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14 | Der Gegner „Quo vadis“ Eintracht Braunschweig Löwen mit einem Bein in der Regionalliga? Platz neun bis elf hatten die Verantwortlichen der Braunschweiger Eintracht vor Saisonbeginn als Ziel für die zweite Spielzeit nach dem Aufstieg ausgegeben. Eine Parole, die rückblickend aus heutiger Sicht fast ein bisschen vermessen klingt. Zwar war man auf dem Transfermarkt aktiv und hat versucht, die Abgänge - unter anderem von Defensivspezialist Martin Amedick zu Borussia Dortmund - zu kompensieren, doch ein glückliches Händchen bewiesen der damalige Trainer Michael Krüger und der mittlerweile ebenfalls entlassene Manager Wolfgang Loos bei der Wahl der Neuzugänge nicht. Weder Dennis Weiland noch der inzwischen abgewanderte Samuel Koejoe konnten die in sie gesetzten Erwartungen auch nur annähernd erfüllen. Als winzige Lichtblicke über dem rabenschwarzen Himmel des Stadions an der Hamburger Straße entpuppten sich lediglich der aus Lübeck gekommene, aber sehr verletzungsanfällige Tobias Schweinsteiger sowie Markus Husterer, dem als einziger der Sprung in die Stammformation glückte. Ein herber Rückschlag für die Niedersachsen war zudem zu Jahresbeginn das endgültige Karriereaus von Leistungsträger Daniel Graf. Zwei Kreuzbandrisse und vier Leistenoperationen innerhalb der vergangenen zwei Jahre lassen eine Fortsetzung der Laufbahn des früheren Karlsruhers nicht zu. Gründe genug für die Braunschweiger, um in der Winterpause noch einmal auf große Shoppingtour zu gehen, bei der gleich elf Akteure für geschätzte 1,5 Millionen Euro im blau-gelben Einkaufskorb landeten. Doch die Hypothek der katastrophal verlaufenen Vorrunde wiegt schwer. Vom ersten Spieltag an lief bei den Blau-Gelben schief, was schief laufen kann. Ein Sieg (2:0 gegen München) in 17 Partien und gerade einmal zehn magere "Törchen" sind definitiv zu wenig, um Zweitligaansprüche auch nur annähernd geltend zu machen. Daran änderte auch der 1:0-Erfolg gegen Carl-Zeiss Jena im zweiten Spiel der Rückrunde nur wenig. Ein weiterer herber Rückschlag war das 0:1 beim direkten Konkurrenten Koblenz am 20. Spieltag, ebenso das unglückliche 0:1 im heimischen Stadion gegen schwache Kölner. Trainer Willi Reimann Geb. 24.12.1949 in Schwagstorf (Nähe Rheine) Bei Eintracht Braunschweig seit 15.11.2006 Spielerstationen: 1970-1974 Hannover 96 1974-1981 Hamburger SV Trainerstationen: 1986-11/1987FC St. Pauli 11/1987-1990Hamburger SV 1996-03/1998VfL Wolfsburg 1998-11/19981. FC Nürnberg 1999-2000FC St. Pauli 2002-2004Eintracht Frankfurt 2005-2006Al Shaab (VA Emirate) seit 15.11. 2006Eintracht Braunschweig Braunschweiger Turn- und Sportverein Eintracht von 1895 e.V. Gegründet: 15.12.1895 Vereinsfarben: Blau-Gelb Größter Erfolg: Deutscher Meister 1967 Mitglieder: 3.200 Abteilungen: Fußball, Basketball, Handball, Hockey, Leichtatlethik, Schach, Schwimmen, Wasserball, Tennis, Turnen, Wintersport, Seniorensport Anschrift: Eintracht Braunschweig Hamburger Straße 210, 38112 Braunschweig Tel: 0531/23 23 00, Fax: 0531/23 23 03 0 Internet: www.eintracht.com Info: eintracht@eintracht.com Stadion: Städtisches Stadion an der Hamburger Straße (23.500 Plätze) Präsidium: Gerhard Glogowski (Präsident) Hans-Jürgen Schultze (Vizepräsident) Dr. Rolf Dockter (Geschäftsführer) Manfred Aschenbrenner (Sportdirektor) Was bleibt, ist Zweckoptimismus. "Selbst jetzt hat man immer noch die Möglichkeit, genug Punkte zu sammeln", so BTSV-Coach Willi Reimann. Das Problem der Eintracht besteht auch darin, dass