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13. Jahrgang • FINALE • www.ingoettingen-magazin.de
in göttingen
DAS MAGAZIN FÜR ALLE IM BESTEN ALTER
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Interview zum Finale
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EDITORIAL
Dagmar Pairan
Herausgeberin
Liebe Leserinnen und Leser,
das Schreiben des letzten Editorials und
der Briefe zum Jahresende war für mich
schon immer etwas Besonderes, auch weil
der Blick in dieser Zeit des Jahres nicht
nur nach vorn gerichtet ist. In diesem
Jahr berührt es mich aber besonders, weil
es das letzte Mal ist, dass ich mich dieser
Aufgabe widmen darf, denn dies ist die
letzte Ausgabe des in-göttingen-Magazins.
Leben bedeutet immer Veränderung,
und kein Jahr hat uns dies so deutlich
gezeigt wie die bereits hinter uns
liegende, durch das Virus geprägte Zeit.
Ich bin daher froh, dass uns persönliche
und nicht wirtschaftliche Gründe dazu
bewegen, unsere Verlagstätigkeit mit
dieser Ausgabe zu beenden, und ich
schaue mit großer Dankbarkeit auf dreizehn
interessante Jahre mit vielfältigen
Themen und etlichen Anlässen zurück,
die wir medial begleiten durften.
Zertifiziert nach
DIN EN 12522
Lagercontainer:
7,5 m³ 30 € / Monat
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Für unsere redaktionelle Arbeit haben
wir in der Vergangenheit und besonders
nochmal in den letzten Wochen sehr viel
Zuspruch erhalten. Dafür möchte ich
mich auch im Namen meiner Kolleginnen
und Kollegen ganz herzlich bei
allen Leserinnen und Lesern, Kundinnen
und Kunden und Freunden bedanken.
Ihr Interesse an unserer Arbeit und Ihre
Wertschätzung waren uns stets die größte
Motivation! Es sind in den letzten Jahren
viele gute Geschäftsbeziehungen und
sogar Freundschaften entstanden und ich
freue mich schon jetzt, den ein oder anderen
Weggefährten demnächst in einem
anderen Kontext wiederzusehen.
Die Feiertage sind nun greifbar nah und
auch jetzt verändert Corona unseren
Alltag in der Vorweihnachtszeit und
die Planung der Festtage deutlich.
Das Hetzen von einer Weihnachtsfeier
zur nächsten bestimmt in diesem Jahr
tatsächlich einmal nicht unser Leben.
Ihr Umzug in sicheren Händen!
Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit,
diese besondere Zeit mal ganz anders
zu erleben; besinnlicher, intimer, nur
mit dem Kern der Familie und einfach
dankbar für alles, was wir haben, und
nicht hadernd über die die Dinge, die
nun anders sind oder uns sehr fehlen.
Obwohl ich schon jetzt weiß, dass mir
in göttingen auch manchmal fehlen
wird, wünsche ich uns allen trotzdem
oder gerade deshalb in diesem Sinne ein
frohes und besinnliches Weihnachtsfest
und einen guten Rutsch in das neue
Jahr und natürlich viel Spaß beim Lesen
unserer finalen Ausgabe.
Auf Wiedersehen und bleiben Sie
gesund.
Ihre Dagmar Pairan
Umzüge nah & fern
● Privatumzüge
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GESUNDHEIT
LEBEN
30 TYP-2-DIABETES:
DIAGNOSE UND THERAPIE 35
ROBOTER:
VISION FÜR DIE PFLEGE?
WOHNEN
KULTUR
42
SCHLAUER SCHLAFEN:
ZUKUNFTSBETTEN
52 CAVALLUNA:
PFERDEFASZINATION
Fotos:S. 4:UMG, CCO, Kirchner, Cavalluna; S. 5: Kreide, Karsten und Findus Hirt
FINALE AUSGABE
S. 51
EDITORIAL 3
AUF EINE TASSE KAFFEE 6
Dagmar Pairan und Robin Kreide über 13 Jahre in göttingen
AKTUELL 15
Wichtiges aus der Region in Kürze
GESCHENKE 18
Ideen aus der Region
BESTZEIT
16
Generationenmanagement
IMMOBILIEN
26
Gero Frels über den Einfluss der Corona-Pandemie
MEDIZIN 30
Typ-2-Diabetes und aktuelle Hygienekonzepte
LEBEN
30
Pflegeroboter, Zukunftsbetten
KULTUR
45
INHALT
IMPRESSUM
54
DAS COVERFOTO stammt aus
dem Kalender von Karsten und
Findus Hirt. Es entstand am
Göttinger Kiessee. Weitere Informationen
zum Kalender finden Sie
in unserer Geschenkerubrik auf
Seite 19.
S. 24
AUF EINE TASSE KAFFEE MIT: DAGMAR PAIRAN UND ROBIN KREIDE
„Das Interesse war von der
ersten Ausgabe an groß“
13 Jahre lang haben Dagmar Pairan und Robin Kreide das regionale Magazin in göttingen „für alle
im besten Alter“ publiziert. Jetzt liegt ihre letzte Ausgabe vor Ihnen. Nachdem das Redaktionsteam
für die Rubrik „Auf eine Tasse Kaffee“ an dieser Stelle in den letzten Jahren für jede Ausgabe ein
Interview mit Göttinger Persönlichkeiten geführt hat, traf Redakteurin Claudia Klaft für das Finale
(noch vor Inkrafttreten der neuerlichen Kontaktbeschränkungen) die beiden Herausgeber
gemeinsam mit Fotograf Stefan Beuermann auf den Göttinger Schillerwiesen.
Fangen wir mit der wahrscheinlich für
viele interessantesten Frage an. Was
sind die Gründe, weshalb in göttingen
mit dieser Ausgabe zum letzten
Mal erscheint?
Dagmar Pairan (P): in göttingen war
von der ersten Ausgabe an wirtschaftlich
erfolgreich und daran hat die Pandemie
bis heute auch nichts verändert.
Robin und ich haben 13 Jahre super als
Team funktioniert. Gleichzeitig fanden
wir beide aber auch, dass für uns noch
einmal Zeit für Neues sein könnte.
Robin Kreide (K): Hätten wir eine neue,
ähnlich spannende Geschäftsidee wie
unser Magazin gehabt, hätten wir diese
auch gerne wieder gemeinsam umgesetzt.
Es hat sich aber anders ergeben.
Für die nächsten Projekte gehen wir
nun getrennte Wege. Wir bleiben aber
beide in der Region und uns privat
sicher eng verbunden.
Gehen wir nochmal zurück an den
Anfang. Woher kam die Idee, ein
regionales Magazin für „Menschen im
besten Alter“ zu machen?
P: Wir hatten uns die Medienlandschaft
in und um Göttingen angeschaut
und festgestellt, dass es für
diese Zielgruppe kein Stadtmagazin
gab. Dabei hört man doch mit Ende
vierzig noch lange nicht auf, sich für
Ereignisse, Veranstaltungen und Kultur
in der Region, in der man lebt, zu interessieren.
Das war unser Ansatz, und
dann ging von der Idee bis zur ersten
Ausgabe alles ganz schnell.
K: Ziemlich bald gab es auch erste
Nachahmungen unseres Magazins in
6 in
AUF EINE TASSE KAFFEE MIT: DAGMAR PAIRAN UND ROBIN KREIDE
Nun ist Älterwerden häufig mit körperlichen
Einschränkungen verbunden.
Wie geht man damit als Magazin
um?
der Region. Kopiert zu werden, ärgert
einen natürlich auf der einen Seite,
andererseits ehrt es einen ja auch ein
bisschen, weil es zeigt, dass man mit
seinem Konzept offensichtlich richtig
liegt.
„Das Bild vom Älterwerden,
das Menschen damals noch
im Kopf hatten, war doch
ein sehr überholtes.“
Neue Altersbilder sind heute Teil des
Mainstreams. Wie war das damals?
P: Da war das noch anders. Als wir
damals sagten, dass wir ein Magazin
für Menschen im besten Alter machen,
dachten viele, wir machen ein Magazin
für Seniorinnen und Senioren, die den
ganzen Tag im Sessel sitzen und höchstens
ab und zu mal ihren Enkelkindern
über den Kopf streicheln.
Diese Sichtweise gehört wohl wirklich
zum ‚alten Eisen‘.
K: Ja, genau, obwohl liebevolle Großeltern
natürlich etwas Wunderbares
sind! Ich will damit aber sagen: Das
Bild vom Älterwerden, das Menschen
damals noch im Kopf hatten, war
doch ein sehr überholtes, das auch
schon damals längst nicht mehr der
Wirklichkeit entsprach. Wir wollten
das Bild zurechtrücken. Zum Glück
hatten wir von Anfang an ein tolles
Team und Anzeigenkunden, die unsere
Sicht auf die Leserinnen und Leser
unseres Magazins hundertprozentig
geteilt haben.
P: Wer sich mit einer Publikation an
Menschen über fünfzig richtet, muss
sich auch mit bestimmten Krankheiten
oder Einschränkungen auseinandersetzen,
die jüngere Leserinnen und
Leser noch nicht betreffen. Und bei
unserer Zielgruppe gibt es noch eine
weitere Besonderheit: Sie hat Eltern,
die nicht selten weit über achtzig sind.
Deswegen ist für sie z. B. das Thema
Pflegebedürftigkeit auch ein wichtiges.
Als ein Magazin mit vielen Ratgeber-
Artikeln haben wir diese Themen ganz
bewusst regelmäßig angesprochen.
Wie schwierig war es, Anzeigenkunden
vom Magazin zu überzeugen?
„Sobald wir überall unsere
Stapel neuer Hefte verteilt
hatten, waren diese innerhalb
weniger Stunden
vergriffen und wir durften
wieder nachlegen.“
P: Bis vor wenigen Jahren haben wir
gemerkt, dass der Blick von Unternehmen
auf unsere Zielgruppe mit gewissen
Unsicherheiten verbunden war. In den
Köpfen herrschte noch die Idee vor,
dass man sich mit seinem Produkt oder
seiner Dienstleistung in erster Linie an
eine junge Zielgruppe richten muss. Das
war ja in den Jahrzehnten davor vermutlich
auch richtig. Jung konnte viel
eher noch mit kaufkräftig gleichgesetzt
werden. Das stimmt aber schon lange
nicht mehr. Es ist die Generation über
fünfzig, die heute äußerst konsumfreudig
ist, und die jedes Unternehmen als
Kunden eigentlich auf Händen tragen
muss. Diese Erkenntnis setzt sich auch
zunehmend durch, wie ich finde.
Was hat die Zielgruppe zum Magazin
gesagt?
P: Das Interesse war von der ersten Ausgabe
an groß. Durch unsere Kooperation
mit dem ASC, dem größten Sportverein
in der Region, hatten wir das
Glück, von Anfang an viele Leserinnen
und Leser unserer Zielgruppe direkt zu
erreichen. Wir haben die Resonanz auch
an der Zahl von Einsendungen zu unseren
Rätseln und Verlosungen gesehen
und es an den Auslageorten bemerkt.
Wir waren ja allein im Innenstadtgebiet
an rund 350 Stellen vertreten. Und
sobald wir überall unsere Stapel neuer
Hefte verteilt hatten, waren diese innerhalb
weniger Stunden vergriffen und
wir durften wieder nachlegen. So war
das bei jeder Ausgabe und wir haben
uns immer darüber gefreut. Deshalb an
dieser Stelle ein großer Dank an unsere
vielen langjährigen treuen Leserinnen
und Leser und unser fleißiges Verteilerteam.
Auffällig ist, dass im Titel des Magazins
die Zielgruppe gar nicht auftaucht.
K: Das stimmt, aber in der Unterzeile geben
wir ja dann doch einen Hinweis. Darin
bezeichnen wir uns als „das Magazin
für alle im besten Alter“. Dieser wichtige
Claim, der übrigens im Moment gerade
sogar von einem unserer Wettbewerber
kopiert wird, sollte nicht nur schön klingen,
er soll auch bedeuten: Man ist so alt,
wie man sich fühlt. Erfreulicherweise hat
sich unsere durchschnittliche Lebenszeit
in den letzten Jahrzehnten ständig
verlängert, so dass wir im Rentenalter
zumeist noch eine lange, sehr aktive Phase
vor uns haben. Um diesem Umstand
und allen Möglichkeiten, die er mit sich
bringt, weiteren Raum zu geben, haben
wir ja vor ein paar Jahren unseren Blog
goettingenlebtlaenger.de initiiert. Hier
haben wir uns mit der älter werdenden
Gesellschaft und mit den daraus resultierenden
Chancen und Möglichkeiten für
Göttingen und die Region auseinandergesetzt.
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it GÖTTINGEN
AUF EINE TASSE KAFFEE MIT: DAGMAR PAIRAN UND ROBIN KREIDE
programmatischen Titel „Alternativen
leben“ erschien. Dagmar und ich
haben allerdings bald gemerkt, dass
außer der Redaktion und uns beiden
kaum jemand sonst das Wortspiel im
Titel verstand. Irgendwann musste
also ein neuer her, nämlich „in
göttingen“. Uns gefiel daran das klare
Bekenntnis zur Region.
Welcher Artikel ist auch nach über 50
Ausgaben besonders eindrücklich?
K: Bei unserem Artikel über die ersten
Online-Dating-Portale haben wir in
der Ausgabe davor Leserinnen und Leser
aufgerufen, sich bei der Redaktion
zu melden, wenn sie über ihre Erfahrungen
berichten wollten. Zuallererst
waren wir überrascht von der großen
Resonanz. Vor allem aber sind mir die
lebendigen Interviews in Erinnerung
geblieben. Uns saßen lauter unübersehbar
glückliche Paare gegenüber.
Alle hatten mithilfe der Technik
ihr oft jahrelanges Problem gelöst,
nämlich, dass es ohne Online-Dating-
Portale ab einem gewissen Alter sehr
schwierig ist, jemanden kennenzulernen,
mit dem man sein weiteres Leben
verbringen möchte. Viele von ihnen
haben uns erzählt, dass sie, bevor sie
ihre neue Partnerin oder ihren neuen
Partner kennengelernt hatten, große
Angst davor hatten, alleine alt werden
zu müssen.
P: Für mich war schön, zu erleben,
wie unser Magazin, das an meinem
Esstisch gegründet wurde, immer
weiter wuchs und in Göttingen und
der Region zunehmend bekannter
wurde.
Lief auch mal was schief?
P: Ja, und zwar gleich bei der Premiere.
Da hatten wir in der ganzen
Aufregung vor Drucklegung der
ersten Ausgabe eine Seite zweimal
ins Heft eingebaut. Aber aus Fehlern
lernt man ja bekanntlich. Wahrscheinlich
haben wir auch deshalb in
den folgenden Jahren keine größeren
drucktechnischen Fehler mehr erlebt.
K: Erwähnen muss man an dieser
Stelle, dass unser Magazin in den
ersten drei Jahren mit dem ziemlich
P: Aber auch der neue Titel bescherte
uns am Anfang die ein oder andere
Überraschung. Wenn ich mich am
Telefon mit „ich bin vom Magazin in
göttingen“ vorstellte, kam häufig zu
Recht die Rückfrage: „Von welchem
denn?“ Mit unserer zunehmenden
Bekanntheit wurden diese Rückfragen
aber seltener.
Die Printmedienbranche hat sich in
den letzten Jahren ungeheuer stark
gewandelt. Inwieweit hat sich das
bei in göttingen bemerkbar gemacht?
P: Uns als regionales Stadtmagazin hat
der Wandel bei Weitem nicht so stark
betroffen wie überregionale Magazine
oder regionale Tageszeitungen. Die
Anzeigenumsätze konnten wir über die
Jahre konstant halten beziehungsweise
auch moderat steigern.
War der Wechsel hin zum reinen Onlinemedium
je eine Option?
K: Darüber haben wir immer wieder
nachgedacht, auch, weil ich selbst ein
großer Fan von digitalen Medien bin.
Wir haben es immer mal wieder durchkalkuliert,
aber gesehen, dass sich das
aufgrund zu geringer Anzeigenerlöse
nicht rechnet.
P: Genau das erleben ja deutschlandweit
erscheinende Magazin-Titel. Werbung
findet im Moment mehr in einer
Suchmaschine wie Google als auf den
Websites von Stern oder Brigitte statt.
Und auch im regionalen Kontext lassen
sich online keine relevanten Einnahmen
über Werbung erzielen.
Wie geht es dem Lokaljournalismus
im Jahr 2020?
K: Die Entwicklung bei den lokalen
Tageszeitungen macht mir große Sorgen.
Hier funktioniert ein Geschäftsmodell,
das es über mehr als hundert
Jahre gegeben hat, nicht mehr, weil
Anzeigenerlöse und Auflagenzahlen seit
Jahren massiv einbrechen. Die dadurch
notwendigen, enormen Einsparungen
im redaktionellen Bereich haben dazu
geführt, dass es qualitätsvollen Lokaljournalismus
heute nicht mehr gibt.
Wenn ich als Tageszeitung aber Missstände
aufdecken will, muss ich Geld
für fundierte Recherchen bereitstellen.
„Die wichtige Kontrollfunktion
lokaler Tageszeitungen
gegenüber Politik und
Wirtschaft ist verlorengegangenen.“
Es ist ein großes gesellschaftliches Problem,
dass die wichtige Kontrollfunktion
lokaler Tageszeitungen gegenüber
Politik und Wirtschaft verlorengegangenen
ist.
Dagmar Pairan und Robin Kreide, was
wäre zum Schluss zu sagen?
K: Wir möchten an dieser Stelle all
unseren langjährigen freien Mitarbeiterinnen
und Mitarbeitern, Ideengebern
und Weggefährten danken.
Ohne euch hätte uns das Magazinmachen
in all den Jahren nicht so viel
Spaß gemacht.
