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Vereinszeitung für die Mosel - August 2018

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VEREINS-<br />

Dienstag, 14. <strong>August</strong> <strong>2018</strong><br />

<strong>Vereinszeitung</strong><br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>Mosel</strong><br />

Ein Produkt des<br />

Trierischen Volksfreunds<br />

ZEITUNG<br />

Über Stock und Stein<br />

Die Reiterfreunde Gornhausen sind<br />

auf vielfältige Art und Weise aktiv<br />

Seite 4<br />

Rund um <strong>die</strong> Biene<br />

Der Kreisimkerverband organisiert<br />

sieben Ortsvereine und 222 Imker<br />

Seiten 8/9<br />

In der Halle statt auf Sand<br />

Der Beachvolleyballclub Thalfang<br />

hat trotz Platznot viel Zulauf<br />

Seite 13<br />

Zwölf Nationen am Brett vereint<br />

Der Schachclub Wittlich ist gerade in der Nachwuchsförderung sehr engagiert – Fantasie, Konzentration und Geduld stehen besonders hoch im Kurs.<br />

I<br />

nsgesamt sind es 84 Mitglieder,<br />

davon 33 Kinder<br />

und Jugendliche, das<br />

jüngste fünf, das älteste<br />

82 Jahre alt. Nicht weniger<br />

als zwölf Nationen sind im<br />

Verein vertreten.<br />

An den aktuellen Zahlen ist<br />

deutlich ablesbar: Die Jugendarbeit<br />

ist ein Hauptanliegen des<br />

Schachclubs Wittlich, fast <strong>die</strong><br />

Hälfte der Mitglieder sind Kinder<br />

und Jugendliche.<br />

Hier steht der Spaß am Sport im<br />

Mittelpunkt, weniger der Leistungsgedanke.<br />

Derzeit findet das<br />

Kinder- und Jugendtraining in<br />

fünf Gruppen statt, geleitet von<br />

den vier C-Trainern (Elke Klink,<br />

Udo Klink, Armin Müllen und<br />

Jürgen Müllen. Eric Berres, Daniel<br />

Stiltz und Frank Wissen absolvieren<br />

zurzeit <strong>die</strong> C-Trainer-<br />

Ausbildung).<br />

„Wie sind <strong>die</strong> Spiegelregeln?“,<br />

„Wie ziehen <strong>die</strong> einzelnen Figuren?“,<br />

„Wie setzt man matt?“<br />

„Worauf muss ich achten, wenn<br />

ich eine Partie spiele?“. Vor allem<br />

mit <strong>die</strong>sen Fragen beginnt der<br />

Einstieg ins Schachspiel.<br />

Sind <strong>die</strong> ersten Hürden genommen,<br />

kann, wer will, auch schon<br />

in der vereinsinternen Schülermeisterschaft<br />

oder in der C-Klasse<br />

erste Wettkampferfahrung<br />

sammeln.<br />

Im weiteren Verlauf lernt man<br />

<strong>die</strong> verschiedenen Sta<strong>die</strong>n einer<br />

Schachpartie kennen: Eröffnung,<br />

Mittelspiel und Endspiel und deren<br />

Besonderheiten, übt taktische<br />

Mittel und beschäftigt sich mit<br />

taktischen, strategischen und positionellen<br />

Feinheiten. Schachspielen<br />

fördert Fantasie, Konzentration<br />

und Geduld, und<br />

stärkt <strong>die</strong> allgemeine wie <strong>die</strong><br />

schulische Leistungsfähigkeit.<br />

Klaus Schmitz<br />

Stadtmeister Bruno Comes:<br />

Ein Pfarrer ist der stärkste Spieler<br />

Bruno Comes ist Pfarrer der<br />

Pfarreiengemeinschaft Wittlich<br />

und zurzeit der stärkste Spieler<br />

des SC. Den Titel des Stadtmeisters<br />

hat er 2015, 2016 und<br />

<strong>2018</strong> gewonnen. „Ich spiele<br />

Schach, weil es mir Spaß<br />

macht, mit Jung und Alt gemeinsam<br />

zu spielen“, lautet seine<br />

Begründung <strong>für</strong> seine Passion<br />

Schach. Der Titel als Stadtmeister<br />

berechtigt ihn, zu einem<br />

Simultanturnier einzuladen. Er<br />

spielt dabei gleichzeitig gegen<br />

mehrere Gegner. Das hat er<br />

auch in <strong>die</strong>sem Jahr gemacht.<br />

Ziel ist es immer, so viele Partien<br />

wie möglich zu gewinnen.<br />

Für ihr besonders spannend dabei:<br />

„Wer sind <strong>die</strong> Gegner, wie<br />

sind sie drauf, nutzen sie ihre<br />

Chancen?“<br />

In <strong>die</strong>sem Jahr war <strong>die</strong> Gruppe<br />

bunt gemischt. Mit dabei 20<br />

Ob Jung, ob Alt: Schach ist ein generationenübergreifender Sport und fordert viele Eigenschaften. Der Spaß kommt aber in keinem Fall zu kurz.<br />

„Gegner“, der Jüngste zehn, <strong>die</strong><br />

Älteste 80 Jahre alt.<br />

So läuft <strong>die</strong> Partie ab: Die<br />

Spieltische sind im Raum an<br />

den Außenwänden aufgestellt.<br />

Die Spieler sitzen nach außen,<br />

Comes bewegt sich in der Mitte<br />

von Tisch zu Tisch. Er erklärt<br />

den Ablauf und <strong>die</strong> Regeln vor<br />

dem Start so: „Es gibt keine<br />

Uhr, wie beim Spiel eins gegen<br />

eins, um <strong>die</strong> Bedenkzeit zu begrenzen.<br />

Die Gegner dürfen ihre<br />

Züge erst tätigen, wenn ich<br />

bei ihnen bin, um den einzelnen<br />

Zug zu verfolgen.“<br />

Mit dem Handschlag als Begrüßung<br />

beim ersten Zug geht<br />

es los. In den drei Stunden<br />

fließt auch beim Stadtmeister<br />

viel Schweiß. Am Ende ist er<br />

zufrieden. Nur dreimal hat er<br />

bei den insgesamt 20 Partien<br />

verloren .<br />

(ks)<br />

Im jährlichen Kalender des Schachclubs stehen einige Turniere und<br />

Veranstaltungen. Teilnehmen können daran auch immer wieder jene,<br />

<strong>die</strong> zwar am Schach interessiert, aber (noch) kein Vereinsmitglied<br />

sind. Kontakt über den Vorsitzenden Armin Müllen, Telefon 06571/<br />

6321 oder via Internet: www.schachclub-wittlich.de.<br />

Der Spielbetrieb beim Schachclub<br />

Mannschaften: Die Saison <strong>2018</strong>/2019 wird der Verein wieder mit<br />

