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<strong>BILDUNG</strong> INTERVIEWMehr Freiheit fürbessere BildungIn der Welt von morgen kann Deutschland nur bestehen, wenn esbeste Bildung für möglichst viele bieten kann. Trotz des immensenReformstaus an den Schulen und lähmender Strukturdebatten sagt derBildungsexperte Professor Andreas Pinkwart: Beste Bildung ist möglich.// INTERVIEW // BORIS EICHLERliberal: Herr Pinkwart, Sie sind Ende der60er und in den 70er Jahren zur Schulegegangen. Wenn Sie heute noch mal dieSchulbank drücken müssten, welcheUnterschiede würden Ihnen am meistenauffallen?Andreas Pinkwart: Die Unterschiede dürftenvergleichsweise gering sein. Die Klassen sindheute jedoch erheblich kleiner als damals.Ich hatte in der Spitze 48 Mitschüler inmeiner Klasse, 40 Schüler waren Standard.In meiner Schulzeit erlebte ich noch denschleppenden Einzug elektronischer Medien,daran hapert es bis heute. Viel zu oft wirdnoch mit klassischen Medien gearbeitet.Sie meinen die Tafel, nach wie vor dasSymbol für die Institution Schule?So ist es. Aufgebrochen ist dagegen dasDogma des Frontalunterrichts. Es gibt heutemehr Gruppenarbeit und interaktive Lernformen.Die Didaktik hat sich fortentwickelt.Dennoch ist Schule in den vergangenenJahrzehnten von einem, sagen wir es freundlich,hohen Maß an Stabilität geprägt.Das ist sehr zurückhaltend ausgedrückt.Spötter sagen, das Schulsystem stammtin seinen Grundstrukturen noch erkennbaraus dem Kaiserreich und wird passenderweisevon Beamten exekutiert,anderen fällt dazu nur der BegriffPlanwirtschaft ein …In der Tat handelt es sich um ein von denLändern zentralistisch ausgerichtetes Systemmit wenig Autonomie für die Schulen –jedenfalls soweit es die staatlichen Schulenbetrifft, also den überwiegenden Teil. Es istkaum gelungen, den Schulen mehr Freiheiteinzuräumen. Hier liegt ein wesentlicherVorteil der privaten Schulen, und das istauch ein Grund dafür, warum diese vonEltern und Kindern so wertgeschätzt werden.Dort kann man Schule ganz andersgestalten, das beginnt bei der Auswahl derLehrer und endet bei der gezielteren Förderungvon Begabungen und Talenten.Warum klappt das bei staatlichenSchulen nicht so gut?Es würde schon funktionieren, es fehlt amVertrauen in die Kompetenz von Schulleitungenund Lehrern, vor Ort die richtigenEntscheidungen selbst treffen zu können.Schulautonomie ist der Schlüssel zu bessererBildung. Nur sie ermöglicht Vielfalt undFotos: Tina Merkau/FNF8 4.2015 liberal

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