücksichtigung der<br />

regionalen Unterschiede über die getrennte Verpackungssammlung.<br />

Die <strong>ARA</strong> AG stellt den AbfallberaterInnen für<br />

Veranstaltungen in ihren Regionen Informationsmaterial<br />

und Give-aways zur Verfügung und ermöglicht damit eine<br />

umfangreiche Information der KonsumentInnen.<br />

Um die Leistungen der AbfallberaterInnen auszuzeichnen,<br />

verlieh die <strong>ARA</strong> AG gemeinsam mit dem Magazin Umweltschutz<br />

<strong>2011</strong> bereits zum vierzehnten Mal den Preis<br />

„AbfallberaterIn des Jahres”.<br />

Mit dem Projekt „Start-Ziel-Sieg für den Mehrwegbecher”<br />

belegten Dr. Hassan Sadighi und Erich Prattes vom<br />

AWV Deutschlandsberg den ersten Platz. Im Sinne der<br />

Abfallvermeidung und Ressourcenschonung werden bei<br />

Laufveranstaltungen entlang der Strecke Sammelbags aufgestellt,<br />

in welche die LäuferInnen während des Laufs die<br />

gebrauchten Mehrwegtrinkbecher einwerfen können. Die<br />

Jury zeichnete Erich Prattes gleich ein zweites Mal aus: In<br />

der Kategorie „Persönliches Langzeitengagement” wurde<br />

der Abfallberater und Obmann des Vereins der Steirischen<br />

Abfall- und UmweltberaterInnen für seinen überdurchschnittlichen<br />

Einsatz gewürdigt.<br />

KOMMUNIKATION <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

TRENNT – DAS MAGAZIN DER <strong>ARA</strong> AG<br />

Nach einem Relaunch erscheint der TRENNT nun zweimal<br />

jährlich als Beilage zur Tageszeitung Der Standard. Damit<br />

bietet die <strong>ARA</strong> AG nicht nur Kunden, Sammel- und Verwertungspartnern<br />

und EntscheidungsträgerInnen aus Politik<br />

und Verwaltung eine interessante Lektüre, sondern auch<br />

der breiten Öffentlichkeit. Die Ausgaben <strong>2011</strong> standen unter<br />

den Themenschwerpunkten Ressourcenmanagement<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

KAMPAGNEN<br />

Um das richtige Sammeln und Trennen in Tirol zu fördern,<br />

setzte die <strong>ARA</strong> AG im Juni <strong>2011</strong> in Kooperation mit dem<br />

Land Tirol eine Werbekampagne unter dem Titel „Tirol lässt<br />

die Hüllen fallen” um.<br />

In Wien startete die <strong>ARA</strong><br />

gemeinsam mit der MA 48<br />

der Stadt Wien im August eine<br />

Bewusstseinskampagne zur<br />

Mülltrennung. Die <strong>ARA</strong> konnte<br />

dafür die österreichischen<br />

Chart-Stürmer Trackshittaz<br />

gewinnen, ihren Erfolg „Oida<br />

Taunz!” für die Kampagne<br />

„Oida Trenn!” umzuschreiben.<br />

Mit der Kampagne sollte vor allem<br />

der jugendlichen Zielgruppe<br />

klargemacht werden, dass Mülltrennen sinnvoll ist. Auf<br />

Citylights, Rollingboards, in Inseraten, in Radiospots und<br />

auf beklebten U-Bahnen sowie einer Straßenbahn wurde<br />

fürs Mülltrennen geworben. Nachdem sich die Kampagne<br />

vor allem an Jugendliche wandte, spielte auch Facebook<br />

eine wichtige Rolle: Der Song „Oida Trenn!” steht als Gratisdownload<br />

zur Verfügung, den Code zum Download gibt<br />

es auf den Facebook-Seiten der <strong>ARA</strong> und der MA 48.<br />

Darüber hinaus wurden über Facebook-Gewinnspiele<br />

Trackshittaz-CDs und Meet & Greet-Konzerttickets verlost.


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT KOMMUNIKATION<br />

Unter dem Motto „Alles Trennt” stand in der Ballsaison<br />

eine <strong>ARA</strong> Kampagne mit Österreichs Benimm-Papst Thomas<br />

Schäfer-Elmayer. Mit Citylights und Inseraten wurde<br />

vermittelt, dass auch Verpackungsrecycling zum guten<br />

Ton gehört. Höhepunkt der Kampagne war ein <strong>Recycling</strong>-<br />

Flashmob in der Wiener Innenstadt, bei dem 100 Tanzpaare<br />

unter der Regie von Schäfer-Elmayer für Aufsehen<br />

sorgten. Nach einer Polonaise durch die Wiener Innenstadt<br />

gab Schäfer-Elmayer das magische Kommando, das zum<br />

ersten Mal nicht „Alles Walzer” lautete, sondern „Alles<br />

trennt”. Nach dem Wiener Walzer entsorgten die Tanzpaare<br />

ihre mitgebrachten Flaschen und Dosen schwungvoll in<br />

die dafür vorgesehenen Container. Das Video wurde auf<br />

YouTube zum Download zur Verfügung gestellt.<br />

64<br />

SOCIAL MEDIA<br />

Um Kunden, Partnern und Konsumenten ein noch breiteres<br />

und übersichtlicheres Webservice zu bieten, wurde die<br />

Website der <strong>ARA</strong> neu strukturiert und dem neuen Corporate<br />

Design angepasst.<br />

<strong>2011</strong> startete die <strong>ARA</strong> AG dazu ihre Web-2.0-Aktivitäten<br />

