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Lesesozialisation, PDF - LesepartnerInnen

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Körperliche Voraussetzungen<br />

Zwischen 5. und 8. Lebensjahr kommt es bei den meisten Kindern zu augenscheinlichen<br />

körperlichen Veränderungen. Die Kleinkindform weicht der Schulkindform, es kommt zu<br />

einer Streckung des gesamten Körpers und zum ersten Zahnwechsel (Zeller, 1964).<br />

Jedoch sollte nicht zu viel Wert auf die Körpergröße des/der SchulanfängerIn gelegt<br />

werden, eine geringe Körpergröße darf nicht der alleinige Grund für eine Rückstellung<br />

des Kindes in den Kindergarten sein. Die Körpergröße wird oft fälschlicherweise als Ausdruck<br />

körperlicher und geistiger Belastbarkeit angesehen (Breuer & Weuffen, 1996).<br />

Weiters sollte erwähnt werden, dass der Gesundheitszustand eine wichtige Komponente<br />

für den Schulerfolg darstellt. Sowohl das Hör- als auch das Sehvermögen und das<br />

Immunsystem sollten bei Schuleintritt so weit ausgereift sein, dass ein Schulerfolg möglich<br />

ist.<br />

Auch die motorischen Voraussetzungen sollten nicht unterschätzt werden. Darunter<br />

werden all jene Fähigkeiten gezählt, die mit Bewegung, Gleichgewicht, Grob- und Feinmotorik<br />

zu tun haben. Oft werden diese Bereiche nicht gleich mit Schulfähigkeit in Verbindung<br />

gebracht, jedoch sind sie von großer Bedeutung und eine wichtige Grundvoraussetzung<br />

für den Ausbau von kognitiven Fähigkeiten.<br />

Kognitive Voraussetzungen<br />

Die geistigen Voraussetzungen werden meist als die wichtigste und aussagekräftigste<br />

Komponente der Schulreife gesehen. Neben der durchschnittlichen Intelligenz und der<br />

sprachlichen Ausdrucksfähigkeit sind Gliederungsfähigkeit im optischen und akustischen<br />

Bereich und die Fähigkeit der Form- und Gestalterfassung für das Erlernen der Kulturtechniken,<br />

und in weiterer Folge für den regulären Schulerfolg nötig.<br />

„Beim Schulanfänger sollten nicht mehr, so wie beim fünf- bis sechsjährigen Kind,<br />

die egozentrischen und anschaulichen Denkmuster im Vordergrund stehen, sondern<br />

es sollten sich neue Denkmuster entwickeln. Zahlenbegriffe, Mengenkonstanz, Beziehungsbegriffe,<br />

kausale Relationen, Zeitbegriffe, logische Verknüpfungen sowie<br />

moralische Urteile sollten nach und nach in objektivierenden Weisen erfasst werden<br />

können. (Rollett, 1997 zitiert nach Slomovits, 2000)<br />

Motivationale Voraussetzungen<br />

Hier ist der Begriff der Schulbereitschaft zu erwähnen, die Gefühle, Einstellungen,<br />

Interessen und Haltungen des Kindes gegenüber der Schule miteinschließt. Die Bereitschaft<br />

in die Schule zu gehen, hat einen großen Einfluss auf Erfolg oder Misserfolg in der<br />

Schule (Nickel, 1981).<br />

Weiters sollte das Kind über eine charakteristische Arbeitshaltung verfügen. Es sollte Aufgaben<br />

motiviert, zielbewusst, überlegt und geplant ausführen können (Meyer, 1994). Eine<br />

voll entwickelte Leistungsmotivation mit Anspruchsniveaubildung lässt sich meist erst im<br />

Übergang zum Schulalter feststellen und wird daher als Kriterium für die Schulfähigkeit<br />

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