Herunterladen (Pdf, 4,9 MB) - Neue Deutsche Burschenschaft
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speZIAl: WoRT uND WIRKuNG<br />
„Die Menschheit zur Freiheit bringen,<br />
das heißt, sie zum Miteinander Reden<br />
bringen”, sagte der deutsche Philosoph<br />
Karl Jaspers. Der zweite Teil des<br />
Zitates, dieses „sie zum Miteinander<br />
Reden bringen“ oder umgemünzt „die<br />
Kommunikation herstellen”, müssen<br />
wir in der <strong>Neue</strong>n <strong>Deutsche</strong>n <strong>Burschenschaft</strong><br />
verstärken. Kommunikation ist<br />
das wichtigste Mittel, um einen erfolgreicheren<br />
Verband zu ermöglichen.<br />
Die Kommunikation erfordert ein<br />
Netz werk, in dem möglichst alle<br />
Knotenpunkte – in unserem Fall Verbandsbrüder<br />
– über kurze Wege miteinander<br />
verbunden sind.<br />
um dies zu ermöglichen, bedienen wir<br />
uns beispielsweise technischer Möglichkeiten,<br />
selbst wenn diese von einigen<br />
belächelt werden. Jeder hier sei<br />
mit Nachdruck dazu eingeladen und<br />
gebeten, sich an den verbandsinternen<br />
Diskussionen im Internet zu beteiligen.<br />
Wo sonst kann man mit Verbandsbrüdern<br />
aus anderen städten so<br />
einfach die Gedanken austauschen?<br />
Ich rufe alle hier Anwesenden auf, sich<br />
als Multiplikatoren zu betätigen und<br />
die Nachricht von den Internetdiskussionen<br />
bundintern weiterzutragen.<br />
Von Angesicht<br />
zu Angesicht<br />
Diese Diskussionen dienen nicht nur<br />
dem Verband, sondern lehren auch<br />
academicus 1/2012<br />
ein möglichst wasserdichtes Argumentieren.<br />
hundert Verbandsbrüder<br />
finden nämlich sehr schnell löcher in<br />
einer Argumentation oder bringen einen<br />
schnell dazu, andere Aspekte der<br />
besprochenen problemstellung zu erkennen.<br />
Da spreche ich aus erfahrung.<br />
offensichtlich darf sich die Kommunikation<br />
nicht nur auf eine Internetgruppe<br />
beschränken. sie muss dringend<br />
auch von Angesicht zu Angesicht stattfinden.<br />
hierzu ist ein jährliches Treffen<br />
am Burschentag eindeutig zu wenig.<br />
Deshalb sind wir froh, dass der Burschentag<br />
entschieden hat, die Institution<br />
des Delegiertentages einzuführen.<br />
so können sich die Verbandsbrüder,<br />
die sich an der Meinungsbildung der<br />
<strong>Neue</strong>nDB beteiligen möchten, näher<br />
kennenlernen und konzentriert die anstehenden<br />
probleme bearbeiten. Auch<br />
wenn – oder gerade weil – die Diskussionen<br />
schwierig sind, ist es wichtig,<br />
dieses Forum anzubieten.<br />
Neben den bearbeiteten problemen<br />
entstehen bei diesen Diskussionen<br />
Ideen, die den gesamten Verband<br />
weiterbringen können. Dies kann aber<br />
nur Wirkung zeigen, wenn alle Bünde<br />
beteiligt sind, denn nur dann wird das<br />
Besprochene auch in alle Bünde hineingetragen.<br />
In diesem Jahr wird es im April und im<br />
November jeweils einen Delegiertentag<br />
geben. Diese werden mit anderen<br />
Veranstaltungen verbunden sein, um<br />
die teils langen Anreisewege noch lohnenswerter<br />
zu machen. Ich habe an<br />
“ Kommunikation ist das<br />
wichtigste Mittel, um einen<br />
erfolgreicheren Verband zu<br />
ermöglichen.“<br />
mehr mIteInander reden<br />
rede zur übergAbeKneipe der neuendb<br />
von toBiaS Becker<br />
Rheno-Markomannia Darmstadt (2006)<br />
allen Delegiertentagen und deren Vorläufern<br />
teilgenommen und bin sehr zufrieden<br />
mit den Diskussionen gewesen,<br />
selbst dann, wenn sie nicht in meine<br />
Richtung verliefen.<br />
spAss gehört dAzu<br />
Die ernsten Gespräche und Diskussionen<br />
sind wichtig, wir dürfen aber<br />
nicht vergessen, dass auch der spaß<br />
dazugehört. hierfür bieten wir in unserem<br />
Vorsitzjahr zwei Verbandsfahrten<br />
an – eine skifreizeit in Winterberg<br />
im Fe bruar und eine Kanutour auf der<br />
Mecklenburgischen seenplatte im August.<br />
es ist sehr schade, dass das Interesse<br />
an der Winterfahrt sehr mau<br />
ausfiel. Für den August erhoffen wir<br />
uns deutlich mehr Zuspruch. Weiterhin<br />
wurde heute auf dem Delegiertentag<br />
der Wunsch geäußert, dass es<br />
einmal eine sportveranstaltung geben<br />
möge. Diesem Wunsch möchten wir<br />
gerne nachkommen und werden sie<br />
entsprechend informieren.<br />
Den erstkontakt mit dem Verband erlebt<br />
ein junger Verbandsbruder meist<br />
auf der Fuxentagung. Dabei stellt sich<br />
jedoch leider häufig ein „Grüppchenbildungsproblem“<br />
ein. Deshalb haben wir<br />
von der Vorsitzenden <strong>Burschenschaft</strong><br />
