MARIEN konkret - St. Marien-Krankenhaus Siegen
MARIEN konkret - St. Marien-Krankenhaus Siegen
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Unternehmensmagazin 68 | Winter 2012/2013<br />
<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong><br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>, GSS Gesundheits-Service <strong>Siegen</strong> und MVZ Medizinisches Versorgungszentrum am <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
Wohin mit den<br />
Senioren?<br />
8 Report<br />
Herz in Gefahr<br />
18 Soziales<br />
Dritter Weg gestärkt<br />
30 Perspektiven<br />
Hohe Qualität bescheinigt<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
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2<br />
Inhalt<br />
Mailbox<br />
4 Kurznachrichten<br />
6 Kommentar<br />
Report<br />
8 Ist Ihr Herz in Gefahr?<br />
Gesundheit<br />
13 Wenn der Bummel zur Qual wird<br />
26 Diabetes: Rechtzeitig handeln<br />
30 Doppeltes Tabu: Sex und Krebs<br />
Soziales<br />
18 Dritter Weg gestärkt<br />
20 Soziales Forum 2012<br />
36 Gut gerüstet für den Notfall<br />
Perspektiven<br />
10 Siegerentwurf vorgestellt<br />
30 Hohe Qualität bescheinigt<br />
Schwerpunkt<br />
22 Wohin mit Oma?<br />
24 Mutti muss ins Heim<br />
36 Reise in den Sonnenuntergang<br />
Panorama<br />
32 Ein Gemüse voller Überraschungen<br />
33 Rauchmelder<br />
34 Rätsel<br />
40 Gottes größtes Wunder<br />
Intern<br />
16 Der Tag an dem die IT ausfiel<br />
42 Personalnews<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
Impressum: Herausgeber: <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem. GmbH, Kampenstraße 51, 57072 <strong>Siegen</strong>, <strong>Siegen</strong> - HRB<br />
3188, U<strong>St</strong>.-IdNr.: DE176257881, Geschäftsführer: Christoph Rzisnik und Hans-Jürgen Winkelmann, Vorsitzender des Verwaltungsrats:<br />
Bruno <strong>St</strong>ing. Referat Kommunikation & Marketing: Dr. Christian <strong>St</strong>offers (V.i.S.d.P.). Druck: Vorländer, <strong>Siegen</strong>.<br />
Satz & Layout: Dr. Christian <strong>St</strong>offers. Druckvorstufe: Conception, <strong>Siegen</strong>. Fotos: Fotolia, i<strong>St</strong>ock, Thinkstock, Horstgünter<br />
Siemon. Leserbriefe, Bildbeiträge und Anmerkungen an die Redaktion „<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong>“ adressieren. Die Redaktion behält<br />
sich die Veröffentlichung und Kürzungen eingereichter Unterlagen vor. Beiträge für die <strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 1/2013 können bis<br />
zum 15. Februar 2013 eingereicht werden.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> Nr. 68, Dezember 2012 - Februar 2013, ISSN 1863-9356<br />
4<br />
Großes Preisrätsel<br />
Gewinnen Sie einen<br />
Überraschungspreis<br />
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Sehr geehrte Damen und Herren,<br />
liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter,<br />
auch das Jahr 2012 war für die <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem.<br />
GmbH und ihre Tochtergesellschaften durch viele Entwicklungsschritte<br />
und ein gegen den Trend der Branche laufendes, überdurchschnittliches<br />
Wachstum gekennzeichnet. Unser Unternehmen mit<br />
allen seinen Einrichtungen ist zugleich wichtiger Bestandteil der<br />
regionalen und überregionalen medizinisch-pflegerischen Versorgung<br />
und mit fast 1.800 Mitarbeitern einer der größten Arbeitgeber für<br />
unsere Region.<br />
Diese Position bauen wir beständig aus und sichern die Zukunftsfähig-<br />
keit unseres Unternehmens über hohe Investitionen ab. Zu nennen<br />
sind für das Jahr 2012 exemplarisch das Projekt „Ambulantes Zentrum<br />
Albertus-Magnus“, der Ausbau unserer medizinischen Infrastruktur<br />
in den Bereichen Kardiologie, Radio-Onkologie und Radiologie sowie<br />
die Etablierung neuer Filialpraxen unseres Medizinischen Versorgungszentrums.<br />
Trotz dieser erfreulichen Entwicklungen nimmt der Außendruck auf<br />
die Gesundheitsunternehmen und somit auch auf uns stetig zu. Die<br />
teilweise irrationale Gesundheitspolitik, ein unaufhörlicher Zuwachs<br />
bürokratischer Zwänge auf allen Ebenen und riesige Herausforderungen<br />
durch die demografische Entwicklung machen permanente<br />
Nachjustierungen im Rahmen einer klaren strategischen Zielsetzung<br />
erforderlich. Auch in unserer Region sind die obigen Auswirkungen<br />
an vielen <strong>St</strong>ellen bereits erkennbar.<br />
Für uns ist es Verpflichtung und Herausforderung zugleich, unser Unter-<br />
nehmen weiter zu entwickeln, vorhandene Bausteine zusammenzu-<br />
fügen, neue Ideen einzubringen und die <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
gem. GmbH zu einem tragenden Pfeiler der medizinischen und pflege-<br />
rischen Versorgung in Südwestfalen auszubauen. Hierbei haben wir<br />
als christliches Unternehmen die Wünsche und Wertevorstellungen der<br />
Patienten unseres <strong>Krankenhaus</strong>es, der Bewohner in unseren Wohn-<br />
und Pflegeeinrichtungen, der Nutzer unserer komplementären Einrichtungen<br />
sowie unsere Mitarbeiter ganz besonders im Blick.<br />
Wir alle wissen, dass zukünftig noch viele Aufgaben und auch Hindernisse<br />
vor uns liegen. Deshalb möchten wir Sie beide bitten, uns auch<br />
in 2013 das nötige Vertrauen zu schenken und uns nach besten Kräften<br />
bei der Erfüllung der vor uns liegenden Aufgaben zu unterstützen.<br />
Nur mit Ihnen zusammen können wir das „Näher am Menschen“ noch<br />
besser erreichen und auf dem Fundament unserer 151-jährigen Tradition<br />
Neues schaffen.<br />
Verbunden mit einem großen Dank an unsere Mitarbeiter und an alle<br />
uns unterstützenden und für uns tätigen Partner des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es und seiner Tochtergesellschaften wünschen wir Ihnen<br />
und Ihren Familien ein friedvolles Weihnachten und ein gutes und<br />
gesegnetes Neues Jahr.<br />
Christoph Rzisnik<br />
Geschäftsführer<br />
Hans-Jürgen Winkelmann<br />
Geschäftsführer<br />
Editorial<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
3
4<br />
Mailbox<br />
>>> <strong>Siegen</strong> für Benni<br />
>>> O‘zapft is!<br />
Zur bayrischen Brotzeit trafen<br />
sich die Mannsbilder aus dem<br />
Netpher Haus <strong>St</strong>. Elisabeth in dessen<br />
Bierstube. Nach einer geselligen<br />
Runde mit Witzen, Knobeln<br />
und Musik wurde reichlich aufgetischt.<br />
Spießbraten, original Münchener<br />
Weißwurst, bayrischer<br />
Wurstsalat und Brezel sorgten für<br />
eine gute und schmackhafte Brotzeit.<br />
Zum Abschluss wurde die<br />
nächste Gaudi verabredet: Ende<br />
November wird der erste Geburtstag<br />
der Bierstube „Am Rosengarten“<br />
mit einem schmackhaften<br />
Buffet und entsprechenden<br />
Kaltgetränken gefeiert.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
>>> Weltanästhesie-Tag 2012<br />
Die Klinik für Anästhesiologie des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong><br />
lud Mitte Oktober gemeinsam mit<br />
dem Berufsverband Deutscher Anäs-<br />
thesisten und der Deutschen Gesellschaft<br />
für Anästhesiologie und Intensivmedizin<br />
anlässlich des Weltanästhesie-Tages<br />
zu einer öffentlichen<br />
Informationsveranstaltung ein. Im<br />
Foyer des <strong>Krankenhaus</strong>es informierten<br />
Chefarzt Prof. Dr. med.<br />
Werner Hering und sein Team tagsüber<br />
über die aktuellen Entwicklungen<br />
der Narkose und Notfallmedizin.<br />
Ab Abend fanden dann Vorträge im<br />
neuen Hörsaal des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>Siegen</strong> statt.<br />
Es ist fast unglaublich, welches Bild<br />
sich Mitte November in Eiserfeld<br />
zeigte. Menschenmassen machten<br />
sich auf den Weg in die dortige Kulturhalle,<br />
um sich bei der Typisierungsaktion<br />
registrieren zu lassen.<br />
Gesucht wurde ein geeigneter Spender<br />
für den 15-jährigen Benni aus<br />
Niederschelden.<br />
Anfang Juni wurde Benni aufgrund<br />
von Schwindel und Schmerzen im<br />
Becken ins <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
eingeliefert. Dann starteten die<br />
hochriskanten Kortison- und Chemo-Anwendungen.<br />
Im Herbst stand<br />
dann fest: Benni benötigt jetzt dringend<br />
eine <strong>St</strong>ammzellenspende.<br />
Eine Typisierung im engsten Familienkreis<br />
fand bereits statt, leider jedoch<br />
ohne Erfolg. Schließlich wurde<br />
die Typisierungsaktion gestartet, zu<br />
der über 4.000 Menschen kamen.<br />
Eine Woche nach dieser Aktion ein<br />
erster Hoffnungsschimmer: Ein<br />
Spender konnte identifiziert werden.
<strong>Marien</strong> Akademie Leserbrief<br />
Über den demografischen Wandel und die Herausforderungen des Gesundheitssystems<br />
informierte Ende Oktober Dr. Jens Baas (2. von rechts), Vorstandsvorsitzender<br />
der Techniker Krankenkasse, in der <strong>Marien</strong> Akademie.<br />
>>> Limited Edition<br />
Anfang November gastierte die<br />
Gruppe „Limited Edition“ in der<br />
Burbacher Wohn- und Pflegeeinrichtung<br />
Haus <strong>St</strong>. Raphael. Die<br />
Gruppe ist ein Team von Darstellern<br />
mit langjähriger Gesangs- und<br />
Bühnenpraxis. Sie haben Songs und<br />
Szenen aus Musicals unterschiedlichster<br />
<strong>St</strong>ilrichtungen – vom Broadway-Klassiker<br />
bis zum Rock-Musical<br />
– erarbeitet.<br />
Alle Mitwirkenden von „Limited<br />
Edition“ arbeiten ehrenamtlich. Das<br />
wichtigste Anliegen der Darsteller ist<br />
es, Menschen mit der Performance<br />
für das Musical zu begeistern. Der<br />
Erlös der Veranstaltung geht in voller<br />
Höhe an die Einrichtung und<br />
fließt komplett in die Freizeitaktivitäten<br />
der Bewohner.<br />
>>> Ehrenamt stärken<br />
Auf engagementbereite <strong>Siegen</strong>er Mitbürger<br />
hat es die <strong>Siegen</strong>er Agentur<br />
für Ehrenamt „abgesehen“. Daher<br />
trat das Team Ende Oktober mit den<br />
Besuchern der City Galerie wieder<br />
direkt in den Dialog, um möglichst<br />
viele Menschen aus der Krönchenstadt<br />
für ein Ehrenamt zu begeistern.<br />
Verstärkung erhielten sie an ihrem<br />
<strong>St</strong>and direkt am Haupteingang im<br />
Erdgeschoss von einigen Institutionen<br />
und Vereinen – darunter auch<br />
die ehrenamtlichen Helferinnen aus<br />
dem <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> und<br />
dem <strong>Marien</strong>heim – die selbst händeringend<br />
auf der Suche nach helfenden<br />
Händen sind. Schon im vergangenen<br />
Jahr fand eine erste Aktion<br />
mitten im Einkaufsgeschehen der<br />
City Galerie statt.<br />
+++ Achtung Glosse<br />
Mailbox<br />
Wir Siegerländer werden ja gerne<br />
nass. Leider nur sind die sintflutartigen<br />
Regenfälle just in den Mo-<br />
menten besonders heftig, wenn der<br />
erschöpfte Mitarbeiter des <strong>Krankenhaus</strong>es<br />
sich zur wohlverdienten<br />
Pause begibt.<br />
Auf dem Weg in die Cafeteria sind<br />
außer dem kalten Nass von oben<br />
dann auch die Pfützen zu beachten,<br />
die den Weg von der Überdachung<br />
bis zu schwer zu öffnenden Eingangstür<br />
in die Cafete erschweren.<br />
Achten muss der hungrige Mitarbeiter<br />
auch auf röhrende Laster<br />
und tief fliegende Taxis, die mit dem<br />
kreuzenden Leichenwagen um die<br />
besten Parkplätze konkurrieren.<br />
Das gilt vor allem auf dem Rückweg,<br />
wenn der gesättigte und<br />
erholte Mitarbeiter so unvorsichtig<br />
ist und einfach aus der Tür läuft.<br />
Diese sollte vorsichtig geöffnet<br />
werden, damit unmittelbar davor<br />
abgestellte Blechkarossen nicht<br />
beschädigt werden.<br />
Dem geneigten Mitarbeiter kann es<br />
durchaus zugemutet werden, seinen<br />
Slalomkurs um Autos, Laster<br />
und Pfützen in Richtung Überdachung<br />
fortzusetzen. Wenn er dann<br />
im Trockenen die Dreckspratzer<br />
auf der weißen Hose weg gewischt<br />
hat, kommt er auch nicht außer<br />
Übung und kann den Hindernisparcours<br />
in Richtung Aufzüge um<br />
stehende Essens- und Wäschewagen<br />
fortsetzen.<br />
Ein Trost bleibt: Das Wetter wird<br />
sich wieder zum Besseren ändern<br />
und im Sonnenlicht kann man in<br />
der Asphaltwüste vor der Cafeteria<br />
fast etwas Ästhetik erkennen.<br />
Karin Tröps<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
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6<br />
Mailbox<br />
>>> Top unter den Kliniken<br />
Anfang November wurden die besten<br />
Ambulanzen und Akutkliniken<br />
Deutschlands ausgezeichnet. Beim<br />
Kongress Klinikmarketing 2012 in<br />
Köln überreichte Kurt M. Lang, Geschäftsführer<br />
von anaQuestra, die<br />
Urkunden für die besten Krankenhäuser.<br />
Für sein überdurchschnittliches<br />
Abschneiden bei der Gesamtbetrachtung<br />
wurde dabei auch das<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
ausgezeichnet und gehört damit zu<br />
den besten zehn Krankenhäusern.<br />
Die Datenbasis für die Bewertung<br />
bestand aus über 1.000 Zufriedenheitsanalysen<br />
in ganz Deutschland.<br />
Die Rangliste wurde aufgrund von<br />
sozialwissenschaftlich validierten<br />
Patientenbefragungen ermittelt.<br />
Diese weisen nicht nur für die Preisträger<br />
rüberraschend gute Werte<br />
aus.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
>>> Ein <strong>St</strong>ück mehr Sicherheit<br />
Ein Patient mit Verdacht auf Divertikulitis<br />
wurde konsiliarisch<br />
chirurgisch vorgestellt zur Überprüfung<br />
einer möglicherweise zeitnahen<br />
Operation! Es wurde eine andere<br />
Patientin mit gleichem Namen<br />
in die chirurgische Ambulanz geschickt,<br />
auch auf dem Konsilschein<br />
befanden sich nicht die zur Patientin<br />
gehörigen Aufkleber“, heißt es<br />
bei einer Zwischenfall-Meldung des<br />
<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Verwechslungen von Patienten aber<br />
auch von Blutproben, Patientenunterlagen<br />
etc. stellen ein häufiges<br />
Problem in Krankenhäuser dar.<br />
Schaut man in das Zwischenfall-<br />
Meldesystem „CIRS“ des <strong>St</strong>. Ma-<br />
>>> Mit Candle-Light-Dinner in die kalte Jahreszeit<br />
Anfang November feierten über hundert<br />
Bewohner und Angehörige im<br />
Restaurant der Netpher Wohn- und<br />
Pflegeeinrichtung Haus <strong>St</strong>. Elisabeth<br />
das traditionelle Candle-Light-Dinner.<br />
Im Vorfeld wurde von den Damen<br />
des Betreuungsdienstes, den<br />
Mitarbeitern von Hauswirtschaft<br />
und Haustechnik, den Auszubildenden<br />
sowie von den Praktikanten<br />
die Einrichtung entsprechend dem<br />
feierlichen Anlass vorbereitet. Das<br />
Restaurant wurde dabei festlich<br />
geschmückt. Eine extra gestaltete<br />
Speisekarte sollte die passende Einstimmung<br />
auf die bevorstehenden<br />
Gaumenfreuden bilden.<br />
Der fröhliche Abend begann dann<br />
mit einem Sektempfang, und im<br />
Schein der Kerzen entwickelte sich<br />
so mach´ kurzweilige Unterhaltung.<br />
In aller Ruhe und Gemütlichkeit wur-<br />
rien-<strong>Krankenhaus</strong>es, werden solche<br />
oder ähnliche Fälle gemeldet.<br />
Die Auswirkungen können vom<br />
falschen Medikament über eine<br />
falsche Diagnose bis zum falschen<br />
Patienten auf dem OP-Tisch reichen.<br />
Aus diesem Grund startet Ende<br />
2012 im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> die Einführung von Patientenarmbändern<br />
für stationäre Patienten<br />
und Patienten, die zu einer<br />
ambulanten OP kommen.<br />
Patientenarmbänder haben sich<br />
mittlerweile als ein effektives Instrument<br />
zur Vermeidung von Verwechslungen<br />
etabliert. Auch das<br />
Aktionsbündnis Patientensicherheit<br />
empfiehlt den Einsatz.<br />
de gegessen und getrunken. Nach<br />
der Suppe folgte die schmackhafte<br />
Gänsebrust mit Knödel, Rotkohl und<br />
Bratapfel. Als Dessert wurde dann<br />
Mousse au Chocolat kredenzt. Zwischen<br />
den einzelnen Gängen wurden<br />
die Gäste mit angenehmer Klaviermusik<br />
verwöhnt. So vergingen die<br />
schönen Abendstunden des diesjährigen<br />
Candle-Light-Dinners; es wurde<br />
viel gelacht und erzählt.