P: Unseren Anzeigenkunden wünschen
wir angesichts von Corona zu allererst,
dass sie in der Lage sind, die Folgen
wirtschaftlich zu verkraften. Wir sind
uns bewusst, dass einige von Ihnen zu
Branchen gehören, die die Pandemie
leider besonders hart trifft.
in
9
Liebe Dagmar, lieber Robin,
ich erinnere mich noch sehr gut,
als wir im Sommer 2006 unsere kreativen
Köpfe zusammensteckten (da war
noch kein Corona). Wir diskutierten,
philosophierten, mutmaßten über Inhalte
und Erfolgschancen eines möglichen
Magazins in Göttingen für Menschen
im besten Alter. Einig waren
wir uns, dass Menschen heute anders,
fitter älter – oder sagen wir reifer;-)
– werden. Und dass diese Zielgruppe
aufgrund des demografischen Wandels
stetig wächst. Sie sind gesünder,
aktiver, anspruchsvoller an ihr Freizeitund
Genussverhalten, sie sind vielfältig
interessiert und glücklicherweise viele
gut situiert. Diese Menschen wollen
guten Service und hilfreiche Lösungen
für Alltag und Freizeit, Gesundheit
und, ja, auch Krankheit. Ihr habt ein
wunderbares Maß gefunden, genau
diesen schmalen Grat inhaltlich zu
bespielen. Eure Recherchen waren fundiert,
der redaktionelle Anspruch an
die Beiträge stets hoch – im journalistischen
Sinne ebenso wie in der Sicht
auf die Menschen, die Ihr porträtiert
habt. Nicht selten gelang es Euch, die
Geschichten hinter den Geschichten
zu erzählen, die, die man so noch gar
nicht kannte. Göttingen verliert mit
in göttingen ein Magazin, das mit
seinen Themen auch Brücken schlagen
konnte zwischen Jung und Alt. Ich
habe Euch gern gelesen und werde
Euch vermissen. Und ich bin mir recht
sicher, ich bin damit nicht allein! Ich
bedanke mich herzlich aus meiner
beruflichen Rolle als Pressesprecherin
der Stadtwerke Göttingen für die gute
Zusammenarbeit bei der Entstehung
vieler interessanter Storys, die wir mit
Euch machen konnten. Mögen ebenso
spannende und erfolgreiche neue Aufgaben
auf Euch warten!
Eure Claudia Weitemeyer
Foto:Miriam Merkel
Leitung Unternehmenskommunikation
und Medien Stadtwerke Göttingen AG
Liebe Frau Pairan,
lieber Herr Kreide,
in göttingen – seit 2007 bedeutet das
auch Berichterstattung rund um die
Internationalen Händel-Festspiele
Göttingen. Seit meinem Amtsantritt
2011 habe ich erlebt, wie es Dagmar
Pairan und Robin Kreide immer
wieder gelungen ist, das Programm
der Festspiele stets nochmal von einer
anderen Seite beleuchtet zu haben als
unsere anderen Medienpartner. Und
so spiegeln die Ausgaben bis zum Jahr
2020 die unterschiedlichsten Facetten
der Festspielgeschichte wider.
Dazu gehörte ein außergewöhnliches
Interview in der Orient Lounge eines
Hotels zum Thema „Händel & der
Orient“ im Jahr 2013. Eine charmante
denglische Plauderei mit dem Regisseur
Laurence Dale bei „Agrippina“
2015 in der Sitzecke des Deutschen
Theaters und viele weitere lebendige
und tiefschürfende Interviews mit unserem
Künstlerischen Leiter Laurence
Cummings und zahlreichen Künstlerinnen
und Künstler der Festspiele.
Zudem: ein Blick in die Region im
Welfenschloss Hann. Münden, Gedanken
zum demografischen Wandel,
Berichterstattungen zu Programmvorstellungen,
Triumphen (Helpman
Awards!), kritische Stimmen, Informationen
zu Vertragsverlängerungen,
Pressekonferenzen und und und. Die
zahlreichen gut recherchierten und
redigierten Texte sind ein Spiegelbild
der wesentlichen Ereignisse des
Festivals. Im Mittelpunkt des Magazins
steht aber natürlich das gesamte Leben
der Stadt. Und so stehen die Händel-
Geschichten in einem Kontext aus
Handel, Wirtschaft, Sport, manchmal
gewürzt mit einer dezenten Prise Boulevard,
und stets am Puls politischer
Diskurse wie z. B. dem Ringen um die
Stadthallensanierung. in göttingen gibt
ein gutes Bild davon, was die Stadt und
ihre Menschen bewegt – stets bestens
informiert, interessiert, unaufdringlich,
mit leichter Hand geschrieben. Dass
nun ausgerechnet im Jahr des 100-
jährigen Bestehens der Internationalen
Händel-Festspiele die Geschichte von
in göttingen mit einem Festival zu Ende
geht, das coronabedingt gar nicht stattgefunden
hat, ist natürlich bitter.
Umso herzlicher wünsche ich Dagmar
Pairan und Robin Kreide für ihre
neuen Projekte und Vorhaben alles
erdenklich Gute und viel Erfolg!
Ihr Tobias Wolff
Foto:IHG
Geschäftsführender Intendant der
Int. Händel-Festspiele Göttingen
10 in
Liebe Dagmar, lieber Robin,
Liebe Dagmar, lieber Robin,
schade, dass in göttingen uns alle nicht
mehr begleiten wird. Ein Magazin mit
Herz und Verstand für Menschen im
besten Alter verabschiedet sich von uns!
in göttingen wurde geschrieben, um
gelesen zu werden, kein Magazin zum
Durchblättern oder für die Auslage.
Ich habe die Kooperation mit Euch,
liebe Dagmar und lieber Robin, immer
genossen. Unsere Gespräche waren
geprägt von Ehrlichkeit und Humor und
orientierten sich an der Sache. Ihr habt
Themen aufgenommen und beschrieben,
die den Menschen wichtig waren und
ihnen eine Orientierung geben konnten.
Gerade in unserer jetzt so unwirklichen
Zeit ist es Eure menschliche Art zu
schreiben, die den Menschen Halt geben
konnte. Es wird etwas fehlen.
Der ASC hat diese Kooperation gelebt
und Euch vom ersten Tag an begleitet.
Unsere Mitglieder wurden durch
unseren regelmäßigen Einleger gut
informiert und viele neue Mitglieder
fanden über die Veröffentlichung in in
göttingen den Weg zu uns. Wir haben
beide von dieser Strategie profitiert,
denn die Breite der Leserschaft war
durch unsere Mitglieder im „besten
Alter“ immer gewährt. So ist es für uns
ein echter Verlust, wenn in göttingen
nicht mehr da ist – für mich, den ASC
und die Menschen in Göttingen.
Liebe Dagmar, lieber Robin, Ihr habt
beide einen guten Grund, neue Wege
zu gehen. Dafür wünsche ich Euch viel
Erfolg und in der Zukunft viele schöne
Momente in einem neuen Arbeits- und
Lebensumfeld. Wir bleiben hoffentlich
in positiver freundschaftlicher Verbindung,
vielleicht wieder mit gemeinsamen
Projekten in und für den Sport.
Herzliche Grüße, frohe Weihnachten
und ein erlebnisreiches neues Jahr
„in Göttingen“!
Euer Jörg Schnitzerling
Vorstandsvorsitzender des
ASC Göttingen von 1846 e. V.
das Leben besteht aus Zufällen und bei
Dagmar Pairan und Robin Kreide hieß
dieser Zufall „Geburtsvorbereitungskurs“.
Fragt man Dagmar danach, wird
sie immer wieder antworten: „Das Einzige
was mir dieser Kurs gebracht hat,
war die Freundschaft zu Robin!“ So
zufällig wie sich dieses ungleiche Paar
gefunden hat, sie, die Hotelkauffrau
mit Schwerpunkt Marketing und Vertrieb
und Frau der klaren Ansagen, und
er, der Werbetexter und musikalische
Leiter bei Produktionen des Jungen
Theaters und eher ein Mann der leisen
Töne, so absichtlich entstand einige
Zeit später die berufliche Partnerschaft.
Und nachdem man sich schon gemeinsam
durch besagten Kurs gehechelt
hatte, entschied man sich 2006 für ein
gemeinsames „Baby“. Dieses bekam
den Namen
in göttingen, war ein Stadtmagazin für
„alle im besten Alter“ und erschien
erstmals im März 2007 und von da
ab regelmäßig alle drei Monate, also
Frühjahr, Sommer, Herbst und Winter.
Natürlich gab es anfangs ein paar kleine
Kinderkrankheiten, aber dank eines
tollen Teams von Redakteurinnen und
Redakteuren, Grafikern und Fotografen
konnten die fix geheilt werden,
und so wurde das Magazin sehr schnell
zu einem glanzvollen Erwachsenen.
War dieses Magazin doch eigentlich
eher für die Leserinnen und Leser 50+
gedacht, fand es auch immer mehr
jüngere Liebhaber, denn der Inhalt
überzeugte mit Klasse in breiter Masse.
Von Aktuellem, Sport, Medizin, Bauen
& Wohnen über Leben, Kultur, Veranstaltungskalender
und vielem mehr
war in dem Magazin zu lesen, von dem
jedes Mal 10.000 Exemplare gedruckt
und in der Region verteilt wurden.
Heute nun halten Sie, liebe Leserinnen
und Leser, das letzte Exemplar in Händen,
denn der Zufall hat es gewollt,
dass sich den Herausgebern Dagmar
Pairan und Robin Kreide nach 13 Jahren
noch einmal neue berufliche Türen
geöffnet haben und damit schließt sich
die Tür von in göttingen.
Ich bin mir sicher, auch Sie werden,
genauso wie ich, in göttingen vermissen,
das für mich immer zu Göttingen
gehört hat. Was aber bleibt, ist die
Erinnerung an 51 schöne Ausgaben,
die uns allen immer viel Freude und
Informationen gebracht haben.
Bleibt uns nur, Danke zu sagen,
Dagmar und Robin alles Gute zu
wünschen, und wenn der Zufall es will,
wird man sich ab und zu bestimmt mal
wieder über den Weg laufen!
Eure Martina Frigge-Filbir
Foto:Privat Foto:ASC
in
11
Liebe Dagmar, lieber Robin,
wenn sich alles gleicht ... Dann ist
es schön, wenn einer einen kleinen
Unterschied macht. Dagmar Pairan und
Robin Kreide haben in göttingen kreiert
und immer wieder neu erfunden. Ich
durfte die beiden in meiner Zeit als
Direktor des Göttinger GDA Wohnstifts
kennenlernen. Sie waren einfach
da, immer wenn es darum ging, neue
Ideen in die Welt zu setzen. „Unser Ziel
ist es, den Menschen in der zweiten
Lebenshälfte Anregungen zu geben, ihre
neue Zeitfreiheit zu genießen und zu
nutzen“, schrieb Dagmar Pairan in der
Startausgabe. Verfolgt haben sie dieses
Ziel, mit ihrer Nähe zu Seniorinnen
und Senioren, dem Wissen um die
Besonderheiten der Stadt und vor allem
ihrer Netzwerkarbeit.
Da war das Göttinger Projekt „Alter
neu denken“, in dem es vor allem
darum ging, Ältere, ihre Anliegen und
ihre Schaffenskraft stärker in die Mitte
der Gesellschaft zu rücken. in göttingen
hat danach gefragt: „Wer in der Stadt
kann etwas für und mit Seniorinnen
und Senioren anbieten, und wie kann
man darüber nachdenken, es besser zu
machen?“ Das Magazin war ein Abbild
vieler Göttinger Unternehmen, Initiativen
und Veranstalter, die mehr und
mehr dazu bereit waren, sich über das
Leben der Seniorinnen und Senioren
in Göttingen Gedanken zu machen.
Kommunikation war das Stichwort,
informieren, zusammenführen, konkretisieren,
verbinden. Man stelle sich vor,
dass die beiden Herausgeber mit ihren
Ressourcen diese Arbeit hauptsächlich
im Alleingang gestaltet haben. Da muss
schon vieles passen, um so etwas in
Foto:Miriam Merkel
dieser Qualität hinzubekommen.
Ein weiteres Projekt, an dem ich mit
dem Team von in göttingen intensiv
gearbeitet habe, beschäftigte sich mit
dem demografischen Wandel. Wir Menschen
werden nicht nur älter, sondern
wir haben auch nach Eintritt in den
Ruhestand deutlich mehr Schaffenskraft.
Daraus wurde der Slogan „Göttingen
lebt länger!“ Wie will eine Stadt
mit diesen Menschen umgehen, welche
Signale will sie ihnen geben, wozu sie
ihre Leistungskraft einsetzen können
‒ ein Mehr an individueller Freizeitgestaltung
oder auch soziales Engagement
in den Stadtteilen? Dagmar Pairan und
Robin Kreide hatten die Idee, zu dieser
Frage einen Blog einzurichten, Göttinger
kreuz und quer danach zu fragen:
„Wie wollt ihr euer Leben nach Eintritt
in den Ruhestand gestalten, und wie soll
Göttingen damit umgehen?“
Es sind bis heute viele spannende Beiträge
im Blog zu lesen. Dabei geht es nicht
nur um die inhaltlichen Antworten,
sondern vor allem darum, dass sich
möglichst viele Göttinger Bürgerinnen
und Bürger mit der „Leben-nach-dem-
Ruhestands-Frage“ auseinandersetzen.
Nur so kann eine Diskussion daraus
werden, welche die Stadt wirklich
beschäftigt.
in göttingen war also auch deutlich
darauf fokussiert, den Zeitgeist zum
Thema „Lebensgestaltung im Alter“ zu
erforschen.
Visionär wurde es gar mit einem
Thema, das sozusagen eine Auskoppelung
aus der Blog-Diskussion
darstellte: die Digitalisierung in der
Quartiersarbeit oder grob gesagt, wie
man Versorgungsbedarfe von älteren
Bewohnerinnen und Bewohnern im
Quartier transparent machen und mit
Leistungsanbietern aus der Nachbarschaft
in Verbindung bringen kann.
Frei nach dem Motto „welcher Senior
weiß schon, ob in seiner Nachbarschaft
jemand wohnt, der für ihn einkaufen
gehen könnte?“. Das digital gesteuerte
Seniorenwohnen war hier das Ziel.
in göttingen war ein Partner, der neues
Denken stets forciert hat, um den oft
langen Weg hin zu neuen Zukunftsmodellen
zu unterstützen. Wie oft haben
wir gemeinsam am Tisch gesessen und
uns gefragt, welcher Schritt der nächste
sein könnte, um für die Göttingerinnen
und Göttinger im Alter mehr
Lebensqualität zu bewirken.
Wenn ich Rückschau halte, habe ich das
gute Gefühl, dass vieles von dem, was
Dagmar Pairan und Robin Kreide auf
den Weg gebracht haben, sich manifestiert
hat. Hier wird kein Magazin für
„alle im besten Alter“ endgültig zugeklappt,
sondern hier hat Göttingen einen
deutlichen Mehrwert erfahren, der in
vielfältiger Weise bleiben wird.
Ich sage Danke für eine Zeit, in der ich
nicht nur zwei Fachleuten, sondern auch
zwei Menschen begegnet bin, die einen
kleinen Unterschied gemacht haben.
Euer Klaus Brandl
12 in
Wir sagen Danke
Stefan Beuermann, Dagmar Bibelhausen-Rorig, Klaus Brandl, Till Duchatsch, Saskia Erdogan, Sascha Franz,
Martina Frigge-Filbir, Daniel Gerlach, Markus Hartwig, Claudia Klaft, Christian Malsch, Mario Mehnert,
Christine Merkler, Regina Meyer, Christoph Mischke, Silke Pohl, Ute Rasenberger-Curdt, David Rhode,
Oskar Sauter, Elisabeth Siebert, Christian Steinmetz, Jule Schuster und Claudia Weitemeyer und allen,
die uns unterstützt haben.
Ein großer Dank gilt auch unseren Famlien für ihr Verständnis für viele redaktionelle Einsätze
am Abend und an den Wochenenden und die ein oder andere Nachtschicht.
Team verstärkt
v.l.n.r: Christian Horst, Birgit Henneking, Rüdiger Schiffling, Stefanie Rippien, Heiko Weiß
Seit 2007 hat sich das Team Postbank Immobilien in Göttingen mit
viel Engagement am Markt etabliert. Seit 14 Jahren leitet Rüdiger
Schiffling dieses Segment im Konzern für den Bereich Südniedersachsen,
den Harz und seit 2018 auch das thüringische Eichsfeld.
ln das Jahr 2021 startet er mit einem weiteren Makler und einer
professionellen Büromanagerin. Christian Horst verstärkt das
Maklerteam, Birgit Henneking übernimmt das Back-Office.
Damit ist das Fünfer-Team mit Stefanie Rippien und Heiko Weiß
optimal in der Region aufgestellt und schwerpunktmäßig im Umkreis
von 50 km um das Oberzentrum Göttingen unterwegs.
Die Qualität und Kompetenz des Teams wird durch die hervorragenden
Bewertungen bei „makler-empfehlung.de“ sowie durch die
bereits vierfache Auszeichnung der Zeitschrift „Bellevue“ mit dem
Prädikat „Best Property Agent“ dokumentiert, nicht zuletzt auch
durch den bereits heute erbrachten Nachweis der vorgeschriebenen
Fortbildungsmaßnahmen nach MaBV.
Das verstärkte Postbank Immobilien Team Göttingen geht mit Freude
und Motivation in ein ereignisreiches Jahr 2021 und freut sich auf
viele neue Projekte und lmmobilienvermittlungen.
