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›› FRiZZ Special Redaktion: Elena Herdt, Kira Webel, Alexander Röder<br />

Bilder<br />

des Lebens<br />

© Jörg Brinckheger / Pixelio.de<br />

Die tote Mutter, der Glaube an Gott, Rebellion, eine Wette<br />

in durchzechter Nacht: Es gibt viele Gründe, warum sich<br />

Menschen tätowieren oder piercen lassen. Was du über<br />

Tätowierungen wissen musst und was hinter den Stichen<br />

mancher Kasseler steckt, erfährst du hier.<br />

Tut Tätowieren weh? Es lässt sich nicht so einfach<br />

beantworten. Während die einen es als „angenehmes<br />

Kribbeln“ beschreiben, reden andere<br />

von „an die Decke gehen“. Schmerzlos ist es<br />

sicherlich nicht, denn die Haut wird von Nadeln<br />

perforiert. Es gibt Hautpartien, die empfindlicher<br />

sind als andere. Ein Flash auf dem Oberarm ist<br />

wohl weniger schmerzhaft als ein Bild, das direkt<br />

über den Nieren gestochen wird.<br />

Was passiert beim Tätowieren? Viele denken,<br />

die Tätowierung würde unter die Haut gestochen.<br />

Tatsächlich wird sie jedoch in die Haut gestochen.<br />

Genauer gesagt kommt die Farbe in die<br />

Lederhaut und Unterhaut. Also bei weitem nicht<br />

so tief, wie die stümperhaft verlaufenen Stiche,<br />

die nach unglücklicher Liebe im Matheunterricht<br />

mit Zirkel und Tinte eingestochen wurden. Die<br />

Stichtiefe beträgt beim Tätowieren 1.5 bis 2 Millimeter.<br />

Ein guter Tätowierer hat sich mit Dermatologie<br />

beschäftigt und kennt sich mit den verschiedenen<br />

Hauttypen aus.<br />

Wie pflege ich mein neues Tattoo? Jedes neue<br />

Tattoo ist eine Wunde. Damit sie sich nicht infiziert,<br />

sorgt der Tätowierer mit einem antibakteriellen<br />

Verband vor. Wie lange er nicht entfernt<br />

werden darf, variiert je nach Größe und Platzierung.<br />

Anschließend heißt es: tüchtig eincremen.<br />

Einige Tage nach dem Stechen bildet sich ein<br />

Schorf auf der Tätowierung. Das ist völlig normal<br />

und unbedenklich. Aber Achtung: den Schorf<br />

nicht wegrubbeln. Das kann zu Entzündungen<br />

führen und die Farbe des Tattoos zerstören.<br />

Und wenn die Jugendsünde nicht mehr gefällt?<br />

Wem sein altes Tattoo nicht mehr gefällt, entscheidet<br />

sich oft für die teure und schmerzhafte<br />

Entfernung mit dem Laser. Anbieter für das Entfernen<br />

gibt es viele. Gesetzlich gibt es hier nämlich<br />

keine konkreten Regelungen. Beim Lasern erwärmt<br />

ein Laserstrahl die Pigmente in der Haut<br />

und zersprengt sie. Die Partikel werden durch die<br />

Lymphe abtransportiert. Eine Tattooentfernung<br />

kann mehrere Sitzungen in Anspruch nehmen,<br />

je nach Größe und Aufwand des Tattoos. Eine<br />

Sitzung kostet im Schnitt zwischen 75 und 300<br />

Euro. Bunte Stechkunst ist übrigens am schwierigsten<br />

zu entfernen. Manche Farben lassen sich<br />

sogar nur verblassen oder reagieren auf die Behandlung<br />

gar nicht.<br />

8<br />

Januar 2016<br />

www.frizz-kassel.de

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