Das Armband wird bei der Aufnahme<br />
angelegt und während des<br />
gesamten Aufenthaltes getragen.<br />
Es ist aus einem hautfreundlichen<br />
Material und nimmt auch beim<br />
waschen oder desinfizieren keine<br />
Schaden. Es enthält folgende Patientendaten:<br />
Nachname, Vorname,<br />
Geburtsdatum, Geschlecht, sowie<br />
die eindeutige Fallnummer – im<br />
Klartext und als Barcode. Somit<br />
kann der Patient anhand des Armbandes<br />
jederzeit eindeutig identifiziert<br />
werden.<br />
Entscheidend für die Vermeidung<br />
von Verwechslungen ist jedoch die<br />
konsequente Nutzung.<br />
>>> Herbst-Akademie<br />
>>> Abgeordneter erzählte bekannte Märchen<br />
Die 2011 gegeründete <strong>Marien</strong><br />
Akademie ist gekennzeichnet<br />
durch zwei wesentliche Elemente:<br />
die gesellschaftliche Relevanz<br />
der Themenstellung und<br />
dessen nachhaltige Vermittlung<br />
durch hochkarätige Referenten.<br />
Die letzte Veranstaltung im Jahr<br />
2012 hatte „<strong>St</strong>erben in Würde<br />
– Palliativversorgung bei Menschen<br />
mit Demenz“ zum Thema.<br />
Referentin der Veranstaltung<br />
war Dr. med. Tania Zieschang,<br />
die als ausgewiesene Expertin in<br />
diesem Bereich gilt. Die Oberärztin<br />
am Bethanien-<strong>Krankenhaus</strong><br />
Heidelberg war <strong>St</strong>ipendiatin des<br />
Forschungskollegs Geriatrie der<br />
Robert Bosch <strong>St</strong>iftung.<br />
Aufmerksame Zuhörer hatte Mitte<br />
November Landtagsabgeordneter<br />
Jens Kamieth, der im <strong>Marien</strong>heim<br />
in Weidenau, anlässlich des bundesweiten<br />
Vorlesetages, zu Gast<br />
war. Bewohnerinnen und Bewohner<br />
lauschten ebenso gespannt bekannten<br />
Märchen, wie die Schulkinder<br />
der KiTa <strong>St</strong>. Joseph. Kamieth<br />
freute sich, dass die Aktion im Zusammenspiel<br />
zwischen Jung und<br />
Alt möglich war. Für die Kinder<br />
war das der zweite Besuch im <strong>Marien</strong>heim<br />
innerhalb einer Woche.<br />
>>> Bücherflohmarkt<br />
Mailbox<br />
Ende November fand im Foyer des<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong><br />
ein Bücherflohmarkt statt. Dabei<br />
konnten die „Leseratten“ aus einem<br />
großen Angebot von Büchern auswählen.<br />
Neben Lektüren gab es<br />
natürlich auch leckere Waffeln und<br />
Heißgetränke. Der Erlös der Aktion<br />
wird vollständig der Palliativstation<br />
und der neuen Bibliothek zugute<br />
kommen. Über 900 Euro wurden<br />
bei der Aktion eingenommen.<br />
öffnen / open<br />
Patent reg. 202008004986.5 · www.mediaform.de<br />
10<br />
9<br />
8<br />
öffnen / open<br />
Zum Martinsfest erfreuten sie die<br />
Bewohnerinnen und Bewohner der<br />
benachbarten Wohn- und Pflegeeinrichtung<br />
mit Laternenliedern<br />
und einem kleinen Martinsspiel.<br />
Die Leitungen beider Einrichtungen<br />
nutzten nach der Vorleseaktion<br />
jeweils die Gelegenheit mit Jens<br />
Kamieth ins Gespräch zu kommen<br />
und die jeweilige Wohneinrichtung<br />
vorzustellen.<br />
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<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
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Mediaform GmbH · Borsigstraße 21 · D-21<br />
Patent reg. 202008004986.5 · www.mediaform.de<br />
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Media<br />
Patent reg. 20200<br />
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Report<br />
Ist Ihr Herz in Gefahr?<br />
Fast tausend Interessierte bei <strong>Siegen</strong>er „Herz-Tag“<br />
Unter dem Motto „Herz in<br />
Gefahr“ lud das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gemeinsam<br />
mit der Deutschen Herzstiftung<br />
und der AOK NordWest<br />
zum 16. <strong>Siegen</strong>er „Herz-Tag“. Über<br />
900 Interessierte folgten der Einladung<br />
und kamen in die Siegerlandhalle.<br />
Damit gehörte der <strong>Siegen</strong>er<br />
„Herz-Tag“ wieder zu einer der<br />
größten Veranstaltungen im Rahmen<br />
der bundesweit stattfinden<br />
Herz-Wochen der Deutschen Herzstiftung.<br />
Die Schirmherrschaft hatte<br />
<strong>Siegen</strong>s Bürgermeister <strong>St</strong>effen<br />
Mues übernommen.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
GENAu HINGESCHAuT<br />
„Leider wird die Erkrankung oft<br />
erst dann ernst genommen, wenn<br />
sie zu einem Herzinfarkt geführt<br />
hat. Daher möchten wir über die<br />
Prävention, Diagnostik und Therapie<br />
der Koronaren Herzkrankheit<br />
informieren und sensibilisieren“,<br />
hieß es im Grußwort von Hans-Jürgen<br />
Winkelmann, Geschäftsführer<br />
des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es.<br />
Aufklärung zentral<br />
„Die persönlichen Risikofaktoren<br />
wie Alter und Geschlecht für die<br />
Koronare Herzerkrankung sind<br />
Aufklärung – Der <strong>Siegen</strong>er „Herz-Tag“ war mit fast tausend Besuchern<br />
wieder eine der größten Veranstaltungen in den von der Deutschen<br />
Herzstiftung ausgerufenen Herz-Wochen. Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> informierte mit über 10.000 personalisierten Anschreiben über<br />
das Risiko. Gemeinsam mit der <strong>St</strong>adt <strong>Siegen</strong> wurden großflächig Plakate<br />
geklebt. Anzeigen in den hiesigen Medien und Beiträge in den Massenmedien<br />
runden die Vorstellung des Themas ab.<br />
Blick durchs Herz: Mitorganisator<br />
Michael Wörster<br />
leider nicht beeinflussbar“, führte<br />
Dirk Schneider, Regionaldirektor<br />
der AOK NordWest, aus. Doch an<br />
Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht,<br />
körperliche Inaktivität,<br />
Ernährung und Alkohol könne jeder<br />
etwas ändern. „Da haben wir<br />
es selbst in der Hand, den richtigen<br />
Lebensstil als Schutzfaktor zu nut-
zen“, so Eberhard Klaes, ehrenamtlicher<br />
Beauftragter der Deutschen<br />
Herzstiftung. Jährlich würden über<br />
250.000 Menschen in Deutschland<br />
einen Herzinfarkt erleiden, etwa<br />
65.000 von ihnen versterben an<br />
den Folgen. Aufklärung sei daher<br />
zentral.<br />
Mitmachen erwünscht<br />
„Die Veranstaltung in der Siegerlandhalle<br />
war so konzipiert, dass<br />
Informationen über unterschiedliche<br />
Präventionsangebote den<br />
Rahmen bildeten“, sagte Dr. Christian<br />
<strong>St</strong>offers vom Organisationsteam<br />
des <strong>Siegen</strong>er „Herz-Tages“.<br />
Dies geschah über Fachvorträge,<br />
Workshops und Ermittlung der individuellen<br />
Risikofaktoren. Auch<br />
informierten unterschiedliche Informationsstände<br />
über Präventionsmöglichkeiten.<br />
Die Teilnehmer konnten u.a. in<br />
einem begehbaren Herzmodell das<br />
Thema ganz plastisch erfahren.<br />
Ein Highlight war eindeutig die<br />
Präsenz des Giessener Uniklinikums.<br />
Eine Herz-Lungen-Maschine<br />
war ständig von Besuchertrauben<br />
umgeben. Dort wurde anhand von<br />
Schweineherzen, die dem menschlichen<br />
Organ sehr ähnlich sind,<br />
Dr. med. Hans-Peter Hobbach leitete mit Prof. Michael Buerke den Herz-Tag<br />
Report<br />
Bypass-OPs durchgeführt, bei denen<br />
die Besucher sogar assistieren<br />
durften.<br />
Der <strong>Siegen</strong>er Herz-Tag, dessen Konzeption<br />
grundlegend überarbeitet<br />
wurde, richtete sich damit in besonderer<br />
Weise an Menschen mittleren<br />
Alters. Aber auch für Interessierte,<br />
die bereits mit Herzbeschwerden<br />
in ärztlicher Behandlung sind oder<br />
waren, bot der <strong>Siegen</strong>er Herz-Tag<br />
eine wichtige Plattform für Information<br />
und Dialog. „Patienten glauben<br />
nach einer <strong>St</strong>entimplantation<br />
oder einer Bypass-Operation, sie<br />
seien gesund, weil sie beschwerdefrei<br />
sind“, sagte Prof. Dr. med.<br />
Michael Buerke, Chefarzt der Medizinischen<br />
Klinik II im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong>. „Ihnen ist<br />
nicht bewusst, dass sie noch immer<br />
Neben den Neuerungen in der Behandlung der Koronaren Herzkrankheit,<br />
wie den von der AOK NordWest entwickelten strukturierten Behandlungsprogrammen,<br />
wurden auch aktuelle Weiterentwicklungen in der Kardiologie<br />
in der Region <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein vorgestellt.<br />
„Die Menschen in unserer Region müssen erfahren, was wir leisten<br />
können“, so Prof. Buerke. Als eine der großen außeruniversitären kardiologischen<br />
Abteilungen in Deutschland hat seine Klinik in den letzten<br />
Monaten auch auf eine Weiterentwicklung der medizinischen Infrastruktur<br />
gesetzt. So wurde die gesamte Klinik erneuert um den hohen <strong>St</strong>and<br />
eines Schwerpunktversorgers für die Region sicherzustellen – die<br />
<strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> berichtete.<br />
an einer chronischen Herzerkrankung<br />
leiden und deshalb ihren Lebensstil<br />
ändern und auf Dauer ihre<br />
Medikamente einnehmen müssen.<br />
Hierin sehen wir einen großen Informationsbedarf.“<br />
Der <strong>Siegen</strong>er<br />
Herz-Tag schlug dabei die Brücke<br />
zwischen den Referenten der Fachvorträge<br />
und Workshops und den<br />
Teilnehmern, indem im Rahmen<br />
eines Plenums Fragen unmittelbar<br />
an die Experten gerichtet werden<br />
konnten.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
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10<br />
Perspektiven<br />
Siegerentwurf vorgestellt<br />
Top Consult gewinnt Wettbewerb<br />
im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
wurde im September der<br />
Siegerentwurf des Architektenwettbewerbs<br />
für den Bau des Albertus-Magnus-Gebäudes<br />
vorgestellt.<br />
Das Gebäude bietet ein freundliches<br />
Ambiente, in das moderne medizinische<br />
Versorgungsangebote ein-<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
GENAu HINGESCHAuT<br />
gebettet werden; eine Verlagerung<br />
von Einrichtungen aus dem <strong>Krankenhaus</strong><br />
ist dabei nicht geplant. Eine<br />
fünfköpfige Jury aus Vertretern von<br />
<strong>St</strong>adt, Universität und <strong>Krankenhaus</strong><br />
hatte zuvor den Entwurf des Kölner<br />
Architektenbüros Top Consult zum<br />
Siegerentwurf gekürt.<br />
Nach Abschluss des Architekten-Wettbewerbs erfolgt aktuell die Feinplanung.<br />
Hierbei werden die Anforderungen der potenziellen Mieter für<br />
das Albertus-Magnus-Gebäude einbezogen. Zuvor gilt es, deren Beitrag<br />
in einer ganzheitlichen Planung zu prüfen, die das neue Gebäude als<br />
komplementäre Einrichtung zum <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> werden<br />
lässt. Bei der Planung ist es wichtig, auch das Wohnumfeld im Blick zu<br />
haben. So ist in der Planung, auch ein Café bzw. eine Konditorei auf dem<br />
Gelände anzusiedeln.<br />
Kölner erfüllen Anforderungen<br />
am besten<br />
„Zahlreiche Entwürfe und Modelle<br />
von Büros aus ganz Deutschland<br />
wurden von der Jury angesehen, diskutiert<br />
und in mehreren Rundgängen<br />
trotz hoher Qualität ausgesondert“,<br />
wie Geschäftsführer Hans-Jürgen<br />
Winkelmann betont. „Die Jury-Mitglieder<br />
waren dann zu einem im Gesamturteil<br />
einstimmigen Ergebnis<br />
gekommen.“ Der Entwurf der Kölner<br />
Architekten erfülle die gestellten<br />
Kriterien am besten. Dazu gehörten<br />
„gleichwertig und ohne Rangfolge“,<br />
wie Hans-Jürgen Winkelmann hervorhebt,<br />
die städtebauliche Einbin-<br />
dung, optimale Funktionsbeziehungen,<br />
energetische Effizienz, leichte<br />
Orientierung für Patienten, Angehö-
ige und Beschäftigte sowie kurze<br />
Wege.<br />
Zeitlose Gesamtkomposition<br />
„Eine zeitlose Gesamtkomposition<br />
kombiniert mit einer attraktiven Ge-<br />
staltung der Außenanlage, das zeichnet<br />
moderne Architektur aus“, sagt<br />
Michael <strong>St</strong>ojan, <strong>St</strong>adtbaurat und Jury-Mitglied.<br />
„Wie erfülle ich Funktion<br />
und schaffe gleichzeitig ein für das<br />
Quartier ansprechendes Umfeld?“<br />
fragt sein Jury-Kollege Professor<br />
Dipl.-Ing. Peter Karle von der Universität<br />
<strong>Siegen</strong>. „Die Gebäudehülle<br />
soll allen die sich in ihr aufhalten, das<br />
Gefühl geben, hier in guten Händen<br />
zu ein“, beschreibt Geschäftsführer<br />
Christoph Rzisnik die Philosophie,<br />
die der Projekt-Träger <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> den Architekten<br />
als Aufgaben gestellt hatte und die<br />
sich auf den späteren Betrieb übertragen<br />
soll.<br />
Baubeginn im Frühjahr 2013<br />