neun Mannschaften bestreiten: Erste Mannschaft in der 2. Rheinland-Pfalz<br />

Liga, zweite Mannschaft Bezirksliga, dritte, vierte und<br />

fünfte Mannschaft in der A- Klasse. Die Teams sechs, sieben, acht<br />

und neun in der B-und C-Klasse sind überwiegend mit Kindern<br />

und Jugendspielern besetzt.<br />

Turniere: Der Schachclub selbst veranstaltet Turniere, an denen<br />

auch Nicht-Mitglieder teilnehmen können: Wittlicher Stadtmeisterschaft,<br />

Schnell – und Blitzschach, Säubrenner Schnellschach<br />

Open, Zwei-König-Turnier, Kandzia-Pokal und Sommerturnier.<br />

Schon seit 40 Jahren aktiv<br />

„Ohne Elke Klink und Armin<br />

Müllen wäre der Verein nicht so<br />

erfolgreich.“ Das sagt Bernd Bömer,<br />

der Pressewart des SC. Elke<br />

Klink ist seit 2008 <strong>die</strong> Vorsitzende<br />

der Gesellschaft zur Förderung<br />

des Schachspiels; Müllen<br />

seit zwei Jahrzehnten der Vorsitzende.<br />

Drei Fragen an den Vereinsvorsitzenden<br />

Armin Müllen:<br />

Was ist Schach?<br />

Müllen Schach ist eines der ältesten<br />

und komplexesten Brettspiele.<br />

Gespielt wird von zwei Spielern<br />

auf einem Brett mit 64 Feldern,<br />

32 weiße und 32 schwarze<br />

Felder, <strong>die</strong> abwechselnd in einem<br />

Quadrat von acht mal acht Feldern<br />

angeordnet sind.<br />

Mit 16 weißen und 16 schwarzen<br />

Figuren, je ein König, eine Dame,<br />

zwei Türme, zwei Läufer,<br />

zwei Springer und acht Bauern<br />

beginnt Weiß das Spiel aus der<br />

Grundstellung. Ziel des Spiels ist<br />

es, den gegnerischen König matt<br />

zu setzen.<br />

Wie kamen Sie zum Schach?<br />

Müllen Ich habe das Schachspielen<br />

von meinem großen Bruder<br />

gelernt. In den Club kam ich<br />

durch einen Schulfreund und<br />

meinen Mathelehrer Reinhold<br />

Kasper. Ich spiele jetzt fast 40<br />

Jahre Schach und es macht mir<br />

immer noch viel Spaß.<br />

Wie ist es Ihnen möglich, jetzt seit<br />

20 Jahren den SC mit seinen neun<br />

Mannschaften, den vielen Einzelturnieren,<br />

dem Vereinshaus und<br />

fast täglichem Training zu führen?<br />

Müllen Mit der Zeit bekommt<br />

man Routine <strong>für</strong> gewisse Abläufe.<br />

Oft gebe ich 100 Prozent und<br />

investiere viel Zeit in den Club.<br />

Fotos (3): Klaus Schmitz<br />

Sie sind zwei der Leistungsträger<br />

im Verein: Elke Klink und Armin<br />

Müllen.<br />

Doch meist lohnt sich <strong>die</strong> ehrenamtliche<br />

Arbeit, wenn ich sehe<br />

wie gerne viele Schach spielen.<br />

Natürlich habe ich auch ein gutes<br />

Team im Vorstand und auch im<br />

gesamten Club finden sich meist<br />

viele helfende Hände. Für <strong>die</strong><br />

neun Mannschaften sind <strong>die</strong> einzelnen<br />

Mannschaftsführer zuständig.<br />

Bei den vereinseigenen<br />

Turnieren ist Udo Klink meist<br />

Turnierleiter. Unser Mann <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit ist Bernd<br />

Bömer. Für unsere Finanzen ist<br />

seit fünf Jahren Hubert Fuchs zuständig,<br />

der darauf achtet, dass<br />

der Schachclub weiterhin<br />

schwarze Zahlen schreibt.<br />

Frank Wissen als Jugendleiter<br />

kümmert sich um den Schachnachwuchs,<br />

damit auch in Zukunft<br />

in Wittlich noch Schach<br />

gespielt wird.<br />

Interview: Klaus Schmitz


2 VEREINSZEITUNG<br />

Liebe Leserin,<br />

lieber Leser,<br />

Nein, <strong>die</strong> Welt ging nicht unter bei den<br />

heftigen Unwettern im Mai und Juni, und<br />

Gott sei Dank wurde auch niemand in unserer<br />

Region ernsthaft verletzt oder kam gar<br />

ums Leben. Wir hatten also noch einmal<br />

Glück. So selbstverständlich ist so etwas gar<br />

nicht, wie wir das ja in Japan gesehen haben.<br />

Aber natürlich sind <strong>die</strong> angerichteten Schäden<br />

in mehreren Dörfern unserer schönen<br />

Gegend erheblich, <strong>für</strong> mache Menschen sogar existenzbedrohend.<br />

Aber <strong>die</strong>se Unwetter hatten bei allem Elend auch eine gute Seite.<br />

Denn wieder einmal zeigte sich, worauf wir uns wirklich<br />

noch verlassen können. Auf Feuerwehren, <strong>die</strong> da sind, wenn sie<br />

gebraucht werden und <strong>die</strong> bis an den Rand der Erschöpfung alles<br />

geben. Auf sehr gut ausgerüstete Rettungs- und Hilfs<strong>die</strong>nste,<br />

auf Verwaltungen, <strong>die</strong> funktionieren, auf Nachbarn, Freunde,<br />

Verwandte und wildfremde Menschen, <strong>die</strong> einfach mit angepackt<br />

haben, als Hilfe gebraucht wurde. Aber auch auf regionale<br />

Banken, <strong>die</strong> innerhalb kürzester Zeit mit Notkrediten<br />

praktisch zum Null-Zins aushelfen. Manchmal ist es eben doch<br />

ein Unterschied, ob <strong>die</strong>se Geld-Institute vor Ort sind oder quasi<br />

ganz im Internet funktionieren und existieren.<br />

Aber es gab auch ganz viele Firmen und nicht zu vergessen viele<br />

Bauern, <strong>die</strong> in den Dörfern mit schwerem Gerät ausgeholfen<br />

haben, wo es mit Muskelkraft allein nicht ging. Diese Reihe<br />

der Hilfsbereiten ließe sich fast beliebig fortsetzen.<br />

Und selbstverständlich haben sich in <strong>die</strong>sen Zeiten der Not<br />

auch wieder sehr viele Vereine engagiert, Veranstaltungen gemacht,<br />

Geld gesammelt, geholfen wo immer es ging und nötig<br />

war. Was wäre <strong>die</strong>ses Land, was wäre <strong>die</strong>se Region ohne <strong>die</strong><br />

Vereine: ein ganzes Stück ärmer und kälter.<br />

Es tut gut zu wissen, dass der Kit, der <strong>die</strong>se Gesellschaft zusammenhält,<br />

trotz aller Meinungsverschiedenheiten in politischen<br />

oder wirtschaftlichen Fragen eben doch hält, wenn es<br />

ernst wird. Denn darum geht es ja letztlich auch bei der Vereinsarbeit:<br />

um Gemeinsamkeiten, um Zusammenhalt, um gleiche<br />

Interessen und um gegenseitige Unterstützung. Dass <strong>die</strong> in<br />

sehr vielen Fällen hervorragend funktioniert, haben <strong>die</strong>se Unwetter<br />

gezeigt.<br />

Und wie immer gilt an <strong>die</strong>ser Stelle, liebe Leserin, lieber Leser:<br />

