Augsburg - Haunstetten 30.09.15
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Seite 2 Mittwoch, 30. September 2015 36 Jahre<br />
STADTZEITUNG<br />
DIE SEITE 2<br />
„Da wirsch<br />
halberttaub“<br />
EISSTADION/Fortsetzung von Seite1<br />
...Songauswahl“ zusammen<br />
gekommen.„Vorallem istesabsolut<br />
unverständlich, dass am<br />
Ton andauernd herumgespielt<br />
wird –mal so, mal so. Die Abstimmung<br />
im ganzen CFS ist<br />
einfachgrausam–es gibt Bereiche,<br />
da hörst du fastgar nixund<br />
andere, da wirsch halbert taub“,<br />
findetetwaein Fannamens Ro-<br />
Ma.<br />
„Auf der Tribüne halten sich<br />
dieLeute dieOhren zu (gestern<br />
mehrfach zubeobachten) oder<br />
bringen Ohrstöpsel mit. Ich<br />
denke, daskann nicht im Sinne<br />
der Panther sein!“, meint auch<br />
Nutzer Basti1977.<br />
Nun wurde ein weiterer externer<br />
Beschallungsspezialist<br />
eingeschaltet.Derzeit seidieser<br />
noch mit Analysen imStadion<br />
beschäftigt, erklärt Daniel<br />
Schafnitzel, beim AEV für Medien<br />
und Öffentlichkeitsarbeit<br />
zuständig. Bis Freitagoderspätestens<br />
bis zum Spiel gegen<br />
Hamburgam2.Oktober soll zumindest<br />
die Auswertung der<br />
Analyse vorliegen. Dann soll es<br />
konkret darum gehen, die ermittelten<br />
Probleme zu beheben.<br />
Spätestens bis zum<br />
Deutschland CupimNovember<br />
soll das alles über die Bühne<br />
gebracht werden. Dann wolle<br />
man sich dem internationalen<br />
Publikum mit einer funktionierenden<br />
Lautsprecheranlage<br />
präsentieren, so der Wunsch.<br />
„DieseTatsache sehenwir aktuellstarkgefährdet“,<br />
fürchten die<br />
Panther jedoch. Denn trotz des<br />
gesteckten Ziels isteine konkrete<br />
Lösung, wie die technischen<br />
Probleme behoben werden<br />
könnten, bislangnicht in Sicht.<br />
Einen Vorschlag für denNotfall<br />
hat Huehnermatze imAEV-<br />
Forumparat: „Spieler raus aufs<br />
Eis, Musik aus und dann die<br />
Fans den Rest machen lassen!<br />
Gute Laune haben die Panther-Fans auch trotz der durchwachsenen Akustik.<br />
Foto: Klaus Rainer Krieger/Archiv<br />
Zerstörung stattNaturerlebnis<br />
<strong>Augsburg</strong>. Seiesaus reiner Zerstörungswut<br />
oder aus Langeweile,jedenfalls<br />
wurdenamErlebnispfad<br />
im Siebentischwald<br />
in den vergangenen Wochen<br />
mehrmals einzelneBauteile,Infotafeln<br />
und interaktive Stationen<br />
vorsätzlichbeschädigt oder<br />
zerstört. Die Stadt hat Strafanzeigeerstattet.<br />
Nachdem sich die Fälle von<br />
Vandalismus massiv gehäuft<br />
haben, bittet dieStadt <strong>Augsburg</strong><br />
die Erholungssuchenden im<br />
Stadtwald, verdächtige Vorfälle<br />
oder Personen in Nähe derStationen<br />
am Erlebnispfad direkt<br />
bei der Polizei unter Telefon<br />
0821/323-27 10 oder bei der<br />
Forstverwaltung unter forst@<br />
augsburg.de zu melden.<br />
Der ander Sportanlage Süd<br />
startende „Erlebnispfad Stadtwald<br />
<strong>Augsburg</strong>“ verläuft über<br />
die Dürren-Ast-Heide und endetamStempflesee.<br />
Anden interaktiven Modulen<br />
kann sich der Besucher zu<br />
Wald, Natur und Trinkwasser<br />
informieren. (pm)<br />
25 Bandsrocken Kradhalle. Dasviertägige „STACFestival<br />
–BandSpezial“ startet am Donnerstag, 1. Oktober, im Kulturpark<br />