Das Albertus-Magnus-Projekt wurde<br />
im Juli nach Abschluss der Verträge<br />
zum Grundstückskauf mit der <strong>St</strong>adt<br />
Anzeige<br />
<strong>Siegen</strong> gestartet. In den Sommermonaten<br />
wurde dann damit begonnen,<br />
das Grundstück für die spätere<br />
Bebauung zu erschließen und dabei<br />
die Albertus Magnus-Schule abzureißen.<br />
Nach Abschluss des Architektenwettbewerbs<br />
erfolgen nun die<br />
Konkretisierung und die Detailpla-<br />
Perspektiven<br />
Viel Platz an der Sandstraße<br />
nung des Projekts. Dann sind weitere<br />
Informationsveranstaltungen für die<br />
Anwohner des Areals und für die<br />
Presse vorgesehen. Mit dem Baubeginn<br />
rechnen die Planer im Frühjahr<br />
2013. Die Architektenentwürfe waren<br />
bis Ende September im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> ausgestellt.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
11
12<br />
Gesundheit<br />
Wenn der Bummel zur Qual wird<br />
„Schaufensterkrankheit“ rechtzeitig behandeln<br />
Termine wie der heutige machen<br />
Ursula Büdenbender*<br />
immer ein wenig nervös. Vor<br />
allem, seit der Schmerz wieder da ist.<br />
Letztes Jahr im Herbst spürte sie ihn<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
DIAGNOSTIK<br />
wieder – beim Bummel durch die steile<br />
Fußgängerzone <strong>Siegen</strong>s. Die Mittfünfzigerin<br />
wusste gleich, was das<br />
bedeutet. Sie lebt seit über zehn Jahren<br />
mit der sogenannten peripheren<br />
In 95 % der Fälle lässt sich die Diagnose ohne Einsatz von Röntgenstrahlen<br />
stellen. Durch das Abtasten der Pulse in den verschiedenen <strong>St</strong>adionen<br />
der unteren Extremität erhält man einen guten Eindruck von der<br />
Gefäßsituation. Sodann wird der sogenannte Arm-Knöchel-Index gemessen,<br />
also der Blutdruck am Unterschenkel mit dem Blutdruck an beiden<br />
Armen verglichen. Dieses gibt bereits einen sehr präzisen Hinweis auf<br />
die Schwere der arteriellen Durchblutungsstörung. Auch die weitere<br />
Untersuchung wird ohne Röntgenstrahlen durchgeführt, nämlich als sogenannte<br />
farbcodierte Duplex-Sonographie der Arterien. Hiermit können<br />
Kalkablagerungen, aber auch Verschlüsse sicher erkannt werden. Um<br />
schließlich ein Gesamtbild der Durchblutung der unteren Körperhälfte<br />
zu haben, wird bei Behandlungsbedarf eine Magnet-Resonanz-Computertomographie<br />
mit Gefäßdarstellung durchgeführt. Mit Hilfe dieser<br />
Untersuchung kann dann im interdisziplinären Team eine möglichst<br />
schonende Behandlung für den Patienten besprochen werden.<br />
arteriellen Verschlusskrankheit: Die<br />
Schlagadern ihrer Beine sind durch<br />
Gefäßablagerungen verengt. In Ruhe<br />
reicht die Blutversorgung aus, doch<br />
sobald ihre Muskeln mehr Energie<br />
benötigen – etwa beim Wandern am<br />
Rothaarsteig – macht sich der Engpass<br />
bemerkbar.<br />
Rechtzeitig erkennen<br />
Dann schmerzt es derart in der Muskulatur,<br />
dass Ursula anhalten muss.<br />
Daher lässt sie sich heute ihre Gefäße<br />
in der Klinik von Professor Frank Willeke<br />
kontrollieren. Nervös ist sie bei<br />
solchen Untersuchungen immer, seit<br />
ihr vor wenigen Jahren ein anderer<br />
Arzt prophezeite, sie würde das rechte<br />
Bein mittelfristig verlieren.<br />
„Es gibt glücklicherweise mehrere<br />
Möglichkeiten, die Verschlusskrankheit<br />
aufzuhalten“, sagt Professor<br />
Frank Willeke, Chefarzt der Klinik für<br />
Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchi-
urgie im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong>. Doch dafür müsse man diese<br />
Erkrankung rechtzeitig erkennen<br />
und kunstgerecht behandeln. „Da<br />
beginnt auch schon das Problem“,<br />
klagt der Gefäßspezialist. „Viele Patienten<br />
erhalten keine optimale Therapie,<br />
da sie insbesondere von den<br />
Betroffenen selbst nicht ernst genug<br />
genommen wird.“<br />
Ein Grund: Anders als Gefäßerkrankungen<br />
am Herzen oder im<br />
Kopf führt diese Erkrankung selten<br />
zu akut lebensbedrohlichen Ereig-<br />
nissen wie einem Herzinfarkt oder<br />
Schlaganfall. Doch ist das nur eine<br />
trügerische Wahrnehmung. Die Verschlusskrankheit<br />
zeigt zum einen ein<br />
erhöhtes Risiko für Infarkte indirekt<br />
an, zum anderen sind auch ihre unmittelbaren<br />
Folgen alles andere als<br />
banal. Es droht im schlimmsten Fall<br />
der Verlust des betroffenen Beins.<br />
„Wenn das Gewebe so schlecht<br />
durchblutet ist, dass es irreversibel<br />
geschädigt ist, muss man es entfernen,<br />
da sich sonst eine lebensbedrohliche<br />
Blutvergiftung ausbildet“,<br />
begründet Dr. med. Ronald Friedberg,<br />
Leiter Sektion Gefäßchirurgie,<br />
diese ultimative Maßnahme. Doch<br />
schon lange vor diesem letzten <strong>St</strong>adium<br />
gelte es, die Verschlusskrankheit<br />
zu bekämpfen. „Es handelt sich um<br />
eine sogenannte Marker-Krankheit“,<br />
betont Dr. med. Friedberg. Das bedeutet,<br />
dass diese bereits im Frühstadium<br />
ein erhöhtes Risiko anzeigt,<br />
an einem Gefäßverschluss anderswo<br />
– etwa am Herzen – zu sterben. „Wer<br />
also die Verschlusskrankheit behandelt,<br />
schützt seine Gefäße insgesamt<br />
und damit sein Leben“, fasst Willeke<br />
zusammen.<br />
Im Frühstadium oft unbemerkt<br />
Die erste Behandlungsstufe ist hinreichend<br />
benannt: Rauchen aufgeben,<br />
Blutfette und Blutdruck auf ein gesundes<br />
Maß bringen, für ausreichend<br />
Bewegung sorgen, eine mögliche Zuckerkrankheit<br />
erkennen und dann<br />
behandeln. Doch besteht eine we-<br />
75 Prozent der Patienten mit einer Gefäßverengung der Beinarterien<br />
leiden unter keinerlei Beschwerden. Sogar wenn ein Gefäß in den Beinen<br />
zu 90 Prozent verlegt ist, müssen noch keine Symptome auftreten, wenn<br />
genügend Umgehungskreisläufe (Kollateralen) gebildet wurden, um das<br />
Bein mit Sauerstoff zu versorgen. Zu Beschwerden kommt es meist nur<br />
bei Patienten, bei denen durch mangelnde Bewegung die Kollateralisierung<br />
gering ausgeprägt ist. Dann führt der Sauerstoffmangel der Gesäß-<br />
oder Beinmuskulatur zu einer schmerzhaften Einschränkung der Gehfähigkeit.<br />
Die Patienten müssen immer wieder stehen bleiben. Da sie sich<br />
dann oft Schaufenster ansehen, bis die Schmerzen nachgelassen haben,<br />
erhielt diese Erkrankung den Namen Schaufensterkrankheit.<br />
Wenn der Bummel zur Qual wird<br />
OFT KEINE BESCHWERDEN<br />
Gesundheit<br />
sentliche Schwierigkeit darin, dass<br />
das Frühstadium der Verschlusskrankheit<br />
oft unbemerkt bleibt. Erst<br />
wenn schon der größte Teil des Gefäßdurchmessers<br />
verschlossen ist,<br />
tritt der Belastungsschmerz auf. Der<br />
Betroffene pausiert bis die Schmerzen<br />
wieder verschwinden und er ein<br />
<strong>St</strong>ück weitergehen kann. Da viele Patienten<br />
die Symptome kaschieren, indem<br />
sie einen Bummel vortäuschen,<br />
heißt die Erkrankung im Volksmund<br />
auch Schaufenster-Krankheit.<br />
„Liegen solche Beschwerden vor,<br />
muss man bereits mehr machen, als<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
13
14<br />
Gesundheit<br />
nur die Risikofaktoren zu mindern“,<br />
betont Dr. med. Heike Sälzer, verantwortliche<br />
Gefäßchirurgin des Medizinischen<br />
Versorgungszentrums in<br />
Kreuztal. Eine erste wichtige Unter-<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
303 301<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
OP’s der Verschlusskrankheiten<br />
pAVK<br />
suchung kann mit einem speziellem<br />
Ultraschall vorgenommen werden.<br />
Therapeutisch sollten gerinnungshemmende<br />
Medikamente zum Einsatz<br />
kommen. Mitunter ist auch ein<br />
319 318<br />
364<br />
484<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011<br />
Eingriff nötig, um Engstellen aufzuweiten.<br />
Doch ist Prävention angezeigt. Personen<br />
über 60 Jahre mit bestehendem<br />
Risikoprofil – also mit Übergewicht,<br />
Diabetes oder Nikotinsucht<br />
– sollten deshalb regelmäßig ihre<br />
Beindurchblutung kontrollieren lassen.<br />
Selbst in fortgeschrittenen <strong>St</strong>adien<br />
würden die Symptome häufig<br />
noch ausgeblendet. So wie bei Ursula<br />
Büdenbender. Sie dachte, sie hätte<br />
ein Rückenproblem, das auf die Beine<br />
ausstrahle. Spaziergänge wurden<br />
für sie immer mehr zur Tortur. Erst<br />
nach langer Leidenszeit brachte eine<br />
Untersuchung der Beingefäße den<br />
wahren Grund ihrer Beschwerden<br />
ans Licht: eine fast verschlossene linke<br />
Oberschenkelarterie.<br />
Die Spitze des Eisbergs<br />
Schon damals, kurz nach der Jahrtausendwende,<br />
gab es ausgeklügelte Me-
thoden, den Engpass zu beseitigen.<br />
Mediziner schoben einen Katheter<br />
in Ursulas Beinschlagader, weiteten<br />
dann die Enge mittels eines kleinen<br />
Ballons und setzten schließlich eine<br />
Gefäßstütze ein – einem sogenannten<br />
<strong>St</strong>ent. Im Institut für Radiologie im <strong>St</strong>.<br />
<strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> unter<br />
Leitung von Chefarzt Dr. med. Wolfram<br />
Dölken besteht eine große Erfahrung<br />
in der Katheter-Aufweitung von<br />
Gefäßen. Dieser <strong>St</strong>ent hält seitdem<br />
die Blutversorgung des linken Beins<br />
offen. Die Schmerzen kamen jedoch<br />
wieder – auf der rechten Seite.<br />
„Das ist leider nicht ungewöhnlich,<br />
denn die Arteriosklerose als Ursache<br />
des Gefäßverschlusses lässt sich<br />
nicht beseitigen“, räumt Professor<br />
Willeke ein. Das bedeutet, dass die<br />
Ablagerungen nicht verschwinden.<br />
„Man hat nur die Spitze des Eisbergs<br />
abgetragen“, so der Chefarzt. Er betont<br />
gleichzeitig, dass die vielfältigen<br />
Therapieansätze den Krankheitspro-<br />
Prof. Dr. med. Frank Willeke, Chefarzt der<br />
Chirurgischen Klinik<br />
zess so eindämmen könnten, dass<br />
dieser beschwerdefrei und folgenlos<br />
bliebe.<br />
Drittes <strong>St</strong>adium noch<br />
nicht erreicht<br />
Ursula Büdenbender hat ihr Leben<br />
umgestellt. Ihre Nikotin-Sucht konnte<br />
sie überwinden, und sie sieht den<br />
Siegerländer Firmenlauf als jährlichen<br />
Test ihrer Fitness. „Gefäßtraining<br />
ist ein wesentlicher Punkt“, sagt<br />
Chefarzt Willeke. Aktive Muskulatur<br />
fördere die Durchblutung so stark,<br />
dass sich unter Umständen sogar<br />
Umgehungskreisläufe um eine Engstelle<br />
ausbilden. Doch insbesondere<br />
nach einem Katheter-Eingriff leiste<br />
Sport gute Dienste, wie der Mediziner<br />
ausführt: „Dann strömt Blut durch die<br />
geweitete Arterie und hält sie offen.“<br />
Das dritte <strong>St</strong>adium der Krankheit, in<br />
dem schon in Ruhe Schmerzen bestehen,<br />
hat die Mittfünfzigerin, also<br />
Gesundheit<br />
Dr. med. Wolfram Dölken, Chefarzt des<br />
Instituts für Diagnostische Radiologie<br />
bislang nicht erreicht. Aber das Bein,<br />
das bei längeren Spaziergängen nun<br />
wieder schmerzt, beunruhigt sie.<br />
Doch Professor Frank Willeke gibt<br />
grünes Licht: Alles ist in Ordnung. Ursula<br />
Büdenbender lächelt erleichtert.<br />
Ihr Bein ist – bis jetzt – in Sicherheit.<br />
* Name von der Redaktion geändert<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
15
16<br />
Intern<br />
Der Tag an dem die IT ausfiel<br />
Großer Schaden durch USB-<strong>St</strong>ick<br />
Mittwoch, 16:40 Uhr. Hr.<br />
Kampen bereitet sich darauf<br />
vor, heute einmal zu<br />
Hause weiter zu arbeiten. Dafür kopiert<br />
er Patientendaten von seinem<br />
PC im <strong>Krankenhaus</strong> auf einen USB-<br />
<strong>St</strong>ick. Das geht leicht. Auch das Entfernen<br />
der Vor- und Nachnamen aus<br />
den Datensätzen stellt für ihn kein<br />
Problem dar. Schließlich will er nicht<br />
derjenige sein, der sein Speichermedium<br />
mit nicht anonymisierten<br />
Daten verliert. Nicht auszudenken,<br />
wenn diese Daten in falsche Hände<br />
gerieten! Ein gefundenes Fressen<br />
für die Presse und ein immenser<br />
Image-Schaden für das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Zu Hause angekommen steckt er<br />
den Speicher in seinen privaten<br />
Laptop. Erst noch kurz die Mails<br />
checken. Eine E-Mail seiner Großmutter<br />
ist auch dabei – Die ist 91<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
und hat seines Wissens noch nie einen<br />
PC aus der Nähe gesehen. Und<br />
warum schreibt sie auf Englisch?<br />
Ein Bild von sich hat sie der E-Mail<br />