der Kreis der potenziellen Abstiegsaspiranten immer kleiner wird. Der Abstand zum Tabellendreizehnten betrug nach dem 20. Spieltag bereits zehn Zähler – in der derzeitigen Verfassung der Braunschweiger eine schier unüberwindbare Hürde. Das größte Sorgenkind des deutschen Meisters von 1967 ist nach wie vor die Offensive. Während sich die Abwehr in den jüngsten Spielen leicht erholt präsentierte, sind im Angriff keinerlei Ansätze der Besserung zu sehen. Dem Sturm mangelt es sowohl an Ideen als auch an Genauigkeit und Cleverness im Abschluss. Nicht verwunderlich also, dass die Offensivabteilung die schlechteste im bezahlten Fußball ist. Die verbliebenen Hoffnungen ruhen nun auf Reimann, der nach Michael Krüger, Willi Kronhardt und Djuradj Vasic bereits der vierte Trainer des BTSV in dieser Saison ist. In einem Interview mit der Braunschweiger Zeitung nach dem Auftritt in Koblenz verriet der 57-jährige Fußballlehrer, dass ihn vor allem die Art und Weise störe, wie mit Chancen umgegangen wird und dass es seinen Schützlingen an Entschlossenheit mangele. "Da muss man mit gesundem Egoismus ganz brutal den Abschluss suchen", so Reimann, der weiß, wovon er spricht. In 287 Bundesligaspielen für den HSV und Hannover 96 erzielte der gelernte Stürmer 93 Tore. Mit dem Brasilianer Leozinho und dem Kameruner Valentine Atem kann der gebürtige Westfale heute mit zwei neuen Alternativen aufwarten, die rechtzeitig von der Transferliste gestrichen und ihre Spielberechtigung erhalten haben. Von ihnen erhofft sich Reimann eine Belebung der kränkelnden Offensive. Zudem können die "Löwen" im Wildpark voraussichtlich wieder auf Lars Fuchs, Patrick Bick und Daniyel Cimen zurückgreifen, die ihre Verletzungen auskuriert haben. Andreas Kleber
Der Gegner | 15 Oberer Reihe v.l.n.r.: Valentine Atem, Tobias Schweinsteiger, Bekim Kastrati, Marco Grimm, Francis Banecki, Igor Zikovic, Igor Barukcic, Alexander Golban, Martin Horacek, Jan Tauer, Markus Husterer, Finn Holsing Mittlere Reihe v.l.n.r: Trainer Willi Reimann, Co-Trainer Dietmar Demuth, Torwart-Trainer Uwe Hain, Dennis Brinkmann, Daniyel Cimen, Torsten Jülich, Daniel Graf, Jürgen Rische, Mannschaftsarzt Dr. Maier, Physiotherapeut Werner Kranz, Zeugwart Christian Skolik Untere Reihe v.l.n.r.: Leozinho, Alexander Huber, Torsten Lieberknecht, Zoran Ratkovic, Thorsten Stuckmann, Edin Nuredinoski, Lars Fuchs, Benjamin Siegert, Patrick Bick, Otacilio, Kosta Rodrigues ZUGÄNGE Igor Barukcic / Dinamo Zagreb (CRO) Igor Zikovic / Jadran Porec (CRO) Daniyel Cimen / Eintracht Frankfurt Alexander Huber / Eintracht Frankfurt Martin Horacek / Sigma Olomouc (CZE) Edin Nuredinoski / GVO Oldenburg Jales Otacilio / Clube do Remo (BRA) Zoran Ratkovic / Cibalia Vinkovci (CRO) Leandro Sales de Santana ("Leozinho") / Treze FC (BRA) Valentine Atem / Ashanti Gold (GHA) Alexander Golban / Karpaty Lviv (UKR) Francis Banecki / Werder Bremen Muhammed Basar / Eintracht Braunschweig II Nico Lauenstein / Eintracht Braunschweig II Dennis Weiland / FSV Mainz 05 Markus Husterer / FC Bayern München II Tobias Schweinsteiger / VfB Lübeck Bekim Kastrati / Borussia Mönchengladbach Ludwig Siegismund / eigene Jugend Abgänge Samuel Koejoe / Dynamo Dresden Martin Hauswald / Holstein Kiel Ahmet Kuru / FC St. Pauli Dustin Heun / VfB Lübeck Martin Amedick / Borussia Dortmund Alessandro Caruso / SV Wehen Nermin Celukovic / SV Wehen Daniel Graf / Karriere beendet Torsten Sümnich / Karriere beendet Michal Janicki / Ziel unbekannt
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