und nutzt seither Facebook, Flickr, Twitter, XING und You-<br />

Tube als Kommunikationskanäle. Damit bietet die <strong>ARA</strong> AG<br />

allen an Abfallvermeidung, Abfallsammlung und <strong>Recycling</strong><br />

Interessierten ein weiteres Kommunikationsmittel zum<br />

direkten Dialog.<br />

Als Medium für den Dialog mit Stakeholdern setzt die <strong>ARA</strong><br />

auf Webinare. Über das Internet können dabei eingeladene<br />

TeilnehmerInnen Vorträgen und Schulungen der <strong>ARA</strong> AG<br />

von ihrem Arbeitsplatz aus folgen. Das Webinar ist interaktiv<br />

ausgelegt und ermöglicht beidseitige Kommunikation<br />

zwischen Vortragendem und Publikum.


VERANSTALTUNGEN UND<br />

UNTERSTüTZUNG<br />

Die <strong>ARA</strong> AG unterstützt Sozialprojekte, wenn auch nicht<br />

durch reine Geldspenden. Im Rahmen der Kinderrallye<br />

<strong>2011</strong>, einer Initiative für behinderte Kinder, organisierte die<br />

<strong>ARA</strong> AG bereits zum vierten Mal eine Spielestation. Dabei<br />

stand nicht nur das richtige Trennen, sondern auch die Unterstützung<br />

dieses engagierten Sozialprojekts des ehemalige<br />

Rallyefahrers Helmut Schindelegger im Mittelpunkt.<br />

Unterstützt wurde auch der Verein T.I.W. – Verein Training,<br />

Integration und Weiterbildung, der benachteiligte<br />

Jugendliche in die Arbeitswelt integriert. Der Verein hilft<br />

Jugendlichen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, beim<br />

Berufseinstieg und bei Problemen am Arbeitsplatz.<br />

Die <strong>ARA</strong> Weihnachtskarten <strong>2011</strong> stammten von der BOJE.<br />

Der Reinerlös fließt direkt den Projekten der BOJE zu, die<br />

traumatisierten Kindern in Form von psychotherapeutischer<br />

Betreuung hilft.<br />

Darüber hinaus wurden folgende gemeinnützige Unternehmen<br />

bzw. Projekte unterstützt: St. Anna Kinderspital,<br />

SC Aktivity – Der Sportclub für Menschen mit besonderen<br />

Bedürfnissen, WienWork integrative Betriebe und AusbildungsgmbH,<br />

Golfen mit Herz.<br />

KOMMUNIKATION <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

65


UMfRAGEN<br />

UND<br />

STUDiEN<br />

66


MEINUNGEN ZUM THEMA<br />

MüLLTRENNUNG<br />

Eine repräsentative IMAS-Umfrage unter 500 KonsumentInnen<br />

im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG zur getrennten Sammlung<br />