angehängt? Na mal sehen ob er sie<br />
darauf erkennt. Merkwürdig, das<br />
Bild ist nicht zu öffnen. Nichts passiert.<br />
Sicher irgendein Spinner oder<br />
„Spammer“, also löschen und gut.<br />
Jetzt zu den Daten auf dem <strong>St</strong>ick.<br />
Die Kathastrophe beginnt<br />
Donnerstag, 07:50 Uhr. Eigentlich<br />
ist alles wie immer. Eigentlich. Den<br />
USB-<strong>St</strong>ick mit den überarbeiteten<br />
Daten hat er in den Arbeitsplatz PC<br />
gesteckt. Nur der fast unmittelbar<br />
darauffolgende Anruf aus der EDV<br />
ist neu.<br />
„Haben Sie ein Speichermedium in<br />
PC AB-007654321 gesteckt?“ „Ja,<br />
warum?“ „Unser Virenscanner hat<br />
darauf ein schädliches Programm<br />
entdeckt!“ „Aber woher…?“<br />
Dreißig Minuten später ergeht auf<br />
Anraten des Koordinationsteams<br />
IT-Sicherheit die Aufforderung der<br />
Geschäftsführung, sämtliche PCs im<br />
Hause auszuschalten. Ein zweiter,<br />
nicht erkannter Virus hat sich offensichtlich<br />
bereits im kompletten Netzwerk<br />
ausgebreitet. Benutzerkonten<br />
werden wahllos und ohne ersichtlichen<br />
Grund deaktiviert. Server<br />
fallen aus. Patientendaten können<br />
nicht mehr eingesehen werden. Niemand<br />
kann aufgenommen werden,<br />
die Finanzbuchhaltung steht, Materialbestellungen<br />
sind unmöglich und<br />
die Schranke auf dem Parkplatz im<br />
Hof bleibt unten.<br />
Groß angelegt beginnen EDV Mitarbeiter<br />
und hinzubestellte Spezialisten<br />
das Netzwerk nach der schäd-
lichen Software zu durchsuchen und<br />
PC für PC, Server für Server zu „desinfizieren“.<br />
Eine Mammutaufgabe,<br />
schließlich handelt es sich um dutzende<br />
Server und über 600 PC.<br />
Freitag, Samstag, Sonntag. Nichts<br />
geht. Die <strong>St</strong>ationen und Funktionsabteilungen<br />
sind dazu übergegangen<br />
Untersuchungs- und Laboraufträge<br />
auf Papier zu erfassen. Seit<br />
Tagen sind z.B. keine „§301 Daten“<br />
an die Kostenträger übermittelt<br />
worden. Keine einzige Rechnung<br />
hat das Haus verlassen. OPs werden<br />
per Kugelschreiber erfasst und<br />
Patienten können nicht telefonieren.<br />
Das Parkhaus bleibt leer, das PACS<br />
ebenfalls. Keine CD, DVD oder sonst<br />
ein Datenträger verlässt das Haus.<br />
Außerdem wird kein Material geliefert:<br />
In vielen Abteilungen leeren<br />
sich die Vorratsregale.<br />
Behörden schalten sich ein<br />
Montag, 09:30 Uhr. Das System ist<br />
sauber, alle Systeme werden testweise<br />
wieder heraufgefahren. Es ist<br />
ein beträchtlicher, aber überschaubarer<br />
materieller Schaden entstanden.<br />
Aber eben „nur“ materiell. OK,<br />
die hunderten oder tausenden Dinge<br />
die nun nachdokumentiert, nachgefasst<br />
und nachgeschrieben werden<br />
müssen… Allgemeines Aufatmen.<br />
Bis jemand feststellt, dass der <strong>St</strong>art<br />
<strong>St</strong>illstand in der Kampenstraße<br />
von FD-Klinika nicht möglich ist. Die<br />
Datenbank ist zerstört. Millionen<br />
von Patientendatensätzen, Befunden<br />
und Arztbriefen. Selbstverständlich<br />
gibt es eine Datenbanksicherung!<br />
Das beruhigt jedoch nur kurz. In<br />
den Protokolldaten der sog. Firewall<br />
finden sich nicht autorisierte Datenverbindungen<br />
nach draußen. Sollte<br />
der Virus „nach Hause telefoniert<br />
haben“?<br />
Und jetzt wird es wirklich ernst:<br />
Wir sind verpflichtet den Vorfall den<br />
Behörden zu melden. Die Presse<br />
schaltet sich ein. Schadensersatzforderungen,<br />
Ermittlungen und Bekanntmachungen<br />
verschlingen siebenstellige<br />
Beträge.<br />
Fiktives Szenario<br />
Das neu gegründete Koordinations-<br />
team IT-Sicherheit und der IT-<br />
Sicherheitsbeauftragte möchten<br />
solche Szenarien durch ständige<br />
Information, Kommunikation und<br />
Beratung verhindern. Helfen Sie bitte<br />
mit, das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
auch in Zukunft als „sichere Festung“<br />
zu erhalten. Der USB-<strong>St</strong>ick<br />
ist nur eine von unzähligen Möglichkeiten,<br />
die unserem Netzwerk und<br />
damit unserem Haus Schaden zufügen<br />
könnten. Neben den ständigen<br />
Angriffsversuchen von außen.<br />
Von Peter Siecke<br />
Intern<br />
Achtung!<br />
IT-Sicherheit ist ein<br />
wichtiges Thema.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
17
18 18<br />
Soziales<br />
Dritter Weg gestärkt<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> begrüßt Erfurter Urteil<br />
Die großen katholischen Arbeitgeber<br />
der Region <strong>Siegen</strong>-<br />
Wittgenstein, die <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<br />
<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem. GmbH<br />
und der Caritasverband <strong>Siegen</strong>-<br />
Wittgenstein e.V. begrüßen grundsätzlich<br />
das Ende November gefällte<br />
Urteil des Bundesarbeitsgerichts.<br />
Die beiden katholischen Arbeitgeber<br />
beschäftigen circa 2.000 Menschen<br />
in der Region.<br />
Differenzierte Entscheidung<br />
aus Erfurt<br />
Das Bundesarbeitsgericht, mit Sitz<br />
in Erfurt, hat eine sachgerechte Differenzierung<br />
zwischen Tarifvertrag<br />
und kirchlichen Arbeitsvertrags-<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
regelungen vorgenommen. „Letzt-<br />
endlich stärkt dieses Urteil das<br />
Selbstbestimmungsrecht der Kir-<br />
Mehr als nur ein Job: Arbeiten im<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
chen“, sind sich die Geschäfts-<br />
führungen von <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-Kranken-<br />
haus <strong>Siegen</strong> und Caritasverband<br />
einig.<br />
Die Erfurter Richter entschieden in,<br />
dass ein <strong>St</strong>reikverbot im Konfliktfalle<br />
nur dann gelten darf, wenn<br />
Gewerkschaften in die Verhandlungen<br />
„organisatorisch eingebunden<br />
sind und das Verhandlungsergebnis<br />
für die Seite des Dienstgebers<br />
als Mindestarbeitsbedingung verbindlich<br />
ist“.<br />
Einbindung der Gewerkschaften<br />
bereits vorgesehen<br />
Die Möglichkeit der Einbindung von<br />
Gewerkschaften in den Prozess der
Dritter Weg auch im OP<br />
Findung von Arbeitsvertragsrege-<br />
lungen ist bereits in Art. 6 der<br />
Grundordnung des kirchlichen<br />
Dienstes im Rahmen kirchlicher<br />
Arbeitsverhältnisse vorgesehen.<br />
„Diese Möglichkeit gilt es nunmehr<br />
mit Leben zu füllen“, so die<br />
Geschäftsführungen. Der bisher<br />
praktizierte Weg brachte seit Jahrzehnten<br />
Arbeitsbedingungen hervor,<br />
die weit überwiegend jenseits<br />
der Arbeitsbedingungen liegen, die<br />
in der Sozialbranche durch einen<br />
Tarifvertrag ausgehandelt wurden.<br />
Der Dritte Weg setzt eine Verantwortungspartnerschaft<br />
beider Seiten<br />
voraus und stellt ein Verhandlungsgleichgewicht<br />
sicher. Er berücksichtigt<br />
insbesondere, dass Arbeits-<br />
Arbeitskämpfe, Aus-<br />
sperrungen und <strong>St</strong>reiks<br />
passen nicht zum<br />
Selbstverständnis des<br />
kirchlichen Dienstes.<br />
Dritter Weg<br />
kämpfe, Aussperrungen und <strong>St</strong>reiks<br />
ebenso wenig zum Selbstverständnis<br />
des kirchlichen Dienstes passen<br />
wie das einseitige Festlegen von<br />
Arbeitsbedingungen durch die Leitung.<br />
Diese beiden „Modelle“ lassen<br />
sich nicht mit der gemeinsamen Verantwortung<br />
der Mitarbeiterinnen,<br />
Mitarbeiter und Dienstgeber für den<br />
Auftrag der Kirche vereinbaren.<br />
Soziales<br />
Die katholische Kirche hat ein eigenes Arbeitsrechtssystem<br />
geschaffen, das als Dritter Weg bezeichnet wird.<br />
Die tariflichen Arbeitsbedingungen wie Vergütung, Arbeitszeit<br />
oder Urlaub,<br />
werden in einer gemeinsamen,<br />
paritätisch<br />
besetzten Kommission<br />
festgelegt. Dies sichert<br />
die Interessen der Mitarbeiter<br />
und wird den<br />
besonderen Anliegen<br />
des kirchlichen Dienstes<br />
gerecht.<br />
Der Dritte Weg ermöglicht<br />
die Beteiligung<br />
aller Mitarbeiter. Dazu<br />
wählen sie eine Mitarbeitervertretung.<br />
Deren Mitglieder entsenden Vertreter<br />
in die Kommissionen, in denen die Dienstverhältnisse<br />
gemeinsam mit den Dienstgebern verhandelt werden.<br />
Anders als bei Tarifabschlüssen gelten die dort beschlossenen<br />
Vereinbarungen für alle Mitarbeiter – unabhängig<br />
von der Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft<br />
oder einem Verband.<br />
urteil bestätigt Alternative<br />
Das Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />
bestätigt deshalb im Grundsatz,<br />
dass das wirtschaftliche<br />
Modell des Dritten Weges als Alternative<br />
zum Tarifsystem gleichwertig<br />
ist. Dieser Weg ist auch nach dem<br />
Urteil des Bundesarbeitsgerichts<br />
weiterhin zukunftsfähig.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
19
20<br />
Soziales<br />
Soziales Forum 2012<br />
Dekanat trifft sich im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
nach den beeindruckenden<br />
Erfahrungen beim Sozialen<br />
Forum im vorangegangenen<br />
Jahr bot sich auch in 2012 für ca.<br />
150 Vertreter unterschiedlichster<br />
Gruppierungen im Dekanat die<br />
Gelegenheit, sich über die Herausforderungen<br />
sozialer Not auszutauschen.<br />
Das Soziale Forum, das in<br />
diesem Jahr im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> stattfand, stand<br />
dabei unter dem Vers „Was soll ich<br />
dir tun?“ aus dem Lukas-Evangelium.<br />
In einem Vespergottesdienst, den<br />
Weihbischof Hubert Berenbrinker<br />
gemeinsam mit Dechant Werner<br />
Wegener leitete, wurde der Vers<br />
aufgegriffen. „Jesus hörte das<br />
Schreien des Bettlers. Er ging jedoch<br />
nicht vorbei, sondern blieb<br />
stehen“, so der Weihbischof. „Auch<br />
uns begegnen Menschen, die in Not<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
geraten sind. Wir dürfen nicht an<br />
Ihnen vorbeigehen. Wir müssen die<br />
Distanz überwinden. Wir müssen<br />
mit ihnen sprechen, uns für sie Zeit<br />
nehmen.“<br />
Impulse geben<br />
Nach dem Gottesdienst gaben ausgewählte<br />
Referenten aus unterschiedlichen<br />
Blickwinkeln zu den<br />
Dekanatsreferent Hermann-J. Günther<br />
moderiert im World-Café<br />
Schlagworten „Sehen. Benennen.<br />
Überwinden.“ Impulse. Referenten<br />
waren Dr. med. Monika Willeke,<br />
Ärztin im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>,<br />
Michael Lütkevedder, Priester und<br />
Begleiter von Menschen mit Behinderung,<br />
sowie Telefonseelsorger<br />
Bernd Wagener. Die Moderation<br />
hatte Matthias Vitt, der es gekonnt<br />
schaffte, die Impulse zu bündeln.<br />
Die Teilnehmer am Sozialen Forum<br />
diskutierten später in einem so genannten<br />
World Café unterschiedlichste<br />
Problemstellungen in der<br />
Region und versuchten Ansätze einer<br />
Lösung zu entwickeln.<br />
Toleranz fördern<br />
Weihbischof<br />
Berenbrinker<br />
würdigt<br />
Verdienste<br />
Nach deren Präsentation wurde im<br />
Rahmen des Forums der Katholische<br />
Sozialpreis 2012 an gleich<br />
zwei herausragende Initiativen im
Dekanat <strong>Siegen</strong> verliehen. Ausgezeichnet<br />
wurden die Projekte „Just!<br />
ToKo – Toleranz fördern, Kompetenz<br />
stärken“ vom Katholischen<br />
Jugendwerk Förderband und<br />
„Nachtbetreuung“ vom Pflegekreis<br />
Wilnsdorf. Als Drittplatzierter<br />
wurde das Projekt „Schularbeitenhilfe<br />
Zinsenbach“ der <strong>St</strong>adteilkonferenz<br />
Weidenau ausgezeichnet.<br />
„Mit Just! ToKo werden Menschen<br />
im Alter bis Mitte zwanzig im<br />
<strong>St</strong>adtgebiet <strong>Siegen</strong> erreicht, deren<br />
Familien im sozialen Brennpunkt<br />
räumlich konzentriert leben und<br />
deren Sozialisationschancen, auch<br />
aufgrund fehlender Mittel, reduziert<br />
sind“, hieß es in der Laudatio<br />
von Hubert Berschauer aus dem<br />
<strong>St</strong>iftungsrat der Katholischen Sozialstiftung.<br />
In vorbildlicher Zusammenarbeit<br />
mit dem Jugendamt, der<br />
Polizei und Vereinen gelänge es,<br />
durch ein niederschwelliges Angebot,<br />
Beziehungsarbeit zu leisten,<br />
welche die Jugendlichen in ihrer<br />
nicht ganz einfachen Situation unterstütze.<br />
„Auf diese Art und Weise<br />
haben mehrere hundert junge Menschen<br />
die Möglichkeit, Perspektiven<br />
mit Hilfe von kompetenten Ansprechpartnern<br />
zu entwickeln bis<br />
hin zur Ausbildungsvermittlung“,<br />
so Beschauer.<br />
Hubert Berschauer (rechts) mit Preisträgern<br />
Dr. Monika Willeke bezieht Position<br />
