Erneuerbare-Energien-Report 2011 - E.ON Avacon AG

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8 Blick in die zentrale Netzleitstelle in Salzgitter Monteur zieht Sicherung in 20.000-Volt-Trafostation Erneuerbare-Energien-Report 2011 E.ON Avacon AG Kapitel 2 Organisatorische Herausforderungen und weitere Entwicklung Der Wandel von einem klassischen Verteilnetzbetreiber hin zu einem Netzdienstleister, der engagiert seinen Beitrag leistet, die Energiewende möglich zu machen, ist bei E.ON Avacon längst Realität. Die intensive Diskussion der Energiewende in Politik und Gesellschaft zeigt, welche wirtschaftliche und gesellschaftspolitische Bedeutung dieses Thema inzwischen einnimmt. Der größte Teil des EE-Stroms wird in die Verteilnetze eingespeist. Entsprechend werden die Verteilnetzbetreiber in die Pflicht genommen. Sie sind es, welche die Netzinfrastruktur in den Regionen zwischen Umspannwerk und Hausanschluss zur Verfügung stellen und somit die Auf gabe der Verteilung beziehungsweise des Abtransports der in den regenerativen Anlagen erzeugten Strommengen wahrnehmen. Zur Steuerung dieser Prozesse sind erhebliche organisatorische, netzwirtschaftliche und netztechnische Maßnahmen erforderlich. Neuanschlüsse sorgen für organisatorische Heraus forderungen Von der ersten Kontaktaufnahme durch den Kunden bis zum Anschluss seiner EEG-Anlage an das Netz der E.ON Avacon erfolgen eine Vielzahl einzelner Arbeitsschritte in sehr unterschiedlichen Unternehmensbereichen. Die vom Anlagenbetreiber oder dessen Installateur eingereichten Auftragsunterlagen werden zunächst auf ihre Vollständigkeit hin überprüft. In einem nächsten Schritt wird eine sogenannte Netzverträglichkeitsprüfung durchgeführt, um festzustellen, welcher Netzanschlusspunkt der geeignetste Ort für die Aufnahme der maximal angebotenen Einspeiseleistung ist. Zu diesem Zeitpunkt sind bereits bestehende oder reservierte Erzeugungsanlagen in der Berechnung der Netzverträglichkeit zu berücksichtigen. Sind hier bereits Netzengpässe erkennbar, werden beispiels weise Ausbaumaßnahmen veranlasst. Ist die Prüfung der Netzverträglichkeit abgeschlossen, wird dem Kunden das Ergebnis schriftlich mitgeteilt. Die weitere Kommunikation mit dem Kunden, die Angebotslegung zum Netzanschluss, alle kaufmännischen und technischen Prozessschritte bis zur Meldung der neuen Kundenanlage zur Abrechnung der Einspeisung erfolgen über entsprechende Teams in den Bereichen Netzwirtschaft und Technischer Netzservice. Im Daten system von E.ON Avacon werden alle netzwirtschaftlichen Prozesse und Daten über eine speziell hierfür entwickelte Dokumentations- und Datenbank erfasst. Keine Trendwende abzusehen Die Anzahl der Anfragen zur Realisierung von EEG-Netzanschlüssen steigt seit Jahren stetig an. Dies hatte zur Folge, dass in den besonders geforderten Unternehmensbereichen erhebliche Aufstockun gen des Personals notwendig wurden. Zusätzlich waren organisatorische Veränderungen notwendig. So werden seit Anfang des Jahres 2012 Betreiber von Photovoltaikanlagen bis zu einer Einspeiseleistung von 5 MW dezen tral über die ört lichen E.ON Avacon-Standorte und nicht mehr durch die zentrale Netzwirtschaft betreut. Zu Beginn des Jahres 2000 lag die installierte Einspeiseleistung regenerativer Energien bei E.ON