Verbundbericht 2004 - KVV - Karlsruher Verkehrsverbund
Verbundbericht 2004 - KVV - Karlsruher Verkehrsverbund
Verbundbericht 2004 - KVV - Karlsruher Verkehrsverbund
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1994 1995<br />
1996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
2005<br />
2 0<br />
<strong>KVV</strong> <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> GmbH<br />
<strong>Verbundbericht</strong> <strong>2004</strong><br />
10 Jahre <strong>KVV</strong>
1 994 1995<br />
1 996<br />
1997<br />
1998<br />
1999<br />
2000 2001 2002 2003 <strong>2004</strong><br />
2005<br />
2 0<br />
<strong>KVV</strong> <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> GmbH<br />
Verb un db ericht 2 004<br />
10 Jahre <strong>KVV</strong><br />
1
Impressum<br />
Herausgeber<br />
<strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong> GmbH, Tullastraße 71, 76131 Karlsruhe<br />
Verantwortl ich<br />
Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig<br />
Fahrgastbeirat ....................................................................................................................44<br />
Redaktion<br />
Horst Stammler, Jochen Allgeier<br />
Marktforschung ..................................................................................................................45<br />
2<br />
ÖffentlichkeitsarbeitundWerbung ................................................................................... 46<br />
3<br />
Gestaltung<br />
pandesign, Karlsruhe<br />
Fotos<br />
Fabry, Mayer, Müller, Schaeffer, Archiv <strong>KVV</strong> u.a.<br />
Druck und Verarbeitung<br />
Engelhardt & Bauer, Karlsruhe<br />
Inhaltsverzeichnis<br />
Impressum ............................................................................................................................ 2<br />
Organe .................................................................................................................................. 4<br />
Organisation ......................................................................................................................... 5<br />
Vorworte .............................................................................................................................. 6<br />
Chronik ........................................................................................................................... 8<br />
1994 bis 2003 ........................................................................................................................ 9<br />
Produkte ....................................................................................................................... 16<br />
Regionalbahn ..................................................................................................................... 17<br />
Stadtbahn ........................................................................................................................... 20<br />
Liniennetzplan .................................................................................................................... 26<br />
Straßenbahn ....................................................................................................................... 28<br />
Bus ....................................................................................................................................... 32<br />
Tarife ............................................................................................................................. 36<br />
Marketing ..................................................................................................................... 40<br />
Kundeninformation ............................................................................................................ 41<br />
Statistik ......................................................................................................................... 48<br />
DerVerbundraum ............................................................................................................... 49<br />
Daten und Fakten ............................................................................................................... 50
Organe Organisation<br />
Vo rsitze n de r<br />
Stellvertretende<br />
Vo rsitze n de<br />
Mitglieder<br />
4 5<br />
Land Baden-Württemberg Land Rheinland-Pfalz<br />
Geschäftsführung<br />
Oberbürgermeister Heinz Fenrich, Stadt Karlsruhe<br />
Landrat Dr. Fritz Brechtel, Landkreis Germersheim<br />
Landrat Claus Kretz, Landkreis Karlsruhe<br />
Stadt Karlsruhe Landkreis Karlsruhe<br />
Hans-Michael Bender Kreisrat Günter Kast<br />
Stadtrat Manfred Bilger Bürgermeister Horst Kochendörfer<br />
Stadträtin Rita Fromm Oberbürgermeister a.D. Josef Offele<br />
Stadträti n Ange la Geige r Kreisrat Wa lter Scheu ri ng<br />
Johannes Honné<br />
Stadtrat Wolfram Jäger Landkreis Rastatt<br />
Stadtrat Hans-Peter Marsch Bürgermeister Jürgen Bäuerle<br />
Stadtrat Hans Pfalzgraf Kreisrat Otto H impel<br />
Stadtrat Heinz Vogel Landrat Dr. Werner Hudelmaier<br />
Stadt Baden-Baden Landkreis Germersheim<br />
Stadtrat M ichael Gegg us Kreisrat J ü rgen N e lson<br />
Oberbürgermeisterin Dr. Sigrun Lang Bürgermeister Harald Seiter<br />
Stadtrat Dr. Jürgen Müller<br />
Stadt Landau Landkreis Südliche Weinstraße<br />
Oberbürgermeister Christof Wolff Landrätin Theresia Riedmaier<br />
Ministerialdirigent Prof. Dr. Jürgen Pätzold Ltd. Ministerialrat Dr. Lothar Kaufmann<br />
Dr.-Ing. E.h. Dieter Ludwig<br />
Aufsichtsrat (Stand 31. Dezember 2003)<br />
Der ÖPNV<br />
in der Region Karlsruhe
Vorworte<br />
Der <strong>KVV</strong> hat sich zu einer<br />
Erfolgsstory entwickelt.<br />
Verbund, das heißt: Nicht mehr gegen- oder nebeneinander, sondern miteinander.<br />
Die Leistungen aller Verkehrsunternehmen in der Region werden zu einem Gesamtnetz<br />
zusammengefasst. Die Fahrpläne sind aufeinander abgestimmt, für alle Bahnen und<br />
Busse gilt ein Gemeinschaftstarif. Das Ganze ist somit mehr als die Summe seiner Teile.<br />
Der <strong>KVV</strong> hat sich in den vergangenen zehn Jahren zu einer Erfolgsstory entwickelt.<br />
Die Fahrgastzahlen und Einnahmen sind kontinuierlich gestiegen. Die Defizite im<br />
N a hverkeh r ko n nten beg renzt, tei lweise soga r gesen kt werden . Z udem wu rd en h ohe<br />
I nvestitionen geleistet, vor a l lem i n den Ausbau des Stadtba h nnetzes u nd d ie<br />
Beschaffung von modernem Rollmaterialauf Straße und Schiene. Auch bei den Tarifen<br />
hat sich der <strong>KVV</strong> innovativ gezeigt und interessante Angebote auf dem Markt platziert.<br />
Voraussetzung für den Erfolg des <strong>KVV</strong>war die gute partnerschaftlicheZusammenarbeit der kommunalen Gebietskörperschaften in der Region. Mein Dank gilt daher den<br />
Landräten und Bürgermeistern, den Kreisräten und Gemeinderäten in der Region für ihre<br />
tatkräftigepolitischeUnterstützung.Ichfreuemichbesonders,dassesbeimNahverkehr<br />
gelungen ist, nicht nur die Partneraus der Region MittlererOberrhein, sondern auch aus<br />
der Südpfalz zur Zusammenarbeit zu gewinnen. Der Rhein ist längst keine Grenze mehr,<br />
er wird täglich von mehreren Tausend Pendlern überschritten. Daher ist die Zusammenarbeit<br />
im individuellen und öffentlichen Verkehr für beide Seiten ein Muss.<br />
Mein Dank gilt auch dem Bund sowie den beiden Ländern Baden-Württemberg und<br />
Rheinland-Pfalz, ohne deren Finanzhilfen die positive Entwicklung der vergangenen<br />
Jahre nicht möglich gewesen wäre. Künftig müssen wir allerdings aufgrund der<br />
Haushaltssituation auf allen staatlichen Ebenen wohl auch beim Nahverkehr Abstriche<br />
machen. Die jüngsten Kürzungen im Schülerverkehr und bei den Investitionshilfen haben<br />
dies deutlich gemacht. Die Verkehrsverbünde müssen daher versuchen, in Zukunft mit<br />
weniger Geld möglichst das Gleiche zu erreichen. Ganz ohne Zuwendungen wird es frei-<br />
Der <strong>KVV</strong> feiert <strong>2004</strong> seinen zehnten Geburtstag. Zeit, eine Bilanz zu ziehen und einen<br />
Ausblick zu wagen. Verbund fahren ist heute selbstverständlich geworden. Ohne<br />
abgestimmte Fahrpläne, einen gemeinsamen Tarifund einen einheitlichenAuftritthätte der öffentliche Nahverkehr im Wettbewerbmitdem Auto längst keine Chance mehr.<br />
Dem <strong>KVV</strong> ist es jedoch gelungen, die Fahrgastzahlen in der Region Karlsruhe stetigzu steigern und den Marktanteil des ÖPNV zu erhöhen. Die vielfältigen Anstrengungen zur<br />
Verbesserung des Angebotes haben sich gelohnt. Das Stadtbahnnetz wurde in einem<br />
atemberaubenden Tempo ausgebaut und gehört heute zu einem der größten in ganz<br />
Deutschland. StillgelegteEisenbahnstreckenwurden reaktiviert. Der Wagenpark wurde<br />
umfassend modernisiert. Busverkehre wurden neu geordnet und auf die Schiene<br />
abgestimmt. Der Fahrplan wurde von Jahr zu Jahr verdichtet. Und nicht zuletzt haben<br />
sich unsere neuen zielgruppenorientierten Zeitkarten für Schüler, Studenten und<br />
Senioren erfolgreich auf dem Markt durchgesetzt.<br />
Nach Jahren einer angemessenen finanziellen Förderung stehen dem öffentlichen<br />
Nahverkehr jetzt aber schwierige Zeiten ins Haus. Nur zwei Beispiele: Der<br />
Vermittlungsausschusshat Ende 2003 eine spürbare Kürzung der Ausgleichszahlungen<br />
für die Schülerbeförderung beschlossen und das Land Baden-Württemberg wird ab <strong>2004</strong><br />
die Investitionsförderung für Infrastruktur und Fahrzeuge deutlich zurückfahren. Der<br />
ÖPNV steht angesichts der finanziellen Situation bei Bund, Länder und Gemeinden im<br />
Wettbewerbmitanderen öffentlichen Aufgaben um die knappen Mittel. In diesen Zeiten<br />
ist es wichtig, die Unverzichtbarkeitdes öffentlichen Nahverkehrs für die Mobilität, die<br />
Umwelt und den Wirtschaftsstandort unter Beweis zu stellen.<br />
Der <strong>KVV</strong> wird sich den Herausforderungen der Zukunft stellen. Die Kundenorientierung<br />
ist dabei das wichtigste Gebot. Zunehmend stellt sich jedoch die Frage, ob die heutigen<br />
Verbundstrukturen noch den Kundenbedürfnissen entsprechen. Positiv ist, dass in<br />
Baden-Württemberginzwischen nahezu flächendeckend Verkehrsverbünde entstanden<br />
6 lich nicht gehen. Daher müssen wir mehr denn je den Verantwortlichen deutlich machen,<br />
sind. Problematisch ist jedoch, dass manche Verbünde zu kleinräumig sind und die<br />
7<br />
dass die Investitionin ein leistungsfähiges Nahverkehrssystem gut angelegtes Geld ist.<br />
Hauptverkehrsströmenichtmehr abdecken. So ist auch das <strong>Karlsruher</strong>Stadtbahnsystem mittlerweile längst über die Verbundgrenzen des <strong>KVV</strong> hinausgewachsen. Erfreulich ist,<br />
dass der baden-württembergische Landtag das Problem erkannt und einstimmig „neue<br />
<strong>Verkehrsverbund</strong>strukturen“ gefordert hat. Verkehrsverbünde sind für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
des ÖPNV unverzichtbar. Sie müssen sich aber weiterentwickeln.<br />
Heinz Fenrich<br />
Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe<br />
Aufsichtsratsvorsitzender des <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong>es GmbH<br />
Dr.-Ing. E. h. Dieter Ludwig<br />
Geschäftsführer des <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong>es GmbH<br />
10 Jahre <strong>Karlsruher</strong> <strong>Verkehrsverbund</strong><br />
Die heutigen<br />
Verbundstrukturen müssen<br />
überprüft werden.
Chronik<br />
Rheinbrücke Stadtbahn<br />
10 Jahre <strong>KVV</strong><br />
1994 bis 1996<br />
8<br />
Am <strong>Karlsruher</strong> Albtalbahnhof wird die Verknüpfungsstrecke zwischen Straßenbahn und Bundesbahn<br />
fertiggestellt. Die Stadtbahn aus Rastattund Baden-Baden fährt direkt in die <strong>Karlsruher</strong><br />
Innenstadt.<br />
9<br />
1994<br />
1995<br />
1996<br />
Ko m bi ka rte<br />
Zum Fahrplanwechsel am 29. Mai geht der <strong>KVV</strong> an den Start. Für alle Bahnen und Busse in<br />
der Stadt und im Landkreis Karlsruhe sowie zahlreichen benachbarten Städten und Gemeinden wird<br />
ein Gemeinschaftstarifeingeführt. Auf den EisenbahnstreckenKarlsruhe − Bruchsal, Bruchsal − Brettenund Karlsruhe − Baden-Baden<br />
nimmt die Stadtbahn ihren Betrieb auf.<br />
Im nördlichen Teil des Landkreises Karlsruhe wird ein neues Omnibuskonzept umgesetzt.<br />
Der Landkreis Germersheim wird in den Verbundtarif des <strong>KVV</strong> einbezogen.<br />
Auf der Eisenbahnstrecke Karlsruhe − Pforzheim wird ein Vorlaufbetrieb mit Stadtbahnwagen<br />
eingeführt.<br />
Die erste Niederflur-Straßenbahn in Karlsruhe geht in Betrieb.<br />
Mit dem KSC wird ein Kombiticket für die Spiele im Wildparkstadion vereinbart.<br />
Die Regionalbahn Winden − Bad Bergzabern wird reaktiviert und in den <strong>KVV</strong>-Tarif einbezogen.<br />
Der Verbundtarif des <strong>KVV</strong> wird auf die Stadt Baden-Baden, den gesamten Landkreis Rastatt, die<br />
Stadt Landau und Teile des Landkreises Südliche Weinstraße ausgedehnt.<br />
Für die Studierenden an den <strong>Karlsruher</strong> Hochschulen wird eine preiswerte Studikarte eingeführt.<br />
Der günstige Preis wird durch einen Solidarbeitrag ermöglicht, den alle Studenten bezahlen.<br />
Mit Abschluss der Elektrifizierung der Strecke Bruchsal − Menzingen wird der Stadtbahnbetrieb<br />
aufgenommen.