unterstützung bieten<br />
Das zweite mit dem Sozialpreis<br />
geehrte Projekt unterstützt Familien,<br />
die Pflegebedürftige aufopferungsvoll<br />
zu Hause versorgen. Deren<br />
Einsatz erfordert oftmals eine<br />
Rund-um-die-Uhr-Präsenz. Die<br />
Möglichkeit, sich zu erholen, einmal<br />
auszugehen, etwas zu unternehmen<br />
oder einfach mal wieder<br />
durchzuschlafen und damit Kraft<br />
zu tanken ist manches Mal nicht<br />
möglich. Der Pflegekreis habe sich<br />
auf die Suche nach Freiwilligen be-<br />
Soziales<br />
geben, welche eine Nachtbetreuung<br />
anbieten können und haben diese<br />
auch gefunden, hieß es in der Würdigung<br />
des Projekts. Zwanzig Helferinnen<br />
des Pflegekreises Wilnsdorf<br />
wurden professionell geschult<br />
und werden für Nachtbetreuungen<br />
im Rahmen von ehrenamtlicher<br />
Tätigkeit mit Aufwandsentschädigung<br />
vermittelt und eingesetzt.<br />
„Sie tragen damit zur Entlastung<br />
der pflegenden Angehörigen bei“,<br />
sagte Hubert Berschauer. „Eine<br />
tolle Idee, professionell umgesetzt.<br />
Gratulation.“<br />
Am Ende der Veranstaltung würdigte<br />
Weihbischof Hubert Berenbrinker<br />
die Preisträger und unterstrich<br />
die Bedeutung der regionalen<br />
Initiativen für das gesellschaftliche<br />
Miteinander, das auch außerhalb<br />
der Region <strong>Siegen</strong>-Wittgenstein<br />
wirke: „Das Signal, das von <strong>Siegen</strong><br />
ausgeht, wird sehr deutlich im Erzbistum<br />
wahrgenommen.“<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
21
22<br />
Schwerpunkt<br />
Wohin mit Oma?<br />
Der „Alten-Export“ ist zu einem gravierenden gesellschaftlichen Problem gewor-<br />
den. Über 10.000 Senioren leben heute schon in Einrichtungen im Ausland. Im<br />
Interview berichtet Direktor Willi Ax über dieses bedrückende Phänomen.<br />
Mehr als nur untergebracht: Bewohnerin in Haus <strong>St</strong>. Klara<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12
immer mehr ältere Menschen aus Deutschland werden<br />
aus Kostengründen in Einrichtungen im Ausland<br />
gepflegt – Slowakei, Thailand oder anderswo. Eine<br />
unbarmherzige Entwicklung?<br />
Willi Ax: Das „Entledigen“ von Angehörigen auf diese Weise<br />
kann man nicht gut heißen. Doch werden die weitaus<br />
meisten Pflegebedürftigen nach wie vor in Deutschland<br />
gepflegt. Hierzulande kann jeder bei Pflegebedürftigkeit<br />
die notwendige Betreuungsleistung in Anspruch<br />
nehmen. Wer finanziell überfordert ist, für den tritt die<br />
Sozialhilfe ein.<br />
Fehlt es in den Familien heute an Bereitschaft, Verantwortung<br />
füreinander zu übernehmen?<br />
Willi Ax: Nach wie vor ist die Familie der größte Pflegedienst<br />
der Nation. Immer noch werden zwei Drittel der<br />
pflegebedürftigen Menschen zu Hause versorgt. Und<br />
auch dann, wenn ein Angehöriger in einer stationären<br />
Einrichtung untergebracht ist, endet die familiäre Verpflichtung<br />
des füreinander Daseins nicht. Wir beobachten<br />
dabei, dass Angehörige hierfür bereit sind, jedoch<br />
häufig mit der Situation überfordert sind.<br />
Dennoch wird es eher schwierig?<br />
Willi Ax: Ja. Wir sehen einen Wandel der Realitäten von<br />
Familien: Aufgrund der demographischen Entwicklung<br />
und veränderter Familienstrukturen wird es schwieriger<br />
werden, Angehörige, Nachbarn oder Freunde zu finden,<br />
die solche Verpflichtungen übernehmen können.<br />
Viele Menschen fürchten sich vor Minutenpflege, Anonymität<br />
und Einsamkeit. Wie kann dieser Furcht begegnet<br />
werden?<br />
Willi Ax: Die Angst vor einem Pflegeheim steht in einem<br />
deutlichen Kontrast zur hervorragenden Qualität der<br />
Arbeit der allermeisten Pflegeeinrichtungen in Deutschland.<br />
Da erzeugt sicher auch manche Skandalisierung<br />
von „schwarzen Schafen“ in der Branche ein falsches Bild<br />
in der Öffentlichkeit. Als Betreiber von Wohn- und Pflegeeinrichtungen<br />
müssen wir daher durch konsequente<br />
Öffentlichkeitsarbeit emotionale Barrieren abbauen.<br />
Wie kann das gelingen?<br />
Willi Ax: Eine Möglichkeit besteht darin, dass wir möglichst<br />
transparent das Geschehen in unseren Einrichtungen<br />
darstellen. Das betrifft positive Ereignisse genauso<br />
wie mögliche „Problemzonen“, die wir identifiziert<br />
haben und dann auch überarbeiten. Eine weitere Möglichkeit<br />
ist die Zusammenarbeit mit den Angehörigen.<br />
Sind diese konsequent eingebunden, reduziert sich die<br />
Distanz zwischen Einrichtung und Öffentlichkeit automatisch.<br />
Fühlen Sie sich da nicht allein gelassen?<br />
Schwerpunkt<br />
Willi Ax: Die Zusammenarbeit mit den Behörden und Gremien<br />
in unserer Region ist ausgesprochen gut. Allein gelassen<br />
fühlen wir uns oft von der Politik. Insbesondere<br />
dann, wenn Forderungen in die Landschaft gesetzt werden,<br />
deren finanzielle Absicherung jedoch vernachlässigt<br />
wird. Die Politik hat die Aufgabe, die Rahmenbedingungen<br />
für die Pflege in Deutschland kontinuierlich zu<br />
prüfen und zu verbessern. Dringend notwendig ist vor<br />
allem die Umsetzung des neuen Pflegebedürftigkeits-<br />
begriffs. Auch muss die Heterogenität zwischen den<br />
Bundesländern überwunden werden und z.B. <strong>St</strong>ellenschlüssel,<br />
die teilweise aus den 1970er Jahren stammen<br />
an die heutige Lebenswirklichkeit angepasst werden.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
23
24<br />
Schwerpunkt<br />
Mutti muss ins Heim<br />
Wenn es plötzlich ganz schnell gehen muss. Die <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong> begleitet die<br />
Familie Peters vom Unfall bis zum Einzug in die Wohn- und Pflegeeinrichtung Haus<br />
<strong>St</strong>. Raphael Burbach.<br />
an einem Sonntagmorgen liegt<br />
die 87-jährige Erna Peters*<br />
im Bett, unfähig selbst aufstehen<br />
zu können. Der Schwiegertochter,<br />
die ihr aufhelfen will, entgleitet<br />
sie auf den Boden. Notarzt.<br />
Rettungswagen. <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>.<br />
Diagnose: Oberschenkelhalsbruch.<br />
Dieser wird gut versorgt<br />
und die Verletzung heilt verhältnismäßig<br />
schnell. Doch dann beginnt<br />
das Drama.<br />
Wer plant schon gern seinen<br />
Einzug ins Heim?<br />
Die letzten Jahre hatte Erna Peters<br />
in ihrer Wohnung noch allein gewirtschaftet.<br />
Morgens half ihr der<br />
mobile Pflegedienstes der Caritas.<br />
Die Schwiegertochter erledigte die<br />
Einkäufe, kochte gleich eine Portion<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
mit und putzte. Die Friseurin kam<br />
alle acht Wochen ins Haus. Das alles<br />
reicht nun nicht mehr: die Mutter<br />
muss in ein Altenheim. Es ist<br />
die Situation eingetreten, über die<br />
mit Erna Peters nicht zu reden war<br />
– welcher alte Mensch verdrängt sie<br />
nicht? Wer plant schon gern seinen<br />
Einzug in ein Altenheim?<br />
Im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> gibt es<br />
einen Sozialdienst, der für solche<br />
Probleme zuständig ist. Die Mitarbeiterinnen<br />
sind sehr freundlich<br />
und man merkt, dass hier nicht<br />
einfach ein Fall abgearbeitet wird.<br />
Nach der umfangreichen Beratung<br />
erhält die Schwiegertochter – der<br />
Sohn von Erna Peters ist mit der Situation<br />
überfordert und ist daher<br />
nicht mitgekommen – eine Liste mit<br />
den Altenheimen der Region. Sie<br />
findet dort auch die Broschüren der<br />
Restaurant in Haus <strong>St</strong>. Klara Musikalischer Nachmittag<br />
Wohn- und Pflegeeinrichtungen des<br />
GSS Gesundheits-Service <strong>Siegen</strong>.<br />
Die Schwiegertochter hängt sich<br />
ans Telefon und ruft ungefähr zwölf<br />
Altenheime an. „Wir schicken Ihnen<br />
gern unseren Prospekt! Sie können<br />
Ihre Mutter vormerken lassen!“<br />
Für kurz- oder langfristige Anmeldungen<br />
ist es längst zu spät. Und die<br />
Einrichtungen, die sie besucht, entsprechen<br />
nicht ihren Vorstellungen,<br />
obwohl ihr – gerade in den ersten<br />
Jahren ihrer Ehe – kein besonders<br />
gutes Verhältnis zu ihrer Schwiegermutter<br />
nachgesagt wurde.<br />
Guter erster Eindruck<br />
Und dann endlich ein positives Signal:<br />
Haus <strong>St</strong>. Raphael in Burbach<br />
hat ein Zimmer frei. Ein richtiger<br />
Glücksfall: Es sind nur zehn Automi-
<strong>St</strong>ark fürs Leben<br />
nuten bis zur Einrichtung. Das Umfeld<br />
also bekannt. Auch ist Haus <strong>St</strong>.<br />
Raphael gut im Ortskern integriert.<br />
Die Schwiegertochter macht sich<br />
direkt auf den Weg. Die noch junge<br />
Wohn- und Pflegeeinrichtung macht<br />
einen guten Eindruck: einen<br />
freundlich gestalteter<br />
Empfang, ein grüngedecktes<br />
Restaurant. Die<br />
Dekoration ist schon auf die<br />
Advents- und Weihnachtszeit<br />
„geschaltet“. Die Senioren<br />
in der Lobby sind gepflegt und<br />
der Sozialdienst organisiert gerade<br />
einen stimmungsvollen Nachmittag<br />
mit Liedern zur Jahreszeit. Die Senioren<br />
singen die bekannten Lieder<br />
nicht immer ganz tonsicher mit. Der<br />
Duft von frischem Kaffee und süßen<br />
Waffeln zieht durchs Haus. Die Einrichtung<br />
ist authentisch.<br />
Heimleiterin Christiana Fahl hat<br />
viel Erfahrung mit Angehörigen in<br />
der gleichen Situation. Sie weiß, dass<br />
Angehörige oft mit den Nerven fast<br />
am Ende sind. Sie nimmt sich daher<br />
besonders viel Zeit und erklärt mit<br />
viel Geduld die Konzeption „Alles<br />
unter einem Dach“ der Burbacher<br />
Wohn- und Pflegeeinrichtung.<br />
Schon nach einer Woche zeigt sich, dass die<br />
Entscheidung die richtige war.<br />
Positiver Gesamteindruck<br />
Sie zeigt dann das großzügige Zimmer,<br />
das eine komfortable alten-<br />
und behindertengerechte Nasszelle<br />
hat. Der Raum ist frisch renoviert,<br />
geschmackvoll und praktikabel in<br />
der Grundausstattung. Auch die anderen<br />
Räumlichkeiten wie die Kapelle<br />
werden gezeigt.<br />
Die von der Schwiegertochter mitgebrachten<br />
Bilder hängen bereits am<br />
Schwerpunkt<br />
nächsten Tag, und der Perserteppich<br />
liegt auch. Röhrenfernseher mit dazugehörigen<br />
Sessel, <strong>St</strong>ehlampen<br />
und Erinnerungsstücke sind platziert.<br />
Der Schrank ist für die Garderobe<br />
der Schwiegermutter groß<br />
genug. Die Telekom hat<br />
die alte Rufnummer der<br />
Mutter umgeschaltet.<br />
Schon am nächsten Wochenende<br />
besucht die<br />
ganze Familie Erna Peters<br />
– der Sohn hat auch<br />
seine Hemmschwelle überwunden.<br />
Erna Peters erwartet ihre Gäste auch<br />
nicht in ihrem Zimmer, sondern im<br />
Restaurant der Einrichtung. Sie ist<br />
aufmerksamer und auch fröhlicher<br />
als in der Zeit vor ihrem <strong>St</strong>urz – <strong>St</strong>ark<br />
fürs Leben.<br />
* Der Name wurde von der Redaktion<br />
geändert.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
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26<br />
Gesundheit<br />
Rechtzeitig handeln<br />
Diabetes-Experten klären auf<br />
Deutschland ist europäischer<br />
Spitzenreiter bei Diabetes-<br />
Erkrankungen, dennoch<br />
glauben die meisten Deutschen, die<br />
Zuckerkrankheit gehe sie nichts an.<br />
Ein fataler Irrtum: Etwa drei Millionen<br />
Menschen leiden hierzulande<br />
an Diabetes und wissen es nicht.<br />
Warnsignale nicht erkannt<br />
Die „Zuckerkrankheit“ kündigt sich<br />
durch Vorboten wie Abgeschlagenheit<br />
an, doch erkennen viele Be-<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
NIE WIEDER SüSSIGKEITEN ?<br />
troffene die Warnsignale nicht. Sie<br />
werten die Symptome meist als allgemeines<br />
Unwohlsein und beachtet<br />
sie nicht weiter.<br />
„Wer die ersten Anzeichen für<br />
Diabetes aber ernst nimmt und<br />
rechtzeitig mit gesunder Ernährung<br />
und ausreichend Sport gegensteuert,<br />
kann eine Therapie<br />
mit Medikamenten zumindest als<br />
Typ-2-Diabetiker hinauszögern<br />
und den Therapieverlauf positiv<br />
beeinflussen“, erklärt Oberarzt Dr.<br />
med. Philipp Kneppe, Oberarzt der<br />
„Wer Zucker hat, darf keine Süßigkeiten essen“, so der Volksmund.<br />
Das stimmt nicht. Für Diabetiker gilt, was auch für gesunde Menschen<br />
gilt: Wenn nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Kalorienaufnahme<br />
Zucker sind, ist das in Ordnung. Das entspricht circa 30 bis 50 Gramm<br />
pro Tag. Natürlich gilt – ob Diabetiker oder nicht –, dass Zucker<br />
