Film in der Hochschullehre
Aufsaetze_FBZHL_06.20153
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ieten unterschiedlichste, fruchtbare Verwendungsmöglichkeiten<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Hochschullehre</strong>. Welche Rolle<br />
können audiovisuelle Medien nun <strong>in</strong> Lehrveranstaltungen<br />
e<strong>in</strong>nehmen? Wann und wie wähle ich <strong>Film</strong>e<br />
als didaktische Medien für die Lehre aus?<br />
3 Der Stellenwert von (audiovisuellen)<br />
Medien im didaktischen Kontext<br />
Ob sich e<strong>in</strong> Medium didaktisch „eignet”, es also zum<br />
gel<strong>in</strong>genden Lehren und Lernen beitragen kann,<br />
hängt weniger vom Medium selbst ab, son<strong>der</strong>n vielmehr<br />
von den ganz konkreten Bed<strong>in</strong>gungen <strong>der</strong> Lehr-<br />
Lernsituation und <strong>der</strong> Art und Weise des Mediene<strong>in</strong>satzes.<br />
In Anlehnung an das sogenannte Berl<strong>in</strong>er Modell<br />
3 (Abb. 1) lassen sich didaktische Situationen folgen<strong>der</strong>maßen<br />
strukturieren (Heimann, 1976; vgl.<br />
auch Me<strong>in</strong>hard et al. 2014, S. 52). Die Bed<strong>in</strong>gungsfel<strong>der</strong><br />
umfassen voraussetzende Aspekte, die vom Lehrenden<br />
z.T. weniger bee<strong>in</strong>flussbar s<strong>in</strong>d, und die so<br />
quasi „von außen“ auf das Unterrichtsgeschehen<br />
wirken. Dazu gehören etwa <strong>der</strong> räumliche und zeitliche<br />
Rahmen, Lehrpläne und Modulbeschreibungen,<br />
Gruppenzusammensetzung, Vorwissen/-erfahrung,<br />
Lernh<strong>in</strong>tergrund etc.<br />
Gemäß des Berl<strong>in</strong>er Modells s<strong>in</strong>d jedoch die vier Entscheidungsfel<strong>der</strong><br />
die zentralen Parameter <strong>der</strong> didaktischen<br />
Planung, da diese im Gegensatz zu den Bed<strong>in</strong>gungsfel<strong>der</strong>n<br />
im Rahmen des Lehr-Lern-Arrangements<br />
bee<strong>in</strong>flussbar s<strong>in</strong>d. Die Gegebenheiten aus<br />
den Bed<strong>in</strong>gungsfel<strong>der</strong>n müssen bei <strong>der</strong> Planung berücksichtigt<br />
werden.<br />
1.) Intentionen: E<strong>in</strong>e wesentliche Rolle spielen die<br />
Intentionen. Was ist das Ziel <strong>der</strong> Veranstaltung/Stunde/Aufgabe…?<br />
Was sollen die Studierenden<br />
überhaupt lernen, was sollen sie wissen, verstehen,<br />
können? Solche Lernziele können unterschiedlichster<br />
Art se<strong>in</strong>: deklarativ („know-that“), prozedural<br />
(„know-how“), normativ („know-why“) o<strong>der</strong><br />
affektiv („feel…“).<br />
Abbildung 2: Das Berl<strong>in</strong>er Modell (vere<strong>in</strong>facht; nach Peterßen 2001, S. 54)<br />
3<br />
Dieses von Paul Heimann entwickelte lerntheoretische Modell<br />
ist natürlich nur e<strong>in</strong> Modell <strong>der</strong> Didaktik neben an<strong>der</strong>en. Wir<br />
haben uns nicht zuletzt für dieses entschieden, weil es e<strong>in</strong> Fokus<br />
auf die didaktische Planung legt und mit den vier „Entscheidungsfel<strong>der</strong>n“<br />
sehr leicht nachvollzogen werden kann.<br />
Hochschuldidaktik – Beiträge und Empfehlungen des FBZHL <strong>der</strong> FAU | Aufsätze 6.2015 Seite 6