Postbank Immobilien GmbH
Rüdiger Schiffling, Birkenweg 3, 37124 Rosdorf
Telefon: 05 51 / 63 45 34 33, Mobil: 01 72 / 5 61 21 08
ruediger.schiffling@postbank.de
https://immobilien.postbank.de/goettingen
Text: Ulrich Drees (Charakter), Susanne Et-Taib (H+H e. V.),
Robin Kreide (Magazin in göttingen); Fotos:Lauritz Kawe
FINANZEN UND RECHT
Straßenausbaubeiträge werden abgeschafft
Die Demonstrationen und Plakataktionen haben sich gelohnt: Die Straßenausbaubeiträge
sollen auch in Göttingen abgeschafft werden.
Nachdem in den letzten Jahren bereits
viele Bundesländer sowie niedersächsische
Städte und Gemeinden ihre
Straßenausbaubeiträge abgeschafft haben,
steht dies nun auch in Göttingen
bevor. Ein entsprechender Beschluss
wird für die letzte Sitzung des Stadtrates
am 18. Dezember 2020 erwartet.
Als Straßenausbaubeiträge werden
jene Kosten bezeichnet,
die bei der Sanierung von
Straßen und Gehwegen
entstehen und teilweise auf
die Eigentümer der daran
angrenzenden Grundstücke
umgelegt werden.Auch in
Göttingen wurde dieses
von den betroffenen Eigentümern
als ungerecht
und unsozial empfunden.
Ungerecht, da nicht nur
sie selbst die angrenzende
Straße nutzen, sondern auch
etwaige Mieter der Immobilie,
Berufspendler und
die für die Straßendecken besonders
schädlichen LKW sowie der öffentliche
Nahverkehr. Zudem waren die
Beträge unkalkulierbar hoch. Häufig
lagen sie zwischen vier- und sechsstelligen
Euro-Beträgen – und diese
waren insbesondere für Eigenheimbesitzer,
die ihr gesamtes Vermögen in
der betroffenen Immobilie angelegt
hatten, oft existenzbedrohend.
Zu verdanken ist die nun bevorstehende
Abschaffung in erheblichem
Maße dem H + G Göttingen e.V., der
Vereinigung der Göttinger Haus- und
Grundstückseigentümer. „Wir haben
jahrelang dafür gekämpft und freuen
uns, dass sich die Politik jetzt den von
uns und den betroffenen Anliegern
vorgebrachten Argumenten für eine
ersatzlose Abschaffung der Straßenausbaubeitragssatzung
anschließen
konnte“, sagt Susanne Et-Taib, die
Pressesprecherin des Vereins.
Um dieses Zeil zu erreichen, reichten
die Aktivitäten von H + G Göttingen
e.V. von Sacheingaben und -vorträgen
in den Fachausschüssen des Stadtrates
über offene Briefe an Oberbürgermeister
und Ratsmitglieder bis zu
in göttingen AKTUELL
öffentlichen Vortragsveranstaltungen.
Zahlreiche Mitglieder organisierten
sich in ihren Straßen als Interessengemeinschaften,
es gab außerdem
Plakataktionen und Demonstrationen,
und der Vorsitzende des Vereins, Dr.
Dieter Hildebrandt, konnte dem Rat
über 1.000 Unterschriften von betroffenen
Anliegerinnen und Anliegern
übergeben.
Auf den jährlich vom Verein organisierten
sogenannten parlamentarischen
Abenden, bei dem sich Lokalpolitik
und Verein regelmäßig austauschen,
wurde immer wieder die Abschaffung
gefordert. Obwohl dies über Jahre
kein Gehör fand, blieb der Verein im
konstruktiven Dialog mit Stadtratsmitgliedern
und Verwaltung.
Um die in Zukunft entfallenden
Einnahmen aus den Beiträgen der
Immobilieneigentümerinnen und
Immobilieneigentümer zu kompensieren,
soll ein Teil der Straßenausbaubeiträge
zukünftig durch Erhöhung der
Grundsteuer B um 10 Prozentpunkte
gegenfinanziert werden. Dies lehnt der
H+G Göttingen e.V. ab: „Die Grundsteuer
wurde in Göttingen im Rahmen
des städtischen Haushaltssicherungskonzepts
bereits zweimal
um je 30 Punkte erhöht“,
erläutert Dr. Dieter Hildebrandt.
„Die Stadt hat
zugesagt, dass die zweite Erhöhung
ab dem Jahr 2016
zurückgenommen wird.
Das ist bislang ausgeblieben.
Bis heute wurden von
Mietern und Vermietern
daher aus unserer Sicht
jährlich 1,35 Mio. Euro
Grundsteuer zusätzlich gezahlt.
Hiermit konnten die
durchschnittlichen jährlichen
Straßenausbaubeiträge
von 700.000 Euro problemlos bezahlt
werden. Die restlichen 650.000,00
Euro sind dem allgemeinen Stadthaushalt
zugeflossen.“ Der Verein fordert
deshalb, die entstandenen Sondereinnahmen
in den nächsten zehn Jahren
für die Sanierung der Straßen zu
verwenden und deshalb eine weitere
Erhöhung der Grundsteuer zu unterlassen.
in
15
AOK-Programme:
Digitale Angebote für die Gesundheit
AOK-Programme:
Digitale Angebote für die Gesundheit
Digitale Gesundheitsangebote sind jederzeit
und überall verfügbar. Während der Kontaktbeschränkungen
in der Corona-Krise sind deshalb
viele Beschäftigte auf den Geschmack gekommen
Digitale und nutzen Gesundheitsangebote regelmäßig Online-Kurse. sind Auch
die jederzeit AOK unterstützt und überall Arbeitgeber verfügbar. und Beschäftigte
Corona-Krise mit vielseitigen sind Online-Programmen.
deshalb viele Beschäf-
Während
der Kontaktbeschränkungen in der
tigte auf den Geschmack gekommen
Vielseitig und nutzen und regelmäßig nützlich Online-Kurse.
Auch die AOK unterstützt Arbeitgeber
Gesünder und Beschäftigte leben und arbeiten, mit vielseitigen mit Stress und Online- Krisensituationen
Programmen. besser umgehen – mit kleinen
Schritten lassen sich oft große Veränderungen
Vielseitig und nützlich
erreichen. Gesünder Wie leben eine und Forsa-Umfrage arbeiten, mit im Auftrag Stress
der und AOK Krisensituationen unter mehr als besser 1.000 Arbeitnehmer
umgehen
– mit kleinen Schritten lassen sich oft
zeigt, große hat Veränderungen die Pandemie ein Umdenken erreichen. in Wie lebensstilistischen
eine Forsa-Umfrage Fragen ausgelöst: im Auftrag 35 Prozent der der AOK Arbeitnehmer
unter mehr möchten als 1.000 nun Arbeitnehmer
Sport und Bewegung
zeigt, hat die Pandemie ein Umdenken
intensiver lebensstilistischen in den Alltag Fragen einbauen, ausgelöst: jeder Vierte
(27 35 Prozent) will der sich Arbeitnehmer gesünder und möchten bewusster
nun Sport und Bewegung intensiver
ernähren. Aber nicht nur bei den Arbeitnehmern
in den Alltag einbauen, jeder Vierte (27
sorgt Prozent) die Pandemie will sich für gesünder einen Einstellungswechseter
bei ernähren. Gesundheitsfragen. Aber nicht Eine nur bei bundesweite den
und bewuss-
Arbeitnehmern sorgt die Pandemie für
Erhebung des Instituts „Produkt + Markt“ unter
einen Einstellungswechsel bei Gesundheitsfragen.
mittelständischen Eine bundesweite Betrieben im Auftrag Erhebung der
500
AOK des zeigt: Instituts auch „Produkt bei über der + Markt“ Hälfte der unter Unternehmen
der AOK (54 zeigt: Prozent) Auch ist die bei Gesundheit über der Hälfte der Be-
500
mittelständischen Betrieben im Auftrag
schäftigten der Unternehmen stärker in den (54 Fokus Prozent) gerückt. ist Und die fast
Gesundheit der Beschäftigten stärker
in den Fokus gerückt. Und fast jedes
dritte Unternehmen (31 Prozent) will
der Betrieblichen Gesundheitsförderung
zukünftig einen höheren Stellenwert
einräumen.
jedes dritte Unternehmen (31 Prozent) will der
Betrieblichen Gesundheitsförderung zukünftig
einen höheren Stellenwert einräumen.
Digitale Angebote wie Online-Trainings und
Online-Coachings Digitale Angebote bieten wie dabei Online-Trainings
eine gute Möglichkeit,
und Online-Coachings weil sie sofort zur bieten Verfügung dabei stehen eine
gute Möglichkeit, weil sie sofort zur
und Verfügung unkompliziert stehen genutzt und werden unkompliziert können. Wie
Arbeitgeber, genutzt werden Führungskräfte können. und Wie Beschäftigte Arbeitgeber,
Führungskräfte in Krisenzeiten wie und der Beschäftigte
Corona-Krise da-
gerade
gerade in Krisenzeiten wie der Coronavon
Krise profitieren davon profitieren können, zeigen können, die vielseitigen zeigen
Angebote die vielseitigen der AOK. Angebote der AOK.
AOK im Ohr – der Arbeitgeberpodcast
Die AOK unterstützt und
AOK im Ohr – der Arbeitgeberpodcast
Beschäftigte mit vielfältigen Online-
Die Programmen. AOK unterstützt Welche Arbeitgeber das sind, und Beschäftigte
Werner mit vielfältigen Winter Online-Programmen. vom AOK-Bundesver-
Welche
verrät
band im Podcast.
das sind, verrät Werner Winter vom AOK-Bundesverband
im Podcast.
Weitere Weitere Infos: Infos: www.aok.de/fk/niedersachsen/
www.aok.de/
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Kontakt:
joerg.wehmeyer@nds.aok.de
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Wohlfühlen in der
Mühle
© basta.de 11/2015
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und nach Vereinbarung
Fotos:Kreide
REGIONALE WIRTSCHAFT
Generationswechsel bei Umzugsfirma Haberland
Wechsel und Kontinuität: Mit dem neuen Jahr übergibt Andreas Bubner sein Unternehmen
an Romina Weis. Bis 2022 werden es beide noch gemeinsam führen.
Firmengelände mit Büro
Fast fünfzig Jahre gibt es die Göttinger
Möbelspedition Haberland. Mit Beginn
des neuen Jahres übergibt Andreas
Bubner, der sie rund dreißig Jahre lang
zunächst als Geschäftsführer und dann
als Inhaber geleitet hat, an Romina Weis.
„Ich habe lange nach einer Nachfolgerin
oder einem Nachfolger gesucht“, sagt
Bubner, dem eine frühzeitige Planung
der Unternehmensübergabe wichtig war.
„Ich hatte zahlreiche Gespräche mit Interessenten
aus unserer Branche, aber auch
aus anderen Branchen. Bei Frau Weis
hat es schließlich gepasst. Unsere Vision
von der Führung des Unternehmens
sind sehr ähnlich. Und auch die Chemie
zwischen uns stimmte von Anfang an.“
„Eine der größten Möbelspeditionen
der Region zu übernehmen, reizte
mich, da die Branche absolut zukunftsrelevant
ist, weil der Mensch hier weiterhin
im Mittelpunkt des Geschehens
stehen wird und weil sie noch einige
Blick ins moderne Containerlager
in göttingen AKTUELL
Optimierungs- und Digitalisierungsmöglichkeiten
bereithält, bei denen ich
in ihrer Entstehung und Realisierung
aktiv mitwirken kann“, sagt Weis. Dass
es im oft hektischen und körperlich
anstrengenden Umzugsalltag innerhalb
des Teams auch mal etwas rauer bei
der Kommunikation zugehen kann,
ist für die 26-Jährige kein Problem.
„Letztlich ziehen alle an einem Strang.
Hier arbeiten engagierte Menschen
zusammen, für die am Ende das beste
Ergebnis für die Kundinnen und Kunden
zählt.“
Eine Herausforderung für die Möbelspeditionsbranche
ist die Gewinnung
von Nachwuchs. Hier will sich Weis in
den nächsten Jahren stark engagieren.
Der Ausbildungsberuf „Fachkraft für
Möbel-, Küchen- und Umzugsservice“
sei sehr vielseitig, aber noch viel zu
wenig bekannt. „Wer handwerklich
geschickt ist, Abwechslung und Teamarbeit
mag, ist hier genau richtig“, sind
sich Weis und Bubner einig.
Zwei Jahre lang wollen beide das Unternehmen
noch gemeinsam führen, um den
Übergang für Kunden und Mitarbeiter so
reibungslos wie möglich zu gestalten. Weis
bringt dabei den Blick von außen und die
Ideen ihrer Generation ein. Gleichzeitig
übernimmt sie ein gut aufgestelltes Unternehmen:
„Ich starte hier mit einer starken
Mannschaft und freue mich darauf, die
Firma in die Zukunft zu führen.“
16 ständig geschulte Mitarbeiter bilden
bei Haberland ein eingespieltes Team.
Allein drei Tischler sind speziell für den
Ab- und Aufbau von Möbeln besonders
geschult. Das zahlt sich insbesondere
dann aus, wenn Küchen im Rahmen des
Umzugs umgebaut oder neu installiert
werden müssen. Ein Auszubildender und
drei Disponentinnen und Disponenten
gehören ebenfalls zum Unternehmen.
Drei moderne LKW und drei Klein-
LKW sind im Einsatz. Mit eigenen Außenaufzügen
kann Mobiliar sicher bis in
die sechste Etage transportiert werden.
Damit lassen sich auch Gewerbe- und
Objektumzüge gut realisieren.
Ein echtes Alleinstellungsmerkmal der
Möbelspedition in der Region sind ihre
Lagermöglichkeiten, die nicht nur von
Umzugskunden gerne genutzt werden.
In zwei über acht Meter hohen Hallen
sind jeweils drei Containerreihen
übereinandergestapelt. Die 33 Kubikmeter
fassenden Container, die auch in
kleinere Einheiten abgetrennt werden
können, sind belüftet, klimatisiert und
verschlossen. Die Mieter erhalten einen
Schlüssel, mit dem sie während der
Bürozeiten der Möbelspedition Zugang
zu den eingelagerten Gegenständen
haben. Jeder Lagerbereich verfügt über
eine eigene Tür und ist somit nur für
die Mieter zugänglich. Erb- und Erinnerungsstücke
oder alte Akten, die zu
Hause keinen Platz finden, lagern hier
bereits ab 30 Euro pro Monat sicher
und günstig. Die Lagerhalle erlaubt es,
mit dem eigenen Auto zum Ent- und
Beladen bis vor den jeweiligen Container
zu fahren. Wer die eingelagerten
Sachen nicht selbst transportieren
möchte, kann hierfür selbstverständlich
ebenfalls den Service der Möbelspedition
nutzen. (rok)
in
17
GESCHENKE IN LETZTER MINUTE
GESCHENKE IN LETZTER MINUTE
HANDVERLESEN
Die Redaktion von in göttingen hat für
noch Unentschlossene auch in diesem Jahr wieder
inspirierende Geschenkideen zusammengestellt.
Alle sind in der Region erhältlich.
Italienisch farbenfroh
Auch in seiner neuesten Kollektion geht Bassetti wieder gekonnt
mit Farben und Formen um und nutzt sie für seine ganz
eigene Handschrift – eben Design made in Italy! Die farbenfrohen
Plaids sind wahre Allrounder: egal ob auf dem Sofa oder
der Sonnenliege. Ein Bassetti-Plaid ist immer ein außergewöhnlich
schöner Farbtupfer. Und ein tolles Geschenk.
> Erhältlich in Göttingen bei Betten Heller
Seelenwärmer
Mit einem einfachen Teelicht bestückt, sorgen die kleinen
Lichthäuser von Räder für eine wohlige Atmosphäre – vor
allem in der Jahreszeit mit wenig Tageslicht. Aus unglasiertem
Porzellan in Handarbeit gefertigt, sind sie aber auch
ohne Kerze ein hübsches Dekoelement. Alle Lichthäuser
haben von Hand ausgeschnittene, kleine Türen und Fenster,
durch die der Kerzenschein fällt.
> Erhältlich bei Wiederholdt in Göttingen
Fotos:Räder
Foto:Bassetti
Handwerkstradition
Foto:BG Göttingen
BG unterstützen
Mit sogenannten Geistertickets können BG-Fans ihr Team unterstützen
und sich während der zuschauerfreien Zeit darauf freuen,
bald wieder live in der Halle dabei zu sein.
> Informationen unter www.bggoettingen.de
Foto:Wendt & Kühn
Die einzigartigen handgefertigten
Engelsfiguren der Manufaktur
Wendt & Kühn aus Grünhainichen stehen
für eine faszinierende Geschichte,
die 1915 begann. Damals gründeten
die beiden Absolventinnen der Königlich-Sächsischen
Kunstgewerbeschule,
Grete Wendt und Margarete Kühn, ein
Unternehmen, das bis heute weltbekannt
und noch immer im Erzgebirge zu
Hause ist.
> Erhältlich bei Wiederholdt
in Göttingen
18 in
Foto:GoeSF
Neues aus der Wellnessoase
Der Innenkörper der Sauna-Landschaft im Göttinger Badeparadies
Eiswiese hat in den letzten Monaten ein neues Gesicht
bekommen. Es war der größte Umbau seit der Einweihung vor 21
Jahren. Fertig ist die neue Wellnessoase längst. Wegen Corona
durfte sie aber noch nicht ihre Pforten öffnen. Gutscheine zum
Verschenken sind aber bereits jetzt online erhältlich.
> www.badeparadies.de
Erleuchtet
Bekannte Orte Göttingens
erstrahlen in diesem Wandkalender
in ganz neuem Licht. Vor
der Kulisse der Stadt schufen
Karsten Knigge (54) und Sohn
Findus Hirt (14) Lichtskulpturen
und Lichtmalereien. Ihre
Lightpaintings entstanden
zumeist in den Wochen des
Corona-Lockdowns im Frühjahr. Die Fotokünstler
hatten zu dieser Zeit ideale Bedingungen für ihre Arbeit:
Die Stadt war menschenleer, die Fotoaufnahmen, die oft
minutenlange Belichtungszeiten erfordern, wurden nicht
durch Passanten oder vorbeifahrende Fahrzeuge gestört.