Bestandteil fast aller Nahrungsmittel ist – auch von Obst. Außerdem<br />
enthalten viele Lebensmittel wie Ketchup oder Fertigmüslis, die nicht<br />
auf den ersten Blick „Süßigkeiten“ sind, große Mengen Zucker.<br />
Medizinischen Klinik I im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong>, gegenüber<br />
der <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>.<br />
Autoimmunreaktion zerstört<br />
insulinproduzierende Zellen<br />
Typ-1-Diabetes, früher auch als jugendlicher<br />
oder juveniler Diabetes<br />
bezeichnet, ist eine Autoimmunerkrankung.<br />
Bestimmte weiße Blutkörperchen,<br />
die T-Lymphozyten,<br />
richten sich speziell gegen die insulinproduzierenden<br />
Beta-Zellen in<br />
der Bauchspeicheldrüse. Sie sehen<br />
diese als fremd an und bekämpfen<br />
sie. Der Körper braucht das Insulin<br />
jedoch dringend, um den Zucker in<br />
die Zellen aufnehmen zu können.<br />
Mangelt es an Insulin, bleiben die<br />
Zuckermoleküle aus der Zelle ausgesperrt<br />
und reichern sich deshalb<br />
im Blut an. Fatal: Der Körper<br />
bemerkt den Insulinmangel erst,<br />
wenn die meistern der Insulin produzierenden<br />
Beta-Zellen zerstört
sind. Und das kann – je nach Verlauf<br />
– mehrere Jahre dauern. „Die<br />
Symptome wie quälender Durst,<br />
vermehrtes Wasserlassen und Abgeschlagenheit<br />
äußern sich dann<br />
beim Erkrankten akut und heftig“,<br />
sagt Dr. med. Heinrich Franz,<br />
Chefarzt der Klinik. Genetische<br />
Faktoren, Umweltfaktoren wie Virusinfektionen<br />
und Reaktionen des<br />
Immunsystems bedingen den Typ-<br />
1-Diabetes, von dem etwa fünf bis<br />
zehn Prozent aller Zuckerkranken<br />
betroffen sind.<br />
Gesteigertes Durstgefühl sind die ersten Warnsignale<br />
Nachlassende Sensibilität<br />
gegenüber Insulin<br />
Reagieren die Körperzellen zunehmend<br />
unempfindlich auf Insulin<br />
(Insulinresistenz), so wird von<br />
Typ-2-Diabetes gesprochen. Dieser<br />
wurde früher auch als Altersdiabetes<br />
bezeichnet. Anfangs vermag<br />
der Körper dieses Defizit noch<br />
durch eine erhöhte Insulinproduktion<br />
auszugleichen und den<br />
Blutzuckerspiegel so im Normbereich<br />
zuhalten. Nach einiger Zeit<br />
ZuCKER LIEGT IN DER FAMILIE<br />
nimmt die Insulinproduktion in<br />
der Bauchspeicheldrüse jedoch immer<br />
weiter ab – das körpereigene<br />
Insulin ist irgendwann nicht mehr<br />
ausreichend vorhanden. Auch bei<br />
diesem Diabetes-Typ tauchen die<br />
Symptome schleichend auf, was die<br />
Erkrankung besonders gefährlich<br />
macht. Die Betroffene gehen mit<br />
leichten Symptomen meist nicht<br />
zum Arzt und es vergehen mitunter<br />
bis zu zehn Jahre bis zur Diagnose<br />
„Zucker“.<br />
„Oft wird die Krankheit erst nach<br />
einem Herzinfarkt entdeckt, die<br />
eine der häufigen und gefürchteten<br />
Folgen des Typ-2-Diabetes ist“,<br />
sagt Dr. med. Heinrich Franz. Auch<br />
spielen bei Typ-2-Diabetes genetische<br />
Anlagen eine Rolle, doch<br />
sind Übergewicht und mangelnde<br />
Bewegung die Auslöser Nummer 1.<br />
Diabetiker dieses Typs machen den<br />
Großteil der Erkrankten aus – circa<br />
90 Prozent leiden an dieser Form<br />
der Zuckerkrankheit.<br />
Warnsignale erkennen<br />
Gesundheit<br />
Sowohl für Typ-1- als auch bei Typ-2-Diabetes gilt: Nicht die Krankheit,<br />
sondern die Anlagen dazu können vererbt werden. Wenn ein Elternteil<br />
Diabetes vom Typ 1 hat, liegt das Risiko, dass ein Kind ebenfalls erkrankt,<br />
bei drei bis fünf Prozent. Mit zwei erkrankten Elternteilen steigt<br />
das Risiko schon auf 20 bis 40 Prozent. Wenn eines der Geschwister Typ-<br />
1-Diabetiker ist, liegt das Risiko bei fünf bis zehn Prozent. Gibt es in der<br />
Familie dagegen keine Fälle, ist auch die Gefahr einer Erkrankung sehr<br />
gering: Sie liegt bei 0,1 bis 0,3 Prozent. Wenn also in der Familie bereits<br />
eine besondere Belastung herrscht und Eltern oder Geschwister schon<br />
von Diabetes betroffen sind, lohnt es sich besonders, auf einen gesunden<br />
Lebensstil zu achten.<br />
Vermehrtes Wasserlassen und stark<br />
gesteigertes Durstgefühl sind die<br />
ersten Warnsignale des Körpers.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
27
28<br />
Gesundheit<br />
„Zucker“ bestimmen<br />
Sie stehen in engem Zusammenhang:<br />
Da die Körperzellen den<br />
Zucker aus der Nahrung unzureichend<br />
oder überhaupt nicht mehr<br />
aufnehmen können, verbleibt er im<br />
Blut. Um diesen Überschuss loszuwerden,<br />
produziert die Niere vermehrt<br />
Harn.<br />
„Betroffene müssen bis zu sechs Liter<br />
Wasser am Tag lassen. Aufgrund<br />
von Infektionen ist das Harnlassen<br />
oft auch noch mit einem schmerzhaften<br />
Brennen verbunden“, weiß<br />
Diabetologe Dr. Heinrich Franz.<br />
Der vermehrte Harndrang bedingt<br />
wiederum ein quälendes Durstge-<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
fühl, da der Körper einen extremen<br />
Wasserverlust erleidet. Da sie dabei<br />
viel trinken, denken Erkrankte oft,<br />
es sei völlig normal, so oft auf die<br />
Toilette zu müssen. In Wirklichkeit<br />
ist es aber genau andersherum:<br />
„Sie haben so einen großen Durst,<br />
weil sie extrem viel Wasser verlieren“,<br />
erklärt der Chefarzt.<br />
Hohe Anfälligkeit für Infektionen<br />
Eine Konsequenz des vermehrten<br />
Wasserlassens ist, dass der Körper<br />
langsam austrocknet. Dieses macht<br />
sich beispielsweise durch trockene,<br />
rissige und schuppige Haut sowie<br />
Juckreiz bemerkbar. Zudem reduziert<br />
sich die Fließgeschwindigkeit<br />
des Bluts – es kommt zu Durchblutungsstörungen.<br />
Diese <strong>St</strong>örungen<br />
verbunden mit hohem Zuckergehalt<br />
im Blut sowie trockener Haut und<br />
Schleimhaut können wiederum<br />
dazu führen, dass sich leicht Infektionen<br />
bilden. Auch schlecht heilende<br />
Wunden können ein Anzeichen<br />
für Diabetes sein. „Der hohe<br />
Zuckergehalt im Blut bewirkt, dass<br />
sich Bakterien in der Wunde besonders<br />
wohlfühlen – das birgt eine<br />
große Infektionsgefahr“, sagt Dr.
med. Heinrich Franz. Und schließlich<br />
können schlecht heilende Wunden<br />
an den Beinen in Folge zum diabetischen<br />
Fußsyndrom und sogar<br />
zur Amputation führen.<br />
Doch zeigen sich auch andere Infektionen<br />
wie Magen-Darm-, Harn-<br />
wegs- und grippale Infekte sowie<br />
Zahnfleischentzündungen bei Menschen<br />
mit „Zucker“ häufig. Denn<br />
auch das Immunsystem ist durch<br />
die schlechte Durchblutung geschwächt.<br />
Die Abwehrzellen des<br />
Immunsystems können nicht<br />
schnell genug an die infizierte <strong>St</strong>elle<br />
im Körper transportiert werden.<br />
„Alternative Energien“<br />
Oftmals kommt es bei Diabetikern<br />
zu einem massiven Gewichtsverlust,<br />
obwohl sie nicht weniger gegessen<br />
oder mehr Sport getrieben<br />
haben. Ursache dafür ist, dass die<br />
Körperzellen ohne Insulin keinen<br />
Zucker aufnehmen und verbrennen<br />
können, um die Energie zu produzieren,<br />
die der Mensch zum Leben<br />
braucht. Deshalb sucht der Körper<br />
nach alternativen Energiequellen;<br />
er beginnt damit, Fett, Eiweiß und<br />
Muskelmasse zu verbrennen.<br />
„Er greift auf seine Fettreserven<br />
zurück und zerteilt sie zur Energiegewinnung<br />
bis zur <strong>St</strong>ufe der Ketonkörper,<br />
die er nicht weiter abbauen<br />
kann“, erklärt Dr. med. Heinrich<br />
Franz. Durch den Ketonen-Überschuss<br />
kommt es zu einer Übersäuerung<br />
des Bluts und schließlich des<br />
gesamten Körpers. Diese Übersäuerung<br />
macht sich nach außen zum<br />
Beispiel durch einen säuerlichen<br />
Mundgeruch bemerkbar, der an<br />
Nagellackentferner (Aceton) erinnert.<br />
Auch der Urin kann streng riechen.<br />
Die Symptome Übelkeit und<br />
Erbrechen sind eine Folge der<br />
Übersäuerung des Körpers.<br />
Der ungenutzte Zucker zirkuliert<br />
dann im Blut – in den Zellen kommt<br />
es dadurch nach und nach zu einer<br />
Dr. med. Heinrich Franz, Chefarzt der<br />
Medizinischen Klinik I<br />
immer größeren Energiearmut.<br />
Das Resultat: Die Betroffenen fühlen<br />
sich schlapp, abgeschlagen und<br />
ausgebrannt.<br />
Rasches Handeln erforderlich<br />
Sobald sich erste Symptome wie<br />
plötzliches Durstgefühl, übermäßiger<br />
Harndrang, Abgeschlagenheit<br />
und scheinbar grundlose Gewichtsabnahme<br />
zeigen, sollte der<br />
Betroffene sicherheitshalber einen<br />
Arzt aufsuchen und sich auf Diabetes<br />
testen lassen. Der Mediziner<br />
ALKOHOL uND ZuCKER<br />
Gesundheit<br />
wird dann zunächst den Nüchtern-<br />
zucker im Blut des Patienten messen.<br />
Ist dieser beim ersten Test<br />
erhöht, wird der Arzt zusätzlich<br />
noch einen Zuckerbelastungstest<br />
durchführen, auch oraler Glukosetoleranz-Test<br />
genannt. Dabei muss<br />
der Patient auf nüchternen Magen<br />
in etwa fünf Minuten eine Zuckerlösung<br />
trinken. Kurz davor sowie eine<br />
und zwei <strong>St</strong>unden danach misst der<br />
Arzt den Blutzucker des Patienten<br />
und bewertet ihn.<br />
Oberarzt Dr. Philipp Kneppe: „Ein<br />
einzelner Blutzuckerwert hat nur<br />
wenig Aussagekraft. Wichtiger ist<br />
es den Blutzuckerverlauf über einen<br />
ganzen Tag hinweg, in einem<br />
so genannten Blutzuckertagesprofil,<br />
zu bestimmen.“ Daher empfiehlt<br />
der Diabetologe, neben den Nüchternmessungen<br />
auch eine Messung<br />
leicht zeitversetzt nach einer Mahlzeit<br />
durchzuführen. <strong>St</strong>ellt der Arzt<br />
durch die Untersuchung tatsächlich<br />
einen Diabetes fest, muss der Patient<br />
zwar zukünftig mit gewissen<br />
Einschränkungen rechnen.<br />
„Das Ende eines ausgefüllten Lebens<br />
bedeutet die Diagnose jedoch<br />
nicht“, sagt der Chefarzt Dr. med.<br />
Heinrich Franz. „Wird der Diabetes<br />
rechtzeitig erkannt und richtig<br />
behandelt und richtet sich der Erkrankte<br />
im Alltag nach gewissen<br />
Regeln, lassen sich lebensbedrohliche<br />
Folgeschäden wie Nierenversagen,<br />
Herzinfarkt oder Schlaganfall<br />
effektiv verhindern.<br />
Früher war Alkohol für Diabetiker wegen des hohen Kohlenhydratgehalts<br />
tabu. Heute sieht man das nicht ganz so streng. Dennoch: In großen<br />
Mengen kann Alkohol den Zuckerstoffwechsel stören. Es ist zu beachten,<br />
dass Alkohol viele Kalorien enthält. Obwohl er den Blutzucker zunächst<br />
ansteigen lässt, erhöht er die Gefahr einer Unterzuckerung, weil er die<br />
Arbeit der Leber blockiert. Solange sie nämlich damit beschäftigt ist, den<br />
Alkohol zu entgiften, kann sie keinen neuen Zucker bilden. Die Gefahr<br />
einer Unterzuckerung besteht noch circa zwölf bis 24 <strong>St</strong>unden nach der<br />
Alkoholaufnahme.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
29
30<br />
Perspektiven<br />
Hohe Qualität bescheinigt<br />
Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> erhält als erstes <strong>Krankenhaus</strong> der<br />
Region das Gütesiegel der Privaten Krankenversicherung<br />
Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> erhält als erste Klinik<br />
in der Region das Gütesiegel<br />
des Verbandes der Privaten Krankenversicherung.<br />
Damit bescheinigt<br />
der Verband eine hohe Qualität in<br />
den Bereichen der medizinischen<br />
Versorgung und der Ausstattung<br />
von Ein- und Zweibettzimmern.<br />
Das Siegel wird im Rahmen einer<br />
Qualitätspartnerschaft zwischen der<br />
Privaten Krankenversicherung und<br />
dem <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong><br />
verliehen. Regelmäßige Überprüfungen<br />
sorgen dafür, dass die<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
hohen Anforderungen auch dauerhaft<br />
erfüllt werden. Bislang konnten<br />
bundesweit circa 70 Krankenhäuser<br />
uNTERBRINGuNG<br />
diese Qualitätspartnerschaft eingehen,<br />
bei insgesamt 2.000 Kliniken in<br />
Deutschland.<br />
Das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> hat in den vergangenen Jahren große<br />
Anstrengungen unternommen, insbesondere den Bereich „Unterbringung“<br />
deutlich aufzuwerten. So wurden mit erheblichen Investitionen alle<br />
Patientenzimmer modernisiert – zuletzt Mitte des Jahres 2013 mit der<br />
geburtshilflichen <strong>St</strong>ation. Als letzter Baustein wurden schließlich zwei<br />
<strong>St</strong>ationen so umgebaut, dass sie besonderen Komfortansprüchen gerecht<br />
werden und das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> damit auch diesem<br />
Bedarf begegnen kann.
