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VeRBANDsleBeN
Bubenreuther auf dem weg
zur 200-JAhr-feier
von arnulf BauMann
Burschenschaft der Bubenreuther (1951)
es gibt auch unter den Burschenschaften wenige Vereinigungen
in Deutschland, die auf eine 200-jährige
Geschichte zurückblicken können. Die erlanger
Burschenschaft der Bubenreuther wird in fünf Jahren
dazugehören, denn sie führt sich auf die Rückkehrer vom
Wartburgfest zurück, die im Dezember 1817 eine den
größten Teil der damaligen studentenschaft umfassende
erlanger Burschenschaft gründeten.
Vor einem halben Jahrzehnt wurde ein Buben reu ther
Geschichtsausschuss ge grün det, der sich der Vorbereitungen
für dieses große Jubiläum angenommen hat. Neben
kleineren Aktionen (Gedenktafel am Gasthof „Mörsbergei“
in Bubenreuth mit hinweis auf die demokratische Tradition
der Burschenschaft, Öffnung des „Bubenreuther hauses“ in
erlangen am „Tag des offenen Denkmals 2010“) haben wir
uns auch größere Aufgaben vorgenommen, wie die Überführung
des bis in die Zeit der urburschenschaft zurückgehenden
Bubenreuther Archivs in die obhut des gerade
neu gebauten erlanger stadtarchivs (die Digitalisierung
der Bestände ist gerade angelaufen) und die Vorbereitung
einer Festschrift, die die gesamten 200 Jahre einer kritischen
Überprüfung unterziehen wird. In diesem Jahr läuft
ein liederwettbewerb, der den Bubenreuthern neue lieder
und Melodien einbringen soll. Der Grundgedanke bei alledem
ist es, eine größere Öffnung zur Öffentlichkeit hin zu
erreichen. Davon zu berichten, mag auch anderen Bünden
Anregungen geben.
in JedeM JAhr ein theMA
Für die kommenden Jahre ist geplant, in jedem Jahr ein bestimmtes
Thema in den Fokus zu nehmen, das die Bedeutung
der Bubenreuther für die Gesamtgesellschaft stärker
ins Bewusstsein rücken soll.
academicus 1/2012
2012 ist (aus Anlass einer Veröffentlichung über straßennamen
in erlangen) eine Busfahrt zu den 13 erlanger straßen
vorgesehen, die nach Bubenreuthern benannt sind, mit einem
Abstecher nach Bubenreuth, wo drei weitere straßen
zu besuchen sind.
2013 denken wir an
eine Wanderung im
oberhessischen Bergland,
im Gebiet des
hohen Meißner. Dort
fand sich 1913 die
deutsche Jugendbewegung,
der „Wandervogel“,
zu einem
am Vorbild des Wartburgfestesausge-
“Eine größere
Öffnung zur
Öffentlichkeit
hin erreichen.“
richteten Jugendtreffen zusammen. Davon gingen weitreichende
Impulse auch auf Burschenschaften aus. Man denke
hier nur an die Gestalt des ernst Wurche in Walter Flex’
„Wanderer zwischen beiden Welten“ und daran, dass die
Jugendburg ludwigstein an der Werra von einem Bubenreuther
gegründet wurde.
2014 soll dann die „Mörsbergei“ in Bubenreuth im Mittelpunkt
des Interesses stehen, ein seit dem 17. Jahrhundert
bestehender fränkischer Gasthof, der seit den Tagen der
urburschenschaft Treffpunkt der Burschen ist und der 1914
von der Burschenschaft erworben wurde. In der Zeit der
Demagogenverfolgung nach 1833 war die Mörsbergei ein
Rückzugsort, an dem sich die Bubenreuther – nunmehr unter
diesem damals unverfänglichen Namen – sammeln und
regenerieren konnten. Bis heute findet dort jedes Jahr die
von der Jugend des ortes und der Burschenschaft gemeinsam
gefeierte Bubenreuther Kirchweih statt – einzigartig in
ganz Deutschland!
