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S. 14 Zu Gast: FC Augsburg S. 18 Elf ... - Karlsruher SC

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6| story<br />

Eine Führung durch die Wildpark-Filmgeschichte<br />

Großes Kino K<strong>SC</strong><br />

Komödien. Dramas. Abenteuer. Horrorfilme.<br />

Große Gefühle, Happy Ends,<br />

Tränen. Im Wildpark ist alles möglich,<br />

und alles wurde hier schon<br />

gezeigt. Statt Filmvorschau gibt es<br />

das nächste Spiel, und auch ohne<br />

Popcorntüten liegt jedes Mal, wenn<br />

90 Minuten großes Kino beginnen,<br />

ein Knistern in der Luft.<br />

Etwa seit 1998 und auch weiterhin auf<br />

dem Programm: "Von gruselig bis ganz<br />

schön hoch – oder: Quer durch den<br />

Wildpark – die Stadionführungen". Eine<br />

Horror-Science Fiction-Abenteuer-Komödie.<br />

Der nachfolgende "Film" ist für<br />

Kinder unter 12 Jahren ausdrücklich geeignet.<br />

Ebenso wie für Kinder über 12<br />

Jahre, Erwachsene bis 99 und darüber hinaus.<br />

Regie: Horst Dannenmeier, verantwortlich<br />

für Ordnungsdienst und die<br />

kostenlosen Stadionführungen des K<strong>SC</strong>.<br />

Hauptdarsteller: Das Wildparkstadion<br />

Karlsruhe.<br />

Klappe und Action. Der Wind fegt unbarmherzig<br />

durch den ungeschützten Gang. Ein<br />

Blick in die zwei Arrestzellen der Stadionwache<br />

zeigt kalten Beton, ein Blechloch<br />

zum Austreten, aber keine Chance zum<br />

Ausbrechen. Innen kein Türgriff, kein<br />

Lichtschalter, kein gar nichts. Eine Szenerie,<br />

die einem schon einen kalten<br />

Schauer über den Rücken jagen kann.<br />

<strong>Zu</strong>mindest, wenn man 6 Jahre alt ist und<br />

sich fragt, ob hier am Ende noch jemand<br />

eingesperrt ist, der nie mehr wieder herauskommt?<br />

Ganz so schlimm ist es nicht,<br />

aber die Stadionwache hat alle Funktionen<br />

einer echten Polizeistation, um ggf.<br />

diejenigen, die sich nicht so verhalten, wie<br />

es Stadionordnung und gesunder Menschenverstand<br />

vorschreiben, für die Dauer<br />

des Heimspiels dingfest zu machen.<br />

Schnitt. Ist es ein Raumschiff? Oder doch<br />

nur der Spielertunnel? Durch diesen hindurch<br />

geht es auf das Allerheiligste des<br />

Wildparkstadions: den Rasen. Beziehungsweise<br />

an den Spielfeldrand, um die<br />

grüne Seltenheit nicht zu gefährden –<br />

echter, gewachsener Fußballrasen. (Horst<br />

Dannenmeier mit stolzer Miene:) "Es ist<br />

vielleicht kein Wimbledon-Rasen, aber<br />

besser als in der Allianz-Arena, schließlich<br />

ist der hier echt und nicht verlegt!"<br />

Wer das Raumschiff verlassen hat,<br />

beamt sich mit Warpgeschwindigkeit<br />

auf die Spielerbank, um einmal das<br />

Gefühl zu bekommen, wie es ist,<br />

hautnah am Rand des Spielge-<br />

schehens zu sein. Und plötzlich ist ein<br />

halber Meter verdammt wenig und das<br />

Spielfeld direkt vor der Nase nicht selten<br />

"mindestens 250 Kilometer lang!"<br />

Nächste Szene: Mühsam schleppen sich die<br />

Hauptdarsteller den steilen Weg hinauf.<br />

Schwindelfrei sollte schon sein, wer einen<br />

Blick über die Brüstung der Haupttribüne<br />

nach unten wirft. Abenteuerlich! Aber<br />

hauptsächlich zählt der grandiose Ausblick<br />

bis in jede Ecke, um keine Sekunde zu verpassen.<br />

(Horst Dannenmeier erklärt liebevoll:)<br />

"Vielleicht ist es nicht mehr das<br />

neueste oder modernste Stadion, aber<br />

wir sind nach wie vor froh, eine solche<br />

Heimspielstätte zu haben." Weiter geht<br />

es in die VIP-Räume. Gespanntes Atemanhalten.<br />

Wie viel das wohl kostet, hier<br />

ein Spiel anzuschauen? Und plötzlich<br />

sind die Jungs und Mädchen keine<br />

Schulklasse mehr, sondern 30 Manager,<br />

die ihr Business beherrschen, als<br />

Sponsor Geschäftspartner des K<strong>SC</strong> sind<br />

und sich aus der VIP-Loge in stilvoller<br />

Umgebung das Spitzenspiel ansehen,<br />

während Handys klingeln und Häppchen<br />

gereicht werden. Jeder von<br />

ihnen will schließlich später mal Unmengen<br />

von Geld verdienen. Und<br />

vielleicht bekommt der K<strong>SC</strong> dann ein<br />

Stückchen davon ab.<br />

Gleich unterhalb der Logen warten<br />

die Presseplätze auf einen Besuch<br />

der kleinen oder auch großen Gäste.<br />

Einmal Sportreporter sein ... Wie aus dem<br />

Nichts brandet in 60 kleinen Ohren<br />

Applaus auf. 10-jährige Nachwuchsreporter<br />

klettern auf die Plätze mit den Tischen<br />

davor und den Steckdosen daneben,<br />

imaginäre Mikrofone und Notizblöcke<br />

werden gezückt. "Giovanni Federico ist<br />

vorne, der Ball kommt, und Toooooor! Der<br />

K<strong>SC</strong> führt fünf zu nulllll!" Gänsehautfeeling,<br />

obwohl auf Rängen und Rasen<br />

gespenstische Leere herrscht. Aber jeder<br />

Einzelne, der auf der Pressetribüne Platz<br />

genommen hat, sieht die ganz großen K<strong>SC</strong>-<br />

Momente vor sich, als würde just<br />

in diesem Augenblick das Tor zum<br />

Aufstieg in die erste Bundesliga<br />

fallen.<br />

Schnell weiter, bevor sich jemand<br />

verstohlen eine Träne aus dem<br />

Augenwinkel wischen muss. Ein<br />

kurzer Blick in die Räume, in denen<br />

die Einsatzleitung der Polizei einen<br />

optimalen Blick über das Geschehen<br />

hat, dann die Treppen hinunter und<br />

die Eingeweide des Stadions: Die<br />

Katakomben mit Spieler- und Schiedsrichterkabinen.<br />

<strong>Zu</strong> sehen bekommen<br />

die Teilnehmer der Stadionführungen<br />

nur die Gästekabine – die der K<strong>SC</strong>-<br />

Profis ist tabu. Hier werden Träume<br />

wahr, wenn achtjährige zu Fußballstars<br />

werden ... Wer ganz genau hin sieht,<br />

erkennt an jedem Haken ein Trikot, bunt

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