Wir sind natürlich an Ihrer Meinung zu unserer Arbeit interessiert.<br />

Wenn Sie Anregungen haben, Wünsche und Vorschläge,<br />

her damit.<br />

Schreiben Sie uns eine Mail an:<br />

vereinszeitung@volksfreuznd.de<br />

Sie hören dann von uns.<br />

Ich hoffe, Sie haben beim Lesen wieder genauso viel Spaß, wie<br />

wir beim Planen, Schreiben und Produzieren.<br />

Herzlichst,<br />

Ihr<br />

Damian Schwickerath<br />

Stellvertretender Chefredakteur<br />

IMPRESSUM<br />

Die <strong>Vereinszeitung</strong> ist ein Produkt der Volksfreund-Druckerei<br />

Nikolaus Koch GmbH, Hanns-Martin-Schleyer-Straße 8, 54294 Trier<br />

GESCHÄFTSFÜHRER<br />

ThomasMarx<br />

REDAKTIONSLEITUNG<br />

DamianSchwickerath<br />

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Email:vereinszeitung@volksfreund.de<br />

Felix Jacob und Patrick Pandel, Vorstandsmitglieder der IG Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald, fasziniert alles rund um das Thema Eisenbahn.<br />

Eisenbahner aus Leidenschaft<br />

Der Verein IG Nationalparkbahn Hunsrück-Hochwald will <strong>die</strong> Bahnstrecke zwischen Büchenbeuren und Türkismühle erhalten und<br />

zwischen Morbach und Thalfang einen Ausflugsverkehr einrichten. Da<strong>für</strong> investieren Mitglieder viel Zeit und Geld.<br />

D<br />

as Thema Eisenbahn<br />

hat sie gepackt:<br />

Felix Jacob,<br />

Vorsitzender des<br />

Vereins IG Nationalparkbahn<br />

Hunsrück-Hochwald,<br />

und sein Stellvertreter Patrick<br />

Pandel lässt das Thema nicht<br />

los, weder im Beruf noch in der<br />

Freizeit. Beide arbeiten als Lokführer,<br />

beide setzen sie sich mit<br />

ihrem achtköpfigen Vorstand da<strong>für</strong><br />

ein, dass <strong>die</strong> Bahngleise in<br />

Hunsrück und Hochwald erhalten<br />

bleiben.<br />

Die 80 Mitglieder des erst<br />

2017 gegründeten Vereins wollen<br />

<strong>die</strong> Bahnstrecke nicht nur erhalten.<br />

Ihr Ziel ist es, auf der Linie<br />

einen Ausflugsverkehr auf der<br />

Schiene einzurichten, vorzugsweise<br />

zwischen Morbach und<br />

Thalfang. Denn dort ist nach ihrer<br />

Ansicht mit dem Hoxeler<br />

Viadukt, dem Deuselbacher Viadukt<br />

und einem Tunnel der spektakulärste<br />

Abschnitt der Strecke.<br />

Ein Ausflugsverkehr wäre eine<br />

zusätzliche Attraktion <strong>für</strong> den<br />

Nationalpark, sagen Pandel und<br />

Jacob. „Wir sehen uns als Teil der<br />

Erlebnisregion“, sagt Pandel. Der<br />

Nationalpark Hunsrück-Hochwald<br />

solle sich zum Aushängeschild<br />

entwickeln. Eine Zukunftsperspektive<br />

sei da, wenn<br />

vorhandene Ressourcen optimal<br />

genutzt würden. In der Bahnlinie<br />

sieht der Verein eine solche Ressource.<br />

Da<strong>für</strong> investieren Vorstand<br />

und Vereinsmitglieder viel Zeit.<br />

Termine, Organisation, Gespräche<br />

bei Ministerien und Behörden<br />

und <strong>die</strong> administrative Arbeit<br />

sind <strong>für</strong> <strong>die</strong> beiden „fast ein zusätzlicher<br />

Fulltimejob.“ Die Entwicklung<br />

eines alternativen Radwegeplans<br />

und <strong>die</strong> Auflage einer<br />

Mobilitätsbroschüre beispielsweise<br />

seien komplett in der Freizeit<br />

entstanden.<br />

Was ist am Thema Eisenbahn<br />

so faszinierend, dass sich <strong>die</strong> beiden<br />

damit nicht ihr Geld ver<strong>die</strong>nen,<br />

sondern auch einen großen<br />

Teil ihrer Freizeit in <strong>die</strong> Hunsrückbahn<br />

investieren? „Für mich<br />

ist <strong>die</strong> Kombination Eisenbahn<br />

in Verbindung mit der Region<br />

auschlaggebend“, sagt der 31-jährige<br />

Pandel, der in Birkenfeld<br />

wohnt. Diese Infrastruktur, <strong>die</strong> in<br />

seinen Augen ein „Technikmuseum<br />

Hunsrückbahn“ bildet, soll<br />

nicht verschwinden.<br />

„Die Bahnlinie hat viel zur<br />

Entwicklung des Hunsrücks beigetragen“,<br />

sagt Jacob. Der 38 Jahre<br />

alte Vorsitzende des Vereins<br />

mit Wohnsitz in Niederwörresbach<br />

ist in Sachen Eisenbahn<br />

Das Bahnhofsgebäude in Deuselbach lässt <strong>die</strong> Herzen der Eisenbahnfreunde höherschlagen.<br />