West. Aus 130Bewerbungen haben es25regionale Bands verschiedener<br />
Musikrichtungen indas aktuelle Programm des STAC<br />
Festivals geschafft. Bis Sonntag, 4.Oktober, haben sie die Chance,<br />
das Publikum in der Kradhalle <strong>Augsburg</strong> von ihrem Können zu<br />
überzeugen. Das junge <strong>Augsburg</strong>er Singer- und Songwriterduo<br />
„Nimm Kurz Platz“ (Foto) eröffnet dasFestival um 18 Uhr. Foto:pm<br />
Zuflucht unterm Wahrzeichen<br />
FLÜCHTLINGE/Eine Unterkunftfür bis zu 60 Asylbewerber entsteht nahe des Hotelturms.<br />
OberbürgermeisterKurtGribl holt im Stadtratzueinem Appell aus.<br />
David Libossek<br />
<strong>Augsburg</strong>. Die Stadt kauft ein<br />
altesWohngebäude in der Nähe<br />
des Güterbahnhofs an, um es in<br />
eine dezentrale Unterkunft für<br />
Asylbewerber umzuwandeln.<br />
Die Sanierung soll etwa eine<br />
halbe Million Euro kosten. Ist<br />
sich der Stadtrat darüber noch<br />
einig, muss in der Diskussion<br />
um unbegleitete minderjährige<br />
Flüchtlinge OB Kurt Gribl einschreiten.<br />
Eine Zahl löste kleinereKomplikationen<br />
aus in der ersten<br />
Sitzung des <strong>Augsburg</strong>er Stadtrats<br />
nach der Sommerpause. Jene<br />
Zahl, die beziffert, wie viele<br />
Asylbewerber denn in der Asylunterkunft<br />
an der Rosenaustraße<br />
24a künftig wohnen können.<br />
So unterschieden sich die<br />
Werte inder öffentlichen und<br />
nichtöffentlichen Beschlussvorlage,<br />
was die Frage aufwarf:<br />
Sind es nun30oder doch 50 bis<br />
60 künftige Bewohner des Gebäudes<br />
im Schatten des Hotelturms?<br />
Eine gute halbeStunde später<br />
schaffte Sozialreferent Stefan<br />
Kiefer Klarheit: In dem Haus<br />
können später 50 bis 60 Asylbewerber<br />
leben, hatte ihm sein<br />
Referat mitgeteilt. Dem Dringlichkeitsantrag,<br />
das Gebäude<br />
herzurichten hatte der Stadtrat<br />
da bereits geschlossen zugestimmt.<br />
So wird der zweigeschossige<br />
Bau, an dem sich<br />
braun gestrichene Fensterrahmen<br />
von der verblassten weißen<br />
Wand abheben, nun saniert.<br />
462 000 Eurosolldas kosten.<br />
Die Diskussion zuvor war<br />
eine kurzegewesen.Die einzige<br />
Anmerkung, nämlich die von<br />
Anja Seubert (Grüne), tat der<br />
Sozialreferent schnell ab. Die<br />
Toilettender Unterkunft sollten<br />
doch im Gebäude liegen, hatte<br />
Seubertgefordert, für weibliche<br />
und minderjährige Bewohner<br />
seien Außen-WCs nicht tragbar.<br />
„Ich schließe aus, dass Kinder<br />
oder Frauen hier wohnen wer-<br />
Kritiker geben sich zufrieden<br />
UMBAU / Waffenstillstand im Theaterstreit: DieSanierungskritiker sehen ihreForderungen vorerst<br />
erfüllt. Der Beteiligungsprozess startet im Oktober.<br />
Markus Höck<br />
<strong>Augsburg</strong>. Derheftige Streit um<br />
die anstehende Generalsanierung<br />
des Theaters <strong>Augsburg</strong> hat<br />
sich allem Anschein nach beruhigt.<br />
Nachdem nun offiziell fest<br />
steht,wer die Bürgerbeteiligung<br />
als externe Moderatoren begleiten<br />
wird, melden sich auch die<br />
Kritiker zu Wort:Sie sind zufrieden.<br />
Unter dem Eindruck der immensen<br />
Sanierungskosten,zwischenzeitlich<br />
waren mehr als<br />
