ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria
ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria
ARA Leistungsreport 2011 - Altstoff Recycling Austria
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<strong>Leistungsreport</strong><br />
<strong>2011</strong>
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT <strong>2011</strong> AUF EINEN BLICK<br />
<strong>2011</strong> AuF einen<br />
ERFASSUNGSmENGE <strong>2011</strong><br />
(in Tonnen)<br />
3<br />
PAPIER GLAS LEIChTvER-<br />
PACKUNGEN<br />
mETALL hOLz GESAmT<br />
Haushalt 78.721 218.875 179.410 1 37.682 – 514.688<br />
Industrie/Gewerbe 257.084 – 40.726 2.119 19.687 319.616<br />
Erfassungsmenge gesamt 335.805 218.875 220.136 39.801 19.687 834.304<br />
1 inklusive Holzverpackungen<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Anzahl der Lizenzpartner 15.135 15.231 15.416<br />
Lizenzeinnahmen in Mio. E 161,2 179,8 158,8<br />
Erfassungsmenge in Tonnen 824.259 835.146 834.304<br />
Verwertungsleistung in Tonnen 774.429 784.751 782.196<br />
<strong>ARA</strong> Verpackungsentpflichtung ist aktiver<br />
Klimaschutz: Die getrennte Sammlung und<br />
Verwertung von Verpackungsabfällen erspart<br />
vERwERTUNGSLEISTUNG Im <strong>ARA</strong> SySTEm <strong>2011</strong><br />
Gesamt:<br />
782.196 t<br />
32.335 t<br />
Metall<br />
19.845 t<br />
Holz<br />
182.363 t<br />
Leichtverpackungen<br />
der Umwelt im Jahr rund 615.000 t CO 2 -<br />
Äquivalente und leistet so einen wesentlichen<br />
Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasen.<br />
335.805 t<br />
Papier<br />
211.848 t<br />
Glas
BLick<br />
SAmmELBEhäLTER UNd AN dIE SACKSAmmLUNG<br />
(GELBER SACK) ANGESChLOSSENE hAUShALTE <strong>2011</strong><br />
<strong>2011</strong> AUF EINEN BLICK <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Papier 1.123.382<br />
Glas 80.386<br />
Leichtverpackungen (Gelbe Tonne) 238.797<br />
Metall 51.073<br />
Summe Sammelbehälter 1.493.638<br />
An die Sacksammlung für Leichtverpackungen (Gelber Sack) angeschlossene Haushalte 1.459.900<br />
PRO-KOPF-SAmmELmENGE dER hAUShALTSSAmmLUNG <strong>2011</strong> NACh BUNdESLäNdERN<br />
(in Kilogramm pro EinwohnerIn und Jahr)<br />
PAPIER 1 GLAS LEIChTvERPACKUNGEN mETALL GESAmT<br />
Burgenland 78,8 31,3 25,5 5,3 140,9<br />
Kärnten 72,7 25,8 12,4 3,4 114,3<br />
Niederösterreich 71,6 23,6 15,8 3,6 114,6<br />
Oberösterreich 71,1 26,3 17,7 3,4 118,5<br />
Salzburg 58,2 29,0 18,7 2,6 108,5<br />
Steiermark 79,1 31,5 22,4 4,4 137,4<br />
Tirol 56,9 39,3 31,4 5,0 132,6<br />
Vorarlberg 82,5 33,0 26,8 6,4 148,7<br />
Wien 73,0 15,6 3,7 1,9 94,2<br />
Österreich 71,6 26,0 16,7 3,6 117,9<br />
1 gemeinsame Erfassung von Druckerzeugnissen und Verpackungen<br />
<strong>ARA</strong> LIzENzIERUNGSKOSTEN<br />
(durchschnittliche Kosten in E pro Tonne Verpackungsmaterial)<br />
310<br />
291<br />
287<br />
283<br />
268<br />
240<br />
208 198<br />
170 165 156<br />
141 132 134<br />
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 <strong>2011</strong> 2012<br />
151<br />
164 146<br />
133<br />
350<br />
300<br />
250<br />
200<br />
150<br />
100<br />
50<br />
4
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT INhALT<br />
inHALt<br />
<strong>2011</strong> AUF EINEN BLICK 3<br />
vORwORT 6<br />
UNTERNEhmENSPORTRäT dER <strong>ARA</strong> AG 10<br />
Rechtliche Rahmenbedingungen 11<br />
Eigentumsverhältnisse 13<br />
Interne Organisationsstruktur 13<br />
Führungsstruktur der <strong>ARA</strong> AG 14<br />
Interessengruppen und ihre Anforderungen an die <strong>ARA</strong> AG 14<br />
der <strong>ARA</strong> Kernauftrag 14<br />
Unternehmensleitbild der <strong>ARA</strong> AG 15<br />
Nachhaltigkeit als Geschäftsprinzip 16<br />
Risikomanagement 17<br />
Beteiligungen 17<br />
mitgliedschaften 17<br />
GESChäFTSENTwICKLUNG 20<br />
Lizenzpartner 21<br />
Lizenzpartnerforum 22<br />
Entwicklung der Lizenztarife 22<br />
Überprüfung der Lizenzpartner 23<br />
ABFALLvERmEIdUNG 24<br />
Forschung im Ressourcenmanagement 25<br />
<strong>ARA</strong> Lectures 25<br />
<strong>ARA</strong> Best Study Award 25<br />
Förderungsinitiative Abfallvermeidung 26<br />
Auszeichnungen für abfallvermeidende maßnahmen 26<br />
Abfallvermeidung bei Großveranstaltungen 27<br />
AGR-Fonds für Abfallvermeidung 27<br />
SAmmLUNG UNd vERwERTUNG 30<br />
Flächendeckendes Sammelsystem 31<br />
verwertung von verpackungsabfällen 35<br />
Papierverpackungen 37<br />
Leichtverpackungen 41<br />
metallverpackungen 45<br />
holzverpackungen 48<br />
Glasverpackungen 49<br />
verwertungspartner in Österreich 52<br />
Güterstromdiagramm 54
INHALT <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
UMWELTAUSWIRKUNGEN 56<br />
Externe Umweltauswirkungen 57<br />
Interne Umweltauswirkungen 57<br />
Nachhaltigkeitsagenda der Getränkewirtschaft 57<br />
KOMMUNIKATION 62<br />
AbfallberaterInnen als Schnittstelle zu den KonsumentInnen 63<br />
TRENNT – Das Magazin der <strong>ARA</strong> AG 63<br />
Kampagnen 63<br />
Social Media 64<br />
Veranstaltungen und Unterstützung 64<br />
UMFRAGEN UND STUDIEN 66<br />
Meinungen zum Thema Mülltrennung 67<br />
Mülltrennung bei Alten und Neuen WienerInnen 67<br />
Einstellung zu Geschenkverpackungen 67<br />
MITARBEITERiNNEN 68<br />
Entlohnung 70<br />
Weiterbildung 70<br />
Interne Kommunikation 70<br />
Ideenmanagement 70<br />
Gesundheit und Sicherheit 70<br />
Antikorruptionsrichtlinie 71<br />
Schaffung von Arbeitsplätzen 71<br />
ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN 72<br />
Zielerreichung <strong>2011</strong> 73<br />
Ziele und Herausforderungen 2012 75<br />
KONTAKTE UND ANSCHRIFTEN 76<br />
Gültigkeitserklärung und Prüfbescheinigung 78<br />
GRI Anwendungsebenen 78<br />
GRI Content Index 79<br />
5
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT VORWORT<br />
VORWORT.<br />
Die <strong>ARA</strong> AG kann auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr <strong>2011</strong><br />
zurückblicken: Zu Jahresbeginn und mit 1. Juli konnten wir<br />
mit Tarifsenkungen Kostenvorteile an unsere Kunden weitergeben.<br />
Am 01.01.2012 folgte eine weitere Reduktion,<br />
die mit 133 €/t zum niedrigsten Tarifniveau seit Bestehen<br />
der <strong>ARA</strong> AG führte. Damit hat die <strong>ARA</strong> AG seit dem Jahr<br />
1995 die Tarife durchschnittlich um 57 % senken können.<br />
Möglich war dies durch umfangreiche Effizienzsteigerungen<br />
und die Erholung auf den <strong>Altstoff</strong>märkten, durch die<br />
wir höhere Verwertungserlöse erzielen können. Für die<br />
nächsten Jahre haben wir durch die Ausschreibung und<br />
Neuvergabe von Sammlung, Sortierung und Verwertung<br />
eine wichtige Weichenstellung getroffen. Unserem Non-<br />
Profit-Prinzip getreu geben wir die erzielten Vorteile durch<br />
reduzierte Lizenztarife an unsere Kunden weiter.<br />
Auch internationale Vergleiche bestätigen: Die Ver-<br />
packungsentsorgung in Österreich funktioniert sehr gut.<br />
Insgesamt wurden <strong>2011</strong> im <strong>ARA</strong> System 834.304 t Verpackungsabfälle<br />
erfasst, davon wurden 782.196 t stofflich<br />
und thermisch verwertet. 94 % der Verpackungen wurden<br />
in Österreich einer Verwertung zugeführt. Damit können<br />
wir der heimischen Industrie wertvolle Rohstoffe zur<br />
Verfügung stellen.<br />
6<br />
<strong>ARA</strong> Verpackungsentpflichtung ist aber mehr als Ressourcenschonung:<br />
Unsere über 15.000 Lizenzpartner leisten<br />
einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz. Die getrennte<br />
Sammlung und Verwertung von Verpackungsabfällen im<br />
<strong>ARA</strong> System ist nicht nur klimaneutral, sie erspart der<br />
Umwelt rund 615.000 t CO 2 -Äquivalente pro Jahr. So<br />
leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von<br />
Treibhausgasen, wie von Umweltbundesamt und TU Wien<br />
bestätigt wird.<br />
Nachhaltigkeit im Umgang mit Verpackungsabfällen wird<br />
auch in Österreichs Haushalten täglich gelebt. Wie eine aktuelle<br />
IMAS-Umfrage bestätigt, sind die KonsumentInnen<br />
von der getrennten Verpackungssammlung überzeugt:<br />
96 % sammeln Verpackungen aus Papier, Glas, Kunststoff<br />
und Metall getrennt vom Restmüll.<br />
Die schon länger diskutierte Novelle des Abfallwirtschaftsgesetzes<br />
und der Verpackungsverordnung wurde leider<br />
auch <strong>2011</strong> nicht realisiert, sondern wird erst im Laufe des<br />
Jahres 2012 erwartet. Sie soll einen fairen Wettbewerb bei<br />
der Sammlung haushaltsnah anfallender Verpackungen<br />
sicherstellen und damit eine drängende Forderung der <strong>ARA</strong><br />
AG erfüllen. Die unbefriedigende Rechtslage, in der das<br />
Unternehmen heute operiert, bietet keinen ausreichenden<br />
Schutz vor missbräuchlichen Geschäftspraktiken von<br />
Mitbewerbern.
Die <strong>ARA</strong> AG wird sich jedenfalls auch in Zukunft im Interesse<br />
von Wirtschaft und Bevölkerung für eine möglichst<br />
effiziente Umsetzung der Verpackungsverordnung einsetzen.<br />
Größtmöglicher ökologischer Nutzen bei minimalem<br />
volkswirtschaftlichen Aufwand ist das Ziel. Damit bleiben<br />
wir unserer Nachhaltigkeitsstrategie treu, zu der sich<br />
Eigentümer, Management und MitarbeiterInnen seit Gründung<br />
des Unternehmens im Jahr 1993 bekennen.<br />
KR Leo Schreiber<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
VORWORT <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Wir danken unseren Kunden für ihr Vertrauen und den<br />
österreichischen KonsumentInnen und Betrieben für ihr<br />
Engagement bei der getrennten Verpackungssammlung.<br />
Unser Dank gilt auch allen Partnern für die erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit und unseren MitarbeiterInnen für ihren<br />
beeindruckenden Einsatz: Sie alle haben ein erfolgreiches<br />
Jahr <strong>2011</strong> erst möglich gemacht.<br />
Hon.-Prof. Dr. Christoph Scharff<br />
Vorstand<br />
Ing. Werner Knausz<br />
Vorstand<br />
7
Im Mittelpunkt des Bildkonzepts des <strong>ARA</strong> <strong>Leistungsreport</strong>s <strong>2011</strong> stehen Verpackungen als Rohstoff für neue Verpackungen<br />
und die damit verbundene Entlastung natürlicher Ressourcen: Der Fotograf Lukas Maximilian Hüller verdeutlicht das mit<br />
„Punkt”-Projektionen, indem er Verpackungen mit ihren Ausgangsmaterialien aus der Natur in Verbindung setzt.<br />
Der projizierte „Punkt” symbolisiert dabei die Kreislaufwirtschaft.
32.000 TONNEN METALLVERPACKUNGEN VERWERTET.
UNTER-<br />
NEHMENS-<br />
PORTRÄT<br />
DER <strong>ARA</strong> AG<br />
10
Die <strong>ARA</strong> AG ist Österreichs führendes Sammel- und Verwertungssystem<br />
für Verpackungen. Sie bietet allen in- und<br />
ausländischen Herstellern, Importeuren, Abpackern, Abfüllern<br />
und Vertreibern von Verpackungen die rechtssichere<br />
Entpflichtung von Verpackungen gemäß Verpackungsverordnung<br />
an. Durch den Abschluss einer Entpflichtungs- und<br />
Lizenzvereinbarung und die Entrichtung der Lizenzentgelte<br />
können Unternehmen als Kunden, d. h. Lizenzpartner<br />
der <strong>ARA</strong> AG, ihre Verpflichtungen aus der Verpackungsverordnung<br />
auf die <strong>ARA</strong> AG übertragen.<br />
Mit den Lizenzeinnahmen organisiert und finanziert die<br />
<strong>ARA</strong> AG die Sammlung, Sortierung und Verwertung von<br />
Verpackungsabfällen in Österreich. KonsumentInnen und<br />
Betrieben steht flächendeckend ein modernes und hoch<br />
ausgebautes <strong>Recycling</strong>system für sämtliche Verpackungen<br />
zur Verfügung. Die Entpflichtung von Glasverpackungen<br />
erfolgt dabei gemeinsam mit der AGR, dem Sammel- und<br />
Verwertungssystem für Glasverpackungen.<br />
DAS <strong>ARA</strong> SYSTEM<br />
Mehr als 15.000 Lizenzpartner<br />
übertragen ihre Pflicht<br />
zur Rücknahme gebrauchter<br />
Verpackungen an die <strong>ARA</strong> AG.<br />
VERPACKUNGS-<br />
HERSTELLER<br />
ABFüLLER<br />
ABPACKER<br />
IMPORTEURE<br />
HANDEL<br />
<strong>ARA</strong> AG <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />
AGR <strong>Austria</strong> Glasrecycling GmbH<br />
* Systembetreiber gem. § 29 AWG für die genannten Packstoffe<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
RECHTLICHE<br />
RAHMENBEDINGUNGEN<br />
Das <strong>ARA</strong> System organisiert bundesweit die Sammlung und Verwertung von<br />
Verpackungen aus Haushalten und Betrieben nach den Zielvorgaben des<br />
Lebensministeriums.<br />
<strong>ARA</strong> AG *<br />
AGR * - Glas<br />
Rechtsgrundlage für die Abfallwirtschaft ist in Österreich<br />
das Abfallwirtschaftsgesetz (AWG). Es regelt die Maßnahmen<br />
zur Vermeidung, Verringerung, Verwertung und Entsorgung<br />
von Abfällen ebenso wie die behördliche Genehmigung<br />
von Sammel- und Verwertungssystemen durch das<br />
Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt<br />
und Wasserwirtschaft (BMLFUW, Lebensministerium).<br />
Auf Grundlage des AWG verfolgt die Verpackungsverordnung<br />
(VerpackVO) das Ziel, Umwelt und Deponien von<br />
Verpackungsabfällen zu entlasten und Verpackungen in<br />
eine Kreislaufwirtschaft zu integrieren. Die VerpackVO<br />
konkretisiert dabei die Pflichten für Hersteller, Importeure,<br />
Abpacker, Abfüller und Vertreiber von Verpackungen<br />
sowie für Sammel- und Verwertungssysteme, etwa durch<br />
Festlegung von Zielen für die Erfassung und die stoffliche<br />
Verwertung von Verpackungen.<br />
- Papier<br />
- Kunststoff<br />
- Metall<br />
- Holz<br />
- Materialverbunde<br />
- Textile Faserstoffe<br />
- Keramik<br />
- Packstoffe auf biologischer Basis<br />
Städte, Gemeinden, Abfallverbände<br />
und über 200 Entsorger<br />
und Verwerter tragen<br />
das Sammelsystem.<br />
KOMMUNEN<br />
ENTSORGER<br />
VERWERTER<br />
11
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG<br />
Eine schon länger diskutierte Novelle des AWG und der<br />
VerpackVO, die einen fairen Wettbewerb bei der Sammlung<br />
haushaltsnah anfallender Verpackungen sicherstellen<br />
soll, wurde <strong>2011</strong> leider noch immer nicht realisiert,<br />
sondern wird erst im Lauf des Jahres 2012 erwartet. Die<br />
thematischen Vorgaben dafür wurden im Dezember 2010<br />
durch einen parlamentarischen Entschließungsantrag der<br />
Regierungsparteien festgelegt.<br />
Die Reformbestrebungen zielen darauf ab, erhebliche<br />
Nachteile für die umweltpolitischen Zielsetzungen, die<br />
verpflichtete Wirtschaft, Kommunen und KonsumentInnen<br />
zu verhindern, wie sie etwa in Deutschland durch die<br />
Marktintransparenz und Vielzahl an Systembetreibern zu<br />
beobachten sind. Dazu zählen die drastische Verschlechterung<br />
der Qualität bei der Sammlung, ein rapider Anstieg<br />
der Trittbrettfahrer, die ungleiche Behandlung der Kunden<br />
sowie Rechtsunsicherheit. Zudem steht in Deutschland<br />
kein Sammelsystem mehr im Eigentum der verpflichteten<br />
Wirtschaft.<br />
EIGENTüMERSTRUKTUR DER <strong>ARA</strong> AG<br />
12<br />
ALTSTOFF RECYCLING AUSTRIA VEREIN<br />
HANDEL<br />
ARO<br />
HOLDING<br />
GMBH<br />
Die unbefriedigende Rechtslage, in der die <strong>ARA</strong> AG heute<br />
operiert, bietet keinen ausreichenden Schutz vor missbräuchlichen<br />
Geschäftspraktiken. Eine Sanierung durch<br />
wettbewerbskonforme, faire Vorschriften und ein wirksamer<br />
Vollzug sind seit Langem auch im Kundeninteresse<br />
drängende Forderungen der <strong>ARA</strong>. Als erster Schritt muss<br />
vor allem eine verbesserte und praxisgerechte Abgrenzung<br />
von Haushalts- und Gewerbebereich geschaffen werden.<br />
Um nachteilige Bestimmungen für Wirtschaft und KonsumentInnen<br />
hintanzuhalten und das hohe Qualitäts- und<br />
Effizienzniveau zu schützen, pflegt die <strong>ARA</strong> AG einen<br />
konstruktiven Dialog mit den Vertretern aller involvierten<br />
Interessengruppen.<br />
VEREIN<br />
ÖSTERREI-<br />
CHISCHER<br />
KUNSTSTOFF-<br />
KREISLAUF<br />
1/3 1/3 1/3<br />
<strong>ARA</strong> AG<br />
VEREIN FüR<br />
METALL-<br />
RECYCLING<br />
FERROPACK<br />
VEREIN ZUR<br />
FÖRDERUNG<br />
VON ALUMI-<br />
NIUM-VER-<br />
PACKUNGEN<br />
VEREIN FüR<br />
HOLZPACK-<br />
MITTEL<br />
85,20 % 3,70 % 3,70 % 1,85 % 1,85 % 3,70 %<br />
ABFüLLER,<br />
ABPACKER,<br />
IMPORTEURE<br />
VERPACKUNGS-<br />
HERSTELLER<br />
PAPIER KUNSTSTOFF<br />
FERROMETALLE ALUMINIUM<br />
METALL<br />
HOLZ
EIGENTUMSVERHÄLTNISSE<br />
Die <strong>ARA</strong> AG wird als Aktiengesellschaft privatwirtschaftlich<br />
geführt. Hauptaktionär ist der <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> Verein.<br />
Mitglied dieses Vereins kann jedes Unternehmen werden,<br />
das Verpackungen herstellt, importiert oder verpackte<br />
Waren vertreibt. Ausgenommen von der Mitgliedschaft sind<br />
Unternehmen der Entsorgungsbranche.<br />
Der <strong>ARA</strong> Verein als Kernaktionär der <strong>ARA</strong> AG besteht aus<br />
drei Kurien, um den Ausgleich zwischen den drei Interessengruppen<br />
– Verpackungshersteller, Abfüller/Abpacker/Importeure<br />
und Handel – zu gewährleisten.<br />
INTERNE ORGANISATIONSSTRUKTUR<br />
STABSFUNKTIONEN<br />
Kommunikation<br />
Christian Mayer<br />
Recht<br />
Heribert Löcker<br />
Personal und Administration<br />
Susanne Neubauer<br />
Qualitätsmanagement<br />
Reinhard Pinter<br />
VORSTAND<br />
WERNER KNAUSZ CHRISTOPH SCHARFF<br />
BEREICH VERTRIEB BEREICH PRODUKTION<br />
Vertrieb und Kundenservice<br />
Hermann Fasching<br />
Einnahmencontrolling und<br />
Vertrieb-Services<br />
Reinhard Pinter<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Auf Eigentümerebene der <strong>ARA</strong> AG wird sowohl die Drittelparität<br />
von Verpackungsherstellern, Abfüllern/Abpackern/<br />
Importeuren und Handel als auch innerhalb der Verpackungshersteller<br />
die Gleichstellung aller neun Packstoffe<br />
gemäß Verpackungsverordnung abgebildet. Die Repräsentanten<br />
der einzelnen Packstoffe halten ihren Anteil<br />
entweder indirekt als Vereinsmitglied über den <strong>ARA</strong> Verein<br />
oder über einen eigenen Träger.<br />
Die Hersteller von Verpackungen aus Papier, Kunststoff,<br />
Metall (Fe-Metall und Aluminium) und Holz haben eigene<br />
Aktionäre gebildet, die anderen Packstoffe werden durch<br />
den <strong>ARA</strong> Verein vertreten.<br />
Haushaltssystem<br />
Erwin Janda<br />
Industrie- und Gewerbesystem<br />
Produktmanagement<br />
Harald Pichler<br />
Technische Services<br />
Dieter Schuch<br />
STABSFUNKTIONEN<br />
Finanz<br />
Christoph Zwick<br />
Controlling<br />
Erwin Gschmeidler<br />
Informationstechnologie<br />
Martin Wieser<br />
Umweltbeauftragte<br />
Evelyne Antreich<br />
Interne Revision<br />
Reinhard Pinter<br />
13
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG<br />
FüHRUNGSSTRUKTUR DER <strong>ARA</strong> AG<br />
VORSTAND<br />
Ing. Werner Knausz<br />
Hon.-Prof. Dr. Christoph Scharff<br />
AUfSicHTSRAT<br />
DI Thomas Abel<br />
Mag. Alfred Berger<br />
Mag. Nicole Berkmann (seit Jänner 2012)<br />
Dr. Wolfgang Buchsbaum<br />
DDr. Thomas Eck<br />
Dr. Alfred Fogarassy, Stellvertretender Vorsitzender<br />
Mag. Ing. Gerhard Haider<br />
DI Bernhard Karrer<br />
Dkfm. Phillip Markl (bis Oktober <strong>2011</strong>)<br />
DI Alfred Matousek<br />
KR Leo Schreiber, Vorsitzender<br />
DI Thomas Spannagl<br />
Mag. Alois Wichtl, Stellvertretender Vorsitzender<br />
INTERESSENGRUPPEN UND IHRE<br />
ANFORDERUNGEN AN DIE <strong>ARA</strong> AG<br />
Lebensministerium<br />
- Erfüllung der nationalen Ziele in Übereinstimmung mit<br />
der Verpackungsrichtlinie<br />
- Volkswirtschaftliche Sinnhaftigkeit<br />
Betroffene Wirtschaft<br />
- Lizenzpartner: Entpflichtung zu nachhaltig<br />
geringsten Tarifen<br />
- Anfallstellen: Bequeme und bedarfsgerechte Entsorgung<br />
Konsumentinnen<br />
- Bequemes, einfaches und zuverlässiges Sammelsystem<br />
- Geringstmögliche finanzielle Belastung durch<br />
Verpackungstarife und Müllgebühren<br />
Gebietskörperschaften<br />
- Verringerung der Müllmenge<br />
- Faire Abgeltung der kommunalen Leistungen<br />
- Abstimmung mit kommunaler Müllsammlung<br />
14<br />
Abfallwirtschaftsunternehmen<br />
- Erfolgreiche Geschäftsbeziehung<br />
- Sekundärrohstoffe<br />
Mitarbeiterinnen<br />
- Sicherer Arbeitsplatz<br />
- Gute Arbeitsbedingungen<br />
DER <strong>ARA</strong> KERNAUFTRAG<br />
Sicherung der nachhaltigen Entpflichtung von Verpackungen<br />
zu möglichst günstigen Lizenztarifen.<br />
GRUNDSÄTZE DER <strong>ARA</strong> AG<br />
- Erfüllung der Anforderungen des Abfallwirtschafts-<br />
gesetzes und der VerpackVO mit größtmöglichem<br />
ökologischen Nutzen und minimalem volks-<br />
wirtschaftlichen Aufwand<br />
- Keine Gewinnerzielungsabsicht im Kerngeschäft der<br />
Verpackungsentpflichtung in Österreich<br />
- Gleichbehandlung aller Packstoffe<br />
- Strikt materialspezifische Kalkulation und möglichst<br />
verursachergerechte Kostenzuordnung ohne interne<br />
Quersubventionierung zwischen den Packstoffen<br />
- Keine Beeinträchtigung des Wettbewerbs zwischen<br />
den Packstoffen<br />
- Transparenz der Finanzgebarung<br />
- Bestmögliche Absicherung der politischen und<br />
gesellschaftlichen Akzeptanz entsprechend den<br />
Anforderungen des Marktes<br />
- Gewährleistung des Wettbewerbs auf jeder Stufe der<br />
Wertschöpfungskette, insbesondere durch wettbewerbskonforme<br />
Verfahren und Maßnahmen bei der Beauftragung<br />
kommunaler und privater Partner.