1997 bis 1999<br />
1997<br />
Januar 1998<br />
April 1998<br />
Juni 1998<br />
Juli 1998<br />
Die Regionalbahn Winden − Wissembourgwird reaktiviertund in den <strong>KVV</strong>-Tarifaufgenommen. <strong>KVV</strong>-Fahrkarten gelten damit erstmals in einer französischen Stadt.<br />
Die Stadtbahnlinie von der <strong>Karlsruher</strong> Innenstadt über Pfinztal und Remchingen nach Pforzheim<br />
geht in Betrieb. Der <strong>KVV</strong>-Tarifwird auf der Schiene bis Pforzheimausgedehnt. DieStadtbahnlinieS4wirdvonBrettenbisEppingenverlängert.<br />
Neue Stadtbahnlinien von Karlsruhe nach Blankenloch und nach Wörth gehen in Betrieb.<br />
In Karlsruhe wird das Liniennetz für die Straßen- und Stadtbahn umstrukturiert.<br />
Die elektronische Fahrplanauskunft EFAwin wird eingeführt.<br />
Der bargeldloseZahlungsverkehran den Fahrkartenautomatenwirdeingeführt. Der Automatam Europaplatz ist der erste, der die Geldkarte als Zahlungsmittel akzeptiert. In der Folgezeit werden<br />
alle Automatenumgerüstet. Die standardisierte Bewertung ergibt bei der geplanten Straßenbahnstreckedurch die Kriegsstraße<br />
ein negativesErgebnis. Der <strong>Karlsruher</strong> Gemeinderat beschließt daraufhin die Einsetzung eines<br />
Arbeitskreises, der die weitere Entwicklung des Schienenverkehrs in der <strong>Karlsruher</strong> Innenstadt<br />
untersuchensoll. Die Straßenbahnstrecke der VBK nach Rappenwört wird um 350 Meter bis unmittelbar vor den<br />
Eingang des Rheinstrandbades verlängert.<br />
100 Jahre Albtalbahn von Karlsruhe nach Bad Herrenalb. Dieses Ereignis wird mit einem großen<br />
Bahnhofsfestin Bad Herrenalb gefeiert, zu dem mehr als 50.000 Besucher kommen.<br />
November 1998<br />
Dezember 1998<br />
Nach langen Diskussionenwird die Karte ab 60, eine preisgünstigeSenioren-Jahreskarte, die im<br />
gesamten Netz des <strong>KVV</strong> gilt, eingeführt.<br />
Am 19. November verleiht die Fakultät für Bauingenieurwesen der Universität Karlsruhe dem<br />
Geschäftsführer des <strong>KVV</strong>, Dipl .-I ng. Dieter Ludwig, die Ehrendoktorwürde.<br />
Als erster <strong>Verkehrsverbund</strong> in Baden-Württemberg richtet der <strong>KVV</strong> einen Fahrgastbeirat ein.<br />
Der <strong>KVV</strong> arbeitet mit Stadtmobil Karlsruhe zusammen. Stammkunden des <strong>KVV</strong> erhalten die<br />
Möglichkeit, kostengünstig Mitglied der regionalen Car-Sharing-Organisation zu werden.<br />
Die Linie S 2 wird um 800 Meter in das Neubaugebiet Bach-West in Rheinstetten-Mörsch verlängert.<br />
Die Li nien S 5 u nd S 9 werden verlä ngert. Die S 5 fä h rt ü ber Pforzhei m hi naus bis Bietigheim-Bissingen,<br />
die S 9 verbindet Bruchsal und Bretten mit Mühlacker. Die neuen Ziele liegen<br />
außerhalb des Verbundgebietes. Mit dem benachbarten <strong>Verkehrsverbund</strong> Pforzheim-Enzkreis<br />
werden Ü bergangsta rife vereinbart.<br />
Die 20.000ste Karte ab 60 wird bestellt.<br />
Eine totale Sonnenfinsternis verdunkelt am 11 . August zwei Minuten lang in der Region Karlsruhe<br />
die Sonne. Hunderttausende Besucher nutzen den öffentlichen Nahverkehr.<br />
Am 26. Septemberwird auf der Kraichgaubahn der Stadtbahnbetrieb bis Heilbronn Hauptbahnhof<br />
verlä ngert.<br />
Ab 1 . November gilt das Baden-Württemberg-Ticket der Deutschen Bahn auch in den Bussen und<br />
Bahnen des <strong>KVV</strong>.<br />
10<br />
Zum ersten Mal wird in Karlsruhe Ozonalarm ausgelöst.<br />
Dezember 1999 Das Orkantief „Lothar“ verwüstetin Süddeutschland ganze Landstriche. Wegen umgekippter<br />
Bäume und beschädigter Oberleitungen wird der Schienenverkehr in der Region Karlsruhe<br />
11<br />
August 1998 Zum neuen Schuljahr gibt es ein neues Angebot für alle, die in Ausbildung sind: Die ScoolCard kostet<br />
beeinträchtigt. Besonders stark betroffenist die Albtalbahn: Erst nach drei Wochen kann der<br />
480 DM pro Jahr und gilt im gesamten <strong>KVV</strong>-Netz.<br />
Verkehr nach Bad Herrenalb wieder aufgenommen werden.<br />
September 1998<br />
Oktober 1998<br />
ScoolCard<br />
480 DM/Netz<br />
Kundenka rten-N r.<br />
Bitte Rückseitebeachten. S<br />
AUG 1 998<br />
Auf der Strecke U bstadt − Odenhei m wi rd der Stadtba h n betrieb ei ngefü h rt. Die neue Li n ie<br />
Karlsruhe − Bruchsal − Odenheim erhält die Nummer S 31 .<br />
Der neu gewählte <strong>Karlsruher</strong> Oberbürgermeister Heinz Fenrich wird Aufsichtsratsvorsitzender<br />
des <strong>KVV</strong>.<br />
März 1999<br />
Mai 1999<br />
Juni 1999<br />
August 1999<br />
September 1999<br />
November 1999<br />
Die ganze Weltfeiertdas Millennium. In der Region Karlsruhewirdin der SilvesternachtausSicher heitsgründen der öffentliche Nahverkehr zehn Minuten eingestellt. Es treten keine Probleme auf.
2000 bis 2001<br />
Jan uar 2000<br />
Februar 2000<br />
März 2000<br />
Mai 2000<br />
September 2000<br />
November 2000<br />
Gemeinsame Aktion mit dem ADAC. Mitglieder des Automobilclubs können bei den ADAC-<br />
GeschäftsstellenermäßigteJahreskarten des <strong>KVV</strong>erwerben. Am 28. Januar wird die neue Straßenbahnlinie 6 vom <strong>Karlsruher</strong> Hauptbahnhof über die Neubaustrecke<br />
durch die Ebert- und die Brauerstraße zum Europaplatz eröffnet. Damit wird unter anderem<br />
dasZKMmitdemFilmpalastunddasneueArbeitsamtandasStraßenbahnnetzangebunden. Fahrgäste können erstmals an Automatenin den Bahnen Fahrkarten kaufen. Damit sollen die<br />
Fahrer vom Verkauf entlastetwerden, um die Pünktlichkeit zu steigern.<br />
Mit Eröffnung der Ausstellung „100 Jahre elektrische Straßenbahn“ im Stadtmuseum beginnen die<br />
Feiern zum Jubiläum der <strong>Karlsruher</strong> Straßenbahn, die am 20. Mai mit einem Straßenbahnkorso<br />
durch die Innenstadt ihren Höhepunkt erreichen.<br />
Fertigstellung des zweiten Gleises auf der Rheinbrücke zwischen Karlsruhe und Wörth. Nach<br />
55 Jahren wird der Schienenverkehr wieder zweigleisig über den Rhein betrieben.<br />
DB Regio richtet zum Fahrplanwechsel eine neue Linie ein: Moderne NeiTech-Züge fahren von<br />
Karlsruhe über Philippsburg nach Mainz. ZwischenKarlsruheund Germersheim gilt der <strong>KVV</strong>-Tarif.<br />
In Bruchsal heißt es jetzt „Rendezvous mit Max“. Das neue Stadtbussystem erschließt mit sechs<br />
Linien die Kernstadt und die Stadtteile.<br />
Am 22. September findet der erste europaweite Tag „In die Stadt − ohne mein Auto“ mit zahlreichen<br />
Aktionen des <strong>KVV</strong> statt.<br />
Im aufwändig renovierten „Weinbrennerhaus“, zentralam <strong>Karlsruher</strong> Marktplatzgelegen, eröffnet<br />
der <strong>KVV</strong> ein neues Kundenzentrum.<br />
In Baden-BadenwirdnachAbschlussumfangreicherBauarbeiteneinneuerBusbahnhoferöffnet. Damit wird das Umsteigen von Bahn auf Bus wesentlich erleichtert.<br />
Im Weinbrennerhaus am <strong>Karlsruher</strong> Marktplatzwird eine Mobilitätszentraleeingerichtet. Dort<br />
können sich I nteressierte über die Vernetzung der Verkehrsmittel wie Auto, Flugzeug, Fahrrad sowie<br />
öffentlicher Fern- und Nahverkehr beraten lassen.<br />
Der <strong>KVV</strong> weitet sein Angebot für Radfahrer aus: Die traditionellen Fahrradzüge ins Albtal, ins<br />
Murgtal und nach Lauterbourg (Bienwald-Express) werden durch einen Velo-Bus ergänzt, der von<br />
Karlsruhe und Baden-Baden auf die Schwarzwaldhochstraße fährt.<br />
Sommertheater in Bad Herrenalb: Zwei Wochen dient der Bahnhof der Kurstadt mit seiner historischen<br />
Jugendstil-Bahnsteighalle als Theaterkulisse für das Krimistück „Mords-Sommer im Albtal“<br />
Das <strong>Karlsruher</strong> Stadtbahnsystem wächst weiter: Am 21 . Juli wird der Streckenabschnitt vom<br />
Heilbronner Hauptbahnhof bis in die Innenstadt zur vorläufigen Endhaltestelle Heilbronn Harmonie<br />
eröffnet.<br />
Ab 1. Oktobergeltendie Verbundtarifedes <strong>Verkehrsverbund</strong>es Rhein-Neckar (VRN) und des <strong>KVV</strong>in der gesamten Südpfalz.<br />
Die Firma Socialdata präsentiert die positiven Ergebnisse einer Direktmarketing-Kampagne („Indimark“),<br />
die nach Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 im Europaviertel durchgeführt worden ist.<br />
Mit 150,7 Mio. Fahrgästen im Jahr wird 2001 erstmals die 150-Millionen-Marke übertroffen.<br />
Die Stiftung Warentest beurteilt in einem bundesweiten Vergleich den <strong>Karlsruher</strong> Nahverkehr für<br />
12 13<br />
fremde Besucher der Stadt mit der Note „gut“. Diese Note wird in diesem Test nur viermal vergeben.<br />
Dezember 2000<br />
März 2001<br />
Die neue Straßenbahnstreckezur EuropäischenSchule in der <strong>Karlsruher</strong> Waldstadtwird eröffnet.<br />
Mehrere Tausend Bürger feiern die neue Verbindung mit einem zweitägigen Eröffnungsfest in der<br />
Schule.<br />
<strong>KVV</strong>-Geschäftsführer Dieter Ludwig überreicht Barbara Voll aus Karlsruhe die 25.000 Karte ab 60.<br />
Apri 2001<br />
Mai 2001<br />
Juni 2001<br />
Juli 2001<br />
Oktober 2001<br />
November 2001<br />
Dezember 2001
2002 bis 2003<br />
Jan uar 2002<br />
März 2002<br />
April 2002<br />
Juni 2002<br />
September 2002<br />
Ab 1 . Januar gilt der Euro als gesetzliches Zahlungsmittel. Die Umstellung gelingt beim <strong>KVV</strong> dank<br />
guter Vorbereitung innerhalb von zwei Wochen problemlos.<br />
Der <strong>Karlsruher</strong> HerrenausstatterHillergewährt seinen Kunden gegen Vorlageeiner <strong>KVV</strong>-Fahrkarte<br />
einen Rabatt von 2,50 Euro. Die Aktion wurde durch die Aufhebung des Rabattgesetzesermöglicht. Die Stadt Karlsruhe präsentiert das Ergebnis der neuesten Bürgerumfrage. Mit einem Anteil von<br />
47 Prozent ist der öffentliche Nahverkehr das mit Abstand meistgenutzteVerkehrsmittel für Fahrten<br />
in die <strong>Karlsruher</strong>City. Mit einem großen Fest, das von über 80.000 Menschen besucht wird, wird am 14./1 5. Juni der erste<br />
Abschnittder Stadtbahn im Murgtal zwischenRastattundRaumünzach eingeweiht.<br />
Mit dem Fahrplanwechselwird die Linie S 3 von Karlsruhe nach Rastattverlängert. Die S 3 befährt<br />
dieöstlicheStreckederRheintalbahnüberEttlingen-West,MalschundMuggensturm.<br />
In seiner Eigenschaft als VDV-Präsident trifft <strong>KVV</strong>-Geschäftsführer Dieter Ludwig Bundespräsident<br />
Johannes Rau im Schloss Bellevue zu einem Meinungsaustausch.<br />
Das neue Kundenzentrum in der ellipsenförmigen Wartehalle am Europaplatz wird eröffnet.<br />
Das Institut EMNID veröffentlicht sein bundesweites Kundenbarometer für den ÖPNV. Der <strong>KVV</strong>,<br />
dererstmalsandemKundenbarometerteilnahm,belegtdenerstenPlatz.<br />