von Verpackungen bestätigt: Nachhaltigkeit im Bereich der<br />

Verpackungsentsorgung wird in Österreichs Haushalten<br />

täglich gelebt. 96 % sammeln Verpackungen aus Papier,<br />

Glas, Kunststoff und Metall getrennt vom Restmüll. Die<br />

Idee der getrennten Verpackungssammlung finden 90 %<br />

„sehr gut” bis „gut”. 30 % der Befragten geben an, dass die<br />

getrennt Verpackungssammlung für sie einen zusätzlichen<br />

Zeitaufwand bedeutet, allerdings ist das für 67 % von<br />

ihnen eine selbstverständliche Notwendigkeit.<br />

MüLLTRENNUNG BEI ALTEN UND<br />

NEUEN WIENERiNNEN<br />

Im Rahmen der Untersuchung „Mülltrennung bei Alten und<br />

Neuen Wienern” befragte EthnOpinion im Auftrag der <strong>ARA</strong><br />

insgesamt jeweils 300 BewohnerInnen der Bundeshauptstadt<br />

mit Migrationshintergrund („Neue Wiener”) und<br />

300 in Wien lebende Personen ohne Migrationshintergrund<br />

(„Alte Wiener”). Für 7 von 10 Alten WienerInnen und für<br />

6 von 10 Neuen hat Umweltschutz allgemein einen sehr<br />

beziehungsweise eher hohen Stellenwert. Der Mülltrennung<br />

wird von beiden Gruppen mit 80 Prozent bei den Alten<br />

und 81 Prozent bei den Neuen WienerInnen ein gleich<br />

hoher Stellenwert eingeräumt. Und auch die Bedeutung<br />

der Mülltrennung für den Umweltschutz liegt mit 86 und<br />

82 Prozent in etwa auf gleichem Niveau.<br />

UMFRAGEN UND STUDIEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

Bei Neuen und Alten WienerInnen sind es stets die unter<br />

29-jährigen, die dem Umweltschutz beziehungsweise der<br />

Mülltrennung die geringste Bedeutung zuweisen. Auffällig<br />

sind die Geschlechterunterschiede bei Alten und Neuen<br />

WienerInnen: Während es bei der Einstellung zu Umweltschutz<br />

und Mülltrennung bei Alten WienerInnen kaum<br />

geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, zeigen sich<br />

Frauen mit Migrationshintergrund deutlich „umwelt- und<br />

abfallsensibler” als Männer mit Migrationshintergrund.<br />

EINSTELLUNG ZU<br />

GESCHENKVERPACKUNGEN<br />

KONSUMENTiNNEN STEHEN ZUR VERPACKUNGSSAMMLUNG<br />

Es finden „gut” oder „sehr gut”<br />

Mülltrennung Verpackungssammlung<br />

Im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG untersuchte das Österreichische<br />

Gallup Institut zur Weihnachtszeit die Einstellung der Österreicher<br />

zu Geschenkverpackungen. 86 % der Befragten<br />

entsorgen die Geschenkverpackungen über die getrennte<br />

Sammlung. An der Spitze liegt dabei Geschenkpapier mit<br />

98 %. Neun von zehn Befragten achten auch bei Plastikverpackungen<br />

auf die Mülltrennung. Und mehr als die Hälfte<br />

der Befragten denken bei der Mülltrennung daran das<br />

Verpackungsmaterial von Drähten oder Geschenkschleifen<br />

zu befreien. Bei der Wahl der Verpackungsart hat das<br />

Weihnachtspapier mit 71 % klar die Nase vorn, gefolgt<br />

von Weihnachtssäcken mit 12 % und Zeitungspapier mit<br />

4 %. Ebenfalls 4 % geben an ihre Geschenke gar nicht zu<br />

verpacken.<br />

1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />

<strong>2011</strong><br />

100 %<br />

90 %<br />

80 %<br />

70 %<br />

60 %<br />

50 %<br />

40 %<br />

30 %<br />

20 %<br />

10 %<br />

Quelle: IMAS (<strong>2011</strong>)


MiTARBEi-<br />

TERiNNEN<br />

68


Hinter den Leistungen der <strong>ARA</strong> AG stehen qualifizierte und<br />

motivierte MitarbeiterInnen, die mit ihrem Engagement<br />

den Erfolg des Unternehmens ermöglichen. Die <strong>ARA</strong> AG<br />

MITARBEITERiNNEN<br />

MITARBEITERiNNEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

beschäftigte zum 31.12.<strong>2011</strong> insgesamt 80 Angestellte<br />

und 3 Lehrlinge.<br />

2009 2010 <strong>2011</strong><br />

Angestellte (jeweils zum 31.12.) 82 81 80<br />

Frauen 39 41 40<br />

Männer 43 40 40<br />

Vollzeit 64 64 65<br />

Teilzeit 14 14 15<br />

Karenz 4 3 0<br />

Durchschnitt (inkl. Karenz) 83,2 82,3 79,5<br />

Vollzeitäquivalent (inkl. Karenz) 76,1 74,8 72,8<br />

Lehrlinge 3 2 3<br />

Frauen 2 2 3<br />

Männer 1 0 0<br />

Management<br />

Vorstand Männer 2 2 2<br />

Frauen 0 0 0<br />

AbteilungsleiterInnen Männer 10 10 10<br />

Frauen 1 1 1<br />

Aus- und Weiterbildung durchschnittliche Aufwendungen/MitarbeiterIn (in E) 625 691 717<br />

Arbeitsunfälle 0 0 0<br />

69


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT MITARBEITERiNNEN<br />

ENTLOHNUNG<br />

Bei der Entlohnung gibt es keine geschlechterspezifischen<br />

Unterschiede. Es gehört zu den Grundsätzen der <strong>ARA</strong> AG,<br />

Frauen und Männer bei gleicher Leistung gleich zu entlohnen<br />

und ihnen gleiche Aufstiegschancen zu bieten.<br />

Für besondere Leistungen werden individuelle Prämien<br />

bezahlt. Prämien für AbteilungsleiterInnen sind an Leistungsziele<br />

geknüpft, die in jährlichen Zielvereinbarungen<br />

definiert werden.<br />

Alle MitarbeiterInnen profitieren von einer Reihe freiwilliger<br />

Zusatzleistungen der <strong>ARA</strong> AG, wie Pensionskasse,<br />

Unfallversicherung oder Essenbons.<br />

WEITERBILDUNG<br />

Um die Qualität ihrer Dienstleistungen auf dem hohen<br />

Niveau zu halten und die Motivation zu stärken, fördert die<br />

<strong>ARA</strong> AG die ständige Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen.<br />

