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in göttingen 4-2015

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GESUNDHEIT [ ENDOKRINOLIGIE ]<br />

geschickt werden, dass die Ursache<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Nahrungsmittelallergie oder<br />

Nahrungsmittelunverträglichkeit liegen<br />

könnte. Wir überweisen diese zur<br />

Klärung dann an entsprechende Spezialisten<br />

weiter.<br />

Das endokr<strong>in</strong>ologikum Gött<strong>in</strong>gen ist<br />

auch e<strong>in</strong> Schwerpunkzentrum für<br />

Erkrankungen des Skelettsystems?<br />

Wir klären Ursachen von Osteoporoseerkrankungen<br />

ab und stellen die<br />

Indikation für spezielle und möglicherweise<br />

teurere Medikamente. Somit<br />

unterstützen wir die zuweisenden<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, wenn die<br />

Standardtherapie nicht hilft und es<br />

zu Knochenbrüchen trotz Therapie<br />

kommt. Weiterh<strong>in</strong> diagnostizieren<br />

und behandeln wir Erkrankungen, die<br />

ihre Ursachen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er endokr<strong>in</strong>ologischen<br />

Erkrankung haben, wie vor allem<br />

Calciumstoffwechselstörungen,<br />

aber auch seltene Krankheitsbilder<br />

wie Morbus Paget oder die Fibröse<br />

Dysplasie. Deshalb gehört zu unserem<br />

Team auch e<strong>in</strong>e auf Knochenstoffwechsel<br />

spezialisierte Orthopäd<strong>in</strong>.<br />

Unser Behandlungsangebot ist<br />

<strong>in</strong> Deutschland sehr selten. Daher<br />

kommen Patienten aus dem gesamten<br />

Bundesgebiet zu uns.<br />

Auch Diabeteserkrankungen gehören<br />

zum Fachgebiet der Endokr<strong>in</strong>ologie?<br />

Das ist richtig, allerd<strong>in</strong>gs werden hier<br />

<strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen Diabetiker <strong>in</strong> aller Regel<br />

von spezialisierten diabetologischen<br />

Schwerpunktpraxen oder der UMG<br />

behandelt, sodass wir mehr Kapazitäten<br />

für andere Patientengruppen<br />

haben. Die diabetologischen Praxen<br />

der Region überweisen ihre Patienten<br />

immer nur dann an uns, wenn es<br />

nicht gel<strong>in</strong>gt, den Patienten optimal<br />

„e<strong>in</strong>zustellen“ und sie den Verdacht<br />

haben, dass die Patienten noch an<br />

e<strong>in</strong>er weiteren endokr<strong>in</strong>ologischen<br />

Erkrankung leiden, die den Diabetes<br />

verschlechtert.<br />

Endokr<strong>in</strong>e Erkrankungen<br />

gehen ja <strong>in</strong> aller Regel auf die<br />

Störung e<strong>in</strong>er hormonproduzierenden<br />

Drüse zurück. Wie entstehen<br />

diese Störungen?<br />

Sehr häufig s<strong>in</strong>d gutartige Wucherungen,<br />

sogenannte Adenome, die<br />

Ursache. Durch das unkontrollierte<br />

Zellwachstum wird zunächst e<strong>in</strong>mal<br />

tendenziell zu viel des entsprechenden<br />

Hormons produziert. Was aber<br />

noch fataler ist: Normalerweise wird<br />

die Hormonproduktion e<strong>in</strong>er Drüse <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em komplexen Steuerungskreislauf<br />

mit anderen Drüsen reguliert.<br />

Produziert e<strong>in</strong>e Drüse nun zu viel,<br />

reagieren andere Drüsen darauf entsprechend.<br />

So kommt es etwa dazu,<br />

dass jemand, dessen Nebenniere e<strong>in</strong><br />

Übermaß des Hormons Kortisol produziert,<br />

nicht nur als direkte Folge an<br />

Gewicht zunimmt. Indirekt kann sich<br />

auch se<strong>in</strong> Blutdruck erhöhen und es<br />

kann zu e<strong>in</strong>em Diabetes kommen.<br />

Produzieren die Adenome ke<strong>in</strong>e Hormone,<br />

wie zum Beispiel der Hirnanhangdrüse,<br />

so können aber auch<br />

komplette Ausfälle der Hormonproduktion<br />

die Folge se<strong>in</strong>, <strong>in</strong>dem sie die<br />

Hormonsteuerung außer Kraft setzen.<br />

Also e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e Ursache mit<br />

großer Wirkung?<br />

Ja, das gilt für sehr viele endokr<strong>in</strong>ologische<br />

Erkrankungen. So hatte<br />

kürzlich e<strong>in</strong> Patient von uns e<strong>in</strong>e<br />

lange unbehandelte Unterfunktion<br />

der Hirnanhangdrüse. Entsprechende<br />

Hormone waren im Körper labortechnisch<br />

bereits nicht mehr nachweisbar,<br />

was enorme Folgen auf se<strong>in</strong>en psychischen<br />

Zustand hatte. Er hatte jegliche<br />

Lebensenergie verloren und setzte<br />

sich zunehmend mit dem eigenen<br />

Tod ause<strong>in</strong>ander, den er bald kommen<br />

sah. Innerhalb von vier Wochen, während<br />

denen wir die Hormone künstlich<br />

ersetzten, war er wie verwandelt<br />

und hatte se<strong>in</strong>e alte Persönlichkeit<br />

wieder zurück. Wenn wir wie <strong>in</strong> diesem<br />

außergewöhnlichen Fall helfen<br />

können, freut uns das natürlich ganz<br />

besonders.<br />

Interessenverband der Rentner, Beh<strong>in</strong>derten, Sozialversicherten<br />

Interessenvertretung der Sozialversicherten, beh<strong>in</strong>derten Menschen, Rentner<br />

Rat Hilfe Rechtsschutz<br />

für Mitglieder <strong>in</strong> allen sozialrechtlichen Angelegenheiten<br />

Sozialverband VdK Niedersachsen-Bremen e.V. • Rechtsschutzabteilung Gött<strong>in</strong>gen<br />

Maschmühlenweg 8-10 • Telefon (05 51) 5 85 88 • Telefax (05 51) 4 88 68 39 • ra-goett<strong>in</strong>gen@vdk.de<br />

www.vdk.de/niedersachsen-bremen

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