Erster Spatenstich für die Verlängerung der Enztalbahn vom Bahnhof bis zum Kurpark von<br />
Bad Wildbad.<br />
Am 22. September werden 200.000 <strong>Karlsruher</strong> Bürgerinnen und Bürger aufgerufen, über die Neuordnung<br />
des Schienenverkehrs in der Innenstadt abzustimmen. Dabei entscheidet sich die Mehrheit<br />
Zum Fahrplanwechselam 15. Dezemberwird auf der elektrifiziertenEnztalbahn zwischenPforz heim und Bad Wildbad der Stadtbahnbetrieb aufgenommen. Die S 6 endet zunächst am Bahnhof<br />
der Kurstadt.<br />
Die Eisenbahnstrecke Wörth − Lauterburg wird nach 22 Jahren für den regelmäßigen Personenverkeh<br />
r rea ktiviert.<br />
In der diesjährigen Fastnachtskampagne muss sich Geschäftsführer Dieter Ludwig vor dem<br />
Grötzinger Narrengericht als „Angeklagter“ verantworten.<br />
Die Jahrestagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) mit 700 Teilnehmern<br />
findet im <strong>Karlsruher</strong> Kongresszentrum statt. <strong>KVV</strong>-GeschäftsführerDieter Ludwig führt als Präsident<br />
des Verbandes durch das Programm.<br />
Das Angebot der 24-Stunden-Karten wird differenziert. Die City- und Regiokarte gibt es für eine<br />
Person („solo“) und für Gruppen bis fünf Personen („plus“).<br />
Die S 5 wird vom Wörther Rathaus bis zum Badepark verlängert.<br />
Das 75-jährige Jubiläum der Murgtalbahn wird mit einem Bahnhofsfest in Schönmünzach gefeiert.<br />
Der <strong>KVV</strong> gibt erstmals ein Bonusheft mit zahlreichen Vergünstigungen für seine Stammkunden<br />
heraus.<br />
Am 4. Oktober wird die Verlängerung der S 6 in Bad Wildbad bis zum Kurpark eröffnet.<br />
Auf dem ehemaligen Flugplatz in Forchheim wird die Neue Messe Karlsruhe offiziell eröffnet. Zu<br />
erreichenistdie Neue Messe mit der Stadtbahnlinie S 2 und einer neu eingerichtetenMessebuslinie vom Hauptbahnhof. Für die Stadtbahn wird die neue Messehaltestelle mit Zugangsweg zur Messe<br />
fü r d ie vom Gemei nderat vorgesch lagene „ Kombi-Lösu ng“.<br />
unter der B 36 in Betrieb genommen.<br />
14 15<br />
Oktober 2002<br />
Dezember 2002<br />
Für die Verlängerung der S 2 in Stutenseevon Blankenloch über Friedrichstal nach Spöck beginnen<br />
die Bauarbeiten.<br />
In Karlsruhe findet ein internationaler „Tram-Train-Congress“ mit über 300 Teilnehmern statt.<br />
Thema: Die Verknüpfung von Eisenbahn- und Straßenbahnsystemennach <strong>Karlsruher</strong> Vorbild.<br />
Um auswärtige Fahrgäste besser informieren zu können, wird auf dem Bahnhofsvorplatz als<br />
Knotenpunkt zwischen Fern- und Nahverkehr ein neues Kundenzentrum in Form eines gläsernen<br />
Würfels eröffnet.<br />
Februar 2003<br />
Mai 2003<br />
Juni 2003<br />
Juli 2003<br />
August 2003<br />
Oktober 2003<br />
Dezember 2003<br />
Zum Fahrplanwechsel nimmt die neue S-Bahn Rhein-Neckar ihren Betrieb auf.<br />
Mit einem großen Eröffnungsfestwird die Stadtbahn auf dem Streckenabschnitt der Murgtalbahn<br />
zwischenRaumünzach und FreudenstadtStadtbahnhof eröffnet.<br />
Der neue „Kraichgau-Sprinter“ pendelt zweimal pro Tag zwischen Karlsruhe und Heilbronn.<br />
Th ea ter<br />
Freizeit<br />
Essen & Trinken<br />
Baden<br />
Gesundheit<br />
Kultur<br />
Mobilität<br />
Museen<br />
Ausflüge
Produkte<br />
Regionalbahn<br />
Stadtbahn<br />
Straßenbahn<br />
Bus<br />
Regionalbahn<br />
Rheinland-Pfalz-Takt : Reaktivierung von Schienenstrecken<br />
Bereits 1 995 wurde im Rahmen des Rheinland-Pfalz-Taktes die Schienenstrecke von<br />
Winden nach Bad Bergzabern reaktiviert und in den Verbundtarif des <strong>KVV</strong> integriert.<br />
Zwei Jahre später folgte die Verbindung von Winden nach Wissembourg im Elsass, die<br />
ebenfalls in den <strong>KVV</strong> integriert wurde.<br />
Am 1 5. Dezember 2002 wurde schließlich die Strecke von Wörth nach Lauterbourg,<br />
ebenfalls ein elsässischer Grenzort, für den Personenverkehr reaktiviert. Der Personen-<br />
verkehr wurde auf dieser Strecke 1 984 eingestellt. Die Strecke wurde aber nicht still-<br />
gelegt, sie diente weiterhin dem Güterverkehr. Jahrelang rückte die Verbindung regel-<br />
mäßig in den Blickpunkt der Öffentlichkeit, wenn über sie Castor-Behälter mit radio-<br />
aktiven Abfällen zur Wiederaufbereitungsanlage La Hague transportiert wurden. 1998<br />
wurde der „Bienwald-Express“ aus der Taufe gehoben, der in der Sommersaison viermal<br />
an Sonn- und Feiertagen zwischen Wörth und Lauterbourg pendelte und vor allem<br />
Radfahrer als Zielgruppe im Visier hatte. Jetzt fährt ein Dieseltriebwagen vom Typ VT 628<br />
im Stundentakt von Wörth nach Lauterbourg und bedient unterwegs vier Haltepunkte.<br />
Werktags werden zwischen 5 und 22 Uhr 18 Zugpaare angeboten, die Fahrzeit beträgt<br />
1 7 M inuten, von und nach Karlsruhe besteht im Bahnhof Wörth Anschluss.<br />
S-Bahn Rhein-Neckar<br />
Seit 14. Dezember 2003 fahren zwischen Karlsruhe und Heidelberg moderne S-Bahn-<br />
Triebwagen vom Typ ET 425.2. Die Strecke wurde in das S-Bahn-System des Rhein-Neckar-<br />
Raumes integriert. Zwischen Karlsruhe und Bad Schönborn gilt der <strong>KVV</strong>-Tarif. Die S-Bahn<br />
16<br />
fährt zwischen Karlsruhe und Heidelberg grundsätzlich im Stundentakt mit Verdich-<br />
17<br />
tungen im Hauptverkehr. Zwischen Bruchsal und Heidelberg fahren zwei Züge pro<br />
Stunde. Die neue S-Bahn ist fahrplanmäßig auf die Stadtbahn zwischen Karlsruhe und<br />
Bruchsal abgestimmt und ersetzt im Wesentlichen den bisherigen Regional-Express, der<br />
mit lokbespannten Zügen und in die Jahre gekommenen Wagenmaterial betrieben<br />
wurde. Der <strong>KVV</strong> hat sich mit dem benachbarten <strong>Verkehrsverbund</strong> Rhein-Neckar (VRN)<br />
auf eine neue Linienbezeichnung geeinigt: Die neue S-Bahnverbindung gilt in beiden Ver-<br />
bünden als Linie S 3. Die bisherige <strong>KVV</strong>-Linie S 3 von Karlsruhe über Bruchsal nach<br />
Menzingen heißt seither S 32, die Linie S 31 nach Odenheim bleibt unverändert.<br />
Mit dem neuen Rollma terial<br />
wurde der Regionalbahn verkehr<br />
beschleunigt.<br />
Die Regionalbahn<br />
fä h rt von der Pfa lz<br />
ins Elsass.
Bahnsteige werden<br />
Einstiegshöhe der S-Bahn<br />
angepasst.<br />
Gleitender Übergang<br />
in den Ausschreibungs-<br />
Regionalbahn<br />
wettbewerb.<br />
Die S-Bahn-Fahrzeuge sind voll klimatisiert und haben behindertengerechte Toiletten<br />
sowie Mehrzweckabteile für den Transport von Fahrrädern, Kinderwagen und Gepäck.<br />
Durch die starke Motorisierung konnte die Fahrzeit zwischen Karlsruhe und Heidelberg<br />
auf 44 Minuten reduziert werden.<br />
Die S-Bahn Rhein-Neckar wird von DB Regio betrieben, die den Auftrag für die<br />
Betriebsleistungen nach einer europaweiten Ausschreibung erhalten hatte. Neben hohen<br />
Investitionen in das Rollmaterial wurden insbesondere die Bahnhöfe und Haltepunkte<br />
„aufgemöbelt“. Die Bahnsteighöhe wurde auf 76 Zentimeter angehoben, um einen<br />
ebenerdigen Einstieg zu ermöglichen. Bei Bahnsteigen, die sowohl von der S-Bahn<br />
Rhein-Neckar als auch der <strong>Karlsruher</strong> Stadtbahn angefahren werden, wurde eine pfiffige<br />
Lösung mit unterschiedlichen Höhen (55/76 Zentimeter) gefunden.<br />
Weg in den Wettbewerb<br />
Ziel der Bahnreform und der Regionalisierung war, den Wettbewerb auf der Schiene zu<br />
fördern. Grundsätzlich sollen Betriebsleistungen im Schienenpersonennahverkehr<br />
(SPNV), die gemeinwirtschaftlich erbracht werden, im Wettbewerb vergeben werden. Da<br />
eine sofortige Ausschreibung aller Verkehre weder praktikabel noch marktverträglich ist,<br />
gibt es für die Aufga benträger aufgrund einer Klarstellung in der Vergabeverordnung<br />
übergangsweise die Möglichkeit einer freihändigen Vergabe. Bei längerfristigen<br />
Verträgen muss allerdings ein Teil der Leistungen ausgeschrieben werden, damit soll ein<br />
„gleitender“ Übergang in den Wettbewerb ermöglicht werden.<br />
An der europaweiten Ausschreibung haben sich drei Bewerber beteiligt. Das Land hat die<br />
Leistungen an DB Regio vergeben, dem bisherigen Betreiber. DB Regio beabsichtigt, die<br />
Schwarzwaldbahn mit Doppelstockwagen und Lokomotiven der Baureihe BR 146 zu<br />
18<br />
Neben der Ausschreibungfür die S-Bahn Rhein-Neckar hat das Land Baden-Württemberg<br />
gesetzt. Die neuen Triebwagen sind klimatisiert und haben eine Streckengeschwindigkeit<br />
19<br />
2003 die Betriebsleistungen für die Schwarzwaldbahn von Karlsruhe über Offenburg<br />
von 1 40 km/h .<br />
nach Konstanz ausgeschrieben. Die Betriebsaufnahme soll Ende 2006 erfolgen, das<br />
Leistungsvolumen beträgt rund 3,1 Millionen Zugkilometer im Jahr. Zwischen Karlsruhe<br />
und Bühl gilt auf der Schwarzwaldbahn der <strong>KVV</strong>-Tarif. In diesem Streckenabschnitt ist das<br />
Fahrgastaufkommen am höchsten.<br />
betreiben.<br />
Neues Rollmaterial<br />
In den Anfangsjahren des Verbundes wurden die Regionalbahnlinien noch überwiegend<br />
mit veraltetem Rollmaterial aus den 60er Jahren betrieben. Der berühmte „Silberling“<br />
prägte noch die Regionalbahn, während bereits hochmoderne Stadt- und Straßenbahnen<br />
im Einsatz waren. Inzwischen hat sich das Bild komplett gewandelt. Heute kommen bei<br />
den Regionalbahnen im <strong>KVV</strong> überwiegend moderne elektrische und Dieseltriebwagen<br />
zum Einsatz.<br />
S-Ba h n RN<br />
So fahren auf der Linie R 8 zwischen Karlsruhe und Neustadt/Weinstraße Diesel-<br />
triebwagen vom Typ VT 612 mit Neigetechnik, die auch auf kurvenreichen Strecken hohe<br />
Geschwindigkeiten bis 160 km/h fahren können. Auch die Linie R 92 von Karlsruhe über<br />
Philippsburg nach Mainz, die im Jahr 2000 eingerichtet wurde, wird mit neuen<br />
Dieseltriebwagen vom Typ VT 612 bedient.<br />
Zwischen Karlsruhe und Pforzheim fährt zusätzlich zur Stadtbahn stündlich eine<br />
Regionalbahn mit wenigen U nterwegshalten und einer Fahrzeit von lediglich 20 M inuten<br />
zwischen der Fächer- und der Goldstadt. Wechselweise werden elektrische Triebwagen<br />
vom Typ ET 425 und lokbespannte Züge mit Garnituren des früheren Interregios ein-<br />
Auch auf der Murgtalbahn zwischen Karlsruhe und Freudenstadt geht die Ära der<br />
Silberlinge zu Ende. Mit Elektrifizierung des noch fehlenden Abschnittes zwischen Stadt-<br />
und Hauptbahnhof von Freudenstadt kommen neue Stadtbahnwagen anstelle der alten<br />
Garnituren mit einer Diesellok der Baureihe 218 zum Einsatz.<br />
Schnelle Verbindungen<br />
nach Stuttgartund Mainz<br />
Moderne Trieb wagen<br />
bieten hohen<br />
Fa h rgastkom fort.
