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Lesesozialisation, PDF - LesepartnerInnen

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3.2. Familiäre Einflussfaktoren<br />

Die Befunde in der Literatur liefern zum größten Teil ähnliche Ergebnisse, dass nämlich<br />

das „home literacy environment“ und das „gemeinsame Lesen“ zwischen Eltern und Kindern<br />

ein wichtiger Faktor in der Sprachentwicklung und der Literacy-Entwicklung der<br />

Kinder im Allgemeinen ist. Unter „home literacy enviroment“ wird das Lesen aus verschiedenen<br />

Quellen (z. B. Zeitung, Magazine, Bücher), der Besuch von Büchereien sowie<br />

das literaturbezogene Verhalten (z. B. Eltern lesen selber; das Alter, in dem begonnen<br />

wird, dem Kind vorzulesen; wie oft und wie lange dem Kind vorgelesen wird) verstanden<br />

(Griffin & Morrison, 1997).<br />

Folgende Haupteinflussbereiche in Bezug auf Lesen und Familie lassen sich erkennen:<br />

3.2.1. Die Leseförderung und Leseerziehung durch die Eltern<br />

Damit sind alle unterstützenden und auf die Entwicklung des Lesens des Kindes gerichteten<br />

Einstellungen, Kommunikationen und Handlungen der Erwachsenen gemeint,<br />

allerdings nicht nur die ausdrücklichen und planmäßigen pädagogischen Beeinflussungsversuche,<br />

sondern auch die unausgesprochenen, eher beiläufigen.<br />

3.2.2. Die allgemeinen Bedingungen familiärer Interaktion und Kommunikation<br />

Dazu werden die alltäglichen Formen des Zusammenlebens der Familienmitglieder: das<br />

Beziehungsklima in der Familie, das Gesprächsverhalten, der Erziehungsstil, das Freizeitverhalten<br />

etc. gezählt.<br />

3.2.3. Die Medienumwelt der Kinder<br />

Damit sind sowohl die Verfügbarkeit von Medien in der Familie als auch der alltägliche<br />

Gebrauch verschiedener Medien durch die Familienmitglieder oder das Lesevorbild der<br />

Eltern und die Einbindung des Bücherlesens in die Familienkommunikation gemeint.<br />

3.2.4. Umgang mit Literatur innerhalb der Familie<br />

Literale Fähigkeiten eines Kindes werden stark von den literalen Gewohnheiten der<br />

Familie beeinflusst. So beginnt die Entwicklung der Literalität – und daher auch der Einfluss<br />

der Familie – schon sehr früh. Der Spracherwerb ist besonders hier von großer Bedeutung.<br />

Familiäre Literacy bezeichnen Wasik, Dobbins und Herrmann (2001) als ein Konzept, das<br />

sowohl Aktivitäten des täglichen Lebens, die nicht unbedingt auf das Leseverhalten gerichtet<br />

sind, die unweigerlich zu Hause, in der Familie oder in der Gemeinschaft stattfinden,<br />

aber auch gezielte Aktivitäten – meistens lehrende Situationen – beinhaltet. Diese<br />

beiden Kategorien schließen einander nicht aus, sondern – ganz im Gegenteil – beeinflussen<br />

einander wechselseitig. Literacy-Gewohnheiten können sich innerhalb und über<br />

die Generationen hinweg verändern, familiäre Interaktionen und Umwelteinflüsse – im<br />

Besonderen Bildungsaktivitäten – können modulierend einwirken.<br />

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