2015 richtet sich das Interesse auf die Gründung der Jenaer
urburschenschaft, für die Bubenreuther auf die traditionell
engen Beziehungen zur Burgkellerburschenschaft in Jena,
die zur Gründung des „Roten Verbands“ geführt haben und
die bis heute nachwirken. Wenn es gelingt, soll nach alter
Burschensitte sogar eine Fußwanderung von erlangen nach
Jena stattfinden.
2016 sollen die vielen bedeutenden Wissenschaftler verschiedener
Fakultäten herausgestellt werden, die im laufe
der beiden Jahrhunderte aus den Bubenreuthern hervorgegangen
sind und die nicht nur in erlangen, sondern weit
darüber hinaus ihren Beitrag zur entwicklung von Wissenschaft
und Forschung geleistet haben.
2017, im Jubiläumsjahr, sollen monatliche Veranstaltungen
schließlich auf verschiedene Aspekte des burschenschaftlichen
lebens eingehen, die für die entwicklung der Demokratie
in Deutschland bedeutsam geworden sind.
1886 wurde die Vereinigung Alter Burschenschafter Krefeld
gegründet. Zur Feier des 125-jährigen Bestehens
begaben sich etwa 30 Damen und herren der VAB nach
Xanten am Niederrhein. Nach dem Besuch des neu eröffneten
Römermuseums gab es ein festliches Abendessen
in der römischen Taverne im Römerpark (Archäologischer
park Xanten). Anschließend besuchten wir die premiere der
oper „carmen“ im Amphitheater des parks, die mit einem
brillanten Feuerwerk beendet wurde. Am nächsten sonntagmorgen
wurde die Jubiläumsveranstaltung mit einem
exbummel nach Rees-Grietherort am Niederrhein und einem
Fischessen abgeschlossen.
dAs bild der burschenschAft
Verbessern
Diese knappen Andeutungen mögen genügen, um eine Vorstellung
davon zu erhalten, was wir planen. Wer nähere Informationen
wünscht, kann diese von der aktiven Burschenschaft
bekommen. Wir erhoffen uns von diesen projekten und Veranstaltungen,
dass sie dazu beitragen, das in der Öffentlichkeit
verbreitete Bild der Burschenschaften überhaupt und der Bubenreuther
im Besonderen aufzulockern, zu erweitern und zu
vertiefen. es soll nicht länger auf die hitlerzeit, ihre Vorstufen
und Nachwirkungen fixiert bleiben und wir sollen nicht immer
nur nach der Nähe zum Rechtsextremismus befragt werden.
Die Burschenschaft hat mit ihren Farben schwarz-rot-gold,
noch mehr aber mit ihrem Ringen um die Freiheit und einheit
Deutschlands ganz wesentlich zur entwicklung der Demokratie
in unserem land und darüber hinaus beigetragen. Das gilt es
wieder stärker ins Bewusstsein zu rücken. Dazu wollen wir die
mit dem kommenden Jubiläum gebotenen chancen nutzen.
dr. klauS BeuScher
Seit 40 Jahren Vorsitzender
der VAB Krefeld
125 jahre VAB krefeld
40 JAhre Vorsitzender dr. KlAus beuscher
von hanS engelSkirchen
Danziger Burschenschaft Alemannia zu Aachen
Bei der Festveranstaltung dankten die Mitglieder auch Dr.-
Ing. Klaus Beuscher (Burschenschaft Gothia Berlin), der seit
40 Jahren sehr erfolgreich unsere VAB führt. Jedes Jahr
werden unter seiner leitung und planung etwa 20 Veranstaltungen
durchgeführt. Bei Vorträgen, Ausflügen, Besichtigungen
und sportlichen events (Boule-Turnier, Tennisturnier,
segeltour, Radtour, etc.) treffen sich jedes Mal 20 bis
30 Teilnehmer (Mitglieder und Damen). Die Damen sind zu
allen Veranstaltungen eingeladen.
Wir hoffen sehr, dass sich auch weiter viele jüngere Burschenschafter,
die im umkreis von Krefeld leben, unserer
sehr aktiven VAB anschließen.
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