UNTERNEHMENSLEITBILD<br />
DER <strong>ARA</strong> AG<br />
Selbstverständnis<br />
Das Kerngeschäft der <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG (<strong>ARA</strong>)<br />
ist es, in Österreich Entpflichtungsleistungen gemäß<br />
VerpackVO für alle Packstoffe aus Haushalt und Gewerbe<br />
anzubieten. Dazu organisiert die <strong>ARA</strong> als Sammel- und Verwertungssystem<br />
die Sammlung, Erfassung, Sortierung und<br />
Verwertung von Verpackungen in ganz Österreich und hat<br />
gemeinsam mit ihren Partnern ein System aufgebaut, das<br />
zu den führenden in Europa zählt. Die <strong>ARA</strong> bietet darüber<br />
hinaus im In- und Ausland innovative Lösungen im Bereich<br />
der Abfallwirtschaft.<br />
Kunden und Eigentümer<br />
Die <strong>ARA</strong> steht im Eigentum der von der VerpackVO betroffenen<br />
Wirtschaft und bietet allen Kunden die Entpflichtung<br />
zu gleichen Konditionen. Sie handelt im Interesse ihrer<br />
Eigentümer zum Wohle der Lizenzpartner. Das Unternehmensziel<br />
ist im <strong>ARA</strong> Kernauftrag und in den <strong>ARA</strong> Grundsätzen<br />
festgelegt. Transparenz, Glaubwürdigkeit und Vertrauen<br />
sind entscheidend im Verhältnis zu ihren Kunden.<br />
Wirtschaftliches Handlungsprinzip<br />
Die <strong>ARA</strong> hat die Entpflichtung ihrer Kunden zu nachhaltig<br />
kostengünstigen Tarifen zum Ziel. Sie strebt damit im<br />
Wettbewerb die Markt- und Kostenführerschaft an. Die<br />
<strong>ARA</strong> arbeitet im Kerngeschäft nicht gewinnorientiert,<br />
aber streng betriebswirtschaftlich und mit größtmöglicher<br />
Kostenwahrheit und Effizienz.<br />
Operative Partner<br />
Die <strong>ARA</strong> organisiert die Sammlung und Verwertung von<br />
Verpackungen arbeitsteilig und nutzt bei der Vergabe<br />
der Leistungen den Wettbewerb. Die partnerschaftliche<br />
Zusammenarbeit mit Städten, Gemeinden, Abfallwirtschaftsverbänden<br />
und der privaten Entsorgungs- und<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Verwertungswirtschaft ist gemeinsam mit Innovationsfähigkeit<br />
die Basis für Erfolg, Effizienz und Akzeptanz der<br />
Verpackungssammlung.<br />
Mitarbeiterinnen<br />
Die kompetenten MitarbeiterInnen der <strong>ARA</strong> vertreten die<br />
Unternehmensziele gegenüber Kunden und Partnern. Sie<br />
sind verantwortungsbewusst, zuverlässig und veränderungsbereit.<br />
Die MitarbeiterInnen pflegen intern und extern eine<br />
von Respekt füreinander geprägte Unternehmenskultur.<br />
Unternehmensumwelt<br />
Durch ihre Tätigkeit entlastet die <strong>ARA</strong> die Umwelt und<br />
trägt aktiv zum Klimaschutz bei. Sie liefert Sekundärrohstoffe<br />
und Energieträger für die Verwertung und fördert<br />
Abfallvermeidung. Die <strong>ARA</strong> arbeitet an der ständigen Verbesserung<br />
der Umwelteffekte von Sammlung, Erfassung,<br />
Sortierung und Verwertung und strebt nach breiter Akzeptanz<br />
durch KonsumentInnen, Unternehmen, Verwaltung<br />
und Politik. Dazu informiert sie Bevölkerung, Unternehmen<br />
und Entscheidungsträger.<br />
führung<br />
Die Führung der <strong>ARA</strong> basiert auf offener Kommunikation<br />
und wechselseitigem Vertrauen von Führungskräften und<br />
MitarbeiterInnen. Ziele, Zuständigkeiten und Verantwortung<br />
sind klar geregelt. Der Umgang – auch mit Kritik –<br />
erfolgt aufrichtig, konstruktiv und lösungsorientiert. Dazu<br />
werden eigenverantwortliches Handeln und bereichsübergreifendes<br />
Denken gefordert und gefördert.<br />
Qualitätsziele<br />
Die <strong>ARA</strong> bekennt sich zu Rechtskonformität und Vertragstreue.<br />
Als qualitätsorientiertes Unternehmen will die<br />
<strong>ARA</strong> ihre Leistung ständig verbessern. Dazu wird das Erreichen<br />
der regelmäßig gesetzten Qualitäts- und Umweltziele<br />
auch hinsichtlich der wirtschaftlichen Auswirkungen<br />
überprüft.<br />
15
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG<br />
NACHHALTIGKEIT ALS<br />
GESCHÄFTSPRINZIP<br />
Der Erfolg des Verpackungsrecyclings in Österreich wäre<br />
ohne Integration von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />
Aspekten in die ökologischen Zielsetzungen nicht<br />
möglich: Die Akzeptanz der Produzentenverantwortung<br />
durch die Kunden ist ebenso essenziell, wie die<br />
Bereitschaft der Konsumentinnen und Konsumenten zur<br />
getrennten Sammlung ihrer Verpackungsabfälle.<br />
Die <strong>ARA</strong> AG bekennt sich daher seit ihrer Gründung im Jahr<br />
1993 zu nachhaltigem Handeln und achtet darauf, wirtschaftlichen<br />
Erfolg auf Basis einer langfristigen Entwicklung<br />
zu erreichen, die gleichzeitig auch die soziale und ökologische<br />
Verantwortung angemessen berücksichtigt. Dieses<br />
Prinzip manifestiert sich im Unternehmensleitbild und im<br />
Qualitäts- und Umweltmanagement-System, in dem alle<br />
relevanten Nachhaltigkeitsfelder zusammenfließen.<br />
Der <strong>ARA</strong> <strong>Leistungsreport</strong> wird jährlich als Nachhaltigkeitsbericht<br />
nach den GRI-Guidelines veröffentlicht. Die Ausgabe<br />
2010 wurde zweimal ausgezeichnet: Beim Trend Annual<br />
Report Award erreichte der Bericht Platz 1 in der Kategorie<br />
MANAGEMENTSYSTEM<br />
16<br />
UNTERNEHMENSLEITBILD/GRUNDSÄTZE<br />
Nachhaltigkeitsbericht/Design. Die österreichische Druckindustrie<br />
zeichnete den Report als Sieger in der Kategorie<br />
Ökologisch & umweltfreundlich mit einem Golden Pixel<br />
Award aus.<br />
QUALITÄTS- UND UMWELT-<br />
MANAGEMENT-SYSTEM<br />
Die <strong>ARA</strong> AG verfügt seit 1997 über ein Qualitätsmanagement-System<br />
nach ISO 9001, das seit 2010 durch ein<br />
Umweltmanagement-System nach ISO 14001 ergänzt<br />
wird. Das Qualitäts- und Umweltmanagement-System<br />
(QM-System) wird im Rahmen der Internen Revision und<br />
Interner Audits laufend aktualisiert, überwacht und regelmäßig<br />
von Quality <strong>Austria</strong> rezertifiziert.<br />
Auch die meisten der Partnerunternehmen der <strong>ARA</strong> AG in<br />
den Bereichen Sammlung, Sortierung und Verwertung verfügen<br />
über Qualitäts- und/oder Umweltmanagement-Systeme<br />
nach ISO 9001, ISO 14001, EFB oder EMAS-VO. Durch<br />
diese Zertifizierungen besteht in weiten Bereichen der<br />
Leistungskette Lizenzierung–Sammlung–Sortierung–Verwertung<br />
ein durchgängiges Qualitätsmanagement-System.<br />
Dienstleistungen und sonstige Tätigkeiten des Regelbetriebs, laufend Korrekturmaßnahmen, Kommunikation und Information<br />
Ermitteln von<br />
- Kundenzufriedenheit<br />
- Umweltauswirkungen<br />
- ArbeitnehmerInnenschutz<br />
D<strong>ARA</strong>US RESULTIERENDE PLANUNG<br />
- Mitarbeitereinsatz und -ausbildung<br />
- Ziele zur kontinuierlichen Verbesserung<br />
- Maßnahmen, Verantwortlichkeiten und Termine<br />
CONTROLLING<br />
Interne Revision und Internes Audit: Ermitteln der<br />
- Einhaltung der Gesetze<br />
- Einhaltung der organisatorischen Abläufe<br />
BEWERTUNG DER ERGEBNISSE (MANAGEMENT REVIEW)<br />
- Ggf. Anpassung des Managementsystems und des<br />
Unternehmensleitbilds<br />
- Ggf. Adaptierung der Verfahren und der Arbeitsplatzevaluierung
Das QM-System der <strong>ARA</strong> AG folgt dem prozessorientierten<br />
Ansatz und stellt sicher, dass alle Nachhaltigkeitsthemen<br />
adäquat behandelt werden. Es ist integrierter Teil der betrieblichen<br />
Abläufe. Das QM-System beinhaltet die Festlegung<br />
und Überwachung der Unternehmensziele, es schafft<br />
die organisatorischen Voraussetzungen und stellt geeignete<br />
Ressourcen bereit. Dokumentiert wird das QM-System<br />
der <strong>ARA</strong> AG durch ein Qualitätsmanagement-Handbuch<br />
und die Beschreibung der einzelnen qualitätssichernden<br />
Prozesse in einer Prozesslandkarte, die allen MitarbeiterInnen<br />
im Intranet zur Verfügung steht.<br />
Die oberste Leitung im Nachhaltigkeitssystem ist der<br />
Vorstand. Er ist dafür verantwortlich, das QM-System<br />
aufrechtzuerhalten und laufend zu verbessern. In den<br />
jährlichen Management Reviews wird bewertet, ob die<br />
Qualitäts- und Umweltziele erreicht wurden und das<br />
QM-System zielkonform gearbeitet hat. Auf Grund dieser<br />
Erkenntnisse werden neue Ziele und Aufgaben festlegt.<br />
RISIKOMANAGEMENT<br />
Das Risikomanagement der <strong>ARA</strong> AG wird vom Vorstand<br />
wahrgenommen. Wesentliche Aufgabe ist es dabei, den<br />
Informationsaustausch innerhalb des Unternehmens und<br />
zwischen Unternehmen und Eigentümern bzw. Aufsichtsrat<br />
über risikorelevante Sachverhalte sicherzustellen. Risiko<br />
wird dabei als Möglichkeit der positiven und negativen<br />
Abweichung von Unternehmenszielen und -kennzahlen<br />
verstanden.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei, Risiko vorausschauend und<br />
systematisch zu erkennen, zu vermeiden, zu verringern<br />
oder geeignete Vorsorgen zu treffen. Dazu werden mögliche<br />
Bedrohungen analysiert, bewertet und reduziert. So<br />
hat zum Beispiel das Schwankungsrisiko der <strong>Altstoff</strong>erlöse<br />
seit der Wirtschaftskrise 2008/2009 stark an Bedeutung<br />
gewonnen.<br />
BETEILIGUNGEN<br />
Die gemeinsam mit dem ERA Verein betriebene Elektro<br />
<strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> GmbH ist der WEEE-Spezialist in<br />
Österreich mit umfassendem <strong>Recycling</strong>service. Das Non-<br />
Profit-Unternehmen ERA bietet die Übernahme sämtlicher<br />
UNTERNEHMENSPORTRÄT DER <strong>ARA</strong> AG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