Die durchschnittlichen Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung<br />

betrugen im Jahr <strong>2011</strong> pro MitarbeiterIn 717 €.<br />

Die Erhebung des Schulungsbedarfs erfolgt in persönlichen<br />

Gesprächen mit den betroffenen MitarbeiterInnen, meist<br />

im Rahmen des jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächs,<br />

in dem auch Arbeitsschwerpunkte geplant und<br />

Ziele vereinbart werden. Diese Gespräche liefern damit<br />

einen Beitrag zur Optimierung der Arbeitsqualität und<br />

stärken darüber hinaus die interne Kommunikation.<br />

INTERNE KOMMUNIKATION<br />

Das Management der <strong>ARA</strong> AG setzt auf einen offenen und<br />

direkten Dialog mit den MitarbeiterInnen. Die MitarbeiterInnen<br />

sind in keiner ArbeitnehmerInnenvertretung<br />

organisiert.<br />

70<br />

Laufend finden abteilungsinterne und abteilungsübergreifende<br />

Jours fixes statt. Zweimal jährlich werden MitarbeiterInnen-Workshops<br />

organisiert, an denen neben dem<br />

gesamten <strong>ARA</strong> Team auch die Mitarbeiterinnen von ERA,<br />

ARES und NetMan teilnehmen.<br />

Zur umfassenden Information steht den MitarbeiterInnen<br />

das <strong>ARA</strong> Intranet zur Verfügung, das einen breiten Überblick<br />

über das Unternehmen bietet und im Portal p<strong>ARA</strong>dISO über<br />

das Managementsystem der <strong>ARA</strong> AG informiert.<br />

Als neuer Kommunikationskanal für den Informationsaustausch<br />

zwischen den MitarbeiterInnen wurde <strong>2011</strong> mit<br />

Hurr<strong>ARA</strong> ein interner Blog installiert. Dabei können alle<br />

MitarbeiterInnen Beiträge erstellen, lesen und kommentieren.<br />

So kommt ein offener Dialog zu Stande und neue<br />

Ideen werden generiert.<br />

IDEENMANAGEMENT<br />

Durch das <strong>ARA</strong> Ideenmanagement werden die MitarbeiterInnen<br />

noch stärker in die betrieblichen Abläufe eingebunden<br />

und ihre Kreativität gefördert. Über das Intranet kann<br />

jede/r MitarbeiterIn Verbesserungsvorschläge einbringen.<br />

Ideen, die vom eigens eingerichteten Ideenforum positiv<br />

beurteilt werden und eine Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />

bringen, werden honoriert.<br />

GESUNDHEIT UND SICHERHEIT<br />

Im Berichtszeitraum gab es in der <strong>ARA</strong> keine berufsbedingten<br />

Krankheitstage oder Arbeitsunfälle. Die gesetzlich<br />

vorgeschriebene Evaluierung der Arbeitsplätze und entsprechende<br />

Unterweisungen der MitarbeiterInnen werden<br />

in der <strong>ARA</strong> AG regelmäßig durchgeführt.<br />

ErsthelferInnen, Sicherheitsvertrauenspersonen und<br />

Brandschutzbeauftragte sind benannt und werden laufend<br />

geschult. Brandschutzmaßnahmen, wie Feuerlöscher, sind<br />

in ausreichendem Maße vorhanden.


Für die MitarbeiterInnen wurde <strong>2011</strong> ein Seh-, ein Hör- und<br />

ein Lungenfunktionstest in der <strong>ARA</strong> AG angeboten. Darüber<br />

hinaus finden zweimal pro Jahr Impftermine statt, für<br />

die das Unternehmen das Arzthonorar übernimmt.<br />

ANTIKORRUPTIONSRICHTLINIE<br />

Im Rahmen ihrer Compliance-Maßnahmen hat die <strong>ARA</strong> AG<br />

2009 eine Organisationsrichtlinie zur Korruptionsprävention<br />

in Kraft gesetzt. Diese Richtlinie soll die Integrität im<br />

Verhalten der <strong>ARA</strong> AG und ihrer MitarbeiterInnen sicherstellen,<br />

Compliance-Verstöße wirksam verhindern und<br />

die Beschäftigten damit vor möglichen arbeits- und/oder<br />

strafrechtlichen Folgen schützen. Weiters sollen Vertrauens-,<br />

Image- und Vermögensschäden der <strong>ARA</strong> AG verhindert<br />

werden.<br />

SCHAFFUNG VON ARBEITSPLÄTZEN<br />

Das <strong>ARA</strong> System hat nachweislich positive volkswirtschaftliche<br />

Auswirkungen, wie eine Studie des Institut für Höhere<br />

Studien Kärnten bestätigt. So wurden in Summe mehr<br />

als 4.000 Arbeitsplätze geschaffen und ein Beitrag zur<br />

Erhaltung der vielfältigen KMU-geprägten österreichischen<br />

Entsorgungswirtschaft geleistet.<br />

MITARBEITERiNNEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

71


ZiELE UND<br />

HERAUSfORDE-<br />

RUNGEN<br />

72


ZIELERREICHUNG <strong>2011</strong><br />

Um ihre Ziele zu erreichen, setzt die <strong>ARA</strong> ein umfangreiches<br />