Avacon in Sachsen-Anhalt (inklusive der damals noch bei E.ON Avacon befindlichen Hochspannungsebene (heute bei Tochtergesellschaft HSN Magdeburg GmbH)) und Niedersachsen noch bei etwa 500 MW und bestand vorwiegend aus Windkraftanlagen. Ende 2011 betrug die installierte EEG-Einspeiseleistung circa 2.540 MW bei E.ON Avacon sowie weitere rund 1.000 MW bei HSN. Somit beträgt die gesamte installierte Einspeiseleistung im Netzgebiet der E.ON Avacon inklusive der HSN 3.540 MW. Rechnet man auch die Anlagen der Kraft-Wärme-Kopplung hinzu, kommt man insgesamt auf eine Größenordnung von 4.000 MW dezentrale Erzeugungskapazität. Unsere Prognose zeigt eine eindeutige Tendenz: Es ist davon auszugehen, dass zukünftig insbeson dere in der Photovoltaik neue Anlagen errichtet werden. Im Jahr 2020 könnte somit die installierte Einspeiseleistung bei E.ON Avacon und HSN bei rund 6.500 MW liegen, was an nähernd einer Verdopplung der installierten EE-Einspeiseleistung des Jahres 2011 entsprechen würde. Gewisse Prognoseunsicherheiten gibt es allerdings hinsichtlich der künftigen EEG-Förder bedingungen, die wesentlichen Einfluss auf die weitere Entwicklung haben dürften.
Dezentrale Erzeugung* im Netz von E.ON Avacon** Leistung in MW 7.000 6.000 5.000 4.000 3.000 2.000 1.000 Mehr als 800 Millionen Euro Einspeisevergütung Die an Anlagenbetreiber ausgezahlten EEG-Vergütungen werden der E.ON Avacon von den Übertragungsnetzbetreibern monatlich erstattet. Zum 31. Mai des jeweiligen Folgejahres erstellt E.ON Avacon ein sogenanntes EEG-Testat. Hierbei werden die EEG-Daten des Vorjahres detailliert aufbereitet und Wirtschaftsprüfern zur Testierung vorgelegt. Das EEG-Testat bildet die Grundlage für die endgültige Abrechnung und Rückerstattung der EEG-Vergütung mit den Übertragungsnetzbetreibern. Ausgezahlte Einspeisevergütung gemäß EEG-Testat für 2011 Mio. € 1.000 800 677 600 400 418 259 200 Anzahl der Einspeiser 80.000 2000 2005 2010 2015 ab 1. 1. 2012 Prognose 2020 70.000 60.000 50.000 40.000 30.000 20.000 10.000 E.ON Avacon EAV EAV HSN EAV+HSN (EAV) Niedersachsen Sachsen-Anhalt Magdeburg (HSN) Steigende Anforderungen an das Netzmanagement Der Zubau von dezentralen Erzeugungsanlagen hat erhebliche Auswirkungen auf die Netzführung und Netzsteuerung durch E.ON Avacon. Die regionalen und örtlichen Verteilnetze werden von der zentralen Netzleitstelle in Salzgitter rund um die Uhr überwacht. Die Netzleitstelle koordiniert dabei auch alle notwendigen Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Netzstabilität. Dazu können in Fällen, in denen aufgrund hoher Einspeisung und geringem Verbrauch Netzinstabilitäten gesamtflächig oder in einzelnen Teilnetzen drohen, Eingriffe zur ferngesteuerten Reduzierung oder Abschaltung von dezentralen Einspeisungsanlagen nötig sein. Auch kleinere Erzeugungsanlagen, die nach dem EEG gefördert werden, müssen daher in der Lage sein, ferngesteuert am Einspeisemanagement teilzunehmen. Die Vielzahl technischer und netzwirtschaftlicher Aufgaben zeigt, wie bedeutsam das Thema Erneuerbare Energien für E.ON Avacon geworden ist. 150 Biomasse Photovoltaik KWK und Sonstige Wind * einschließlich Kraft-Wärme-Kopplung ** einschließlich HSN 827 Erneuerbare-Energien-Report 2011 E.ON Avacon AG 9
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