MARIEN konkret - St. Marien-Krankenhaus Siegen
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26<br />
Gesundheit<br />
Rechtzeitig handeln<br />
Diabetes-Experten klären auf<br />
Deutschland ist europäischer<br />
Spitzenreiter bei Diabetes-<br />
Erkrankungen, dennoch<br />
glauben die meisten Deutschen, die<br />
Zuckerkrankheit gehe sie nichts an.<br />
Ein fataler Irrtum: Etwa drei Millionen<br />
Menschen leiden hierzulande<br />
an Diabetes und wissen es nicht.<br />
Warnsignale nicht erkannt<br />
Die „Zuckerkrankheit“ kündigt sich<br />
durch Vorboten wie Abgeschlagenheit<br />
an, doch erkennen viele Be-<br />
<strong>Marien</strong> <strong>konkret</strong> 68/12<br />
NIE WIEDER SüSSIGKEITEN ?<br />
troffene die Warnsignale nicht. Sie<br />
werten die Symptome meist als allgemeines<br />
Unwohlsein und beachtet<br />
sie nicht weiter.<br />
„Wer die ersten Anzeichen für<br />
Diabetes aber ernst nimmt und<br />
rechtzeitig mit gesunder Ernährung<br />
und ausreichend Sport gegensteuert,<br />
kann eine Therapie<br />
mit Medikamenten zumindest als<br />
Typ-2-Diabetiker hinauszögern<br />
und den Therapieverlauf positiv<br />
beeinflussen“, erklärt Oberarzt Dr.<br />
med. Philipp Kneppe, Oberarzt der<br />
„Wer Zucker hat, darf keine Süßigkeiten essen“, so der Volksmund.<br />
Das stimmt nicht. Für Diabetiker gilt, was auch für gesunde Menschen<br />
gilt: Wenn nicht mehr als zehn Prozent der täglichen Kalorienaufnahme<br />
Zucker sind, ist das in Ordnung. Das entspricht circa 30 bis 50 Gramm<br />
pro Tag. Natürlich gilt – ob Diabetiker oder nicht –, dass Zucker<br />
Bestandteil fast aller Nahrungsmittel ist – auch von Obst. Außerdem<br />
enthalten viele Lebensmittel wie Ketchup oder Fertigmüslis, die nicht<br />
auf den ersten Blick „Süßigkeiten“ sind, große Mengen Zucker.<br />
Medizinischen Klinik I im <strong>St</strong>. <strong>Marien</strong>-<strong>Krankenhaus</strong><br />
<strong>Siegen</strong>, gegenüber<br />
der <strong>MARIEN</strong> <strong>konkret</strong>.<br />
Autoimmunreaktion zerstört<br />
insulinproduzierende Zellen<br />
Typ-1-Diabetes, früher auch als jugendlicher<br />
oder juveniler Diabetes<br />
bezeichnet, ist eine Autoimmunerkrankung.<br />
Bestimmte weiße Blutkörperchen,<br />
die T-Lymphozyten,<br />
richten sich speziell gegen die insulinproduzierenden<br />
Beta-Zellen in<br />
der Bauchspeicheldrüse. Sie sehen<br />
diese als fremd an und bekämpfen<br />
sie. Der Körper braucht das Insulin<br />
jedoch dringend, um den Zucker in<br />
die Zellen aufnehmen zu können.<br />
Mangelt es an Insulin, bleiben die<br />
Zuckermoleküle aus der Zelle ausgesperrt<br />
und reichern sich deshalb<br />
im Blut an. Fatal: Der Körper<br />
bemerkt den Insulinmangel erst,<br />
wenn die meistern der Insulin produzierenden<br />
Beta-Zellen zerstört