Vorsitzender Felix Jacob legt auch selbst gerne Hand an.<br />

„erblich vorbelastet“, sagt er. Bereits<br />

sein Großvater sei Eissenbahn-affin<br />

gewesen. Eine Generation<br />

habe das Eisenbahnfieber<br />

übersprungen, „Mich hat es dann<br />

wieder gepackt“, sagt er. „Ich sehe<br />

großes Potenzial, <strong>die</strong> Erlebnisregion<br />

mit einer Bahnlinie zu<br />

bereichern.“<br />

Dass es ihnen mit ihrem Vorhaben<br />

ernst ist, sieht man nicht<br />

nur am zeitlichen, sondern auch<br />

beim finanziellen Einsatz. Denn<br />

<strong>die</strong> Vorstandsmitglieder haben<br />

Geld aus ihrem Privatvermögen<br />

zusammengelegt und damit das<br />

ehemalige Bahnhofsgebäude in<br />

Deuselbach erworben. Ein wichtiger<br />

Schritt, sagen beide. „Der<br />

Deuselbacher Bahnhof ist <strong>die</strong><br />

Verknüpfungsstelle zum Nationalpark.“<br />

Bei der Renovierung laufen neben<br />

den administrativen Dingen<br />

derzeit dann auch <strong>die</strong> wesentlichen<br />

Vereinsaktivitäten ab. Wasserleitungen<br />

und Dachfenster seien<br />

erneuert, sagen Pandel und Jacob.<br />

„Der Schalterraum soll wieder<br />

so eingerichtet werden, wie es<br />

früher einmal war“, sagt Jacob.<br />

Zusätzlich zeigen sich <strong>die</strong> Eisenbahner<br />

auf Festen, wie dem Nationalparkfest<br />

in Veitsrodt und<br />

dem Morbacher Herbst.<br />

Die Arbeiten auf dem Morbacher<br />

Bahnhof sind deshalb etwas<br />

zurückgestellt. Dort hat der Verein<br />

Nationalparkbahn Hunsrück-<br />

Hochwald mehrere Schienenfahrzeuge<br />

stehen. Dazu gehören<br />

Fotos (3): Christoph Strouvelle<br />

ein Rottenwagen mit Kran, mit<br />

dem Eisenbahnarbeiter zu Reparaturen<br />

fahren, eine Kleinlok, <strong>die</strong><br />

als einzige noch erhaltene Lokomotive<br />

der Hunsrückbahn einst<br />

in Simmern <strong>für</strong> Rangierarbeiten<br />

eingesetzt worden war, sowie<br />

mehrere Waggons, <strong>die</strong> als Aufenthaltsraum<br />

und als Lager <strong>die</strong>nen.<br />

Und ein Mitglied stellt dem<br />

Verein sogar eine Dampflok zur<br />

Verfügung. Doch bis <strong>die</strong>se in den<br />

Hunsrück gebracht wird, muss<br />

geklärt werden, wie es mit der<br />

Bahnlinie weitergeht.<br />

Und wie sind <strong>die</strong> Aussichten,<br />

dass Ausflugszüge zwischen<br />

Morbach und Thalfang tatsächlich<br />

irgendwann fahren? „Es<br />

schwankt im Moment zwischen<br />

,könnte theoretisch‘ und ,will eigentlich‘“,<br />

sagt Jacob. „Es ist viel<br />

in der Schwebe.“<br />

EXTRA<br />

Christoph Strouvelle<br />

Weitere Infos zum Verein IG Nationalparkbahn<br />

Hunsrück-Hochwald<br />

gibt es im Internet unter der<br />

Adresse https://ig-nationalparkbahn.chayns.net


VEREINSZEITUNG 3<br />

Tanzen – weil es einfach Spaß macht<br />

Die Kindertanzgruppe Brauneberg zählt bis zu 40 Aktive. Bei vielen Festen macht sie mit, und auch bei Umzügen in der Umgebung repräsentiert sie <strong>die</strong> Gemeinde.<br />

I<br />

n Brauneberg wird bei<br />

den Kindern Tanzen groß<br />

geschrieben. Bis zu 40 aktive<br />

Jungen und Mädchen<br />

zählt <strong>die</strong> Kindertanzgruppe<br />

Brauneberg, eine Abteilung<br />

des Heimatvereins. „Die Kinder<br />

kommen auch aus den umliegenden<br />

Orten nach Brauneberg“,<br />

sagt Sandra Schiffmann- Lotz,<br />

eine der vier Betreuerinnen der<br />

Kindertanzgruppe. So treffen sich<br />

wöchentlich Jungen und Mädchen<br />

aus Andel, Wintrich, Mülheim,<br />

Siebenborn, Maring-Noviand,<br />

Piesport und natürlich aus<br />

Brauneberg selbst in der Gemeindehalle,<br />

um gemeinsam<br />

Tänze einzuüben.<br />

Die Mädchen im Grundschulalter,<br />

<strong>die</strong> zur heutigen Übungsstunde<br />

erschienen sind, lassen<br />

sich nicht lange bitten: „Matze<br />

<strong>die</strong> Katze“ schallt es aus den Boxen<br />

der Musikanlage. Und <strong>die</strong><br />

zwölf Mädchen machen mit Begeisterung<br />

<strong>die</strong> Bewegungen mit,<br />

<strong>die</strong> der Interpret Volker Rosin<br />

vorsingt: „Rechts ein Step, links<br />

ein Step, und <strong>die</strong> Hände kläppkläpp-kläpp.“<br />

Die vier Betreuerinnen<br />

suchen sich auch Lieder<br />

aus den Charts und überlegen<br />

sich zu jedem Stück eine eigene<br />

Choreografie. Bei der jüngeren<br />

Gruppe, bestehend aus drei- bis<br />

sechsjährigen Jungen und Mädchen,<br />

<strong>die</strong> zu Liedern tanzen, <strong>die</strong><br />

sie aus dem Kindergarten kennen,<br />

sind <strong>die</strong> Tanzschritte noch<br />

nicht so ausgereift. „Bei den Kleinen<br />

ist es ein Erfolg, wenn sie im<br />

Kreis herumgehen“, sagt Schiffmann-Lotz.<br />

Manche Kleinen<br />

können nicht mittanzen, <strong>die</strong><br />

müssen ins Publikum schauen“,<br />

lacht Betreuerin Andrea Fehres.<br />

Doch wenn sie tanzen, machen<br />

sie auch Bewegungen aus den<br />

Liedern nach, imitieren einen<br />

Flieger oder bewegen sich nach<br />

den Vorgaben des Körperteile-<br />

Blues vom Kopf bis zu den Füßen.<br />

„Tanzen macht mir einfach<br />

Spaß“, sagt <strong>die</strong> achtjährige Lenya.<br />

Die gleichaltrige Zehra tanzt<br />

schon seit vier Jahren „Ich tanze<br />

überall“, sagt sie.<br />

Das Betreuerteam ist offensichtlich<br />

gut aufeinander eingespielt.<br />

„Wir sind ein schönes<br />

Ründchen, wir vier“, sagt Carolin<br />

Haugrund<br />

„Für uns ist <strong>die</strong> Arbeit mit den<br />

Kindern Alltagsgeschäft“, sagt<br />

Jasmin Haugrund. Denn sie arbeitet<br />

wie Schiffmann-Lotz als<br />

Erzieherin. In ihren Augen wäre<br />

es schade, wenn es <strong>die</strong> Kindertanzgruppe<br />

nicht mehr gebe, begründet<br />

Schiffmann-Lotz das<br />

Engagement der vier jungen<br />

Frauen. Doch leider habe <strong>die</strong><br />

Wertschätzung <strong>für</strong> ihre Arbeit in<br />

den vergangenen Jahren etwas<br />

abgenommen, sagt Jasmin Haugrund.<br />

„Wir sind einer der letzten<br />

aktiven Vereine im Ort“, sagt sie.<br />

Die jungen Aktiven der Kindertanzgruppe treten im <strong>Mosel</strong>blümchendress auf, <strong>die</strong> älteren tragen ein rotes T-Shirt.<br />

„Es ist wichtig, dass hier <strong>für</strong> Kinder<br />

etwas angeboten wird. Dadurch<br />

wird <strong>die</strong> Dorfgemeinschaft<br />

gefördert“, sagt Jasmin Haugrund.<br />

Wichtig ist den Vieren, dass<br />

<strong>die</strong> Kinder Spaß haben. Schiffmann-Lotz<br />

kennt <strong>die</strong> Kindertanzgruppe<br />

nicht nur als Betreuerin.<br />

„Ich habe als Zwölfjährige<br />

auch ein Jahr mitgetanzt“, sagt<br />

sie. Die beiden Gruppen unterscheiden<br />

sich nicht nur vom Alter<br />

und der Größe, sondern auch<br />

von der Tanzkleidung. Während<br />

<strong>die</strong> Jüngeren in der klassischen<br />

<strong>Mosel</strong>blümchentracht auftreten,<br />

bevorzugen <strong>die</strong> Älteren ein rotes<br />

T-Shirt. Das hat auch praktische<br />

Gründe: „Es ist schwierig, in der<br />

<strong>Mosel</strong>blümchentracht ein Rad zu<br />

schlagen“, sagt Schiffmann-Lotz.<br />

Der Schwerpunkt der Aktivitäten<br />

der Kindertanzgruppe liegt<br />

bei den Umzügen. So nehmen<br />

<strong>die</strong> Kinder an der Abholung der<br />

Brauneberger Weinkönigin, dem<br />

Mülheimer Markt, dem Bernkasteler<br />

und dem Wintricher Weinfest<br />

teil. Hinzu kommen Tanzauftritte<br />

bei Gelegenheiten wie<br />

dem Brauneberger Straßenfest,<br />

Pfarrfest, Feuerwehrfest und<br />

Weinfest.<br />

Was im Vereinsleben ein kleines<br />

Kuriosum ist: Die Kindertanzgruppe<br />

existiert nur von<br />

März bis Oktober. „Im Frühjahr<br />

wird sie jedes Jahr neu gegründet,<br />

und im Oktober nach der Abschlussfahrt<br />

löst sie sich auf“, sagt<br />

Betreuerin Jasmin Haugrund.<br />

Doch passiert <strong>die</strong>s nicht ohne<br />

Grund. Denn im Winter wirken<br />

viele Kinder bei den Garden der<br />

Karnevalsvereine in ihren Orten<br />

mit. „Beides wäre <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder<br />