versucht, das programm der Fuxentagung<br />
so abzuändern, dass die Betonung<br />
weniger auf den seminaren, sondern<br />
mehr auf dem gegenseitigen Kennenlernen<br />
liegt. Wir erhoffen uns, dass sich in<br />
Zukunft das Konzept der Fuxentagung<br />
weiter in diese Richtung bewegt. Denn<br />
die Bekanntschaften, die dort geschlossen<br />
werden, könnten der Grundstein der<br />
Verbandsarbeit sein. Diese punkte sollen<br />
helfen, die Verbin dungen zwischen<br />
den Netzwerksknotenpunkten – also uns<br />
<strong>Neue</strong>DB-Mitgliedern – herzustellen.<br />
der richtige ton<br />
ein Netzwerk muss aber auch gepflegt<br />
werden. Ansonsten lösen sich die Verbindungen<br />
wieder. Dabei ist der umgang<br />
miteinander von großer Bedeutung.<br />
unserer Meinung nach sollte<br />
man sich im persönlichen umgang,<br />
insbesondere auf Dachverbandsveranstaltungen,<br />
immer mit dem nötigen<br />
Respekt und Anstand begegnen. Nur<br />
so können wir nach außen hin attraktiv<br />
wirken und im Inneren attraktiv bleiben.<br />
Für mich äußert sich der Respekt<br />
im Dachverband zum Beispiel in folgenden<br />
zwei punkten:<br />
Zum einen hat man sich auf Veranstaltungen<br />
den gesellschaftlichen spielregeln<br />
entsprechend zu benehmen. Dies<br />
ist meistens, aber nicht immer der Fall:<br />
es kommt zu Ausrutschern, an denen<br />
wir alle arbeiten müssen.<br />
Meist spielt dabei auch der<br />
Alkohol eine nicht unerhebliche<br />
Rolle. es darf<br />
natürlich feuchtfröhlich<br />
verlaufende Veranstaltungen<br />
geben – wie etwa<br />
diese Kneipe. Aber Kontrollverlust<br />
muss verpönt<br />
sein. Auf das respektvolle und<br />
anständige Verhalten wollen wir in<br />
diesem Jahr besonders achten und einschreiten,<br />
falls etwas aus dem Ruder<br />
läuft. Auch sie, liebe Verbandsbrüder,<br />
sind in der pflicht, einzuschreiten, statt<br />
sich im Nachhinein zu beschweren,<br />
dass sich einzelne Verbandsbrüder danebenbenommen<br />
haben.<br />
Dies geht damit einher, dass man sich<br />
auch von anderen die Meinung sagen<br />
lassen können muss, ohne dies als persönlichen<br />
Angriff zu werten.<br />
Als zweiter punkt sei das pünktliche<br />
Beantworten von Anfragen und einladungen<br />
genannt. es sollte eigentlich<br />
selbstverständlich sein, dass jeder<br />
Brief und jede e-Mail schnellstmöglich,<br />
mindestens aber fristgerecht beantwortet<br />
werden. leider hat die <strong>Neue</strong>DB<br />
hier starke Defizite. um diesem punkt<br />
entgegenzuwirken, werden wir uns in<br />
diesem Jahr von jedem Bund einen<br />
Verantwortlichen benennen lassen,<br />
den wir bei Bedarf persönlich anrufen<br />
und kontaktieren können, um Missverständnisse<br />
und<br />
andere Kommunikationsprobleme<br />
schnell aus dem Weg<br />
zu räumen. Ich selbst bin für jeden<br />
Verbandsbruder auf verschiedensten<br />
Kommunikationswegen jederzeit persönlich<br />
erreichbar.<br />
Wenn wir allein diese beiden punkte<br />
berücksichtigen, wird die Zusammenarbeit<br />
in Zukunft um einiges einfacher<br />
verlaufen.<br />
freiheit, die ich Meine<br />
Wir wissen nun auszugsweise, wie wir<br />
dieses Netzwerk aufbauen und pflegen<br />
wollen. optimierungsmöglichkeiten gibt<br />
es natürlich noch einige, aber sie wissen<br />
nun auch, was mein Bund als Vorsitzende<br />
dabei besonders betonen möchte.<br />
Das Netzwerk soll nicht selbstzweck<br />
sein, sondern der burschenschaftlichen<br />
Idee dienen. Deshalb haben wir das<br />
Jahresmotto „... die Freiheit, die ich<br />
meine” gewählt, um mit den Verbandsbrüdern<br />
eine für uns gültige Definition<br />
von Freiheit zu erarbeiten, die wir auch<br />
in schriftlicher Form festhalten wollen.<br />
um dieses Thema anzugehen, haben<br />
wir verschiedene Ideen:<br />
Zuerst möchten wir eine umfrage<br />
zum Thema starten. hierbei soll<br />
jedem einzelnen Verbandsbruder<br />
die Möglichkeit gegeben werden,<br />
seine Idee der Freiheit zu beschreiben.<br />
Durch die Auswertung erhoffen<br />
wir uns, zu sehen, was Freiheit konkret<br />
für uns bedeutet.<br />
Weiterhin rufen wir alle Bünde dazu<br />
auf, ihre Veranstaltungen an diesem<br />
Jahresmotto auszurichten. Die Dokumentation<br />
der Veranstaltungen würden<br />
wir gerne sammeln und veröffentlichen.<br />
selbstverständlich wird das<br />
Thema „Freiheit“ auch unseren Reden<br />
und seminaren zugrundeliegen. Denn<br />
wie eingangs erwähnt: „Die Menschheit<br />
zur Freiheit bringen, das heißt, sie<br />
zum Miteinander Reden bringen“.<br />
academicus 1/2012<br />
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