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Göttinger Buchhandel oder auf www.lightpainting-goe.de
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Sohn an eine Aktion des KUNST e.V., die soloselbstständige
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für Paare − Tanzen in den Göttinger Tanzschulen ist
vielfältig, ob allein oder mit der Partnerin oder dem Partner.
Und das Beste: Das Vergnügen, sich zu Musik zu bewegen, ist
überdies enorm gesund. Nach Corona wird auch dieses einzigartige
Gemeinschaftserlebnis zurückkehren.
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in Rittmarshausen gibt es fertig zusammengestellt in
vielen köstlichen Varianten und Größen. Alle Artikel
sind 100 Prozent bio. Eine große Freude kann man
Fans guter Lebensmittel natürlich auch mit einem
Gutschein für die Ökokiste von Lotta Karotta machen,
die dann ins Haus geliefert wird: Ob frisches Obst und
Gemüse für die Familie, fürs studentische Kochen oder
für die gesunde Büropause enthalten sein soll, kann
man auswählen. Außerdem liefert Lotta Karotta Weine,
Käse-Spezialitäten und Naturkosmetik.
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Edle Notizbücher begleiten die Beschenkten
oft lange. Dank der optimistischen Farben der
Edition „Rising Colours“ von Leuchttum1917
sorgen sie zudem jedes Mal beim Öffnen für
Freude im Alltag. Dank eines Clips, der direkt
vor Ort bei Wiederholdt in wenigen Minuten
graviert wird, können die Bücher zudem
personalisiert werden.
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mit Parkinson
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Im zweiten Krimi von Y. S.
Paare erschüttert eine Mordserie
Südniedersachsen. Bald wird
klar: Die Getöteten sind allesamt
verurteilte Verbrecher, die ihre
Strafe bereits abgesessen haben.
Doch es scheint jemanden
zu geben, dem die verbüßten
Strafen nicht hoch genug sind.
Andreas Behrends, Richter
am Landgericht Göttingen,
erkennt, dass er es gewesen
ist, der die Urteile gegen die nun
Ermordeten gesprochen hat ...
> Y. S. Paare, Das zweite Urteil,
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Mit der Corona-Pandemie ist die Zahl derjenigen, die von
zu Hause aus arbeiten, sprunghaft angestiegen. Doch nicht
jeder, der seit dem Frühjahr im Homeoffice arbeitet, hat auch
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Kälte fürs Wohlbefinden
Das Göttinger Coolarium beitet die vielfältigen Wirkungen einer Kältesauna.
Sogenannte Kryo-Anwendungen können auch dabei helfen,
Stress vorzubeugen oder ihn abzubauen. Mit geringem Zeitaufwand
lässt sich hier etwas Gutes für das seelische Gleichgewicht tun.
> Mehr Informationen:
Coolarium Göttingen | Tel. 0551 0830582 | www.coolarium.de
Foto:Coolarium
Fotos:Varier, Aeris, HAG, Ongo
Göttinger Sieben
ermitteln wieder
Die neue Folge der beliebten Göttinger Kinderkrimi-Hörspielserie ist da.
Längere Zeit mussten die G7-Fans auf ein neues Abenteuer warten.
Doch nun ist es so weit: Kröte & Co. gehen erneut auf Verbrecherjagd.
Besonderheit ist die Besetzung der Hauptrollen mit jugendlichen Sprecherinnen
und Sprechern aus der Region. In der aktuellen Folge „Das
Zelt im Moor“ ermittelt der Detektivklub erstmals außerhalb seiner Heimatstadt.
Während einer Klassenfahrt gilt es, einen Bankraub in Bad
Bevensen aufzuklären. Das verspricht ein spannendes Hörvergnügen!
> Erhältlich bei der Göttinger Tourist-Information, Markt 8
Foto:Kaweco Sport
Im Sandstein-Land
Die Nutzung von Sandstein hat im Weserbergland eine
jahrhundertelange Tradition. In Birgit Czyppulls Buch zur
Gewinnung, Verarbeitung und Verwendung des Rohstoffes
finden sich auch grundlegende Informationen zur Geschichte
der Region. Verbunden mit markanten Schwarz-
Weiß-Fotos, ist es ein sehr lesenswertes, individuelles
Porträt der Gegend um Weser, Solling und Vogler.
> Birgit Czyppull: „Über Land und Stein“,
Verlag Jörg Mitzkat, 2020, 80 S., 22 EUR
Weitergeben an die nächste Generation
Die in diesem Jahr eröffnete BestZeit-Filiale der Sparkasse Göttingen ist mit ihrem Angebot exakt auf Menschen
über fünfzig zugeschnitten und unterstützt diese auch beim Thema Generationenmanagement. Was
sich hinter dem Begriff verbirgt, weshalb Generationenmanagement wichtig ist und welche Unterstützung
Kundinnen und Kunden der Sparkasse Göttingen erwarten können, erläutern die BestZeit-Berater
Rainer Knauff, Tina Köhler und Tatjana Wieland im Gespräch
Das Konzept der BestZeit-Filiale
wurde in enger Abstimmung mit der
Zielgruppe im Rahmen von Workshops
entwickelt. Ein Ergebnis der
Workshops war, dass für Menschen
ab fünfzig das Thema Sicherheit
eine wichtige Rolle spielt. Was ist
damit gemeint?
Rainer Knauff (R.K.): Jeder Mensch
wünscht sich für sein Leben eine gewisse
Planbarkeit. Und unsere Kundinnen
und Kunden nehmen ab einem
gewissen Alter sehr genau wahr,
dass die Zukunft eben nicht immer
planbar ist. Deshalb möchten sie die
Sicherheit haben, dass alles, was es
mit Blick auf die kommenden Jahre
zu regeln gibt, auch geregelt ist.
Tina Köhler (T.K.): Vielen Menschen
ist es sehr wichtig, selbstbestimmt zu
bleiben, auch dann, wenn eine Willensäußerung
aus gesundheitlichen
Gründen nicht mehr möglich ist. Sie
wollen sichergehen, dass eine vertrauensvolle,
ihnen bekannte Person
die Dinge für sie regelt, wenn sie es
selbst nicht mehr können.
Tatjana Wieland (T.W.): Es geht den
Menschen darum, möglichst gut
vorzusorgen. Hierzu wollen wir eine
Beratung bieten, die alle Aspekte
und Wünsche unserer Kunden berücksichtigt.
Was verbirgt sich hinter dem Begriff
Generationenmanagement?
R.K.: Wir haben diesem Thema in
der BestZeit extra eines unserer Themenhäuser
gewidmet. Hier können
wir mit unseren Kundinnen und Kunden
alle Aspekte anschaulich besprechen.
Es geht beim Generationenmanagement
zum einen um die Frage,
wie ich mein Vermögen am besten
an die nächste Generation weitergebe.
Zum anderen geht es darum,
Vorsorge für den Fall eines Unfalls
oder schwerer Krankheit zu treffen,
um möglichst handlungsfähig und
selbstbestimmt zu bleiben. Dies gelingt
mit einer Vorsorgevollmacht.
Mit ihr kann ich eine (oder mehrere)
mir nahestehende und vertrauenswürdige
Person(en) benennen, die
in meinem Sinne handelt. Zu unserer
Beratung gehört natürlich auch
die Beantwortung der Frage, wie ich
diese Vorsorgevollmacht in einen
rechtssicheren Rahmen bringe.
T.W.: In diesem Zusammenhang
empfehlen wir übrigens dringend,
zusätzlich bei der Sparkasse eine
gesonderte Vorsorgevollmacht zu
erteilen. Diese macht den alltäglichen
Umgang des Bevollmächtigten
mit der Sparkasse Göttingen deutlich
einfacher, weil so zum Beispiel
auch eine Freischaltung für das Onlinebanking
für den Bevollmächtigten
erfolgen kann. Das ist mit einer
notariellen Vorsorgevollmacht nicht
möglich.
T.K.: Ein weiterer wichtiger Baustein
der Vorsorge ist die Patientenverfügung.
Mit ihr bestimme ich
wesentliche Fragen zu meinen medizinischen
Behandlungswünschen
im Voraus, so dass ich auch in dieser
Situation selbstbestimmt bleibe
und nicht andere über mich bestimmen.
Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
sind zusammen die
wichtigsten Eckpfeiler einer guten
Vorsorge.
Warum sollte ich mich frühzeitig mit
diesen Themen auseinandersetzen?
R.K.: Wir haben diesem Thema in
der BestZeit extra eines unserer Themenhäuser
gewidmet. Hier können
wir mit unseren Kundinnen und Kunden
alle Aspekte anschaulich besprechen.
Es geht beim Generationenmanagement
zum einen um die Frage,
wie ich mein Vermögen am besten
an die nächste Generation weitergebe.
Zum anderen geht es darum, Vorsorge
für den Fall eines Unfalls oder
einer schweren Krankheit zu treffen,
um möglichst handlungsfähig und
selbstbestimmt zu bleiben. Dies gelingt
mit einer Vorsorgevollmacht.
Mit ihr kann ich eine (oder mehrere)
mir nahestehende und vertrauenswürdige
Person(en) benennen, die
in meinem Sinne handelt. Zu unserer
Beratung gehört natürlich auch
die Beantwortung der Frage, wie ich
diese Vorsorgevollmacht in einen
rechtssicheren Rahmen bringe.
T.W.: In diesem Zusammenhang empfehlen
wir übrigens dringend, zusätzlich
bei der Sparkasse eine gesonderte
Vorsorgevollmacht zu erteilen. Diese
macht den alltäglichen Umgang des
Bevollmächtigten mit der Sparkasse
Göttingen deutlich einfacher, weil so
zum Beispiel auch eine Freischaltung
für das Onlinebanking für den Bevollmächtigten
erfolgen kann. Das ist mit
einer notariellen Vorsorgevollmacht
nicht möglich.
T.K.: Ein weiterer wichtiger Baustein
der Vorsorge ist die Patientenverfügung.
Mit ihr bestimme ich wesentliche
Fragen zu meinen medizinischen
Behandlungswünschen im Voraus, so
24 in
- ADVERTORIAL -
Fotos:Sparkasse Göttingen
Drei Themenhäuser widmen sich in der BestZeit-Filiale in der Göttinger Innenstadt den Bereichen Wohnen, Innovation und Generationenmanagement
(Foto rechts). In der Filiale sind das „Alles-geregelt-Buch“, der „Alles-Griffbereit-Ordner“ und eine „Notfalldose“
erhältlich (mittleres Foto). Die Filiale befindet sich in der Pauliner Straße 10.
dass ich auch in dieser Situation
selbstbestimmt bleibe
und nicht andere über mich
bestimmen. Patientenverfügung
und Vorsorgevollmacht
sind zusammen die
wichtigsten Eckpfeiler einer
guten Vorsorge.
Was sollte man beim Thema
Vermögensübergang
beachten?
R.K.: Streit unter den Nachkommen,
eine hohe Erbschaftssteuer
oder eine Zersplitterung
des Vermögens
– all das lässt sich durch
eine frühzeitige Nachlassplanung
verhindern. Das bekannteste
Instrument zur Vermögensübertragung
ist das Testament. Daneben stehen
aber noch weitere Mittel zur Verfügung.
Deshalb haben wir ein Team
von Generationenberatern, welche
wir situationsbezogen bei Beratungen
mit einbinden können.
Das BestZeit-Beratungsteam (v.l.n.r.): Tina Köhler, Rainer
Knauff und Tatjana Wieland.
Was ist mit Immobilien?
T.W.: Gerade bei vorhandenem Immobilienvermögen
ist professionelle
Beratung wichtig. Es gibt unterschiedliche
Möglichkeiten, das
Immobilienvermögen zu sichern
und gut geplant in die Hände der
nächsten Generation zu übergeben.
T.K.: Mit unseren Immobilienmaklern
bieten wir
unseren Kundinnen und
Kunden weitere Spezialisten,
die mit ihrer Erfahrung
rund um das Thema Immobilien
kompetent und bedarfsgerecht
zur Verfügung
stehen.
Was passiert, wenn beim
Thema Generationenmanagement
zusätzliche
rechtliche oder steuerliche
Beratung erforderlich
wird?
T.W.: Wie bereits angesprochen
haben wir in der Sparkasse
Göttingen ein Team von erfahrenen
Generationenberatern, die
wir im Bedarfsfall bei Beratungen
hinzuziehen können. Wir arbeiten
aber auch eng mit dem jeweiligen
Rechtsanwalt oder dem Steuerberater
unserer Kundinnen und Kunden
zusammen.
T.K.: Der Vermögensübergang auf
die nächste Generation sollte aus
verschiedensten Blickwinkeln betrachtet
werden. Und genau da stehen
wir unseren Kundinnen und Kunden
als Bestzeit-Filiale mit unserer Beratung
zur Seite. Wir erstellen eine
individuelle Lösung, die genau zur
persönlichen und finanziellen Situation
sowie zu den individuellen
Wünschen passt. Das betrifft nicht
nur Menschen mit großem Vermögen,
sondern ist für fast alle Kunden
wichtig.
R.K.: Dabei gilt es, unsere Kunden
individuell zu beraten und gemeinsam
zu erkennen, welche Lösungen
genau zu ihren Wünschen
und Lebensplänen passen. Es kann
durchaus sinnvoll sein, Immobilien
bereits frühzeitig auf spätere
Erben zu übertragen. Es kann aber
auch sein, dass die Immobile der
wesentliche Baustein der finanziellen
Absicherung für den hinterbliebenen
Ehepartner sein soll. All
das klären wir in einem persönlichen
Gespräch.
R.K.: In unserer BestZeit-Filiale
können wir in angenehmer Atmosphäre
alle für unsere Kunden wichtigen
Themen in Ruhe besprechen
und gemeinsam Lösungen erarbeiten.
Wenn Fachleute gebraucht werden,
greifen wir auf unser Netzwerk
zurück und finden so immer die beste
Lösung gemeinsam. Ein Besuch
bei uns lohnt sich immer. Unsere
bisherigen Kundinnen und Kunden
waren allesamt begeistert von unserem
umfassenden Beratungsangebot.
Darauf sind wir sehr stolz!
in
25
FINANZEN [ IMMOBILIEN ]
Fotos:CCO, EF
„Wir müssen die Zahlen abwarten“
Gero Frels ist Sachverständiger für die Markt- und Beleihungswertermittlung von Wohn- und Gewerbeimmobilien.
Robin Kreide sprach mit ihm darüber, wie sich die Corona-Pandemie auf seine
Branche auswirkt und welche Folgen sie für den regionalen Immobilienmarkt haben könnte.
Herr Frels, was hat sich an Ihrer
Tätigkeit als Sachverständiger in den
letzten Monaten verändert?
Viele meiner Gutachten stehen im Zusammenhang
mit steuerlichen Fragen,
Erb- und Schenkungsangelegenheiten
oder werden von Betreuungsgerichten
in Auftrag gegeben. Deren Anzahl blieb
kosntant. Bei anderen Aufträgen gab es
einen gewissen Rückgang mit Beginn
der ersten Coronawelle. Mein Geschäft
hat sich aber recht schnell wieder
normalisiert. Es kommt seit März
allerdings öfter als sonst vor, dass ich
einen Schlüssel in die Hand bekomme
und mir die Immobilie, für die ich ein
Gutachten erstellen soll, anschaue, ohne
dass die Eigentümer mit vor Ort sind.
Wir durchleben im Moment die
schwerste wirtschaftliche Krise der
Nachkriegszeit. Wie wird sie sich auf
den Wert von Immobilien auswirken?
Auf diese Frage kann ich nicht als
Gutachter antworten, weil mir hierzu
noch verwertbare Zahlen fehlen. Für
meine Wertgutachten sind ja die real
erzielten Verkaufspreise wichtig, und
diese müssen immer erst über einen
längeren Zeitraum von sogenannten
Gutachterausschüssen erfasst werden,
um aussagekräftig zu sein. Wenn ich
mir aber regionale Immobilienangebote
im Internet anschaue, so sehe
ich bei den Preisen der angebotenen
Wohnimmobilien im Moment keine
Veränderung zum letzten Jahr. Sie
sind eher weiter im Steigen begriffen.
Allerdings sagt ein Angebotspreis im
Internet natürlich nichts darüber aus,
zu welchem Preis die Immobilie am
Ende verkauft wird.
Ich bin mir sicher, dass einige Käufer
aufgrund der wirtschaftlichen Ungewissheit
durch Corona vorsichtiger
geworden sind. Allerdings hatten wir
vor Corona ja ein derart starkes Überangebot
an Kaufinteressenten, dass
für Verkäufer die Veränderung wahrscheinlich
kaum spürbar ist: Wenn Sie
vor Corona 20 ernsthafte Interessenten
für ihr Haus in guter Lage hatten, und
es jetzt nur noch 15 sind, werden Sie
diesen Unterschied kaum wahrnehmen.
In den letzten Jahren gab es bei
Wohnimmobilien enorme Preissteigerungen.
Wie stellt sich diese Entwicklung
für Sie als Gutachter dar?
In Göttingen und vergleichbaren Regionen
erleben meine Branchenkollegen
und ich seit Längerem, dass die nach
gutachterlichen Standards ermittelten
sogenannten Verkehrswerte oft sehr
deutlich unter dem Preis liegen, den die
Verkäufer für die Immobilie am Markt
ansetzen. Dies bestätigt, was wir ja alle
spüren: Immobilien sind im Moment
sehr teuer.
Was bedeutet das für mich als Käufer
beziehungsweise Verkäufer?