Hans-Jürgen Winkelmann<br />
und Christoph<br />
Rzisnik nehmen<br />
das Siegel entgegen<br />
Hohe <strong>St</strong>andards<br />
„Die Qualitätspartnerschaft dokumentiert<br />
unseren hohen Anspruch<br />
an <strong>St</strong>andards bei Medizin, Pflege,<br />
Unterbringung und Service. Wir<br />
sehen diese Partnerschaft daher<br />
auch als einen Bestandteil unserer<br />
Gesamtkonzeption. Nicht nur Versicherte<br />
der privaten Krankenversicherung<br />
profitieren hiervon,<br />
sondern alle Patienten“, sagen<br />
Hans-Jürgen Winkelmann und Christoph<br />
Rzisnik, Geschäftsführer der<br />
<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es <strong>Siegen</strong><br />
gGmbH, zu der geschlossenen Vereinbarung.<br />
Voraussetzung für die Partnerschaft<br />
war der Nachweis überdurchschnittlicher<br />
Qualität. Hierfür<br />
wurden anerkannte Qualitätsindikatoren<br />
herangezogen, die die Krankenhäuser<br />
miteinander vergleichbar<br />
machen. Die amtlichen sogenannten<br />
BQS-Daten werden seit Jahren für<br />
bestimmte medizinische Gebiete im<br />
<strong>Krankenhaus</strong> erhoben und zur zentralen<br />
Auswertung an eine Bundeszentralstelle<br />
gegeben. Sie beinhalten<br />
für jeden Patienten auch Angaben<br />
zur genauen Durchführung von<br />
Eingriffen bis hin zu etwaigen Kom-<br />
plikationen. Die Auswertung dieser<br />
medizinischen Daten ergab eine<br />
überdurchschnittliche medizinische<br />
Qualität.<br />
Hans-Jürgen Winkelmann, Geschäftsführer<br />
der <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> gGmbH, sagt: „Unsere<br />
medizinische Versorgung hat<br />
überall den gleichen hohen <strong>St</strong>andard,<br />
vollkommen unabhängig vom<br />
Versichertenstatus.“ Darauf lege<br />
man im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> besonderen Wert und sei<br />
deshalb froh, dass dies auch über<br />
die Analyse durch den Verband zum<br />
Ausdruck komme.“ Unterbringung<br />
und Serviceleistung bietet jedes<br />
<strong>Krankenhaus</strong> dem Patienten zusätzlich<br />
zu Behandlung und Pflege.<br />
Wie andere Kliniken unterscheidet<br />
auch das <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong> zwischen Ein-, Zweibett- und<br />
Dreibettunterbringungen. In den<br />
vergangenen Jahren wurde durch<br />
Sanierung des <strong>Krankenhaus</strong>es der<br />
<strong>St</strong>andard insbesondere für die Dreibettzimmer<br />
– die sogenannte Regelleistung<br />
– erheblich verbessert. Jetzt<br />
konnte auch ein Bereich geschaffen<br />
werden, der den gestiegenen Ansprüchen<br />
im Wahlleistungsbereich<br />
gerecht wird.<br />
Geschmackvolle<br />
Gesamtkomposition<br />
Perspektiven 31<br />
Besonderer<br />
Komfort bei der<br />
Unterbringung<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12
32 32<br />
Panorama<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
das Lösungswort in diesem Rätsel ist diesmal ein komplexes Thema. Bitte die Lösung aufschreiben und bis<br />
zum 15. Februar 2013 an die Redaktion der <strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> (<strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong> <strong>Siegen</strong> gem. GmbH,<br />
Referat Marketing & Kommunikation, Kampenstr. 51, 57072 <strong>Siegen</strong>) senden. Unter allen fristgemäß<br />
vorliegenden Einsendungen mit richtigem Lösungswort wird ein Überraschungspreis verlost.<br />
Gewinner des letzten Rätsels ist Maria Röhrig, Burbach.<br />
Es wird keine Gewähr übernommen und der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Die Auflösung erfolgt in der<br />
nächsten Ausgabe. Wir wünschen viel Glück!<br />
Ihre Redaktion<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12
Auflösung Rätsel 67<br />
Panorama<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
33
34 34<br />
Schwerpunkt<br />
Reise in den Sonnenuntergang<br />
Demenz-Expertin referiert im Haus Mutter Teresa<br />
Wenn Sie sich vor 30 Jahren<br />
auf einen Marktplatz<br />
gestellt und Passanten<br />
gefragt hätten: Was ist Demenz?<br />
wären die Antworten sicherlich<br />
spärlich gewesen, leitete Diplom-<br />
Pädagogin Tabea Katharina <strong>St</strong>offers<br />
vor zahlreichen Zuhörern in Haus<br />
Mutter Teresa Niederfischbach<br />
ihren Vortrag anlässlich des Welt-<br />
Alzheimer-Tages ein. In den letzten<br />
Jahren habe vor allem die Alz-<br />
heimer-Demenz, als die verbrei-<br />
tetste Form, die Nische des Ex-<br />
pertendiskurses verlassen und sei<br />
in das Rampenlicht des öffentlichen<br />
Interesses getreten.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
Die Referentin beschäftigt sich seit<br />
über zehn Jahren mit dem Thema<br />
Demenz. Eingeladen hatte zur<br />
Veranstaltung Carola Jablonski,<br />
stellvertretende Heim- und Pflegedienstleiterin<br />
aus dem Haus Mutter<br />
Teresa.<br />
In Deutschland leben gegenwärtig<br />
mehr als 1,4 Mio. demenziell<br />
Erkrankte und zum jetzigen Zeitpunkt<br />
gehe man davon aus, dass<br />
sich diese Zahl bis zum Jahr 2050<br />
wohl auf 2,6 Mio. erhöhen dürfte<br />
– die Rede sei hier von Betroffenen<br />
in fortgeschrittenem <strong>St</strong>adium.<br />
Über die Häufigkeit leichterer<br />
Erkrankungsformen gebe es keine<br />
gesicherten Erkenntnisse. Jährlich<br />
erkrankten 300.000 Menschen neu<br />
an Demenz, das entspräche 820<br />
Neuerkrankungen pro Tag.<br />
Schleichender Prozess<br />
Die Referentin erläuterte, was vor<br />
allem auf Angehörige zukommen<br />
wird, wenn Familienmitglieder de-<br />
ment werden. Es sei ein schleichender<br />
Prozess und für Familien-<br />
angehörige „ganz schwer, dies mit-<br />
zuerleben“. Weil sich der Demenz-<br />
kranke in seiner Persönlichkeitverändere,<br />
ein anderer Mensch<br />
werde. „Sicherlich werden Außen-
stehende die Welt eines Demenz-<br />
kranken niemals richtig ver-<br />
stehen. Dennoch können einige<br />
‚seltsam anmutende‘ Verhaltens-<br />
weisen demenziell erkrankter<br />
Menschen verstehbar gemacht<br />
werden“, beschrieb sie. Die Krank-<br />
heit sei aber auch für die Betroffenen<br />
selbst schwer zu akzep-<br />
tieren: „Es gibt verschiedene<br />
<strong>St</strong>rategien, wie demenziell Erkrankte<br />
mit der Diagnose umgehen.<br />
Viele verneinen die Diag-<br />
nose, versuchen die Symptome zu<br />
ignorieren, zu überspielen, sich<br />
Ausreden einfallen zu lassen“, so<br />
Tabea Katharina <strong>St</strong>offers.<br />
Ganze Person akzeptieren<br />
Die Grundhaltung bei einem verstehenden<br />
Umgang mit Demenzkranken<br />
sei geprägt von Empathie,<br />
Wertschätzung und Kongruenz.<br />
Zudem gelte es, das Subjektsein<br />
des Klienten zu respektieren, d.h.<br />
in ihm nicht nur ein Objekt zu sehen,<br />
sondern die ganze Person<br />
nach Leib, Seele und Geist in ihrer<br />
einzigartigen Subjektivität mit<br />
ihrer singulären Biographie zu<br />
akzeptieren und wertzuschätzen.<br />
Hilfreiche Prinzipien bei der Umsetzung<br />
dieser Grundhaltung sind<br />
Ressourcen-, Bedürfnis- und Bio-<br />
Schwerpunkt 35<br />
graphieorientierung. Die Diplom-<br />
Pädagogin zitierte den ehemaligen<br />
amerikanische Präsidenten Ronald<br />
Reagan, als der von seiner eigenen<br />
Demenzerkrankung – noch im Anfangsstadium<br />
– erfahren habe. „Ich<br />
beginne jetzt die Reise, die mich<br />
in den Sonnenuntergang meines<br />
Lebens führen wird“, konstatierte<br />
Reagan seinerzeit. Prägnanter, so<br />
Tabea Katharina <strong>St</strong>offers, könne<br />
man eine Demenzerkrankung nicht<br />
beschreiben.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12
36<br />
Gesundheit<br />
Doppeltes Tabu: Sex und Krebs<br />
Den Partner richtig verstehen<br />
ist das Thema Erotik und Intimität<br />
im Zusammenhang mit einer<br />
schweren körperlichen Erkrankung<br />
wie Krebs überhaupt bedeutsam?<br />
Benötigen Krebspatienten<br />
und deren Partner in einer solchen<br />
Situation eine besondere Beratung?<br />
Für die Mehrzahl der Patienten<br />
sind diese Fragen für den Zeitraum<br />
der Ersterkrankung und ihrer stationären<br />
Therapie sicherlich irrelevant.<br />
Die Konfrontation mit der<br />
Diagnose „Krebs” löst Angst und<br />
Verunsicherung aus. Doch mit der<br />
Rückkehr in die „Normalität“, in<br />
den Lebensalltag werden jedoch<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
KöRPERLICHE NäHE<br />
auch andere Themen wie die Sexualität<br />
wieder bedeutsam.<br />
Empfinden sehr individuell<br />
Eine Krebserkrankung hat neben<br />
den unmittelbaren Auswirkungen<br />
auf die Gesundheit meist<br />
auch weitreichende Konsequenzen<br />
hinsichtlich der Sexualität der<br />
Patienten. Aus unterschiedlichsten<br />
Gründen können das sexuelle<br />
Erleben und Verhalten bei Krebs<br />
stark beeinträchtigt sein. So sind<br />
beispielsweise <strong>St</strong>örungen des sexuellen<br />
Verlangens sehr häufig als<br />
Das Wissen, an Krebs oder einer anderen potenziell lebensbedrohlichen<br />
Krankheit zu leiden, löst oft schwere seelische Krisen aus. Wenn es um<br />
das blanke Überleben geht, sind Bedürfnisse oder Vergnügungen wie Sex<br />
plötzlich nicht mehr so wichtig. Wenn der ganze Körper schmerzt und<br />
durch eine Operation oder Chemotherapie in Mitleidenschaft gezogen<br />
wurde, fehlen oft die Kräfte für Sex. Das hat aber nichts mit dem Bedürfnis<br />
nach körperlicher Nähe und Wärme zu tun, das in solchen Situationen<br />
an Bedeutung gewinnen kann.<br />
Begleiterscheinung einer Krebserkrankung<br />
und ihrer Therapie zu<br />
beobachten.<br />
Obgleich Erotik und sexuelles Lustempfinden<br />
individuell sehr verschieden<br />
sind, gibt es Kriterien für<br />
<strong>St</strong>örungen des sexuellen Verlangens:<br />
der Mangel oder das Fehlen<br />
von Lust auf Sexualität, Fantasien<br />
und sexuellem Verlangen. Betroffene<br />
verspüren wenig Lust auf Sex,<br />
übernehmen in der Partnerschaft<br />
nur selten die Initiative und sind<br />
nicht enttäuscht darüber, wenn<br />
keine sexuellen Aktivitäten stattfinden.<br />
Die Lustlosigkeit kann sich<br />
bis zur Aversion steigern, bei der<br />
sexuellen Annäherungen des Partners<br />
nur noch widerwillig begegnet<br />
wird. Die Gründe sind vielfältig.<br />
So bewirken beispielsweise bestimmte<br />
Therapien wie die Brustentfernung<br />
bei Brustkrebs, die<br />
Anlage eines künstlichen Darmausgangs<br />
bei Darmkrebs oder der<br />
Haarausfall aufgrund einer Chemotherapie<br />
eine Veränderung des
Körperbildes. Die Betroffenen werden<br />
dadurch oft in ihrem bisherigen<br />
Selbstverständnis erschüttert<br />
und müssen ihre Sicherheit im Umgang<br />
mit dem eigenen Körper ebenso<br />
wie im Umgang mit anderen<br />
Menschen zurückgewinnen. Daneben<br />
können auch die Therapien<br />
gegen Krebs selbst das Verlangen<br />
nach Sexualität unmittelbar beeinflussen.<br />
So führt beispielsweise<br />
eine Chemotherapie, insbesondere<br />
eine Hochdosischemotherapie, regelmäßig<br />
zu Einschränkungen des<br />
sexuellen Erlebens und Verlangens<br />
– beispielsweise wegen eines<br />
starken Abfalls des Testosteronspiegels<br />
im Blut. Auch Fatigue, eine<br />
häufige Folge von Krebserkrankungen<br />
und ihren Therapien, kann<br />
die sexuelle Lust mindern. Sie geht<br />
mit anhaltender Erschöpfung, Müdigkeit<br />
und Antriebslosigkeit einher<br />
und kann auch durch angemessene<br />
Ruhepausen und Schlaf kaum<br />
gemindert werden. Schließlich sind<br />
Krebs und dessen Therapie für die<br />
Betroffenen und ihre Angehörigen<br />
auch eine Zeit großer emotionaler<br />
Belastung, die zu psychischen <strong>St</strong>örungen<br />
führen kann.<br />
Doch nicht nur der Krebskranke<br />
selbst, sondern auch der Partner<br />
kann durch den Krebs und seine<br />
Folgen in Hinblick auf Sexualität<br />
verunsichert sein. Er stellt sich die<br />
Frage, wie weit der Erkrankte geschont<br />
werden sollte. Er fragt sich,<br />
ob ihm bestimmte Berührungen<br />
Schmerzen bereiten oder ihn gar<br />
verletzen könnten oder ob er überhaupt<br />
berührt werden möchte. So<br />
mancher traut sich dann aus Rücksichtnahme<br />
oder Scham nicht, die<br />
entscheidenden Fragen offen zu<br />
stellen. Eine beeinträchtigte Sexualität<br />
kann für die Partnerschaft<br />
schnell zur Belastungsprobe werden.<br />
Die Probleme zu verschweigen<br />
sei es aus Scham oder aus Angst<br />
verstärkt oft den gegenseitigen<br />
Rückzug. Oft kann schon ein Gespräch,<br />
in dem beide Seiten ihre<br />
Ängste und Sorgen vor dem Krebs<br />
Sexualität ist nicht allein auf den Geschlechtsverkehr beschränkt.<br />
Ein Umdenken in der körperlichen Liebe aufgrund einer ernsthaften<br />
Erkrankung bedeutet auch eine Chance, sich neu kennenzulernen<br />
und andere Ebenen von Körperlichkeit zu finden.<br />
Kuscheln kann bei einer Krebserkrankung vorrangiger werden als Sex.<br />
Eine vorsichtige, zarte Umarmung oder Händchenhalten gibt dem<br />
oder der Betroffenen das Gefühl von Nähe, Schutz und Geborgenheit.<br />
Dieses Gefühl ist für den Heilungsprozess enorm wichtig. Fantasie,<br />
Neugier, Vertrauen und die Freude daran, Neues zu entdecken und<br />
auszuprobieren ermöglichen es, auch mit körperlichen Erkrankungen<br />
und Veränderungen ein erfülltes Sexualleben zu führen.<br />
Zärtlichkeit trotz schwerer Krankheit<br />
KuSCHELN<br />
Gesundheit<br />
und seinen Auswirkungen, aber<br />
auch ihre gegenseitige Wertschätzung<br />
zum Ausdruck bringen, die<br />
Partner einander wieder näher<br />
bringen. Ein wertvoller Ratgeber<br />
in dieser Situation kann dabei der<br />
Arzt sein und Ratschläge für den<br />
Umgang mit der Problematik oder<br />
für weiterführende Hilfsangebote<br />
wie eine Paarberatung geben. Patienten<br />
mit Krebs sollten sich deshalb<br />
nicht scheuen, im Gespräch<br />
mit ihrem Arzt Schwierigkeiten in<br />
puncto Sexualität zu thematisieren<br />
und ihn um Unterstützung zu<br />
bitten.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
37
38<br />
Panorama<br />
Was beeindruckt uns Menschen<br />
mehr als der Anblick<br />
eines neugeborenen<br />
Kindes, das in seinem warmen<br />
Bettchen oder in den schützenden<br />
Armen seiner Mutter liegt und uns<br />
mit seinen kleinen Augen und seinem<br />
lieblichen Gesicht anstrahlt?<br />