übertragbarer Verpflichtungen für Hersteller, Händler,<br />
Importeure und Exporteure von Elektrogeräten und Batterien<br />
aus der österreichischen Elektroaltgeräteverordnung<br />
bzw. Batterienverordnung. Als Tochtergesellschaft der <strong>ARA</strong><br />
verfügt ERA über hohes abfallwirtschaftliches Know-how<br />
und <strong>Recycling</strong>kompetenz.<br />
Die NetMan Network Management und IT Service<br />
GmbH, das Unternehmen der <strong>ARA</strong> für Datenkommunikations-<br />
und Informationsmanagementleistungen, verfügt<br />
über langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Umsetzung<br />
komplexer Softwarelösungen mit Schwerpunkt auf<br />
Client-Server-basierten Datenbankanwendungen. Dabei<br />
bietet NetMan speziell für die Abfallwirtschaft eine Reihe<br />
von Lösungen zur Erfüllung der umfangreichen branchenspezifischen<br />
Aufzeichnungs- und Meldepflichten.<br />
Seit 2009 bietet die ARES Advanced <strong>Recycling</strong><br />
Solutions GmbH als 100%-Tochterunternehmen der<br />
<strong>ARA</strong> AG maßgeschneiderte Entsorgungslösungen für<br />
Gewerbe und Industrie. ARES begleitet Unternehmen mit<br />
einem umfangreichen Dienstleistungsangebot auf dem<br />
Weg zu einem professionellen Abfallmanagement.<br />
MITGLIEDSCHAFTEN<br />
Die <strong>ARA</strong> AG ist Mitglied in Interessenvertretungen,<br />
Expertenforen und Organisationen im In- und Ausland.<br />
Die <strong>ARA</strong> nutzt diese Plattformen zum Informations- und<br />
Interessenaustausch und stellt dabei auch ihr Know-how<br />
zur Verfügung.<br />
Wichtigste Mitgliedschaften<br />
- Wirtschaftskammer Österreich<br />
- WKO – ARGE Nachhaltigkeitsagenda<br />
- PRO EUROPE Packaging Recovery Organisation Europe<br />
- ISWA – International Solid Waste Association<br />
- ÖWAV – Österreichischer Wasser- und<br />
Abfallwirtschaftsverband<br />
- VÖEB – Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe<br />
- Umwelttechnik-Cluster<br />
- Christian-Doppler-Forschungsgesellschaft<br />
- respACT – <strong>Austria</strong>n Business Council for Sustainable<br />
Development<br />
- PSR – Institut für Public Social Responsibility<br />
17
336.000 TONNEN PAPIERVERPACKUNGEN VERWERTET.
GEScHÄfTS-<br />
ENTWicK-<br />
LUNG<br />
20
Die <strong>ARA</strong> AG finanziert die ordnungsgemäße Sammlung,<br />
Erfassung, Sortierung und Verwertung gebrauchter<br />
Verpackungen und die ihr behördlich vorgeschriebenen<br />
Aufgaben (z. B. Maßnahmen zur Abfallvermeidung) aus<br />
den Lizenzentgelten ihrer Kunden und den Verwertungserlösen.<br />
Die Geschäftspolitik folgt dem Non-Profit-Prinzip.<br />
Allfällige ungeplante Unterdeckungen oder Überschüsse<br />
der nicht auf Gewinn ausgerichteten Kalkulation werden in<br />
die Tarifkalkulationen der Folgeperioden miteinbezogen.<br />
LIZENZPARTNER<br />
Mehr als 15.400 Unternehmen nutzen das Service der<br />
<strong>ARA</strong> AG. Eine hohe Markterschließung ist nicht nur gesetzlicher<br />
Auftrag, sondern schützt die Wirtschaft vor Wettbewerbsverzerrungen<br />
durch sogenanntes Trittbrettfahren.<br />
Mit einem seriösen Dienstleistungsangebot und starker<br />
Kundenorientierung ist es gelungen, die Position als der<br />
KENNZAHLEN AUS DEM JAHRESABSCHLUSS<br />
(in Mio. €)<br />
GESCHÄFTSENTWICKLUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
zuverlässige Partner der Wirtschaft in Sachen Verpackungsentpflichtung<br />
zu festigen. Durch den forcierten Ausbau des<br />
Internetservice wurde der Kundenkontakt vereinfacht und<br />
beschleunigt. Die Übermittlung der Entpflichtungs- und<br />
Lizenzverträge erfolgt heute fast ausschließlich über das<br />
Internet. <strong>ARA</strong> Kunden können die Meldung ihrer Verpackungsmengen<br />
bequem und sicher als Online-Meldung erledigen<br />
und reduzieren so ihren administrativen Aufwand.<br />
Über Key Account Manager wird dem besonderen Stellenwert<br />
des persönlichen Kontakts Rechnung getragen. Eine<br />
kompetent besetzte Hotline sowie die <strong>ARA</strong> Servicebüros<br />
in Kärnten, Salzburg und Tirol bieten rasche Betreuung<br />
und Problemlösung in ganz Österreich. Durch das Serviceangebot<br />
des <strong>ARA</strong> Tochterunternehmens ARES steht den<br />
Kunden ein weiteres Leistungsspektrum mit zusätzlichem<br />
Nutzen offen.<br />
Den mit der Verpackungslizenzierung und Entsorgung<br />
befassten MitarbeiterInnen eines Kunden bieten die In-<br />
2009 2010 <strong>2011</strong> 1<br />
Eigenkapital 2,155 2,155 2,155<br />
Umsatzerlöse Lizenzeinnahmen 160,848 179,808 158,780<br />
<strong>Altstoff</strong>erlöse 17,956 27,914 39,436<br />
Aufwendungen für Sammlung, Erfassung, Sortierung<br />
und Verwertung<br />
–147,555 –145,189 –148,546<br />
1 Stand: 18.04.2012, vor Feststellung durch die zuständigen Gremien<br />
21
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT GESCHÄFTSENTWICKLUNG<br />
House-Schulungen der <strong>ARA</strong> AG das erforderliche Knowhow<br />
in Bezug auf die VerpackVO und die Entpflichtung und<br />
Entsorgung von Verpackungen.<br />
Die Inhalte werden laufend auf dem letzten Stand gehalten:<br />
Neuerungen bei Lizenzierungskriterien, gesetzliche<br />
Änderungen oder Vereinfachungen in der Abwicklung wie<br />
etwa Online-Meldungen. Darüber hinaus geben Veranstaltungen<br />
– z. B. Exkursionen zu Entsorgern und Verwertern,<br />
Besichtigungen von <strong>Recycling</strong>anlagen und Branchentreffen<br />
– genauere Einblicke in das Leistungsspektrum der <strong>ARA</strong> AG.<br />
LIZENZPARTNERFORUM<br />
Im Lizenzpartnerforum des <strong>ARA</strong> Vereins können interessierte<br />
Kunden aktuelle Informationen über die <strong>ARA</strong> AG erhalten<br />
und Empfehlungen an <strong>ARA</strong> Verein und <strong>ARA</strong> AG richten.<br />
Die Plattform wird von Lizenzpartnern gerne genutzt.<br />
Themen des Jahres <strong>2011</strong> waren neben abfallrechtlichen<br />
Novellen u. a. die Projekte der <strong>ARA</strong> AbfallberaterInnen und<br />
Rechtsfragen der Lizenzierung bei grenzüberschreitendem<br />
Verkehr.<br />
22<br />
ENTWICKLUNG DER LIZENZTARIFE<br />
Die <strong>ARA</strong> Lizenztarife werden getrennt für den Haushalts-<br />
und Gewerbebereich und für jede Tarifkategorie<br />
nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten kalkuliert.<br />
Sie richten sich im Sinne der Kostenwahrheit nach dem<br />
Aufwand, den die einzelnen Packstoffe im Sammel- und<br />
Verwertungskreislauf verursachen. Die Tarife werden vor<br />
Veröffentlichung extern auditiert und verpflichtend dem<br />
BMLFUW vorgelegt.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> konnten die Lizenztarife gegenüber dem Vorjahr<br />
in zwei Schritten um gesamt 13 % gesenkt werden. Ein<br />
konsequenter Sparkurs und die Erholung der <strong>Altstoff</strong>märkte<br />
während des Jahres ermöglichten es, die meisten Tarife<br />
mit Jahresbeginn 2012 abermals um rund 10 % zu senken.<br />
Die Lizenztarife 2012 sind mit durchschnittlich 133 €/t die<br />
niedrigsten seit Bestehen der <strong>ARA</strong>. AnlAge Die 3 zur <strong>ARA</strong> lizenzvereinbArung<br />
beweist damit<br />
die langjährige Konsequenz in ihrer Non-Profit-Politik und<br />
gibt Einsparungen und ungeplante Überschüsse an ihre<br />
Kunden weiter.<br />
Stand: 01.01.2012<br />
TarifüberSichT<br />
Gültig ab 01.01.2012<br />
<strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />
Mariahilfer Straße 123, 1062 Wien, Österreich<br />
Tel.: +43.1.599 97-0, Fax: +43.1.595 35 35<br />
araag@ara.at, www.ara.at<br />
Tarife in € pro kg exkl. USt.<br />
Packstoffe ab 01.07.<strong>2011</strong> ab 01.01.2012<br />
1.1. Verkaufsverpackung-Papier* 0,115 0,100<br />
1.2. Transportverpackung-Papier 0,040 0,037<br />
2. Einweg-Glasverpackung 0,071 0,071<br />
3. Holz 0,013 0,011<br />
4. Keramik 0,170 0,140<br />
5.1. Ferrometalle klein < 3 l 0,260 0,235<br />
5.2. Ferrometalle groß ≥ 3 l (und Metallumreifungsbänder) 0,110 0,090<br />
5.3. Aluminium 0,420 0,380<br />
6. Textilien 0,265 0,200<br />
7.0. Kunststoffe klein* 0,620 0,590<br />
7.1. EPS (z. B. Styropor®) ≥ 0,1 kg/VE** 0,190 0,190<br />
8. Materialverbunde (ohne Getränkeverbundkartons) 0,600 0,580<br />
9.<br />
Industrie-/Gewerbe- und Große<br />
Kunststoffverpackungen (IGP)<br />
Folien ≥ 1,5 m²<br />
9.1.<br />
Trayfolien ≥ 0,25 m²<br />
(und entweder ≥ 6 VE** Food oder ≥ 3 VE** Non-Food)<br />
Umreifungsbänder; Klebebänder<br />
Hohlkörper ≥ 5 l<br />
0,105 0,100<br />
9.2.<br />
Säcke > 10 l, Netzsäcke ≥ 25 l<br />
Kartuschen<br />
Formkörper ≥ 0,15 kg (ohne EPS)<br />
0,105 0,100<br />
10. Packstoffe auf biologischer Basis<br />
* inklusive Tragetaschen<br />
** VE = Verkaufseinheit<br />
0,450 0,450<br />
Firmenbuchnummer: 38398v, Sitz Wien, Handelsgericht Wien, DVR: 0731358, UID: ATU 16019902<br />
zertifiziert nach ÖNORM EN ISO 9001, Reg. Nr. 1191/0, zertifiziert nach ÖNORM EN ISO 14001, Reg. Nr. 1185/0<br />
Investkredit Bank AG, BLZ 18160, Kto. 414 700 310 00, BIC: VBOE AT WWINV, IBAN: AT 781816041470031000
üBERPRüFUNG DER LIZENZPARTNER<br />
Die <strong>ARA</strong> AG führt durch beauftragte Wirtschaftsprüfungskanzleien<br />
regelmäßig Meldungsüberprüfungen bei ihren<br />
Lizenzpartnern durch, um Wettbewerbsverzerrungen<br />
geringstmöglich zu halten. Diese Dienstleistung gewährleistet<br />
gleiche Bedingungen für alle Kunden und schützt<br />
diese vor ungerechten Kostennachteilen gegenüber<br />
Konkurrenten, die ihren Pflichten aus der VerpackVO nicht<br />
ordnungsgemäß nachkommen. Im Jahr <strong>2011</strong> überprüften<br />
die Wirtschaftsprüfungskanzleien Ernst & Young GmbH<br />
und Deloitte GmbH im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG mehr als 900<br />
Lizenzpartner.<br />
ERGEBNISSE DER LIZENZPARTNERPRüFUNG<br />
1 Prozentangaben ohne Ausgleich von Rundungsdifferenzen.<br />
2 Prüfungen werden im Zuge von Folgeprüfungen abgeschlossen.<br />
3 Bei dieser Prüfungsart werden nur qualitative Feststellungen getroffen.<br />
GESCHÄFTSENTWICKLUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Durchgeführte Prüfungen, davon: 1 479 (100 %) 427 (100 %) 365 (100 %)<br />
100%ig korrekte Prüfungen und Prüfungen mit geringfügigen<br />
Abweichungen unter 10 %<br />
298 (62 %) 249 (58 %) 208 (57 %)<br />
Abgebrochene Prüfungen 2 25 (5 %) 28 (7 %) 25 (7 %)<br />
Prüfungen mit festgestellten wesentlichen Abweichungen 70 (15 %) 60 (14 %) 67 (18 %)<br />
Prüfungen mit Gutschrift 86 (18 %) 90 (21 %) 65 (18 %)<br />
Zusätzlich Plausibilitätstests 191 194 192<br />
Zusätzlich Eco Checks 3 88 76 73<br />
23
ABfALLVER-<br />
MEiDUNG<br />
24
Seit 2004 hat die <strong>ARA</strong> AG rund 3,25 Mio. € zur Förderung<br />
von Abfallvermeidung verwendet. Mit der Förderungsini-<br />
tiative Abfallvermeidung wurden Investitionen von rund<br />
9 Mio. € unterstützt. Die <strong>ARA</strong> setzt damit die Unterstützung<br />
abfallvermeidender Projekte für Wirtschaft,<br />
Forschung, Kommunen und KonsumentInnen fort und<br />
erfüllt ihre Verpflichtung, über die Abfallverwertung hinaus<br />
Maßnahmen zur Abfallvermeidung zu fördern.<br />
FORSCHUNG IM RESSOURCEN-<br />
MANAGEMENT<br />
Seit 2003 besteht der von der <strong>ARA</strong> AG anfangs als<br />
Stiftungsprofessur finanzierte Lehrstuhl für Ressourcenmanagement<br />
an der Technischen Universität Wien. Eine<br />
enge Kooperation ermöglicht es seither, Sammlung und<br />
Verwertung an neueste Forschungsergebnisse anzupassen<br />
und gleichzeitig unternehmerische Praxis in Lehrinhalte<br />
einfließen zu lassen. Die <strong>ARA</strong> AG sieht sich damit in ihrer<br />
Stiftungsentscheidung und als Initiatorin von Spitzenforschung<br />
im Bereich des Ressourcenmanagements bestätigt.<br />
<strong>ARA</strong> LECTURES<br />
Mit den <strong>ARA</strong> Lectures bieten das Center for Sustainable<br />
Technology (CST) der Technischen Universität Wien und<br />
die <strong>ARA</strong> AG eine Plattform der Information, Inspiration und<br />
des Austauschs mit führenden internationalen ReferentInnen.<br />
Ressourcen im materiellen und immateriellen Sinn<br />
bilden den thematischen Bogen dieser Vorlesungsreihe.<br />
<strong>2011</strong> fanden zwei <strong>ARA</strong> Lectures statt, die auch über einen<br />
Livestream im Internet verfolgt werden konnten.<br />
Unter dem Titel „Wissen_schafft Zukunft” beschäftigte sich<br />
Dieter Imboden in der 7. <strong>ARA</strong> Lecture mit der Ressource<br />
Wissen und dem Beitrag der Universitäten. Prof. Dr. Dieter<br />
Imboden lehrt an der ETH Zürich. Er ist Präsident des Nationalen<br />
Forschungsrats des Schweizerischen Nationalfonds<br />
zur Förderung der wissenschaftlichen Forschung und der<br />
Vereinigung der Präsidenten der europäischen Forschungsförderungsorganisationen.<br />
ABFALLVERMEIDUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Für die 8. <strong>ARA</strong> Lecture konnte die ehemalige norwegische<br />
Ministerpräsidentin Gro Harlem Brundtland gewonnen<br />
werden. Vor 25 Jahren hat Gro Harlem Brundtland, die<br />
damalige Vorsitzende der Weltkommission für Umwelt und<br />
Entwicklung, den Begriff „Nachhaltigkeit” entscheidend<br />
geprägt. Der unter dem Namen „Brundtland-Report” bekannte<br />
Abschlussbericht wurde im April 1987 veröffentlicht<br />
und gilt heute noch als umweltpolitischer Meilenstein. In<br />
ihrem Vortrag „Our Common Future” ging sie den Fragen<br />
nach, was aus dem Nachhaltigkeitskonzept von damals<br />
wurde, wo wir heute stehen und was uns in der Zukunft<br />
erwartet.<br />
<strong>ARA</strong> BEST STUDY AWARD<br />
Der Lehrgang „Environmental Technology and International<br />
Affairs” (ETIA) der Diplomatischen Akademie gemeinsam<br />
mit der TU Wien vermittelt als Post-Graduate-Studium<br />
die für Umweltschutz als Querschnittsmaterie geforderte<br />
fachspezifische Qualifikation, bei der sowohl technisches<br />
Know-how als auch politische und wirtschaftliche Kompetenzen<br />
notwendig sind.<br />
<strong>2011</strong> vergab die <strong>ARA</strong> AG zum zweiten Mal den „<strong>ARA</strong> Best<br />
Study Award” für AbsolventInnen des ETIA-Programmes<br />
und fördert mit dem Preis die Lehre und Forschung in<br />
moderner Abfallwirtschaft, die den gesamten Produktlebenszyklus<br />
– von der Herstellung über den Verkauf bis hin<br />
zum Konsum – umfasst.<br />
Die <strong>ARA</strong> knüpft mit dieser Unterstützung an ihre lange<br />
Tradition von Kooperationen mit universitärer Lehre und<br />
Forschung in Ressourcenmanagement und Abfallvermeidung<br />
an.<br />
25
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT ABFALLVERMEIDUNG<br />
FÖRDERUNGSINITIATIVE<br />
ABFALLVERMEIDUNG<br />
Die von der <strong>ARA</strong> AG im Jahr 2005 initiierte „Förderungsinitiative<br />
Abfallvermeidung” hat sich in den letzten Jahren<br />
etabliert und wurde auch <strong>2011</strong> fortgesetzt. Zusammen mit<br />
der Stadt Wien, dem Land Niederösterreich und der Wirtschaftskammer<br />
Österreich unterstützte die <strong>ARA</strong> AG im Jahr<br />
<strong>2011</strong> Projekte zur Umsetzung von Abfallvermeidungsmaßnahmen<br />
in Unternehmen, kommunalen Dienststellen und<br />
Betrieben sowie Bildungs- und Gesundheitseinrichtungen.<br />
Insgesamt wurden <strong>2011</strong> 204.000 € an Fördergeldern für<br />
abfallrelevante Investitionen in Höhe von rund 2 Mio. €<br />
vergeben.<br />
26<br />
AUSZEICHNUNGEN FüR ABFALL-<br />
VERMEIDENDE MASSNAHMEN<br />
Um Unternehmen zu prämieren, die Maßnahmen zur<br />
Ressourcenschonung umsetzen, verleiht die <strong>ARA</strong> AG auch<br />
Auszeichnungen im Rahmen etablierter österreichischer<br />
Prämierungen.<br />
Im Rahmen des „Emballissimo” übernahm die <strong>ARA</strong> AG<br />
die Patronanz für den Innovationspreis der Jury, bei<br />
dem Ressourcenschonung eine wesentliche Rolle spielt.<br />
<strong>2011</strong> erhielt eine von der Rondo Ganahl AG für die RIESS<br />
KELOmat GmbH produzierte Transportverpackung für<br />
Aromapots den <strong>ARA</strong> Sonderpreis. Die Verpackung vereint<br />
eine Reihe funktionaler Anforderungen kostengünstig und<br />
umweltschonend.<br />
Mit einem Sonderpreis zum Green Packaging Star Award<br />
zeichnete die <strong>ARA</strong> <strong>2011</strong> Maßnahmen im Verpackungsbereich<br />
aus, die in besonderem Maße zur Ressourcenschonung<br />
und Abfallvermeidung beitragen. Prämiert wurde<br />
die Revolutionary Laminate Tube der Pirlo Tubes GmbH.<br />
Dabei wird die umweltfreundliche Produktion von Tuben<br />
in erster Linie durch die Reduktion des Rohstoffverbrauchs<br />
sichergestellt.<br />
2012 werden auch wieder der „Staatspreis Vorbildliche<br />
Verpackungen” des Lebens- und Wirtschaftsministerium<br />
und der Innovationspreis der Abfallwirtschaft „Phönix”<br />
verliehen, in deren Rahmen die <strong>ARA</strong> AG erneut Sonderpreise<br />
vergeben wird.
ABFALLVERMEIDUNG BEI<br />
GROSSVERANSTALTUNGEN<br />
Die <strong>ARA</strong> AG engagiert sich bei Großveranstaltungen für<br />
die Vermeidung von Abfällen und setzt sich z. B. für den<br />
Einsatz von Gläsern und Mehrwegbechern anstelle von<br />
Einwegbechern ein. Dazu werden Event-Veranstalter in<br />
Hinblick auf Abfallvermeidung und Entsorgung beraten,<br />
aber auch KonsumentInnen direkt bei den Veranstaltungen<br />
informiert. <strong>2011</strong> wurde dieses Service u. a. beim Erntedankfest<br />
am Wiener Heldenplatz, dem Mistfest Wien, dem<br />
Steirischen Frühjahrsputz, den Behindertensporttagen und<br />
den Sauberhaften Festen Niederösterreich genutzt.<br />
AGR-FONDS FüR<br />
ABFALLVERMEIDUNG<br />
ABFALLVERMEIDUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Aus dem AGR-Fonds für Abfallvermeidung unterstützt<br />
<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH (AGR) vorbildliche Maßnahmen<br />
