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Versicherungsvertrieb der Zukunft

IKOR-Studie-Versicherungsvertrieb-der-Zukunft

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VERSICHERUNGSVERTRIEB HEUTE UND MORGEN<br />

4 VERSICHERUNGSVERTRIEB HEUTE UND MORGEN<br />

4.1 Image des <strong>Versicherungsvertrieb</strong>s im Wandel<br />

Der Vermittlerberuf und die Branche insgesamt leiden unter einem negativen Image.<br />

SCHLÜSSELTHEMEN<br />

Es existiert ein eklatanter Unterschied in <strong>der</strong> Wahrnehmung des Nah- und Fernbildes<br />

<strong>der</strong> Versicherungsbranche.<br />

Die mediale Berichterstattung überschattet die weitgehend positive Arbeit <strong>der</strong><br />

Branche.<br />

Bei <strong>der</strong> Beurteilung des Vertriebsimages in<br />

<strong>der</strong> Versicherungsbranche herrschte weitgehende<br />

Einigkeit. Alle befragten Personen<br />

schätzten das Image aktuell als schlecht<br />

bis sehr schlecht ein. Auch die genannten<br />

Ursachen waren hier fast deckungsgleich:<br />

So bleibe Versicherungsschutz ein<br />

schwer zu vermittelndes Gut. Es erzeuge<br />

keine Prestigewirkung, sei nicht anfassbar,<br />

zumeist äußerst komplex und generiere<br />

nur im Schadenfall einen fühlbaren<br />

Mehrwert. Darüber hinaus waren die<br />

Führungskräfte <strong>der</strong> Ansicht, dass es für die<br />

Versicherungsunternehmen ein erheblicher<br />

Kraftakt ist, das Image <strong>der</strong> Versicherungsbranche<br />

nachhaltig positiv zu beeinflussen.<br />

Bei lei<strong>der</strong> wie<strong>der</strong>kehrenden Skandalen<br />

wirkten die bisherigen Bemühungen<br />

oftmals nur wie ein Tropfen auf dem heißen<br />

Stein. Erschwerend hinzu kommt die zunehmende<br />

Boulevardisierung <strong>der</strong> Berichterstattung,<br />

die eine fachliche Argumentation<br />

erschwert. Skandale und dubiose Geschäftspraktiken<br />

Einzelner werden schnell<br />

aufgegriffen und erzeugen ein Negativbild<br />

<strong>der</strong> Branche, das dem Großteil <strong>der</strong><br />

Vermittler und Versicherer nicht entspricht.<br />

Händler, Verkäufer 52%<br />

Unternehmer<br />

TV-Mo<strong>der</strong>atoren<br />

Schauspieler<br />

Banker, Bankangestellte<br />

Profisportler/-fußballer<br />

Journalisten<br />

Werbefachleute<br />

Versicherungsvermittler<br />

Politiker<br />

15%<br />

Abbildung 2: Die am wenigsten vertrauensvollen Berufe<br />

19%<br />

Optimistischer sehen die Befragten wie<strong>der</strong>um<br />

die kundenseitige Wahrnehmung<br />

des »eigenen« Versicherungsvertreters.<br />

So würden alle Führungskräfte die Aussage<br />

unterschreiben, dass es einen eklatanten<br />

Unterschied zwischen dem Nah- und<br />

27%<br />

37%<br />

39%<br />

39%<br />

44%<br />

48%<br />

51%<br />

vertraue »voll und ganz«<br />

bzw. überwiegend<br />

Fernbild in <strong>der</strong> Versicherungsbranche gibt.<br />

Während das Image <strong>der</strong> Branche – wie<br />

oben beschrieben – negativ besetzt ist,<br />

wird dem eigenen Vermittler deutlich mehr<br />

Vertrauen entgegengebracht. Das Nahbild<br />

wird also durchaus positiv eingeschätzt.<br />

Für einen Imagewandel sind mehrere, ineinan<strong>der</strong>greifende Schritte notwendig.<br />

SCHLÜSSELMASSNAHMEN<br />

Die Regulierung kann hier innerhalb <strong>der</strong> Versicherungsbranche entsprechende Leitplanken<br />

setzen.<br />

Versicherungsunternehmen müssen ein positives Eigenimage aufbauen und<br />

transportieren.<br />

Bei <strong>der</strong> Einschätzung <strong>der</strong> zukünftigen Entwicklung<br />

des Vertriebsimages sind sich die<br />

Befragten ebenfalls grundsätzlich einig:<br />

Eine signifikante Steigerung des Images<br />

sei aus den oben genannten Gründen in<br />

nächster Zeit nicht zu erwarten. Schafft man<br />

es, das Image von negativ auf neutral »anzuheben«,<br />

so wäre dies bereits ein großer<br />

Erfolg für die Versicherungsbranche. Lei<strong>der</strong><br />

gibt es hierfür keine Blaupause. Es bedarf<br />

einer Vielzahl an kleinen, kontinuierlichen<br />

und ineinan<strong>der</strong>greifenden Maßnahmen.<br />

Laut den Aussagen <strong>der</strong> Studienteilnehmer<br />

müssen diese Maßnahmen grundsätzlich<br />

aus drei Richtungen kommen. Zum einen<br />

muss die Politik mit ausgewählten regulatorischen<br />

Eingriffen die Leitplanken setzen.<br />

Hier seien mit <strong>der</strong> Implementierung<br />

von Weiterbildungsanfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Transparenzgeboten in <strong>der</strong> aktuellen Vermittlerrichtlinie<br />

erste Erfolge zu erkennen.<br />

Als zweite Instanz müssen Versicherungsund<br />

Vermittlerverbände ihre verantwortungsvolle<br />

Position nutzen, um sich dem<br />

Thema Image anzunehmen und Selbstreinigungskräfte<br />

zu aktivieren. Auch hier seien<br />

bereits erste positive Entwicklungen<br />

zu beobachten, beispielsweise befinden<br />

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