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RECHT &STEUERN<br />
Leitershofen Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Dipl.oec.Univ.Siegfried Offinger<br />
Änderungen beim Investitionsabzugsbetrag<br />
Tolle Neuigkeiten gibt es für<br />
klein- und mittelständische Unternehmen!<br />
Die Regelungen des<br />
§7gEStG zum Investitionsabzugsbetrag<br />
sind durch das<br />
StÄndG 2015 deutlich vereinfachtworden.<br />
Die Grundregel bleibt erhalten:<br />
Für die künftige Anschaffung<br />
oder Herstellung eines abnutzbaren<br />
beweglichen Wirtschaftsguts<br />
des Anlagevermögens kann<br />
gewinnmindernd ein Investitionsabzugsbetrag<br />
in Höhe von<br />
bis zu 40 %der voraussichtlichen<br />
Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
gebildet werden.<br />
Entsprechend vermindern sich<br />
dann beim späteren Reinvestitionsgut,<br />
welches innerhalb der<br />
nächsten 3Jahre nach Bildung<br />
des Investitionsabzugsbetrags<br />
angeschafft oder hergestellt sein<br />
muss, die für die Bemessung der<br />
Abschreibungen maßgebenden<br />
Kosten.<br />
Die Inanspruchnahme eines solchen<br />
Investitionsabzugsbetrages<br />
setzte bisher jedoch voraus, dass<br />
das Unternehmen die Funktion<br />
und die Anzahl der anzuschaffenden<br />
Wirtschaftsgüter dem Finanzamt<br />
imVoraus genau mitzuteilen<br />
hatte.<br />
Dieser Bürokratieaufwand entfällt<br />
ab dem Wirtschaftsjahr<br />
2016! Zukünftig wird bei der Bildung<br />
eines Investitionsabzugsbetrags<br />
auf die Funktionsbezeichnung<br />
vollständig verzichtet.<br />
Da auch der Nachweis der konkreten<br />
Investitionsabsicht entfällt,<br />
kann künftig ein Investitionsabzugsbetrag<br />
für ein beliebiges<br />
angeschafftes oder hergestelltes<br />
Wirtschaftsgut verwendet<br />
werden. Der Steuerpflichtige<br />
kann also frei entscheiden, für<br />
welche Investitionen er diese Abzugsbeträge<br />
verwendet.Wichtig<br />
ist nur, dass die Investition innerhalb<br />
des Dreijahreszeitraums erfolgt,<br />
daanderenfalls eine Rückgängigmachung<br />
der Abzugsbeträge<br />
mit einer Verzinsung der<br />
daraus resultierenden Steuernachforderung<br />
erfolgt.<br />
Augsburg Rechtsanwalt Jürgen Haller<br />
Infektion mit einem multiresistentenKeim<br />
im Krankenhaus –Und dann?<br />
In regelmäßigen Abständen beherrschen<br />
Berichte über multiresistente<br />
Keime in Krankenhäusern<br />
die Medien. Und ebenso regelmäßig<br />
weisen die Krankenhäuser,<br />
nicht zuUnrecht, darauf<br />
hin, dass dieseKeime meist nicht<br />
in den Krankenhäusern entstanden<br />
sind,sondernvon außen hereingetragen<br />
wurden.<br />
Den betroffenen Patienten hilft<br />
dies allerdings wenig.<br />
Denn das Problem ist, dass der<br />
Patientmit einem aufgrund einer<br />
Erkrankung oder einer Operation<br />
geschwächten Organismus die<br />
Keime im Krankenhaus einfängt<br />
und eine Behandlung dieser Keime<br />
schwierig und langwierig ist.<br />
Haftetdas Krankenhaus für<br />
eine Infektion mit multiresistentenKeimen?<br />
Für den Patienten, der eine Infektion<br />
mit multiresistenten Keimen<br />
erleidet, stellt sich dann in erster<br />
Linie die Aufgabe, wieder gesund<br />
zu werden. ImNachgang<br />
stellt sich aber auch die Frage,ob<br />
das Krankenhaus nicht inrechtlicher<br />
Hinsicht haftet und somit<br />
Schadensersatz in Anspruch genommen<br />
werden kann. Pauschal<br />
lässt sich diese Frage natürlich<br />
nicht beantworten. Eine Haftung<br />
Praxistipp<br />
Unternehmern wird damit ab<br />
dem Jahr 2016 ein flexibles Steuergestaltungsinstrument<br />
indie<br />
Hand gegeben. Investitionsgüter<br />
können ausgetauscht werden,<br />
ohne dass eine rückwirkende<br />
Auflösung des Investitionsabzugsbetrags<br />
mit dem entsprechenden<br />
Zinsrisiko erfolgt.<br />
Da diese Möglichkeit jedoch erst<br />
ab dem Wirtschaftsjahr 2016 besteht,<br />
sollte überprüft werden,<br />
inwieweit vorher die Bildung eines<br />
Investitionsabzugsbetrags<br />
überhaupt sinnvoll ist. Denn bis<br />
zum Ende des Jahres 2015 gelten<br />
noch die strengen Altregelungen.<br />
■<br />
i<br />
Siegfried Offinger: Der<br />
Verfasser ist Wirtschaftsprüfer<br />
und Steuerberater.<br />
kommt letztlich nur dann in Betracht,<br />
wenn im Krankenhaus<br />
dem medizinischen Standard<br />
entsprechende Hygienestandards<br />
nicht eingehalten wurden.<br />
Hierzu gehört zum Beispiel auch<br />
der Fall, wenn Ärzte aufgrund<br />
des hohen Zeitdrucks die Hände<br />
nicht häufig genug oder lange<br />
genug reinigen bzw. desinfizieren.<br />
Regelmäßig ist der Nachweis<br />
eines Hygieneverstoßes für den<br />
Patienten nicht einfach, denn zu<br />
den Hygienestandards sowie zur<br />
Einhaltung derselben findet sich<br />
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