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Download Gesamtausgabe - Gäubote

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Deckenpfronner Z E I T U N G<br />

Die Familie<br />

ist die beste<br />

Motivation<br />

Deckenpfronn: Bei der<br />

Jugendfeuerwehr steht der<br />

Teamgeist im Vordergrund –<br />

Sieg beim Kreispokal<br />

Stolz zeigt Andreas Lohrer den Wanderpokal<br />

mit den angehefteten Plaketten.<br />

„Zehn Jahre ist es her, dass<br />

wir zum letzten Mal gewonnen haben“,<br />

sagt der Leiter der Deckenpfronner Jugendfeuerwehr.<br />

Zwar muss auch er zugeben,<br />

dass der kreisweite Wettkampf<br />

zwischen den Jugendfeuerwehren mit<br />

Disziplinen wie Holzstapeln und Buchstabenzählen<br />

nicht sehr „feuerwehrspezifisch“<br />

war, aber der Sieg ist für die<br />

Feuerwehr der kleinsten eigenständigen<br />

Gemeinde im Kreis dennoch ein beachtlicher<br />

Erfolg. Ein ebenso großer Erfolg<br />

sind die immerhin sechs Jugendlichen,<br />

die im vergangenen Jahr volljährig wurden<br />

und von der Jugendfeuerwehr zu<br />

den Aktiven gewechselt sind – auch<br />

wenn sie von ihren ehemaligen Kollegen<br />

schon schmerzlich vermisst werden, vor<br />

allem beim kreisweiten Fußballturnier.<br />

„Letztes Jahr wurden wird noch Zweiter<br />

mit den ganzen Älteren, dieses Jahr waren<br />

wir dann nicht so gut“, sagte der 13jährige<br />

Luca Weber.<br />

Mittwoch, 7. November 2012<br />

„Weißenberg muss neu entdeckt werden“<br />

Deckenpfronn: Soll die Partnerschaft mit den Sachsen neu belebt werden?<br />

⊳ Ernst Auer (67), Rentner: „Ich war<br />

noch nie in Weißenberg und bin in<br />

⊳ Stefanie Aichele (28), in Elternzeit:<br />

„Ichweißeinbisschenwas<br />

⊳<br />

Fragen der Partnerschaft nicht be-<br />

über die Partnerschaft, weil ich im<br />

wandert. Grundsätzlich finde ich<br />

HHC Akkordeon gespielt habe.<br />

es gut, dass Deckenpfronn nach<br />

Der Verein hat sich in der Partner-<br />

der Wende Weißenberg geholfen<br />

schaft engagiert. Damals gab es<br />

hat. Jetzt ist der Ort sicher eigen-<br />

auch Reisen nach Weißenberg, ich<br />

ständig und in der Lage, alle An-<br />

bin aber noch nie dort gewesen.<br />

gelegenheiten selbst zu regeln.<br />

Grundsätzlich finde ich eine Part-<br />

Man muss sich fragen, welchen<br />

nerschaft interessant. Die Vereine<br />

Sinn die Partnerschaft in Zukunft<br />

sollten sich gegenseitig besuchen<br />

haben kann. Partnerschaften brin-<br />

und sich überlegen, was sie miteigen<br />

einem Ort schon etwas, aber es<br />

nander machen können. Weißen-<br />

muss Ziele geben oder neue Theberg<br />

muss wieder neu entdeckt<br />

men.“<br />

werden. Es geht vielen so, dass sie<br />

zu wenig über den Ort wissen.“<br />

Verena Bochtler ( 23), Studentin: �<br />

„Von einer Partnerschaft Decken-<br />

Susanne Ludwig (68), Rentnerin: �<br />

„Deckenpfronn sollte die Partner-<br />

Lena Breitling (27), Bürokauffrau: �<br />

„Ich lebe seit drei Jahren in Depfronns<br />

mit Weißenberg habe ich<br />

schaft mit Weißenberg auf jeden<br />

ckenpfronn und habe von der<br />

noch gehört. Das wird wohl zu wenig<br />

Fall weiter pflegen. Es gab früher<br />

Partnerschaft auch schon gehört,<br />

kommuniziert. Gibt es im Ort Schil-<br />

Reisen dorthin. Ich konnte da lei-<br />

selbst aber noch nicht mitgemacht.<br />

der, die darauf hinweisen? Ich finde,<br />

der nicht mit, und auch jetzt bin<br />

Es tut jedem Ort gut, mal über sei-<br />

eine Partnerschaft sollte man nicht<br />

ich nicht unabhängig, weil ich hier<br />

ne Grenzen hinauszusehen. Mein<br />

einschlafen lassen. Vielleicht gibt es<br />

meine Aufgaben habe. Ich würde<br />

Mann war schon mit der Feuer-<br />

heute neue Themen, wenn es nicht<br />

aber jemanden aufnehmen, wenn<br />

wehr dort. Ich wäre auch mitge-<br />

mehr darum geht, die Folgen der<br />

eine Gruppe aus Weißenberg käfahren,<br />

bin aber wegen unserer<br />

DDR-Zeit zu überwinden. Für mich<br />

me. Es ist gut, sich dafür zu inter-<br />

Kinder zu Hause geblieben. De-<br />

wären Seminare interessant. Man<br />

essieren, wie das Leben da ausckenpfronn<br />

sollte die Partner-<br />

könnte sich mit der Geschichte oder<br />

sieht. Wenn es bei uns Veranstalschaft<br />

nicht einschlafen lassen,<br />

dem Ost-West-Denken beschäftigen.<br />

tungen gäbe mit Leuten von dort,<br />

sondern mit den Weißenbergern<br />

Nur gemeinsam zu feiern oder mal<br />

dann würde ich es einrichten, dass<br />

überlegen, welche Themen in Zu-<br />

eine Hocketse, ist zu wenig.“<br />

ich hingehen kann.“<br />

kunft wichtig sein könnten.“<br />

Die Herrenberger Zeitung<br />

Die Jugendfeuerwehr Deckenpfronn traf sich zu ihrer „langen Nacht“ mit Übernachtung im Gerätehaus GB-Foto: Bäuerle<br />