Über die Verbundgrenzen<br />
des <strong>KVV</strong> hina us.<br />
Finanzierungs-<br />
sicherheit durch<br />
Regionalisierungs-<br />
mittel.<br />
Stadtbahn auf Bundesbahngleisen<br />
Das <strong>Karlsruher</strong> Stadtbahnsystem hat sich in den letzten Jahren in einem rasanten Tempo<br />
entwickelt. Ständig wurden neue Linien und Streckenabschnitte eröffnet und zahlreiche<br />
neue Fahrzeuge beschafft. Die Stadtbahn ist inzwischen das „Markenzeichen“ des <strong>KVV</strong>.<br />
Längst ist das Stadtbahnnetz über die Verbundgrenzen des <strong>KVV</strong> hinausgewachsen. Die<br />
<strong>Karlsruher</strong> Stadtbahn fährt inzwischen beispielsweise nach Heilbronn (Heilbronner Ver-<br />
kehrsverbund) und Freudenstadt (Verkehrsgemeinschaft Freudenstadt), nach Mühlacker<br />
(<strong>Verkehrsverbund</strong> Pforzheim-Enzkreis), Bietigheim-Bissingen (Verkehrs- und Tarifverbund<br />
Stuttgart) und nach Bad Wildbad (Verkehrsgemeinschaft Bäderkreis Calw).<br />
Die revolutionäre Entwicklung der <strong>Karlsruher</strong> Stadtbahn wurde durch die Idee, Eisen-<br />
bahn- und Straßenbahnstrecken zu verknüpfen, ermöglicht. In der Fachwelt ist diese Idee<br />
als „<strong>Karlsruher</strong> Modell“ bekannt. Für den Ausbau des Stadtbahnnetzes konnte weit-<br />
gehend die vorhandene Infrastruktur genutzt werden. Auch die Bahnreform hat die<br />
Entwicklung des Stadtbahnsystems in der Region Karlsruhe wesentlich gefördert. Mit der<br />
Bahnreform wurde die Grundlage für einen freizügigen Netzzugang zu den Strecken der<br />
Deutschen Bahn geschaffen. Und die Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs<br />
hat Sicherheit für die Finanzierung der Betriebsleistungen gebracht. Aufgabenträger ist<br />
in Baden-Württemberg das Land, in Rheinland-Pfalz ein Zweckverband. Systemanbieter<br />
der Stadtbahn im Raum Karlsruhe ist die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG), die ihre Leis-<br />
tungen in Kooperation mit den Verkehrsbetrieben Karlsruhe (VBK) und der Deutschen<br />
Bahn AG erbringt. Die AVG erhält für den Betrieb Regionalisierungsmittel und zahlt für<br />
die Benutzung der I nfrastruktur (Trassen und Stationen) .<br />
Die Finanzierung für den Aus- und Neubau der Infrastruktur wurde durch Zuschüsse nach<br />
dem Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungsgesetz von bis zu 85 Prozent durch Bund und<br />
Land ermöglicht. Die Komplementärmittel wurden durch die bedienten kommunalen<br />
Gebietskörperschaften erbracht.<br />
Das Stadtbahnsystem<br />
wurde in einem rasanten Tempo<br />
ausgebaut.<br />
Die Aufgabe der Stadtbahn ist die Verbindung zwischen Stadt und Umland. Der wesent-<br />
liche Vorteil der Stadtbahn ist die direkte Erreichbarkeit der <strong>Karlsruher</strong> City. Die meisten<br />
Stadtbahnlinien schleifen in Karlsruhe in das Netz der Straßenbahn ein und fahren mitten<br />
in die Innenstadt. Der Vorteil für die Fahrgäste: Der bisherige Umsteigezwang entfällt.<br />
Die Umstellung von Bus- oder konventionellen Eisenbahnverbindungen auf die Stadt-<br />
bahn hat bei allen Streckenabschnitten mindestens zu einer Verdoppelung, häufig zu<br />
einer Vervielfachung der Fahrgastzahlen geführt. Die hohe Steigerung des Fahrgastauf-<br />
kommens beim <strong>KVV</strong> ist zu einem erheblichen Teil auf die Stadtbahn zurückzuführen.<br />
Direkte Erreichbarkeit der<br />
Karlsruh er City.<br />
20 21<br />
Die Stadtbahn fährt freizügig auf Eisenbahn- und Straßenbahnstrecken. Die Eisenbahn-<br />
strecken befinden sich im Eigentum der DB Netz AG oder der AVG, verschiedene Strecken<br />
wie die Kraichgau-, Murgtal- und Enztalbahn wurden von der DB an die AVG verpachtet.<br />
Die AVG hat diese Strecken elektrifiziert, für den Stadtbahnbetrieb ausgebaut und fun-<br />
giert als Infrastrukturbetreiber.<br />
Stadtbahn
Stadtbahn<br />
Neue Fahrzeuggeneration<br />
ermöglicht<br />
barrierefreien Zugang.<br />
Zweisystem-Stadtbahnwagen mit Mittelflureinstieg<br />
Seit 1997 werden Zweisystem-Stadtbahnwagen der zweiten Generation eingesetzt.<br />
Es handelt sich dabei um so genannte Mittelflurfahrzeuge mit einer Einstiegshöhe von<br />
55 Zentimetern. Bei Um- und Neubauten im regionalen Stadtbahnnetz werden die Bahn-<br />
steige auf diese Einstiegshöhe angepasst, so dass ein barrierefreier Zugang zum Fahrzeug<br />
ermöglicht wird. Die neueren Wagen erhielten ein so genanntes Panoramaabteil, das<br />
klimatisiert und mit besonders großen, bis ins Dach gezogenen Fenstern ausgestattet ist,<br />
damit man die schöne Schwarzwaldlandschaft besser betrachten kann.<br />
Die Zweisystem-Stadtbahnen können sowohl im Eisenbahnnetz unter einer Fahrleitung<br />
mit 15.000 Volt 16 2/3 Hertz Wechselspannung als auch im Straßenbahnnetz unter<br />
750 Volt Gleichspannung fahren. Anfang <strong>2004</strong> waren rund 100 Zweisystem-Stadtbahnen<br />
im Einsatz, 20 weitere sind bestellt. Daneben kommen auf den Linien S 1/11 und S 2<br />
60 Gleichstrom-Stadtbahnwagen zum Einsatz.<br />
Stadtba h n<br />
Ausbau des Netzes<br />
Das<strong>Karlsruher</strong>StadtbahnnetzumfasstmittlerweileeineStreckenlängevonüber550Kilo-<br />
metern und gehört damit zu den größten Schienennahverkehrssystemen in Deutschland.<br />
Es ist an dieser Stelle nicht möglich, alle Streckenerweiterungen seit Verbundstart im Ein-<br />
zelnen zu dokumentieren. Daher stellen wir die wichtigsten Maßnahmen bei den ver-<br />
schiedenen Linien dar.<br />
22<br />
Linie S 31/32<br />
Seit Dezember 2003 fährt die S-Bahn Rhein-Neckar als Linie S 3 im Verbundgebiet des<br />
23<br />
Linie S 1/11<br />
Die Linie S 1/11 (bis zum Verbundstart 1994 „Linie A“) ist die älteste und mit rund 60.000<br />
Fa h rgästen pro Werktag nach wie vor d ie stä rkste Li nie des Ka rlsru her Stadtba h nsystems.<br />
Sie erschließt die nördliche Hardt, fährt auf einer ehemaligen Bundesbahnstrecke durch<br />
Eggenstein und Neureut, durchquert das <strong>Karlsruher</strong> Straßenbahnnetz und setzt die Fahrt<br />
auf der Albtalbahn über Ettlingen nach Bad Herrenalb und Ittersbach fort. In Busenbach<br />
wird derzeit eine aufwändige Eisenbahnüberführung über die L 564 gebaut. Mittelfristig<br />
soll der Streckenabschnitt Reichenbach − Langensteinbach zweigleisig ausgebaut wer-<br />
den.<br />
Linie S 2<br />
Der nördliche Abschnitt der Linie S 2 nach Blankenloch wurde 1997 in Betrieb genommen.<br />
Derzeit wird die Strecke über Friedrichstal nach Spöck verlängert, die Inbetriebnahme<br />
soll, falls die finanziellen Voraussetzungen erfüllt sind, 2005 erfolgen. Im südlichen Ab-<br />
schnitt wurde die Bahn 1999 in Mörsch bis zum Neubaugebiet Bach-West verlängert.<br />
<strong>KVV</strong> zwischen Karlsruhe und Bad Schönborn. Im Zusammenhang mit der Einführung der<br />
S-Bahn Rhein-Neckar wurde die Linienbezeichnung im Raum Bruchsal neu geordnet.<br />
Die S 31 fährt vom <strong>Karlsruher</strong> Hauptbahnhof über Bruchsal nach Odenheim. Der Stadt-<br />
bahnbetrieb auf der so genannten Katzbachbahn wurde 1998 aufgenommen. Die S 32<br />
fährt von Karlsruhe über Bruchsal und Ubstadt auf der so genannten Kraichtalbahn nach<br />
Menzingen. Seit 2002 fährt die Linie S 31/32 vom <strong>Karlsruher</strong> Hauptbahnhof weiter in<br />
Über 550 Kilometer<br />
Streckennetz.
