21.12.2015 Views

Dit un Dat 08:2015

Create successful ePaper yourself

Turn your PDF publications into a flip-book with our unique Google optimized e-Paper software.

<strong>Dit</strong> <strong>un</strong> <strong>Dat</strong> <strong>08</strong>/<strong>2015</strong>.qxp_Layout 1 11.12.15 15:14 Seite 6<br />

AMT MITTLERES NORDFRIESLAND 06<br />

Unterstütz<strong>un</strong>g für Flüchtlinge als Herzensangelegenheit<br />

Inge <strong>un</strong>d Rüdiger Tramm engagieren sich ehrenamtlich. Das Rentnerehepaar<br />

aus Bredstedt <strong>un</strong>terstützt in seiner Freizeit die Flüchtlingshilfe des<br />

Amts Mittleres Nordfriesland. Die Eheleute kümmern sich um zwei Familien,<br />

die ihre Heimat verlassen mussten. „Es sind teils furchtbare Schicksale,<br />

mit denen wir Berühr<strong>un</strong>g erhalten“, sagt Rüdiger Tramm. „Wir haben<br />

Kontakt zu einem ne<strong>un</strong>jährigen J<strong>un</strong>gen, der gemeinsam mit zwei Onkeln<br />

<strong>un</strong>d einem weiteren Verwandten aus Syrien geflohen ist. Mutter <strong>un</strong>d Vater<br />

sind dort geblieben. Man stelle sich nur vor, in welcher Gemütslage der<br />

Kleine sich zurzeit befindet.“<br />

Für die Tramms war es keine Frage, dass sie <strong>un</strong>terstützen wollen. Schon<br />

in den 1980er Jahren hatten sie sich lange <strong>un</strong>d intensiv für die Tschernobyl-Hilfe<br />

engagiert. „Als wir n<strong>un</strong> aus der Zeit<strong>un</strong>g erfuhren, dass Paten für<br />

die Flüchtlingshilfe gesucht werden, haben wir nicht lange überlegen müssen.<br />

Kurzentschlossen sind wir zum Amt gegangen <strong>un</strong>d haben <strong>un</strong>sere<br />

Hilfe angeboten.“ Dort stellte der hauptamtliche Flüchtlingsbetreuer, Dirk<br />

Andresen-Paulsen, den Kontakt zu zwei Familien her. Neben den Flüchtlingen<br />

aus Syrien kümmern sich die Tramms auch um aus dem Irak geflohene<br />

Kurden. Es sind Mutter, Vater <strong>un</strong>d zwei Söhne (sechs sowie ne<strong>un</strong><br />

Jahre alt).<br />

Rüdiger Tramm: „Zum Start haben wir <strong>un</strong>sere Schützlinge bei den verschiedensten<br />

Gängen begleitet, zur Wohn<strong>un</strong>g, zum Sozialzentrum, zum<br />

Amt. Darüber hinaus haben wir gemeinsam kleine R<strong>un</strong>dreisen gemacht,<br />

ihnen Einkaufsmöglichkeiten gezeigt, verschiedene Ärzte, Schulen <strong>un</strong>d<br />

Der 72-jährige Bredstedter Rüdiger Tramm engagiert<br />

sich gemeinsam mit seiner Ehefrau Inge (65) als Paten<br />

für Flüchtlingsfamilien. Foto: Felix Middendorf<br />

auch erläutert, wie die<br />

Kinder dorthin kommen.“<br />

Auch manch beklemmende<br />

Situation erleben<br />

die Tramms über ihre Patenschaft.<br />

„Doch das bestärkt<br />

<strong>un</strong>s nur im Gefühl,<br />

wie wichtig <strong>un</strong>d wertvoll<br />

die Begleit<strong>un</strong>g von<br />

Flüchtlingsfamilien ist“,<br />

sagt der 72 Jährige. Er<br />

denkt dabei an den<br />

Flüchtlingsj<strong>un</strong>gen, der<br />

traumatisiert durch seine<br />

Erlebnisse Angst im D<strong>un</strong>keln<br />

hatte. Doch von seinem<br />

Unterbring<strong>un</strong>gsort<br />

musste er morgens mehrere Kilometer mit dem Fahrrad zum Schulbus<br />

fahren. Rüdiger Tramm: „Das war furchtbar für ihn <strong>un</strong>d mündete zudem<br />

in Verhaltensauffälligkeiten im Unterricht. Die Lehrerin sprach daraufhin<br />

auch mich an, gemeinsam kamen wir dem Problem auf die Spur. Das Amt<br />

sorgte nach Rücksprache sofort für eine andere Wohn<strong>un</strong>g. Jetzt lebt der<br />