Wenn die Deckenpfronner Jugendfeuerwehr<br />

gerade nicht an einem Wettbewerb<br />

teilnimmt, treffen sich die neun<br />

Jungs jeden zweiten Freitag im Feuerwehrhaus.<br />

Bei gemeinsamen Übungen,<br />

aber auch beim Putzen der Fahrzeuge<br />

steht immer der Teamgeist im Vordergrund.<br />

„Das Beisammensein und einfach<br />

der Zusammenhalt,<br />

das macht mir Spaß,<br />

deswegen bin ich in<br />

der Feuerwehr“, erklärt<br />

der 14-jährige<br />

Tobias Lehrer.<br />

Dabei ist die Jugendfeuerwehr<br />

für<br />

viele auch schon im<br />

jungen Alter eine<br />

zeitliche Frage. Yannik<br />

Strunk (16) hat<br />

Das<br />

Beisammensein und<br />

der Zusammenhalt<br />

machen mir Spaß<br />

Tobias Lehrer<br />

gerade eine Ausbildung zum Bäcker begonnen:<br />

„Ich muss auch oft samstags arbeiten,<br />

dann fallen die Sondertermine<br />

mit der Feuerwehr am Wochenende für<br />

mich flach.“ Für seine Kollegen konkur-<br />

riert die Jugendfeuerwehr auch noch mit<br />

anderen Hobbys wie Fußball oder dem<br />

Posaunenchor.<br />

Deshalb ist es in einer kleinen Gemeinde<br />

wie Deckenpfronn umso wichtiger,<br />

gute Werbung für die Jugendfeuerwehr<br />

zu machen. „Bei einer Infotour haben<br />

wir vor kurzem mehrere Stationen in<br />

Deckenpfronn, wo typischerweise<br />

viele<br />

Junge anzutreffen<br />

sind, mit dem Feuerwehrautoangefahren“,<br />

erzählt Andreas<br />

Lohrer. „Wir haben<br />

mit vielen Interessierten<br />

gesprochen, auch<br />

viele Eltern, und am<br />

Ende kamen immerhin<br />

zwei Neue dazu.“<br />

Aber auch mit einem Tag der offenen<br />

Tür, mit einem Sommerferienprogramm<br />

oder mit Schauübungen wollen sie die<br />

Deckenpfronner für die Feuerwehr motivieren.<br />

„Denn der Zuwachs läuft nur<br />

schleppend, in den letzten Jahren wurden<br />

es immer weniger Jugendliche“,<br />

weiß der Jugendwart.<br />

Die Familie ist und bleibt aber die beste<br />

Motivation, um der Feuerwehr beizutreten.<br />

Bei Tobias Lehrer waren schon<br />

der Opa und der Vater in der Feuerwehr,<br />

und bei Luca Weber hatten auch die Eltern<br />

großen Einfluss: „Als ich alt genug<br />

war, haben meine Eltern mich gefragt,<br />

ob ich nicht zur Feuerwehr möchte.“<br />

Eine berufliche Zukunft bei der Feuerwehr<br />

können sich die drei Jungs aber<br />

nicht vorstellen. Auch wenn der Aktionstag<br />

„24 Stunden Berufsfeuerwehr“, der<br />

alle zwei Jahre durchgeführt wird, der<br />

Höhepunkt für die Jugendlichen ist. Dabei<br />

spielen sie einen Tag lang das Leben<br />

in der Berufsfeuerwehr nach, mit<br />

Probealarm und großen Übungen. Die<br />

Deckenpfronner haben dabei auch die<br />

Möglichkeit, noch etwas zu trainieren,<br />

damit es nicht wieder zehn Jahre dauert<br />

bis zum nächsten Wettkampfsieg.<br />

MARCEL BUSCH<br />

Zwischen den Partnergemeinden<br />

Deckenpfronn und Weißenberg gab<br />

es zuletzt keine Aktivitäten. Carmen<br />

Rothermel und Gerhard Bäuerle<br />

hörten sich dazu in Deckenpfronn um.<br />

Jens Cierullies (36), Ingenieur: „Das<br />

Thema ist mir völlig unbekannt, obwohl<br />

ich weiß, dass es auf irgendeinem<br />

Schild hier im Ort steht. Ich<br />

kenne die Geschichte dieser Partnerschaft<br />

nicht und weiß deshalb auch<br />

nicht, was uns mit Weißenberg verbindet.<br />

Wenn man gemeinsame Interessen<br />

fände oder etwas anderes Verbindendes,<br />

dann wäre das sicher<br />

spannend. Wenn die Weißenberger<br />

hier einen Besuch machen würden<br />

und es gäbe öffentliche Veranstaltungen,<br />

dann würde ich hingehen und<br />

mich informieren.“


10<br />

Gutschein/Prämienwunsch<br />

Name des Vermittlers:<br />

Straße/Nr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Datum:<br />

Unterschrift des Vermittlers:<br />

Der Werber muss nicht selbst Bezieher unserer Zeitung sein.<br />

Ich habe nebenstehenden Abonnenten geworben. Er war in den letzten 6 Monaten nicht Bezieher<br />

Ihrer Zeitung und wohnt nicht mit mir im gleichen Haushalt.<br />

Name des Bankinstituts, Bankleitzahl Ort<br />

Deckenpfronner ZeitungDie Herrenberger<br />

Mit echter Handarbeit nimmt die Keltenstele Gestalt an<br />

Deckenpfronn: Vier Männer werkeln seit Juni an einem Quader Buntsandstein<br />

„Das sind zwar Laien, aber das macht<br />

es auch authentisch“, erklärt Steinbildhauermeister<br />

Thomas Dittus, während<br />

vier fleißige Deckenpfronner einen<br />

Steinblock bearbeiten. Seit Juni treffen<br />

sich Winfried Kuppler, Jörg Hochgeschwender,<br />

Thomas Dittus, Matthias<br />

Märkle und Max Bschlangaul regelmäßig<br />

am Deckenpfronner Steinhaus, um<br />

aus einem Quader Buntsandstein eine<br />

Keltenstele zu erschaffen.<br />

Von Verena Bayer<br />

„Vorbild ist die Holzgerlinger Stele, die<br />

jetzt das Kernstück der Keltenausstellung<br />

in Stuttgart ist“, sagt Winfried Kuppler.<br />

Nach der Fertigstellung wird die Keltenstele<br />

zusammen mit einer Infotafel an den<br />

Egelsee gebracht, um dort eine plastische<br />

Erinnerung an das Keltengrab zu haben.<br />

Der ehemalige Grabhügel der Kelten am<br />

Egelsee ist nicht mehr sichtbar, eine Erinnerung<br />

daran halten viele jedoch für sinnvoll.<br />

Mit der Stele wird ein gut sichtbares<br />

Denkmal aufgestellt.<br />

Bei jedem Treffen wird eine Stunde der<br />

Stein bearbeitet und kritisch beäugt,<br />

schließlich will man keine groben Fehler<br />

machen. Der Profi auf dem Gebiet, Thomas<br />

Dittus, sieht das Ganze allerdings<br />

nicht so eng, für ihn kommt es vor allem<br />

auf die innere Einstellung zum Projekt an.<br />

„Von der Technik und den Werkzeugen her<br />

ist es ähnlich wie damals. Es muss nicht<br />

100 Prozent perfekt sein“, erklärt der<br />

Steinbildhauermeister. Die Zusammenarbeit<br />

zwischen Dittus und Deckenpfronn<br />

besteht schon seit vielen Jahren bei verschiedenen<br />

Projekten. „Es ist etwas Gutes<br />

und macht auch Spaß“, erklärt Dittus, der<br />

das Projekt in seiner Freizeit betreut.<br />

Wenn die Stele fertiggestellt ist, wird sie<br />

an den Egelsee versetzt, wo am 14. November<br />

die Einweihung stattfinden wird. Bis<br />

Zentrales Gebäude soll Angebote bündeln<br />

Deckenpfronn: Dorfgemeinschaft tüftelt am neuen Therapiehaus und am „Raum der Stille“<br />

Zwei Bauprojekte sind in der Deckenpfronner<br />

Dorfgemeinschaft Tennental<br />

geplant: Ein Therapiehaus soll mehr<br />

und angemessene Räume für die therapeutische<br />

Betreuung der Bewohner<br />

schaffen, und ein „Raum der Stille“ soll<br />

Platz für religiöse oder jahreszeitliche<br />

Feiern bieten.<br />

Von Swantje Gerking<br />

Zum Konzept der Dorfgemeinschaft gehört<br />

ein Produktionsbereich mit integrierter<br />

Förderung. Das heißt zum einen, dass<br />

die Bewohner einen ihrer jeweiligen Behinderung<br />

angepassten Arbeitsplatz bekommen,<br />

an dem sie Tätigkeiten ausüben<br />

können, die ihren Fertigkeiten gerecht<br />

werden. Es ist auch ein sozialer Prozess,<br />

erklärt Holger Wilms, Leiter des Tennentals,<br />

bei dem wichtig ist, dass jeder Mensch<br />

in einen Arbeitsprozess integriert ist; und<br />

wenn es sich einfach darum handelt, in der<br />

Produktionskette einen Apfel weiterzurei-<br />

chen. Integrierte Förderung bedeutet zum<br />

anderen, dass die betreuten Menschen<br />

während der Arbeitszeit zu therapeutischen<br />

Maßnahmen abgeholt werden. Das<br />

kann Krankengymnastik sein, Sprachtherapie<br />

oder einfach nur eine Auszeit, um die<br />

Sinneseindrücke zu reduzieren.<br />

Krankengymnastik in der Gärtnerei<br />

Dieses Konzept soll bestehen bleiben,<br />

aber durch ein zentrales Therapiehaus erleichtert<br />

werden. Denn im Moment befinden<br />

sich die Therapieräume dezentral in<br />

verschiedenen Gebäuden: Die Krankengymnastik<br />

findet in der Gärtnerei statt, die<br />

Sprachtherapie im Konferenzraum, sofern<br />

er frei ist. Bäder und Einreibungen erfolgen<br />

in einem der Wohnhäuser. Einige Therapieformen<br />

wie die Maltherapie finden in<br />

einer großen Holzbaracke statt. „Energetisch<br />

ist sie eine Katastrophe, atmosphärisch<br />

auch. Und sie ist nicht gerade schön“,<br />

findet Wilms. Im neuen Therapiehaus sollen<br />

alle therapeutischen Maßnahmen ihren<br />

Platz finden, zusammen mit der Arztpraxis,<br />

die dann aus dem Gemeinschaftshaus<br />

ausziehen wird.<br />

Sie werben für uns einen neuen Leser,<br />

wir danken es Ihnen mit einer tollen Prämie!<br />

Ich erhalte die Prämie, sobald das erste Bezugsgeld für dieses neue Abonnement eingegangen ist.<br />

