Film in der Hochschullehre
Aufsaetze_FBZHL_06.20153
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Diese Ausführungen zeigen, dass <strong>Film</strong> <strong>in</strong> vielfältiger<br />
Weise e<strong>in</strong> s<strong>in</strong>nvolles didaktisches Medium se<strong>in</strong> kann,<br />
das dabei hilft, didaktische Anliegen zu erreichen.<br />
5.2).<br />
Das heißt nun nicht, dass, wenn immer möglich,<br />
<strong>Film</strong>e <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lehre e<strong>in</strong>gesetzt werden sollten. Gerade<br />
<strong>der</strong> E<strong>in</strong>satz von unterschiedlichen Methoden und<br />
Medien macht e<strong>in</strong>e Unterrichtse<strong>in</strong>heit bzw. e<strong>in</strong>e<br />
ganze Lehrveranstaltung buchstäblich abwechslungsreich.<br />
5 Didaktische E<strong>in</strong>satzformen von <strong>Film</strong><br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschullehre</strong><br />
5.1 Überblick<br />
Differenziert man den Mediene<strong>in</strong>satz nach dessen<br />
genereller Funktion, so lassen sich allgeme<strong>in</strong>e Integrationsmöglichkeiten<br />
unterscheiden (vgl. u.a. De<br />
Witt und Czerwionka, 2007, S. 85).<br />
Als Lehrmittel dienen <strong>Film</strong>e <strong>der</strong> Unterstützung des<br />
Kommunikationsprozesses zwischen Lehrenden und<br />
Lernenden, <strong>in</strong> dem sie etwa veranschaulichend, aktivierend<br />
o<strong>der</strong> rekapitulierend wirken. So kann etwa<br />
e<strong>in</strong> <strong>Film</strong>clip zu e<strong>in</strong>er aktuellen Thematik Diskussionen<br />
anregen, Aufnahmen bestimmter Prozesse diese<br />
lebhaft veranschaulichen o<strong>der</strong> – beispielsweise<br />
durch Zeitlupe und/o<strong>der</strong> Multiperspektivität – auf e<strong>in</strong>er<br />
an<strong>der</strong>en Wahrnehmungsebene darbieten bzw.<br />
wie<strong>der</strong>holen.<br />
Als Arbeitsmittel s<strong>in</strong>d sie Grundlage für die Erarbeitung<br />
von Inhalten o<strong>der</strong> Fähigkeiten durch die Studierenden.<br />
Gerade hierbei wird <strong>der</strong> <strong>Film</strong>e<strong>in</strong>satz <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mit konkreten Aufgaben o<strong>der</strong> Fragen durchgeführt,<br />
die anschließend besprochen werden (vgl.<br />
Abbildung 3: Erklärungen und Aufgaben aus <strong>der</strong> F<strong>in</strong>anzmathematik<br />
(Attenberger, 2013)<br />
Ebenso zu diesem Bereich zählt das eigenständige<br />
Produzieren von <strong>Film</strong>en, durch das sich die Lernenden<br />
<strong>in</strong>tensiv mit e<strong>in</strong>er Thematik ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzen<br />
(vgl. 5.3).<br />
Beide Formen lassen sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis häufig schwer<br />
vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> trennen, sodass diese E<strong>in</strong>teilung eher<br />
als Orientierung, denn als exklusive Taxonomie zu<br />
verstehen ist.<br />
Außerdem können Medien selbst als Gegenstand<br />
thematisiert werden, wenn die Lernziele medienbezogener<br />
Art s<strong>in</strong>d, wie etwa die Weiterentwicklung<br />
von <strong>Film</strong>kompetenz.<br />
Medien können aber auch als Analysemittel dienen,<br />
um die Performanz von Studierenden <strong>in</strong> verschiedenen<br />
Bereichen detailliert untersuchen zu können.<br />
Beispielsweise werden <strong>in</strong> sogenannten<br />
„Microteach<strong>in</strong>gs“ Lehramtsstudierende <strong>in</strong> Unterrichtssituationen<br />
gefilmt, um dann gezielt ihre eigene<br />
Lehr-Praxis zu verbessern, <strong>in</strong>dem sie Feedback<br />
von Peers o<strong>der</strong> von Lehrenden zu <strong>der</strong> Aufzeichnung<br />
erhalten (vgl. Wyss, 2014, S. 69 ff.). E<strong>in</strong> weiteres Beispiel<br />
dazu f<strong>in</strong>det sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> Ausbildung im Musikstudium.<br />
Lernende reflektieren anhand von Kategorien<br />
punktgenau e<strong>in</strong>e eigene Videoaufzeichnung, <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
sie ihr Können am Instrument demonstrieren (vgl.<br />
Kampfer, 2014).<br />
Ferner kann <strong>der</strong> <strong>Film</strong>e<strong>in</strong>satz nach dem Ort <strong>der</strong> Rezeption<br />
unterschieden werden. Neben <strong>der</strong> Integration <strong>in</strong><br />
Hochschuldidaktik – Beiträge und Empfehlungen des FBZHL <strong>der</strong> FAU | Aufsätze 6.2015 Seite 10