zur Abfallvermeidung. Im Jahr <strong>2011</strong> förderte AGR 10<br />
Projekte, die mit bis zu 100 % der Projektinvestitionen<br />
unterstützt werden. Die Vielzahl an Einreichungen und die<br />
Vielfalt der Projekte zeigen, dass Umwelt- und Klimaschutz<br />
für Österreichs Unternehmen und Behörden einen hohen<br />
Stellenwert haben. Die geförderten Projekte bewirken Abfallvermeidung<br />
durch Bewusstseinsbildung, Weiterbildung<br />
oder den Aufbau geeigneter Netzwerke.<br />
27
212.000 TONNEN GLASVERPACKUNGEN VERWERTET.
SAMMLUNG<br />
UND VER-<br />
WERTUNG<br />
30
FLÄCHENDECKENDES<br />
SAMMELSYSTEM<br />
Verpackungen stellen mit ihrer Typen- und Materialvielfalt<br />
besondere Anforderungen an die Flexibilität eines<br />
Sammelsystems. Für sie alle sind bequeme und wirtschaftliche<br />
Lösungen anzubieten, die eine effiziente Sammlung<br />
und ökologisch sinnvolle Verwertung ermöglichen. Die<br />
Verpackungssammlung des <strong>ARA</strong> Systems trägt diesen<br />
unterschiedlichen Anforderungen sowohl bei der Haushaltssammlung<br />
der österreichischen Städte und Gemeinden<br />
als auch bei den Anfallstellen in Handel, Gewerbe und<br />
Industrie durch bedarfsgerechte Lösungen Rechnung.<br />
Die grundlegenden Anforderungen an Gestaltung und<br />
Dimensionierung der Sammelsysteme für Haushalte und<br />
Betriebe werden der <strong>ARA</strong> AG vom BMLFUW in den Genehmigungsbescheiden<br />
vorgegeben. Das BMLFUW legt auch<br />
die Erfassungs- und Verwertungsquoten für die einzelnen<br />
Packstoffe fest, die jedes Jahr zu erreichen und nachzuweisen<br />
sind.<br />
SAMMEL-/ERFASSUNGSLEISTUNG DES <strong>ARA</strong> SYSTEMS <strong>2011</strong> –<br />
HAUSHALTE, GEWERBE UND INDUSTRIE (in Tonnen)<br />
PACKSTOFF<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
<strong>2011</strong> wurden insgesamt 834.304 t Verpackungsabfälle mit<br />
der getrennten Sammlung und den ergänzenden Sammelschienen<br />
erfasst. In dieser Menge sind 37.960 t der in<br />
Kärnten, Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und<br />
Wien im Restmüll erfassten und energetisch genutzten<br />
kleinen und/oder verschmutzten Leichtverpackungen<br />
enthalten. Auch 8.266 t mit den Leichtverpackungen mitgesammelte<br />
Getränkeverbundkartons (GVK) der Öko-Box<br />
Sammelgesellschaft m.b.H. sind in diese Erfassungsmenge<br />
mit eingerechnet.<br />
Rund 514.700 t (62 %) der erfassten Verpackungen stammen<br />
aus dem haushaltsnahen Bereich (Haushalte sowie<br />
Kleingewerbe, das bei Eignung in die Haushaltssammlung<br />
eingebunden wird). Etwa 319.600 t (38 %) der erfassten Verpackungen<br />
sind Verpackungen aus Gewerbe und Industrie.<br />
SAMMELMENGE 1 ERFASSUNGSMENGE<br />
ZUSÄTZLICH 2<br />
ERFASSUNGSMENGE<br />
GESAMT<br />
Papier, Karton, Pappe, Wellpappe 335.805 – 335.805<br />
Glas<br />
Leichtverpackungen (Kunststoffe,<br />
218.875 – 218.875<br />
Materialverbunde, textile Faserstoffe,<br />
Keramik, Holz, Packstoffe<br />
auf biologischer Basis)<br />
180.940 39.196 220.136<br />
Metall 32.190 7.611 39.801<br />
Holz 3 19.687 – 19.687<br />
Gesamt 787.497 46.807 834.304<br />
1 Sammelmenge brutto (inklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie 8.266 t Getränkeverbundkartons für Öko-Box) für Papier, Karton, Pappe, Wellpappe:<br />
Nettomenge Papierverpackungen<br />
2 1.236 t über andere Sammelschienen sowie 37.960 t über die kommunale Restmüllsammlung erfasste Leichtverpackungen; 7.611 t über andere Sammelschienen erfasste<br />
Metallverpackungen<br />
3 exklusive der in der Leichtverpackungssammlung mitgesammelten 158 t Holzverpackungen<br />
31
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
HAUSHALTSSAMMLUNG<br />
In ganz Österreich stehen den KonsumentInnen bequeme<br />
und flexible Sammelsysteme für <strong>ARA</strong> lizenzierte Verpackungen<br />
zur Verfügung. In enger Zusammenarbeit mit Entsorgern,<br />
Städten, Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbänden<br />
steuern die <strong>ARA</strong> AG und für Glas die AGR GmbH den bedarfsgerechten<br />
Ausbau der Sammelsysteme. Den Rahmen<br />
setzen dabei die quantitativen Auflagen des BMLFUW.<br />
Neben der Zielsetzung, die Behälterausstattung und den<br />
Abfuhrrhythmus bestmöglich den örtlichen Bedürfnissen<br />
anzupassen, liegt das Hauptaugenmerk auf einer möglichst<br />
kosteneffizienten Erfassung der Verpackungsabfälle.<br />
32<br />
<strong>2011</strong> standen für die Sammlung der Verpackungen aus<br />
Haushalten mit insgesamt 1.493.638 Behältern um rund<br />
2,0 % mehr als 2010 zur Verfügung. Die Behälteranzahl<br />
wurde bei den Sammelfraktionen Papier, Leichtverpackungen<br />
und Metall erhöht.<br />
Parallel nahm auch die Zahl der an die Leichtverpackungssammlung<br />
mittels Sacksammlung angebundenen Haushalte<br />
zu. Ende <strong>2011</strong> waren bereits über 1,46 Mio. Haushalte<br />
(2010: 1,4 Mio.) an diese besonders bequeme Form der<br />
Verpackungssammlung angeschlossen, bei der die Gelben<br />
Sammelsäcke ab Haus abgeholt werden.<br />
HAUSHALTSSAMMLUNG: SAMMELBEHÄLTER UND AN DIE SACKSAMMLUNG<br />
ANGESCHLOSSENE HAUSHALTE <strong>2011</strong> (Stand: Dezember <strong>2011</strong>, in Stück)<br />
PAPIER GLAS LEICHTVERPACKUNGEN METALL SUMME<br />
Sammelbehälter<br />
Sammelbehälter<br />
Sammelbehälter<br />
An die Sack-<br />
sammlung an-<br />
geschlossene<br />
Haushalte<br />
Sammelbehälter<br />
Sammelbehälter<br />
Burgenland 107.131 1.165 2.276 97.851 1.512 112.084<br />
Kärnten 83.871 3.013 11.238 115.382 2.377 100.499<br />
Niederösterreich 468.777 25.472 106.090 443.009 13.354 613.693<br />
Oberösterreich 119.866 7.146 37.414 190.807 3.070 167.496<br />
Salzburg 22.844 1.658 15.898 113.054 1.127 41.527<br />
Steiermark 204.530 30.384 51.531 283.560 19.728 306.173<br />
Tirol 16.903 2.323 4.770 74.056 2.339 26.335<br />
Vorarlberg 5.752 1.975 376 139.380 1.428 9.531<br />
Wien 93.708 7.250 9.204 2.801 6.138 116.300<br />
Österreich 1.123.382 80.386 238.797 1.459.900 51.073 1.493.638
Der Sammeleifer der Österreicherinnen und Österreicher<br />
ist ungebrochen. Mit der Haushaltssammlung, die auch<br />
haushaltsähnliche Gewerbebetriebe umfassen kann, wurden<br />
514.688 t Verpackungen erfasst und – nach Aussortierung<br />
und Abzug von stoffgleichen Nichtverpackungen,<br />
Müll und der für Öko-Box erfassten Getränkeverbundkartons<br />
– 462.580 t verwertet. Die Steigerung der Erfassungsmenge<br />
um 10.861 t (2,2 %) gegenüber 2010 ist auf die<br />
erhöhten Sammelmengen bei Papier, Glas und Leichtverpackungen<br />
zurückzuführen. Die verwertete Menge an<br />
Verpackungen konnte gegenüber dem Vorjahr um 9.148 t<br />
(2,0 %) gesteigert werden.<br />
HAUSHALTSSAMMELMENGE <strong>2011</strong> NACH BUNDESLÄNDERN 1<br />
(in Tonnen)<br />
PAPIER 2 GLAS LEICHTVER-<br />
PACKUNGEN<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Die Pro-Kopf-Sammelmenge an Verpackungen und Altpapier<br />
lag mit 117,9 kg im Jahr <strong>2011</strong> über dem Vorjahreswert<br />
von 116,8 kg. Exklusive Druckerzeugnisse ergibt sich für<br />
<strong>2011</strong> eine Sammelmenge von 55,7 kg Verpackungen pro<br />
EinwohnerIn. An der Spitze der Bundesländer lag erneut<br />
Vorarlberg mit 148,7 kg.<br />
Berücksichtigt man noch den industriell-gewerblichen<br />
Bereich, so erhält man <strong>2011</strong> die Gesamtmenge an verwerteten<br />
Verpackungen von 93,1 kg pro Kopf.<br />
METALL HOLZ SUMME<br />
Burgenland 22.441 8.923 7.258 1.506 40.128<br />
Kärnten 40.610 14.401 6.938 1.912 63.861<br />
Niederösterreich 115.401 38.000 25.479 5.818 184.698<br />
Oberösterreich 100.393 37.221 24.974 4.820 167.408<br />
Salzburg 30.968 15.420 9.935 1.373 57.696<br />
Steiermark 95.795 38.077 27.149 5.381 166.402<br />
Tirol 40.399 27.921 22.284 3.561 94.165<br />
Vorarlberg 30.520 12.198 9.918 2.359 54.995<br />
Wien 125.147 26.714 6.279 3.341 161.481<br />
Österreich 601.674 218.875 140.214 30.071 6 990.834<br />
Zusätzlich erfasste<br />
Verpackungen 3 39.196 7.611 46.807<br />
Summe Verpackungen brutto4 78.721 218.875 179.410 37.682 6 514.688<br />
Summe Verpackungen netto5 78.721 211.848 141.637 30.216 158 462.580<br />
1 inklusive der haushaltsnahen Sammlung aus dem Kleingewerbe, die bei Eignung in die Haushaltssammlung eingebunden wird<br />
2 gemeinsame Erfassung von Druckerzeugnissen und Verpackungen<br />
3 1.236 t über die Papiersammlung sowie 37.960 t über die kommunale Restmüllsammlung erfasste Leichtverpackungen; 7.611 t über andere Sammelschienen erfasste<br />
Metallverpackungen<br />
4 inklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie bei der Leichtverpackungssammlung mitgesammelte Getränkeverbundkartons für Öko-Box (8.266 t)<br />
5 Nettomenge an verwerteten Verpackungen exklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie bei der Leichtverpackungssammlung mitgesammelte Getränkeverbundkartons<br />
für Öko-Box (8.266 t)<br />
6 Die Haushaltsmenge an Holzverpackungen (158 t) wurde bei der Leichtverpackungssammlung mitgesammelt.<br />
33
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
EVENTENTSORGUNG<br />
Zur Verbesserung der getrennten Erfassung von Getränkeverpackungen<br />
im Freizeitbereich bietet die <strong>ARA</strong> AG ein<br />
spezielles Service der Entsorgung bei Großveranstaltungen<br />
und anderen Anfallstellen des Unterwegskonsums und des<br />
Freizeitbereichs, wie z. B. Schwimmbäder oder Autobahnrastplätze.<br />
Diese Dienstleistung richtet sich an Entsorgungsunternehmen,<br />
Veranstalter, Sponsoren und Gebietskörperschaften<br />
und umfasst die Bereitstellung der Sammelinfrastruktur<br />
sowie die Organisation der Verpackungssammlung und<br />
-verwertung.<br />
<strong>2011</strong> wurden vom <strong>ARA</strong> Event-Service 43 Großveranstaltungen<br />
betreut. Gesamt konnten rund 702.200 BesucherInnen<br />
an 133 Veranstaltungstagen die getrennte Sammlung von<br />
Einwegverpackungen nutzen.<br />
GEWERBE- UND INDUSTRIE-<br />
ENTSORGUNG<br />
Die Verpackungsentsorgung aus Handel, Gewerbe und<br />
Industrie ist seit Beginn ein Schwerpunkt in der Leistungspalette.<br />
Rund 38 % der von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten<br />
Verpackungen stammen aus Industrie- und Gewerbebetrieben.<br />
Zusammen mit der Kleingewerbeentsorgung, die<br />
vielfach im Zuge der Haushaltssammlung erfolgt, liegt die<br />
Gewerbekomponente der <strong>ARA</strong> AG sogar über 50 %. Die<br />
Sammelmenge lag mit 319.616 t rund 3,5 % unter dem<br />
Vorjahreswert.<br />
Die <strong>ARA</strong> AG konnte sich in Österreich mit einem ständig<br />
wachsenden Dienstleistungsangebot als Benchmark der<br />
Verpackungsentsorgung etablieren. Neue Entsorgungslösungen<br />
für Kunden aus Industrie und Gewerbe, erhöhter<br />
Kundenservice für Lizenzpartner und Anfallstellen, das<br />
durchgängige Single-Supplier-Angebot und spürbare<br />
Verwaltungsvereinfachungen bei einem sehr attraktiven<br />
34<br />
Preis-Leistungs-Verhältnis haben die <strong>ARA</strong> AG zum führenden<br />
Partner für Entsorgungsfragen bei Verpackungsabfall<br />
gemacht.<br />
Die Eintrittskarte zur Gewerbeentsorgung der <strong>ARA</strong> AG ist<br />
die Anmeldung als Anfallstelle beim Anfallstellen Service<br />
(AS). Mit dieser Einrichtung übernimmt die <strong>ARA</strong> AG alle<br />
für Lizenzpartner und Anfallstellen in der Verpackungsverordnung<br />
vorgesehenen Dokumentations- und Nachweispflichten.<br />
Darüber hinaus berät das AS bei Fragen der<br />
betrieblichen Verpackungsentsorgung und kontrolliert<br />
die Lizenzierung der gesammelten Verpackungen. Ziel<br />
der Kontrollmaßnahmen ist der Schutz der Lizenzpartner<br />
und Anfallstellen vor zusätzlichen Kostenbelastungen, die<br />
durch das Einbringen von Nichtverpackungen und nichtlizenzierten<br />
Verpackungen verursacht würden. Rund 20.000<br />
Anfallstellen nutzen bereits das AS der <strong>ARA</strong> AG.<br />
Die <strong>ARA</strong> AG bietet den betrieblichen Anfallstellen aus Handel,<br />
Gewerbe und Industrie entsprechend dem jeweiligen<br />
Verpackungsanfall drei spezielle Entsorgungssysteme:<br />
individuelle Gewerbe- und industrieentsorgung<br />
Die individuelle Entsorgung der Verpackungsabfälle im<br />
Rahmen des <strong>ARA</strong> Gewerbe- und Industriesystems bietet<br />
den Kunden größtmögliche Flexibilität:<br />
- Freie Entsorgerwahl und damit Nutzung des<br />
Wettbewerbs am Entsorgermarkt<br />
- Individuelle Gestaltung des Sammelsystems<br />
- Abgeltung von Vorleistungen bei sortenreiner Anlieferung<br />
In ganz Österreich stehen rd. 130 Übernahmestellen der<br />
<strong>ARA</strong> AG zur unentgeltlichen Abgabe von lizenzierten<br />
Verpackungen zur Verfügung. Die Verpackungen müssen<br />
nach Sammelfraktionen getrennt und restentleert sein;<br />
die Anlieferung kann durch die Betriebe selbst oder durch<br />
ein beauftragtes Entsorgungsunternehmen eigener Wahl<br />
erfolgen. An den Übernahmestellen erfolgen sowohl die<br />
Qualitätskontrolle der Anlieferungen als auch der Nachweis<br />
der Lizenzierung der abgegebenen Verpackungen.
Kleingewerbeentsorgung<br />
Verschiedene Entsorgungsmodelle sind speziell auf die Anforderungen<br />
von gewerblichen Anfallstellen abgestimmt,<br />
die ein geringes Verpackungsaufkommen aufweisen. Im<br />
Zuge der Geschäftsstraßenentsorgung oder in der Kleingewerbeentsorgung<br />
im Rahmen der Haushaltssammlung<br />
werden einzelne Packstoffarten aus Gewerbebetrieben mit<br />
einem definierten Höchstaufkommen regelmäßig und unentgeltlich<br />
abgeholt. Derartige Sammlungen werden separat<br />
für Papierverpackungen, Kunststoff-Folien und Kunststoff-Hohlkörper<br />
oder EPS durchgeführt. Darüber hinaus<br />
werden im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG regional unterschiedlich an<br />
rund 1.300 von Kommunen und Abfallwirtschaftsverbänden<br />
betriebenen <strong>Recycling</strong>höfen (<strong>Altstoff</strong>sammelzentren,<br />
<strong>Altstoff</strong>sammelinseln, Wertstoffsammelzentren, Mistplätze)<br />
sortenreine lizenzierte Verpackungen aus gewerblichen<br />
Kleinanfallstellen übernommen.<br />
Direktentsorgung<br />
SAMMELMENGE AUS GEWERBE UND INDUSTRIE <strong>2011</strong> 1<br />
(netto, in Tonnen)<br />
Mit der Direktentsorgung bietet die <strong>ARA</strong> AG ein bedarfsgerechtes<br />
Abfallmanagement für große Anfallstellen, für<br />
die eine sinnvolle Kombination von innerbetrieblichen<br />
Sammel- und Verwertungsmaßnahmen mit Leistungen<br />
der <strong>ARA</strong> AG oft die kostengünstigste Lösung darstellt.<br />
Anfallstellen können ihre eigene innerbetriebliche Logistik<br />
für die Erfassung von Verpackungen nutzen und in das <strong>ARA</strong><br />
System einbinden. Voraussetzung sind Mindestmengen.<br />
VERWERTUNG VON<br />
VERPACKUNGSABFÄLLEN<br />
Die Erfassungsmenge an Verpackungen aus Haushalt,<br />
Industrie und Gewerbe betrug <strong>2011</strong> rund 834.300 t und lag<br />
damit um rd. 0,1 % knapp unter dem Vorjahresniveau.<br />
PACKSTOFFE SAMMELMENGE<br />
Papier, Karton, Pappe, Wellpappe 257.084<br />
Leichtverpackungen (Kunststoffe, Materialverbunde, textile Faserstoffe, Keramik) 40.726<br />
Metall 2.119<br />
Holz 19.687<br />
Gesamt 319.616<br />
1 Die gewerblichen Mengen beim Packstoff Glas (9.507 t) sind in den Daten der Haushaltssammlung ausgewiesen.<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
35
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
Von dieser Erfassungsmenge wurden im vergangenen Jahr<br />
782.196 t von mehr als 70 Verwertungspartnern stofflich<br />
und thermisch verwertet, und damit das Niveau von 2010<br />
gehalten werden. Die Differenz zur Erfassungsmenge<br />
resultiert aus mitgesammelten Nichtverpackungen, Müll<br />
und planmäßig erfassten Getränkeverbundkartons. 86 %<br />
konnten stofflich wiederverwertet werden, die übrige Menge<br />
wurde einer thermischen oder energetischen Nutzung<br />
zugeführt.<br />
Nach Packstoffen untergliedert, entfielen 43 % der Verwertungsmengen<br />
auf Papier, Karton, Pappe und Wellpappe,<br />
27 % auf Glas, 23 % auf Leichtverpackungen, 4 % auf<br />
Metall und 3 % auf Holz. Die vom BMLFUW vorgegebenen<br />
Erfassungs- und Verwertungsquoten konnten auch <strong>2011</strong><br />
bei allen Packstoffen eingehalten oder übertroffen werden.<br />
VERWERTUNGSLEISTUNG IM <strong>ARA</strong> SYSTEM <strong>2011</strong> 1<br />
(in Tonnen)<br />
PACKSTOFF<br />
36<br />
STOFFLICH THERMISCH/<br />
ENERGETISCH<br />
GESAMT<br />
Papier, Karton, Pappe, Wellpappe 335.805 – 335.805<br />
Glas 211.848 – 211.848<br />
Leichtverpackungen (Kunststoffe, Materialverbunde, textile<br />
Faserstoffe, Keramik, Packstoffe auf biologischer Basis)<br />
75.949 106.4142 182.363<br />
Metall 32.335 – 32.335<br />
Holz 13.864 5.981 19.845<br />
Summe 669.801 112.395 782.196<br />
1 Nettomengen an Verpackungen (exklusive stoffgleiche Nichtverpackungen und Müll sowie 8.266 t Getränkeverbundkartons für Öko-Box)<br />
2 inklusive 37.960 t über die kommunale Restmüllsammlung erfasste und energetisch genutzte Menge an Leichtverpackungen
PAPIERVERPACKUNGEN<br />
SAMMLUNG<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> sammelte die <strong>ARA</strong> AG insgesamt 335.805 t<br />
Papierverpackungen, das bedeutet im Vergleich zum<br />
Vorjahr einen Rückgang um 6.979 t (–2,0 %) aufgrund rückläufiger<br />
Mengen aus der Gewerbesammlung.<br />
Mit den bundesweit rund 1.100.000 Sammelbehältern<br />
steht der Bevölkerung ein Sammelsystem zur Verfügung,<br />
das besonders hohe Bequemlichkeit bietet. Die Sammelbehälter<br />
sind auf öffentlich zugänglichen Standplätzen<br />
(Bringsystem) oder direkt beim Haus (Holsystem) aufgestellt.<br />
In größeren Städten gibt es oft eine Kombination<br />
beider Systeme.<br />
Im haushaltsnahen Bereich werden Papierverpackungen<br />
gemeinsam mit anderen Papiererzeugnissen – wie Zeitungen,<br />
Zeitschriften, Drucksorten etc. – in den Altpapiersammelbehältern<br />
mit der Kennfarbe Rot erfasst. Damit kann<br />
die Sammellogistik der haushaltsnahen Sammlung auf die<br />
gesamte in einer Region anfallende Altpapiermenge ausgerichtet<br />
und optimiert werden.<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Für diesen Bereich sind die Städte, Gemeinden und Abfallwirtschaftsverbände<br />
Vertragspartner der <strong>ARA</strong> AG. Die<br />
<strong>ARA</strong> AG trägt jenen Teil der Kosten für Infrastruktur und<br />
Sammlung, der auf Papierverpackungen entfällt. Durch die<br />
Kooperation mit Gebietskörperschaften bei der Ausschreibung<br />
der Sammelleistungen sind auch unter Beibehaltung<br />
des hohen Leistungsstandards Einsparungen erzielbar.<br />
Die haushaltsnahe Sammlung erbrachte im Jahr <strong>2011</strong> bundesweit<br />
601.674 t Altpapier und konnte gegenüber dem<br />
Vorjahr gesteigert werden. Papier- und Pappeverpackungen<br />
werden vor allem auf <strong>Recycling</strong>höfen erfasst. Dies hat<br />
zur Folge, dass der durchschnittliche Anteil an Papierverpackungen<br />
in der kommunalen Altpapiersammlung von<br />
16,7 % im Jahr 1997 auf 13,1 % im Jahr <strong>2011</strong> zurückgegangen<br />
ist. Diese Entwicklung belegt auch die nachhaltige Wirkung<br />
der in diesem Zeitraum aufgebauten und von der <strong>ARA</strong><br />
AG finanzierten sortenreinen Erfassung von Verpackungen<br />
aus Papier, Karton, Pappe und Wellpappe über Geschäftsstraßenentsorgung<br />
(GESTRA) und <strong>Recycling</strong>höfe.
