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Komplett Das Sauerlandmagazin August/September 2015

Themen in dieser Ausgabe u.a. Spannende Bürgermeisterwahl in Plettenberg, Ausbildungsbörsen in Werdohl und Plettenberg, Der Komplett Burger kreiert von der Sauerländer BBCrew u.v.m.

Themen in dieser Ausgabe u.a. Spannende Bürgermeisterwahl in Plettenberg, Ausbildungsbörsen in Werdohl und Plettenberg, Der Komplett Burger kreiert von der Sauerländer BBCrew u.v.m.

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tete Phosphorgranate<br />

dicht neben mir ein.<br />

Dieses sind Richtungsgranaten,<br />

die Phosphor<br />

enthalten, der als<br />

milchiger Nebel sichtbar<br />

wird. Der verspritzende<br />

Phosphor setzte<br />

meinen Mantel sofort<br />

in Brand. Hätten nicht<br />

die Männer bei mir die<br />

Dieter Krach auf einem Foto Flammen erstickt, hätte<br />

ich schwere Brand-<br />

aus dem Oktober 1944<br />

wunden davontragen<br />

können. Der milchige Nebel nahm uns völlig die Sicht und<br />

Atemluft, so dass wir eiligst das Weite suchten.<br />

Wir hatten uns kaum aus dem Gefahrengebiet entfernt,<br />

als dort auch schon richtige Granaten einschlugen. Da nun<br />

auch von der Karthause Richtung Flugplatz heftiger Kampflärm<br />

aufkam, sah ich die Aussichtslosigkeit unserer Lage<br />

ein und entschloss mich, mich mit dem Rest meiner Leute,<br />

etwa 20 Mann, über den am Hang der Karthause liegenden<br />

Friedhof zum Bataillonsgefechtsstand zurückzuziehen. Dieser<br />

lag an der Simmerner Straße dicht am Flugplatz. Es war<br />

ein in den Berg getriebener Stollen, Von dort hatte man<br />

den Blick auf Koblenz, den Rhein und hinüber auf die andere<br />

Rheinseite. Als wir in der Abenddämmerung durch den<br />

Friedhof zur Karthause aufstiegen, erhielten wir schweres<br />

Artilleriefeuer. Schutz fanden wir nur in den aufgewühlten<br />

Gräbern. Ich verlor dabei meine Leute und konnte mich<br />

dann nur noch mit einem Offizier und einem Mann am Bataillonsgefechtsstand<br />

melden. Dort war ich bereits als gefallen<br />

gemeldet worden.<br />

Da aus Richtung Flugplatz und schon über uns aus der Siedlung<br />

heftiges Feuer zu vernehmen war, machten wir vom<br />

Gefechtsstand aus einen Gegenstoß in diese Richtung. Es<br />

hatten sich hier etwa 20 Offiziere und 40 Mann eingefunden.<br />

Die Vordersten fielen gleich oder wurden gefangen<br />

genommen. Von allen Seiten erhielten wir heftiges MGund<br />

Gewehrfeuer, schließlich auch Granatwerferfeuer. Wir<br />

mussten uns wieder zum Stollen zurückziehen. Aber der<br />

Feind drang uns gleich nach. Bis zur Dunkelheit konnten<br />

wir uns noch verteidigen, indem wir ihn vom Eingang aus<br />

abwechselnd mit Maschinenpistolen und Karabinern unter<br />

Feuer nahmen, während einige Männer die leergeschossenen<br />

Magazine nachfüllten. War der Feind wieder gewichen,<br />

so pirschten wir uns an die schon zerstörten Häuser<br />

heran, in denen er meist Schutz gesucht hatte und schossen<br />

Panzerfäuste dort hinein. (wird fortgesetzt)<br />

Dieter Krach ist im November 1925 in Berlin geboren.<br />

Die Familie zog als er acht Jahre alt war an den Rhein,<br />

wohnte erst in Wiesbaden, dann in Mainz und schließlich<br />

in Koblenz. Da er ein Schuljahr übersprungen hatte,<br />

konnte er ein reguläres Abitur machen, bevor er eingezogen<br />

wurde, während seine Klassenkameraden alle nur<br />

mit dem Notabitur in der Tasche Soldat werden mussten.<br />

Als Dieter Krach Weihnachten 1945 aus der Kriegsgefangenschaft<br />

nach Hause kam, lebten seine Eltern in<br />

Bonn, das dann auch sein Zuhause wurde. Dort hat er<br />

nach einer Banklehre auch studiert, Volkswirtschaft mit<br />

Betriebswirtschaft und Jura als Nebenfächer und promovierte<br />

1952 zum Dr. rer. pol. Während des Studiums lernte<br />

er seine Frau Julia kennen. 1961 zogen sie nach Plettenberg.<br />

Hier wurde Dr. Dieter Krach Direktor des Ohler<br />

Eisenwerks (heute Novelis) und war bis zu seinem Ruhestand<br />

für die Finanzen aller Pfeifferschen Werke verantwortlich.<br />

Im Jahr 1977 gehörte er zu den Gründungsmitgliedern<br />

des Lions-Clubs Plettenberg/Attendorn.<br />

<strong>Das</strong> Fort Konstantin in Koblenz<br />

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