Auf Verkäuferseite führt dies dazu,
dass manche Immobilien, die sich
nicht in der allerbesten Lage befinden,
zunächst zu einem Preis angeboten
werden, für den sich kein Käufer
26 in
findet. Dann muss ich als Verkäufer
feststellen, dass eben
doch nicht für jede Immobilie
jeder Preis gezahlt wird, und
ihn reduzieren. Als Kaufinteressent
wiederum sollte ich
mich angesichts des aktuellen
Preisniveaus immer wieder
Gero Frels
fragen, ob sich die Investition
in meine Wunschimmobilie aufgrund des Preises wirtschaftlich
betrachtet noch rechnet.
Welchen Einfluss wird Corona Ihrer Einschätzung nach auf
den Wert von Gewerbeimmobilien haben?
Auch hier müssen wir zunächst die Zahlen der Gutachterausschüsse
abwarten. Was aber feststeht, ist, dass neben
dem negativen Einfluss von Corona auf die Wirtschaft
auch die zunehmende Digitalisierung Auswirkungen auf
den Gewerbeimmobilienmarkt haben wird. Hinzu kommt,
dass Corona die Digitalisierung weiter beschleunigt, weil
die Zahl derjenigen, die im Homeoffice arbeiten, in Branchen,
wo dies möglich ist, enorm zugenommen hat.
Der Versicherungskonzern Allianz rechnet damit, dass von
seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auch nach Ende
der Pandemie rund vierzig Prozent weniger Bürofläche
benötigt werden. Halten Sie diese Zahl für realistisch?
Meiner Einschätzung nach wird der Trend zu mehr Homeoffice
anhalten, aber irgendwann wird eine Grenze erreicht
sein. Denn nicht jede und jeder, bei der oder dem dies möglich
wäre, möchte die überwiegende Zeit im Homeoffice arbeiten.
Das ist aus meiner Sicht eine Typfrage. Aber es wird sich viel
verändern, und deshalb wird es sicher an einigen Standorten
ein Überangebot an Büroflächen geben.
Ein weiterer Faktor, der sich möglicherweise auf den Markt für
Gewerbeimmobilien auswirkt, könnte eine hohe Zahl pandemiebedingter
Insolvenzen sein. Im Moment haben wir ja eine
Sonderregelung: Wenn sich eine Firma in den Monaten der
Pandemie überschulden musste, muss sie nicht wie normalerweise
sonst sofort Insolvenz beantragen beziehungsweise anmelden.
Die Regelung gilt vorerst weiter bis Ende des Jahres.
Erst wenn die Regelung endet, werden wir sehen, wie stark die
Krise auf unterschiedliche Sektoren der Wirtschaft gewirkt hat.
Wie sieht Ihre Prognose für innerstädtische Gewerbeflächen
aus?
Der stationäre Einzelhandel war bereits in den letzten Jahren
bedroht, weil der Onlinehandel nicht erst seit Corona eine
immer stärker werdende Konkurrenz darstellt. Gleichzeitig
sind die Mieten bis Anfang des Jahres nicht gesunken. In den
Toplagen der Innenstädte wurde an den Meistbietenden vermietet
und das waren in der Regel die großen Einzelhandels-
Ketten. Wenn diese Ketten jetzt Teile ihrer Filialen aufgeben,
müssen Vermieter möglicherweise zum ersten Mal seit Jahren
ihre Mieten reduzieren, um selbst in guten Lagen Folgemieter
zu finden.
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Universitätsstadt mit Geschichte:
Gesa Baum-Beyer kennt die Eigenheiten
des Göttinger Immobilienmarktes.
Die besondere Immobilienmaklerin
Seit Gründung ihrer Göttinger Immobilien-Agentur vor 16 Jahren betreut
Gesa Baum-Beyer ihre Kundinnen und Kunden mit einem ganzheitlichen Konzept.
„In Göttingen gibt es Immobilienmakler
… und es
gibt Baum Beyer Immobilien.“
Dieser Leitsatz begleitet
Gesa Baum-Beyer
seit vielen Jahren. Und
sie hat ihn nicht ohne
Grund gewählt: Seit 2004
verbindet die Immobilienmaklerin
fachliche
Kompetenz mit Herz und
Einfühlungsvermögen.
„Fürsorge, Vertrauen, Humor,
Verlässlichkeit und
Gesa Baum-Beyer
Verschwiegenheit bedeuten mir mehr als ein zügiger Hausverkaufserfolg
um jeden Preis oder eine schnelle Vermietung
an irgendjemanden“, betont die Maklerin. Und wenn
sie von ihrem 100-Prozent-wohlfühl-Service spricht, dann
soll auch dies nicht als inhaltslose Worthülse verstanden
werden. „Bei einer Immobilienberatung und -vermittlung
geht es meist um individuelle und oft sehr persönliche Problemlösungen“,
betont Gesa Baum-Beyer. Hinzu kommt,
dass es in Göttingen aktuell zu wenig Wohnraum gibt:
„Nicht zuletzt deshalb finde ich es wichtig, für meine Kundinnen
und Kunden einfach da zu sein. Aus diesem Grund
bin ich auch nahezu rund um die Uhr erreichbar.“
Foto:Privat
Der Göttinger Immobilienmarkt
In einer Zeit, in der Angebot und Nachfrage auf dem Immobilienmarkt
einer Stadt weit auseinanderklaffen und die
Preise seit Jahren steigen, ist es für die Kundinnen und Kunden
von Gesa Baum-Beyer umso wichtiger, dass die Maklerin
ein Gefühl für die Stadt hat und weiß, wie attraktiv welche
Lage für Käufer, Verkäufer, Mieter oder Vermieter ist.
Gesa Baum-Beyer ist in Göttingen geboren, aufgewachsen
und mit ihrer Immobilien-Agentur ganz am Puls der Universitätsstadt.
Mit individueller Professionalität, Herz und
Sachverstand verschafft sie Studierenden ihre erste kleine
Wohnung, der Familie mit Kindern ihr gemütliches Haus
mit Garten oder auch Singles und Paaren ihren adäquaten
Wohnsitz, sowohl zum Erwerb wie zur Miete.
Hilfe beim Verkleinern
In letzter Zeit immer häufiger bekommt sie Anfragen von
Menschen, die sich mit Blick auf das Alter rechtzeitig räumlich
verkleinern wollen. „Oft ist absehbar, dass das eigene
Haus in ein paar Jahren zu groß sein wird. Außerdem sind
gerade viele der typischen Göttinger Reihenhäuser nicht
barrierefrei“, erläutert Gesa Baum-Beyer. Auch hier unterstützt
die Maklerin die Suche nach einer alternativen Wohnung,
die entweder im selben Stadtteil liegt oder zumindest
über eine gute Busanbindung verfügt.
Netzwerk
Über Jahre hat sich die Maklerin ein Netzwerk aufgebaut
aus qualifizierten Fachfirmen, die beim Umbau oder Neubau
zuverlässig tätig werden können, und Architektinnen
und Architekten, die fundiert beraten und planen. Sie selbst
ist außerdem DEKRA-zertifizierte Sachverständige für Immobilienbewertung
D1.
Bewährt hat sich auch das Angebot von Gesa Baum-Beyer
für Menschen, die von weiter weg nach Göttingen ziehen.
Sie kennt Notariate und die richtigen Ansprechpartnerinnen
und Ansprechpartner bei Banken und Behörden. Auch
für Familien ist ihre Unterstützung im Rahmen eines Umzugs
oft wichtig: Als Mutter von vier Kindern hat sie beste
Kenntnisse in Sachen Kindergärten, Schulen, medizinische
Angebote, Freizeitangebote und was ansonsten nötig ist,
damit es Kindern, aber auch den Eltern gut geht.
Baum Beyer Immobilien
Konrad-Adenauer-Str. 21 | 37075 Göttingen
Tel. 0551/205 25 75 | www.baum-beyer.de
GESUNDHEIT [ DIABETES ]
Foto:UMG
Prof. Dr. Dirk Raddatz
Was tun bei Typ-2-Diabetes?
Prof. Dr. Dirk Raddatz ist Bereichsleiter für Endokrinologie an der Universitätsmedizin
Göttingen (UMG). Robin Kreide sprach mit ihm über Diagnose und Behandlung von
Diabetes, neue Therapieansätze und das Angebot der UMG-Diabetesambulanz.
Herr Professor Raddatz, weltweit
nimmt die Zahl der Menschen, die an
Typ-2-Diabetes erkranken, seit Jahren
deutlich zu. Was sind die Gründe?
Ein wichtiger Faktor ist der Lebensstil
in den Industrieländern: Das Überangebot
an kohlehydrat- und fettreicher Ernährung
und zunehmender Bewegungsmangel
führen zu einer wachsenden
Zahl an übergewichtigen Menschen.
Die Zunahme von Fettgewebe im Körper
erhöht bei entsprechender erblicher
Veranlagung das Risiko erheblich, an
Typ-2-Diabetes zu erkranken.
Früher war Typ-2-Diabetes in erster Linie
eine Erkrankung älterer Menschen.
Mittlerweile kommen die Risikofaktoren
für die Erkrankung wie das starke Übergewicht
und der Bewegungsmangel oft
schon im jüngeren Alter vor. Deshalb erkranken
zunehmend junge Erwachsene
und Kinder an Typ-2-Diabetes.
Woran bemerke ich eine beginnende
Diabetes-Erkrankung?
Eine der Herausforderungen beim Typ-
2-Diabetes besteht darin, dass Sie am
Beginn der Erkrankung, also dann,
wenn Sie am erfolgreichsten gegensteuern
könnten, leider keinerlei Symptome
bemerken. Einen aufgrund des Diabetes
leicht erhöhten Blutzuckerwert spüren
Sie nicht. Bemerkbare Symptome entwickeln
sich oft erst später, wenn es bereits
zu Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt,
Schlaganfall, Nieren-, Augen- oder Nervenschäden
gekommen ist. Symptome,
die für den Typ-1-Diabetes typisch sind,
wie zum Beispiel Müdigkeit, eine erhöhte
Infektanfälligkeit, trockene Haut,
Juckreiz oder vermehrter Durst treten
beim Typ-2-Diabetes eher selten auf.
Regelmäßigen Check-ups bei Ihrem
Hausarzt mit Kontrolle der Blutzuckerwerte
können helfen, dass der Diabetes
früh entdeckt wird.
Wie sehen die nächsten Schritte aus,
wenn das Anfangsstadium eines Diabetes
festgestellt wird?
Die Behandlung des Typ-2-Diabetes folgt
einem Stufenschema. Jede Stufe wird
für drei bis sechs Monate angewendet.
Wenn sich in dieser Zeit keine Verbesserung
einstellt, wird auf die nächste Stufe
gewechselt. Zunächst sollte man versuchen,
sein Körpergewicht zu reduzieren,
indem man die Kalorienaufnahme reduziert.
Bereits eine Gewichtsabnahme um
rund zehn Prozent des Ausgangsgewichts
kombiniert mit mehr Bewegung kann zu
einer Verbesserung der Blutzuckerwerte
führen. Zudem sollten Patientinnen und
Patienten an einer Diabetes-Schulung
teilnehmen.
Was bedeutet „mehr Bewegung“?
Mehr Bewegung heißt, regelmäßig spazieren
zu gehen oder öfter die Treppe
statt den Aufzug nehmen. Noch besser
ist es, wenn die Betroffenen auch mehr
Sport treiben, nach Möglichkeit 30 Minuten
an 5 Tagen der Woche. Bevor sie
dies tun, sollten sie sich aber unbedingt
ärztlich untersuchen lassen: Das Trainingsprogramm
muss an den allgemeinen
Gesundheitszustand angepasst sein.
Weshalb ist eine Diabetes-Schulung
wichtig?
Viele Patientinnen und Patienten verstehen
erst durch die Schulung, welche
weitreichenden gesundheitlichen Folgen
ein unzureichend behandelter Diabetes
haben kann. Ein weiterer Teil der Schulung
betrifft die Ernährungsumstellung.
Wer sich vor der Erkrankung noch nie
mit dem Thema Ernährung beschäftigt
hat, lernt hier die nötigen Grundlagen.
Außerdem wird erläutert, wie eine dem
Diabetes angemessene Ernährung aussieht:
Welche Lebensmittel sollten gemieden
werden, welche sind unproble-
30 in
GESUNDHEIT [ DIABETES ]
matisch, welche können den Verlauf der
Erkrankung positiv beeinflussen?
Was passiert, wenn sich die Blutzuckerwerte
durch eine Lebensstiländerung
und Ernährungsumstellung nicht
senken lassen?
Dann kommen als nächste Stufe der Behandlung
zusätzlich antidiabetische Medikamente
in Form von Tabletten oder
neuen injizierbare Wirkstoffen zum Einsatz.
Wenn auch dies nicht ausreicht, wird
das Spritzen von Insulin notwendig.
Was bietet die UMG-Diabetesambulanz?
In weiten Teilen ist unser Angebot mit
dem einer diabetologischen Fachpraxis
vergleichbar: Neben der Diagnostik und
der medikamentösen Therapie bieten
wir Diabetes-Schulungen an. Darüber
hinaus behandeln wir seltene Diabetesformen
und weisen Patientinnen und
Patientinnen in die Benutzung technisch
anspruchsvoller Diabetestherapie-Technik
wie Insulinpumpen oder Geräte
zur kontinuierlichen, automatischen
Überwachung der Blutzuckerwerte ein.
Durch unsere enge Verzahnung mit dem
Pankreaszentrum der UMG können
wir etwa bei Erkrankungen der Bauspeicheldrüse,
die ja das körpereigene
Insulin produziert, eine interdisziplinäre
Behandlung bieten. Auch bei extremem
Übergewicht können wir durch unsere
Zusammenarbeit mit der chirurgischen
Klinik in der UMG-Adipositas-Ambulanz
eine interdisziplinäre Betreuung
anbieten, wenn etwa eine Magenverkleinerung
oder ein Magenbypass notwendig
wird. Diese operativen Verfahren zur
Gewichtreduktion führen im Übrigen in
den überwiegenden Fällen zu einem Verschwinden,
immer jedoch zu einer Verbesserung
des Typ-2-Diabetes.
Gibt es aktuelle Entwicklungen bei der
Diabetes-Therapie, die aus Ihrer Sicht
besonders beachtenswert sind?
Bei der medikamentösen Behandlung
zeichnet sich ab, dass neue Wirkstoffe
mit weniger Nebenwirkungen als klassische
Antidiabetika auskommen und außerdem
ein weiteres Voranschreiten der
Erkrankung noch besser verhindern. Die
Forschung ist hier hochaktiv, sodass in
den nächsten Jahren mit weiteren Innovationen
gerechnet werden kann.
Aus meiner Sicht ebenfalls beachtenswert
sind die Therapieerfolge verschiedener
neuartiger endoskopischer Eingriffe
im Bereich des Magen-Darm-Traktes.
Diese werden wir in Zukunft sicher verstärkt
zur Diabetes-Therapie nutzen.
Diesen Therapien liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass unser Verdauungstrakt
und der Insulinhaushalt des Körpers eng
miteinander verzahnt sind. Dass es diesen
Zusammenhang gibt, zeigt sich etwa
daran, dass es bei stark übergewichtigen
Diabetes-Patienten, bei denen chirurgisch
eine Magenverkleinerung vorgenommen
wird, bereits unmittelbar nach dem Eingriff
in der Regel zu einer Verbesserung
der Blutzuckerwerte kommt. Die Verbesserung
tritt also zu einem Zeitpunkt
ein, an dem noch keine Gewichtsabnahme
erfolgt ist. Ich hoffe, dass wir in den
nächsten Jahren diese Zusammenhänge
immer besser verstehen und daraus dann
weitere entsprechende Therapieansätze
entwickeln können.
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Der Stromverbrauch wurde auf der Grundlage der VO 692/2008/EG ermittelt. Der Stromverbrauch ist abhängig
21 EQV Der Stromverbrauch 300: Stromverbrauch wurde in auf kWh/100 der Grundlage km: 26,4–26,3; der VO 692/2008/EG CO2-Emissionen ermittelt. in g/km Der (kombiniert): Stromverbrauch 0.2 ist abhängig
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GESUNDHEIT [ MEDIZIN ]
Foto:EKGW
Patienten sind im EKW sicher
Trotz oder gerade wegen Corona können sich Patientinnen und Patienten im Weender
Krankenhaus sehr sicher fühlen. Dazu trägt ein umfangreiches Hygiene-Konzept bei.
Das Evangelische Krankenhaus Göttingen-Weende
hat schon zu Beginn der
Krise ein umfassendes Hygiene-Konzept
etabliert. Dazu zählt neben den
üblichen Hygiene-Standards auch eine
neue Zutritts-Regelung. Patienten können
sich also auch in Corona-Zeiten im
Evangelischen Krankenhaus Göttingen-
Weende (EKW) sehr sicher fühlen. Alleine
bis Ende Oktober wurden bereits
rund 20.000 Corona-Tests im EKW
durchgeführt, 15.000 davon bei Patienten
und 5.000 bei den Beschäftigten.
„Die Corona-Pandemie macht diese
Regeln nötig, um Patienten, Personal
und Besucher zu schützen“, sagt
Krankenhaushygieniker Dr. Volker
Meier. „Dazu wurden die Eingänge
für Personal und Patienten getrennt,
bei der Aufnahme erfolgt eine Risikoeinschätzung
für jeden Patienten und
Besucher. Es wird Fieber gemessen,
Mitarbeiter fragen nach Erkältungserscheinungen
sowie nach möglichen
Corona-Kontakten. Bezüglich der
Besucher-Regelung stimmt sich das
EKW mit den Krankenhäusern der
Region ab, um gemäß der aktuellen
Infektionslage nur risikofreie Besuche
zu ermöglichen.“
Alle Patienten, die stationär aufgenommenen
werden, sei es als Notfall über
die Zentrale Notaufnahme oder zu einer
geplanten Operation, werden auf Corona
getestet. Fällt der Test positiv aus, wird der
Patient in einen Isolierbereich gebracht,
so dass ein Kontakt zu anderen Patienten
ausgeschlossen ist. Das Ergebnis des
Corona-Schnelltests in der Notaufnahme
liegt nach nur einer Stunde vor.
