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Dit un Dat 08:2015

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<strong>Dit</strong> <strong>un</strong> <strong>Dat</strong> <strong>08</strong>/<strong>2015</strong>.qxp_Layout 1 11.12.15 13:22 Seite 12<br />

BOHMSTEDT 12<br />

Auf nach Berlin zur Umweltdemo<br />

Einen Tag vor dem<br />

Weltklimagipfel in<br />

Paris haben auch in<br />

Deutschland tausende<br />

Menschen für<br />

mehr Umweltschutz<br />

demonstriert. An der<br />

Großdemonstration<br />

"Global Climate<br />

March" am Sonntag<br />

den 29 November in Berlin-Mitte nahmen den Veranstaltern zufolge ca.<br />

17.000 Menschen teil. Wir, das waren 4 Einwohner aus der Gemeinde<br />

Bohmstedt nahmen an dieser Veranstalt<strong>un</strong>g teil. Wir waren dem Aufruf<br />

der Windparkgenossenschaft gefolgt <strong>un</strong>d wollten an dieser Groß Demo<br />

in teilnehmen. Am Sonntagmorgen um ½ 7 ging es von Husum aus mit<br />

der Bahn Richt<strong>un</strong>g Berlin. Mit an Bord waren Wolfgang Paulsen, Dieter<br />

Hansen, Hartwig Ketelsen <strong>un</strong>d Christian Petersen aus Bohmstedt. Die<br />

Stimm<strong>un</strong>g war gut <strong>un</strong>d das Wetter stürmisch. Auf der Bahnfahrt nach<br />

Hamburg wurde erst einmal kräftig gefrühstückt. Wolfgang Paulsen hatte<br />

reichlich eingekauft <strong>un</strong>d Heißgetränk mitgebracht. Gut gestärkt durch<br />

Butterbrot <strong>un</strong>d Kaffee kamen wir in Hamburg an <strong>un</strong>d durften dann von<br />

der Regionalbahn in den ICE nach Berlin einsteigen. Die Zeit verging wie<br />

im Flug <strong>un</strong>d wir hatten <strong>un</strong>s viel zu erzählen, kannten wir <strong>un</strong>s alle doch<br />

schon seit vielen Jahrzehnten. Um ca. 11:00 Uhr kamen wir in Berlin am<br />

Hauptbahnhof an. Hier herrschte schon ein reges Treiben von vielen Teilnehmern<br />

<strong>un</strong>d Gruppier<strong>un</strong>gen aus dem In- <strong>un</strong>d Ausland. Christoph Röttgers,<br />

B<strong>un</strong>desjugendsprecher der Naturschutzjugend Naju, mahnte auf der<br />

Startk<strong>un</strong>dgeb<strong>un</strong>g am Berliner Hauptbahnhof, er habe in seinen 25 Lebensjahren<br />

schon zwei "Jahrh<strong>un</strong>derthochwasser" erlebt. Die Debatte um einen<br />

besseren Klimaschutz begleite ihn bereits sein ganzes Leben lang. Trotzdem<br />

sei auch beim 21. Weltklimagipfel noch immer nicht klar, ob endlich<br />

wirksame Maßnahmen gegen die Erderwärm<strong>un</strong>g verabredet würden. "Es<br />

wird immer noch viel zu wenig getan, um den Klimawandel zu stoppen",<br />

resümierte Röttgers. An die Teilnehmer der Demo wurden viele Fahnen<br />

<strong>un</strong>d Demoschilder von den verantwortlichen der einzelnen Gruppier<strong>un</strong>gen<br />

verteilt. Mehrfach konnten wir hochrangige Politiker der bekannten B<strong>un</strong>desparteien<br />

ausmachen. Der Vorsitzende des B<strong>un</strong>des für Umwelt <strong>un</strong>d Naturschutz<br />

Deutschland (BUND), Hubert Weiger, verlangte vor dem Pariser<br />

Gipfel eine aktivere Rolle der Industriestaaten bei den Verhandl<strong>un</strong>gen.<br />

Diese Länder seien nicht nur für einen Großteil der aktuellen CO2-Emissionen,<br />

sondern auch für den größten Teil der in der Vergangenheit ausgestoßenen<br />

Klimagase verantwortlich.<br />

Zelt Service Bohmstedt GmbH & Co. KG<br />

"Taten statt Worte beim Klimaschutz - die Weltgemeinschaft erwartet,<br />

dass dieses Signal aus Paris kommt", mahnte Weiger. Doch mussten wir<br />

noch fast 2 St<strong>un</strong>den warten, bis sich die Menschmenge, die sich auf zig-<br />

Tausend gesteigert hatte, in Beweg<strong>un</strong>g setzte. Auf zahlreichen Fahnen,<br />

Bannern <strong>un</strong>d Plakaten forderten die Demo-Teilnehmer "Kohlekraft stoppen,<br />