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
Die gesamte Altpapier Sammelmenge aus Österreichs<br />
Haushalten betrug im bundesweiten Durchschnitt 71,6 kg<br />
pro EinwohnerIn.<br />
Die unterschiedlichen spezifischen Sammelleistungen<br />
in den einzelnen Bundesländern lassen allerdings keinen<br />
Vergleich in Bezug auf das „Umweltbewusstsein” der Bevölkerung<br />
zu, sondern sind in erster Linie auf regional unterschiedliche<br />
Haushalts- und Sammelstrukturen zurückzuführen.<br />
So ist etwa in Wien die Pro-Kopf-Sammelmenge<br />
höher, weil das Altpapier aus gewerblichen Kleinanfallstellen<br />
zum Teil über die haushaltsnahe Behältersammlung<br />
entsorgt wird. Vor allem in Oberösterreich, Salzburg und<br />
Tirol werden hingegen nennenswerte Altpapiermengen<br />
über <strong>Recycling</strong>höfe, Alt- und Wertstoffsammelzentren<br />
gesammelt.<br />
Der Großteil der Papierverpackungen – <strong>2011</strong> waren das<br />
rund 206.000 t oder rund 61 % der Sammelmenge der <strong>ARA</strong><br />
AG – wird im Rahmen der Entsorgung von Handel, Gewerbe<br />
und Industrie erfasst.<br />
ERFASSUNGSMENGE PAPIERVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />
(in Tonnen)<br />
38<br />
302.364<br />
2002<br />
302.985<br />
2003<br />
315.967<br />
2004<br />
324.354<br />
2005<br />
336.326<br />
2006<br />
344.116<br />
2007<br />
Gemeinsam mit der Sammelmenge aus der Direktentsorgung<br />
wurden über die individuelle Betriebsentsorgung im<br />
Jahr <strong>2011</strong> 166.661 t Papierverpackungen gesammelt. Das<br />
bedeutet einen Rückgang um rund 9.300 t (–5,3 %) gegenüber<br />
dem Vorjahr. Ursache sind einerseits konsequente<br />
Maßnahmen zur Ausgrenzung von nicht <strong>ARA</strong> lizenziertem<br />
Material, zum anderen wurden mit hoher Wahrscheinlichkeit<br />
Sammelmengen anderen Gewerbesystemen angedient.<br />
Für gewerbliche Kleinanfallstellen bietet die <strong>ARA</strong> AG weitere<br />
und auf die Anforderungen der Anfallstellen und die<br />
regionalen Voraussetzungen abgestimmte Entsorgungslösungen.<br />
Mit der Geschäftsstraßenentsorgung werden<br />
lizenzierte Papierverpackungen aus Gewerbebetrieben<br />
mit einem durchschnittlichen Anfall von 15 bis 100 kg pro<br />
Woche regelmäßig unentgeltlich abgeholt. Im Jahr <strong>2011</strong><br />
wurden bundesweit rund 27.000 Anfallstellen in über<br />
300 zumeist wöchentlich oder 14-tägig durchgeführten<br />
GESTRA-Touren entsorgt.<br />
346.133<br />
2008<br />
340.618<br />
2009<br />
342.784<br />
2010<br />
335.805<br />
<strong>2011</strong><br />
350.000<br />
300.000<br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000
Darüber hinaus werden in rd. 1.300 von Kommunen und<br />
Abfallwirtschaftsverbänden betriebenen <strong>Recycling</strong>höfen<br />
lizenzierte Papierverpackungen aus privaten Haushalten<br />
sowie von gewerblichen Kleinanfallstellen sortenrein erfasst.<br />
Bundesweit wurden <strong>2011</strong> in der GESTRA 39.284 t<br />
(–2,0 %) und in den <strong>Recycling</strong>höfen 51.139 t (+1,9 %) Papierverpackungen<br />
gesammelt.<br />
VERWERTUNG<br />
Die von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten Papierverpackungen<br />
(335.805 t) wurden in sieben Produktionsstätten zur Gänze<br />
einer stofflichen Verwertung zugeführt.<br />
Altpapier ist in der modernen Papiererzeugung ein bedeutender<br />
Rohstoff. Zahlreiche technische Weiterentwicklungen<br />
ermöglichen den Einsatz von Altpapier in vielen Produktgruppen<br />
der Papierindustrie. So kann das gesamte in<br />
Österreich gesammelte Altpapier für die Erzeugung neuer<br />
Papierprodukte eingesetzt werden. Damit im Zusammen-<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
hang steht ein weiterer Vorteil der getrennten Altpapiersammlung:<br />
Altpapier, getrennt vom Restmüll erfasst und<br />
sauber gesammelt, muss weder deponiert noch verbrannt<br />
werden. Dadurch entfallen aufwändige Maßnahmen zur<br />
Restmüllbehandlung und -beseitigung, Restmüllkosten<br />
werden reduziert.<br />
Altpapier wird in unterschiedlichen Sorten zur Verarbeitung<br />
bereitgestellt. Dabei unterscheidet man im Wesentlichen<br />
gemischte Qualitäten (Verpackungen und sonstiges<br />
Altpapier) und homogene Qualitäten (wie „reine Wellpappe”<br />
oder „Zeitungen und Illustrierte”). Die für bestimmte<br />
Papierprodukte erforderliche Homogenität wird zum einen<br />
bereits bei der Erfassung erzielt, wie dies vor allem bei Altpapier<br />
aus Handel, Gewerbe und Industrie der Fall ist; zum<br />
anderen müssen spezifische, für die Produktion erforderliche<br />
Qualitäten durch Sortierung gewonnen werden. Dies<br />
gilt für Altpapier aus der haushaltsnahen Sammlung. In<br />
diesem Bereich wird mehr als die Hälfte der Sammelware<br />
sortiert, und die Verpackungen sowie das sonstige Altpapier<br />
(Zeitungen, Illustrierte) werden getrennt verwertet.<br />
SAMMELBEHÄLTER UND HAUSHALTSNAHE ALTPAPIERSAMMELMENGE <strong>2011</strong><br />
NACH BUNDESLÄNDERN (PAPIERERZEUGNISSE UND -VERPACKUNGEN)<br />
SAMMELBEHÄLTER SAMMELMENGEN (t) PRO-KOPF-MENGE (kg)<br />
Burgenland 107.131 22.441 78,8<br />
Kärnten 83.871 40.610 72,7<br />
Niederösterreich 468.777 115.401 71,6<br />
Oberösterreich 119.866 100.393 71,1<br />
Salzburg 22.844 30.968 58,2<br />
Steiermark 204.530 95.795 79,1<br />
Tirol 16.903 40.399 56,9<br />
Vorarlberg 5.752 30.520 82,5<br />
Wien 93.708 125.147 73,0<br />
Österreich 1.123.382 601.674 71,6<br />
39
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
Der verbleibende Teil der Verpackungen wird gemeinsam<br />
mit dem sonstigen Altpapier in gemischter Form verwertet.<br />
Neben Hygienepapieren und Zeitungsdruckpapieren ist die<br />
Herstellung von Vorprodukten für die Verpackungserzeugung<br />
ein wesentlicher Einsatzbereich für Altpapier. Verpackungen<br />
aus Papier, Karton, Pappe und Wellpappe werden<br />
in Österreich zu einem hohen Anteil, manche Sorten<br />
praktisch zur Gänze aus Altpapier hergestellt. Papier kann<br />
den Kreislauf von Produktion und Verwertung mehrmals<br />
durchlaufen. Allerdings führt jede <strong>Recycling</strong>stufe zu einer<br />
Abnützung. Im Durchschnitt können Fasern etwa sechsmal<br />
im <strong>Recycling</strong> eingesetzt werden, ehe sie schließlich gemeinsam<br />
mit Verunreinigungen und Farbresten als „Reject”<br />
aus dem Produktionsprozess ausgeschieden werden.<br />
SAMMELMENGEN PAPIERVERPACKUNGEN HAUSHALTE, GESTRA/RECYCLINGHÖFE,<br />
BETRIEBSENTSORGUNG <strong>2011</strong> (netto, in Tonnen)<br />
ANFALLSTELLEN SAMMELMENGE<br />
Haushaltssammlung 601.674<br />
davon Verpackungen 78.721<br />
GESTRA 39.284<br />
<strong>Recycling</strong>höfe 51.139<br />
Betriebsentsorgung 166.661<br />
Gesamt 858.758<br />
davon Verpackungen 335.805<br />
40
LEICHTVERPACKUNGEN<br />
SAMMLUNG<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> sammelte die <strong>ARA</strong> AG 220.136 t Leichtverpackungen<br />
aus Haushalt, Industrie und Gewerbe.<br />
Im Haushaltsbereich stehen zwei Modelle im Einsatz: In<br />
rund 60 % des Bundesgebiets werden Verpackungen aus<br />
Kunststoffen und Materialverbunden – gemeinsam mit<br />
Holz-, Textil- und Keramikverpackungen sowie Verpackungen<br />
auf biologischer Basis – im Gelben Sack und in der<br />
Gelben Tonne gesammelt.<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
In Wien, Niederösterreich, Salzburg und Kärnten wird über<br />
drei Millionen EinwohnerInnen die gezielte Sammlung<br />
von Plastikflaschen, gegebenenfalls in Kombination mit<br />
Metallverpackungen, angeboten. Hier wurde die getrennte<br />
Sammlung im Einvernehmen mit den Städten, Gemeinden<br />
und Abfallverbänden auf stofflich verwertbare Kunststoffverpackungen<br />
ausgerichtet. Andere Leichtverpackungen<br />
können in diesen Regionen über den Restmüll entsorgt<br />
und energetisch genutzt werden, wobei die Kosten dafür<br />
von der <strong>ARA</strong> AG aus den Lizenzentgelten und nicht aus der<br />
kommunalen Müllgebühr getragen werden.<br />
41
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
Bei rund 1,9 Mio. Haushalten – und somit deutlich mehr<br />
als der Hälfte aller Haushalte – erfolgt die Abholung der<br />
Leichtverpackungen oder Plastikflaschen bequem ab Haus<br />
im so genannten Holsystem. In ländlichen Gebieten kommt<br />
dabei vorrangig die Sammlung mit dem Gelben Sack zum<br />
Einsatz, in städtischen Regionen meist die Gelbe Tonne.<br />
Das bereitgestellte Sammelvolumen wurde, der Entwicklung<br />
der Sammelmenge entsprechend, in den letzten<br />
Jahren kontinuierlich angepasst. Mit einem Pro-Kopf- Sammelvolumen<br />
von 648 Liter pro EinwohnerIn und Jahr konnte<br />
<strong>2011</strong> eine Sammelmenge von 16,7 kg pro EinwohnerIn<br />
erzielt werden. Nach Aussortierung der Fehlwürfe wurden<br />
aus der Haushaltssammlung 110.707 t (netto) Leichtverpackungen<br />
zur Verwertung übergeben. Darin enthalten sind<br />
8.266 t planmäßig mitgesammelte Getränkeverbundkartons.<br />
37.960 t wurden über die kommunale Restmüllsammlung<br />
erfasst und in Müllverbrennungsanlagen (MVA) ener-<br />
ERFASSUNGSMENGE LEICHTVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />
(in Tonnen)<br />
42<br />
getisch genutzt, 1.236 t Materialverbunde wurden in der<br />
Papiersammlung mitgesammelt und stofflich verwertet.<br />
In einem ergänzenden Sammelmodul stehen den österreichischen<br />
Haushalten rund 700 Sammelzentren (<strong>Recycling</strong>höfe)<br />
zur Verfügung. Bei diesen kontrollierten Übernahmestellen,<br />
die auch für die Übernahme von Verpackungen<br />
aus Gewerbebetrieben offen stehen, konnten im Jahre<br />
<strong>2011</strong> zusätzlich rd. 8.400 t Leicht- und Metallverpackungen<br />
erfasst und der Verwertung zugeführt werden.<br />
Die Praxis zeigt, dass durch Systemoptimierungen und<br />
gezielte Öffentlichkeitsarbeit von <strong>ARA</strong> AG, Kommunen und<br />
Entsorgern eine gleichbleibend hohe Qualität der gesammelten<br />
Verpackungen erreicht werden kann. Seit 1998<br />
konnte der Fehlwurfanteil in der Leichtverpackungssamm-<br />
lung im Bundesdurchschnitt von über 31 % auf 20 % gesenkt<br />
werden.<br />
151.107 162.116 170.978 168.010 189.682 199.078 203.253 205.933 215.165<br />
2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
220.136<br />
<strong>2011</strong><br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000
Seit 2007 steht die Leichtverpackungssammlung auch als<br />
Sammelsystem für Packstoffe auf biologischer Basis zur<br />
Verfügung. Eine alternative Erfassung solcher Verpackungen<br />
über die Biotonne ist aufgrund der Verwechslungsgefahr<br />
mit Kunststoffverpackungen und damit vorprogrammierten<br />
Fehlwürfen und Qualitätsproblemen derzeit nicht<br />
sinnvoll – verantwortliche Vertreter von Landesregierungen,<br />
Abfallwirtschaftsexperten und Betreiber von Kompostierungsanlagen<br />
haben starke Bedenken gegenüber<br />
einer möglichen Miterfassung über die Biotonne geäußert.<br />
Die Sammlung von Packstoffen auf biologischer Basis<br />
erfolgt daher je nach Sammelregion über die Gelbe Tonne,<br />
den Gelben Sack oder gemeinsam mit der kommunalen<br />
Restmüllerfassung. Die erfassten biogenen Verpackungen<br />
werden dabei überwiegend einer CO 2 -neutralen thermischen<br />
bzw. energetischen Verwertung zugeführt.<br />
Etwa 20 % der erfassten Leichtverpackungen stammen<br />
aus der Gewerbe- und Industrieentsorgung. <strong>2011</strong> waren es<br />
40.726 t.<br />
VERWERTUNG<br />
Die <strong>ARA</strong> AG organisiert und garantiert die verordnungskonforme<br />
Verwertung der gesammelten Leichtverpackungen.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden insgesamt 182.363 t Leichtverpackungen<br />
verwertet (2010: 178.342 t).<br />
STOffLicHE VERWERTUNG<br />
70.012 t Kunststoffverpackungen wurden sortenrein, das<br />
heißt getrennt nach Kunststoffarten, zur stofflichen Verwertung<br />
übergeben (2010: 71.304 t).<br />
Die Verpackungen werden zerkleinert, gewaschen, getrocknet,<br />
geschmolzen und zu Granulat verarbeitet. Dieses<br />
Granulat wird von Kunststoffverarbeitungsbetrieben als<br />
Rohstoff für die Herstellung neuer Produkte eingesetzt. Da<br />
verschiedene Kunststoffe bei unterschiedlichen Temperaturen<br />
schmelzen und sich in geschmolzenem Zustand auch<br />
nicht mischen, ist eine genaue Sortierung der Verpackun-<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
gen unbedingt notwendig und eine wichtige Voraussetzung<br />
für qualitativ hochwertiges Granulat.<br />
PET eignet sich als leichtes und bruchsicheres Verpackungsmaterial<br />
für Getränkeflaschen, im Non-Food- Bereich<br />
auch als Schachtel, Blister oder Sichtfenster. Ein<br />
bedeutender Einsatzbereich der zu Flakes verarbeiteten<br />
PET-Flaschen ist der Faserbereich. Durch den Einsatz neuer<br />
technischer Verfahren ist es trotz der hohen hygienischen<br />
Anforderungen an Lebensmittelverpackungen bereits<br />
möglich, aus PET-Recyclat Produkte für den Lebensmittelbereich<br />
herzustellen, die sich nicht von Verpackungen<br />
aus Neuware unterscheiden. So wird heute bereits ein<br />
beträchtlicher Teil der von der <strong>ARA</strong> AG gesammelten PET-<br />
Flaschen bei der Produktion neuer PET-Getränkeflaschen<br />
im so genannten Bottle-to-Bottle-<strong>Recycling</strong> eingesetzt.<br />
Stoffliche Verwertung ist unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch für unsortierte und gemischte Verpackungen<br />
(MKF) möglich. Dabei werden zerkleinerte und zu groben<br />
Körnern agglomerierte Verpackungen ohne die Zwischenstufe<br />
einer Granulaterzeugung direkt zu neuen Produkten<br />
verarbeitet. Auf diese Weise lassen sich allerdings nur<br />
einfach geformte und massive Produkte wie z. B. Platten,<br />
Rinnen oder Dacheindeckungen herstellen. Insgesamt<br />
wurden im Jahr <strong>2011</strong> 4.701 t an gemischten Leichtverpackungen<br />
von der <strong>ARA</strong> AG einer stofflichen Verwertung zugeführt<br />
(2010: 4.009 t). Über die Papiersammlung wurden<br />
zusätzlich 1.236 t an Materialverbunden mitgesammelt<br />
und stofflich verwertet (2010: 1.281 t).<br />
THERMiScH-ENERGETiScHE VERWERTUNG<br />
<strong>2011</strong> wurden 68.454 t an gemischten Leichtverpackungen<br />
einer thermischen Verwertung zugeführt (2010: 68.948 t).<br />
Kunststoffe als Erdölprodukte sind wertvolle Energieträger.<br />
Vermengte und verunreinigte Kunststoffverpackungen<br />
und Materialverbunde werden zerkleinert, aufbereitet und<br />
zur Energieerzeugung in industriellen Anlagen genutzt. Sie<br />
ersetzen so fossile Brennstoffe (Kohle, Erdöl, Erdgas): Der<br />
Heizwert von einem Kilogramm Kunststoff entspricht in<br />
43
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
etwa dem von einem Liter Heizöl. Typische Verwender sind<br />
Zementwerke oder die Zellstoffindustrie.<br />
In den Bundesländern Wien, Niederösterreich, Oberösterreich,<br />
Salzburg und Kärnten werden kleinteilige Leichtverpackungen<br />
(<strong>2011</strong>: 37.960 t, 2010: 32.800 t) gemeinsam mit<br />
dem Restmüll gesammelt und in Müllverbrennungsanlagen<br />
verbrannt. Dadurch wird Energie erzeugt, mit der kommunale<br />
Einrichtungen und Fernwärmenetze versorgt werden.<br />
SAMMELBEHÄLTER UND AN DIE SACKSAMMLUNG ANGESCHLOSSENE HAUSHALTE<br />
SOWIE HAUSHALTSNAHE SAMMELMENGE VON LEICHTVERPACKUNGEN <strong>2011</strong> NACH<br />
BUNDESLÄNDERN<br />
44<br />
SAMMEL-<br />
BEHÄLTER<br />
AN DIE SACKSAMMLUNG<br />
ANGESCHL. HAUSHALTE<br />
SAMMEL-<br />
MENGEN (t) 1<br />
PRO-KOPF-<br />
MENGE (kg)<br />
Burgenland 2.276 97.851 7.258 25,5<br />
Kärnten 11.238 115.382 6.938 12,4<br />
Niederösterreich 106.090 443.009 25.479 15,8<br />
Oberösterreich 37.414 190.807 24.974 17,7<br />
Salzburg 15.898 113.054 9.935 18,7<br />
Steiermark 51.531 283.560 27.149 22,4<br />
Tirol 4.770 74.056 22.284 31,4<br />
Vorarlberg 376 139.380 9.918 26,8<br />
Wien 9.204 2.801 6.279 3,7<br />
Österreich 238.797 1.459.900 140.214 16,7<br />
1 inklusive 158 t Holzverpackungen und für die ÖKO-BOX mitgesammelte 8.266 t Getränkeverbundkartons
METALLVERPACKUNGEN<br />
SAMMLUNG<br />
Die Metallverpackungssammlung erfasste <strong>2011</strong> insgesamt<br />
39.801 t Verpackungen aus Ferrometall und Aluminium.<br />
Etwa 2.100 t (5 %) der <strong>2011</strong> erfassten Metallverpackungen<br />
stammen aus der Gewerbe- und Industrieentsorgung, der<br />
Großteil (95 %) aus der haushaltsnahen Sammlung.<br />
Die Haushaltssammlung erfolgt vorwiegend mit Sammelbehältern<br />
(„Blaue Tonnen”) auf zentralen Sammelinseln, in<br />
einigen Regionen werden Metallverpackungen gemeinsam<br />
mit den Leichtverpackungen mitgesammelt und anschließend<br />
aussortiert. Mit einem Sammelvolumen von 112 l pro<br />
EinwohnerIn und Jahr wurde <strong>2011</strong> eine Pro-Kopf-Sammelmenge<br />
von 3,6 kg bzw. eine Gesamtsammelmenge von<br />
30.071 t erzielt. In Ergänzung zur getrennten Sammlung<br />
wurden <strong>2011</strong> auch rd. 7.600 t Metallverpackungen aus<br />
anderen Abfällen erfasst und einer stofflichen Verwertung<br />
zugeführt.<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
In einigen Sammelregionen werden mit den Metallverpackungen<br />
auch andere Metalle (Kleineisen, Haushaltsschrott)<br />
mitgesammelt. <strong>2011</strong> wurden dabei rund 3.600 t<br />
metallische Nichtverpackungen einer Verwertung zugeführt.<br />
Die anteiligen Kosten dafür werden von den Gebietskörperschaften<br />
getragen.<br />
VERWERTUNG<br />
fERROMETALL<br />
Stahlblech, zumeist mit Zinn zu Weißblech veredelt, bildet<br />
das Ausgangsmaterial für die Herstellung von Dosen,<br />
Kanistern, Verschlüssen und anderen Packmitteln. Das<br />
Anwendungsspektrum reicht dabei von Getränken über<br />
Nahrungs- und Genussmittel bis zu chemisch-technischen<br />
Füllgütern.<br />
Die getrennt gesammelten Verpackungen werden in Sortieranlagen<br />
oder Shredderbetrieben konditioniert: Durch<br />
die unterschiedlichen Verfahren (Magnetabscheidung,
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
Shredder) wird das Material maschinell sortiert, dadurch<br />
von anderen Metallen sowie Fremd- und Störstoffen<br />
getrennt und so für den Einsatz im Stahlwerk aufbereitet.<br />
Zu Paketen verpresst oder zu Shredderschrott verdichtet,<br />
gelangt der Verpackungsschrott zum Verwerter, wo das<br />
Altmetall – im Gemenge mit anderen Schrottsorten und<br />
Roheisen – als hochwertiger Rohstoff bei der Stahlerzeugung<br />
eingesetzt wird.<br />
So werden aus gebrauchten Lebensmittel- und Tierfutterdosen,<br />
Speiseöldosen, Schnupftabakdöschen oder<br />
Farbeimern schließlich hochwertiger Baustahl, Waschmaschinengehäuse,<br />
Auto- und Flugzeugkomponenten<br />
oder Eisenbahnschienen. Durch die zu 100 % stoffliche<br />
Verwertung von gebrauchten Verpackungen aus Ferrometallen<br />
werden Rohstoffe, Energie, Luft und Wasser bei<br />
der Herstellung von neuen Produkten aus Ferrometallen<br />
eingespart, und Deponieraum wird entlastet.<br />
46<br />
ALUMiNiUM<br />
ERFASSUNGSMENGE METALLVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />
(in Tonnen)<br />
41.464<br />
2002<br />
42.072<br />
2003<br />
41.812<br />
2004<br />
40.821<br />
2005<br />
41.813<br />
2006<br />
41.129<br />
2007<br />
Aluminium wird in der Verpackungstechnik in erster Linie<br />
als blanke Folie (Schokoladefolie etc.) oder als lackiertes<br />
bzw. bedrucktes Aluminium (Getränkedosen, Joghurtbecherdeckel<br />
etc.) eingesetzt. Darüber hinaus findet<br />
Aluminium in Materialverbunden gemeinsam mit anderen<br />
Packstoffen wie Kunststoff oder Papier Verwendung. Die<br />
Aluminiumverpackungen werden aus der Metallsammelware<br />
der <strong>ARA</strong> AG entweder durch händische Sortierung<br />
aussortiert oder mit Hilfe von Wirbelstromabscheidern<br />
