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Januar 2016 Seite 7<br />

Fataler Fehler: Was geschieht, wenn man einen brennenden Topf mit Wasser löscht, demonstrierte<br />

die Feuerwehr eindrucksvoll. Die richtige Lösung: Einfach den Deckel auf den Topf setzen, damit<br />

erstickt man das Feuer.<br />

–Fotos: Heselmann<br />

Brennender Topf:<br />

Deckel drauf!<br />

Feuerwehr informiert zum Thema Sicherheit<br />

ie Weihnachtszeit ist die<br />

Zeit der Besinnlichkeit<br />

– Adventskränze stehen auf<br />

den Tischen, Kerzen brennen.<br />

Wie schnell so ein Moment<br />

der Besinnlichkeit in<br />

eine Katastrophe umschlagen<br />

kann, demonstrierte die<br />

Feuerwehr Anfang Dezember<br />

vor dem Bergmannsheil.<br />

Von Matthias Heselmann<br />

Extra<br />

Mehr Informationen<br />

! dazu gibt es im Internet<br />

unter www.paulinchen.de.<br />

Der 7. Dezember ist der<br />

„Tag des brandverletzten<br />

Kindes“: Das Bergmannsheil<br />

hatte diesen Tag zum Anlass<br />

genommen, gemeinsam mit<br />

der Feuerwehr Gelsenkirchen<br />

auf die Gefahren aufmerksam<br />

zu machen, die gerade jetzt<br />

im Advent im Haushalt lauern.<br />

Der Tag stand unter dem<br />

Motto „Verbrannt, verbrüht –<br />

was tun?“ Zu Gast waren 72<br />

Drittklässler einer Hertener<br />

Grundschule – und weil man<br />

am besten lernt, wenn man<br />

etwas anschaulich vor Augen<br />

geführt bekommt, wurden die<br />

Kinder Zeuge einer spektakulären<br />

Vorführung.<br />

„Wie löscht man einen<br />

brennenden Kochtopf?“, hatte<br />

Simon Heußen von der Gelsenkirchener<br />

Feuerwehr die<br />

Kinder gefragt: „Mit Wasser“,<br />

antwortete ein Grundschüler.<br />

Wie falsch diese Antwort war,<br />

demonstrierten zwei Feuerwehrleute<br />

in kompletter Montur<br />

an einem Küchenmodell:<br />

Ein mit Fett gefüllter Topf<br />

wurde so lange erhitzt, bis er<br />

brannte. Mit einer Kanne, die<br />

an einer langen Stange befestigt<br />

war, goss einer der Feuerwehrleute<br />

Wasser auf den<br />

brennenden Topf. Das Ergebnis<br />

war ein riesiger Feuerball,<br />

der in einer echten Küche sicherlich<br />

alles in Brand gesetzt<br />

und die löschende Person<br />

ernsthaft verletzt hätte. Richtig<br />

geht es so: Einfach den<br />

brennenden Topf mit einem<br />

Deckel abdecken – schon ist<br />

der Brand gelöscht.<br />

Jährlich werden bis<br />

zu 50 brandverletzte<br />

Kinder behandelt<br />

Die Kinder waren beeindruckt<br />

– und hatten etwas<br />

gelernt. Anschließend durften<br />

sie sich noch ausgiebig einen<br />

Feuerwehr- und einen Rettungswagen<br />

anschauen.<br />

Doch bei allem Spektakel:<br />

Der Tag hatte eine ernsten<br />

Hintergrund. „Vielen Erwachsenen<br />

ist nicht bewusst, dass<br />

schon eine einzige Tasse mit<br />

heißem Tee operationspflichtige<br />

Verbrühungen nach sich<br />

ziehen kann und zu lebenslang<br />

bleibenden Narben und<br />

Entstellungen führen kann“,<br />

so Dr. Mehmet Altintas, Chefarzt<br />

der Klinik für Plastische<br />

und Ästhetische Chirurgie am<br />

Bergmannsheil. Seine Klinik<br />

zählt zu den bundesweit 38<br />

Brandverletztenzentren mit<br />

einem besonders hohen Behandlungsstandard.<br />

Jährlich<br />

werden bis zu 50 brandverletzte<br />

Kinder im Alter zwischen<br />

einem und drei Jahren<br />

in der Spezialklinik versorgt.<br />

Noch mehr wichtige Informationen<br />

gab es an einem<br />

Infostand in der Cafeteria des<br />

Bergmannsheils: Hier konnten<br />

Besucher lernen, mit welchen<br />

Verbandsmaterialien Brandverletzte<br />

versorgt werden, hier<br />

ging es aber auch darum, zu<br />

zeigen, wie Verbrennungen<br />

und Verbrühungen vermieden<br />

werden können. An einem<br />

Waffelstand konnte man<br />

seinen Hunger stillen: Die<br />

Einnahmen des Tages gingen<br />

an „Paulinchen“, eine Initiative<br />

für Brandverletzte Kinder,<br />

benannt nach dem Mädchen<br />

aus dem „Struwwelpeter“, das<br />

beim Spielen mit Streichhölzern<br />

verbrennt.

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