Maßnahmenpaket um, das in den einzelnen Kapiteln<br />

näher beschrieben ist.<br />

ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

ZIELE <strong>2011</strong> STRATEGIEN UND MASSNAHMEN ERGEBNIS<br />

Geschäftstätigkeit<br />

Sicherung der Geschäftsgrundlage Einnahmen sichern: Zahl der Lizenzpartner<br />

und des Anschlussgrads durch<br />

gezielte Akquisitionsarbeit erhöhen,<br />

Reakquisition von Kunden, die zu<br />

Mitbewerbern gewechselt haben.<br />

Einhaltung der Auflagen der<br />

Genehmigungsbescheide<br />

Flächendeckende Sammlung,<br />

Verwertung und Erfassung<br />

816 neue Lizenzerträge<br />

Erfassungsquoten, stoffliche<br />

Verwertungsquoten und geforderte<br />

Übernahmekapazitäten erfüllt<br />

Tarife stabil halten Internes und externes Sparprogramm <strong>2011</strong> zwei Senkungen für fast alle<br />

Tarife, weitere Tarifsenkung 2012<br />

Rechtliche Grundlagen sichern Novelle von Abfallwirtschaftsgesetz<br />

und Verpackungsverordnung:<br />

Dialog mit den unterschiedlichen<br />

Interessensgruppen fortsetzen,<br />

um hohes Leistungs- und Umweltschutzniveau<br />

zu sichern und optimale<br />

Voraussetzungen für eine effiziente<br />

und kostengünstige Umsetzung der<br />

Verpackungsverordnung und fairen<br />

Wettbewerb zu erreichen<br />

Leistungsbezug sichern Ausschreibung und Neuverhandlung<br />

Sammlung, Sortierung, Verwertung;<br />

Neuverhandlung mit Gebietskörperschaften<br />

Novelle der Verpackungsverordnung<br />

2012 erwartet<br />

Ausschreibung abgeschlossen:<br />

Aufträge an Bestbieter mit hohen<br />

Qualitäts- und Umweltstandards<br />

vergeben<br />

73


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN<br />

74<br />

ZIELE <strong>2011</strong> STRATEGIEN UND MASSNAHMEN ERGEBNIS<br />

Sammlung und Verwertung<br />

Sammelmenge zur Quotenerfüllung<br />

steigern<br />

Leistungen der <strong>ARA</strong> für KonsumentInnen<br />

in der Öffentlichkeit bewusst<br />

machen<br />

Erreichung von stoffliche Verwertungsquoten<br />

über die Vorgaben der<br />

VerpackVO hinaus<br />

Convenience für KonsumentInnen<br />

bei der Sammlung erhöhen<br />

Umweltauswirkungen<br />

Verbesserung des ökologischen<br />

Fußabdrucks<br />

Systemoptimierung, Anzahl Behälter<br />

und Sacksammlung erhöhen<br />

Nutzung von sozialen Netzwerken<br />

(WEB 2.0), Kampagnen „Oida Trenn!”<br />

und „Alles Trennt”<br />

Erfüllung der Vorgaben für Mindestsortiertiefen<br />

und stoffliche Verwertung<br />

über das geforderte Ausmaß<br />

hinaus<br />

Anzahl Behälter und Haushalte, die<br />

an die Sacksammlung angeschlossen<br />

sind, erhöhen. Neue Aufkleber für<br />

Behälter mit einfacher Botschaft<br />

Steigerung der eingesparten CO 2 -<br />

Emissionen (2010: 620.000 t) durch:<br />

Steigerung der Sammel- und Verwertungsmengen,<br />

Steigerung des Anteils<br />

an der stofflichen Verwertung, Steigerung<br />

der Sammeleffizienz, Reduktion<br />

des Treibstoffverbrauchs; im <strong>ARA</strong><br />

Bürobetrieb Stromverbrauch senken<br />

Sammelmenge stabil gehalten<br />

Erfolgreiche Nutzung Facebook,<br />

Flickr, Twitter, XING und YouTube;<br />

Kampagnen umgesetzt<br />

Haushalt: +3 %,<br />

Gewerbesammlung: +22 %<br />

(exkl. AGR)<br />

Behälter: +30.000,<br />

Haushalte an die Sacksammlung<br />

angeschlossen: +16.000.<br />

Erste Aufkleber durch neue ersetzt,<br />

große Umstellungsaktion 2012<br />

CO 2 -Einsparung annähernd unverändert<br />

(<strong>2011</strong>: 615.000 t CO 2 -Äquivalente),<br />

interner Stromverbrauch: –5 %<br />

Intern<br />

Ökologische Beschaffung Beschaffungsrichtlinie für Büro- und<br />

Verbrauchsmaterial erstellen<br />

Beschaffungsrichtlinie umgesetzt<br />

Stromverbrauch im Bürobetrieb<br />

der <strong>ARA</strong> senken<br />

Mitarbeiterinformation Stromverbrauch: –5%


ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN<br />

2012<br />

Die <strong>ARA</strong> AG hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Leistungen<br />