Stadtbahn<br />
Längste<br />
Stadtbahnlinie<br />
Europas.<br />
Richtung Süden nach Rastatt. Sie ersetzt auf der Strecke über Ettingen-West, Bruchhau-<br />
sen, Malsch und Muggensturm die früheren Regionalbahnzüge. Auf diesem Streckenab-<br />
schnitt sind weitere Haltepunkte in Malsch und Muggensturm geplant.<br />
Linie S 4/41<br />
Die Linie S 4/41 ist die Keimzelle des „<strong>Karlsruher</strong> Modells“. Zwischen Karlsruhe und Bretten<br />
fuhr 1992 die erste Zweisystem-Stadtbahn. Diese Linie wurde inzwischen mehrfach ver-<br />
längert: 1997 bis Eppingen, 1999 bis zum Heilbronner Hauptbahnhof und 2001 auf einer<br />
neu gebauten innerstädtischen Straßenbahnstrecke durch die Heilbronner City über die<br />
Fußgängerzone Kaiserstraße bis zum Kongresszentrum Harmonie.<br />
Ursprünglich endete die Linie in Karlsruhe am Albtalbahnhof. Nach dem Bau der Ver-<br />
knüpfungsstrecke mit der Bundesbahn inklusive einer Systemwechselstelle im Jahre 1996<br />
wird die S 4 über die Rheintalbahn nach Rastatt und Baden-Baden geführt.<br />
2002 wurde der Stadtbahnbetrieb auf der Murgtalbahn bis Forbach-Raumünzach aufge-<br />
nommen. Die AVG hatte die 58 Kilometer lange Strecke von Rastatt nach Freudenstadt<br />
gepachtet und sie anschließend elektrifiziert und stadtbahnmäßig ausgebaut. Der zweite<br />
Abschnitt von Raumünzach über Baiersbronn zum Stadtbahnhof in Freudenstadt ging im<br />
Dezember 2003 in Betrieb, der fehlende Abschnitt bis zum Hauptbahnhof von Freuden-<br />
stadt soll im Juni <strong>2004</strong> eröffnet werden. Mit derzeit 151 Kilometern ist die S 41 die<br />
längste Stadtbahnlinie Europas.<br />
die Stadtbahn zunächst auf einer neu gebauten Trasse parallel zur Eisenbahnstrecke und<br />
wechselt in Söllingen auf diese ü ber, um nach Pforzheim zu fah ren . Einzelne Züge fahren<br />
seit 1999 weiter über Mühlacker und Vaihingen nach Bietigheim-Bissingen.<br />
24<br />
Linie S 5<br />
Die Li nie S 5 wurde 1 997 eröffnet. Sie führt von Wörth ü ber Ka rlsruhe u nd Pforzhei m bis<br />
25<br />
nach Bietigheim-Bissingen. Ihre Streckenführung zeigt die hohe Flexibilität der Stadt-<br />
bahn. Sie startet in Wörth am Badepark und fährt auf einer neu gebauten Straßenbahn-<br />
strecke durch den Stadtteil Dorschberg zum Bahnhof. Dort wechselt sie auf die Eisen-<br />
bahnstrecke nach Karlsruhe über. Zwischen dem Bahnhof Wörth und dem Rhein wurde<br />
die Strecke zweigleisig ausgebaut. In Knielingen wandelt sich der Zug wieder zur Straßen-<br />
bahn, um in West-Ost-Richtung durch die gesamte Stadt zu fahren. Ab Grötzingen fährt<br />
Linie S 6<br />
Die Stadtbahnlinie S 6 fährt seit Dezember 2002 auf der Enztalbahn von Pforzheim nach<br />
Bad Wildbad. Die S 6 hat im Pforzheimer Hauptbahnhof Anschluss an die Linie S 5 nach<br />
Karlsruhe und Bietigheim-Bissingen. Die 23 Kilometer lange Strecke wurde von der AVG<br />
gepachtet und stadtbahnmäßig ausgebaut. Die Zahl der Haltepunkte und damit die<br />
Erschließung der Wohngebiete wurden nahezu verdoppelt. In Bad Wildbad wurde die<br />
Strecke im Oktober 2003 um 800 Meter in die Innenstadt verlängert. Damit kann man<br />
nun auf direktem Wege bis vor das Palais Thermal und den Kurpark fahren.<br />
Linie S 9<br />
Die Linie S 9 ist eine Tangentiallinie, die von Bruchsal über Bretten nach Mühlacker führt<br />
und an allen drei Knotenpunkten Anschluss auf andere Stadt- und Regionalbahnlinien<br />
hat. Der Streckenabschnitt Bretten − Mühlacker wurde 1999 eröffnet. Seither wurden<br />
mehrere neue Haltepunkte auf diesem Streckenabschnitt eröffnet.<br />
Stadtba h n
26 27
Die <strong>Karlsruher</strong> Straßenbahn<br />
Schon bald<br />
fa h ren n ur n o ch<br />
Niederflurwagen im<br />
Karlsruh er<br />
Straßenbahnnetz.<br />
Moderne Niederflur-Straßenbahnen<br />
Das dichte <strong>Karlsruher</strong> Straßenbahnnetz ist das Rückgrat des öffentlichen Nahverkehrs in<br />
der gesamten Region. 1995 wurden die ersten Niederflur-Straßenbahnen nach Karlsruhe<br />
geliefert. Dies war der Auftakt für ein umfassendes Modernisierungsprogramm. Heute<br />
gehören bereits 55 sechs- und achtachsige Niederflurwagen zum Fuhrpark der <strong>Karlsruher</strong><br />
Straßenbahn. Fünf von sechs innerstädtischen Tramlinien werden ausschließlich von den<br />
modernen Niederflurwagen betrieben. 15 weitere Fahrzeuge wurden bestellt, die ab<br />
Ende <strong>2004</strong> ausgeliefert werden. Mit dieser neuen Serie können alle Straßenbahnlinien in<br />
Karlsruhe mit Niederflurwagen bestückt werden. Die Niederflurwagen haben eine<br />
Einstiegshöhe von 34 Zentimetern, die Bahnsteige können auf diese Höhe angehoben<br />
werden, so dass ein niveaugleicher Einstieg in das Fahrzeug möglich ist. Davon profitieren<br />
alle Fahrgäste, vor allem ältere und behinderte Kunden. Auch der Betrieb wird<br />
beschleunigt. Die Niederflurwagen sind − wie die Stadtbahnwagen − 2,65 Meter breit<br />
und bieten daher vier Sitzplätze in einer Reihe. Die 30 sechsachsigen Fahrzeuge sind<br />
29 Meter lang und verfügen über 90 Sitz- und 85 Stehplätze. Die 25 achtachsigen<br />
Fahrzeuge sind zehn Meter länger und bieten 124 Sitz- und 121 Stehplätze. Bei Bedarf,<br />
zum Beispiel bei Großveranstaltungen in der neuen Messe, können entweder zwei<br />
sechsachsige Fahrzeuge oder ein Sechs- und ein Achtachser zu einem Zugverband<br />
gekuppelt werden. Die Beschaffung der neuen, breiteren Fahrzeuge macht eine<br />
Erweiterung der Straßenbahn-Betriebshöfe notwendig. Während der Betriebshof West<br />
im Rheinhafen kontinuierlich ausgebaut wurde, stößt der Betriebshof Ost in der<br />
Tullastraße an seine Grenzen. Hier ist ein Neubau in unmittelbarer Nähe vorgesehen.<br />
Ausbau des Straßenbahnnetzes<br />
Nicht nur das regionale Stadtbahnnetz, sondern auch das innerstädtische Straßen-<br />
bahnnetz wächst weiter. In den vergangenen fünf Jahren wurde das Netz wie folgt<br />
28 29<br />
erweitert:<br />
Im Juni 1998 wurde die Strecke der Linie 2 in Rappenwört um 350 Meter verlängert. Die<br />
Endhaltestelle liegt nun in unmittelbarer Nähe zum Eingang des Rheinstrandbades.<br />
Im Januar 2000 wurde die neue Linie 6 eröffnet, die unter anderem das ZKM mit dem<br />
Filmpalast und das Arbeitsamt erschließt. Die Linie 6 fährt über die 1,8 Kilometer lange<br />
Neubaustrecke durch die Ebert- und Brauerstraße.<br />
Im Dezember 2000 wurde auf der Linie 4 die 1,5 Kilometer lange Verlängerung bis zur<br />
Europäischen Schule in Betrieb genommen. Durch diese Maßnahme wurden die rund<br />
1 .500 Einwohner des Europaviertels und der nördlichen Waldstadt sowie die Europäische<br />
Schule direkt an das <strong>Karlsruher</strong> Straßenbahnnetz angeschlossen. Damit konnten zahl-<br />
reiche Schulbusse, die bisher morgens und mittags zur Europäischen Schule fuhren, durch<br />
die Bahn ersetzt werden. Zusätzlich zu regulären Linienzügen werden drei spezielle<br />
Schulstraßenbahnen eingesetzt.<br />
Stra ßen ba h n<br />
Das innerstädtische Straßenbahnnetz<br />
in Karlsruhe wächst weiter und präsentiert sich<br />
attraktiverundleistungsfähigerdennje. Neue Strecken zur<br />
Brauerstraße und zum<br />
Europaviertel.
Die <strong>Karlsruher</strong> Straßenbahn<br />
Neubaustrecken nach<br />
Wo lfa rtsweier un d in die<br />
Nordstadt.<br />
Zwei weitere Strecken sind derzeit im Bau. Im Juni <strong>2004</strong> wird die 3,5 Kilometer lange<br />
Neubaustrecke über Aue nach Wolfartsweier in Betrieb genommen. Sie führt von der<br />
Haltestelle Auer Straße über die Ernst-Friedrich- und Reichenbachstraße, den Grünzug<br />
Lohn-Lissen und den Knotenpunkt Zündhütle in den Norden von Wolfartsweier. Die<br />
Neubaustrecke wird von der Linie 2 befahren, die künftig an der Auer Straße abbiegt,<br />
außerdem in den Geschäftszeiten von der neuen Linie 8, die ins Zentrum von Durlach<br />
fä h rt.<br />
Auch die <strong>Karlsruher</strong> Nordstadt, ein neuer Stadtteil, der durch die Konversion der<br />
ehemaligen Amerikanersiedlung entstanden ist, und die Heidesiedlung sollen an das<br />
Straßenbahnnetz angebunden werden. Im Oktober 2003 wurde der Planfest-<br />
stellungsbeschluss für die Neubaustrecke erlassen. Unmittelbar danach begannen die<br />
Bauarbeiten für die 3,1 Kilometer lange Strecke, deren I nbetriebnahme 2006 vorgesehen<br />
ist. Die Neubaustrecke beginnt bei der Haltestelle Mühlburger Tor und führt über die<br />
Grashof- und Riefstahlstraße zur Moltkestraße. Nach deren Ü berquerung verläuft die<br />
Strecke in der Erzbergerstraße über die Trasse der ehemaligen Badischen Staatsbahn von<br />
Karlsruhe nach Mannheim, die 1913 nach der Verlegung des <strong>Karlsruher</strong> Hauptbahnhofs<br />
aufgegeben worden war. Hinter der Eissporthalle wird die Wendeschleife für die<br />
überwiegend auf einem Rasengleis fahrende Bahn gebaut.<br />
Kombi-Lösung<br />
Das ständig steigende Beförderungsaufkommen führt in der <strong>Karlsruher</strong> Innenstadt<br />
zunehmend zu Kapazitätsproblemen. Aufgrund des dichten Verkehrs kommt es in der<br />
Kaiserstraße häufig zu Stauungen und längeren Wartezeiten, vor allem im Bereich der<br />
Haltestellen. Seit Jahren wird daher nach Lösungen gesucht, um einerseits die<br />
Kapazitäten für den Schienenverkehr zu erhöhen und andererseits die City<br />
fußgängerfreundlicher zu machen. Nach einer umfangreichen Bürgerbeteiligung hat<br />
der <strong>Karlsruher</strong> Gemeinderat das Konzept der Kombi-Lösung einem Bürgerentscheid<br />
unterzogen. Am 22. September 2002 entschied sich die Mehrheit der Bürgerschaft für<br />
diese Lösung, die einen Straßenbahntunnel unter der Kaiserstraße, eine schienenfreie<br />
Fußgängerzone und eine zusätzliche oberirdische Straßenbahntrasse durch die Kriegs-<br />
straße vorsieht. Derzeit wird die Detailplanung für dieses 530-M illionen-Euro-Projekt,<br />
das spätestens bis zum 300-jährigen Jubiläum der Stadt Karlsruhe im Jahre 201 5 beendet<br />
sein soll, durchgeführt.<br />
Barrierefreier Zugang<br />
Der dichte Bahnverkehr in der City<br />
führt zu Kapazitätsproblemen.<br />
Die Kombilösung soll Abhilfe schafffen.<br />
Die Gleichstellung behinderter Menschen ist ein wichtiges gesellschaftliches Anliegen.<br />
Im öffentlichen Nahverkehr ist hier vor allem der barrierefreie Zugang zu Haltestellen<br />
und Fahrzeugen zu realisieren. Im <strong>Karlsruher</strong> Stadtgebiet werden daher an allen neuen<br />
Haltestellen 34 Zentimeter hohe Bahnsteige gebaut. Außerdem wurde 2003 ein<br />
umfangreiches Haltestellenprogramm aufgelegt. Dieses sieht vor, die Bahnsteige der<br />
bestehenden Haltestellen (mit Ausnahme der Haltestellen, die künftig im Tunnel liegen<br />
sollen) ebenfalls auf 34 Zentimeter anzuheben. Derzeit ist rund ein Drittel der Straßen-<br />
Karlsruh er Bürger<br />
sprech en sich für die<br />
Kombi-L ösung a us.<br />
und Stadtbahnhaltestellen im <strong>Karlsruher</strong> Stadtgebiet behindertengerecht ausgebaut.<br />
30 31
Busverkehr im <strong>KVV</strong><br />
Rund 50 Prozent<br />
der Betriebsleistungen<br />
werden durch den<br />
Omnib us erbra ch t.<br />
Die g roßen Ö PNV-I nvestitionen wu rden i n den verga ngenen Ja h ren sicherlich i m Bereich<br />
des Schienenverkehrs getätigt, vor allem zum Ausbau des Stadtbahnnetzes. Dies heißt<br />
aber nicht, dass im Verbundgebiet des <strong>KVV</strong> der Omnibus vernachlässigt wurde. Der<br />
Omnibus ist in jedem Nahverkehrssystem unverzichtbar, innerhalb des <strong>KVV</strong> werden rund<br />
50 Prozent der Betriebsleistungen durch den Omnibus erbracht. 19 Busunternehmen mit<br />
eigenen Konzessionen, darunter zahlreiche mittelständische Privatunternehmen, betrei-<br />
ben 186 Linien im Verbundgebiet. Seit Gründung des <strong>KVV</strong> wurde der Omnibusverkehr<br />
systematisch verbessert. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehörten die Differenzierung<br />
des Angebotes (vom Schnellbus bis zu bedarfsgerechten Bedienungsformen), der Aufbau<br />
von Stadtbussystemen in Mittelstädten, die Einführung von Taktverkehren auch im<br />
ländlichen Bereich und nicht zuletzt die Modernisierung des Fuhrparks.<br />
Neustrukturierung der Omnibusverkehre<br />
Zur flächendeckenden Versorgung des Verbundgebietes mit Verkehrsleistungen ist der<br />
Omnibus unverzichtbar. Die Omnibusverkehre im <strong>KVV</strong> wurden in den letzten Jahren<br />
systematisch analysiert und jeweils in Teilgebieten neu strukturiert. Im Zuge des Ausbaus<br />
der Stadtbahn wurden die Busverkehre mit dem Schienenverkehr abgestimmt. Dabei<br />
wurden Parallelverkehre abgebaut, freigestellte Schülerverkehre in den Linienverkehr<br />
integriert und Taktverkehre eingerichtet.<br />
In den Anfangsjahren des Verbundes wurde ein neues Buskonzept im nördlichen<br />
Landkreis Karlsruhe realisiert. In den Folgejahren wurden im Zuge des Stadtbahnausbaus<br />
Teilnetze neu strukturiert, unter anderem in den Räumen nördlicher Landkreis Rastatt,<br />
Im Freizeitverkehr bestehen für den ÖPNV große Wachstumschancen. Daher hat der<br />
<strong>KVV</strong> auch im Busverkehr mehrere Linien eingerichtet, die überwiegend diesen Markt<br />
abdecken sollen. So sind inzwischen zahlreiche touristische Ziele im Kraichgau, im<br />
Schwarzwald, im Rebland, an der Weinstraße und im Pfälzer Wald mit Linienbussen des<br />
<strong>KVV</strong> erreichbar. Eine besonders erfolgreiche Linie ist beispielsweise die Linie 245 von<br />
Baden-Baden auf die Schwarzwaldhochstraße, die aufgrund der hohen Nachfrage<br />
mehrfach verdichtet wurde und inzwischen in der Sommersaison mit Gelenkbussen<br />
32<br />
Mit dem Ausbau der Stutensee, Pfinztal und Bretten/Oberderdingen. Im Jahre 2002 wurde im Zusammen-<br />
Busbahnhöfe gebaut. Die größte Einzelmaßnahme war der neue Zentrale Omnibus-<br />
33<br />
Stadtbahn werden hang mit dem Stadtbahnbetrieb auf der Murgtalbahn der Busverkehr im Murgtal neu<br />
bahnhof in Baden-Baden, der im Frühjahr 2001 fertiggestelltwurde. In unmittelbarer Übergang Bus/Schiene.<br />
Busverkehreneu geordnet. organisiert. 16 auf die Stadtbahn abgestimmte Buslinien erschließen im Murgtal die<br />
Nähe zum Gleis 1, das überwiegend von der Stadtbahn benutzt wird, wurde der<br />
Gemeinden, Ortsteile und Wohngebiete, die nicht unmittelbar an der Schiene liegen.<br />
Dabei wurden Linienwege und Fahrpläne angepasst. Der Umstieg erfolgt überwiegend<br />
an neu gebauten Verknüpfungspunkten zwischen Bahn und Bus. Um die Wirtschaft-<br />
lichkeit zu erhöhen, wurden in das Teilnetz mehrere Anruflinientaxis (ALT) integriert.<br />
bedient wird.<br />
Bedarfsgerechte Verkehre<br />
Um ein wirtschaftliches Nahverkehrsangebot in dünn besiedelten Räumen oder in den<br />
Schwachlastzeiten zu ermöglichen, wurden in den vergangenen Jahren zahlreiche<br />
Anruflinientaxi- (ALT) oder Anrufsammeltaxisysteme (AST) im Verbundgebiet des <strong>KVV</strong><br />
eingeführt. Solche Systeme gibt es mittlerweile in Baden-Baden, Rastatt/Umland,<br />
Gaggenau/Murgtal, Bruchsal, Waghäusel, Vorderer Kraichgau, Karlsbad und Germers-<br />
heim. Der Fahrtwunsch ist in der Regel 30 Minuten zuvor anzumelden, das Linientaxi<br />
fährt auf einem Linienweg mit definierten Haltestellen, das Sammeltaxi vor die Haustür.<br />
Grundsätzlich gilt der <strong>KVV</strong>-Tarif auch im ALT und AST in Verbindung mit einem Komfort-<br />
zuschlag. Der <strong>KVV</strong> koordiniert diese bedarfsgerechten Verkehre mit dem „normalen“<br />
Linienverkehr.<br />
Busbahnhöfe<br />
An Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs wurden in jüngster Zeit mehrere<br />
Busbahnhof mit Haltestellen für elf Busse, einer elektronischen Fahrplananzeige sowie<br />
Wa rteha l len u nd Kiosk gebaut.<br />
Anruflinientaxis ergänzen<br />
das Angebot.