"Windkraft - Ja bitte" oder auch "Rettet die Erde". Mit selbstgebauten<br />

Windturbinen, Solar-Trommeln, einem "Kohlosaurus", einer meterhohen<br />

Weltkugel mit schmutzigen Kohlekraftwerken sowie zahlreichen weiteren<br />

kreativ gestalteten Gefährten <strong>un</strong>d Installationen zogen die Teilnehmer<br />

vom Hauptbahnhof zum Naturk<strong>un</strong>demuseum <strong>un</strong>d weiter durch die Stadt<br />

vorbei an Regier<strong>un</strong>gsgebäuden. Weiter ging es demonstrativ auch über<br />

die Friedrichstraße vorbei an Vattenfall. Die Polizei <strong>un</strong>d die Ordn<strong>un</strong>gskräfte<br />

hatten den laufenden Verkehr gut abgesperrt so dass der Zug gleichmäßig<br />

in Beweg<strong>un</strong>g blieb. Die Stimm<strong>un</strong>g war sehr gut <strong>un</strong>d alles verlief ruhig <strong>un</strong>d<br />

geordnet, wenn auch recht lautstark durch Trommler <strong>un</strong>d Lautsprecherfahrzeugen<br />

mit Musik <strong>un</strong>d K<strong>un</strong>dgeb<strong>un</strong>gen. Nach einem Marsch von ca. 3<br />

St<strong>un</strong>den endete der Demo Zug vor dem Brandenburger Tor, wo dann auch<br />

die Abschlussk<strong>un</strong>dgeb<strong>un</strong>g stattfand. Organisiert wurde die Großdemo<br />

von mehreren Verbänden, dar<strong>un</strong>ter die Umweltschutzorganisation Greenpeace,<br />

der Naturschutzb<strong>un</strong>d (Nabu), die Umweltstift<strong>un</strong>g WWF sowie die<br />

Bürgerbeweg<strong>un</strong>g Avaaz. Neben Berlin fanden zeitgleich Klimaschutz-Demonstrationen<br />

in anderen Großstädten der Welt statt, wie etwa London,<br />

Sao Paulo, Sydney oder Johannisburg. Wie wir später erfahren haben<br />

waren wir 4 Bohmstedter<br />

auch die ein<br />

zigsten Teilnehmer<br />

aus <strong>un</strong>serem Amtsbereich.<br />

Wir haben<br />

<strong>un</strong>s dann nach der<br />

Schlussk<strong>un</strong>dgeb<strong>un</strong>g<br />

zu Fuß vorbei am<br />

Reichstag <strong>un</strong>d dem<br />

Kanzleramt Richt<strong>un</strong>g<br />

Hauptbahnhof Lehrter<br />

Straße in Beweg<strong>un</strong>g<br />

gesetzt.<br />

Dort angekommen<br />

haben wir <strong>un</strong>s dann erst einmal gemeinsam in einem Asia-Restaurant gestärkt,<br />

um dann um ca. 17 Uhr die Heimreise antreten zu können. Die<br />

Bahnfahrt nach Hamburg dauerte recht lange im Interregio. Dort erfuhren<br />

wir dann auch, dass <strong>un</strong>sere Bahn Verspät<strong>un</strong>g haben würde <strong>un</strong>d wir wahrscheinlich<br />

<strong>un</strong>seren Anschlusszug nach Schleswig-Holstein nicht mehr bekommen<br />

würden. In Hamburg angekommen teilte man <strong>un</strong>s mit, dass auf<br />

Gr<strong>un</strong>d der extrem schlechten Witter<strong>un</strong>g <strong>un</strong>d durch umgestürzte Bäume<br />

der gesamte Schienenverkehr nach Norden auf <strong>un</strong>bestimmte Zeit eingestellt<br />

würde. N<strong>un</strong> saßen wir in Hamburg fest. Nach Umwegen über Altona,<br />

schafften wir es mit der S-Bahn bis nach Pinneberg. Die Stimm<strong>un</strong>g<br />

war aber sehr gut, <strong>un</strong>d nach Pinneberg am späten Abend bei Orkan <strong>un</strong>d<br />

Regen, da wollten wir doch schon immer mal hin. Mit großer Verspät<strong>un</strong>g<br />

schafften wir es dann doch noch einen Zug nach Husum zu bekommen.<br />

So gegen 0 Uhr 45 konnten wir dann wieder in <strong>un</strong>serer Heimatgemeinde<br />

in Bohmstedt eintreffen. Wir waren doch recht geschafft <strong>un</strong>d ein wenig<br />

mit genommen, aber alle Teilnehmer waren sich einig, dass es gemeinsam<br />

Spaß gemacht hat <strong>un</strong>d wir hoffen, dass <strong>un</strong>sere Teilnahme an dieser Groß<br />

Demo ein wenig dazu beiträgt, das verantwortliche Politiker <strong>un</strong>d Groß<strong>un</strong>ternehmen<br />

doch ein wenig wachgerüttelt wurden auf dieser Umweltklimademo<br />

in Berlin.<br />

Christian Petersen

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