für Wirtschaft, Umwelt und KonsumentInnen ständig zu<br />

ZIELE UND HERAUSFORDERUNG 2012 STRATEGIEN UND MASSNAHMEN<br />

ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

optimieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen,<br />

um damit in ihrem Arbeitsbereich zu einer nachhaltigen<br />

Entwicklung beizutragen.<br />

Geschäftstätigkeit<br />

Tarife stabil halten Internes und externes Effizienzprogramm fortsetzen<br />

Novelle Abfallwirtschaftsgesetz und<br />

AWG- und VVO-Novellen effizient und kostengünstig umsetzen<br />

Verpackungsverordnung umsetzen<br />

Einhaltung der Auflagen der<br />

Flächendeckende Sammlung, Verwertung und Erfassung<br />

Genehmigungsbescheide<br />

Serviceniveau in der<br />

Serviceleistungen für Lizenzpartner ausbauen<br />

Verpackungsentpflichtung steigern<br />

Geschäftstätigkeit ausbauen Businessplan für <strong>ARA</strong> Tochterunternehmen umsetzen<br />

Sammlung und Verwertung<br />

Sammelmenge steigern Sammlung optimieren, Behälteraufkleber ersetzen<br />

Fehlwurfanteil senken Neue Behälteraufkleber, Informationskampagne<br />

Weiterentwicklung der Sammlung<br />

Praxisgerechte Lösung für Anfallstellen, Verhinderung von<br />

aus Gewerbe und Industrie<br />

Trittbrettfahren<br />

Steigerung der eingesparten CO -Emissionen 2 Steigerung der Sammel- und Verwertungsmengen, Steigerung des<br />

Anteils an der stofflichen Verwertung, Steigerung der Sammeleffizienz,<br />

Reduktion des Treibstoffverbrauchs<br />

Littering verringern Unterstützung der Anti-Littering-Plattform<br />

Intern<br />

Interne Kommunikation verbessern <strong>ARA</strong> Intranet p<strong>ARA</strong>dISO ausbauen, internen Hurr<strong>ARA</strong>-Blog erweitern<br />

75


KONTAKTE<br />

UND AN-<br />

ScHRifTEN<br />

76


<strong>ARA</strong> ALTSTOFF RECYCLING<br />

AUSTRIA AG<br />

VORSTAND<br />

Ing. Werner Knausz<br />

Hon.-Prof. Dr. Christoph Scharff<br />

Mariahilfer Straße 123, 1062 Wien<br />

Tel.: 01/599 97-0<br />

Fax: 01/595 35 35<br />

E-Mail: office@ara.at<br />

www.ara.at<br />

AGR AUSTRIA GLAS RECYCLING<br />

GMBH<br />

GESCHÄFTSFüHRUNG<br />

Dr. Harald Hauke<br />

Obere Donaustraße 71, 1020 Wien<br />

Tel.: 01/214 49 00<br />

Fax: 01/214 49 08<br />

E-Mail: agr@agr.at<br />

www.agr.at<br />

<strong>ARA</strong> SERVICEBüROS IN DEN<br />

BUNDESLÄNDERN<br />

SALZBURG & OBERöSTEREicH<br />

Ing. Erwin Bernsteiner<br />

Neualmer Straße 37, 5400 Hallein<br />

Mobil: 0664/532 71 79<br />

Fax: 06245/834 82-4<br />

E-Mail: erwin.bernsteiner@utanet.at<br />

KÄRNTEN & STEiERMARK<br />

DI Gerhard Genser<br />

Radetzkystraße 16/5, 9020 Klagenfurt<br />

Mobil: 0699/12 18 28 88<br />

Fax: 0463/51 52 10<br />

E-Mail: gerhard.genser@utanet.at<br />

TiROL & VORARLBERG<br />

Mag. Josef Baumann<br />

Eduard-Bodem-Gasse 5, 6026 Innsbruck<br />

Tel.: 0512/21 44 00-20<br />

Mobil: 0699/15 90 15 90<br />

Fax: 0512/21 44 00-50<br />

E-Mail: baumann@ara-west.at<br />

KONTAKTE UND ANSCHRIFTEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

<strong>ARA</strong> REGIONALBüROS<br />

REGIONALBüRO SüD<br />

Hans Baumgartner<br />

Burgfried 104, 8342 Gnas<br />

Tel.: 03151/85 53<br />

Mobil: 0664/142 04 60<br />

Fax: 03151/86 65<br />

E-Mail: hans.baumgartner@ara.at<br />

REGIONALBüRO NORD<br />

Ing. Karl Grasfurtner<br />

Wilhelm-Thöny-Straße 6, 5020 Salzburg<br />

Tel.: 0662/62 70 19<br />

Mobil: 0664/180 95 45<br />

Fax: 0662/62 70 19-8<br />

E-Mail: karl.grasfurtner@ara.at<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBER:<br />

<strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

Mariahilfer Straße 123, 1062 Wien<br />

E-Mail: araag@ara.at<br />

www.ara.at<br />

VERANTWORTLICH FüR DEN INHALT:<br />

Vorstand der <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />

fOTOS:<br />

Lukas Maximilian Hüller<br />

Alexander Schleissing<br />

GESTALTUNG UND LAyOUT:<br />

veni vidi confici® | Atelier für visuelle Kommunikation<br />

1070 Wien<br />

DRUcK:<br />

Grasl Druck & Neue Medien<br />

2540 Bad Vöslau<br />

Gedruckt auf 100 % <strong>Recycling</strong>papier<br />

Alle Daten und Angaben entsprechen dem aktuellen Stand<br />

zum Redaktionsschluss. Satz- und Druckfehler vorbehalten.<br />

Wien, im April 2012<br />

77


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT GüLTIGKEITSERKLÄRUNG UND PRüFBESCHEINIGUNG<br />

GüLTIGKEITSERKLÄRUNG UND<br />

PRüFBESCHEINIGUNG<br />

Der hier vorliegende Nachhaltigkeitsbericht der <strong>ARA</strong> AG<br />

wurde von der<br />

Quality <strong>Austria</strong> Trainings-, Zertifizierungs- und<br />

Begutachtungs GmbH<br />

Gonzagagasse 1/24, 1010 Wien, Österreich<br />

als unabhängiger Zertifizierungsgesellschaft geprüft.<br />

ERFORDERLICHE KRITERIEN<br />

78<br />

Die leitende Auditorin bestätigt hiermit, dass der Bericht<br />

gemäß den internationalen Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte<br />

der Global Reporting Initiative (GRI) aufgebaut<br />

ist und dass die Inhalte und Daten den in der Organisation<br />

eingesehenen Aufzeichnungen entsprechen, so dass die<br />

Selbsteinstufung in die Anwendungsebene A bestätigt<br />

werden kann.<br />

Wien, im April 2012<br />

Konrad Scheiber<br />

Geschäftsführer<br />

Quality <strong>Austria</strong><br />

Anwendungsebenen C B A<br />

Angaben zum<br />

Berichtsprofil<br />

Offenlegung<br />

des Management-<br />

ansatzes<br />

Leistungsindikatoren<br />

und Leistungsindikatoren<br />

in Sector<br />

Supplements<br />

OUTPUT<br />

OUTPUT<br />

OUTPUT<br />

Berichten Sie über:<br />

1.1<br />

2.1–2.10<br />

3.1–3.8, 3.10–3.12<br />

4.1–4.4, 4.14–4.15<br />

Eine Offenlegung des<br />

Managementansatzes erfolgt<br />

nicht.<br />

Angaben zu mindestens 10<br />

G3-Kernindikatoren:<br />

Dabei sollte sowohl aus dem<br />

ökonomischen als auch aus<br />

dem ökologischen Bereich<br />

sowie aus dem sozial/gesellschaftlichen<br />

Bereich jeweils<br />

mindestens ein Indikator<br />

enthalten sein.<br />

Berichten Sie über:<br />

alle Kriterien für Ebene C<br />

und:<br />

1.2<br />

3.9, 3.13<br />

4.5–4.13, 4.16–4.17<br />

Der Managementansatz wird<br />

für jede Indikatorenkategorie<br />

offengelegt.<br />

Angaben zu mindestens 20<br />

G3-Kernindikatoren:<br />

Dabei sollte aus dem ökonomischen,<br />

dem ökologischen<br />

Bereich sowie aus den<br />

Bereichen Menschenrechte,<br />

Arbeit, Gesellschaft und<br />

Produktverantwortung<br />

jeweils ein Indikator<br />

enthalten sein.<br />

Dr. Martina Göd<br />

Leitende Auditorin und<br />

Produktmanagerin für<br />

Nachhaltigkeitsberichte<br />

Die selben Anforderungen<br />

wie für Ebene B<br />

Der Managementansatz wird<br />

für jede Indikatorenkategorie<br />

offengelegt.<br />

Angaben zu jedem<br />

G3-Kernindikator und zu<br />

jedem Sector-Supplement-<br />

Indikator * :<br />

Unter Berücksichtigung des<br />

Wesentlichkeitsprinzips<br />

sollte entweder:<br />

a) der Indikator dargestellt<br />

oder<br />

b) erläutert werden, warum<br />

dazu keine Angaben gemacht<br />

werden können.<br />

* sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt


GRI CONTENT INDEx<br />

GRI CONTENT INDEx <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

GRI GEGENSTAND SEITE<br />

PROFIL<br />

1. Strategie und Analyse<br />

1.1 Erklärung der höchsten Entscheidungsträger der Organisation 6, 13<br />

1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen 6, 12, 72<br />

2 Organisationsprofil<br />

2.1 Name der Organisation 1, 77<br />

2.2 Wichtigste Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen 10, 30<br />

2.3 Funktionale Organisationsstruktur 13, 17<br />

2.4 Hauptsitz der Organisation 11, 77<br />

2.5 Anzahl der Länder, in denen die Organisation tätig ist 11<br />

2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform 12, 13<br />

2.7 Märkte, die von der Organisation bedient werden 11<br />

2.8 Größe der berichtenden Organisation 3, 21, 69<br />

2.10 Erhaltene Auszeichnungen im Berichtszeitraum 16<br />

3 Berichtsparameter<br />

3.1 Berichtszeitraum 1<br />

3.2 Datum des letzten Berichts 16<br />

3.3 Berichtszyklus 16<br />

3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht und seinem Inhalt 77<br />

