Wirth-Katalog2015-2016
- No tags were found...
You also want an ePaper? Increase the reach of your titles
YUMPU automatically turns print PDFs into web optimized ePapers that Google loves.
Wichtige Anbaugebiete<br />
5<br />
2<br />
3<br />
1<br />
6<br />
4<br />
1: China<br />
Seite 72 bis 75<br />
Grün-Tee wird hauptsächlich im Süden<br />
des Landes angebaut. In zahlreichen<br />
Regionen gibt es Tee-Felder, von<br />
denen unzählige verschiedene Sorten<br />
stammen. China besitzt mit Abstand<br />
die meisten Sorten. Das Land ist der<br />
größte Tee-Produzent der Welt. Die<br />
meisten Tees sind jedoch nicht für<br />
den Export bestimmt, sie werden in<br />
China selbst getrunken. Selten sind<br />
die Tees nach der Provinz oder dem<br />
Ort benannt, an dem sie angebaut und<br />
geerntet wurden. Vielmehr tragen sie<br />
klangvolle Namen von Blumen, Flüssen,<br />
Sagen, Gestalten und Gottheiten.<br />
Kaum ein Besucher hat je die geheimnisumwitterten<br />
Tee-Gärten Chinas<br />
betreten. Sie zählen zu den Besten<br />
der Welt. In China unterscheidet man<br />
zwischen drei Herstellungsmethoden:<br />
Hong-Quing-Methode:<br />
Die frischen Blätter werden gewelkt,<br />
gerollt beziehungsweise geformt und<br />
anschließend an der Luft getrocknet,<br />
z. B. bei Pi Lo Chung.<br />
Zeng-Quing-Methode:<br />
Die frischen Blätter werden gewelkt,<br />
gedämpft, dann gerollt beziehungsweise<br />
geformt und dann getrocknet,<br />
wie z. B. bei Sencha. Das Dämpfen<br />
dient dazu, den Fermentationsprozess<br />
zu verhindern.<br />
Cao-Quing-Methode:<br />
Die Blätter werden gewelkt, dann<br />
getrocknet beziehungsweise geformt<br />
und in Pfannen geröstet, z. B. bei Lung<br />
Ching.<br />
Sencha<br />
Sencha ist der am häufigsten getrunkene<br />
Grün-Tee. Es gibt unterschiedlichste<br />
Qualitäten aus drei Erntezeiten:<br />
Die erste Ernte von April bis Mai. Die<br />
zweite Ernte im Juni und Juli. Und die<br />
dritte Ernte im August und September.<br />
Je früher die Ernte, umso besser die<br />
Qualität. Diese hängt jedoch nicht<br />
nur von der Erntezeit ab. Sencha ist<br />
ein gedämpfter Grün-Tee, der einen<br />
milden Geschmack und ein duftigfrisches<br />
Aroma hat. Seine Tassenfarbe<br />
ist gelbgrün. Sehr oft unterbindet man<br />
in China die Fermentation dadurch,<br />
dass man den vorgetrockneten Grün-<br />
Tee für kurze Zeit bei circa 280 Grad<br />
röstet.<br />
Lung Ching<br />
Lung Ching oder Long Jing – der<br />
Drachenbrunnentee aus der Provinz<br />
Zhejiang. Typischerweise sieht das<br />
Blatt des Lung Ching sehr flach und<br />
kompakt aus. Der Tee hat eine hell- bis<br />
gelbgrüne Farbe. Die gelbgrüne Farbe<br />
ist typisch für hochwertigen Lung<br />
Ching. Sie resultiert aus dem geringen<br />
Gehalt des Blattgrüns in den Knospen<br />
und jungen Blättern. Der Lung-Ching-<br />
Tee zeichnet sich durch seinen hohen<br />
Gehalt an Aminosäuren und dem<br />
geringem Anteil von Catechin aus.<br />
Dadurch schmeckt er wenig bitter. Der<br />
Duft eines hochwertigen Lung Chings<br />
erinnert an geröstete Maronen und ist<br />
unverwechselbar intensiv.<br />
WU Lu<br />
Wu bedeutet Bergnebel und Lu grüne<br />
Blattknospen. WU Lu, auch Nebel-Tee<br />
genannt, baut man hauptsächlich in<br />
den südöstlichen Provinzen Chinas an.<br />
Seine Blätter sind lang gestreckt und<br />
dunkelgrün. Sein Aroma ist mild und<br />
leicht blumig; er hat wenige Bitterstoffe.<br />
WU Lu ist ideal für Einsteiger<br />
in die Welt der Grün-Tees.<br />
Gunpowder<br />
Gunpowder – man formt die Tee-<br />
Blätter zu kleinen Kügelchen, die an<br />
Schießpulver erinnern. Dieser sehr<br />
haltbare Tee stammt aus dem Norden<br />
der Provinz Zhejiang. Der Aufguss ist<br />
kräftig und graugrün, der Geschmack<br />
kräftig herb und leicht rauchig.<br />
Chun Mee<br />
Wegen seiner besonderen Form trägt<br />
dieser Tee einen sprechenden Namen:<br />
Wertvolle Augenbraue. Traditionelle<br />
Herstellungsregionen sind Anhui,<br />
Zhejiang und Jiangxi. Der Tee hat<br />
einen kräftigen Charakter. Röstaromen<br />
verleihen ihm eine leicht herbe Note.<br />
Mao Feng<br />
Behaarte Spitzen, das ist – frei übersetzt<br />
– sein Name. Der Tee entwickelt<br />
einen zart herben, teilweise süßlich<br />
bis fruchtigen Geschmack.<br />
2: Japan<br />
Seite 75 bis 78<br />
In Japan verbindet sich Funktion mit<br />
einfacher Schönheit. Dieses Prinzip<br />
trifft auch auf die Tee-Gärten zu. Dort<br />
herrschen Harmonie und Ordnung,<br />
die Anbauflächen erinnern an Ziergärten.<br />
Immerhin werfen diese gepflegten<br />
Gärten jährlich 90000 Tonnen Tee ab.<br />
Davon gehen nur etwa 2000 Tonnen<br />
in den Export. Exportierte man mehr,<br />
wäre der Eigenbedarf der Japaner nicht<br />
mehr gedeckt. Das größte Anbaugebiet<br />
liegt in der Provinz Shizuoka. Weitere<br />
Teefelder findet man auf der Insel