Busverkehr im <strong>KVV</strong><br />
Stadtbus mit<br />
Rendezvouspunkt in<br />
Bruchsal.<br />
Stadtbus „Max“ in Bruchsal<br />
In mehreren deutschen Mittelstädten wurden in den letzten Jahren so genannte<br />
Stadtbussysteme eingerichtet. I m <strong>KVV</strong> könnte man beispielsweise die Bussysteme i n<br />
Rastatt und Bühl in diese Kategorie einreihen. Am konsequentesten wurde die Idee des<br />
Stadtbussyste ms i n B ruchsa l u mgesetzt. I m Septem ber 2000 g i ng das Stadtbussystem<br />
„Max“ mit sechs Linien, mit denen die City, die Stadtteile sowie Gewerbegebiete und<br />
öffentliche Einrichtungen erschlossen werden, an den Start. Zum Einsatz kommen<br />
einheitlich im Stadtbusdesign gestylte Cito- und Citarobusse. Mittelpunkt des Bruchsaler<br />
Stadtbussystems ist der a ufwä nd ig gesta ltete Rendezvouspu n kt i n der Ba h n hofstra ße,<br />
an dem sich alle Linien treffen und ein bequemes Umsteigen ermöglichen.<br />
Modernisierung des Fuhrparks<br />
Nicht zuletzt durch die Fahrzeugförderung nach dem Gemeinde-Verkehrs-Finanzierungs-<br />
gesetz konnte bei den Omnibusunternehmen der Wagenpark modernisiert, das<br />
Durchschnittsalter der Busse gesenkt und der Komfort für die Fahrgäste erhöht werden.<br />
Leider wurden die Fördersätze bei der Busbeschaffung zuletzt deutlich abgesenkt, so<br />
dass der Modernisierungsprozess künftig wieder verlangsamt werden dürfte.<br />
In den Stadtverkehren hat sich inzwischen die Niederflurtechnik vollständig durch-<br />
gesetzt. Von dieser Technik profitieren nicht nur gehbehinderte Kunden, sondern auch<br />
Ältere und Fahrgäste mit Kinderwagen und Gepäck. Durch ein schnelles Ein- und<br />
Aussteigen wird zudem der Betrieb beschleunigt. Im Regionalverkehr ist es allerdings<br />
aufgrund der Topographie, insbesondere im Schwarzwald, nicht möglich, flächen-<br />
Vorreiter beim Umweltschutz<br />
Die moderne Busflotte<br />
erhöht die Attraktivität<br />
und senkt die Abgasbelastung.<br />
Omnibusse sind häufig Vorreiter beim Umweltschutz. Der größte Vorteil ist der geringe<br />
Verbrauch: Ein Bus, dessen Sitzplätze besetzt sind, verbraucht weniger als einen Liter<br />
pro 1 00 Personenkilometer. Die Busse waren auch beim Einsatz von schwefelfreien<br />
Dieselkraftstoffen dem Pkw um einige Jahre voraus. Entscheidend zur Verringerung der<br />
Schadstoffe trägt die Abgasnachbehandlung bei. Als besonders wirkungsvoll hat sich das<br />
so genannte CRT-System (continously regeneration trap) als Kombination aus Oxidations-<br />
katalysator und Partikelfilter erwiesen. Bis auf die Stickoxide werden mit diesem System<br />
die gesetzlich limitierten Schadstoffe bis an die versuchstechnische Nachweisgrenze<br />
minimiert und die Euro-4-Norm deutlich unterschritten. Auch die Feinstpartikel werden<br />
um 95 Prozent reduziert. Die städtischen Verkehrsunternehmen in Karlsruhe und<br />
Baden-Baden rüsten seit 2001 ihre neuen Busse mit dem CRT-System aus. Einen anderen<br />
Weg hat die Verkehrsgesellschaft Rastatt eingeschlagen: Sie setzt zur Schadstoff-<br />
reduktion seit Jahren auf saubere Erdgasbusse.<br />
CR T-System reduziert<br />
die Schadstoffe.<br />
34<br />
deckend Niederflurbusse einzusetzen, weil auf einzelnen Streckenabschnitten die<br />
35<br />
Bodenfreiheit zu gering wäre. Als Antwortauf die steigende Nachfrage werden im Stadt-<br />
und Regionalverkehr verstärkt Gelenkbusse, zum Teil sogar mit vier Türen für einen<br />
schnelleren Fahrgastwechsel, und neu entwickelte Busse mit einer Länge von 13,65 Meter<br />
eingesetzt.<br />
Die meisten neuen Busse sind inzwischen auch mit einer Klimaanlage ausgestattet,<br />
bei den hohen Sommertemperaturen im Rheintal ein wichtiges Kriterium, die Wett-<br />
bewerbsfähigkeit des ÖPNV zu erhalten.
Tarife<br />
Zielgruppen orien tierte<br />
Tarifangebote des <strong>KVV</strong><br />
Tarif und Verkauf<br />
Vorrangiges Ziel des <strong>KVV</strong> war in den letzten Jahren, die Zahl der Stammkunden zu erhö-<br />
hen. Daher zielten die Tarifmaßnahmen überwiegend darauf ab, für die verschiedenen<br />
Zielgruppen attraktive Zeitkartenangebote zu schaffen. Das Ziel wurde erreicht: 87 Pro-<br />
zent aller <strong>KVV</strong>-Kunden fahren mittlerweile mit einer Zeitkarte (Monats- und Jahreskarte).<br />
Karte ab 60<br />
Eine der am meisten diskutierten Tarifmaßnahmen war die Einführung der Karte ab 60<br />
im Jahre 1998. Dieses Angebot ist keinesfalls ein Sozialtarif. Mit der Karte ab 60 will der<br />
<strong>KVV</strong> vielmehr den Mobilitätsbedürfnissen der Senioren entgegenkommen, die sich von<br />
denen der Berufstätigen deutlich unterscheiden. Die Senioren sind die einzige wachsende<br />
Bevölkerungsgruppe. Daher ist es umso wichtiger, sich mit einem maßgeschneiderten<br />
Ta rifa ngebot u m d iese G ru ppe, deren Motorisieru ng i n den nächsten Ja h ren eher zu-<br />
nimmt, zu kümmern. Die Karte ab 60 ist eine persönliche Jahreskarte, die im gesamten<br />
Verbundnetz des <strong>KVV</strong> gilt. Der Einführungspreis wurde mit 40 DM pro Monat bewußt<br />
günstig gehalten, um auch Gelegenheitsfahrgäste zur Bestellung einer Karte ab 60 zu be-<br />
wegen. Derzeit sind rund 30.000 Senioren im Besitz einer Karte ab 60, doppelt so viele<br />
wie bei der Einführung im Jahre 1998. 74 Prozent sind weiblich, 62 Prozent kommen aus<br />
der Stadt Karlsruhe.<br />
ScoolCard<br />
Viele Schüler haben sich früher nur im Winter eine Monatskarte gekauft. Im Sommer<br />
wurde der Nahverkehr lediglich bei schlechtem Wetter in Anspruch genommen. Um die<br />
Nutzung zu verstetigen, hat der <strong>KVV</strong> 1998 eine preisgünstige Jahreskarte für Schüler<br />
36<br />
eingefü h rt, die i m gesa mten Verbu nd netz gi lt. Die Ausbi ld u ngs-M onatska rten werden<br />
weiterhin angeboten, allerdings wie früher gestaffeltnach Zonen. Die verbundweite und<br />
37<br />
zeitlich uneingeschränkte Gültigkeit (auch in den Sommerferien) hat zu einer uner-<br />
warteten Absatzsteigerung geführt. Im ersten Schuljahr wurden knapp 36.000 Jahres-<br />
karten verkauft, im aktuellen Schuljahr sind es bereits 64.000. Damit ist der Anteil der<br />
Schüler mit Zeitkarten im Vergleich zur Zeit vor Einführung der ScoolCard um knapp<br />
37 Prozent gestiegen. Dieser Wert liegt deutlich über der Steigerung der Schülerzahlen<br />
im gleichen Zeitraum. In Zukunft wird es jedoch schwierig, die hohen Werte zu halten,<br />
Hoher Zeitkartenanteil<br />
beim <strong>KVV</strong>.