durch Separierung der elektrisch leitfähigen Materialien<br />
von den nichtleitfähigen abgetrennt. Dieses Verfahren wird<br />
in den österreichischen Shredderbetrieben angewandt.<br />
41.101<br />
2008<br />
40.558<br />
2009<br />
40.340<br />
2010<br />
39.801<br />
<strong>2011</strong><br />
50.000<br />
40.000<br />
30.000<br />
20.000<br />
10.000
Für das Wiederaufschmelzen von Aluminium benötigt man<br />
nur etwa 5 % der Energie, die zur Herstellung der gleichen<br />
Menge Primärmaterial erforderlich ist. Aluminium hat<br />
außerdem den Vorteil der unbegrenzten Wiedereinsetzbarkeit<br />
und Verwertbarkeit, ohne dass seine spezifischen Eigenschaften<br />
wie Festigkeit, Verformbarkeit, Leitfähigkeit,<br />
Korrosionsbeständigkeit, physiologische Unbedenklichkeit<br />
usw. verloren gehen. Blankes und lackiertes Aluminium<br />
kann problemlos recycelt werden. Besteht eine Verpackung<br />
zum überwiegenden Teil, d. h. zu mehr als 50 %, aus Aluminium,<br />
so kann sie einem Umschmelzvorgang unterworfen<br />
werden.<br />
SAMMELBEHÄLTER UND HAUSHALTSNAHE SAMMELMENGE VON<br />
METALLVERPACKUNGEN <strong>2011</strong> NACH BUNDESLÄNDERN<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
SAMMELBEHÄLTER SAMMELMENGEN (t) PRO-KOPF-MENGE (kg)<br />
Burgenland 1.512 1.506 5,3<br />
Kärnten 2.377 1.912 3,4<br />
Niederösterreich 13.354 5.818 3,6<br />
Oberösterreich 3.070 4.820 3,4<br />
Salzburg 1.127 1.373 2,6<br />
Steiermark 19.728 5.381 4,4<br />
Tirol 2.339 3.561 5,0<br />
Vorarlberg 1.428 2.359 6,4<br />
Wien 6.138 3.341 1,9<br />
Österreich 51.073 30.071 3,6<br />
47
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
HOLZVERPACKUNGEN<br />
SAMMLUNG<br />
Holzverpackungen werden zum überwiegenden Teil in<br />
Gewerbe und Industrie eingesetzt und über die betriebliche<br />
Sammlung der <strong>ARA</strong> AG erfasst (<strong>2011</strong>: 19.687 t), 158 t<br />
wurden <strong>2011</strong> in der Leichtverpackungssammlung mitgesammelt.<br />
VERWERTUNG<br />
Holz hat als Rohstoff für die Erzeugung von Packmitteln<br />
eine lange Tradition. Es gibt kaum einen anderen Rohstoff,<br />
der auf so einfache, umweltfreundliche und kostengünstige<br />
Art einer Verwertung zugeführt werden kann.<br />
Die sortierten Holzpackmittel werden in Zerkleinerungsund<br />
Aufbereitungsanlagen zu Holzspänen verarbeitet. Die<br />
ERFASSUNGSMENGE HOLZVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />
(in Tonnen)<br />
48<br />
17.045<br />
2002<br />
16.979<br />
2003<br />
18.539<br />
2004<br />
18.241<br />
2005<br />
17.674<br />
2006<br />
18.497<br />
2007<br />
so gewonnenen Holzspäne werden in der Holzwerkstoffindustrie<br />
zur Herstellung von Spanplatten (stoffliche Verwertung),<br />
in Verbrennungsanlagen zur Energiegewinnung<br />
(thermische Verwertung) und als Strukturmaterial bei der<br />
Kompostierung von biogenen Abfällen verwendet. Da bei<br />
der Herstellung von Holzpackmitteln keine mit Holzschutzmitteln<br />
imprägnierten Hölzer verwendet werden, können<br />
die zu Hackgut konditionierten Holzpackmittel sowohl<br />
der stofflichen und thermischen Verwertung als auch der<br />
Kompostierung unbedenklich zugeführt werden.<br />
Im Jahr <strong>2011</strong> wurden 19.845 t Holzpackmittel der Verwertung<br />
zugeführt. Davon fanden 12.980 t Einsatz als Rohstoff<br />
in der Spanplattenindustrie, 5.981 t Holzpackmittel<br />
gelangten in Form von Energiehackgut in die thermische<br />
Verwertung. Diese Menge an biogenem Brennmaterial<br />
ersetzte so Öl im Ausmaß von rund 1.200 t. 884 t wurden in<br />
Kompostieranlagen als Strukturmaterial verwertet.<br />
21.023<br />
2008<br />
22.719<br />
2009<br />
20.719<br />
2010<br />
19.687<br />
<strong>2011</strong><br />
25.000<br />
20.000<br />
15.000<br />
10.000<br />
5.000
GLASVERPACKUNGEN<br />
<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH (AGR) organisiert Sammlung<br />
und Verwertung von Glasverpackungen für ganz Österreich<br />
und ist Partner der <strong>ARA</strong> AG für die Entpflichtung von<br />
Glasverpackungen. Sie gibt die Sammel- und Verwertungsgarantie<br />
für den Packstoff Glas und ist per Bescheid des<br />
BMLFUW als Sammel- und Verwertungssystem für den<br />
Packstoff Glas anerkannt.<br />
<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> sorgt für bestmögliche Qualität<br />
der Sammelware, damit Primärrohstoffe in einem hohen<br />
Ausmaß durch Altglas ersetzt werden können. Das entlastet<br />
die Umwelt: Rohstoffe und Energie werden gespart,<br />
CO 2 -Emissionen reduziert – ein überaus wertvoller Beitrag<br />
zum Klimaschutz.<br />
Das Umweltmanagementsystem nach EMAS-Verordnung<br />
Nr. 1221/2009 und ISO 14001 gewährleistet die kontinu-<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
ierliche Verbesserung der Umweltleistungen im gesamten<br />
Glaskreislauf und wurde bereits mehrfach national und<br />
international ausgezeichnet. AGR ist eine Non-Profit-<br />
Gesellschaft, nicht geplante Überschüsse werden über die<br />
Lizenztarifkalkulation der nächsten Jahre rückgeführt. Sie<br />
gehört mit je 50 % Anteilen der Stölzle Oberglas GmbH und<br />
der Vetropack <strong>Austria</strong> GmbH.<br />
SAMMLUNG<br />
<strong>2011</strong> sammelte <strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> GmbH (AGR)<br />
218.875 t Glasverpackungen im Rahmen des <strong>ARA</strong> Systems<br />
und lieferte sie zur stofflichen Verwertung an die Glasindustrie.<br />
In dieser Menge enthalten sind rund 9.500 t, die<br />
bei Industrie und Gewerbe angefallen sind und über die<br />
Haushaltssammlung miterfasst wurden. Insgesamt führten<br />
<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> und Partnerunternehmen rund<br />
230.000 t Altglas in den Rohstoffkreislauf zurück.<br />
49
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
<strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> bietet in ganz Österreich ein bequemes<br />
und gut etabliertes Sammelsystem für Altglas. Für<br />
die Sammlung von gebrauchten Glasverpackungen stehen<br />
rund 80.400 Sammelbehälter für Weißglas und Buntglas in<br />
verschiedener Gruppierung und Größe mit einem Fassungsvolumen<br />
von insgesamt rund 82.000 m³ bereit. Die<br />
getrennte Sammlung von Weiß- und Buntglas ist essentiell,<br />
denn bereits eine grüne Flasche reicht aus, um 500 kg<br />
Weißglas grünlich einzufärben und damit unbrauchbar zu<br />
machen.<br />
Entleerhäufigkeit und Entsorgungsvolumen sind auf die<br />
regionalen Bedürfnisse abgestellt. Die Entleerung der<br />
Behälter erfolgt in urbanen Sammelgebieten bis zu 53-mal<br />
jährlich, in ländlichen Regionen vielfach im Monatsrhythmus.<br />
Österreichweit werden die Behälter im Durchschnitt<br />
16-mal pro Jahr entleert. Aus dem gesamten Behältervolumen<br />
und der Häufigkeit der Abholung errechnet sich das so<br />
genannte Entleervolumen. Es liegt in Österreich bei rund<br />
1.300.000 m³.<br />
50<br />
Entscheidend für 100%iges Glasrecycling ist die Qualität<br />
des gesammelten Altglases. Ausschließlich Glasverpackungen<br />
– getrennt nach Weißglas und Buntglas – dürfen in den<br />
Altglasbehältern entsorgt werden. Um das hohe Niveau<br />
des österreichischen Glasrecyclings noch weiter anzuheben,<br />
setzt AGR auf konsequente und vielfältige Information<br />
und Motivation der BürgerInnen. Speziell für Kinder tritt<br />
Bobby Bottle live und virtuell (www.bobbybottle.at) auf,<br />
Jugendliche und Junggebliebene haben Spaß am Handy-<br />
game <strong>Recycling</strong> Heroes, die website www.agr.at informiert<br />
umfassend und für Personen mit Sehschwäche auch mittels<br />
Screenreader.<br />
VERWERTUNG<br />
ERFASSUNGSMENGE GLASVERPACKUNGEN 2002–<strong>2011</strong><br />
(in Tonnen)<br />
192.652<br />
2002<br />
194.590<br />
2003<br />
196.462<br />
2004<br />
195.552<br />
2005<br />
201.851<br />
2006<br />
205.035<br />
2007<br />
Glasrecycling ist 100%-<strong>Recycling</strong>. Glasverpackungen können<br />
unendlich oft eingeschmolzen und zu neuen geformt<br />
werden – bei stets gleich hoher Qualität der Glasgebinde.<br />
Dank der Leistungen von <strong>Austria</strong> Glas <strong>Recycling</strong> und ihrer<br />
211.887<br />
2008<br />
214.431<br />
2009<br />
216.138<br />
2010<br />
218.875<br />
<strong>2011</strong><br />
250.000<br />
200.000<br />
150.000<br />
100.000<br />
50.000
Partnerunternehmen wurden <strong>2011</strong> aus rund 230.000 t Altglas<br />
neue formschöne Glasverpackungen in 1A-Qualität.<br />
Über 80 % der gesammelten Glasverpackungen werden in<br />
den österreichischen Glaswerken Vetropack <strong>Austria</strong> GmbH<br />
in Pöchlarn und Kremsmünster sowie Stölzle Oberglas<br />
GmbH in Köflach verwertet, der Rest in Glaswerken in<br />
Deutschland, Italien und Tschechien.<br />
Am Anfang der Verwertung stehen in den Glashütten<br />
umfangreiche Sortierprozesse, im Zuge derer Fehlwürfe<br />
und Fremdstoffe sorgfältig entfernt werden. Jede Verunreinigung<br />
erschwert den <strong>Recycling</strong>prozess oder macht ihn im<br />
schlimmsten Fall sogar unmöglich. So verursacht etwa Keramik<br />
Einschlüsse, die die Festigkeit von Glas reduzieren.<br />
In einem ersten Schritt wird das Altglas händisch vorsortiert,<br />
bevor Magnetabscheider, optische Sensoren und<br />
Siebe eine weitere Reinigung vornehmen. Danach kommt<br />
das Altglas in den Schmelzofen, wo es gemeinsam mit den<br />
Glasrohstoffen Quarzsand, Kalk, Dolomit und Soda bei<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
1.580 Grad Celsius geschmolzen und zu neuen Glasverpackungen<br />
geformt wird. Dabei beträgt der Altglasanteil bei<br />
Grünglas bis zu 90 %, bei Weißglas bis zu 60 %.<br />
Altglas schmilzt bei niedrigeren Temperaturen als Primärrohstoffe,<br />
das spart teure Heizenergie für die Schmelzöfen<br />
und trägt damit zur CO 2 -Reduktion bei. Die jährlichen<br />
Gas- und Stromeinsparungen entsprechen dem Energieverbrauch<br />
von ca. 49.000 Haushalten und verkleinern den<br />
CO 2 -Footprint Österreichs.<br />
SAMMELBEHÄLTER UND HAUSHALTSNAHE ALTGLASSAMMELMENGE <strong>2011</strong><br />
NACH BUNDESLÄNDERN<br />
SAMMELBEHÄLTER SAMMELMENGEN (t) 1 PRO-KOPF-MENGE (kg)<br />
Burgenland 1.165 8.923 31,3<br />
Kärnten 3.013 14.401 25,8<br />
Niederösterreich 25.472 38.000 23,6<br />
Oberösterreich 7.146 37.221 26,3<br />
Salzburg 1.658 15.420 29,0<br />
Steiermark 30.384 38.077 31,5<br />
Tirol 2.323 27.921 39,3<br />
Vorarlberg 1.975 12.198 33,0<br />
Wien 7.250 26.714 15,6<br />
Österreich 80.386 218.875 26,0<br />
1 inklusive der in die Haushaltssammlung eingebundenen Sammlung aus dem Kleingewerbe (9.507 t)<br />
51
Lustenau<br />
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
VERWERTUNGSPARTNER IN ÖSTERREICH <strong>2011</strong><br />
Lauterach<br />
Zirl<br />
Frastanz Rietz<br />
52<br />
Kunststoff (27)<br />
Papier (7)<br />
Holz (25)<br />
Glas (3)<br />
Weißblech und Stahl (4)<br />
Aluminium (5)<br />
Pill<br />
Hall Wattens<br />
Tulln<br />
Oberwölbling<br />
Hörsching Linz Schwertberg<br />
Wien<br />
Kallham<br />
Herzogen-<br />
Ranshofen Grieskirchen Nettingsdorf Pöchlarn<br />
burg<br />
St. Pölten<br />
Leopoldsdorf<br />
Wels<br />
Offenhausen<br />
Himberg<br />
Behamberg<br />
Aschbach<br />
Mannersdorf<br />
Neumarkt/W.<br />
Pitten Müllendorf<br />
Lenzing Kremsmünster<br />
Reichenau<br />
St. Pantaleon<br />
Wulkaprodersdorf<br />
Ebensee<br />
Neudörfl<br />
Leoben-Donawitz<br />
Seekirchen<br />
St. Martin/<br />
Grimming<br />
Schwaz<br />
Frohnleiten<br />
Haus/Ennstal<br />
Graz Gleisdorf<br />
Lend<br />
Köflach<br />
Wietersdorf<br />
Zettling<br />
Seiersberg<br />
St. Stefan<br />
Wildon<br />
Lienz Feistritz/Drau Klagenfurt<br />
Völkermarkt<br />
Haimburg Retznei<br />
Kühnsdorf<br />
Schwarzenau
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT SAMMLUNG UND VERWERTUNG<br />
GüTERSTROMDIAGRAMM<br />
Schematische Darstellung der Sammel- und Verwertungsleistung des <strong>ARA</strong> Systems <strong>2011</strong>, 834.304 t<br />
54<br />
Papierverpackungen<br />
335.805 t<br />
Haushalt Industrie & Gewerbe<br />
Qualitätssicherung (QS)<br />
Stoffliche Verwertung<br />
81 %<br />
stoffliche Verwertung<br />
669.801 t
Glasverpackungen<br />
218.875 t<br />
Haushalt<br />
Qualitätssicherung<br />
(QS)<br />
Stoffliche<br />
Verwertung<br />
Industrie & Gewerbe<br />
Nichtverpackung, Müll<br />
Holz<br />
19.687 t<br />
Industrie & Gewerbe<br />
QS<br />
Nichtverpackungen, Müll<br />
Kompostierung<br />
Thermische Verwertung<br />
Stoffliche Verwertung<br />
Metall<br />
39.801 t<br />
Haushalt<br />
Shredder/<br />
Sortierung<br />
Holz<br />
Stoffliche Verwertung Fe<br />
Vertragliche Mitsammlung<br />
Industrie & Gewerbe<br />
SAMMLUNG UND VERWERTUNG <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Stoffliche Verwertung Alu<br />
Nichtverpackungen,<br />
Müll<br />
NVP, Müll<br />
enthaltene Verpackung, therm. Verwertung<br />
Leichtverpackungen<br />
220.136 t<br />
Haushalt<br />
Sortierte Kunststoff-Fraktion<br />
(Folie, PET, HDPE, PS/PP,<br />
EPS/XPS etc.)<br />
MKF stofflich<br />
Industrie & Gewerbe<br />
Sortierung QS<br />
stoffliche<br />
Verwertung<br />
GVK<br />
NVP, Müll<br />
GVK<br />
stoffliche Verwertung<br />
GVK 8.266 t<br />
14 %<br />
therm. Verwertung/<br />
energetische Nutzung<br />
112.395 t<br />
thermische<br />
Verwertung<br />
Mischkunststoff-Fraktion<br />
thermisch<br />
GVK<br />
NVP, Müll<br />
Vertragliche Mitsammlung<br />
Energetische Nutzung<br />
Müllverbrennungsanlagen<br />
ÖKO-BOX<br />
5 55%<br />
Abfallbehandlung<br />
43.842 t<br />
Materialverbunde aus Papiersammlung, stofflich
UMWELTAUS-<br />
WiRKUNGEN<br />
56
<strong>ARA</strong> AG und AGR GmbH erachten es als ihre Verpflichtung,<br />
ihre Sammel- und Verwertungssysteme so zu gestalten<br />
und zu betreiben, dass das unternehmerische Hauptziel –<br />
die rechtskonforme Entpflichtung zu geringstmöglichen<br />
Kosten – mit möglichst großem ökologischen Nutzen in<br />
Hinblick auf Ressourcenschonung und mit möglichst geringem<br />
volkswirtschaftlichen Aufwand erreicht wird.<br />
ExTERNE UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />
Die positiven externen Umweltauswirkungen der Verpackungssammlung<br />
ergeben sich durch die Reduktion<br />
des CO 2 -Ausstoßes als Folge des <strong>Recycling</strong>s von Papier,<br />
Glas, Leichtverpackungen (im Wesentlichen Kunststoff),<br />
Metall- und Holzverpackungen zu Sekundärrohstoffen<br />
und schließlich durch die Einsparung von Kohle, Heizöl,<br />
Koks und Gas bei der Nutzung der Verpackungsabfälle als<br />
Sekundärenergieträger. Dem steht u. a. der CO 2 -Ausstoß<br />
der Fahrzeuge bei der Sammlung gegenüber.<br />
Die Berechnung der externen Umweltauswirkungen für das<br />
Jahr <strong>2011</strong> wurde mittels eines detaillierten Ökobilanzmodells<br />
durchgeführt, das alle Packstoffe umfasst und seitens<br />
Umweltbundesamt und der TU Wien geprüft wurde. Das<br />
Modell beinhaltet die positiven Auswirkungen (CO 2 -Einsparung)<br />
durch Gewinnung von Sekundärrohstoffen und<br />
Substitution von Brennstoffen ebenso wie die negativen<br />
Auswirkungen (CO 2 -Belastung) durch getrennte Sammlung<br />
und den direkten CO 2 -Ausstoß bei der Verwertung. Die<br />
CO 2 -Einsparung lag im Jahr <strong>2011</strong> mit insgesamt 615.000 t<br />
CO 2 -Äquivalenten aufgrund von Änderungen bei Sammel-<br />
und Verwertungsmengen knapp unter dem Vorjahresniveau<br />
(2010: rd. 620.000 t). Die eingesparte Menge<br />
entspricht 7 % der jährlichen Fahrleistung aller zugelassenen<br />
Pkw in Österreich.<br />
UMWELTAUSWIRKUNGEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Verpackungsentpflichtung durch die <strong>ARA</strong> AG ist somit<br />
nicht nur „klimaneutral”, sondern bringt darüber hinaus<br />
durch die Sammlung und Verwertung von Verpackungen<br />
aktive Umweltentlastungen mit sich. Um dies ihren Kunden<br />
bewusst zu machen, vergibt die <strong>ARA</strong> seit 2009 Klimazertifikate.<br />
Das <strong>ARA</strong> Klimazertifikat ist eine Anerkennung<br />
für verantwortungsbewusste Unternehmen, die durch die<br />
Entpflichtung ihrer Verpackungen bei der <strong>ARA</strong> AG einen<br />
aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten.<br />
INTERNE UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />
Um die Umweltauswirkungen in ihrer Gesamtheit feststellen<br />
zu können, werden im Rahmen des Umweltmanagement-Systems<br />
nicht nur die externen Umweltauswirkungen<br />
der <strong>ARA</strong> AG festgehalten, sondern auch die internen<br />
Umweltauswirkungen des Bürobetriebs einer Bewertung<br />
unterzogen, auch wenn sich diese in einer vergleichsweise<br />
vernachlässigbaren Größenordnung bewegen. Die wesentlichen<br />
Faktoren werden, um sie vergleichbar zu machen, in<br />
CO 2 -Äquivalenten dargestellt. Bei den internen Umweltauswirkungen<br />
werden Energieverbrauch (Fernwärme und<br />
Strom) sowie Papierverbrauch als maßgebliche Größen<br />
beobachtet.<br />
NACHHALTIGKEITSAGENDA DER<br />
GETRÄNKEWIRTSCHAFT<br />
Die Nachhaltigkeitsagenda der österreichischen Getränkewirtschaft<br />
ist eine freiwillige Selbstverpflichtung. Mit einer<br />
bisher erreichten durchschnittlichen CO 2 -Einsparung von<br />
jährlich rd. 100.000 t ist sie ein wichtiges Instrument zur<br />
Verringerung der Umweltauswirkungen von Getränkeverpackungen.<br />
Gemeinsam mit der WKO und dem Getränkeverband<br />
gelang es der <strong>ARA</strong> AG, die Bedeutung der<br />
Nachhaltigkeitsagenda weiter zu stärken und die Anzahl<br />
der Mitglieder von 50 auf über 1000 zu erhöhen.<br />
57
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT UMWELTAUSWIRKUNGEN<br />
Mitte <strong>2011</strong> wurde der Monitoringbericht zur Nachhaltigkeitsagenda<br />
veröffentlicht. Er dokumentiert gegenüber<br />
dem Lebensministerium die Maßnahmen, die von den<br />
Mitgliedern zur Reduktion von CO 2 seit 2008 im Vergleich<br />
zum Basisjahr 2007 umgesetzt wurden.<br />
Noch vor Auslaufen der ursprünglich bis 2017 konzipierten<br />
Nachhaltigkeitsagenda wurde nach Verhandlungen der<br />
Sozialpartner im Sommer <strong>2011</strong> ein Zusatzdokument mit<br />
verschärften und zum Teil neuen Zielen verabschiedet.<br />
Das Maßnahmenbündel „Mehrweg attraktivieren” umfasst<br />
Aktivitäten, die zu einer verstärkten Annahme von Mehrweggetränkegebinden<br />
durch den Konsumenten führen<br />
können. Als solche sind in der Selbstverpflichtung z. B.<br />
die gute Platzierung von Mehrwegflaschen, das Erkenntlichmachen<br />
und die Bewerbung von Mehrweg sowie ein<br />
verstärktes Anbot von regionalen Produkten in Mehrweggebinden<br />
angeführt.<br />
INTERNE UMWELTASPEKTE<br />
58<br />
Zur weiteren Optimierung der ökologischen Performance<br />
von Einweggebinden werden freiwillig die <strong>Recycling</strong>raten<br />
für Eisenmetall- und Nichteisenmetallverpackungen bis<br />
2013 von 65 % auf 70 % angehoben und der Anteil des<br />
Bottle-to-Bottle-<strong>Recycling</strong>s bis 2012 von 6.000 t auf<br />
9.000 t gesteigert.<br />
Zur Eindämmung von Littering wurde bei der WKO eine<br />
Plattform unter Einbeziehung der Sozialpartner, der Gebietskörperschaften<br />
und des BMLFUW eingerichtet, über<br />
die sowohl die Finanzierung als auch die Organisation von<br />
Öffentlichkeitsarbeit zur entsprechenden Bewusstseinsbildung<br />
der Bevölkerung erfolgt.<br />
2010 <strong>2011</strong><br />
Stromverbrauch im Bürobetrieb (in Lifecycle-CO -Äquivalenten) 2 54,2 t 51,4 t<br />
Fernwärme für Heizung und Warmwasser (in Lifecycle-CO -Äquivalenten) 2 25,9 t 29,3 t 1<br />
Mitarbeitermobilität (in CO -Äquivalenten) 2 94,0 t 68,9 t 2<br />
Papierverbrauch (Kopier- und Druckpapier in Tonnen, gemessen am Einkauf) 3,9 t 3,9 t<br />