zuviel“, sagt Schiffmann-Lotz.<br />

Für <strong>die</strong> Betreuerinnen ist der<br />

Neubeginn im Frühjahr immer<br />

wieder spannend. Denn sie wissen<br />

zu Beginn der Saison nie, wie<br />

viele und welche Kinder wieder<br />

kommen.<br />

Christoph Strouvelle<br />

Festlicher Rahmen: Die Kindertanzgruppe beim Umzug.<br />

Foto: Kindertanzgruppe Brauneberg<br />

Foto: Kindertanzgruppe Brauneberg<br />

Übung macht den Meister: Die Kindertanzgruppe Brauneberg während einer Trainingsstunde.<br />

Foto: Christoph Strouvelle<br />

Sie betreuen <strong>die</strong> Jungen und Mädchen in den beiden Kindertanzgruppen (v.l.): Jasmin Haugrund, Carolin<br />

Haugrund, Sandra Schiffmann-Lotz und Andrea Fehres.<br />

Foto: Christoph Strouvelle


4 VEREINS ZEITUNG<br />

Die Mitglieder der Reiterfreunde Gornhausen zeigen beim Reitplatzfest ihr Können.<br />

Fotos (5): Christoph Strouvelle<br />

Mit dem Pferd über Stock und Stein<br />

Die Reiterfreunde Gornhausen verfügen seit einem Jahr über ein eigenen Reitplatz mit Vereinshaus. Das ist <strong>die</strong> Grundlage <strong>für</strong> viele Angebote und <strong>die</strong> Nachwuchsarbeit.<br />

A<br />

lles Glück der Erde<br />

liegt bekanntlich auf<br />

den Rücken der<br />

Pferde. Geht man<br />

nach <strong>die</strong>sem Sprichwort,<br />

so müssen <strong>die</strong> Gornhausener<br />

<strong>für</strong>wahr glückliche Menschen<br />

sein. Denn rund 24 Pferde gibt es<br />

in dem etwa 200 Einwohner zählenden<br />

Dorf am Fuße des<br />

Haardtkopfs. Doch nicht nur aus<br />

Gornhausen, sondern auch von<br />

weit darüber hinaus kommen <strong>die</strong><br />

70 Mitglieder und Aktiven der<br />

dort ansässigen Reiterfreunde<br />

Gornhausen. In dem Ort gibt es<br />

eine gewachsene Struktur an<br />

Pferdebesitzern, sagt Michael<br />

Frank, Vorsitzender der Reiterfreunde.<br />

Mehrere Familien besitzen<br />

eigene Pferde, hinzu kommen<br />

zahlreiche Einstellmöglichkeiten.<br />

Frank selbst besitzt zwei<br />

Pferde und ein Pony.<br />

Ein großer Teil des Vereinslebens<br />

spielt sich seit 2017 auf einem<br />

Teilbereich des Sportplatzes<br />

ab. Denn dort haben <strong>die</strong> Reiterfreunde<br />

eine mit Sand bedeckte<br />

50 mal 20 Meter große Reitanlage<br />

angelegt. Zudem verfügen <strong>die</strong><br />

Aktiven dort über ein Vereinshaus.<br />

„Das war ein Riesenschritt<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Zukunftsfähigkeit des<br />

Vereins“, sagt Frank. „Dort können<br />

wir Kurse, intensiven Reitunterricht<br />

und andere Veranstaltungen<br />

anbieten“, sagt er. Frank<br />

selbst hatte bei der Gründung der<br />

Reiterfreunde vor elf Jahren <strong>die</strong><br />

Führung des Vereins übernommen.<br />

Nach einer sechsjährigen<br />

Pause aus beruflichen Gründen<br />

ist er seit einem Jahr wieder zurück<br />

im Amt.<br />

Zur Gründung des Vereins sei<br />

es wegen des alljährlichen und<br />

seinerzeit privat organisierten<br />

Herbstritts gekommen, sagt er.<br />

Dabei absolvieren <strong>die</strong> Reiter Geländehindernisse.<br />

Doch das Risiko<br />

sei zu groß geworden, deshalb<br />

sei ein Verein gegründet worden.<br />

Bei der Fuchsjagd legten <strong>die</strong> Reiter<br />

in vier Stunden etwa 16 Kilometer<br />

zurück und absolvierten<br />

dabei etwa 35 Hindernisse, wie<br />

Hölzer, Gatter und Baumstämme.<br />

Fährtenleger legten eine<br />

Spur, und Hunde nehmen <strong>die</strong><br />

Witterung auf und führten <strong>die</strong><br />

Reiter hinterher. „Das ist unsere<br />

Hauptveranstaltung“, sagt Frank.<br />

Den Gegenpol bildet das Reitplatzfest<br />

zu Pfingsten, an dem<br />

sich <strong>die</strong> Aktivitäten auf dem ehemaligen<br />

Sportplatz abspielen, wie<br />

Reiten <strong>für</strong> Kinder in der Voltigiergruppe.<br />

Wichtig dabei ist <strong>die</strong><br />

Hilfe aus dem Dorf. „Die Gornhausener<br />

schultern alle Aktivitäten“,<br />

sagt Frank.<br />

Was ist an Pferden und dem<br />

Reitsport so interessant? „Es ist<br />

spannend, mit dem Pferd in der<br />

Natur unterwegs zu sein oder<br />

sich mit dem Tier auf dem Reitplatz<br />

etwas zu erarbeiten“, sagt<br />

Frank. Pferde sind vielseitig.<br />

Springen, Dressurübungen, Distanzreiten<br />

Voltigieren – alles sei<br />

möglich. Wichtig dabei seien<br />

Ruhe und Gelassenheit beim<br />

Reiter. Anspannung beispielsweise<br />

nach einem stressigen Tag<br />

übertrage sich aufs Pferd. Denn<br />

eine Verbindung zwischen Pferd<br />

und Mensch sei immer da. „Die<br />

Zusammenarbeit zwischen<br />

Mensch und Pferd ist spannend<br />

und zeichnet den Pferdesport<br />

aus“, sagt er. Das Pferd könne<br />

sich auf den Reiter einstellen, besonders<br />

auf Kinder. Aus <strong>die</strong>sem<br />

Grund hat sich das therapeutische<br />

Reiten etabliert. Vor allem<br />

Teamgeist zwischen Mensch und<br />

Tier sei gefragt. „Das sind 600<br />

Kilogramm, <strong>die</strong> müssen einem<br />

nicht folgen“, sagt er. „Wenn der<br />

Reiter denkt, das Hindernis<br />

schaffe ich nicht, dann klappt es<br />

auch nicht.“<br />

Die Reiterfreunde Gornhausen<br />

richten am 13. Oktober <strong>die</strong> Bezirksschleppjagd<br />

aus. Vorsitzender<br />

Frank rechnet mit bis zu 30 Reitern,<br />

<strong>die</strong> aus ganz Rheinland-Pfalz<br />

nach Gornhausen kommen. Dabei<br />

werden <strong>die</strong> Teilnehmer nicht gewertet.<br />

Es gehe mehr um das Zusammenreiten<br />

über Stock und<br />

Stein, sagt Frank.<br />

Christoph Strouvelle<br />

Michael Frank, Vorsitzender der Reiterfreunde Gornhausen, weiß, auf was es im Umgang mit den Vierbeinern ankommt.<br />