200 Millionen Euro im Gespräch,<br />
hatten sich im Mairund<br />
50 Kritiker mit einem Offenen<br />
Brief an OB Kurt Gribl gewandt:<br />
IhrezentraleForderung war ein<br />
sofortiger Planungsstopp, eine<br />
Bürgerbeteiligung an baulicher<br />
und inhaltlicher Planung und<br />
alles möge transparent ablaufen.<br />
Ihre Ziele sehen dieUnterzeichnernun<br />
offenbar als erfüllt<br />
an. Ineiner erneuten Presseerklärung<br />
schreiben sie, dass sie<br />
sich nach den Gesprächen mit<br />
In der Rosenaustraße 24 asoll eine Asylunterkunftentstehen.<br />
den“, sagte Kiefer. Die Unterkunft<br />
sei ausschließlich für<br />
Männer vorgesehen, zumal<br />
man über die sanitären Anlagen<br />
ohnehin erst entscheiden<br />
könne, wenn der Zustand und<br />
die Lage von Rohren geklärt<br />
sind.<br />
Etwas ungemütlicher wurde<br />
es im Sitzungssaal, als Kiefer<br />
über das Thema unbegleitete<br />
minderjährige Flüchtlinge berichtete.<br />
Markus Bayerbach<br />
(AfD) schossgegen die Grünen,<br />
die seiner Meinung nach eine<br />
„Überinhobhutnahme“ junger<br />
Flüchtlinge förderten. „Das<br />
steht in keinem Verhältnis zu<br />
der Fürsorge von hilfebedürftigen<br />
Kindern aus unserer Gesellschaft“,<br />
kritisierte Bayerbach.<br />
Daraufhin schaltete sich<br />
auch Oberbürgermeister Kurt<br />
Gribl in die Debatte ein. Sachlich<br />
formulierte, konträre Meinungen<br />
seien freilich in Ordnung,<br />
„ich warne aber davor,<br />
verschiedene gesellschaftliche<br />
Bedürfnisse gegeneinander<br />
auszuspielen“. Das inspirierte<br />
den OB zu einem Appell an seine<br />
Kollegen, der sich auf die<br />
Flüchtlings-Situation insgesamt<br />
bezog: „Wir müssenuns fragen,<br />
wie können wir das System so<br />
verändern, dass wir nicht zu<br />
Schaden kommen und trotzdem<br />
das Mögliche getan werden<br />
kann.“ Langfristig könne<br />
man das „durch ehrenamtliche<br />
Strukturen nicht leisten“,fuhr er<br />
fort und ergänzte „wir müssen<br />
zu Strukturen kommen, die in<br />
sich tragfähigsind“.<br />
DieDynamik, die dasThema<br />
Flüchtlinge entwickelt hat, sei<br />
auch bei den unbegleiteten<br />
Foto: David Libossek<br />
minderjährigen Flüchtlingen<br />
spürbar, erklärte Kiefer. Von Januar<br />
bis August wurden 203<br />
von ihnen in <strong>Augsburg</strong> registriert.<br />
Allein im September ist<br />
diese Zahl auf 318 gestiegen.<br />
Für sie ist das Amt für Kinder,<br />
Jugend und Familie mit fünf<br />
Vollzeit- sowie 16 zumeist Teilzeitkräften<br />
zuständig.<br />
In manchmal stundenlang<br />
dauernden Einzelgesprächen –<br />
unter anderem müsse ein geeigneter<br />
Dolmetscher vor Ort<br />
sein –wird die Lage derjungen<br />
Flüchtlinge geklärt. Handelt es<br />
sich um einen unbegleiteten<br />
Minderjährigen, kümmern sich<br />
verschiedene Träger um die<br />
Unterbringung.<br />
In eine dafür geeignete Unterkunft<br />
sollte ursprünglich ein<br />
Anwesen an der Blücherstraße<br />
umgewandelt werden. Weil<br />
<strong>Augsburg</strong> durch die abJanuar<br />
vorgesehene bundesweite Verteilung<br />
von unbegleiteten minderjährigen<br />
Flüchtlingen weniger<br />
Inobhutnahme-Plätze stellen<br />
muss, schafft die Stadt nun<br />
Platz für eine Jugendhilfeeinrichtung.Auchhierfürmusszunächst<br />