1 Zusätzliche Büroräume angemietet<br />
2 Neue Datenerfassung mit detaillierter Erhebungsmethode
182.000 TONNEN LEICHTVERPACKUNGEN VERWERTET.
KOMMUNi-<br />
KATiON<br />
62
Der Erfolg der Produzentenverantwortung und der<br />
Verpackungssammlung und -verwertung der <strong>ARA</strong> AG ist<br />
untrennbar mit ihrer Akzeptanz durch Wirtschaft, Politik<br />
und KonsumentInnen verbunden. Seit ihrem Bestehen<br />
setzt die <strong>ARA</strong> AG daher auf intensive Kommunikation mit<br />
allen Bezugsgruppen.<br />
ABFALLBERATERiNNEN ALS SCHNITT-<br />
STELLE ZU DEN KONSUMENTiNNEN<br />
Die Zusammenarbeit mit den rund 250 AbfallberaterInnen<br />
gewährleistet als Vor-Ort-Kommunikation den direkten<br />
Kontakt zu den KonsumentInnen und bewährt sich<br />
seit Jahren. Sie informieren unter Berücksichtigung der<br />
regionalen Unterschiede über die getrennte Verpackungssammlung.<br />
Die <strong>ARA</strong> AG stellt den AbfallberaterInnen für<br />
Veranstaltungen in ihren Regionen Informationsmaterial<br />
und Give-aways zur Verfügung und ermöglicht damit eine<br />
umfangreiche Information der KonsumentInnen.<br />
Um die Leistungen der AbfallberaterInnen auszuzeichnen,<br />
verlieh die <strong>ARA</strong> AG gemeinsam mit dem Magazin Umweltschutz<br />
<strong>2011</strong> bereits zum vierzehnten Mal den Preis<br />
„AbfallberaterIn des Jahres”.<br />
Mit dem Projekt „Start-Ziel-Sieg für den Mehrwegbecher”<br />
belegten Dr. Hassan Sadighi und Erich Prattes vom<br />
AWV Deutschlandsberg den ersten Platz. Im Sinne der<br />
Abfallvermeidung und Ressourcenschonung werden bei<br />
Laufveranstaltungen entlang der Strecke Sammelbags aufgestellt,<br />
in welche die LäuferInnen während des Laufs die<br />
gebrauchten Mehrwegtrinkbecher einwerfen können. Die<br />
Jury zeichnete Erich Prattes gleich ein zweites Mal aus: In<br />
der Kategorie „Persönliches Langzeitengagement” wurde<br />
der Abfallberater und Obmann des Vereins der Steirischen<br />
Abfall- und UmweltberaterInnen für seinen überdurchschnittlichen<br />
Einsatz gewürdigt.<br />
KOMMUNIKATION <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
TRENNT – DAS MAGAZIN DER <strong>ARA</strong> AG<br />
Nach einem Relaunch erscheint der TRENNT nun zweimal<br />
jährlich als Beilage zur Tageszeitung Der Standard. Damit<br />
bietet die <strong>ARA</strong> AG nicht nur Kunden, Sammel- und Verwertungspartnern<br />
und EntscheidungsträgerInnen aus Politik<br />
und Verwaltung eine interessante Lektüre, sondern auch<br />
der breiten Öffentlichkeit. Die Ausgaben <strong>2011</strong> standen unter<br />
den Themenschwerpunkten Ressourcenmanagement<br />
und Nachhaltigkeit.<br />
KAMPAGNEN<br />
Um das richtige Sammeln und Trennen in Tirol zu fördern,<br />
setzte die <strong>ARA</strong> AG im Juni <strong>2011</strong> in Kooperation mit dem<br />
Land Tirol eine Werbekampagne unter dem Titel „Tirol lässt<br />
die Hüllen fallen” um.<br />
In Wien startete die <strong>ARA</strong><br />
gemeinsam mit der MA 48<br />
der Stadt Wien im August eine<br />
Bewusstseinskampagne zur<br />
Mülltrennung. Die <strong>ARA</strong> konnte<br />
dafür die österreichischen<br />
Chart-Stürmer Trackshittaz<br />
gewinnen, ihren Erfolg „Oida<br />
Taunz!” für die Kampagne<br />
„Oida Trenn!” umzuschreiben.<br />
Mit der Kampagne sollte vor allem<br />
der jugendlichen Zielgruppe<br />
klargemacht werden, dass Mülltrennen sinnvoll ist. Auf<br />
Citylights, Rollingboards, in Inseraten, in Radiospots und<br />
auf beklebten U-Bahnen sowie einer Straßenbahn wurde<br />
fürs Mülltrennen geworben. Nachdem sich die Kampagne<br />
vor allem an Jugendliche wandte, spielte auch Facebook<br />
eine wichtige Rolle: Der Song „Oida Trenn!” steht als Gratisdownload<br />
zur Verfügung, den Code zum Download gibt<br />
es auf den Facebook-Seiten der <strong>ARA</strong> und der MA 48.<br />
Darüber hinaus wurden über Facebook-Gewinnspiele<br />
Trackshittaz-CDs und Meet & Greet-Konzerttickets verlost.
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT KOMMUNIKATION<br />
Unter dem Motto „Alles Trennt” stand in der Ballsaison<br />
eine <strong>ARA</strong> Kampagne mit Österreichs Benimm-Papst Thomas<br />
Schäfer-Elmayer. Mit Citylights und Inseraten wurde<br />
vermittelt, dass auch Verpackungsrecycling zum guten<br />
Ton gehört. Höhepunkt der Kampagne war ein <strong>Recycling</strong>-<br />
Flashmob in der Wiener Innenstadt, bei dem 100 Tanzpaare<br />
unter der Regie von Schäfer-Elmayer für Aufsehen<br />
sorgten. Nach einer Polonaise durch die Wiener Innenstadt<br />
gab Schäfer-Elmayer das magische Kommando, das zum<br />
ersten Mal nicht „Alles Walzer” lautete, sondern „Alles<br />
trennt”. Nach dem Wiener Walzer entsorgten die Tanzpaare<br />
ihre mitgebrachten Flaschen und Dosen schwungvoll in<br />
die dafür vorgesehenen Container. Das Video wurde auf<br />
YouTube zum Download zur Verfügung gestellt.<br />
64<br />
SOCIAL MEDIA<br />
Um Kunden, Partnern und Konsumenten ein noch breiteres<br />
und übersichtlicheres Webservice zu bieten, wurde die<br />
Website der <strong>ARA</strong> neu strukturiert und dem neuen Corporate<br />
Design angepasst.<br />
<strong>2011</strong> startete die <strong>ARA</strong> AG dazu ihre Web-2.0-Aktivitäten<br />
und nutzt seither Facebook, Flickr, Twitter, XING und You-<br />
Tube als Kommunikationskanäle. Damit bietet die <strong>ARA</strong> AG<br />
allen an Abfallvermeidung, Abfallsammlung und <strong>Recycling</strong><br />
Interessierten ein weiteres Kommunikationsmittel zum<br />
direkten Dialog.<br />
Als Medium für den Dialog mit Stakeholdern setzt die <strong>ARA</strong><br />
auf Webinare. Über das Internet können dabei eingeladene<br />
TeilnehmerInnen Vorträgen und Schulungen der <strong>ARA</strong> AG<br />
von ihrem Arbeitsplatz aus folgen. Das Webinar ist interaktiv<br />
ausgelegt und ermöglicht beidseitige Kommunikation<br />
zwischen Vortragendem und Publikum.
VERANSTALTUNGEN UND<br />
UNTERSTüTZUNG<br />
Die <strong>ARA</strong> AG unterstützt Sozialprojekte, wenn auch nicht<br />
durch reine Geldspenden. Im Rahmen der Kinderrallye<br />
<strong>2011</strong>, einer Initiative für behinderte Kinder, organisierte die<br />
<strong>ARA</strong> AG bereits zum vierten Mal eine Spielestation. Dabei<br />
stand nicht nur das richtige Trennen, sondern auch die Unterstützung<br />
dieses engagierten Sozialprojekts des ehemalige<br />
Rallyefahrers Helmut Schindelegger im Mittelpunkt.<br />
Unterstützt wurde auch der Verein T.I.W. – Verein Training,<br />
Integration und Weiterbildung, der benachteiligte<br />
Jugendliche in die Arbeitswelt integriert. Der Verein hilft<br />
Jugendlichen bei der Suche nach einem Arbeitsplatz, beim<br />
Berufseinstieg und bei Problemen am Arbeitsplatz.<br />
Die <strong>ARA</strong> Weihnachtskarten <strong>2011</strong> stammten von der BOJE.<br />
Der Reinerlös fließt direkt den Projekten der BOJE zu, die<br />
traumatisierten Kindern in Form von psychotherapeutischer<br />
Betreuung hilft.<br />
Darüber hinaus wurden folgende gemeinnützige Unternehmen<br />
bzw. Projekte unterstützt: St. Anna Kinderspital,<br />
SC Aktivity – Der Sportclub für Menschen mit besonderen<br />
Bedürfnissen, WienWork integrative Betriebe und AusbildungsgmbH,<br />
Golfen mit Herz.<br />
KOMMUNIKATION <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
65
UMfRAGEN<br />
UND<br />
STUDiEN<br />
66
MEINUNGEN ZUM THEMA<br />
MüLLTRENNUNG<br />
Eine repräsentative IMAS-Umfrage unter 500 KonsumentInnen<br />
im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG zur getrennten Sammlung<br />
von Verpackungen bestätigt: Nachhaltigkeit im Bereich der<br />
Verpackungsentsorgung wird in Österreichs Haushalten<br />
täglich gelebt. 96 % sammeln Verpackungen aus Papier,<br />
Glas, Kunststoff und Metall getrennt vom Restmüll. Die<br />
Idee der getrennten Verpackungssammlung finden 90 %<br />
„sehr gut” bis „gut”. 30 % der Befragten geben an, dass die<br />
getrennt Verpackungssammlung für sie einen zusätzlichen<br />
Zeitaufwand bedeutet, allerdings ist das für 67 % von<br />
ihnen eine selbstverständliche Notwendigkeit.<br />
MüLLTRENNUNG BEI ALTEN UND<br />
NEUEN WIENERiNNEN<br />
Im Rahmen der Untersuchung „Mülltrennung bei Alten und<br />
Neuen Wienern” befragte EthnOpinion im Auftrag der <strong>ARA</strong><br />
insgesamt jeweils 300 BewohnerInnen der Bundeshauptstadt<br />
mit Migrationshintergrund („Neue Wiener”) und<br />
300 in Wien lebende Personen ohne Migrationshintergrund<br />
(„Alte Wiener”). Für 7 von 10 Alten WienerInnen und für<br />
6 von 10 Neuen hat Umweltschutz allgemein einen sehr<br />
beziehungsweise eher hohen Stellenwert. Der Mülltrennung<br />
wird von beiden Gruppen mit 80 Prozent bei den Alten<br />
und 81 Prozent bei den Neuen WienerInnen ein gleich<br />
hoher Stellenwert eingeräumt. Und auch die Bedeutung<br />
der Mülltrennung für den Umweltschutz liegt mit 86 und<br />
82 Prozent in etwa auf gleichem Niveau.<br />
UMFRAGEN UND STUDIEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
Bei Neuen und Alten WienerInnen sind es stets die unter<br />
29-jährigen, die dem Umweltschutz beziehungsweise der<br />
Mülltrennung die geringste Bedeutung zuweisen. Auffällig<br />
sind die Geschlechterunterschiede bei Alten und Neuen<br />
WienerInnen: Während es bei der Einstellung zu Umweltschutz<br />
und Mülltrennung bei Alten WienerInnen kaum<br />
geschlechtsspezifische Unterschiede gibt, zeigen sich<br />
Frauen mit Migrationshintergrund deutlich „umwelt- und<br />
abfallsensibler” als Männer mit Migrationshintergrund.<br />
EINSTELLUNG ZU<br />
GESCHENKVERPACKUNGEN<br />
KONSUMENTiNNEN STEHEN ZUR VERPACKUNGSSAMMLUNG<br />
Es finden „gut” oder „sehr gut”<br />
Mülltrennung Verpackungssammlung<br />
Im Auftrag der <strong>ARA</strong> AG untersuchte das Österreichische<br />
Gallup Institut zur Weihnachtszeit die Einstellung der Österreicher<br />
zu Geschenkverpackungen. 86 % der Befragten<br />
entsorgen die Geschenkverpackungen über die getrennte<br />
Sammlung. An der Spitze liegt dabei Geschenkpapier mit<br />
98 %. Neun von zehn Befragten achten auch bei Plastikverpackungen<br />
auf die Mülltrennung. Und mehr als die Hälfte<br />
der Befragten denken bei der Mülltrennung daran das<br />
Verpackungsmaterial von Drähten oder Geschenkschleifen<br />
zu befreien. Bei der Wahl der Verpackungsart hat das<br />
Weihnachtspapier mit 71 % klar die Nase vorn, gefolgt<br />
von Weihnachtssäcken mit 12 % und Zeitungspapier mit<br />
4 %. Ebenfalls 4 % geben an ihre Geschenke gar nicht zu<br />
verpacken.<br />
1995 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010<br />
<strong>2011</strong><br />
100 %<br />
90 %<br />
80 %<br />
70 %<br />
60 %<br />
50 %<br />
40 %<br />
30 %<br />
20 %<br />
10 %<br />
Quelle: IMAS (<strong>2011</strong>)
MiTARBEi-<br />
TERiNNEN<br />
68
Hinter den Leistungen der <strong>ARA</strong> AG stehen qualifizierte und<br />
motivierte MitarbeiterInnen, die mit ihrem Engagement<br />
den Erfolg des Unternehmens ermöglichen. Die <strong>ARA</strong> AG<br />
MITARBEITERiNNEN<br />
MITARBEITERiNNEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
beschäftigte zum 31.12.<strong>2011</strong> insgesamt 80 Angestellte<br />
und 3 Lehrlinge.<br />
2009 2010 <strong>2011</strong><br />
Angestellte (jeweils zum 31.12.) 82 81 80<br />
Frauen 39 41 40<br />
Männer 43 40 40<br />
Vollzeit 64 64 65<br />
Teilzeit 14 14 15<br />
Karenz 4 3 0<br />
Durchschnitt (inkl. Karenz) 83,2 82,3 79,5<br />
Vollzeitäquivalent (inkl. Karenz) 76,1 74,8 72,8<br />
Lehrlinge 3 2 3<br />
Frauen 2 2 3<br />
Männer 1 0 0<br />
Management<br />
Vorstand Männer 2 2 2<br />
Frauen 0 0 0<br />
AbteilungsleiterInnen Männer 10 10 10<br />
Frauen 1 1 1<br />
Aus- und Weiterbildung durchschnittliche Aufwendungen/MitarbeiterIn (in E) 625 691 717<br />
Arbeitsunfälle 0 0 0<br />
69
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT MITARBEITERiNNEN<br />
ENTLOHNUNG<br />
Bei der Entlohnung gibt es keine geschlechterspezifischen<br />
Unterschiede. Es gehört zu den Grundsätzen der <strong>ARA</strong> AG,<br />
Frauen und Männer bei gleicher Leistung gleich zu entlohnen<br />
und ihnen gleiche Aufstiegschancen zu bieten.<br />
Für besondere Leistungen werden individuelle Prämien<br />
bezahlt. Prämien für AbteilungsleiterInnen sind an Leistungsziele<br />
geknüpft, die in jährlichen Zielvereinbarungen<br />
definiert werden.<br />
Alle MitarbeiterInnen profitieren von einer Reihe freiwilliger<br />
Zusatzleistungen der <strong>ARA</strong> AG, wie Pensionskasse,<br />
Unfallversicherung oder Essenbons.<br />
WEITERBILDUNG<br />
Um die Qualität ihrer Dienstleistungen auf dem hohen<br />
Niveau zu halten und die Motivation zu stärken, fördert die<br />
<strong>ARA</strong> AG die ständige Weiterbildung ihrer MitarbeiterInnen.<br />
Die durchschnittlichen Aufwendungen für Aus- und Weiterbildung<br />
betrugen im Jahr <strong>2011</strong> pro MitarbeiterIn 717 €.<br />
Die Erhebung des Schulungsbedarfs erfolgt in persönlichen<br />
Gesprächen mit den betroffenen MitarbeiterInnen, meist<br />
im Rahmen des jährlich stattfindenden Mitarbeitergesprächs,<br />
in dem auch Arbeitsschwerpunkte geplant und<br />
Ziele vereinbart werden. Diese Gespräche liefern damit<br />
einen Beitrag zur Optimierung der Arbeitsqualität und<br />
stärken darüber hinaus die interne Kommunikation.<br />
INTERNE KOMMUNIKATION<br />
Das Management der <strong>ARA</strong> AG setzt auf einen offenen und<br />
direkten Dialog mit den MitarbeiterInnen. Die MitarbeiterInnen<br />
sind in keiner ArbeitnehmerInnenvertretung<br />
organisiert.<br />
70<br />
Laufend finden abteilungsinterne und abteilungsübergreifende<br />
Jours fixes statt. Zweimal jährlich werden MitarbeiterInnen-Workshops<br />
organisiert, an denen neben dem<br />
gesamten <strong>ARA</strong> Team auch die Mitarbeiterinnen von ERA,<br />
ARES und NetMan teilnehmen.<br />
Zur umfassenden Information steht den MitarbeiterInnen<br />
das <strong>ARA</strong> Intranet zur Verfügung, das einen breiten Überblick<br />
über das Unternehmen bietet und im Portal p<strong>ARA</strong>dISO über<br />
das Managementsystem der <strong>ARA</strong> AG informiert.<br />
Als neuer Kommunikationskanal für den Informationsaustausch<br />
zwischen den MitarbeiterInnen wurde <strong>2011</strong> mit<br />
Hurr<strong>ARA</strong> ein interner Blog installiert. Dabei können alle<br />
MitarbeiterInnen Beiträge erstellen, lesen und kommentieren.<br />
So kommt ein offener Dialog zu Stande und neue<br />
Ideen werden generiert.<br />
IDEENMANAGEMENT<br />
Durch das <strong>ARA</strong> Ideenmanagement werden die MitarbeiterInnen<br />
noch stärker in die betrieblichen Abläufe eingebunden<br />
und ihre Kreativität gefördert. Über das Intranet kann<br />
jede/r MitarbeiterIn Verbesserungsvorschläge einbringen.<br />
Ideen, die vom eigens eingerichteten Ideenforum positiv<br />
beurteilt werden und eine Verbesserung des Betriebsergebnisses<br />
bringen, werden honoriert.<br />
GESUNDHEIT UND SICHERHEIT<br />
Im Berichtszeitraum gab es in der <strong>ARA</strong> keine berufsbedingten<br />
Krankheitstage oder Arbeitsunfälle. Die gesetzlich<br />
vorgeschriebene Evaluierung der Arbeitsplätze und entsprechende<br />
Unterweisungen der MitarbeiterInnen werden<br />
in der <strong>ARA</strong> AG regelmäßig durchgeführt.<br />
ErsthelferInnen, Sicherheitsvertrauenspersonen und<br />
Brandschutzbeauftragte sind benannt und werden laufend<br />
geschult. Brandschutzmaßnahmen, wie Feuerlöscher, sind<br />
in ausreichendem Maße vorhanden.