Bereits in jungen Jahren will das richtige Gefühl <strong>für</strong> <strong>die</strong> Arbeit mit den Pferden geübt sein.


VEREINSZEITUNG 5<br />

Karate: Der Weg der leeren Hand<br />

Seit 47 Jahren ist der Karate-Club Wittlich erfolgreich. Sein oberstes Ziel <strong>für</strong> Jung und Alt ist <strong>die</strong> Entwicklung und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit.<br />

Nicht nur Fitness, sondern auch Höflichkeitsformen und Disziplin sind beim Karate gefragt.<br />

M<br />

ichael Reis,<br />

zweiter Vorsitzender<br />

und zugleich<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

beim Karate-Club Wittlich<br />

zuständig, wird so oder ähnlich<br />

zum Beginn der Herbstsaison<br />

wieder ganz kräftig <strong>die</strong> Werbetrommel<br />

rühren: „Es geht wieder<br />

los! Der Karate - Club Wittlich<br />

startet am Freitag einen neuen<br />

Anfängerlehrgang <strong>für</strong> Kinder im<br />

Alter von sieben bis zwölf Jahren.<br />

Das Training findet immer freitags<br />

von 18 bis 19.30 Uhr in der<br />

Turnhalle der Realschule Plus in<br />

Wittlich, Beethovenstraße statt.<br />

Gerade <strong>für</strong> Kinder bietet Karate<br />

aufgrund seiner vielseitigen Anforderungen<br />

an Körper und Geist<br />

einen idealen Ausgleich zu den<br />

Anforderungen des Alltags. Die<br />

Kinder trainieren hier neben den<br />

Muskeln auch eine große Portion<br />

Selbstbewusstsein. Für Kinder,<br />

<strong>die</strong> Spaß, Action und viel Bewegung<br />

suchen, ist unser Training<br />

optimal. Dabei werden ihre Konzentration,<br />

Koordination und<br />

Aufmerksamkeit geschult. Die<br />

Kids lernen im Karatetraining ihre<br />

Fähigkeiten kennen und sinnvoll<br />

einzusetzen.“<br />

Guido, heute zehn, ist im vorletzten<br />

Jahr als Zweitklässler von<br />

seiner Mutter zu einem solchen<br />

Anfängerkurs gemeinsam mit<br />

Banknachbar Michel angemeldet<br />

worden. Es macht beiden riesig<br />

Spaß, „mit geballten Fäusten zuzuschlagen<br />

und mit dem Fuß so<br />

hoch wie möglich zu kicken und<br />

dabei laute Schreie auszustoßen,<br />

ohne den Partner zu treffen“.<br />

Michael Reis weiter zu den<br />

Zielen seiner Sportart: „Wir trainieren<br />

körperliche Fitness, Kraft,<br />

Ausdauer, Schnelligkeit und Beweglichkeit.<br />

Das Ausüben ‚des<br />

Weges der leeren Hand‘ fördert<br />

neben <strong>die</strong>sen körperlichen Fähigkeiten.<br />

insbesondere auch Höflichkeitsformen<br />

und Disziplin.<br />

Übrigens: Auch <strong>die</strong> Weltgesundheitsorganisation(WHO)<br />

hat Karate<br />

als Gesundheitssport anerkannt.<br />

Seit 1971, damals von Walter<br />

Stephany, Walter Schmitt und<br />

Rolf Hecking gegründet, ist der<br />

Karateclub Wittlich aktiv. Margot<br />

und Rolf Hecking, Edgar<br />

Müller, Christian Maucher und<br />

Peter Teusch folgten als Vorsitzende.<br />

Nach Sigi Gleiche, Bernd<br />

Zender und Günter Malkowski,<br />

<strong>die</strong> sehr engagiert im Vorstand<br />

mitgearbeitet haben, übernahm<br />

ab 1995 Lothar Becker schließlich<br />

<strong>die</strong> Vereinsführung.<br />

Sportliche Highlights sind<br />

seither <strong>die</strong> Europameisterschaftsplatzierungen<br />

der Brüder Stefan<br />

und Frank Ziltz, <strong>die</strong> deutsche Vizemeisterschaft<br />

von Richard<br />

Heyder und <strong>die</strong> Bronzemedaille<br />

<strong>für</strong> das KCW-Team mit Richard<br />

Heyder, Rolf Hecking, Lothar<br />

Becker, Arthur Rosch, Volker<br />

Becker und Richard Zirbes. Sascha<br />

Regenbogen war Deutscher<br />

Juniorenmeister, im Team mit<br />

Ralf Huber, Raimund Lequen<br />

,Frank und Markus Kowall wurde<br />

er Mannschafts-Juniorenmeister.<br />

Weitere erfolgreiche Kämpfer<br />

des KC Wittlich waren Edgar<br />

Müllert, Roland Jeske und Uwe<br />

Müller. Lisa Lorigs Meistertitel<br />

bei den Deutschen Meisterschaften<br />

im Jahre 2015 war einer der<br />

letzten bedeutenden Höhepunkte<br />

Foto: Klaus Schmitz<br />

in der so illustren Clubgeschichte.<br />

Klaus Schmitz<br />

Ob Jung, ob Alt: Karate ist <strong>für</strong> viele Altersbereiche attraktiv:<br />