Die Prämie ist nur für den Laienwerber bestimmt und darf weder vom Verlag noch vom Werber an<br />

den Geworbenen ausgehändigt werden. Für Eigenbestellungen, Geschenkabos, Werbung von Ehepartnern<br />

oder in wirtschaftlicher Gemeinschaft lebenden Personen sowie für verbilligte Studenten-,<br />

Schüler- und Bundeswehr-Abonnenten kann keine Prämie gewährt werden.<br />

Auftrag<br />

Konto-Nr. Datum, Unterschrift des Kontoinhabers<br />

HRA-Stuttgart 240534<br />

Vom<br />

bestelle ich den „<strong>Gäubote</strong>“ für die Dauer von mindestens 12 Monaten zum Bezugspreis von 5 28.30<br />

monatlich (Postbezug 5 30.50 monatlich). Stand 1. April 2012. Ich oder eine in meinem Haushalt<br />

lebende Person war in den letzten 6 Monaten nicht Abonnent des „<strong>Gäubote</strong>“.<br />

Name des neuen Abonnenten:<br />

Straße/Nr.:<br />

PLZ/Ort:<br />

Telefon:<br />

Datum:<br />

Derzeit werden die Förderflächen für<br />

den Bau optimiert, um den Mix aus Zuschüssen<br />

vom Landkreis mit dem Kommunalverband<br />

für Jugend und Soziales<br />

(KVJS) für den Förderbereich sowie vom<br />

Regierungspräsidium für die Fachschule<br />

möglichst gut zu gestalten. Daneben sollen<br />

auch Zuschüsse von Aktion Mensch in den<br />

Bau fließen. Das Gebäude soll auf dem<br />

großen Platz vor dem Gemeinschaftshaus<br />

entstehen und sich zum Löschteich hin öffnen.<br />

„Der offizielle Arbeitstitel des Projektes<br />

lautet ’Neue Mitte Tennental’, denn es<br />

wird tatsächlich die Mitte neu gestaltet“,<br />

erläutert Holger Wilms. Die Planungen<br />

werden von dem Architekturbüro Hess<br />

und Raab aus Öschelbronn durchgeführt,<br />

das laut Wilms extrem kostensicher arbeitet.<br />

Apropos Kosten: Die Kosten seriös zu<br />

beziffern, sei derzeit nicht möglich, berichtet<br />

der Geschäftsführer. Sicher ist aber:<br />

„Der Eigenanteil ist nicht unerheblich.<br />

Das wird ein ganz wesentliches Spendenprojekt<br />

für das kommende Jahr.“<br />

Ähnlich verhält es sich mit dem zweiten<br />

Bauprojekt der Dorfgemeinschaft. Für den<br />

„Raum der Stille“ werden die Kosten in<br />

etwa 400 000 Euro betragen, die über<br />

Unterschrift des neuen Abonnenten:<br />

Ich habe das Recht, diese Bestellung innerhalb von 14 Tagen nach Bestelldatum (Absendedatum<br />

genügt) schriftlich zu widerrufen bei: „<strong>Gäubote</strong>“, Horber Straße 42, 71083 Herrenberg.<br />

Unterschrift des neuen Abonnenten:<br />

Abbuchung vierteljährlich � halbjährlich � jährlich � (abzüglich 5%<br />

84.90 5 169.80 5 339.60 5 Vorauszahlungsnachlass)<br />

Ich erkläre mich bereit, die Bezugsgebühr von meinem Konto abbuchen zu lassen.<br />

✃<br />

Zeitung<br />

Thomas Dittus (rechts) begleitet die ehrenamtlichen Steinmetze (von links) Winfried Kuppler, Jörg Hochgeschwender,<br />

