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SPIEGEL_2015_42

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Personalien<br />

Putin-Verstärker<br />

FOTOS: SOP (O.); RYAN STONE / NYT / REDUX / LAIF (U.L.); BERT REISFELD / PICTURE-ALLIANCE / DPA (U.R.); ARNO BURGI / PICTURE ALLIANCE / DPA (O.R.)<br />

Ewige Liebe<br />

Vor 45 Jahren brachten Ali MacGraw, heute<br />

76, und Ryan O’Neal, 74, fast eine ganze<br />

Generation zum Weinen: Sie spielten<br />

das tragische Liebespaar Jenny und Oliver<br />

in dem Film „Love Story“. Nach der<br />

entsetzlichen Fortsetzung „Oliver’s Story“,<br />

die wegen Jennys Krebstod im ersten<br />

Teil ohne MacGraw auskommen<br />

musste, können sich die Fans nun doch<br />

noch über eine Wiedervereinigung der<br />

beiden Schauspieler freuen: In einer<br />

Von Wladimir Putin, 63, könnte es demnächst<br />

Ungewohntes zu hören geben. Friedenshymnen<br />

vielleicht oder die aktuelle Single von<br />

Taylor Swift. Der russische Konzeptkünstler<br />

Petro Wodkins hat Lautsprecher in der Form<br />

einer Porzellanbüste des russischen Präsidenten<br />

entworfen. „Sound of Power“ heißt das<br />

Projekt. Die Lautsprecherbüste soll Teil unterschiedlicher<br />

Installationen werden. Wodkins<br />

ist ein Guerillakünstler, der unter einem<br />

Pseudonym arbeitet. In der Vergangenheit<br />

hat er unter anderem die Manneken-Pis-<br />

Statue in Brüssel gegen eine Figur ausgetauscht,<br />

die ihn selbst beim Urinieren zeigt.<br />

Und er hat Windeln auf den Markt gebracht,<br />

die angeblich von dem Designer Giorgio<br />

Armani stammten. Wodkins sagt, er habe<br />

einige Probleme mit der Politik Putins und<br />

wolle vermeiden, dass die Lautsprecher<br />

zu Fanartikeln umgedeutet werden. In Zukunft<br />

seien auch Lautsprecher in Büsten weiterer<br />

Mächtiger geplant. mke<br />

neuen Inszenierung von A. R. Gurneys<br />

Zwei-Personen-Stück „Love Letters“,<br />

die nach ersten Probeaufführungen in<br />

Florida nun am 13. Oktober in Beverly<br />

Hills ihre Premiere feiert, stehen<br />

MacGraw und O’Neal gemeinsam auf<br />

der Bühne. Wobei sie die meiste Zeit<br />

sitzen, denn sie spielen alte Freunde, die<br />

vor einem Tisch Platz nehmen und sich<br />

die Briefe vorlesen, die sie sich in 50<br />

Jahren unvollendeter Liebe geschrieben<br />

haben. Das alles geht ähnlich traurig aus<br />

wie „Love Story“. das<br />

Petra Köpping, 57, Integrations -<br />

ministerin in Sachsen, hat zwei<br />

Flüchtlinge aufgenommen. Die<br />

beiden Syrer sollen wegen ihrer<br />

Homosexualität in Asylbewerberunterkünften<br />

von anderen Flüchtlingen<br />

drangsaliert worden sein.<br />

Aktivisten machten Köpping auf<br />

die Situation der Männer aufmerksam,<br />

daraufhin gewährte die<br />

Sozialdemokratin den beiden Unterschlupf.<br />

„Ich habe wie viele andere<br />

Menschen in Deutschland in<br />

einer Notsituation geholfen“, sagt<br />

Köpping. „Ich habe das getan,<br />

weil ich mir wünschen würde,<br />

dass auch mir oder meinen Kindern<br />

in einer Notlage geholfen<br />

wird.“ wow<br />

Martin Schulz, 59, Präsident des Europäischen<br />

Parlaments, wird als<br />

erster Chef einer EU-Institution<br />

nach Iran reisen. Bei dem Besuch<br />

am Dienstag will Schulz ausloten,<br />

ob das Vertrauen, das bei den<br />

Atomverhandlungen mit Iran entstanden<br />

ist, auch für die Lösung<br />

anderer regionaler Konflikte,<br />

etwa in Syrien, genutzt werden<br />

kann. Schulz wird unter anderem<br />

mit Irans Präsidenten Hassan Rohani<br />

zusammentreffen. Der SPD-<br />

Mann will über Wirtschafts- und<br />

Umweltfragen reden und über<br />

den gemeinsamen Kampf gegen<br />

den Drogenhandel. „Auch die Bereitschaft<br />

Irans, in einen Menschenrechtsdialog<br />

mit der EU zu<br />

treten, ist ein positives Signal“,<br />

sagte Schulz. mp<br />

Steve Coogan, 49, britischer Schauspieler<br />

und Drehbuchautor („Philomena“),<br />

hat ein Wahlkampfvideo<br />

für die Labour-Partei gedreht.<br />

Ironie habe ausgedient, so der Komiker,<br />

bei ihm wachse der Zorn<br />

auf die ewige Klassengesellschaft<br />

und die postmoderne Gleichgültigkeit.<br />

Coogan sieht eine echte<br />

Chance auf eine neue Protestbewegung,<br />

vor allem bei der ökonomisch<br />

abgehängten Jugend. Nach<br />

wie vor allerdings findet er „Leute,<br />

die politisch dasselbe denken<br />

wie ich, ziemlich nervig“. es<br />

DER <strong>SPIEGEL</strong> <strong>42</strong> / <strong>2015</strong> 143

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