Kraft, Konzentration und Ausdauer sind wichtige Kriterien<br />

L<br />

isa<br />

Lorig, <strong>die</strong> Deutsche<br />

Meisterin des<br />

Jahres 2015 in der<br />

Gewichtsklasse<br />

U18/+59 (unter 18<br />

Jahre – Gewicht 59 Kilogramm<br />

und mehr) – und Monika Pawelke,<br />

Rheinland-Pflalz-Meisterin<br />

Ü 35 (über 35 Jahre) vom<br />

Karate-Club Wittlich wurden<br />

kürzlich von der Stadt Wittlich<br />

<strong>für</strong> ihre Erfolge geehrt. Beide<br />

stehen <strong>für</strong> das Angebot des<br />

KCW, attraktiv <strong>für</strong> jedes Alter<br />

zu sein. Die 19-jährige Lorig<br />

ging mit Sieben mit ihren etwas<br />

älteren Cousinen zum Karate<br />

und begeisterte sich <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

Sportart. Mit Zehn folgte das<br />

erste Turnier, danach sehr<br />

schnell der erste Einsatz auf<br />

Landesebene, <strong>die</strong> erste Landesmeisterschaft,<br />

der in kurzen Abständen<br />

sieben Einzeltitel folgten.<br />

2012 kam dann ihr erster<br />

Start bei den „Deutschen“.<br />

Nach dem dritten Platz zum<br />

Auftakt folgten 2015 der Aufstieg<br />

auf dem Treppchen nach<br />

ganz oben und <strong>die</strong> Nominierung<br />

in den Bundeskader. Auf <strong>die</strong><br />

Frage, warum gerade Karate,<br />

gibt sie folgende Antwort: „Bewegung,<br />

Präzision und Schnelligkeit<br />

– Karate bringt so viele<br />

Eigenschaften zusammen, <strong>die</strong> es<br />

zu beherrschen gilt. Das war<br />

und ist <strong>für</strong> mich Motivation<br />

pur.“ Nach ihrer Trainerausbildung<br />

gibt sie ihre Motivation<br />

vor allem an den jüngsten Nachwuchs<br />

im KCW weiter. Die<br />

heute 44-jährige Monika Pawelke<br />

kam mit 16 über einen<br />

Selbstverteidigungslehrgang zu<br />

Karate. Anfang der 90er Jahre<br />

war sie gemeinsam mit ihrer<br />

Schwester Angelika im Bundesliga-Kader<br />

des KC Wittlich.<br />

Nachdem sie vor allem beruflich<br />

bedingt ganz aufgehört hatte,<br />

hat jetzt ihre Nichte, <strong>die</strong> Tochter<br />

ihrer Schwester, sie und auch<br />

ihre Schwester Angelika wieder<br />

gemeinsam zum regelmäßigen<br />

Training gebracht. Warum?<br />

„Die anderthalb Stunden wöchentlich<br />

bieten mir alles: viel<br />

Bewegung, viel Gymnastik,<br />

Kraftsport, viel Ausdauertraining<br />

und vor allem viel Konzentration.“<br />

Zwei, <strong>die</strong> ihr Handwerk verstehen und den Karatesport leben: Lisa Lorig<br />

(links) und Monika Pawelke.<br />

Wichtige<br />

Karate-Begriffe<br />

KCW-Sportwart Uwe Müller erklärt<br />

Wettkampfdisziplinen,<br />

Gürtel und Gewichtsklassen.<br />

Wettkampfdisziplin Kumite und<br />

Kata: „Beim Kumite (Freikampf)<br />

stehen sich zwei Karateka auf einer<br />

Kampffläche gegenüber und<br />

versuchen, Stoß-, Schlag- und<br />

Tritttechniken anzubringen, <strong>die</strong><br />

mit Punkten bewertet werden.<br />

Verletzungen müssen ausgeschlossen<br />

werden; sie werden mit<br />

Verwarnungen bzw. Disqualifikation<br />

geahndet. Bei der Disziplin<br />

Kata zeigt der Karateka genau<br />

festgelegte Angriffs- und Abwehrtechniken<br />

gegen mehrere<br />

nicht vorhandene Gegner, <strong>die</strong><br />

sich aus verschiedenen Richtungen<br />

nähern.“<br />

Der Gürtel: „Der persönliche<br />

Ausbildungsgrad des Karate-<br />

Sportlers wird durch den Gürtel<br />

in unterschiedlichen Farben gekennzeichnet.<br />

Unterschieden<br />

werden neun Schülergrade und<br />

zehn Meistergrade, <strong>für</strong> <strong>die</strong> jeweils<br />

eine Prüfung abgelegt wird.“<br />

Alters- und Gewichtsklasse:<br />

„Hier müssen Unterschiede in<br />

Gewicht und Größe kleingehalten<br />

werden, um einen fairen<br />

Wettkampf zu gewährleisten.“<br />

Als Kampfrichter<br />

international im Einsatz<br />

Drei Fragen an Lothar Becker,<br />

seit 1995 Vorsitzender und mehr<br />

als das: Er ist der Kopf des<br />

KCW. Der 59-Jährige ist seit<br />

1975, also aktuell 43 Jahre dabei<br />

und ist Träger des 5. DAN. Eine<br />

überaus lange Liste seiner Aktivitäten<br />

beinhaltet auch, dass er einer<br />

von drei Weltkampfrichtern<br />

des Deutschen Karate-Verbandes<br />

mit der höchsten Internationalen<br />

Lizenz, Kampfrichterreferent<br />

Rheinland-Pfalz sowie B-Trainer<br />

und A-Prüfer ist.<br />

„Wie kommt man als kleiner Knirps<br />

aus dem fußballbesessenen Laufeld,<br />

auch noch aus einer fußballbegeisterten<br />

Familie, zu der so ganz anderen<br />

Sportart, dem Karate?“<br />

Becker: „Das eine hängt mit dem<br />

anderen zusammen. Der KCW<br />

präsentierte sich anlässlich des<br />

Sportfestes in Laufeld mit einer<br />

Vorführung im Festzelt. Ab <strong>die</strong>sem<br />

Zeitpunkt war <strong>für</strong> mich klar,<br />

<strong>die</strong>sen Sport möchtest du neben<br />

Fußball betreiben. 1975 angefangen,<br />

rückte Fußball nur noch <strong>für</strong><br />

einige Jahre an <strong>die</strong> zweite Stelle<br />

und verschwand dann ganz.<br />

Ihre Tätigkeit als Kampfrichter hat<br />

ja tolle Erfolge gebacht.<br />

Becker: „Das war schon ein weiter,<br />

aber schöner Weg bis zu den<br />

aktuellen Einsätzen. Nach Anfangsprüfungen<br />

kam schnell <strong>die</strong><br />

Tätigkeit bei Veranstaltungen auf<br />

Landesebene. Den Verantwortlichen<br />

fiel ich wohl auf, und so<br />

kam nach vier Jahren der Einsatz<br />

auf Bundesebene und nach fünf<br />

Jahren hier der größte Erfolg:<br />

Der Einsatz beim Finale zur<br />

Deutschen Meisterschaft. Die<br />

Meldung zum Europäischen Karateverband<br />

(EKF) kam dann<br />

schnell und genau so schnell zum<br />

internationalen Weltverband. Sie<br />

brachten mir Wettkämpfe in<br />

Dubai, Rabatt und Salzburg.<br />

Jetzt hoffe ich auf einen Einsatz<br />

bei der nächsten Olympiade in<br />

Tokio.“<br />

Woher nehmen Sie nach vier Jahrzehnten<br />

als aktiver Karateka auch<br />

jetzt noch Ihre Motivation, sich<br />

derart <strong>für</strong> den Sport einzusetzen?<br />

Becker: „Von den vielen engagierten<br />

Menschen, ohne <strong>die</strong> unsere<br />

Vereinserfolge nicht möglich<br />

wären. Weitere müssen einfach<br />

genannt werden: <strong>die</strong> langjährigen<br />

Trainern Alfons Steuer, Walter<br />

Schmitt, Edgar Müller, Sigi<br />

Gleiche, Roland Jeske, Uli Puderbach,<br />

Uwe Müller, Jan Patrick<br />

Proost, Harald Pölcher, Theresia<br />

Zils, Cassandra Poll, Holger<br />

Menz, Annika Kadner, Benedikt<br />

und Esther Krop, Franz, Angela<br />

und Sophia Herrig, Nic Meier,<br />

Patrick Ernst, Julia Berhard, Robin<br />

Winters und Lisa Lorig. Ein<br />

besonderer Dank des ersten Vorsitzenden<br />

gilt auch unseren jetzigen<br />

und früheren Vorstandsmitgliedern.“<br />

Interview: Klaus Schmitz<br />

Der aktuelle Vorstand des KCW (von links): Matthias Lorig, Sophia Herrig, Uwe Müller, Lothar Becker und Michael Reis.<br />