Maximilian Bschlangaul und Matthias Märkle GB-Foto: Holom<br />

dahin wird am Steinhaus fleißig gemeißelt<br />

und kritisch geprüft, die Senioren aus dem<br />

Nikolausstift stehen manchmal interessiert<br />

an den Fenstern und schauen zu. Auch das<br />

war von Kuppler so gewollt, denn die Bür-<br />

ger sollen teilhaben an der Entstehung der<br />

Stele, sei es nun durch Mitarbeit oder Zusehen.<br />

Betrachtet man den Handwerkertrupp<br />

etwas genauer, so fällt schnell eines auf:<br />

Neben Hochgeschwender und Kuppler von<br />

der Kulturwerkstatt und Steinbildhauermeister<br />

Dittus finden sich auch immer<br />

zwei junge Männer am Steinhaus ein, um<br />

die Arbeiten an der Stele voranzubringen.<br />

Spenden, Leihgemeinschaften oder Ähnliches<br />

zusammenkommen sollen. Es gibt für<br />

diesen Bau weder öffentliche Gelder noch<br />

Überschüsse oder Rücklagen. Auch hier ist<br />

Platzmangel Grund für den Neubau:<br />

Sämtliche Feiern, Konzerte und andere<br />

Veranstaltungen finden derzeit im relativ<br />

kleinen Veranstaltungsraum des Gemeinschaftshauses<br />

statt. Vor ein paar Jahren,<br />

erzählt Holger Wilms, habe an einem<br />

Abend die schwäbische Rockband Grachmusikoff<br />

ein Konzert gegeben, am Morgen<br />

danach war Erntedankfest. Ein organisatorischer<br />

Kraftakt.<br />

Kompromiss zum Standort<br />

Der Neubau wird Raum für Familienfeiern<br />

aller Art schaffen, aber auch für jahreszeitliche<br />

oder religiöse Feierlichkeiten.<br />

Mit dem Deckenpfronner Gemeinderat<br />

wurde ein Kompromiss zum exakten<br />

Standort geschlossen, so dass das Gebäude<br />

mit dem Grundriss eines Omegas nun ganz<br />

im Osten des Tennental-Geländes gegenüber<br />

dem Urnenfeld entstehen kann. Für<br />

beide Bauten hoffen die Dorfbewohner,<br />

dass sie 2013 begonnen werden können.<br />

Mittwoch, 7. November 2012<br />

Matthias Märkle und Max Bschlangaul<br />

sind 18 und 19 Jahre alt. „Durch meine<br />

Mutter kam der Kontakt zustande, die hat<br />

gewusst, dass noch Leute gesucht werden“,<br />

erklärt der 18-jährige Matthias Märkle.<br />

Der Waldorfschüler hat im Rahmen des<br />

Kunstunterrichts schon einmal Stein bearbeitet,<br />

er wusste also, worauf er sich einlässt.<br />

Max Bschlangaul hingegen hatte<br />

noch nie Stein bearbeitet, hat sich jedoch<br />

schnell an die Arbeit gewöhnt und verlor<br />

die Scheu. „Anfangs wusste ich nicht genau,<br />

wie das alles geht, und ich war etwas<br />

zögerlich, nicht dass noch etwas zu Großes<br />

abbricht“, muss Bschlangaul lachend gestehen.<br />

Das Alter spielt keine Rolle<br />

Wenn es etwas schwieriger wird, steht<br />

Dittus mit Rat und Tat zur Seite, die meiste<br />

Arbeit jedoch wird von den vier Deckenpfronnern<br />

erledigt. Selbstständig besprechen<br />

sie, wie weiter vorgegangen wird,<br />

und vergleichen die eigene Stele immer<br />

wieder mit einer Fotografie der Holzgerlinger<br />

Stele. Die Zusammenarbeit macht<br />

dem bunt gemischten Laien-Handwerkerteam<br />

sichtlich Spaß, die großen Altersunterschiede<br />

spielen keine Rolle. „Das soll<br />

alles Bürgerarbeit sein“, erklärt Kuppler,<br />

der zur Mitarbeit aufgerufen und auch<br />

Thomas Dittus als Experten hinzugezogen<br />

hat. Mitverfolgen zu können, wie aus einem<br />

einfachen Steinquader ein Kunstwerk<br />

entsteht, bereitet allen Beteiligten Freude,<br />

ist es doch echte Handarbeit, ohne Maschinen.<br />

Dass der Buntsandstein ein Naturprodukt<br />

ist, fällt nicht nur dem Profi auf, größere<br />

und kleinere Löcher werden immer<br />

wieder sichtbar und machen so die Stele<br />

zu einem einzigartigen Stück.<br />

■ Die Keltenstele und die Erinnerungstafel<br />

werden am Mittwoch, 14. November,<br />

um 16.30 Uhr in der Nähe des Egelsees<br />

enthüllt. Um 19.30 Uhr hält Professor Dr.<br />

Dirk Krausse in der Zehntscheuer einen<br />

Vortrag zum Thema „Die Kelten in Mitteleuropa<br />

– von den Anfängen keltischer Kultur<br />

bis zum Ende“.<br />

www.gaeubote.de<br />

Alle Artikel auch<br />

unter „Mein Gäu“<br />

Alle Artikel dieser „Deckenpfronner Zeitung“<br />

und viele andere Berichte aus der<br />

kleinsten selbstständigen Gemeinde im<br />

Landkreis Böblingen finden Sie auf der<br />

„<strong>Gäubote</strong>“-Homepage im Internet unter<br />

der Adresse www.gaeubote.de – und zwar<br />

unter der<br />

Rubrik<br />

„Mein Gäu“<br />

im Hauptmenü<br />

im<br />

Seitenkopf.<br />

Ferner gibt<br />

es dort – unter<br />

den jeweiligen<br />

Ortsnamen –<br />

weitere Gemeindezeitungen,<br />

die im „<strong>Gäubote</strong>“ erschienen<br />

sind, außerdem Berichte, aktuelle<br />

Themen, historische Überblicke, ortsspezifische<br />

Links sowie unterhaltsame Videoclips,<br />

in denen der Gültsteiner Autor Dr.<br />

Wolfgang Wulz die jeweiligen Ortsnecknamen<br />

erläutert. -gb-<br />

iPod „nano“<br />

8 GB Flash-Laufwerk, 1,54“ Farb-TFT-Display,<br />

FM Radio, Lithium-Ionen-Akku. Inkl. Apple<br />

Earphones. Maße: ca. B 4,1 x H 3,8 x T 0,8 cm<br />

(mit Clip).<br />

Artikel-Nummer:<br />

5333512/grün<br />

5333482/silber<br />

5333490/grafit<br />

5333520/orange<br />

5333539/pink<br />

5333504/blau<br />

Vor Lieferbeginn bitte<br />

einsenden an „<strong>Gäubote</strong>“,Horber Straße 42, 71083 Herrenberg.<br />

Es ist mir bekannt, dass ich innerhalb einer Woche nach Bestelldatum<br />

vom Vertrag zurücktreten kann.


UNSERdeckenpfronnMittwoch,<br />

7. November 2012<br />

In meinem Ort muss man unbedingt<br />

die Zehntscheuer gesehen haben, da<br />

das Gebäude zur Tradition unseres Ortes<br />

gehört und von innen groß und total<br />

schön ist.<br />

Typisch für meinen Ort ist für mich,<br />

dass es so wenige Einkaufsmöglichkeiten<br />

gibt. Mittlerweile muss man die<br />

Schulsachen schon bei der Tankstelle<br />

kaufen.<br />

■ Carolin Trümper<br />

Name: Carolin Trümper, 16 Jahre<br />

Schule/Studium und Berufswunsch: 10. Klasse des Kaufmännischen<br />

Schulzentrums in Böblingen<br />

Hobbys: Fußball, Klarinette spielen, Pfadfinder, Deutsches<br />

Rotes Kreuz<br />

Lieblingsessen: Maultaschen<br />

Lieblingsbuch: „Rückflug zu verschenken“ von Gaby Hauptmann<br />

Lieblingsfilm: 2012<br />

Lieblingsschauspieler: Til Schweiger, Nora Tschirner<br />

Lieblingssportler: Bastian Schweinsteiger<br />

Auf diesem Sportplatz treibe ich gerne<br />

Sport, weil ich es liebe, Fußball zu spielen.<br />

Dabei kann ich mich auspowern<br />

und vom Alltag abschalten.<br />

Hier treffe ich mich gerne mit Freunden:<br />

im Jugendtreff. Dort sind wir weg<br />

von zu Hause, können uns in Ruhe unterhalten<br />

und gemeinsam grillen.<br />

Ich engagiere mich beim Deutschen<br />

Roten Kreuz ehrenamtlich, weil ich<br />

Menschen in der Not helfen will und<br />

Spaß dabei habe, im sozialen Bereich<br />

zu arbeiten.<br />

Klick<br />

drauf<br />

Wie sehen Jugendliche<br />

ihren Heimatort?<br />

Wo halten sie sich am liebsten auf,<br />

wo gefällt es ihnen nicht?<br />

Zusammen mit Julia<br />

Nonnenmacher, Mitarbeiterin<br />

in unserer „Gig“-Jugendredaktion,<br />

haben sich die<br />

Deckenpfronnerinnen Laura Zinser<br />

und Carolin Trümper auf den Weg<br />

mit der Digitalkamera gemacht<br />

und stellen hier in Wort und Bild<br />

ihre Ergebnisse vor.<br />

Reporter<br />

■ Laura Zinser<br />

Name: Laura Zinser, 15 Jahre<br />

Schule/Studium und Berufswunsch: 10. Klasse des<br />

Andreae-Gymnasiums in Herrenberg<br />

Hobbys: Querflöte und Theater spielen, Pfadfinder, Freunde,<br />

Shoppen<br />

Lieblingsessen: Gyros<br />

Lieblingsbuch: „Sei schlau, stell dich dumm“ von Daniela<br />

Katzenberger<br />

Lieblingsfilm: LOL, Türkisch für Anfänger, Twilight<br />

Lieblingsschauspieler: Taylor Lautner, Elyas M’Barek<br />

Lieblingssportler: Manuel Neuer<br />

Hier engagiere ich mich ehrenamtlich: im<br />

Jugendtreff. Ich finde es wichtig, mich für<br />

junge Leute einzusetzen und ihnen einen<br />

Platz zu bieten, an dem sie sich treffen<br />

können. Bei uns gab es diesen Ort früher<br />

nicht.<br />

Mein Lieblingsplatz in<br />

meinem Ort ist das<br />

Bänkle. Von dort aus hat<br />

man einen tollen Blick<br />

über den Ort. Besonders<br />

beim Sonnenuntergang<br />

bietet es eine<br />

tolle Kulisse.<br />

An dieser Stelle fehlt ein Drogeriemarkt,<br />

in dem man schnell etwas einkaufen<br />

kann und der mitten im Ort ist.<br />

Wir haben zwar einen Discounter, bei<br />

dem man Shampoo, Zahnpasta und so<br />

weiter einkaufen kann, aber der ist<br />

außerhalb.<br />

Die Herrenberger Zeitung<br />

In meinem Ort muss man<br />

unbedingt das Rathaus<br />

gesehen haben, denn es<br />

ist nicht nur mitten im<br />

Ort, sondern vereint auch<br />

einen alten und neuen<br />

Baustil. Das gefällt mir.<br />

In unserem Garten halte ich mich gerne mit meiner<br />

Familie auf, weil dort genug Platz für alle ist, man viele<br />

Freunde einladen und ganz entspannt zusammen grillen<br />

kann.