Tsd<br />
Tarif und Verkauf<br />
Solidarfinanzierung der<br />
Studikarte.<br />
da die Schulträger aufgrund der finanziellen Situation ihre Anteile kürzen und die Zahl<br />
der Schüler rückläufig ist. Hinzu kommt die Kürzung der Ausgleichszahlungen für den<br />
Ausbildungsverkehr, die durch höhere Fahrpreise kompensiert werden muss.<br />
Studikarte<br />
Für die Studierenden gibt es beim <strong>KVV</strong> ein Angebot, das nach einem Solidarmodell finan-<br />
ziert wird. Alle Studenten zahlen einen höheren Semesterbeitrag an das Studentenwerk.<br />
Dieser Beitrag wird an den <strong>KVV</strong> abgeführt, der im Gegenzug eine günstige Fahrkarte an-<br />
bietet, die ein Semester lang verbundweit gilt. Rund 60 Prozent der Studenten an den<br />
<strong>Karlsruher</strong> Hochschulen sind derzeit im Besitz der Studikarte.<br />
Umweltkarte<br />
Die übertragbare Umweltkarte wird als Monats- und Jahreskarte angeboten. Die<br />
Jahreskarte gibt es für Barzahler und im Abonnement. Während man früher die<br />
Barzahlung fördern wollte und einen Zinsvorteil gewährte, rückte inzwischen der<br />
Abokunde in den Fokus. Die Abonnenten sind in der Regel treue Kunden, die einen<br />
nahtlosen Übergang zwischen den Jahren gewährleisten. Der <strong>KVV</strong> hat daher stufenweise<br />
den Preis für das Abonnement (früher der elffache Preis der Monatskarte) an den Preis<br />
für die Barzahler (zehnfacher Preis) herangeführt.<br />
Firmen konnten schon länger die Umweltkarte für ihre Mitarbeiter mit einem<br />
Mengenrabatt von bis zu zehn Prozent beziehen. Inzwischen hat der <strong>KVV</strong> dieses<br />
Angebot auch auf Verbände, Gewerkschaften und sonstige Vereinigungen ausgedehnt.<br />
So bieten beispielsweise der ADAC und der Deutsche Gewerkschaftsbund die<br />
38<br />
U mweltka rte sei nen M itg lieder zu m ra battierten Preis a n .<br />
zeugen der neuen S-Bahn Rhein-Neckar befindet sich ein Automat. Die „mobilen“<br />
39<br />
Automaten geben Einzelfahrkarten und 24-Stunden-Karten aus. Sie nehmen Münzen<br />
24-Stunden-Karten<br />
2003 hat der <strong>KVV</strong> sein Angebot bei den 24-Stunden-Karten neu strukturiert. Das<br />
Angebot wird seither für Einzelreisende und Kleingruppen bis zu fünf Personen<br />
differenziert. Der <strong>KVV</strong> folgt damit den Harmonisierungsempfehlungen des Verbandes<br />
Deutscher Verkehrsunternehmen, der die Gruppe mit bis zu fünf Personen definiert.<br />
Auch bei der Deutschen Bahn können mit dem Schönen-Wochenende-Ticket und den<br />
Ländertickets bis zu fünf Personen fahren.<br />
Fahrkarten<br />
RegioX<br />
Die <strong>Karlsruher</strong> Stadtbahn fährt inzwischen über die Verbundgrenzen hinaus. Der <strong>KVV</strong><br />
bietet daher in Kooperation mit den Nachbarverbünden Übergangsfahrkarten für alle<br />
Ziele an, die mit der Stadtbahn erreichbar sind. Ein besonderes günstiges Angebot ist die<br />
24-Stunden-Karte RegioX, die nicht nur im <strong>KVV</strong> gilt und überall, wohin die Stadtbahn<br />
fährt, sondern auch im gesamten Gebiet des <strong>Verkehrsverbund</strong>es Pforzheim-Enzkreis und<br />
der Verkehrsgemeinschaft Freudenstadt sowie attraktiven Zielen in der Pfalz, zum<br />
Beispiel nach Speyer und dem Dahner Felsenland. Wie die übrigen 24-Stunden-Karten<br />
gibt es das Angebot für Einzelreisende und Gruppen bis fünf Personen.<br />
Gesamte Südpfalz im VRN und <strong>KVV</strong><br />
2001 wurde die komplette Südpfalz − das sind die Landkreise Südliche Weinstraße und<br />
Germersheim sowie die Stadt Landau − in die beiden Verkehrsverbünde Rhein-Neckar<br />
(VRN) und Karlsruhe (<strong>KVV</strong>) integriert. Damit kann man von der Südpfalz mit einer ein-<br />
zigen Fahrkarte sowohl in den Raum Mannheim/Heidelberg als auch nach Karlsruhe<br />
fahren. Umgekehrt wird den Bewohnern der beiden Ballungsräume mit der Südpfalz ein<br />
interessantes Ausflugsziel erschlossen. Dieser Maßnahme war eine weitgehende Anglei-<br />
chung der Tarifangebote vorausgegangen. Die Tarifzoneneinteilung wurde gemeinsam<br />
vorgenommen. Die Finanzierung erfolgte partnerschaftlich.<br />
Mobile Automaten<br />
Um die Wagenführer im Schienenverkehr vom Verkauf zu entlasten, wurden in zahlreiche<br />
Stadt- und Straßenbahnwagen Fahrkartenautomaten eingebaut. Auch in den Fahr-<br />
u nd d ie Geld ka rte a ls Za h l u ngsmittel a n . Ziel ist, i m gesa mten Stadtba h nverkeh r den<br />
Fahrerverkauf aufzugeben und auf die Automaten zu verlagern.<br />
Abo-Center<br />
Alle Verbundabonnements werden vom <strong>KVV</strong> zentral verwaltet. Die Zahl hat durch die<br />
stürmische Entwicklung der Karte ab 60 und der ScoolCard deutlich zugenommen.<br />
Derzeit werden rund 100.000 Abonnements verwaltet.<br />
Mit zielgruppenorientieten Angeboten<br />
konn te der <strong>KVV</strong> neue Zielgruppen<br />
gewinnnen.<br />
RegioX für Ziele<br />
außerhalb des <strong>KVV</strong>.
Marketing<br />
Kundenin forma tion<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Werb ung<br />
Kun denin forma tion<br />
Kursbuch<br />
Auch im Internetzeitalter bleibt das gedruckte Kursbuch das Basismedium zur Informa-<br />
tion über das Fahrplanangebot des <strong>KVV</strong>. Auf 1.800 Seiten findet man die Abfahrtzeiten<br />
aller Bahn- und Buslinien des <strong>KVV</strong> sowie zahlreicher Linien benachbarter Verbünde. Das<br />
Kursbuch, das gegen eine Schutzgebühr bei den Kundenzentren, Bahnhöfen und Ver-<br />
kaufsstellen erhältlich ist, informiert aber auch über die Betriebszeiten der Bergbahnen,<br />
Rheinfähren und Anruf-Sammel-Taxis. Für den Raum Rastatt/Baden-Baden wird eine<br />
spezielle Regionalausgabe angeboten.<br />
Für rund 40 Verbindungen, darunter alle Regionalbahn- und Stadtbahnlinien, gibt der<br />
<strong>KVV</strong> Streckenfahrpläne im Westentaschenformat heraus, die sich mit einer Gesamtauf-<br />
lage von über einer Million pro Jahr inzwischen zum Renner entwickelt haben. Neben<br />
dem Liniennetzplan für den Schienenverkehr erstellt der <strong>KVV</strong> Busnetzpläne für sechs<br />
Teilnetze im Verbundgebiet. Außerdem ist ein maßstäblicher Plan für den gesamten<br />
Verbundraum erhältlich.<br />
Elektronische Fahrplanauskunft<br />
Die schnellste Fahrplaninformation bietet das elektronische Auskunftssystem EFA. Der<br />
Kunde bekommt über den Fahrplanrechner des <strong>KVV</strong> oder das Internet in Sekunden-<br />
schnelle eine persönliche Fahrplanauskunft − und zwar nicht nur für Fahrten innerhalb<br />
des Verbundes, sondern für Ziele in ganz Baden-Württemberg und sogar für die meisten<br />
Verbindungen in Deutschland. Der Fahrgast weiß somit, wann und mit welcher<br />
Straßenbahn er in Freiburg ab Hauptbahnhof weiterfahren muss, wenn er zum<br />
40<br />
Dreisamstadion will. Inzwischen bietet EFA sogar eine Auskunft von Haus zu Haus. Man<br />
muss nur noch Start- und Zieladresse eingeben, EFA rechnet die schnellste Verbindung<br />
41<br />
inklusive Fußweg zur Haltestelle aus. Ortsunkundige können sich an einer Karte über den<br />
Fußweg von und zur Haltestelle orientieren. Eine weitere beliebte Funktion ist der<br />
Abfahrtsmonitor, der die nächsten Fahrten von der gewählten Haltestelle anzeigt und<br />
der Aushangfahrplan, wie er an der Haltestelle hängt. Der Fahrgast kann diesen am<br />
Rechner zu Hause ausdrucken lassen und an den Küchenschrank hängen.<br />
Millionenauflage der<br />
Streckenfahrpläne.
Kun denin forma tion<br />
Te l e fo n is ch e r<br />
24-Stunden-Service.<br />
Drei neue Kundenzentren<br />
in Karlsruh e.<br />
EFA wird ständig unter Beteiligung der Verbünde weiterentwickelt. Wer unterwegs ist,<br />
wird sich in Kürze seine Fahrplanauskunft auch über Handy oder PDA holen können. In<br />
Zukunft soll EFA auch mit dem rechnergestützten Betriebsleitsystem verknüpft werden,<br />
um dem Kunden die Ist-Abfahrtszeiten durchzugeben.<br />
CallCenter<br />
Die Zahl der telefonischen Anfragen über Fahrzeiten und Fahrpreise wächst ständig. An<br />
Spitzentagen gehen beim <strong>KVV</strong> bis zu 1 .000 Telefonanrufe ein. Der <strong>KVV</strong> hat deshalb 2002<br />
im eigenen Hause ein professionelles CallCenter mit sechs Auskunftsplätzen eingerichtet.<br />
Über die <strong>KVV</strong>-Servicenummer können sich die Kunden nicht nur über das Verbund-<br />
angebot informieren, sondern auch ihre Abodaten ändern lassen, Anregungen geben<br />
oder Kritik üben. Abends und am Wochenende werden die Anrufe an das landesweite<br />
CallCenter der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg weitergeleitet, so dass dem<br />
Kunden ein 24-Stunden-Service geboten wird. Ein Fahrgast kann sich so mit seinem<br />
Handy auch um Mitternacht in der Kneipe über den Nachhauseweg per Bus und Tram<br />
informieren.<br />
Kundenzentren<br />
Die persönliche Beratung ist für ein kundenfreundliches Dienstleistungsunternehmen<br />
unerlässlich. Daher hat der <strong>KVV</strong> in den letzten Jahren kräftig investiert, um neue<br />
Kundenzentren an Knotenpunkten des öffentlichen Verkehrs zu eröffnen.<br />
Das Kundenzentrum am <strong>Karlsruher</strong> Marktplatz befindet sich seit November 2000 im<br />
Neben den Verbundangeboten wird dort eine allgemeine Mobilitätsberatung durch-<br />
geführt. Interessierte können sich im Weinbrennerhaus über die Möglichkeiten der<br />
verschiedenen Verkehrsmittel vom Fahrrad bis zum Flugzeug, aber auch die Vernetzung<br />
der Verkehrsmittel, zum Beispiel über Park-&-Ride oder Car-Sharing informieren.<br />
Städtebauliche Akzente setzte der <strong>KVV</strong> mit seinen neu gebauten Kundenzentren auf<br />
dem <strong>Karlsruher</strong> Europaplatz und dem Bahnhofsvorplatz. Auf dem Europaplatz, der mit<br />
rund 70.000 Ein-, Aus- und Umsteigern am stärksten frequentierten Haltestelle im<br />
Verbundgebiet, hat der <strong>KVV</strong> im Frühjahr 2002 sein neues ellipsenförmiges Kunden-<br />
zentrum bezogen. Wenige Monate später folgte das Kundenzentrum vor dem<br />
Bahnhofsgebäude, an der Schnittstelle zwischen Fern- und Nahverkehr. Um den Eindruck<br />
des Jugendstilbahnhofes aus dem Jahre 1913 nicht zu stören, wurde an diesem Standort<br />
mit einem Glaswürfel eine sehr transparente Lösung gefunden.<br />
Komm un ika tion a u f a llen Eb enen<br />
Städtebauliche Akzente<br />
42<br />
Wei n bren nerha us. Dieses Gebä ude d iente zu letzt a ls Gesu nd heitsa mt. N ach der<br />
43<br />
Kommunalisierung der Gesundheitsämter wurde das von Weinbrenner entworfene<br />
Gebäude von der <strong>Karlsruher</strong> Versorgungs-, Verkehrs- und Hafen-GmbH (<strong>KVV</strong>H) gekauft<br />
und unter Beachtung der Auflagen des Denkmalschutzes umgebaut. Im Erdgeschoss hat<br />
der <strong>KVV</strong> gemeinsam mit der Stadtinformation ein Kundenzentrum eingerichtet, das<br />
direkt vom Marktplatz in unmittelbarer Nähe zur Straßenbahn-Haltestelle an der<br />
Pyramide zugänglich ist. 2001 wurde das Kundenzentrum zu einer Mobilitätszentrale<br />
aufgewertet.<br />
durch neue<br />
Kun denzen tren.