Für die MitarbeiterInnen wurde <strong>2011</strong> ein Seh-, ein Hör- und<br />
ein Lungenfunktionstest in der <strong>ARA</strong> AG angeboten. Darüber<br />
hinaus finden zweimal pro Jahr Impftermine statt, für<br />
die das Unternehmen das Arzthonorar übernimmt.<br />
ANTIKORRUPTIONSRICHTLINIE<br />
Im Rahmen ihrer Compliance-Maßnahmen hat die <strong>ARA</strong> AG<br />
2009 eine Organisationsrichtlinie zur Korruptionsprävention<br />
in Kraft gesetzt. Diese Richtlinie soll die Integrität im<br />
Verhalten der <strong>ARA</strong> AG und ihrer MitarbeiterInnen sicherstellen,<br />
Compliance-Verstöße wirksam verhindern und<br />
die Beschäftigten damit vor möglichen arbeits- und/oder<br />
strafrechtlichen Folgen schützen. Weiters sollen Vertrauens-,<br />
Image- und Vermögensschäden der <strong>ARA</strong> AG verhindert<br />
werden.<br />
SCHAFFUNG VON ARBEITSPLÄTZEN<br />
Das <strong>ARA</strong> System hat nachweislich positive volkswirtschaftliche<br />
Auswirkungen, wie eine Studie des Institut für Höhere<br />
Studien Kärnten bestätigt. So wurden in Summe mehr<br />
als 4.000 Arbeitsplätze geschaffen und ein Beitrag zur<br />
Erhaltung der vielfältigen KMU-geprägten österreichischen<br />
Entsorgungswirtschaft geleistet.<br />
MITARBEITERiNNEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
71
ZiELE UND<br />
HERAUSfORDE-<br />
RUNGEN<br />
72
ZIELERREICHUNG <strong>2011</strong><br />
Um ihre Ziele zu erreichen, setzt die <strong>ARA</strong> ein umfangreiches<br />
Maßnahmenpaket um, das in den einzelnen Kapiteln<br />
näher beschrieben ist.<br />
ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
ZIELE <strong>2011</strong> STRATEGIEN UND MASSNAHMEN ERGEBNIS<br />
Geschäftstätigkeit<br />
Sicherung der Geschäftsgrundlage Einnahmen sichern: Zahl der Lizenzpartner<br />
und des Anschlussgrads durch<br />
gezielte Akquisitionsarbeit erhöhen,<br />
Reakquisition von Kunden, die zu<br />
Mitbewerbern gewechselt haben.<br />
Einhaltung der Auflagen der<br />
Genehmigungsbescheide<br />
Flächendeckende Sammlung,<br />
Verwertung und Erfassung<br />
816 neue Lizenzerträge<br />
Erfassungsquoten, stoffliche<br />
Verwertungsquoten und geforderte<br />
Übernahmekapazitäten erfüllt<br />
Tarife stabil halten Internes und externes Sparprogramm <strong>2011</strong> zwei Senkungen für fast alle<br />
Tarife, weitere Tarifsenkung 2012<br />
Rechtliche Grundlagen sichern Novelle von Abfallwirtschaftsgesetz<br />
und Verpackungsverordnung:<br />
Dialog mit den unterschiedlichen<br />
Interessensgruppen fortsetzen,<br />
um hohes Leistungs- und Umweltschutzniveau<br />
zu sichern und optimale<br />
Voraussetzungen für eine effiziente<br />
und kostengünstige Umsetzung der<br />
Verpackungsverordnung und fairen<br />
Wettbewerb zu erreichen<br />
Leistungsbezug sichern Ausschreibung und Neuverhandlung<br />
Sammlung, Sortierung, Verwertung;<br />
Neuverhandlung mit Gebietskörperschaften<br />
Novelle der Verpackungsverordnung<br />
2012 erwartet<br />
Ausschreibung abgeschlossen:<br />
Aufträge an Bestbieter mit hohen<br />
Qualitäts- und Umweltstandards<br />
vergeben<br />
73
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN<br />
74<br />
ZIELE <strong>2011</strong> STRATEGIEN UND MASSNAHMEN ERGEBNIS<br />
Sammlung und Verwertung<br />
Sammelmenge zur Quotenerfüllung<br />
steigern<br />
Leistungen der <strong>ARA</strong> für KonsumentInnen<br />
in der Öffentlichkeit bewusst<br />
machen<br />
Erreichung von stoffliche Verwertungsquoten<br />
über die Vorgaben der<br />
VerpackVO hinaus<br />
Convenience für KonsumentInnen<br />
bei der Sammlung erhöhen<br />
Umweltauswirkungen<br />
Verbesserung des ökologischen<br />
Fußabdrucks<br />
Systemoptimierung, Anzahl Behälter<br />
und Sacksammlung erhöhen<br />
Nutzung von sozialen Netzwerken<br />
(WEB 2.0), Kampagnen „Oida Trenn!”<br />
und „Alles Trennt”<br />
Erfüllung der Vorgaben für Mindestsortiertiefen<br />
und stoffliche Verwertung<br />
über das geforderte Ausmaß<br />
hinaus<br />
Anzahl Behälter und Haushalte, die<br />
an die Sacksammlung angeschlossen<br />
sind, erhöhen. Neue Aufkleber für<br />
Behälter mit einfacher Botschaft<br />
Steigerung der eingesparten CO 2 -<br />
Emissionen (2010: 620.000 t) durch:<br />
Steigerung der Sammel- und Verwertungsmengen,<br />
Steigerung des Anteils<br />
an der stofflichen Verwertung, Steigerung<br />
der Sammeleffizienz, Reduktion<br />
des Treibstoffverbrauchs; im <strong>ARA</strong><br />
Bürobetrieb Stromverbrauch senken<br />
Sammelmenge stabil gehalten<br />
Erfolgreiche Nutzung Facebook,<br />
Flickr, Twitter, XING und YouTube;<br />
Kampagnen umgesetzt<br />
Haushalt: +3 %,<br />
Gewerbesammlung: +22 %<br />
(exkl. AGR)<br />
Behälter: +30.000,<br />
Haushalte an die Sacksammlung<br />
angeschlossen: +16.000.<br />
Erste Aufkleber durch neue ersetzt,<br />
große Umstellungsaktion 2012<br />
CO 2 -Einsparung annähernd unverändert<br />
(<strong>2011</strong>: 615.000 t CO 2 -Äquivalente),<br />
interner Stromverbrauch: –5 %<br />
Intern<br />
Ökologische Beschaffung Beschaffungsrichtlinie für Büro- und<br />
Verbrauchsmaterial erstellen<br />
Beschaffungsrichtlinie umgesetzt<br />
Stromverbrauch im Bürobetrieb<br />
der <strong>ARA</strong> senken<br />
Mitarbeiterinformation Stromverbrauch: –5%
ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN<br />
2012<br />
Die <strong>ARA</strong> AG hat sich zum Ziel gesetzt, ihre Leistungen<br />
für Wirtschaft, Umwelt und KonsumentInnen ständig zu<br />
ZIELE UND HERAUSFORDERUNG 2012 STRATEGIEN UND MASSNAHMEN<br />
ZIELE UND HERAUSFORDERUNGEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
optimieren und sich neuen Herausforderungen zu stellen,<br />
um damit in ihrem Arbeitsbereich zu einer nachhaltigen<br />
Entwicklung beizutragen.<br />
Geschäftstätigkeit<br />
Tarife stabil halten Internes und externes Effizienzprogramm fortsetzen<br />
Novelle Abfallwirtschaftsgesetz und<br />
AWG- und VVO-Novellen effizient und kostengünstig umsetzen<br />
Verpackungsverordnung umsetzen<br />
Einhaltung der Auflagen der<br />
Flächendeckende Sammlung, Verwertung und Erfassung<br />
Genehmigungsbescheide<br />
Serviceniveau in der<br />
Serviceleistungen für Lizenzpartner ausbauen<br />
Verpackungsentpflichtung steigern<br />
Geschäftstätigkeit ausbauen Businessplan für <strong>ARA</strong> Tochterunternehmen umsetzen<br />
Sammlung und Verwertung<br />
Sammelmenge steigern Sammlung optimieren, Behälteraufkleber ersetzen<br />
Fehlwurfanteil senken Neue Behälteraufkleber, Informationskampagne<br />
Weiterentwicklung der Sammlung<br />
Praxisgerechte Lösung für Anfallstellen, Verhinderung von<br />
aus Gewerbe und Industrie<br />
Trittbrettfahren<br />
Steigerung der eingesparten CO -Emissionen 2 Steigerung der Sammel- und Verwertungsmengen, Steigerung des<br />
Anteils an der stofflichen Verwertung, Steigerung der Sammeleffizienz,<br />
Reduktion des Treibstoffverbrauchs<br />
Littering verringern Unterstützung der Anti-Littering-Plattform<br />
Intern<br />
Interne Kommunikation verbessern <strong>ARA</strong> Intranet p<strong>ARA</strong>dISO ausbauen, internen Hurr<strong>ARA</strong>-Blog erweitern<br />
75
KONTAKTE<br />
UND AN-<br />
ScHRifTEN<br />
76
<strong>ARA</strong> ALTSTOFF RECYCLING<br />
AUSTRIA AG<br />
VORSTAND<br />
Ing. Werner Knausz<br />
Hon.-Prof. Dr. Christoph Scharff<br />
Mariahilfer Straße 123, 1062 Wien<br />
Tel.: 01/599 97-0<br />
Fax: 01/595 35 35<br />
E-Mail: office@ara.at<br />
www.ara.at<br />
AGR AUSTRIA GLAS RECYCLING<br />
GMBH<br />
GESCHÄFTSFüHRUNG<br />
Dr. Harald Hauke<br />
Obere Donaustraße 71, 1020 Wien<br />
Tel.: 01/214 49 00<br />
Fax: 01/214 49 08<br />
E-Mail: agr@agr.at<br />
www.agr.at<br />
<strong>ARA</strong> SERVICEBüROS IN DEN<br />
BUNDESLÄNDERN<br />
SALZBURG & OBERöSTEREicH<br />
Ing. Erwin Bernsteiner<br />
Neualmer Straße 37, 5400 Hallein<br />
Mobil: 0664/532 71 79<br />
Fax: 06245/834 82-4<br />
E-Mail: erwin.bernsteiner@utanet.at<br />
KÄRNTEN & STEiERMARK<br />
DI Gerhard Genser<br />
Radetzkystraße 16/5, 9020 Klagenfurt<br />
Mobil: 0699/12 18 28 88<br />
Fax: 0463/51 52 10<br />
E-Mail: gerhard.genser@utanet.at<br />
TiROL & VORARLBERG<br />
Mag. Josef Baumann<br />
Eduard-Bodem-Gasse 5, 6026 Innsbruck<br />
Tel.: 0512/21 44 00-20<br />
Mobil: 0699/15 90 15 90<br />
Fax: 0512/21 44 00-50<br />
E-Mail: baumann@ara-west.at<br />
KONTAKTE UND ANSCHRIFTEN <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
<strong>ARA</strong> REGIONALBüROS<br />
REGIONALBüRO SüD<br />
Hans Baumgartner<br />
Burgfried 104, 8342 Gnas<br />
Tel.: 03151/85 53<br />
Mobil: 0664/142 04 60<br />
Fax: 03151/86 65<br />
E-Mail: hans.baumgartner@ara.at<br />
REGIONALBüRO NORD<br />
Ing. Karl Grasfurtner<br />
Wilhelm-Thöny-Straße 6, 5020 Salzburg<br />
Tel.: 0662/62 70 19<br />
Mobil: 0664/180 95 45<br />
Fax: 0662/62 70 19-8<br />
E-Mail: karl.grasfurtner@ara.at<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER:<br />
<strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />
Mariahilfer Straße 123, 1062 Wien<br />
E-Mail: araag@ara.at<br />
www.ara.at<br />
VERANTWORTLICH FüR DEN INHALT:<br />
Vorstand der <strong>Altstoff</strong> <strong>Recycling</strong> <strong>Austria</strong> AG<br />
fOTOS:<br />
Lukas Maximilian Hüller<br />
Alexander Schleissing<br />
GESTALTUNG UND LAyOUT:<br />
veni vidi confici® | Atelier für visuelle Kommunikation<br />
1070 Wien<br />
DRUcK:<br />
Grasl Druck & Neue Medien<br />
2540 Bad Vöslau<br />
Gedruckt auf 100 % <strong>Recycling</strong>papier<br />
Alle Daten und Angaben entsprechen dem aktuellen Stand<br />
zum Redaktionsschluss. Satz- und Druckfehler vorbehalten.<br />
Wien, im April 2012<br />
77
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT GüLTIGKEITSERKLÄRUNG UND PRüFBESCHEINIGUNG<br />
GüLTIGKEITSERKLÄRUNG UND<br />
PRüFBESCHEINIGUNG<br />
Der hier vorliegende Nachhaltigkeitsbericht der <strong>ARA</strong> AG<br />
wurde von der<br />
Quality <strong>Austria</strong> Trainings-, Zertifizierungs- und<br />
Begutachtungs GmbH<br />
Gonzagagasse 1/24, 1010 Wien, Österreich<br />
als unabhängiger Zertifizierungsgesellschaft geprüft.<br />
ERFORDERLICHE KRITERIEN<br />
78<br />
Die leitende Auditorin bestätigt hiermit, dass der Bericht<br />
gemäß den internationalen Richtlinien für Nachhaltigkeitsberichte<br />
der Global Reporting Initiative (GRI) aufgebaut<br />
ist und dass die Inhalte und Daten den in der Organisation<br />
eingesehenen Aufzeichnungen entsprechen, so dass die<br />
Selbsteinstufung in die Anwendungsebene A bestätigt<br />
werden kann.<br />
Wien, im April 2012<br />
Konrad Scheiber<br />
Geschäftsführer<br />
Quality <strong>Austria</strong><br />
Anwendungsebenen C B A<br />
Angaben zum<br />
Berichtsprofil<br />
Offenlegung<br />
des Management-<br />
ansatzes<br />
Leistungsindikatoren<br />
und Leistungsindikatoren<br />
in Sector<br />
Supplements<br />
OUTPUT<br />
OUTPUT<br />
OUTPUT<br />
Berichten Sie über:<br />
1.1<br />
2.1–2.10<br />
3.1–3.8, 3.10–3.12<br />
4.1–4.4, 4.14–4.15<br />
Eine Offenlegung des<br />
Managementansatzes erfolgt<br />
nicht.<br />
Angaben zu mindestens 10<br />
G3-Kernindikatoren:<br />
Dabei sollte sowohl aus dem<br />
ökonomischen als auch aus<br />
dem ökologischen Bereich<br />
sowie aus dem sozial/gesellschaftlichen<br />
Bereich jeweils<br />
mindestens ein Indikator<br />
enthalten sein.<br />
Berichten Sie über:<br />
alle Kriterien für Ebene C<br />
und:<br />
1.2<br />
3.9, 3.13<br />
4.5–4.13, 4.16–4.17<br />
Der Managementansatz wird<br />
für jede Indikatorenkategorie<br />
offengelegt.<br />
Angaben zu mindestens 20<br />
G3-Kernindikatoren:<br />
Dabei sollte aus dem ökonomischen,<br />
dem ökologischen<br />
Bereich sowie aus den<br />
Bereichen Menschenrechte,<br />
Arbeit, Gesellschaft und<br />
Produktverantwortung<br />
jeweils ein Indikator<br />
enthalten sein.<br />
Dr. Martina Göd<br />
Leitende Auditorin und<br />
Produktmanagerin für<br />
Nachhaltigkeitsberichte<br />
Die selben Anforderungen<br />
wie für Ebene B<br />
Der Managementansatz wird<br />
für jede Indikatorenkategorie<br />
offengelegt.<br />
Angaben zu jedem<br />
G3-Kernindikator und zu<br />
jedem Sector-Supplement-<br />
Indikator * :<br />
Unter Berücksichtigung des<br />
Wesentlichkeitsprinzips<br />
sollte entweder:<br />
a) der Indikator dargestellt<br />
oder<br />
b) erläutert werden, warum<br />
dazu keine Angaben gemacht<br />
werden können.<br />
* sofern es für die Branche eine endgültige Version gibt
GRI CONTENT INDEx<br />
GRI CONTENT INDEx <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
GRI GEGENSTAND SEITE<br />
PROFIL<br />
1. Strategie und Analyse<br />
1.1 Erklärung der höchsten Entscheidungsträger der Organisation 6, 13<br />
1.2 Beschreibung der wichtigsten Auswirkungen, Risiken und Chancen 6, 12, 72<br />
2 Organisationsprofil<br />
2.1 Name der Organisation 1, 77<br />
2.2 Wichtigste Marken, Produkte bzw. Dienstleistungen 10, 30<br />
2.3 Funktionale Organisationsstruktur 13, 17<br />
2.4 Hauptsitz der Organisation 11, 77<br />
2.5 Anzahl der Länder, in denen die Organisation tätig ist 11<br />
2.6 Eigentümerstruktur und Rechtsform 12, 13<br />
2.7 Märkte, die von der Organisation bedient werden 11<br />
2.8 Größe der berichtenden Organisation 3, 21, 69<br />
2.10 Erhaltene Auszeichnungen im Berichtszeitraum 16<br />
3 Berichtsparameter<br />
3.1 Berichtszeitraum 1<br />
3.2 Datum des letzten Berichts 16<br />
3.3 Berichtszyklus 16<br />
3.4 Ansprechpartner für Fragen zum Bericht und seinem Inhalt 77<br />
3.5 Vorgehensweise zur Bestimmung des Berichtsinhalts 14, 63, 64<br />
3.6 Berichtsgrenzen 10<br />
3.9 Erhebungsmethoden und Berechnungsgrundlagen für Daten 3, 23, 30<br />
3.12 GRI Content Index 79<br />
3.13 Bestätigung des Berichts durch externe Dritte 78<br />
4 Governance, Verpflichtungen und Engagement<br />
4.1 Governance-Struktur der Organisation 14<br />
4.2 Angabe, ob der Vorsitzende des höchsten Leitungsorgans gleichzeitig der Geschäftsführer ist 14<br />
4.3 Angabe der Mitglieder des höchsten Leitungsorgans 13, 14<br />
4.4 Mechanismen für Anteilseigner und Mitarbeiter, um Nachhaltigkeitsthemen einzubringen 22, 70<br />
4.5 Zusammenhang zwischen Bezahlung leitender Organe und Leistung der Organisation 70<br />
4.6 Mechanismen zur Vermeidung von Interessenkonflikten 71<br />
4.7 Expertise der Leitungsgremien zu Wirtschaft, Umwelt, Soziales 16<br />
4.8 Leitbilder, Verhaltenskodizes, Prinzipien zur Nachhaltigkeit 14, 15, 16<br />
4.9 Verfahren zur Überwachung der Nachhaltigkeitsleistung 16<br />
4.10 Bewertung der Leistung des höchsten Leitungsorgans in Bezug auf Nachhaltigkeit 17<br />
4.11 Berücksichtigung des Vorsorgeprinzips 16<br />
4.12 Externe Vereinbarungen, Prinzipien oder Initiativen 14<br />
79
<strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT GRI CONTENT INDEx<br />
80<br />
GRI GEGENSTAND SEITE<br />
4.13 Mitgliedschaft in Verbänden und Interessenvertretungen 17<br />
4.14 Liste der von der Organisation einbezogenen Stakeholder-Gruppen 14<br />
4.15 Grundlage für die Auswahl der Stakeholder, die einbezogen werden sollen. 14, 21<br />
4.16 Ansätze für die Einbeziehung von Stakeholdern 62<br />
4.17 Zentrale Themen der Stakeholder 62<br />
LEISTUNGSINDIKATOREN<br />
Ökonomische Leistungsindikatoren<br />
EC1 Wirtschaftlicher Erfolg 21<br />
EC3 Umfang der betrieblichen sozialen Zuwendungen 70<br />
EC6 Geschäftspolitik und -praktiken gegenüber lokalen Zulieferern 71<br />
EC8 Leistungen, die vorrangig im öffentlichen Interesse erfolgen 30<br />
EC9 Beschreibung indirekter ökonomischer Auswirkungen 67<br />
Ökologische Leistungsindikatoren<br />
EN1 Eingesetzte Materialien nach Gewicht oder Volumen 30, 58<br />
EN2 Anteil von <strong>Recycling</strong>material am Gesamtmaterialeinsatz 30<br />
EN3 Direkter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen 58<br />
EN4 Indirekter Energieverbrauch aufgeschlüsselt nach Primärenergiequellen 58<br />
EN5 Eingesparte Energie 74<br />
EN6 Initiativen zur Verringerung des Energiebedarfs 74<br />
EN7 Initiativen zur Verringerung des indirekten Energieverbrauchs 24, 74<br />
EN16 Direkte und indirekte Treibhausgasemissionen nach Gewicht 57<br />
EN18 Projekte zur Senkung der Treibhausgasemissionen 74<br />
EN22 Gesamtgewicht des Abfalls nach Art und Entsorgungsmethode 30<br />
EN26 Minimierung von Umweltauswirkungen von Produkten und Dienstleistungen 24, 30<br />
EN27 Zurückgenommenes Verpackungsmaterial 30<br />
EN29 Wesentliche Umweltauswirkungen verursacht durch Transport 58<br />
EN30 Umweltschutzausgaben und -investitionen 21<br />
Soziale Leistungsindikatoren<br />
Arbeitsbedingungen<br />
LA1 Gesamtbelegschaft nach Beschäftigungsverhältnis und Region 69<br />
LA2 Mitarbeiterfluktuation 69<br />
LA3 Betriebliche Leistungen, die nur Vollzeitbeschäftigten gewährt werden 70<br />
LA4 Prozentsatz der Mitarbeiter, die unter Kollektivvereinbarungen fallen 70
GRI GEGENSTANd SEITE<br />
LA8 Maßnahmen zur Vorsorge in Bezug auf ernste Krankheiten 70<br />
LA10 Aus- und Weiterbildung pro Mitarbeiter 70<br />
LA12 Leistungsbeurteilung und Entwicklungsplanung für Mitarbeiter 70<br />
LA13 Diversität der Mitarbeiter und leitender Organe 69<br />
LA14 Verhältnis der Gehälter nach Geschlecht 70<br />
Gesellschaft<br />
SO1 Auswirkungen der Geschäftstätigkeit auf das Gemeinwesen 67<br />
SO2 Untersuchungen in Bezug auf Korruptionsrisiken 71<br />
SO3 Mitarbeiterschulungen zur Vermeidung von Korruption 71<br />
SO5 Politische Positionen, Teilnahme an der politischen Willensbildung und Lobbying 12<br />
Produktverantwortung<br />
PR1 Auswirkungen von Produkten auf Gesundheit und Sicherheit entlang des Produktlebenszyklus 20, 57<br />
PR3 Gesetzlich vorgeschriebene Produkt- und Dienstleistungsinformationen 62<br />
PR5 Kundenzufriedenheit 66<br />
EC2, EC4,<br />
EC5, EC7,<br />
EN3,<br />
EN9-15,<br />
EN19,<br />
EN20,<br />
EN23,<br />
EN25,<br />
EN28,<br />
LA5-7,<br />
LA9,<br />
LA11,<br />
HR1-9,<br />
SO6-8,<br />
PR2, PR4,<br />
PR6-9<br />
Aufgrund der Betriebstätigkeit und des Standorts in Österreich sind diese Inhalte und Indikatoren<br />
nicht relevant.<br />
Wir bedanken uns für die freundliche Unterstützung bei den Fotoaufnahmen bei:<br />
CEMEX Hollitzer Baustoffwerke Betriebs-Gmbh<br />
MINERAL Baukontor Gaaden GmbH<br />
GRI CONTENT INdEX <strong>ARA</strong> LEISTUNGSREPORT<br />
81