3.5 Vorgehensweise zur Bestimmung des Berichtsinhalts 14, 63, 64<br />

3.6 Berichtsgrenzen 10<br />

3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen für Daten 3, 23, 30<br />

3.12 GRI Content Index 79<br />

3.13 Bestätigung des Berichts durch externe Dritte 78<br />

4 Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />

4.1 Governance-Struktur der Organisation 14<br />

4.2 Angabe, ob der Vorsitzende des höchsten Leitungsorgans gleichzeitig der Geschäftsführer ist 14<br />

4.3 Angabe der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans 13, 14<br />

4.4 Mechanismen für Anteilseigner und Mitarbeiter, um Nachhaltigkeitsthemen einzubringen 22, 70<br />

4.5 Zusammenhang zwischen Bezahlung leitender Organe und Leistung der Organisation 70<br />

4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten 71<br />

4.7 Expertise der Leitungsgremien zu Wirtschaft, Umwelt, Soziales 16<br />

4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien zur Nachhaltigkeit 14, 15, 16<br />

4.9 Verfahren zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung 16<br />

4.10 Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans in Bezug auf Nachhaltigkeit 17<br />

4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 16<br />

4.12 Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen 14<br />

79


<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT GRI CONTENT INDEx<br />

80<br />

GRI GEGENSTAND SEITE<br />

4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessenvertretungen 17<br />

4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen Stakeholder-Gruppen 14<br />

4.15 Grundlage für die Auswahl der Stakeholder, die einbezogen werden sollen. 14, 21<br />

4.16 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern 62<br />

4.17 Zentrale Themen der Stakeholder 62<br />

LEISTUNGSINDIKATOREN<br />

Ökonomische Leistungsindikatoren<br />

EC1 Wirtschaftlicher Erfolg 21<br />

EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen 70<br />

EC6 Geschäftspolitik und -praktiken gegenüber lokalen Zulieferern 71<br />

EC8 Leistungen, die vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen 30<br />

EC9 Beschreibung indirekter ökonomischer Auswirkungen 67<br />

Ökologische Leistungsindikatoren<br />

EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen 30, 58<br />

EN2 Anteil von <strong>Recycling</strong>material am Gesamtmaterialeinsatz 30<br />

EN3 Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen 58<br />

EN4 Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen 58<br />

EN5 Eingesparte Energie 74<br />

EN6 Initiativen zur Verringerung des Energiebedarfs 74<br />

EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs 24, 74<br />

EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht 57<br />

EN18 Projekte zur Senkung der Treibhausgasemissionen 74<br />

EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode 30<br />

EN26 Minimierung von Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen 24, 30<br />

EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial 30<br />

EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen verursacht durch Transport 58<br />

EN30 Umweltschutzausgaben und -investitionen 21<br />

Soziale Leistungsindikatoren<br />

Arbeitsbedingungen<br />

LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsverhältnis und Region 69<br />

LA2 Mitarbeiterfluktuation 69<br />

LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten gewährt werden 70<br />

LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen fallen 70


GRI GEGENSTANd SEITE<br />

LA8 Maßnahmen zur Vorsorge in Bezug auf ernste Krankheiten 70<br />

LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter 70<br />

LA12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung für Mitarbeiter 70<br />

LA13 Diversität der Mitarbeiter und leitender Organe 69<br />

LA14 Verhältnis der Gehälter nach Geschlecht 70<br />

Gesellschaft<br />

SO1 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf das Gemeinwesen 67<br />

SO2 Untersuchungen in Bezug auf Korruptionsrisiken 71<br />

SO3 Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption 71<br />

SO5 Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung und Lobbying 12<br />

Produktverantwortung<br />

PR1 Auswirkungen von Produkten auf Gesundheit und Sicherheit entlang des Produktlebenszyklus 20, 57<br />

PR3 Gesetzlich vorgeschriebene Produkt- und Dienstleistungsinformationen 62<br />

PR5 Kundenzufriedenheit 66<br />

EC2, EC4,<br />

EC5, EC7,<br />

EN3,<br />

EN9-15,<br />

EN19,<br />

EN20,<br />

EN23,<br />

EN25,<br />

EN28,<br />

LA5-7,<br />

LA9,<br />

LA11,<br />

HR1-9,<br />

SO6-8,<br />

PR2, PR4,<br />

PR6-9<br />

Aufgrund der Betriebstätigkeit und des Standorts in Österreich sind diese Inhalte und Indikatoren<br />

nicht relevant.<br />

Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei den Fotoaufnahmen bei:<br />

CEMEX Hollitzer Baustoffwerke Betriebs-Gmbh<br />

MINERAL Baukontor Gaaden GmbH<br />

GRI CONTENT INdEX <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />

81

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