J<strong>un</strong>ge mit seiner Familie ganz nah bei einer Bushaltestelle <strong>un</strong>d fährt fröhlich<br />

zur Schule nach Husum.“ Inge <strong>un</strong>d Rüdiger Tramm erleben ihre Patenschaft<br />

als ein Geben <strong>un</strong>d Nehmen: „Wir erfahren große Dankbarkeit<br />

<strong>un</strong>d lernen darüber hinaus sehr interessante <strong>un</strong>d liebenswerte Menschen<br />

kennen. Helfen zu können, wo Unterstütz<strong>un</strong>g doch so dringen benötigt<br />

wird, ist für <strong>un</strong>s <strong>un</strong>d <strong>un</strong>ser eigenes Leben eine wirkliche Bereicher<strong>un</strong>g.“ Die<br />

Eheleute möchten Interessierte sehr gern ermutigen, sich ebenfalls als<br />

Paten für Flüchtlinge zu engagieren. Wer sich mit Fragen zur Tätigkeit an<br />

sie wenden möchte, der könne sehr gern bei den Flüchtlingsbetreuern des<br />

Amtes nach dem persönlichen Kontakt erk<strong>un</strong>digen.<br />

Wer möchte sich als Pate engagieren? Die hauptamtlichen Betreuer<br />

Derya Z<strong>un</strong>ker <strong>un</strong>d Dirk Andresen-Paulsen stehen für Fragen <strong>un</strong>d Hilfsangebote<br />

jederzeit zur Verfüg<strong>un</strong>g. Unter den Telefonnummern (0151) 402473<br />

- 56 oder - 57 sind die Amtsmitarbeiter erreichbar. Weitere Infos gibt es<br />

auch <strong>un</strong>ter www.amnf.de<br />

(Middendorf/AMNF)<br />

Sachspenden für Flüchtlinge weiter dringend gesucht<br />

Bredstedt. Die Hilfsbereitschaft in der Region ist sehr groß, wenn es gilt<br />

Flüchtlinge zu <strong>un</strong>terstützen. Nahezu täglich melden sich Bürgerinnen <strong>un</strong>d<br />

Bürger bei den Flüchtlingsbetreuern des Amtes, weil sie gern persönlich<br />

helfen oder mit Sachspenden dienen möchten. Diese Unterstütz<strong>un</strong>g wird<br />

weiterhin sehr dringend gebraucht.<br />

Landschlachterei<br />

Burmeister<br />

GmbH & Co. KG<br />

25884 Viöl<br />

Tel. 04843-1301<br />

www.landschlachterei-burmeister.de<br />

info@landschlachterei-burmeister.de<br />

Küchenutensilien <strong>un</strong>d Sportbekleid<strong>un</strong>g<br />

Im Bereich der Sachspenden wären<br />

dies zurzeit vor allem: Küchenutensilien<br />

wie Töpfe, Schüsseln, Tassen oder<br />

Becher oder beispielsweise Besteck.<br />

Bettwäsche für Kinder, Hausschuhe,<br />

Sportbekleid<strong>un</strong>g für Kinder <strong>un</strong>d Erwachsene,<br />

Turnschuhe, Jogginghosen,<br />

Sporttaschen all des sind Dinge,<br />

die sehr helfen würden. Kleiderständer<br />

oder Garderoben, Teppiche <strong>un</strong>d<br />

Vorhänge sind ebenfalls begehrt.<br />

Wo kann ich Sachspenden abgeben?<br />

Die Flüchtlingsbetreuer haben zur besseren Organisation zwei feste Tage<br />

eingerichtet, an denen Sachspenden abgegeben werden können: dienstags<br />

in der Zeit von 12 bis 13 Uhr sowie donnerstags in der Zeit von 14 bis 15 Uhr.<br />

Spender können dann sehr gern in die Räumlichkeiten im Krankenhausweg<br />

3 in Bredstedt kommen. Im ehemaligen Klinik-Gebäude werden die<br />

abgegebenen Dinge sortiert, gelagert <strong>un</strong>d an Flüchtlingsfamilien ausgegeben.<br />

Weitere Termine sind nach Absprache mit den Flüchtlingsbetreuern<br />

selbstverständlich möglich. Telefon: (01 51) 40 24 73 - 56 oder - 57.<br />

Wo kann ich Fahrräder für Flüchtlinge abgeben?<br />

Fahrräder sind nach wie vor das wichtigste Fortbeweg<strong>un</strong>gsmittel für<br />

Flüchtlinge. Idealer Weise sind sie Fahrbereit, kleinere Reparaturen werden<br />

von ehrenamtlichen Helfern des Amtes durchgeführt. Um die Annahme<br />

gespendeter Räder kümmern sich in der Amtsverwalt<strong>un</strong>g (Theodor-<br />

Storm-Straße 2, Bredstedt) Sigrid Frahm Nielsen <strong>un</strong>d Levke Bahnsen. Telefonisch<br />

sind sie <strong>un</strong>ter (04671) 9192-20 sowie -158 erreichbar.<br />

Middendorf/AMNF)

Hooray! Your file is uploaded and ready to be published.

Saved successfully!

Ooh no, something went wrong!