12<br />

Deckenpfronner ZeitungDie Herrenberger<br />

Wenn es im ganzen Haus nach Schlachttag riecht<br />

Man hat gegessen, bis man pappsatt<br />

war!“ Die Bratwurst von damals<br />

gibt es schon lang nicht mehr, aber<br />

Elsbeth Sattler und ihre Tochter Silvia<br />

Baitinger sind immer noch satt an Erinnerungen<br />

an frühere Hausschlachtungen in<br />

Deckenpfronn. Zu diesen Erinnerungen<br />

gehören auch „Metzelsupp ond Kesselfleisch“,<br />

und wenn die beiden Frauen erzählen,<br />

wird die alte Zeit lebendig. „Mein<br />

Großvater war „d’r Wegnerhansjörgle“,<br />

sagt Silvia Baitinger heute noch, wenn die<br />

Älteren im Dorf nach alter Sitte fragen<br />

„Wem ghörsch denn du?“ Im Ausweis<br />

stand Gottlob Sattler, aber in der Heimat<br />

wurde er eben nach seinem Ehne, dem<br />

Wagner, benannt. Andere bekamen so den<br />

sprechenden Hausnamen „Ochsenwirts“<br />

oder „Gartenvetters“. Und wann kommt<br />

die Metzelsupp ins Spiel? Wenn man weiß,<br />

dass der Deckenpfronner als Hausmetzger<br />

durch das Dorf zog! „Es gab wohl kaum<br />

eine Familie, in der seine leckeren Würste<br />

nicht gegessen wurden. Ich erinnere mich,<br />

dass in meinen Kindertagen fast täglich<br />

Leute bei uns in der Küche standen, um<br />

das Metzga zu bestellen“, berichtet Sattlers<br />

Enkelin Silvia. „Eine Türglocke hatten<br />

wir damals noch nicht, die Leute standen<br />

einfach vor der Küchentür und haben angeklopft.<br />

Mein Ehne zog dann morgens mit<br />

seinem Metzgerkorb, frischer Schürze und<br />

diversen Gerätschaften los. Bis Mitte 70<br />

hat er den Leuten hausgmetzget und wurde<br />

bei guter Gesundheit 92 Jahre alt.“<br />

Der Schlachttag war für alle ein besonderer<br />

Tag, der im Morgengrauen begann,<br />

als man die Sau aus dem Stall zerrte. Sil-<br />

Zeitung<br />

Mittwoch, 7. November 2012<br />

Deckenpfronn: Elsbeth Sattler und Silvia Baitinger erinnern sich an „Metzelsupp ond Kesselfleisch“ und an brennende Schweine<br />

