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34 Zoom<br />

In den Medien mehren sich Berichte über Vorfälle<br />

mit Drohnen, Bürger fürchten die Verletzung<br />

der Privatsphäre durch fliegende Kameras. Die offiziellen<br />

Stellen sprechen von Einzelfällen, die Branche feiert<br />

Rekordumsätze. Also: Was tun, wenn’s drohnt?<br />

Angriff der<br />

fliegenden Augen<br />

Drohnen: Gefahr oder Spielzeug?<br />

Wer schon immer geahnt hat, dass Drohnen die<br />

neue Pest am Himmel sind, findet auf der Website<br />

der Dedrone GmbH aus Kassel genug Futter. Hier<br />

werden Nachrichten über pikante Vorfälle aus aller<br />

Welt gesammelt, vom „Bankraub mit Drohne“ über<br />

„schießende Drohnen“ bis zu „Drohne bringt Drogen<br />

und Pornos ins Gefängnis“. Das ist einerseits nicht<br />

verwunderlich, stellt das Unternehmen doch das<br />

Abwehrinstrument „Dronetracker“ her, andererseits<br />

macht die Fülle der Berichte einigermaßen stutzig, da<br />

sie größtenteils aus seriösen Medien stammen.<br />

Tatsächlich gehören Fastzusammenstöße mit Flugzeugen<br />

und verunglückte Drohnen fast zum täglichen<br />

Nachrichtenangebot. Im September stürzte<br />

eine Drohne während eines Spiels der US Open in<br />

unbesetzte Zuschauerränge, in Frankfurt am Main<br />

meldete eine Cessna im Juni eine Begegnung in 450<br />

Metern Höhe, in Westfalen musste im April ein Rettungshubschrauber<br />

einer Drohne ausweichen. Bereits<br />

2013 hat die Piratenpartei eine Drohne vor die Füße<br />

von Kanzlerin Angela Merkel fallen lassen.<br />

Die zwischen wenige Zentimeter und bis zu über ein<br />

Meter großen Hobbyfluggeräte, so genannte „Multicopter“,<br />

sind mit vier bis acht Propellern ausgestattet,<br />

können über fünf Kilo wiegen und bis zu 5000<br />

Euro kosten – und werden dank sinkender Preise und<br />

verbesserter Technik immer beliebter.<br />

„Ein scheiß Gefühl“<br />

Neben der Absturz- bzw. Kollisionsgefahr fürchten<br />

immer mehr Menschen, von Drohnen mit Kameras<br />

ausspioniert zu werden. So erging es auch unserem<br />

Büronachbar Thomas Hammerl, der eines schönen<br />

Abends ein solches Fluggerät die heimische Häuserzeile<br />

überfliegen sah. „Ein scheiß Gefühl ist das“, so<br />

Hammerl, „man weiß ja nicht, wer die Drohne mit<br />

welcher Motivation hier rumfliegen lässt.“ Der Agenturbetreiber<br />

griff also zum Telefon und wandte sich<br />

erst mal an die Stadt Augsburg, die ihn allerdings<br />

nach München weiterleitet. Gängige Praxis, wie der<br />

städtische Pressesprecher Ulrich Müllegger bestätigt:<br />

„Dafür ist ausschließlich das Luftamt Südbayern<br />

zuständig, dorthin verweisen wir immer.“ Dass die<br />

Anfragen bezüglich Drohnen zugenommen hätten,<br />

kann er nicht bestätigen: „Wir bekommen circa eine<br />

pro Halbjahr“, so Müllegger.<br />

Im Luftamt Südbayern, angesiedelt bei der Regierung

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