„Bei der Bewältigung der Herausforderungen,
vor die uns die Corona-Pandemie
stellt, helfen die kurzen Entscheidungswege
unseres Krankenhauses“,
sagt auch Prof. Dr. Michael Karaus, Medizinischer
Geschäftsführer des EKW.
„Wir profitieren von baulichen Veränderungen,
die bereits 2014 umgesetzt
wurden. Die Zentrale Notaufnahme
(ZNA) erhielt damals ein Rolltor sowie
ein eigenes Schleusenzimmer, so dass
Corona-Patienten heute sofort isoliert
werden können.“
Krankenhaus-Hygieniker Dr. Meier freut
sich, dass es bislang keine Übertragung
von Corona im Weender Krankenhaus
gegeben hat. „Der hohe Sicherheitsstandard
für unsere Patienten, Mitarbeiter
und Besucher ist zurückzuführen auf die
differenzierte Test-Strategie, die hohe
Disziplin unserer Beschäftigten und
den kontrollierten Zugang zum Krankenhaus“,
sagt Meier. Hinzu kommen
umfangreiche Mitarbeiter-Schulungen
und keine unnötige Isolation von Corona-negativen
Patienten.
Das Evangelische Krankenhaus ist seit
Beginn der Krise in ständigem Austausch
mit der Stadt Göttingen, dem Gesundheitsamt
und der Universitätsmedizin
sowie anderen Kliniken der Region.
Der krankenhausinterne Krisenstab tagt
seit März regelmäßig, anfangs auch an
den Wochenenden.
Besonders stolz ist man im Weender
Krankenhaus auf das eigens entwickelte
Konzept zur Risiko-Einordnung von
Notfall-Patienten, das demnächst in einer
Fachzeitschrift publiziert wird und
überregional Anerkennung findet. (til)
Weitere Informationen:
Ev. Krankenhaus Göttingen-Weende
An der Lutter 24
37075 Göttingen
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33
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Blackbit
LEBEN [ PFLEGE ]
Foto:Julia Garan/iStock
Pflegeroboter
Noch sind sie selten im Einsatz und doch immer wieder im Gespräch. Dabei herrscht oft
Ungewissheit darüber, welche Pflegeroboter es gibt, was sie leisten können und wofür
sie überhaupt nützlich sind. Wir stellen sie Ihnen vor.
TEXT: CLAUDIA KLAFT
Schon die beiden Wortteile klingen widersprüchlich!
Pflege assoziieren wir
mit Nähe und Zuwendung, Roboter
dagegen mit programmierten, ungelenken
Maschinen. Das will irgendwie
nicht passen. Gefälliger wirkt dagegen
die Beschreibung: Digitalisierung der
Pflegebranche. So klingt es vertrauter,
schließlich rüsten viele andere Branchen
längst digital auf. Da liegt die Zukunft.
Selbst in Haushalten und Firmen
sind Roboter mittlerweile unterwegs,
reinigen, transportieren, machen Botengänge
und unterhalten. Was können sie
in der Pflege leisten?
Spielerei oder
nützliche
Bereicherung?
Spielgefährten
Die so genannten „social robots“ reagieren
auf Licht, Berührung, Sprache
und Stimmlage. Ein solcher ist der
1,20 Meter große Pepper mit humanoiden,
also menschlichen Zügen, der
bereits vor einigen Jahren gemeinsam
vom Unternehmen Aldebaran Robotics
und dem Telekommunikationskonzern
Softbank als „Roboter mit Persönlichkeit
und eigenem Willen“ entwickelt
wurde. Während er Fragen beantwortet
und Small-Talk betreibt, analysiert er
Gestik, Mimik und Stimme, deutet die
Gefühlslage und geht entsprechend auf
sein Gegenüber ein. Von schlagfertig bis
traurig kann auch Pepper selbst emotional
anmutend reagieren, sprachlich und
visuell mit seinen großen Augen.
Eigens für die Seniorenbetreuung haben
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler
der Universität Siegen und
der Fachhochschule Kiel Peppers sozial-interaktive
Eigenschaften weiter
verfeinert. Ihre Version von Pepper, die
sie Robbie getauft haben, dient als Ani-
in
35
LEBEN [ PFLEGE ]
Foto:GDA
Sascha Franz
mateur, Quizmaster, Gymnastik-Coach,
Pantomime, Musiker und Tänzer. Dafür
bietet er auf seinem Touch-Display die
Wahl zwischen Musik & Tanz, Spaßigem
und Spiel.
Palro hat ähnliche Entertainer-Qualitäten
wie Robbie, ist jedoch mit 40 Zentimetern
wesentlich kleiner. Erschaffen wurde
er von Fuji Soft als ein „Partner“, mit
dem man Rätsel-Raten kann, der Musik
vorspielt, dabei rhythmisch klatscht,
tanzt und per Sprache zum Mitmachen
animiert. Pepper, Robbie und Palro lockern
die Stimmung auf und sorgen für
Bewegung von Geist und Körper.
Im GDA Göttingen setzt man auch im
Jahr 2020 lieber auf Bewegung, die mit
persönlicher, also menschlicher Begegnung
verbunden ist: Körperlich bringt
das große, im Moment durch Corona
allerdings eingeschränkte Aktivitätsangebot
Bewohnerinnen und Bewohner in
Schwung und geistig tun das die vielen
Konzerte, Lesungen und sonstigen Bühnenveranstaltungen.
„Wir legen bei uns
sehr viel Wert auf echten, also menschlichen
Kunst- und Kulturgenuss“, betont
Sascha Franz, der stellvertretende
Direktor des GDA. Schließlich schaffe
Foto:CCO
Fährt mit großem Display und Kulleraugen
durch die Welt: der Social Robot Pepper.
nur dieses persönliche Erlebnis eine
Verbindung, die direkt in die Herzen des
Publikums führt.
„Auch bei uns steht der persönliche
Kontakt immer an erster Stelle“, erläutert
Arndt von Pape, der Geschäftsführer
der StayHome GmbH aus Hardegsen.
Mit seinem Unternehmen vermittelt
er ausländische Betreuungskräfte an
Pflegebedürftige, die bei den Pflegebedürftigen
zu Hause wohnen. Daneben
baut er zwischen Hardegsen und Nörten-Hardenberg
das Pflege- und Versorgungszentrum
Rittergut Hevensen
auf. „Hier wollen wir ein umfassendes
Angebot aus ambulantem Pflegedienst,
Tagespflege und Betreutem Wohnen
anbieten.“ Auch wenn insbesondere in
ländlichen Regionen aufgrund langer
Anfahrtswege gerade ambulante Pflege
oft eine Herausforderung sei, kann
sich von Pape nicht vorstellen, dass der
Besuch von Pflegekräften eines Tages
durch Roboter ersetzt wird.
Sind „social robots“ also eher ein nettes
Spielzeug? Ein reiner Zeitvertreib? Einerseits
ja, andererseits können sie aber
auch Situationen im Pflege-Alltag auffangen,
in denen eine persönliche Zuwendung
nicht immer möglich ist. So
können sie freundlich daran erinnern,
genug zu trinken oder Medikamente
einzunehmen.
Digitale Kuscheltiere
Ein echter therapeutischer Nutzen wird
der lebendig wirkenden, kuscheligen
Robbe Paro vom japanischen National
Institute of Advanced Industrial
Science and Technology nachgesagt.
Auch sie reagiert auf ihre Umgebung,
auf Berührung und Ansprache, bewegt
ihren Schwanz, kullert mit den Augen.
Aber der Kuscheltier-Effekt macht
den Unterschied: Paro zu streicheln
und eine freudige Reaktion darauf zu
bekommen, wirkt ähnlich beruhigend
wie eine Therapie mit echten Tieren.
Bereits in der Betreuung eingesetzt, hat
sich gezeigt, dass besonders ängstliche,
depressive und auch Menschen mit
Demenz darüber wieder einen Zugang
zum persönlichen Gespräch finden. Sie
werden aufmerksamer, wacher. In bestimmten
Fällen können sogar einzelne
planen
Die Musik, die Predigt, die Art
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Foto:Stay Home
Arndt von Pape
Medikamente reduziert
werden.
Sie fragen vielleicht:
Wozu ein digitales Kuscheltier?
Es vermittelt
durch seine Reaktion ein
positives Gefühl beim
Streicheln oder wenn
man ihm Geheimnisse
verrät: wer oder was
einen ärgert und worauf
man sich freut.
Höfliche Helfer
Die sogenannten Serviceroboter
wiederum sind die „freundlichen Butler“ unter den
digitalen Helfern. So wie der Care-O-Bot, der dem Fraunhofer
Institut für Produktionstechnik und Automatisierung entstammt.
Er ist 1,58 Meter groß und verfügt über zwei gelenkige,
ausfahrbare Teleskoparme mit Greifhänden. Etwas vom
Boden aufzuheben, aus dem Schrank zu holen oder Wasser
aus dem Spender zu zapfen ist für ihn kein Problem. Der Helfer
strahlt mit digitalen Augen, findet sich autonom in seiner
Umgebung zurecht und macht sich als Servicekraft, Servierwagen
und Informationsmedium nützlich. Braucht man ihn
nicht, zieht er sich an den ihm zugewiesenen Ruheplatz zurück.
„Serviceroboter könnten für das GDA in Zukunft durchaus
eine Überlegung wert sein“, sagt Sascha Franz. „Denn für
Menschen mit eingeschränkter Mobilität haben Roboter wie
der Care-O-Bot den Vorteil, dass sie für einen Dinge von A
nach B bringen, ohne dass man auf eine Pflegekraft angewiesen
ist.“
Kraftpakete
Um gleich die Menschen selbst von A nach B nach zu bringen,
beziehungsweise sie aus dem Bett zu hieven, dafür sind
Lastenroboter konzipiert. Elevon vom Fraunhofer Institut für
Produktionstechnik und Automatisierung gehört dazu. Oder
auch Robear von der japanischen Firma Riken, dessen Äußeres
bewusst an einen großen Bären mit starken Armen erinnert.
Spezielle Lifter zum Heben der Bewohnerinnen und Bewohner
sind bereits heute im Seniorenzentrum Göttingen im
Einsatz. „Solche technischen Hilfsmittel, die allerdings immer
von Menschen bedient werden, wie auch unsere Reinigungsmaschinen,
sind bei körperlich anstrengenden Tätigkeiten
eine gute und sinnvolle Unterstützung und Entlastung“,
findet Geschäftsführer Kai Osterhorn. Die menschliche Zuwendung
bleibe aber das Wichtigste in der Einrichtung, die
neben Dauer- und Kurzzeit- auch Tagespflege bietet. Und da
seien Roboter nur bedingt hilfreich, „schließlich beruht die
Beziehungsgestaltung auf menschlicher Interaktion und Vertrauen.“
Transporteure
Was körperlich schwerfällt, bewältigt auch der Transportroboter
Casero von der Ludwigsburger MLR System GmbH.
Ohne Wesenszüge aber voller Kraft transportiert er autonom
schwere Lasten wie Wäschesäcke. SeRoDi ist eine Wei-
Blackbit & Mirko Plha
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LEBEN [ PFLEGE ]
Foto:Seniorenzentrum Göttingen
Kai Osterhorn
terentwicklung für die Senioren- und
Pflegebetreuung. Der intelligente Pflegewagen
reicht automatisch Utensilien
an, dokumentiert den Verbrauch von
Pflegematerial und hilft so bei der
Logistik.
Na also, werden Sie sagen, das entlastet!
Genau. Für nichts anderes sind all
diese technischen Wesen gedacht. Für
Routinearbeiten, für körperlich tatkräftige
Unterstützung, für Zwischendurch-
Pausen. Pflegeroboter sind weder ernstzunehmende
Gesprächspartner noch
ersetzen sie menschliche Zuwendung
und Berührung. Aber sie sind eine Stellschraube,
um den Arbeitsalltag der Mitarbeiterinnen
und Mitarbeiter in Pflegeeinrichtungen
zu erleichtern.
Aber wie verhält es sich, wenn Menschen
zu Hause gepflegt werden? Will
man in seiner vertrauten Umgebung
einen Roboter haben? Dorota Dembolecka-Szczepanska,
die mit ihrer
Göttinger Agentur Hera24 polnische
Betreuungskräfte an Pflegebedürftige
vermittelt, sieht das skeptisch.
„Die Frage, ob Roboter für die Pflege
eingesetzt werden sollten, lenkt aus
meiner Sicht vom eigentlichen Problem
ab. Im Moment – und wenn wir
nicht gegensteuern auch in Zukunft
– haben wir in der Pflege ja in erster
Linie ein Problem bei der Finanzierung.
Die staatliche Pflegeversicherung
übernimmt zur Zeit einen für viele
Pflegebedürftige viel zu geringen Teil
der Kosten.“
Die von Hera 24 vermittelten Betreuungskräfte
wohnen bei den Betreuten
selbst und können deshalb 24 Stunden
vor Ort sein. Sie sind bei polnischen
Partnerunternehmen sozialversicherungspflichtig
angestellt, sorgen mit
ihrer Tätigkeit in Deutschland deshalb
für ihre Rente vor und sind krankenversichert.
Die Kosten für diese Art der häuslichen
Pflege liegen bei unterschiedlichen
Vermittlungsagenturen eng beieinander.
Der deutsche Mindestlohn sorgt
für gleiche Voraussetzungen bei allen
Anbietern. Allerdings sind auch zahlreiche
unseriöse Vermittler einfach im
Internet zu finden. Diese versprechen
die gleiche Leistung wie seriöse Anbieter
zu einem Bruchteil des Preises. Dies
ist jedoch nur möglich, weil die Betreuungskräfte
hier entweder schwarz oder
zu illegalen Dumpinglöhnen arbeiten.
„Ich würde mir wünschen, dass seitens
der Zollbehörden noch viel stärker gegen
diese Anbieter vorgegangen wird“,
sagt Dorota Dembolecka-Szczepanska,
die das Phänomen seit Jahren beobachtet.
Für sie ist auch klar, dass die
Unterfinanzierung der Pflegeversicherung
und illegale Pflegeangebote unmittelbar
miteinander zusammenhängen:
„Viele Interessenten sagen mir im
Gespräch offen, dass sie unsere Preise
mit den Preisen der illegalen Angebote
verglichen haben und zu dem Schluss
gekommen sind, dass sie sich ein legales
Angebot leider einfach nicht leisten
können.“
Die Kosten für die Pflege in Zukunft
durch den Einsatz von Robotern zu
senken, ist für Dorota Dembolecka-
Szczepanska jedoch der falsche Weg.
„Wer pflegebedürftig ist oder am Ende
des Lebens angekommen ist, für den
trägt die persönliche Beziehung zu den
Pflegenden enorm zum Wohlbefinden
bei. Pflege lässt sich nicht auf das rein
Technische reduzieren. Es ist ebenso
wichtig, ein liebes Wort zu hören oder
tröstlich die Hand aufgelegt zu bekommen.
Dies wird ein Roboter niemals
leisten können.“
Stellen wir uns den Fakten: Es gibt
nicht ausreichend Personal im Pflegebereich.
Immer mehr Alte müssen von
immer weniger Jungen gepflegt werden,
die Personaldecke wird damit in
Zukunft noch dünner. Schon jetzt kehren
aus Überlastung erschreckend viele
Pflegekräfte ihrem Job den Rücken zu
oder sind überdurchschnittlich lange
krank. Dies wiederum lässt den dringend
benötigten Nachwuchs zögern.
Foto:Privat
Dorota Dembolecka-Szczepanska
Lösungen müssen her. Eventuell
auch mit Hilfe von Pflegerobotern?
Noch gibt es Hemmschwellen: Der
Preis – die Investitionen gehen in die
Tausende; die Zulassung als medizinisches
Hilfsmittel – es fehlt der wissenschaftliche
Nachweis für positive
Wirksamkeit.
Außerdem ist da das Problem des Datenschutzes.
Dieses allerdings dürfte
sich spätestens erledigt haben, wenn
die nächsten Generationen ins Pflegeheim
ziehen. Denn diese Nachrücker
wollen gewiss nicht auf digitale
Annehmlichkeiten verzichten: Sie
finden es lustig, wie Saugroboter
fleißig durch die Wohnung surren,
programmieren mit dem Smartphone
ihr Smarthome, kommunizieren
selbstverständlich mit Sprachassistenten,
nutzen Apps zum Musikhören,
für Podcasts und Streamingdienste,
vertreiben sich die Zeit mit Online-
Computerspielen und Youtube-Yoga,
halten Bordcomputer im Auto für unverzichtbar.
Der Schutz persönlicher
Daten spielt bei ihnen eine eher untergeordnete
Rolle.
Schauen wir also in die Zukunft und
überlegen: Welche digitalen Möglichkeiten
machen in der Pflege Sinn
– und Spaß? Was müsste ein Roboter
können? Lassen wir unserer Fantasie
doch einfach freien Lauf, kommen
ins Gespräch mit Betroffenen, Forscherinnen
und Forschern und inspirieren
uns gegenseitig. Mischen Sie
sich ein!
Ja, Pflegeroboter sind eine Entlastung.
Und eine Chance, um Zeit für
echte Nähe zu gewinnen, die im Alter
so wertvoll ist.
in
39
Mehr als ein Krankenhaus.
Unser Auftrag: Spitzenmedizin für Morgen.
Unser Weg: Forschen. Heilen. Lehren.
Unser Ziel: Ihre Gesundheit.
Dafür sind wir da.