Die Schwarte<br />

bekam einen<br />

unvergleichlichen<br />

Geschmack<br />

Silvia Baitinger<br />

via Baitinger kam „zufällig“ erst dazu,<br />

wenn das Tier bereits tot war, aber die Deckenpfronner<br />

Spezialität, das „Brennen“<br />

der Sau, hat sie nie versäumt: „Da wollten<br />

wir Kinder auf jeden Fall dabei sein.“<br />

In den meisten Dörfern brühte man dem<br />

toten Tier in einer Badewanne mit kochendem<br />

Wasser die Borsten ab, in Deckenpfronn<br />

machte man ein Strohfeuer auf<br />

dem Hof oder „draußen in den Gärten“.<br />

Darauf wurden die Borsten abgebrannt.<br />

Mit einem Besen fegte man die Asche ab,<br />

wendete das Schwein und begann von<br />

vorn. Das war – wie das Darmputzen –<br />

Männerarbeit. Dann kam die Sau auf den<br />

Schragen. Das war auch Männerarbeit,<br />

denn so ein Tier wiegt mindestens 120 Kilogramm.<br />

Nun wurde mit Gießkannen die<br />

Asche abgespült. Das war Frauenarbeit.<br />

„Die Schwarte bekam dadurch einen unvergleichlichen<br />

Geschmack – das würden<br />

wir so gern mal wieder essen“, schwärmen<br />

Mutter und Tochter. Silvia Baitinger erinnert<br />

sich an viele Details, an die Stimmung,<br />

das Gewusel, das Gemeinschaftsgefühl.<br />

„Mein Ehne hat die Sau zerlegt, und<br />

im ganzen Haus standen große Schüsseln<br />

mit Fleisch, Knochen und Speckscheiben<br />

und Eimer mit Blut für die Blutwurst und<br />

es roch im ganzen Haus nach Schlachttag.“<br />

Um die Mittagszeit schmauste man das<br />

begehrte Kesselfleisch. „Jeder hatte ein<br />

Holzbrettle, darauf ein kleines Häufle<br />

Salz, in das man die Ripple, Nierle, Keebäckle,<br />

den Speck, die Schwarte und auch<br />

Mit der Nachfrage hapert es noch<br />

Deckenpfronn: Bauwagen-Team des Jugendtreffs zieht Zwischenbilanz<br />

Immer dienstag- und freitagabends<br />

öffnet der Bauwagen bei der Gemeindehalle<br />

Deckenpfronn seine Türen.<br />

Seit rund einem halben Jahr dient er<br />

als Treffpunkt für Jugendliche zwischen<br />

14 und 17 Jahren. Die Besucherresonanz<br />

lässt dem Initiatoren-Team<br />

zufolge bislang jedoch noch etwas zu<br />

wünschen übrig.<br />

Von Nadine Dürr<br />

„Schwätzen, Musik hören und chillen –<br />

hier im Bauwagen können wir uns mit unserer<br />

Clique treffen. Das ist was ganz anderes,<br />

als das zu Hause zu tun“, meint Valentin<br />

Huttenberger, der mit seinen Pfadfinder-Freunden<br />

den eigenen Jugend-Treff<br />

in Deckenpfronn initiierte. Auch Martin<br />

Dongus schätzt den selbst gestalteten<br />

Rückzugsort unter den Birnbäumen: „Uns<br />

gefällt unser Bauwagen. So was hat nicht<br />

jeder.“ Im Sommer kann man gemeinsam<br />

grillen, ganzjährig Sofa-Partys veranstalten,<br />

und falls es je einmal langweilig werden<br />

sollte, gibt es auch noch einen Fernseher.<br />

Die Nachfrage der Deckenpfronner Jugend<br />

allerdings gestaltet sich bislang<br />

schleppend. Insbesondere dienstags lassen<br />

sich nur wenige Jugendliche blicken. Die<br />

Gründe sind schnell ausgemacht: „Es gibt<br />

fünf oder sechs Bauwagen in Deckenpfronn<br />

und die jeweils dazugehörigen Cliquen.“<br />

Die große Konkurrenz macht es<br />

dem neunköpfigen Team um Valentin Huttenberger<br />

und Martin Dongus schwer.<br />

„Bauwagen kennt man eben als Cliquen-<br />

Bauwagen, und jeder denkt: Wozu soll ich<br />

woanders hingehen, ich hab doch schon einen<br />

Ort, wo ich hin kann. Außerdem verstehen<br />

sich die Cliquen untereinander<br />

auch nicht unbedingt immer.“ Auch Jugendliche<br />

aus den Gemeinden im Umland<br />

herzulocken, gestaltet sich schwierig. „Ich<br />

gehe ja zum Beispiel auch nicht nach Kuppingen“,<br />

sagt Valentin Huttenberger. Zumal<br />

Busse am späteren Abend nur noch<br />

spärlich verkehren und man dann auch<br />

noch ein ganzes Stück Fußweg bestreiten<br />

müsse. „Der Ursprungsgedanke war ja<br />

auch, hier einen Treffpunkt primär für die<br />

Deckenpfronner Jugend zu schaffen“, ergänztJugendreferentin<br />

Judith Maier, die<br />

das Projekt koordiniert.<br />

„Es waren DeckenpfronnerJugendliche,<br />

die einen Treff<br />

wollten und auf die<br />

Gemeinde zukamen.“<br />

„Wir würden uns jedenfalls<br />

mehr Leute<br />

hier wünschen. Das<br />

Wir würden uns<br />

mehr Leute hier<br />

wünschen<br />

Valentin Huttenberger<br />

macht mehr Spaß so“, fasst Valentin Huttenberger<br />

zusammen. Mit allen möglichen<br />

Ideen habe man bereits versucht, Jugendliche<br />

anzulocken: „Wir haben bei Facebook<br />

eine öffentliche Gruppe gegründet, Bekannte<br />

privat eingeladen oder auch schon<br />

Leute in der Schule persönlich angesprochen.“<br />

Auch wenn der Erfolg bislang noch<br />

auf sich warten lässt: Das Organisationsteam<br />

lässt sich nicht entmutigen. Schließlich<br />

hat man ja viel Energie in die Herrich-<br />

Impressionen von Hausschlachtungen: Auf dem linken Bild<br />

sind Gottlob Sattler (links) und Adolf Paulus, genannt Adolf<br />

vom Pfannenstiel, beim Brennen der Sau zu sehen; auf dem<br />

mittleren Bild bearbeitet Gottlob Sattler eine Sau auf dem<br />

Schragen; auf dem rechten Bild schauen Pauline Mack<br />

(Tochter von Gottlob Sattler) und die Kinder dem Feuer zu<br />

Michael<br />

Waldenmaier,<br />

Jugendreferentin<br />

Judith Maier,<br />

Valentin<br />

Huttenberger und<br />

Marvin Dongus<br />

(von links)<br />

machen es<br />

sich im neu<br />

eingerichteten<br />

Bauwagen<br />

gemütlich<br />

GB-Foto: Holom<br />

tung des Bauwagens gesteckt. Einige Reparaturen<br />

übernahm der Bauhof, der Wagen<br />

wurde abgedichtet, Überflüssiges von<br />

den Jugendlichen ausgemistet, die Decke<br />

weiß gestrichen, und auch der Ofen funktioniert<br />

mittlerweile: „Selbst im Winter haben<br />

wir hier gefühlte 30 bis 40 Grad!“ Die<br />

Räume gestalteten die Jugendlichen individuell<br />

nach ihren Wünschen: Über der<br />

Sofaecke prangt eine Deutschland-Fahne,<br />

an den Wänden hängen Poster und eine Piraten-Flagge.<br />

Einige Arbeiten allerdings<br />

gilt es noch zu erledigen: Einen Holzunterstand<br />

zur Lagerung des Feuerholzes beabsichtigen<br />

die Jugendlichen in Eigenleistung<br />

zu bauen. „Das Fundament, auf dem<br />

der Bauwagen steht, muss auch gemacht<br />

werden. Wir sind gerade am Überlegen,<br />

wie das realisiert werden<br />

kann“, so die Ju-<br />

gendreferentin.Geplant ist außerdem, einen<br />

Holzboden in der<br />

Bar zu verlegen, eine<br />

Teerplatte auf dem<br />

Dach zu erneuern und<br />

eine Platte auf die Unterkonstruktion<br />

an der<br />

Außen-Bar zu montieren.<br />

„Auch unser Verstärker ist neulich kaputt<br />

gegangen. Da müssen wir was tun“,<br />

sagen die Jugendlichen. Vielleicht stellt<br />

sich bis zur Fertigstellung der noch erforderlichen<br />

Reparaturen ja auch ein größeres<br />

Interesse der Deckenpfronner Jugend am<br />

Angebot des Bauwagens ein.<br />

■ Der Bauwagen ist dienstags von 17 bis<br />

20 Uhr und freitags von 18 bis 22 Uhr für<br />

Jugendliche geöffnet.<br />

das Sauschwänzle eintunkte“, zählt Silvia<br />

Baitinger lustvoll auf und ihre Mutter ergänzt:<br />

„Dazu gab’s selbst gemachtes Holzofenbrot.“<br />

Das war Frauenarbeit. Gut gestärkt<br />

schnitten die Frauen die festen<br />

Speckschwarten in Würfelchen. Übrig<br />

blieben Grieben, die es mit Brot und Salz<br />

noch einige Tage lang zum Vesper gab.<br />

Das Wegnerhansjörgle zerlegte derweil<br />

das Tier in Braten- und Schnitzelstückle.<br />

„Bis zum Abend hatte er auch noch Unmengen<br />

von Würsten im Darm und in Dosen<br />

produziert. Für die Bratwürste mussten<br />

wir Kinder ihm den Fleischwolf drehen.<br />

Er hat die gewürzte Masse oben reingesteckt<br />

und so in die Wursthaut gelenkt.<br />

Man musste das richtige Tempo haben und<br />

Rück- und Austritt<br />

Der neu gegründete Verein Hundefreunde<br />

Deckenpfronn hat vor allem<br />

ein Ziel: Hunde und ihre Besitzer auszubilden,<br />

deren Beziehung zueinander<br />

zu stärken und so friedliche und zufriedene<br />

Familienhunde zu erziehen. Dadurch<br />

soll auch das Bild von Hunden<br />

und Hundehaltern verbessert werden.<br />

Bei und nach der Gründungsversammlung<br />

ging es aber turbulent zu: Der<br />

zweite Vorsitzende Sven Philipps ist<br />

zurück- und ausgetreten.<br />

Von Klaudia Badt<br />

und Konrad Buck<br />

Der Oberjesinger Sven Philipps hatte im<br />

Vorfeld die Verhandlungen mit der Gemeindeverwaltung<br />

geführt, welches<br />

Grundstück für den neuen Verein in Frage<br />

käme; Philipps war auch bei Gemeinderats-Sitzungen<br />

anwesend. Bei der Gründungsversammlung<br />

kandidierte er für das<br />

Amt des Vorsitzenden. Mit sechs zu zwei<br />