saniert werden – und<br />
zwar abgestimmt mit der<br />
Landsmannschaft der Deutschen<br />
aus Russland, die bisher<br />
das Erdgeschoss nutzen. Rund<br />
1,5 Millionen Euro soll die Renovierung<br />
kosten. Dieses Mal<br />
stand die korrekte Anzahl bereits<br />
fest: In15 Apartments sollen<br />
Jugendliche den Wegindie<br />
Selbstständigkeit finden.<br />
der Stadtspitze und der von einer<br />
Findungskommission beauftragten<br />
Moderatorengruppe<br />
aus Bastian Lange, Tina Tadow<br />
und Patrick Föhl inwesentlichen<br />
Punkten inihren Forderungen<br />
bestätigt fühlten.<br />
„Die politische Verantwortung<br />
für das Theaterprojekt ist<br />
jetzt klar definiert, die Planungsschritte<br />
werden transparent<br />
auf der städtischen Homepage<br />
kommuniziert. Es besteht<br />
Übereinstimmung imzentralen<br />
Punkt eines mindestens sechsmonatigen<br />
Moratoriums verbunden<br />
mit einem Stopp des<br />
weiteren Planungsprozesses<br />
und gleichzeitiger Durchführung<br />
eines moderierten, qualifizierten<br />
Bürgerbeteiligungsprozesses<br />
mit nationalem Expertendiskurs“,<br />
so die Presseerklärung.<br />
Die Hoffnungen der Sanierungskritiker<br />
sind jetzt groß.<br />
Nach ihrem Willen sind „die Ergebnisse<br />
des Beteiligungsverfahrens<br />
und der Expertenauskünfte<br />
Bestandteil einer dann<br />
neuen umfassenden Überplanung<br />
in baulicher und konzeptioneller<br />
Hinsicht“. Ein endgültiger<br />
Beschluss zum Theaterneubau<br />
könne im Stadtrat erst<br />
nach Abschluss dieses Diskursprozesses<br />
fallen, mahnen die<br />
Kritiker.„Dabeiberufen wiruns<br />
auch aufdie Empfehlungender<br />
beauftragten GruppeLange/Tadow/Föll,<br />
dass der ergebnisoffene<br />
Beteiligungsprozess sowohl<br />
die Bauphase 1 (Sanierung<br />
Großes Haus) als auch die<br />
Bauphase 2 (Neubauten) einschließt.“<br />
Ganz richtig ist das nicht,<br />
denn für dasGroße Haus laufen<br />
die Planungen weiter. Hier ist<br />
die Stadt ohnehin inein sehr<br />
enges Korsett aus Denkmalund<br />
Brandschutz gezwängt. So<br />
sieht esauch der Grundsatzbeschluss<br />
des Stadtrats aus dem<br />
Juli vor: „Zur Konkretisierung<br />
der vorliegenden Planungen<br />
der ,Generalsanierung Großes<br />
Haus’(Bauteil I) istdie Erweiterung<br />
der erteilten Beauftragungen<br />
der Fachplaner um die<br />
Leistungsphase 3(Entwurf) erforderlich.<br />
Die entsprechenden<br />
Vergabebeschlüsse sollen zeitnah<br />
dem Bauausschuss vorgelegt<br />
werden“, heißt esimBeschluss.<br />
Ausgenommen vom Denkmalschutz<br />
ist aber etwa das<br />
Foyer. Dazu stellte Kulturreferent<br />
Thomas Weitzeljüngstklar,<br />
dass hier eventuelle Verbesserungsvorschlägeaus<br />
dem Beteiligungsprozess<br />
noch mit eingearbeitet<br />
werden müssten. Die<br />
Planer seien darüber informiert.<br />
Ob sich also alle Hoffnungen<br />
der Sanierungskritiker erfüllen<br />
werden, muss sich im Laufe der<br />
Diskussion erweisen. DerBeteiligungsprozess<br />
beginnt jedenfalls<br />
nach Auskunftder Stadt im<br />
Oktober und ist insgesamt auf<br />
etwa fünf Monate angelegt.<br />
Wann und wie die Bürger sich<br />
einbringen können, ist noch<br />
nicht klar.<br />
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