Universitätsmedizin Göttingen, Georg-August-Universität, Robert-Koch-Straße 40, 37075 Göttingen, Telefon 0551 / 39-0, www.universitaetsmedizin-goettingen.de
LEBEN [ PFLEGE- UND VERSORGUNGSZENTRUM RITTERGUT HEVENSEN ]
- ADVERTORIAL -
Foto:Lucky Bussines – stock.adobe.com
Bis Ende 2021 sollen auf dem Rittergut Hevensen ein Tagespflegeangebot und 12 Wohnungen für Betreutes Wohnen enstehen.
Rittergut Hevensen bietet
Pflege und Betreutes Wohnen
Der ambulante Pflegedienst „Gut Hevensen“
unterstützt Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen rund um Göttingen und im
gesamten Landkreis Northeim.
Im idyllischen Hevensen zwischen Hardegsen
und Nörten-Hardenberg entsteht
ein Pflege- und Versorgungszentrum mit
umfassendem Angebot. Geschäftsführer
Arndt von Pape hatte bereits 2017
die Firma Stay-
Home GmbH
gegründet, die
Betreuungskräfte
an Pflegebedürftige
vermittelt.
Das Besondere:
Die Pflegekräfte
wohnen bei den
Arndt von Pape
Betreuten selbst
und können
deshalb 24 Stunden vor Ort sein. „Die
Nachfrage nach diesem Angebot war von
Anfang an enorm“, erläutert von Pape,
„gleichzeitig wurde uns schnell klar, wie
notwendig ein vollumfassendes Angebot
im Bereich der Pflege ist. Neben dem
Fotos:Pflege- und Versorgungszentrum Rittergut Hevensen
Modell von StayHome wollen wir weitere
Pflege-Bausteine aus einer Hand anbieten,
damit für jeden das Richtige dabei ist
und dadurch die Lebensqualität unserer
Kundinnen und Kunden und ihrer Angehörigen
erhalten oder sogar verbessert
werden kann.“
Der ambulante Pflegedienst „Gut Hevensen“,
den Arndt von Pape gemeinsam mit
Erika Dohmen im Sommer dieses Jahres
eröffnete, war ein weiterer Meilenstein auf
dem Weg zum Pflege- und Versorgungszentrum
Rittergut Hevensen.
Der ambulante Pflegedienst „Gut Hevensen“
unterstützt Pflegebedürftige und ihre
Angehörigen rund um Göttingen und im
gesamten Landkreis Northeim bei der
Pflege zu Hause. Er bietet individuelle
Grund- und Behandlungspflege, häusliche
Betreuung oder hauswirtschaftliche
Unterstützung.
Als weiterer Schritt hin zum umfassenden
Pflege- und Versorgungskonzept sollen
AMBULANTER PFLEGEDIENST
Pflege- und Versorgungszentrum
Rittergut Hevensen GmbH
Brinkfeldstraße 2a | 37181 Hardegsen
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Brinkfeldstraße 6 | 37181 Hardegsen
www.stayhome-pflege.de
Tel. 05503 915986-0
Im Pflege- und Versorgungszentrum
Rittergut Hevensen soll bis Ende des
Jahres 2021 auch ein Tagespflegeangebot
entstehen.
bis Ende 2021 auf dem Rittergut Hevensen
auch ein Tagespflegeangebot und
eine Anlage für Betreutes Wohnen mit 12
Wohneinheiten entstehen.
Der Anlage für das Betreute Wohnen
stehen insgesamt ca. 600 qm Fläche zur
Verfügung, sie umfasst neben 12 barrierefreien
Wohnungen und einem Gesellschaftsraum
eine Bibliothek, einen Wäscheraum
sowie ein Servicebüro. Weitere
Services werden ein Hausmeisterdienst,
ein Haushaltsservice und ein Fahrdienst
für gelegentliche Ausflüge nach Hardegsen,
Nörten-Hardenberg oder Göttingen
sein. Die Anwesenheit einer Hausdame
mit regelmäßigen Sprechzeiten ist darüber
hinaus ebenfalls gewährleistet. Zum
Betreuten Wohnen und der Tagespflege
gehören außerdem ein Garten mit einer
Größe von rund 400 Quadratmetern.
Dazu kommt ein „Sinneswald“ mit einer
Fläche von ca. 4 Hektar.
Foto:mattalberts – istockphoto.com
in
41
LEBEN [ MULTIFUNKTIONS-BETTEN ]
Fotos:Kirchner
Das Design kommt bei aktuellen Betten mit verstellbarer Liegehöhe nicht zu kurz. Auch eine Boxspring-Optik ist möglich.
Betten mit Zukunft
TEXT: ROBIN KREIDE
Wer möchte nicht bis ins hohe Alter sein
Leben unabhängig und selbstbestimmt
gestalten? Ein wichtiger Helfer hierbei
ist ein Bett mit besonderen Funktionen.
Susanne Heller, die Inhaberin des
Göttinger Bettenfachgeschäfts Betten
Heller, spricht daher auch von „Zukunfstbetten“
und betont: „Die Zeiten,
in denen derartige Betten mehr funktional
als schön waren, sind vorbei. Modernen
Multifunktions-Betten sieht man
gar nicht an, was sie alles können. Ganz
gleich, ob Höhenverstellung durch ein
Liftsystem, eine verstellbare Liegefläche
oder eine optimierte Einstiegshöhe
– das zeitgemäße Design macht ein Zukunftsbett
heute zum Designbett.“
Die Anforderungen an ein Bett verändern
sich im Laufe des Lebens. Im Alter
bereitet das Aufstehen oft Schwierigkeiten,
da die Kraft in den Beinen
nachlässt, Knie und Rücken schmerzen
oder niedriger Blutdruck am Morgen zu
Schwindel führt. Auch das Beziehen des
42 in
Bettes fällt schwerer und mit den Jahren
steigt die Wahrscheinlichkeit, unvorhergesehen
auf Hilfe angewiesen zu sein
– und sei es auch nur vorübergehend.
Im Idealfall sollte ein Zukunftsbett mindestens
eine, oder noch besser, alle drei
der folgenden Eigenschaften haben:
1. Optimierte Einstiegshöhe
Das Ein- und Aussteigen aus einem
Bett, das höher als normale Betten ist,
ist sicherer und bereitet weniger Mühe
und Schmerzen.
2. Verstellbare Liegefläche
Für Menschen mit niedrigem Blutdruck
oder Schwindel am Morgen
wird das Aufstehen leichter, wenn sie
ein motorisch verstellbarer Lattenrost
zunächst zur Stabilisierung des Kreislaufs
in die Sitzposition fährt. Auch
für Jüngere macht ein Motorrahmen
ein Bett sehr komfortabel, weil es seine
Benutzerin oder seinen Benutzer
per Knopfdruck in unterschiedliche
Sitz- und Liegepositionen fährt. Ganz
gleich, ob man im Bett lesen, fernsehen,
frühstücken oder einfach nach
einem anstrengenden Tag Rücken und
Beine entlasten möchte.
3. Verstellbare Liegehöhe
Ein integriertes Liftsystem hebt die Liegefläche
des Bettes stufenlos in unterschiedliche
Höhen, damit man in der
individuellen Wunschhöhe ein- und
aussteigen kann, von Betreuenden im
Fall der Fälle optimal versorgt werden
kann und das Beziehen des Bettes, aber
auch das Zusammenlegen von Wäsche
oder das Packen von Reisegepäck leichter
von der Hand gehen. Bei einigen
Bettrahmen ist auch eine Nachrüstung
mit einem Liftsystem möglich.
Neben besonderen Funktionen für Betten
gibt es seit kurzer Zeit eine Innovation
im Bereich Matratze und Unterfederung.
Der Bremervörder Hersteller
LEBEN [ MULTIFUNKTIONS-BETTEN ]
Ob Einzel- oder Doppelbett: Zukunftsbetten fügen sich nahtlos in aktuelles Innenraumdesign ein.
Thomas, der bereits für seine besonders
rückengesunden Lattoflex-Bettsysteme
bekannt ist, hat jetzt ein Bettsystem entwickelt,
das durch eine besondere Unterfederung
und eine spezielle Matratze
für sogenannte neurologische Mikro-
Stimulation sorgt. Die Idee dahinter:
Auch im Schlaf fungiert unser Gehirn
als Kontrollorgan und Schaltzentrale
für Sinneseindrücke und Bewegungen
und konstruiert aus diesen für sich ein
dreidimensionales Bild unseres Körpers.
Herrscht für ein Körperteil durch
längeres Liegen in einer festen Position
„Funkstille“, verlernt das Gehirn die
Kommunikation mit ihm und kann die
Bewegungen mit der Zeit nicht mehr
richtig steuern.
Die Mikro-Stimulations-Impulse des
neu entwickelten Bettsystems fördern
das Körperbewusstsein, verhindern
solche Kommunikationsstörungen
und verbessern gleichzeitig den
Schlaf. Bei Bettsystemen, die in der
professionellen Pflege seit einiger
Zeit eingesetzt werden, erzielt Mikro-
Stimulation oft verblüffende Erfolge,
sogar bei Krankheitsbildern wie Demenz,
Parkinson, Osteoporose oder
Rheuma.
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In der frühen Phase des Grenzdurchgangslagers dienten Nissenhütten wie diese als schnell montierbare Unterkunft.
„Friedland war ein Anfang“
Seit seiner Öffnung sind mehr als vier Millionen Menschen über das Grenzdurchgangslager
Friedland nach Deutschland gekommen. Das Museum Friedland erzählt
multimedial die Migrationsgeschichte(n) dieses einzigartigen Ortes.
Das Museum Friedland ist im denkmalgeschützten
Bahnhof von Friedland
untergebracht.
Da war doch was …? Wer sich in der
Familie oder im Freundeskreis umhört,
findet immer wieder Menschen, die
einen Bezug zum Lager Friedland haben.
Für viele dieser Menschen ist der
Name Friedland sinnbildlich geworden.
Für andere verbindet sich damit Enttäuschung.
In seiner Dauerausstellung
„Fluchtpunkt Friedland“ präsentiert
das Museum Friedland die Geschichte
des Grenzdurchgangslagers von 1945
bis in die Gegenwart aus verschiedenen
Blickwinkeln. Es zeichnet Lebenswege
von Ankommenden aus vielen Teilen
der Welt nach. Multimediale Präsentationen,
bewegende Geschichten und
über 400 Exponate zeigen den Besucherinnen
und Besuchern, wie sich Arbeit
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museum-friedland.de/Rundgang
Moderne Medieninstallationen unterstützen
das Vermittlungsangebot des
Museums.
und Bedeutung des Lagers im Lauf der
Zeit gewandelt haben. Sie verfolgen die
Wege der Menschen, die seit mehr als
sieben Jahrzehnten hier ankommen.
Die Besucherinnen und Besucher erleben
die Dynamik von Migration ebenso
wie die Versuche, sie zu steuern und zu
kontrollieren. Und sie werden ermuntert,
Fragen zu stellen: Was bringt Menschen
dazu, ihre Heimat zu verlassen?
Wie kommen sie nach Deutschland?
Wie werden sie aufgenommen?
Das Museum Friedland nimmt die vielschichtigen
Prozesse von Abschied, Ankunft
und Neubeginn in den Blick. Es
regt zum Nachdenken über die zentralen
gesellschaftspolitischen Fragen von Migrationspolitik,
gesellschaftlicher Teilhabe,
Grenzen, Identitäten und Zugehörigkeiten,
Kriegsfolgen, Menschenrechten
und Asyl an. Bereits 2017 erhielt
das Museum durch das niedersächsische
Kultusministerium seine Anerkennung
als „Außerschulischer Lernstandort“.
Friedland liegt in perfekter Ausflugsnähe,
nur acht Minuten mit der cantus-Bahn
von Göttingen entfernt. Das denkmalgeschützte
Bahnhofgebäude von Friedland
bildet ein atmosphärisches Umfeld
für das erst 2016 neu eröffnete Museum.
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dazu ein, ganz individuell in das
Thema einzutauchen. Wer das persönliche
Gespräch vorzieht, kann an Wochenenden
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ADVERTORIAL [ KULTUR ]
Fotos:Stefan Sobotta
Eine Filmprojektion auf das 3D-Landschaftsmodell präsentiert die über 3000-jährige Kulturgeschichte.
Neues Infozentrum im Südharz
Den Reichtum des UNESCO-Welterbes
im Harz entdecken
Das Welterbe-Infozentrum in Walkenried bietet einen Überblick über die Welterbestätte
„Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“. Es ist der
ideale Startpunkt für eine Tour zu den Welterbe-Orten im Harz.
Das Welterbe-Infozentrum befindet sich im
Herrenhaus der ehemaligen Klosterdomäne
Walkenried.
Das neue Infozentrum zur Welterbestätte
„Bergwerk Rammelsberg, Altstadt von
Goslar und Oberharzer Wasserwirtschaft“
bietet im Herrenhaus der ehemaligen Klosterdomäne
Walkenried einen Überblick
über das UNESCO-Welterbe im Harz. Auf
rund 180 Quadratmetern Ausstellungsfläche
vermittelt es den außergewöhnlichen
universellen Wert der über 200 Quadratkilometer
großen Welterbestätte und dessen
3.000-jährige Kulturgeschichte. Auch wird
die Bedeutung von UNESCO-Welterbestätten
für die gesamte Weltgemeinschaft
dargestellt.
Das Welterbe-Infozentrum bietet auch
eine Standortübersicht über seine über-
Welterbe-Infozentrum Walkenried
Steinweg 4, 37445 Walkenried
www.welterbeimharz.de
Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags
und feiertags von 10 – 17 Uhr
Führungen und Infos: Tel. 05525.9599064
(Besucherservice ZisterzienserMuseum)
info@kloster-walkenried.de
Gut zu wissen: Das Welterbe-Infozentrum
ist kostenfrei und barrierefrei zugängig.
Am Medienterminal lässt sich die
individuelle „Roadmap“ zusammenstellen.
und untertägigen Zeugnisse. Diese Vielfalt
und das Zusammenspiel von Natur, Kultur
und Technik bündelt eine 7-minütige
Filmprojektion auf ein 3D-Landschaftsmodell.
Neben diesem Highlight im Walkenrieder
Welterbe-Infozentrum laden
beeindruckende großformatige Bilder,
Hörstationen und interaktive digitale Anwendungen
dazu ein, den Reichtum des
Welterbes kennenzulernen.
Das Infozentrum bildet den idealen Auftakt
für eine Tour zu den Originalschauplätzen
im Welterbe und bietet zahlreiche
Informationen zu touristischen Angeboten
und aktuellen Veranstaltungen. Näher beleuchtet
werden Welterbe-Orte in direkter
Nähe: Dies sind etwa das dem Infozentrum
unmittelbar gegenüber liegende ZisterzienserMuseum
Kloster Walkenried, die
Grube Samson in Sankt Andreasberg oder
der Oderteich der Oberharzer Wasserwirtschaft
mitten im Nationalpark Harz. Eine
individuelle Reiseroute durch das Welterbe
kann an einem Medienterminal selbst
zusammengestellt und digital auf dem
Smartphone oder ausgedruckt mitgenommen
werden.
Mit den Standorten Goslar und Clausthal-
Zellerfeld werden noch zwei weitere Welterbe-Infozentren
in 2021 beziehungsweise
2022 eröffnen.
in
47
- ADVERTORIAL -
„In Krisenzeiten zu Deiner eigenen Stärke finden“
gelingt im Studio Shiva Yoga
„Ich genieße die sanſte körerliche Stärkung in
einer inspirierenden Gemeinschaſt“, „Ich finde
hier zu Entspannung und Gelassenheit nach
einem stessigen Tag“ und „Ich erlebe mich in
einer neuen Ganzheit“ – das sind die am häufigsten
genannten Grnde, die die Besucher
des im Herzen von Norheim gelegenen Stdios
Shiva Yoga von Niklas Weinhold dazu bewegen,
ausgerechnet hierher zu kommen.
Wenn auch Du in dieser unrhigen Zeit zu
mehr innerer Stärke finden möchtest, solltest
Du unbeding Niklas Weinholds Einladung
folgen. Denn bei einem Besuch im Shiva Yoga
bietet Niklas jedem Interessieren mit viel Begeisterng
und auf seine ganz besondere Weise
die Möglichkeit, Körer, Geist und Seele in Einklang
zu bringen. Er kombinier dabei modere
und klassische Yogastile mit Klang und Stille.
Gesundheit auf körerlicher Ebene zu finden,
mit Entspannung und Gelassenheit zur Ruhe
KURSE
Hatha Yoga
Bei diesem klassischen
Yoga-Stil geht es darm,
Körer und Geist in Einklang
zu bringen. Es gibt
Anspannungs- sowie Entspannungsphasen,
dazu
kommen Atemübungen zur
Abrndung der Kursstnden.
Yin Yoga
Bei diesem passiven Yogastil
werden die einzelnen Stellungen
wesentlich länger
gehalten, meist zwischen 3
und 5 Minuten. Deshalb findet
ein Großteil des Yin Yoga
im Liegen sta, Körer und
Geist kommen zur Ruhe
und regenerieren. Durch
das längere Halten wird
besonders auf Faszien und
Bindegewebe eingewirkt.
kommen, oder eben auch heiler zu werden,
darm geht es im Shiva Yoga. „Wer zu uns
kommt, soll sich zu jeder Zeit angenommen
fhlen“, betont Niklas. „Forgeschriene sind
dabei ebenso wie Anfängerinnen und Anfänger
gere willkommen. Ob goß oder klein,
Mann oder Frau, Jung oder Alt.“ Hier findet
Motherdrm-Sitzungen
Ruhe und den eigenen Takt
bei Trommelklängen wiederfinden.
Energieausgleich
und das Lösen von psychischen
und körerlichen
Blockaden durch Tiefenentspannung.
Meditation
Meditation ist fr alle geeignet.
Ihre positiven Wirkungen
sind unter anderem ein
Gefhl inneren Friedens,
ein allgemeines Wohlempfinden,
die Verbesserng
der Schlafqualität, die Stärkung
der kogitiven Fähigkeiten
und die Verbesserng
von Durchblutng
und Immunaktivität.