Wer einen solchen Blick einfängt<br />
und mit Herz und Verstand erwidert,<br />
der weiß, welches Wunder<br />
sich da ereignet hat. Ein hilfloses<br />
Kind mit seinen vielen Geheimnissen,<br />
eingetreten in eine heillose<br />
und komplizierte Welt, aber auch<br />
mit seinem wunderbaren menschlichen<br />
Wesen und seinen ungeahnten<br />
Eigenschaften, um von nun<br />
an diese Welt mitzugestalten.<br />
Die schönste Botschaft<br />
In der Heiligen Nacht stehen wir<br />
alle vor einem solchen Wunder. Wir<br />
blicken in dem Kind von Bethlehem<br />
auf Gottes größtes Wunder. Wir<br />
blicken auf Jesus Christus, den er<br />
dieser Welt geschenkt hat, um sich<br />
uns Menschen endgültig zu offenb<br />
ren. Wir schauen in diesem Kind in<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
Gottes größtes Wunder<br />
Die Geburt Jesu Christi für uns heute<br />
dem ärmlichen <strong>St</strong>all Gott selber in<br />
die Augen und können mit unserem<br />
Herzen sowie unserem begrenzten<br />
menschlichen Verstand dieses unbeschreibliche<br />
Wunder des unendlich<br />
großen Gottes erkennen und<br />
uns nur staunend davor verneigen<br />
und verweilen. Die Botschaft der<br />
Heiligen Nacht ist die schönste<br />
Botschaft, die Menschen jemals gehört<br />
haben. Es gibt keine schönere<br />
Nachricht als dieses wunderbare<br />
Weihnachtsgeschehen von Betlehem,<br />
das Gottes alleinige Handschrift<br />
trägt.<br />
Wer die Botschaft von Weihnachten<br />
hört, der wird in ihren Bann<br />
gezogen; das heißt, wer diese wunderbare<br />
und großartige Nachricht<br />
hört, dass Gott ein Mensch geworden<br />
ist, um sich mit uns Menschen<br />
auf die gleiche <strong>St</strong>ufe zu stellen und<br />
das Leben mit all seinen Facetten<br />
mit uns zu teilen, der ist Gott auf<br />
die Spur gekommen. Von dieser<br />
Faszination kommt der Mensch nie<br />
und nimmer mehr los!<br />
Wer die Weihnachtsbotschaft verstanden<br />
hat, den nimmt sein Glau-<br />
be mit, und mit ihm geschieht ein<br />
wunderbarer Tausch, indem sich<br />
der Mensch seiner Einzigartigkeit,<br />
seiner Großartigkeit und seiner<br />
Würde bewusst wird, die ihm von<br />
Gott geschenkt ist. Im Geschehen<br />
der Weihnacht entdecken wir unser<br />
eigentliches und unser wahres<br />
Menschsein, zu dem wir berufen<br />
sind. Wir sind mit unserem gesamten<br />
menschlichen Leben in Gottes<br />
wunderbares Wirken und in sein<br />
göttliches Leben hineingenommen.<br />
Das Wunder, das Gott in der<br />
Geburt seines Sohnes einmalig gewirkt<br />
hat, setzt er an und in jedem<br />
einzelnen von uns fort.<br />
Die Liebe Gottes zu uns<br />
In der Geburt Jesu Christi hat Gott<br />
keinen Wunderknaben erschaffen,<br />
der von nun an über die Erde<br />
wanden soll, um solche Wunder<br />
zu vollbringen, die die Menschen<br />
wollen oder für ihr Eigeninteresse<br />
einfordern. Nein! Die Geburt Jesu<br />
Christi kann durch nichts übertroffen<br />
oder getoppt werden, und<br />
kein historisches Ereignis kommt
diesem gleich, weil Gott den Menschen<br />
seine Liebe erklären und zeigen<br />
will. Jesus Christus, der Erlöser<br />
und Heiland der Menschen, ist<br />
Gottes größtes Wunder, das seinen<br />
einzigen Grund in der Liebe zu uns<br />
hat. Und genau das wird er selber<br />
in seinem Leben und Wirken fortführen,<br />
indem er an den Menschen<br />
und für die Menschen seine Wunder<br />
vollbringt. Er gibt nämlich den<br />
verletzten und beschädigten, den<br />
kranken und ausgestoßenen, den<br />
leidenden und müde gewordenen<br />
Menschen ihr Heil und ihre Würde<br />
zurück. Er gibt ihnen wieder das<br />
Ansehen, das ihnen eigen ist und<br />
ihrem wahren Menschsein entspricht.<br />
Im Geheimnis der Weihnacht<br />
setzt Gott sein Liebeswerk<br />
an den Menschen auf eine so großartige<br />
Weise fort, dass der Mensch<br />
jetzt endgültig weiß, worum und<br />
wozu er lebt. Im Wunder von Weihnachten<br />
gründet die Liebe Gottes,<br />
die viele andere Gesichter und<br />
Namen mit sich bringt, nämlich<br />
seine Fürsorge um uns, sein Friede<br />
und seine Freude, seine Güte<br />
und Menschenfreundlichkeit, seine<br />
Wahrheit und Gerechtigkeit, sein<br />
Heil und seine Erlösung.<br />
Die Botschaft und das Wunder von<br />
Weihnachten dürfen wir Christen<br />
niemals verstummen lassen, denn<br />
sonst sind wir heillos, sind wir uns<br />
selber überlassen und ausgeliefert,<br />
sonst sind wir verloren. Diese<br />
wunderbare Botschaft ist uns geschenkt,<br />
weil sie für unser Leben<br />
wichtig ist; ja sie ist für diese Welt<br />
und für die gesamte Menschheit<br />
lebenswichtig. Denn ohne die Geburt<br />
von Jesu Christi und seine uneingeschränkte<br />
Identifikation mit<br />
uns Menschen können wir nicht<br />
leben. Tragen wir sie in unserem<br />
Herzen, ja tragen wir sie hinaus<br />
und erzählen wir allen Menschen,<br />
die sie hören und an unserem Leben<br />
ablesen wollen, dass uns eine<br />
große Freude zuteil wurde, dass<br />
der Retter geboren und Gott mit<br />
uns ist.<br />
Mehr Recht als alle Finsternis<br />
Der große deutsche Theologe Karl<br />
Rahmer hat mit seinen Worten das<br />
Panorama 39<br />
Weihnachtswunder so beschrieben:<br />
Ich bin Deine Freude; fürchte Dich<br />
also nicht, froh zu sein. Ich bin in<br />
deiner Not, denn ich habe sie selbst<br />
erlitten. Ich bin in deinem Tod,<br />
denn heute, als ich geboren wurde,<br />
begann ich mit dir zu sterben. Ich<br />
gehe nicht mehr weg von dir: Was<br />
immer dir geschieht, durch welches<br />
Dunkel dein Weg dich auch führen<br />
mag, glaube, dass ich da bin. Glaube,<br />
dass meine Liebe unbesiegbar<br />
ist. Dann ist auch für dich Weihnacht.<br />
Dann ist auch deine Nacht<br />
eine Heilige Nacht. Dann zünde getrost<br />
die Kerzen an, sie haben mehr<br />
Recht als alle Finsternis.<br />
Eine schönere Nachricht und ein<br />
größeres Wunder gibt es wirklich<br />
nicht. In diesem Sinne wünsche ich<br />
Ihnen allen eine erfüllende, friedvolle<br />
und gnadenreiche Weihnacht.<br />
Wolfgang Winkelmann, Pfarrer<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12
40<br />
Intern<br />
News<br />
+++ Armband für mehr Sicherheit<br />
„Die Wahrnehmung für die Sicher-<br />
heit der Patienten und Bewohner<br />
ist in den letzten Jahren deutlich<br />
gestiegen. Neben der Einführung<br />
von Patientenarmbändern haben<br />
wir weitere Instrumente und<br />
Maßnahmen umgesetzt, um die<br />
Sicherheit zu erhöhen“, so Karl-<br />
Hermann Menn, verantwortlich<br />
für das Risikomanagement des<br />
Unternehmens. Beispiele sind<br />
die OP-Sicherheitscheckliste, der<br />
jährlich stattfindende Aktionstag<br />
Patientensicherheit und die Mortalitäts-<br />
und Morbiditätskonferenz.<br />
Das Zwischenfall-Meldesystem<br />
(CIRS) im Intranet bietet den Mitarbeiter<br />
aus allen Einrichtungen des<br />
Unternehmens die Möglichkeit,<br />
anonym über Zwischenfälle zu<br />
berichten, bei denen es beinahe zu<br />
einem Schaden für den Patienten<br />
oder Bewohner gekommen ist.<br />
Die Meldungen werden nochmals<br />
auf Anonymität überprüft und<br />
durch das CIRS-Auswertungsteam<br />
analysiert und Maßnahmen<br />
abgeleitet.<br />
+++ Evakuierungsübung<br />
Im November fand eine <strong>St</strong>absübung<br />
der <strong>Krankenhaus</strong>einsatzleitung<br />
statt. In einem fiktiven<br />
Szenario wurde auf dem Gelände<br />
der ehemaligen Albertus-Magnus-<br />
Schule eine Bombe gefunden.<br />
Die alarmierte Feuerwehr ver-<br />
fügte daraufhin die vollständige<br />
Evakuierung des <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong>es<br />
<strong>Siegen</strong>.<br />
Die Übung zeigte, dass die vom<br />
<strong>Krankenhaus</strong> am Kampen entwickelten<br />
Abläufe reibungslos mit<br />
denen der Feuerwehr harmonieren.<br />
Wie wichtig Übungen dieser Art<br />
sind zeigte dann kurze Zeit später<br />
ein Brand in einem anderen<br />
<strong>Siegen</strong>er Klinikum.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
Neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
name Tätigkeit<br />
Sarges, Anne OTA-Azubi<br />
Ucakli, Aylin OTA-Azubi<br />
Daub, Lena OTA-Azubi<br />
Schweisfurth, Anke Med. Fachangestellte, QM<br />
Wied, Nina MA Patientenservice<br />
Schneider, Walter Hausmeister<br />
Lindner, Yvonne MA Verwaltung/Fibu<br />
Achmed, Ali Azubi zum Koch<br />
Djemajlji, Aaron Azubi zum Koch<br />
Zok, Christina Krankenschwester Zentral-OP<br />
Faust, Sven Michel Hausw. Hilfskraft<br />
Garcia Pioto, Yasmanis Hausw. Hilfskraft<br />
Daub, Jennifer Azubi zur Hauswirtschafterin<br />
Demirel-Darwich, Serpil Assistenzärztin Gynäkologie<br />
Halbe, Christopher Azubi Verwaltung Bürokaufmann<br />
Söhler, Lydia Azubi Verwaltung Bürokauffrau<br />
Gipperich, Janine Azubi Med. Fach-Angestellte<br />
Kutscher, Anastasia Azubi Med. Fach-Angestellte<br />
Büdenbender, Anna-Lena Azubi Med. Fach-Angestellte<br />
Roncea, Alexandru Assistenzarzt Med. Klinik II<br />
Ciobanu, Nicolae-Petrica Assistenzarzt Med. Klinik II<br />
Dr. Janusch, Matthias Oberarzt Med. Klinik II<br />
Shurbaji, Sliman Assistenzarzt Chirurgie<br />
Dr. Sickelmann, Claudia Fachärztin Chirurgie MVZ Kreuztal<br />
Bercu, Ionela Assistenzärztin Med. Klinik I<br />
Dr. Duagi, Varol Assistenzarzt Med. Klinik II<br />
Leicht, <strong>St</strong>ephanie Med. Fachangestellte in der ZNA<br />
Dicker, Jens Azubi MTRA<br />
Jankowski, Agnieszka Azubi MTRA<br />
Jung, Marion Schreibkraft Orthopädie<br />
Baumhof, <strong>St</strong>ephanie Schreibkraft Orthopädie<br />
Wittwer, Annika Aushilfe Radiologie<br />
Rinke, Sina MTRA Radiologie<br />
Walke, Ute Arzthelferin Orthopädie<br />
Krause, Deborah Ges.- & Krankenfplegerin A0<br />
Lauber, Juliane Prakt. im Anerkennungsjahr<br />
Schmick, Anke Med. Fachangestellte<br />
Heimann, Kristin Ges.- & Krankenfplegerin D2<br />
Heide, Heike Kinderpflegerin „Flohzirkus“<br />
Drews, Anna-Lena Ges.- & Krankenpflegerin<br />
Richter, Wibke Ges.- & Krankenpflegerin A2<br />
Bätzel, Gesine Arzthelferin Radio-Onkologie<br />
Kremer, Ludmilla Kinderpflegerin „Flohzirkus“<br />
Gail, Sabrina Ges.- & Krankenpflegeassistentin<br />
Aschhoff, Miriam Pflegefachkraft, HSK<br />
Ates, Sebahat Pflegefachkraft/Alltagsbegl., MHW<br />
Becker, Kristina Pflegehilfskraft, HSR<br />
Förster, Nina BUFDI MHW<br />
Grunert, Claudia Azubi Pflege, HSK<br />
Hartmann, Jennifer Pflegefachkraft, MHW<br />
Heupel, Andreas Azubi Pflege, MHW<br />
Hof, Jennifer Pflegehilfskraft, HMT<br />
Jakaviciene, Asta Pflegehilfskrfat, HMT<br />
Kahlert, Alisa BUFDI HSK
Klein, Marie Charline Azubi Pflege, HMT<br />
Lurtz, Sarah BUFDI, MHW<br />
Mrotzek, Jens Pflegefachkraft, HSR<br />
Otterbach, Julia Azubi Pflege HSK<br />
Polnik, Svenja Azubi Pflege MHW<br />
Reimann, Jennifer Pflegehilfskraft, HSE<br />
Rübsamen, Jana Azubi Pflege HMT<br />
Schneider, Alina FSJ-Prakt. MHW<br />
Schreiber, Angelina Azubi Pflege HSR<br />
Schreiber, Madeleine Azubi Pflege HSR<br />
Schütze, Katharina Azubi Pflege HMT<br />
Seiwert, Lisa BUFDI MHW<br />
<strong>St</strong>auf, Michael Pflegehilfskraft MHW<br />
<strong>St</strong>einberg, Christian BUFDI HMT<br />
Tögel, Ilka Pflegehilfskraft HSE<br />
Tulodziecka, Ada O-Praktikantin, HMT<br />
Uebach, Karin Pflegefachkraft, HMT<br />
Weyand, Julia Azubi Pflege HSE<br />
Winkelbach, Katarina FSJ-Prakt. MHW<br />
Zimmer, Nadja Azubi Pflege HSE<br />
Zorko, Christina Pflegehilfskraft HMT<br />
Müller, Sarah O-Praktikantin, HSR<br />
Wardega, Eva Pflegehilfskraft, HSE<br />
Frodl, Saskia Pflegehilfskraft, HSE<br />
Krämer, Frederike Pflegehilfskraft, HSE<br />
Forer, Swetlana Pflegefachkraft, HSE<br />
Kölsch, Sandra Hausw. Mitarb. HSK<br />
Zimmermann, Matthias Ges.-& Krankenpfleger A0<br />
Geburten<br />
Mutter/Vater Datum name des Kindes<br />
Buhl, Martina 17.09.2012 Timon Falco<br />
Schmidt, Sandra 14.08.2012 Lisa Franziska<br />
Willeke, Anne Kathrin 05.09.2012 Leonie<br />
Kurz, Ruben Benjamin 05.10.2012 Nathanael Elian<br />
Tillmann, Andreas 12.09.2012 Hannes Maximilian<br />
Orthen, Heike 30.09.2012 Emma<br />
Klinner, Anna 28.10.2012 Leana<br />
Heiraten<br />
name Tätig als name neu<br />
Carolin Höese Krankenschwester Klein<br />
Zentrale ZNA<br />
Kölsch, <strong>St</strong>efanie Gesundh.- u. Krankenpfl. A4 Krause<br />
Henne, Andrea Hebamme, KRS Henne<br />
Anlauf, Thorsten Assistenzarzt Orthopädie<br />
Winkel, Christiane <strong>St</strong>ationsassistentin A4 Frischemeier<br />
Todzy, Bianca MFA, MVZ Kreuztal Todzy<br />
Sölen, Hüseyin Teamleiter Patientenaufnahme<br />
Link, Mareike Azubi Altenpflegerin Bayer<br />
News<br />
Intern<br />
+++ Palette der Möglichkeiten<br />
Seit Oktober stellt die <strong>Siegen</strong>er<br />
Künstlerin Barbara Varnholt eine<br />
gößere Anzahl ihrer Arbeiten im<br />
GSS Therapiezentrum aus. Ihre<br />
Bilder in Acryl überraschen durch<br />
Vielfalt, durch die Kunst, Kreativität<br />
in vielerlei Spielarten auszudrücken.<br />
Sanfte Farben, heimelige<br />
<strong>St</strong>immungen, romantische <strong>St</strong>immungen.<br />
Fließend gelingt der Über-<br />
gang vom Gegenständlichen zum<br />
Abstrakten, von einer weichen<br />
Kontur zur dynamischen Linie,<br />
vom Realen zum Erdachten.<br />
„Das ist meine Malart, meine<br />
Bilderwelt“, sagt Barbara Varnholt.<br />
„Ich benutze die ganze Palette der<br />
Möglichkeiten, um bei meinen<br />
Bildern zum gewünschten Erfolg<br />
zu kommen. Sei es <strong>St</strong>rukturpaste,<br />
Bauschaum, Papier und Blattsilber<br />
für die Collagebilder, aber auch<br />
die feine Linie, Texte und Papiere<br />
werden in meinen Arbeiten ‚eingebaut‘.“<br />
Die Künstlerin möchte<br />
Gefühle offenbaren, Emmotionen<br />
freilegen, Erlebtes, Erträumtes<br />
und Erdachtes widerspiegeln.<br />
Meine Bilder sollen Freude machen<br />
und die Menschen positiv stimmen.<br />
Barbara Varnholt unterrichtet als<br />
Dozentin an der Volkshochschule<br />
<strong>Siegen</strong> und arbeitet und gibt Malkurse<br />
in ihrem Atelier in Weidenau.<br />
Ihre Arbeiten sind bis Ende Februar<br />
im GSS Therapiezentrum in<br />
der Friedrichstraße zu sehen.<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12 67/12<br />
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<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12