Stimmen entschieden sich die Anwesenden<br />

aber für den Gärtringer Frank Birnzain.<br />

Philipps wurde danach zum zweiten Vorsitzenden<br />

gewählt, doch drei Tage später<br />

entschloss er sich dazu, das Amt abzugeben<br />

und aus dem Verein auszutreten. Philipps<br />

empfand es als Affront, dass er nicht<br />

zum Vorsitzenden gewählt wurde, obwohl<br />

er die Initiative für die Vereinsgründung<br />

ergriffen und diverse Vorbereitungen getroffen<br />

habe. „Es war eine demokratische<br />

Wahl, aber mit diesem Ausgang habe ich<br />

nicht gerechnet. Wenn mir die Mitglieder<br />

das Vertrauen nicht entgegenbringen, muss<br />

ich hinterfragen, ob es für mich Sinn<br />

macht“, sagte Philipps<br />

gestern auf<br />

„<strong>Gäubote</strong>“-<br />

Anfrage. Der Vorsitzende<br />

Frank<br />

Birnzain reagierte<br />

überrascht auf Philipps<br />

Entscheidung.<br />

Der Verein will indes<br />

das Projekt in<br />

Deckenpfronn fortführen.Möglicherweise<br />

muss der Ver-<br />

ein aber nochmals<br />

neu gegründet werden.<br />

Denn weil<br />

Sven Philipps und<br />

auch seine Frau<br />

ausgetreten sind,<br />

sind nur sechs Gründungsmitglieder übriggeblieben,<br />

notwendig sind aber sieben.<br />

„Wir sind eine kleine Gruppe von Idealisten.<br />

Wir kommen für uns und mit unseren<br />

Hunden sehr gut klar. Unser Anliegen<br />

ist aber, dass wir auch auf andere Hundebesitzer<br />

zugehen können. Wir wollen ihnen<br />

anbieten können, sie mit ihren Hunden<br />

wir mussten drehen, bis uns der Arm lahm<br />

wurde.“<br />

Silvia Baitingers Vater, also Elsbeth<br />

Sattlers Mann, versiegelte schließlich mit<br />

einer speziellen Maschine die Wurstdosen,<br />

und als Abschluss des anstrengenden Tages<br />

wurden die Dosen beschriftet. Das war<br />

ebenso Frauenarbeit wie das Abendessen.<br />

Da verwöhnte Elsbeth Sattler mit einem<br />

großen Topf Sauerkraut und einer dicken<br />

Nudelsuppe. „Und natürlich mit Fleisch –<br />

es war einfach lecker!“ Am nächsten Tag<br />

wurden Rauchfleisch und Würste in den<br />

eigenen Rauchkasten gehängt, Grieben<br />

ausgelassen und alles ordentlich verstaut.<br />

Der Geruch vom „Metzga“ hing noch einige<br />

Tage im Haus. Mutter und Tochter lächeln<br />

sich an und seufzen ein klein wenig.<br />

ANGELA KÖRNER-ARMBRUSTER<br />

Deckenpfronn: Turbulenzen bei den Hundefreunden<br />

auszubilden“, erklärt Gerd Birnzain das<br />

Vorhaben des neuen Vereins Hundefreunde<br />

Deckenpfronn. Und sein Sohn Frank Birnzain,<br />

Vorsitzender des Vereins, führt aus:<br />

„Unser Ziel ist, dass die Beziehung zwischen<br />

der Bevölkerung und Hund, aber<br />

auch die Beziehung zwischen Mensch und<br />

Hund gestärkt und verbessert wird. Oft<br />

herrscht in Gemeinden ein schlechtes Bild<br />

von Hundehaltern und Hunden.“ Dazu gehöre<br />

auch die Erziehung der Hundehalter,<br />

beispielsweise was die Hinterlassenschaften<br />

der eigenen Hunde angehe.<br />

Schon seit einiger Zeit äußerten einige<br />

Gründungsmitglieder in Deckenpfronn<br />

den Wunsch, einen Hundesportverein<br />

gründen zu dürfen. Der Gemeinderat beschloss,<br />

für den Hundeverein eine Fläche<br />

bereitzustellen (der „<strong>Gäubote</strong>“ berichtete).<br />

Daraufhin konnte der neue Verein Hundefreunde<br />

Deckenpfronn gegründet werden.<br />

Die Arbeit im Verein soll ein gutes Miteinander<br />

von Hund, Hundehalter und der<br />

Gesellschaft fördern, und dazu ist die Erziehung<br />

der Hunde wichtig. Angefangen<br />

wird deshalb idealerweise bei den Welpen,<br />

mit denen der Grundgehorsam geschult<br />

wird. Diese Phase ist für die Erziehung des<br />

Hundes sehr wichtig. Daraufhin wird mit<br />

dem Junghund gearbeitet, um das Gelernte<br />

zu vertiefen. Danach kommen die Hunde<br />

in die Basisgruppe, in der der allgemeine<br />

Umgang mit dem Hund geschult wird. Wer<br />

möchte, kann dann eine sogenannte Begleithundeprüfung<br />

machen. Sie ist auch<br />

die Grundvoraussetzung, um an Prüfungen<br />

und Turnieren teilnehmen zu dürfen.<br />

Ohne Starkzwangmittel<br />

Der Vorsitzende Frank Birnzain (links)<br />

und Kassier Ulrich Hunold (mit Hund<br />

Joe) wurden gewählt GB-Foto: gb<br />

„Für die Leute, die das haben, zeigt das,<br />

dass sie mit dem Hund arbeiten und dass<br />

der Hund gesellschaftsfähig ist“, betont<br />

Gerd Birnzain. Der Kriminaldirektor außer<br />

Dienst hat selbst einen Landseer – eine<br />

sehr große Hunderasse – und weiß, wie erschreckend<br />

es für<br />

jemanden sein<br />

kann, wenn sein<br />

Hund auch ohne jede<br />

böse Absicht alleine<br />

auf ihn zurennt.<br />

Um den<br />

Hund „gesellschaftsfähig“<br />

zu<br />

machen und zu erziehen,<br />

arbeiten die<br />

Hundefreunde ausschließlich<br />

mit po-<br />

sitiver Verstärkung,<br />

also über das Belohnungsprinzip.<br />

Auf Starkzwangmittel<br />

will der DeckenpfronnerVerein<br />

verzichten. Dies wurde auch in der<br />

Satzung des neuen Hundesportvereins<br />

festgelegt: Starkzwangmittel werden auch<br />

privat verboten. „Zwar sind Starkzwangmittel<br />

in Deutschland generell verboten,<br />

das Problem ist aber, dass diese Mittel<br />

nicht klar definiert sind“, weiß Frank<br />

Birnzain.


Mittwoch, 7. November 2012<br />

Im Jahr 2011 ist Joseph Schwieters 3 000 Kilometer geradelt GB-Foto: Holom<br />

Mehr Menschen aufs Rad<br />

Deckenpfronn: Joseph Schwieters ist ADFC-Kreis-Chef<br />

800 Mitglieder zählt der Kreisverband<br />

des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-<br />

Clubs (ADFC) im Kreis Böblingen, der<br />

vor zwölf Jahren aus der Taufe gehoben<br />

wurde. Gründungsmitglied Joseph<br />

Schwieters aus Deckenpfronn fungiert<br />

heute als Kreisvorsitzender. Er ist seit<br />

20 Jahren Mitglied im ADFC.<br />

Von Marcel Busch<br />

Das Ziel des Fahrradclubs ist es, „die<br />

Menschen aufs Rad zu bringen“, sagt Joseph<br />

Schwieters. „Wir wollen den Verkehr<br />

stärker vom Auto auf das Fahrrad verlagern.<br />

Wenn viele Leute mit dem Rad fahren,<br />

wird die Situation auch automatisch<br />

besser, denn dann geraten die Städte unter<br />

Druck. Insoweit sind wir auch ein bisschen<br />

ein Umweltverband.“ Bei diesem Vorhaben<br />

geht er selbst mit bestem Beispiel voran.<br />

Solange es das Wetter zulässt, fährt er<br />

nicht nur die täglichen neun Kilometer zu<br />

seinem Arbeitsplatz mit dem Rad, sondern<br />

auch in seiner Freizeit fährt er gerne längere<br />

Touren mit seiner Frau. Im letzten<br />

Jahr zeigte sein Tacho insgesamt 3 000 Kilometer<br />

an. „Ich besitze insgesamt drei<br />

Fahrräder. Für den normalen Gebrauch<br />

Hol- und<br />

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75392 Deckenpfronn, Daimlerstr. 25<br />

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Martinsmarkt im Tennental<br />

So. 13.11. 11 - 17 Uhr<br />

Der Dorfladen<br />

Deckenpfronner ZeitungDie Herrenberger<br />

nehme ich mein Trekkingrad. Für die kurzen<br />

Teilstrecken in der S-Bahn habe ich<br />

ein Klapprad, und wenn ich mit meiner<br />

Frau unterwegs bin, fahren wir Tandem.“<br />

Regelmäßige offene Touren<br />

Die meisten Menschen werden den Club<br />

durch die regelmäßigen offenen Radtouren<br />

kennen. Neben den Tagestouren am Wochenende<br />

mit verschiedenen Längen für<br />

Familien oder Sportler werden auch Feierabendtouren<br />

angeboten. Jede Radtour begleitet<br />

dabei ein vom Landesverband ausgebildeter<br />

Tourenleiter. Der Kreisverband<br />

vertritt aber in erster Linie auch die Interessen<br />

der Radfahrer gegenüber Bürgermeistern<br />

oder Landräten. „Viele Ortsgruppen<br />

engagieren sich in den Arbeitskreisen<br />

der Rathäuser zum Thema Fahrrad, und<br />

unser Kreisverband erarbeitet gerade mit<br />

dem Landratsamt ein umfassendes Radwegekonzept.“<br />

Außerdem hilft der Club, regelmäßig<br />

die Radwegekarten zu aktualisieren.<br />

Weitere wichtige Themen sind für Joseph<br />

Schwieters die Pflege der Radwege<br />

und eine Verbesserung der Fahrradmitnahme<br />

in öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Seine Heimatgemeinde Deckenpfronn<br />

hält er allerdings schon für sehr fahrradfreundlich:<br />

„Die Anbindung ist sehr gut,<br />

außerdem gibt es überall, außer auf der<br />

Ortsdurchfahrt, Tempo 30, das ist ideal.“<br />

Zertifiziert<br />

nach<br />

DIN EN<br />

ISO 9001<br />

Montag - Samstag von 9-12Uhrund14:30 - 18 Uhr<br />

Mittwoch- und Samstagnachmittag geschlossen<br />

Deckenpfronn · Tel. 07056 926-119 · www.tennental.de<br />

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2007 hat Annerose Märkle eine Schulung<br />