Mit dem ersten Fahrgastbeirat in<br />
Baden-Württemberg ha t der <strong>KVV</strong> den Dialog<br />
mit seinen Kunden „institutionalisiert“.<br />
Fahrgastbeirat Marktforschung<br />
Großes Interesse<br />
an der Besetzung des<br />
Fa h rgastbeira ts.<br />
1998 hat der <strong>KVV</strong> als erster <strong>Verkehrsverbund</strong> in Baden-Württemberg einen Fahrgast-<br />
beirat eingerichtet. Er besteht aus 20 ehrenamtlichen Mitgliedern, die sich als Bindeglied<br />
zwischen Fahrgästen und <strong>KVV</strong> verstehen. Als Ansprechpartner für Wünsche, Anregungen<br />
und Kritik unterbreitet der Fahrgastbeirat dem <strong>KVV</strong> Verbesserungsvorschläge zum<br />
Verkehrsangebot, berät ihn bei geplanten Maßnahmen und dient als Multiplikator für<br />
die Fahrgäste.<br />
Dem ersten Aufruf zur Bewerbung folgten rund 200 Fahrgäste, bei der Neubesetzung<br />
nach vier Jahren waren es sogar über 300. Die Mitglieder wurden ausgelost, wobei<br />
verschiedene Kriterien zur Besetzung des Gremiums beachtet wurden. Im Fahrgastbeirat<br />
sollten nämlich die beiden Geschlechter sowie die unterschiedlichen Bevölkerungs- und<br />
Altersgruppen ausgewogen vertreten sein, Schüler und Hausfrauen, Erwerbstätige und<br />
Rentner, Stadt- und U mlandbewohner. Dem Gremium gehören Gelegenheits- und<br />
Stammkunden, Eltern mit Kleinkindern sowie behinderte Fahrgäste an.<br />
Dauerthemen sind der Tarif und das Fahrplanangebot. Mit den Experten des <strong>KVV</strong> wurde<br />
aber auch über Informationssysteme, die Barrierefreiheit, Maßnahmen zur Verbesserung<br />
der Pü n ktl ich keit, d ie Freu nd l ich keit des Persona ls sowie d ie Sa u berkeit a n d en H a lte-<br />
stel len u nd i n den Fa h rzeugen d iskutiert.<br />
Bei der Planung von Projekten wie der Kombi-Lösung bringt der Fahrgastbeirat<br />
Anforderungen aus der Sicht der Nutzer ein. Der Fahrgastbeirat wurde auch bei der<br />
Auswahl der Zugzielanzeiger beteiligt und gab beim Test der mobilen Fahrkarten-<br />
44<br />
automaten wertvolle Hinweise. Er unterstütztedie Einrichtung des CallCenters, setztesich IndividualisiertesMarketing (Indimark)<br />
45<br />
für die Haltestellen-Anzeigen in den Fahrzeugen ein und plädierte für mehr Abstellraum<br />
Im Zusammenhang mit der Verlängerungder Straßenbahnzum Europaviertelhatdas In- Erfolgreiche<br />
für Kinderwagen und Fahrräder. An den Haltestellen in der Nordweststadtwurden auf<br />
stitutSocialdataim Auftragdes<strong>KVV</strong>ein „Indimark-Projekt“ durchgeführt. Dabei wurden Direktmarketing-<br />
Vorschlag des Fahrgastbeirats stufenlose Rampen gebaut. Auch die Handy-Nutzung in<br />
alle Haushalte, die an die neue Bahn angeschlossenwurden, kontaktiert und zu einer Aktion.<br />
den Straßenbahnen wurde intensiv erörtert. Der Beirat sprach sich gegen ein generelles<br />
Verbot aus, gab jedoch den Anstoß für die Kampagne zu gegenseitiger Rücksichtnahme.<br />
EMNID-Kundenbarometer und Stiftung Warentest<br />
Der <strong>KVV</strong> hat 2002 erstmals an dem bundesweiten ÖPNV-Kundenbarometer des Instituts<br />
EMNID teilgenommen. Unter 23 Verkehrsunternehmen belegte der <strong>KVV</strong> den ersten<br />
Platz. Neben der allgemeinen Zufriedenheit mit der Dienstleistung wurden in telefoni-<br />
schen Kundeninterviews 27 verschiedene Leistungsmerkmale abgefragt. Den ersten Platz<br />
erzielte der <strong>KVV</strong> außer bei der Globalzufriedenheit noch in den Bereichen Strecken- und<br />
Liniennetz, Anschlüsse, Fahrkartensortiment, Preis-Leistungs-Verhältnis und Sicherheit an<br />
den Haltestellen. Kritischer bewertet wurden die Kriterien Schnelligkeit, Information im<br />
Fahrzeug und Freundlichkeit des Fahrpersonals. Die Stiftung Warentest hatte Ende 2000<br />
die Nutzerfreundlichkeit des ÖPNV in deutschen Großstädten aus der Sicht eines<br />
fremden Besuchers beurteilt. Das Resümee der Stiftung: „Die klaren Testsieger heißen<br />
Stuttgart, München und Karlsruhe. Hier präsentierten sich die Verkehrsunternehmen mit<br />
Abstand am besucherfreundlichsten.“<br />
Bürgerumfragen<br />
Die Stadt Karlsruhe führt regelmäßig repräsentative Bürgerumfragen durch. I n der U m-<br />
frage 2001 gaben 93,5 Prozent der <strong>Karlsruher</strong> Bürger an, im letzten Jahr mit der Straßen-<br />
bahn gefahren zu sein. Damit gehört praktisch die gesamte <strong>Karlsruher</strong> Bevölkerung zu<br />
den Kunden des öffentlichen Nahverkehrs. Die Erreichbarkeit der City wird von 94,4 Pro-<br />
zent als „gut“ oder „sehr gut“ benotet. Spitzenwerte erhielten die Stadtbahnverbin-<br />
dungen auch beim Regionalmonitoring 2003: Über 90 Prozent der befragten Bürger aus<br />
der Region schätzten die Nahverkehrsverbindungen als „gut“ oder „sehr gut“ ein.<br />
Testaktion eingeladen. Von der Socialdata wurde eine Vorher-Nachher-Untersuchung<br />
durchgeführt. Der modal-split auf der Neubaustrecke veränderte sich deutlich: Der ÖPNV-<br />
Anteil stieg bei allen Wegen der Bewohner des Europaviertels von zehn auf 22 Prozent.<br />
Gute Noten<br />
von EMNID und der<br />
Stiftung Warentest.
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Das <strong>KVV</strong>-Magazin<br />
ist ein e wich tige<br />
Informationsquelle über<br />
den öffentlichen<br />
Nah verkehr.<br />
<strong>KVV</strong>-Magazi n<br />
Der <strong>KVV</strong> gibt vierteljährlich eine 1 6-seitige Kundenzeitschrift heraus. Das <strong>KVV</strong>-Magazin<br />
informiert unter anderem über Tarifangebote, Fahrplanänderungen, Fahrzeuge und<br />
Neubaustrecken. Das Magazin gibt aber auch Ausflugs- und Einkehrtipps. Ein Cartoon<br />
bringt die Leser zum Schmunzeln und regelmäßig wird ein prominenter Zeitgenosse aus<br />
der Region vorgestellt. Außerdem gibt es bei einem Preisrätsel auch etwas zu gewinnen.<br />
Klassische und weniger klassische Werbemaßnahmen<br />
Der <strong>KVV</strong> wirbt regelmäßig in und mit den Printmedien. Über die Tarifangebote<br />
informieren zielgruppenorientierte Prospekte. Der <strong>KVV</strong> inseriert in Tageszeitungen und<br />
anderen Medien. Bei Bedarf werden auch Rundfunk- und Fernsehspots in den regionalen<br />
Sendern geschaltet. Plakate, darunter auch Großenflächenplakate im Citylight-Format,<br />
weisen auf das Verbundangebot ebenso hin wie die Bandenwerbung im<br />
Wildparkstadion.<br />
Direktmarketing spielt eine zunehmende Rolle. Der <strong>KVV</strong> hat beispielsweise in aus-<br />
gewählten Gemeinden eine Glückwunschaktion gestartet. Dabei wurde den Bürgerinnen<br />
und Bürgern zum 60. Geburtstag gratuliert und ihnen ein kostenloses Probeabo der<br />
Ka rte a b 60 offeriert. Die Ja h reska rteni n ha ber des <strong>KVV</strong> erhielten 2003 erstma ls ei n<br />
Bonusheft mit 23 Vergünstigungen vom ermäßigten Eintritt ins Thermalbad bis zur<br />
kostenlosen Fahrt mit Ganzjahres-Bob auf dem Mehliskopf. Der <strong>KVV</strong> will damit die<br />
Kundenbindung erhöhen.<br />
Kooperationen<br />
Der <strong>KVV</strong> setzt stark auf Kooperationen, um mit geringem Mitteleinsatz eine hohe<br />
Wirkung bei der jeweiligen Zielgruppe zu erreichen. Ein wichtiger Kooperationspartner<br />
ist zum Beispiel der ADAC, der unter anderem seinen Mitgliedern die Umwelt-Jahreskarte<br />
zu einem ermäßigten Preis verkauft.<br />
Ein Partner ist auch die örtliche Car-Sharing-Organisation Stadtmobil Karlsruhe. Car-Sha-<br />
ring kann nur da funktionieren, wo ein leistungsfähiges ÖPNV-Angebot besteht. Kein<br />
Wunder, dass Karlsruhe mit seinem anerkannt guten ÖPNV-Angebot auch die Stadt mit<br />
der bundesweit höchsten Nutzerquote im Car-Sharing ist. Mitglieder von Stadtmobil er-<br />
halten eine ermäßigte Jahreskarte des <strong>KVV</strong>, Jahreskarteninhaber des <strong>KVV</strong> können mit<br />
einem speziellen Startpaket zu günstigen Konditionen bei Stadtmobil schnuppern.<br />
Eine enge Kooperation besteht mit den Seniorenräten der Stadt- und Landkreise, mit<br />
denen gemeinsame Veranstaltungen durchgeführt werden, die auch der Verkaufsförde-<br />
rung der Karte ab 60 dienen.<br />
Mit dem Schwarzwaldverein und dem Touristenverein „Die Naturfreunde“ werden regel-<br />
mäßig geführte Wanderungen durchgeführt und Wanderkarten für individuelle Touren<br />
erstellt. Von hoher Bedeutung ist auch die Zusammenarbeit mit den örtlichen Tourismus-<br />
organisationen, mit deren Unterstützung beispielsweise mehrere Ausflugsbroschüren<br />
erstellt wurden.<br />
Der <strong>KVV</strong> betreibt intensive<br />
Öffentlichkeitsarbeitund Werbung,<br />
um neue Kunden zu gewinnen.<br />
Car-Sharing ergänzt den<br />
öffentlichen Nahverkehr.<br />
46<br />
Internet<br />
Die Zahl der Visits auf der <strong>KVV</strong>-Homepage steigt ständig. Der <strong>KVV</strong> ist stolz darauf, dass<br />
47<br />
seine Seite täglich aktualisiert wird. Die aktuellen Meldungen erhält man gleich auf der<br />
Homepage. Die meisten Besucher interessieren sich aber für den Fahrplan. Neben der<br />
persönlichen Fahrplanauskunft erfreuen sich vor allem die Kursbuchtabellen der ein-<br />
zelnen Linien einer hohen Nachfrage. Auf der Internetseite des <strong>KVV</strong> erhält man darüber<br />
hinaus Informationen über die verschiedenen Fahrkarten, die Kundenzentren, Verkaufs-<br />
stellen und Park-&-Ride-Plätze. Man kann sich die Umgebungspläne von größeren Bahn-<br />
höfen und Verkaufsstellen anschauen sowie Infomaterial und Verkaufsartikel bestellen.<br />
Außerdem gibt es zahlreiche Links und Freizeittipps.
Statistik<br />
Daten und Fakten im Berichtszeitraum<br />
Der Verbundraum<br />
Stadt- oder Landkreis Einwohner in Tsd Fläche in km 2<br />
Stadt Ka rlsru he 280 1 73<br />
Landkreis Karlsruhe 423 1 .085<br />
Stadt Baden-Baden 53 1 40<br />
Landkreis Rastatt 224 739<br />
Landkreis Germersheim 1 23 463<br />
Landkreis Südliche Weinstraße 109 640<br />
Stadt La nda u 41 83<br />
Sonstige 60 220<br />
Summe <strong>KVV</strong> 1.313 3.543<br />
Strukturdaten<br />
48 49<br />
Arbeitslosenquote 6,9 %<br />
Verkehrsunternehmen 20<br />
Pkwje 1000 Einwohner 579<br />
Sozialvers. Beschäftigte in Tsd. 460
Daten und Fakten<br />
Linien<br />
Regionalbahn ...................................... 12<br />
Stadtbahn ............................................ 11<br />
Straßenbahn ..........................................6<br />
Omnibus ............................................. 186<br />
Linien gesamt ............................... 215<br />
Linienlänge<br />
Regionalbahn ............................. 347 km<br />
Stadtbahn ................................... 340 km<br />
Straßenbahn ................................. 61 km<br />
Schiene gesamt ..................... 748 km<br />
Omnibus ......................... ca. 2.150 km<br />
Streckenlänge<br />
Regionalbahn ............................. 311 km<br />
Stadt-/Straßenbahn .................... 304 km<br />
davonaufDB-Strecken .............. 154 km<br />
Schiene gesamt ..................... 515 km<br />
Betriebsleistung<br />
Zug-kmgesamt ........................ 20,6 Mio<br />
davonRegionalbahn ............... 5,0 Mio<br />
50 davonStadt-/Straßenbahn .... 15,6 Mio<br />
51<br />
Omnibus .................................... 21,4 Mio<br />
Fahrzeug-kmgesamt ............. 42 Mio<br />
Platz-km ...............................5,212 Mio<br />
Stand:<br />
31. Dezember2003 Fahrzeuge<br />
LokbespannteZüge ............................. 14<br />
Dieseltriebwagen .................................20<br />
ElektrischeTriebwagen .........................8<br />
Stadtbahnwagen ............................... 158<br />
davonZweisystemwagen ..................98<br />
Straßenbahnen ....................................77<br />
davonNiederflur ............................... 55<br />
Omnibusse ................................... ca. 550<br />
Haltestellen .......................... ca. 1.900<br />
Fahrgäste 2003 .................. 156,5 Mio<br />
Fahrgeldeinnahmen 2003 .. 82,8 Mio<br />
Umsatz pro Einwohner<br />
und Jahr ................................... 63,09 €<br />
Fahrgäste in Mio (Verbundbeförderungsfälle)<br />
Erträge in Mio (Fahrgeldeinnahmen ohne Erstattung Schwerbehinderte)
52<br />
Daten und Fakten