Yoga ganz einfach
fr Dich
sta.
Du möchtest die
eigenen Grenzen
auf sanſte Ar
erfahren und
vielleicht auch
ereiter? All
das geschieht
hier fast täglich Arbeit mit der Motherdrm
bei einem jederzeit
respektollen Umgang mit dem eigenen
Körer.
Der 30-jährige Niklas kam durch seinen Vater
zum Yoga, als ihn als langährigen Ausdauerläufer
erste Kniebeschwerden plagen. Bereits
mit den ersten Übungen gingen die Kniebeschwerden
zurck. Auch mental fand er im
Yoga bald mehr als einen Ersatz zum Laufen.
Niklas nutzte seine Erfahrngen als Chance,
in seinem Leben etas Neues beginnen zu
lassen. Nach intensiver Yoga-Praxis folge die
Yogalehrer-Ausbildung, begleitet von Trommel-Workshops.
Mit der Grndung von Shiva
Yoga Norheim setzte er dann konsequent
seinen Traum um, einen Raum zu bieten, in
dem Menschen zu ihrer Essenz zurckfinden
können, die sonst vom hektischen Alltag viel
zu oſt überdeckt wird.
Probiere es einfach bei einer unverbindlichen
Schnupperstnde aus und finde auch Du hier
mit Yoga zu neuen Möglichkeiten.
Shiva Yoga Northeim | Niklas Weinhold
Yoga, Mediation & Körperklang
Tel. 0170 48 49 604
www.shiva-yoga-northeim.de
E-Mail: Shivayoga.northeim@gmail.com
48 in
KULTUR [ FILMSTADT GÖTTINGEN ]
Fotos:Götnger Filmbüro, Alexander Siebrecht, Sven Schreivogel (3)
Zeugen der Filmstadt
Der Göttinger Regisseur Sven Schreivogel beschäftigt sich seit seiner Schulzeit mit regionaler Filmgeschichte.
Mit der Initiative „Drehort Göttingen“ will er Fernsehproduktionen in die Region holen. In den letzten
Jahren hat er zahlreiche Interviews mit Zeitzeugen aufgeschrieben. Hier sind drei von ihnen.
Sven Schreivogel
Gründer des Göttinger Filmbüros
Herting Treusch-von Buttlar
Herting Treusch-von Buttlar ist Vorsitzender
des Göttinger Verschönerungsvereins.
In den 1950er-Jahren wohnte die Familie
in der Weender Landstraße. In jener Zeit
war Göttingen Filmstadt, und er kam als
Kind und Jugendlicher mit diesem Medium
in Berührung. Beispielsweise erinnert
er sich, dass ums Jahr 1950 herum vor dem
Bartholomäusfriedhof gegenüber seines
Elternhauses eine Szene mit einer Kutsche
im Regen gedreht wurde. Fürs kühle Nass
sorgte die Göttinger Berufsfeuerwehr.
Der Titel des Films ist ihm nicht bekannt.
Umso mehr sind ihm die Dreharbeiten zu
„Natürlich die Autofahrer“ am Weender
Tor im Gedächtnis geblieben, da sein jüngerer
Bruder Arnold (geb. 1951) in der
Kultkomödie als Kinderkomparse an der
Kreuzung zu sehen ist. Bei dem Kriminalfilm
„Banditen der Autobahn“ (1955)
kam ein LKW der Spedition August Bartscher
zum Einsatz. Darin versteckten die
Gangster einen Rennwagen, mit dem sie
ihre Verbrechen verübten. Außerdem berichtet
Treusch-von Buttlar, dass die Ausstatter
des Filmateliers im Jahr 1960 die
Haustür des Nachbarhauses Nr. 14 ausgeliehen
hatten. Diese war im gotischen
Stil gehalten und besaß eiserne Beschläge
und Türgriffe. Auch das Messinggeschirr
seiner Eltern, das sich noch heute in seinem
Besitz befindet, sei mehrmals zur
Ausstattung von Filmproduktionen verwendet
worden. Ein einziges Mal sei er
mit dem Fahrrad zum Filmatelier gefahren,
dessen Außengelände von einem hohen
Zaun umgeben war. Eine Panzerattrappe
aus Frank Wisbars „Hunde, wollt
Ihr ewig leben?“ konnte er erkennen und
beobachtete die Eltern der Schauspielerin
Christine Kaufmann, die dort Bilder
machten.
in
49
KULTUR [ FILMSTADT GÖTTINGEN ]
Eva Bunnemann
Eva Bunnemann betreibt ein eigenes
Reisebüro in Uslar. Die ersten Jahre ihrer
Kindheit verbrachte sie in der ehemaligen
Lüttich-Kaserne, die nach dem
Zweiten Weltkrieg als Wohnraum zivil
genutzt wurde. Später zog hier die Gothaer
Versicherung ein.
Erst als sie erwachsen war, erzählten ihre
Eltern von Dreharbeiten zur Hans-Albers-Komödie
„Der tolle Bomberg“, für
die das Kasernengelände im Sommer
1957 als Kulisse gedient hatte. Bei den
Aufnahmen war Eva Bunnemann ein
Baby, daher hat sie nur wenige Erinnerungen
aus ihrer Kindheit an die glänzenden
Zeiten der Filmstadt Göttingen.
Alle Anekdoten über das Miterleben dieser
Ära haben ihre Eltern in mündlicher
Form an sie weitergeben. In dem Haus,
das ihre Eltern damals bewohnten, hatte
Filmstar Hans Albers seine Garderobe;
auch ein Requisitenlager war dort eingerichtet.
Ihre Mutter Irene beschrieb
Albers als „zugänglich“ und ohne jegliche
Arroganz. Mit den Kindern aus der
Nachbarschaft ließ er sich fotografieren.
Inzwischen befinden sich die Bilder im
Archiv des Städtischen Museums.
Die Dreharbeiten zum „Tollen Bomberg“
seien für ihren Vater Ernst-August
eine „Initialzündung“ gewesen,
berichtet Eva Bunnemann. Bei einem
halben Dutzend Filmproduktionen war
er als Komparse mit dabei. Dafür erhielt
er eine Tagesgage von 50,- DM. Eva
Bunnemann ist sich sicher, dass ihr Vater
als Edelkomparse Karriere gemacht
hätte, wenn der Göttinger Atelierbetrieb
nicht eingestellt worden wäre. Die
Komparsen-Abteilung des Filmateliers
hatte ihn sogar aufgefordert, einen Telefonanschluss
zu beantragen. Eigentlich
war Ernst-August Bunnemann Profi-
Musiker; er spielte Geige, Trompete
und Waldhorn. Geboren 1921 in Hannover,
kam er nach Ende des Zweiten
Weltkriegs nach Göttingen. Er sei eine
„künstlerische Natur“ gewesen, sagt Eva
Bunnemann über ihren Vater.
In der Erhardtschen Kultkomödie „Natürlich
die Autofahrer“ (1959) ist er als
Mitglied der Polizeikapelle zu sehen. Ein
Foto, das allen Komparsen als Erinnerung
geschenkt wurde, zeigt ihn in der
hinteren Reihe als Zweiten von links.
Heinz Erhardt und Ruth Stephan, ebenfalls
auf dem Foto abgebildet, beschrieb
er als „sehr nett“. Auch Eva Bunnemanns
ältere Schwester hatte als Komparsin
in einer Erhardt-Komödie mitgewirkt
(„Der letzte Fußgänger“, 1960).
Außerdem war ihr Vater Ernst-August
am Theaterleben interessiert. Einige Jahre
hatte er in der Gastronomie gearbeitet
und bekannte Schauspieler wie Walter
Giller und Günther Ungeheuer persönlich
kennengelernt. Eines seiner Steckenpferde
war das Sammeln von Filmzeitschriften,
Illustrierten und Magazinen.
In einer Ausgabe der „Film-Revue“ aus
dem Jahr 1956 ist er in einem Bericht
über die Produktion „Ohne dich wird es
Nacht“ als Krankenpfleger neben Schauspieler
René Deltgen abgebildet. Das
Drama über Suchterkrankung inszenierte
Regisseur Curd Jürgens, der allerdings
von Ernst-August Bunnemann als „arrogant“
empfunden wurde.
Martin Schünemann
Martin Schünemann studierte von
1960 bis 1963 an der Pädagogischen
Hochschule Göttingen. Damals war
er auch Mitglied der Akademischen
Orchestervereinigung; dort spielte er
Oboe. Während einer Probe im Jahr
1961 kam ein leger gekleideter Herr
zur Tür herein. Er suchte Musiker
für eine Filmproduktion mit dem Titel
„Kalamitäten“. Herr Schünemann
erhielt eine Einladung ins Deutsche
Theater, wo an einem Sonntagvormittag
im DT-Keller eine Musikaufnahme
stattfinden sollte. Der Raum war mit
stoffbezogenen Stellwänden, Notenpulten
und Mikrophonen ausgestattet.
Nachdem Noten verteilt worden
waren, sollten sich die Musiker warmspielen.
Dann erfolgte die Aufnahme
mit einem Tonbandgerät. Dies musste
mehrmals wiederholt werden, bis
alles fehlerfrei aufgenommen war. Es
handelte sich um ein Musikstück mit
leichtem Charakter, erwies sich aber
als umso schwerer zu spielen. Einige
Zeit später gab es einen zweiten Termin
im Filmatelier Göttingen. In einer
der Hallen hatten die Bühnenbauer
eine Bar-Dekoration („Der Kuhstall“)
mit einer Bühne sowie Melkeimern als
Lampen über den Tischen hergerichtet.
In den Drehpausen wurden die Musiker
mit Getränken an der Bar versorgt.
Gedreht wurde eine Szene, in der eine
Sängerin zum Playback singend gefilmt
wurde; vom Tonband kam das Musikstück,
das Herr Schünemann und seine
Mitmusiker zuvor im Theater eingespielt
hatten. Das Ganze wiederholte sich so
lange, bis sich Regisseur Alwin Woesthoff
zufrieden zeigte. In einer Pause gab
der Requisiteur des Films dem jungen
Musiker eine Zigarette. Zwar war Herr
Schünemann eigentlich Nichtraucher,
nutzte aber diese Gelegenheit. Plötzlich
ging es weiter, und er musste zurück auf
seinen Platz. Dadurch spielte er sein
Instrument doppelt so schnell, was auch
im Film zu sehen ist. Regisseur Woesthoff
hatte für seine Komödie skurrile
Leute als Komparsen ins Atelier geholt,
beispielsweise eine kleine Frau, die eine
dicke Zigarre rauchte, erinnert sich der
Zeitzeuge. Eine interne Vorführung des
Films erfolgte nur wenige Monate nach
Beendigung der Dreharbeiten im Göttinger
Sterntheater.
Weitere Informationen: www.filmstadt-goettingen.de
50 in
KULTUR [ HÄNDEL-SKULTUR ]
Händel-Skulptur gestiftet
Foto:Robin Kreide
Frank-Helge Steuer bei der Enthüllung seiner Skulptur, die am frühen Abend stattfand.
Wenn es in diesem Jahr auch keine
Internationalen Händel-Festspiele in
Göttingen gab, so kam Händel dennoch
nach Göttingen. Die Stadtwerke Göttingen
stifteten der Göttinger Händel-Gesellschaft
anlässlich des hundertjährigen
Jubiläums der Festspiele eine Skulptur des
Komponisten. Gefertigt wurde der aus
zwei Stahlplatten bestehende Scherenschnitt
von Bildhauer Frank-Helge Steuer.
Er schmückt seit Oktober den Göttinger
Wall gegenüber dem Deutschen Theater
Göttingen.
Um die Skulptur aufzustellen zu können,
übereignete die Stadt der Göttinger
Händel-Gesellschaft einen Quadratmeter
Fläche. Die mannshohe, rostrote Skulptur
steht etwas erhöht, damit sie besser vor
Schmutz geschützt ist. Steuer hat in den
vergangenen 20 Jahren zahlreiche Stahlskulpturen
für den öffentlichen Raum
geschaffen. (rok)
Nähe, die
Vertrauen
Wir sind an drei Standorten in
Ihrer Region Göttingen für Sie da.
Standort Weende
An der Lutter 24
37075 Göttingen
Standort
Neu-Mariahilf
Waldweg 9
37073 Göttingen
Standort Lenglern
Pappelweg 5
37120 Bovenden
Tel. 0551 50340 | kontakt@ekweende.de
www.ekweende.de
Weende
Neu-Mariahilf
Lenglern
Evangelisches Krankenhaus
Göttingen-Weende
KULTUR [ CAVALLUNA ]
Fotos:Cavalluna
Cavalluna
Mit dem Programm „Legende der Wüste“ kommt die Show am 23. und 25.04.2021 nach Göttingen.
Europas beliebteste Pferdeshow kehrt
zurück nach Südniedersachsen. Das
neue Programm „Legende der Wüste“
kombiniert wieder höchste Reitkunst
mit bester Unterhaltung und knüpft
somit nahtlos an die Erfolge der
vorangegangenen Shows an, die seit
2003 mehr als 8 Millionen Besucher
in ganz Europa in Staunen versetzten.
Schon jetzt dürfen sich Groß und
Klein auf eine unvergessliche Reise
durch orientalische Welten freuen.
Kreativdirektor Klaus Hillebrecht,
bereits seit „Gefährten des Lichts“
und „Welt der Fantasie“ fester Bestandteil
des CAVALLUNA-Teams,
begeistert erneut durch wundervolle
Schaubilder, eine grandiose Inszenierung
und einen unverwechselbaren
Soundtrack. Auf unnachahmliche
Weise gelingt es dem Emmy-nominierten
Komponisten, die Show in
immer neuen Dimensionen erstrahlen
zu lassen. Untermalt werden die
traumhaften Szenen von atemberaubenden
Darbietungen, in denen
Mensch und Tier in völliger Harmonie
zusammenarbeiten und so die
Geschichte zum Leben erwecken. Die
60 Tiere, ihre Reiter und ein internationales
Tanz-Ensemble garantieren
ein unvergessliches Show-Erlebnis:
Dabei dürfen die waghalsigen
Trickreiter der Hasta Luego Academy
ebenso wenig fehlen wie die Equipen
der klassischen Dressur um Luis Valença
und Filipe Fernandes, die Esel
von Comedy-Talent Laurent Jahan
oder der Freiheitskünstler Bartolo
Messina, der diesmal auch seine ganz
kleinen Showstars mit dabei hat.
Die bekannte Pferdetrainerin Kenzie
Dysli, die bei „Welt der Fantasie“
noch als Horse Consultant tätig war,
tauscht nun den Backstagebereich
gegen die Reitbahn und wird das
Publikum gemeinsam mit ihren Pferden
als Hauptdarstellerin der Show
begeistern.
„Legende der Wüste“ erzählt die
Geschichte von Prinzessin Samira,
die zur Königin gekrönt werden
soll. Die Zeremonie wird jedoch von
ihrem bösen Cousin Abdul vereitelt
– ein spektakuläres Abenteuer um
den Kampf zwischen Gut und Böse
beginnt! Begleitet von einem wilden
Pferd, muss die Prinzessin das
Geheimnis um die sagenumwobenen
Amazonen der Elemente lüften
und lernen, wie sie sich mithilfe der
Kraft der Natur den Machenschaften
ihres Cousins entgegenstellen kann.
Denn nicht nur ihr Volk, sondern
ihr gesamtes Reich ist in größter
Gefahr! (til)
Informationen und Tickets:
www.cavalluna.com
52 in
Hohe Heizkosten?
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KULTUR [ FEUERWERK DER TURNKUNST ]
Feuerwerk kommt im April
Fotos:FDT
Aufgrund der Corona-Maßnahmen
sind Großveranstaltungen, bei denen
die Kontaktverfolgung und die Hygieneregeln
nicht einzuhalten sind,
bis mindestens zum Jahresende 2020
untersagt. Tausende Menschen in einer
Halle, dicht an dicht: Die Verantwortlichen
des „Feuerwerk der Turnkunst“
haben das berücksichtigt und deshalb
die HARD BEAT Tournee 2021 ins
Frühjahr verschoben. Am 14. und 15.
April 2021 soll sie jetzt nach Göttingen
kommen.
Alle Künstlerinnen und Künstler
werden wie angekündigt dabei sein
und freuen sich bereits sehr auf ihren
Auftritt. (til)
Tickets und Infos:
Bereits gekaufte Tickets behalten ihre Gültigkeit
für die neuen Termine. Alle Informationen
zur genauen Abwicklung und den neuen
Tourneedaten gibt es auf:
www.feuerwerkderturnkunst.de
Impressum
in göttingen
www.ingoettingen-magazin.de
info@ingoettingen-magazin.de
Herausgeber:
Dagmar Pairan
Robin Kreide (v.i.S.d.P.)
Verlag:
PAIRAN + KREIDE GbR medien für menschen
Dagmar Pairan und Robin Kreide
Droste-Hülshoff-Eck 19, 37085 Göttingen
Tel. 0551.7 70 32 80
Redaktion:
Robin Kreide (Chefredaktion)
Tel. 05508.98 91 23
redaktion@ingoettingen-magazin.de
Satz:
Robin Kreide
Konzeption & Layout:
GEDRUCKT
IN DER REGION
Fotos Editorial / Cover:
Miriam Merkel / Karsten und Findus Hirt,
Stephan Beuermann, Julia Garan/iStock,
Filmbüro Göttingen
Anzeigenvertrieb:
PAIRAN + KREIDE medien für menschen
Dagmar Pairan Tel. 0551.7703280
info@ingoettingen-magazin.de
Autorinnen und Autoren dieser Ausgabe:
Claudia Klaft, Robin Kreide (rok),
Timo Lerch (til), Sven Schreivogel
Druckauflage:
10.000 Exemplare pro Ausgabe
in göttingen erscheint viermal im Jahr
Zielgruppengerechte Verteilung:
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