zur Hospizbegleiterin in Herrenberg<br />

absolviert und im Anschluss daran im<br />

Hospizdienst der Gäustadt mitgearbeitet.<br />

Später hatte die Deckenpfronnerin die<br />

Idee, ein Trauercafé in ihrem Wohnort einzurichten,<br />

da Betroffene ihrer Erfahrung<br />

nach nicht unter der Woche zum Trauercafé<br />

nach Herrenberg führen. Sie wandte<br />

sich damit an Kerstin Reese, die Leiterin<br />

des Hospizdienstes. Märkles Idee gefiel ihr<br />

sofort, und so half sie etwa ein Jahr lang<br />

bei der Aufbauarbeit. Zu Beginn wurden<br />

Plakate aufgehängt, Flyer verteilt und Anzeigen<br />

veröffentlicht. Mit Erfolg: Bis heute<br />

kommen im Schnitt acht Personen zu dem<br />

Treffen, manche regelmäßig, manche mit<br />

Unterbrechungen.<br />

Die Teilnahme am Trauercafé ist freiwillig,<br />

womit gemeint ist, dass jeder kommen<br />

und gehen kann, wie es ihm lieb ist, ohne<br />

Anmeldung. Diese Regelung ist typisch für<br />

Trauercafés, die sich hierin von Trauergruppen<br />

unterscheiden, die Seminaren<br />

entsprechen. „Es ist wirklich ein Raum für<br />

Trauer, für das Gespräch“, erläutert Märkle.<br />

Die Trauer um einen Menschen sei sehr<br />

individuell, berichten Reese und Märkle<br />

beim „<strong>Gäubote</strong>“-Gespräch einvernehmlich,<br />

es gebe kein Richtig und kein Falsch.<br />

„Der Trauerweg endet ja nicht, er verändert<br />

sich. Und jeder braucht seine eigene<br />

Zeit. Jeder darf auch nach sechs Jahren<br />

noch weinen“, schildert Märkle, die im<br />

Tennental als Arzthelferin arbeitet. Die<br />

Gesellschaft wolle,<br />

dass die Trauer vor-<br />

beigeht, aber die Betroffenen<br />

wollen darüber<br />

reden. Vor allem<br />

bei Familienfesten wie<br />

runden Geburtstagen<br />

und Geburten oder an<br />

Jahrestagen bricht die<br />

Trauer wieder aus. In<br />

der Gruppe wird die<br />

Trauer des Einzelnen mitgetragen; ein<br />

„das ging mir auch so“ eines anderen helfe<br />

den Teilnehmern sehr.<br />

Die Gäste profitieren sehr von den Treffen:<br />

Sie schätzen daran die Begegnung mit<br />

Gleichgesinnten, die Möglichkeit, Kontakte<br />

zu knüpfen oder auch die Gelegenheit,<br />

abzuschalten und etwas anderes zu sehen.<br />

Manche freuen sich auf Kaffee und Ku-<br />

Zeitung<br />

„Jeder braucht seine eigene Zeit“<br />

Deckenpfronn: Einmal im Monat findet im Stift das offene Trauercafé statt<br />

Seit rund zwei Jahren gibt es in Deckenpfronn<br />

ein Trauercafé, in dem sich<br />

Menschen treffen, die einen wichtigen<br />

Menschen verloren haben. Annerose<br />

Märkle organisiert das Treffen, das einmal<br />

im Monat am Sonntagnachmittag<br />

im Felger-Raum des Nikolausstifts<br />

stattfindet.<br />

Von Swantje Gerking<br />

│ Schöne Leuchten für Ihr Zuhause<br />

Jeder darf auch<br />

nach sechs Jahren<br />

noch weinen<br />

Annerose Märkle<br />

Telefon Gasthof<br />

(0 70 56) 77 20 67<br />

Telefon Hotel<br />

(0 70 56) 92 99-0<br />

Fax (0 70 56) 92 99 40<br />

Marktplatz 10 + 11<br />

Haben Sie schon für<br />

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Am Sa., 24. November 2012,<br />

von 16 bis22Uhr<br />

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Gärtringer Straße 9 ▪ 75392 Deckenpfronn<br />

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Mietwagen<br />

chen oder sind neugierig auf das Thema<br />

des nächsten Treffens. Denn Märkle bereitet<br />

immer ein Thema vor, das im Mittelpunkt<br />

des Treffens steht und mit der aktuellen<br />

Jahreszeit zusammenhängt. Beim<br />

letzten Treffen im Oktober war es das Thema<br />

Herbst und Erntedank, in Vorausschau<br />

auf den November auch der Totensonntag.<br />

Entsprechend war der Kaffeetisch geschmückt:<br />

in der Mitte<br />

Herbstschmuck, an je-<br />

dem Gedeck ein Grablicht.<br />

Der Ablauf im Trauercafé<br />

ist immer gleich:<br />

Nach der Begrüßung<br />

und einem Gedicht<br />

oder Musik serviert<br />

Annerose Märkle Kaffee<br />

und Kuchen, während<br />

die Teilnehmer sich über selbst gewählte<br />

Themen unterhalten. „Da wird<br />

über alles geredet und auch mal ein Kuchenrezept<br />

ausgetauscht“, erzählt die 52jährige<br />

Leiterin. Den Kuchen bäckt die<br />

Mutter von vier Kindern in der Regel<br />

selbst. Beim letzten Treffen aber musste sie<br />

der Zeitnot Tribut zollen und einen Kuchen<br />

bestellen. Das war möglich, da der<br />

13<br />

Zu Beginn des Deckenpfronner Trauercafés können sich die Teilnehmer bei<br />

Kaffee und Kuchen über selbst gewählte Themen unterhalten GB-Foto: gb<br />

5 9.80<br />

Die Geschichte ist – auch für Leser,<br />

die ein Zusammenleben mit<br />

Katzen nicht kennen – durchgängig<br />

interessant, ja spannend.<br />

Dennoch muss niemand trotz<br />

der wirklich netten und teils sogar<br />

bewegenden Schilderungen<br />

nun gleich zum Katzenfan<br />

werden. Angenehm, dass nicht<br />

versucht wird, die Leser zur<br />

Katzenhaltung zu„bekehren“.<br />

Oft genug hinterfragt der Autor<br />

seine eigene Haltung selbstkritisch,<br />

wenn auch spassig, ohne<br />

die Zuneigung<br />

zu seinen Tieren zu verbergen.<br />

Die Geschichte ist flott von der<br />

Hand geschrieben, ja lässig,<br />

risch und witzig, manchmal<br />

originell flapsig, jedoch nie<br />

schnodderig oder gar vulgär.<br />

(fps)<br />

Erhältlich in unserer<br />

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Telefon (0 70 32) 95 25 - 103<br />

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Montag bis Freitag 9.30 bis 18 Uhr<br />

Samstag 9.30 bis 13 Uhr<br />

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IhrGetränkemarktmit ♥<br />

Die Mostobstannahme<br />

ist seit 30. 10. beendet,<br />

wir danken für<br />

Ihr Vertrauen!<br />

Deckenpfronner Posaunenchor-Fanclub<br />

dem Trauercafé kürzlich eine großzügige<br />

Spende gemacht hat, von der Märkle den<br />

Heidelbeerkuchen bezahlt hat. Gleichzeitig<br />

unterstützte sie so die junge Bäckerin<br />

Jasmin Hölderlin, die sich im Ort selbstständig<br />

macht.<br />

In der zweiten Hälfte der zweistündigen<br />

Treffen kommt dann das Thema zum Zuge.<br />

Den jahreszeitlichen Bezug herzustellen,<br />

sei wichtig, führt Kerstin Reese aus. Der<br />

trauernde Mensch sei in sich verschlossen.<br />

Mit Hilfe zum Beispiel einer Kastanie werde<br />

er sich seiner Umwelt bewusst, in dem<br />

man die Frage „Was hat die Kastanie mit<br />

meiner Trauer zu tun?“ beantwortet. Annerose<br />

Märkle hat wie ihre Mentorin die<br />

Erfahrung gemacht, dass ein Thema auch<br />

mal von selbst entstehen kann. Dem gibt<br />

man dann den Vorrang und behält das vorbereitete<br />

Thema in der Tasche, berichtet<br />

sie: „Da muss man flexibel sein!“ Den Abschluss<br />

jedes Cafés bildet ein Abschiedsgedicht,<br />

das die Teilnehmer auch in Papierform<br />

mitnehmen können. Genau wie das<br />

kleine Grablicht, das jeder an seinem Platz<br />

vorgefunden hatte. Denn jedes Mal soll jeder<br />

Teilnehmer etwas mit nach Hause bekommen,<br />

als Brücke zum nächsten Treffen.<br />

70%<br />

Aber trotzdem<br />

eine Oase!<br />

Mo > Gemischt<br />

Di > Ruhetag<br />

14.30-22.00 h<br />

Mi > Damen 14.30-22.00 h<br />

Do > Gemischt 14.30-22.00 h<br />

Fr > Gemischt 14.30-22.00 h<br />

GÄU-SAUNA<br />

DECKENPFRONN<br />

Sauna · Solarium · Dampfbad<br />

Siemensstr. 2 · Tel (07056)2760<br />

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Getränkemarkt Eitel<br />

Südstraße 12<br />

75392 Deckenpfronn<br />

Telefon (0 70 56) 89 00<br />

E-Mail: getraenke-eitel@web.de<br />

Getränkemarkt Eitel · Inh. Doris Eitel · Südstraße 12 · 75392<br />

Deckenpfronn · Tel. 80 70 56) 89 00 · Fax (0 70 56) 29 09<br />

E-Mail getraenke-eitel@web.de · www.getraenke-eitel.de

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