Foto: Klaus Schmitz<br />

Bei allem Ehrgeiz kommt bei Lothar Becker aber auch der Spaß nicht<br />

zu kurz.<br />

Foto: Klaus Schmitz


6 VEREINS ZEITUNG<br />

Mit Erfahrung und auch frischem, jugendlichen Elan: So präsentiert sich der 1928 gegründete Musikverein Niederöfflingen heute.<br />

Foto: Verein<br />

Auch mit 90 Jahren noch ganz schön jung<br />

Der Musikverein Niederöfflingen hat eine Menge Tradition und schaut voller Erwartung in <strong>die</strong> Zukunft – Nachwuchsförderung ist ein wichtiges Thema.<br />

V<br />

or exakt 90 Jahren,<br />

also 1928, rief Lehrer<br />

Josef Christ <strong>die</strong><br />

jungen Männer Niederöfflingens<br />

zur<br />

Gründung eines Musikvereins<br />

auf. Neun kamen, <strong>die</strong> mit Eifer<br />

und Begeisterung „das Blasen“<br />

übten und schon im nächsten<br />

Jahr öffentlich auftraten. Schnell<br />

wurde das Interesse an der Volksmusik<br />

besonders bei der Jugend<br />

geweckt. Als nach dem Krieg im<br />

Jahre 1954 Peter Nohn den Verein<br />

als Dirigent übernahm, begann<br />

der eigentliche Aufstieg.<br />

1963 beteiligten sich <strong>die</strong> Niederöfflinger<br />

am Wertungsspielen<br />

beim Landesmusikfest in Reil.<br />

Ihre musikalische Leistung wurde<br />

von den Preisrichtern mit dem<br />

ersten Rang (mit sehr gut) eingestuft.<br />

Ab 1968 ließ man bei dem<br />

bis dahin nur von den Männern<br />

dominierten MV auch Mädchen<br />

und Frauen zu.<br />

Philipp Simonis schied nach<br />

37 Jahren Vorsitzender 1968 aus.<br />

Hermann-Josef Clemens war danach<br />

24 Jahre „erster Mann“ im<br />

Verein. Aloys Lönard führte 16<br />

Jahre den Dirigentenstab.<br />

Im Januar 2014 hat Dieter<br />

Fröhlich <strong>die</strong> musikalische Leitung<br />

des MV übernommen.<br />

Der Verein zählt heute 28 aktive<br />

Mitglieder, auch einige aus der<br />

Nachbargemeinde Gipperath.<br />

Die Jugend ist das „Pfund“, auf<br />

<strong>die</strong> der MV stolz ist. Zwei sind<br />

noch keine 18 Jahre alt und acht<br />

unter 27 Jahre.<br />

Knapp 80 Niederöfflinger sind<br />

Vereinsmitglied. Zu den Höhepunkten<br />

eines jeden Jahres zählen<br />

<strong>die</strong> Frühlingskonzerte, <strong>die</strong> in den<br />

letzten drei Jahrzehnten regelmäßig<br />

angeboten werden. Auch der<br />

alljährliche Weihnachtsmarkt am<br />

letzten Wochenende im Dezember<br />

ist ein Besuch wert. Jährliche<br />

Wandertage, Zeltwochenenden<br />

und Ausflüge, meist in Verbindung<br />

mit Auftritten, stärken <strong>die</strong><br />

Vereinsbindung. Besondere Höhepunkte<br />

waren <strong>die</strong> Erntedankfeste<br />

in Düsseldorf-Urdenbach,<br />

Schützenfeste im Raum Leverkusen<br />

und Oktoberfeste in Dormagen.<br />

Weitere Informationen unter<br />

www.mv-niederoefflingen.de<br />

Klaus Schmitz<br />

Die Jugend ist das Pfund, mit dem sie beim Musikverein Niederöfflingen wuchern. Fotos (4): Klaus Schmitz<br />

Dieter Fröhlich:<br />

engagiert und kompetent<br />

D<br />

er<br />

kleine Dieter<br />

wuchs in einer musikbegeisterten<br />

Familie<br />

auf. Angefangen<br />

hat er im Musikverein<br />

Kröv mit dem Saxophon;<br />

dann kam das Klavier dazu.<br />

Nach dem Abitur begann er<br />

sein Studium beim Ausbildungsmusikkorps<br />

der Bundeswehr. An<br />

der Bundesakademie in Trossingen<br />

schloss er bei Professor Berg<br />

seine Dirigentenausbildung ab.<br />

Dieter Fröhlich ist heute als<br />

Lehrer <strong>für</strong> Saxophon und Klarinette<br />

an der Musikschule des<br />

Landkreises Bernkastel-Wittlich,<br />

tätig. Er ist Dozent beim Kreismusikverband<br />

und dirigiert neben<br />

dem MV Niederöfflingen <strong>die</strong><br />

Vereine in Monzel und Landscheid.<br />

Für Fröhlich ist der MV Niederöfflingen<br />

ein sehr engagierter<br />

Verein mit einer tollen Kameradschaft.<br />

Fröhlich: „Wir sind von<br />

der Anzahl der Spieler (ca. 30. d.<br />

Red.) kein großer Verein, aber<br />

trotzdem haben wir fast alle<br />

Stimmen eines modernen Blasorchesters,<br />

von der Piccolo bis zur<br />

Tuba, zumindest einfach besetzt.<br />

Schwerpunkt meiner Arbeit ist<br />

es, den Verein gut auf <strong>die</strong> anstehenden<br />

Auftritte im Jahr – bei<br />

befreundeten Vereinen, Feste im<br />

Dorf und der Kirche – vorzubereiten.<br />

Highlight ist das jährliche<br />

Festkonzert <strong>für</strong> <strong>die</strong> gesamte<br />

Dorfgemeinschaft. Hier versuchen<br />

wir dem Publikum ein attraktives<br />

und anspruchsvolles<br />

Programm mit Stücken zu präsentieren,<br />

<strong>die</strong> man bei anderen<br />

Auftritt nicht spielt.“<br />

Fröhlich beeindruckt in Niederöfflingen<br />

das Bemühen aller,<br />

<strong>die</strong> musikalischen Anforderungen<br />

zu bewältigen. „Da<strong>für</strong> sind auch<br />

immer alle bereit, Zusatzproben<br />

– oft in Eigenregie - auf sich zu<br />

nehmen.<br />

Der musikalische Leiter des Musikvereins Niederöfflingen ist seit 2014<br />

Dieter Fröhlich. Foto: Klaus Schmitz<br />

Seit 57 Jahren aktiv: Urgestein Hermann Josef Clemens liebt <strong>die</strong> Harmonie<br />

Hermann Josef Clemens (im<br />

Bild) ist mit der B-Klarinette<br />

zum Start, mit dem Wechsel<br />

zum Es-Saxophon dann dem B-<br />

Saxophon das Urgestein des<br />

MV Niederöfflingen.<br />

Auf <strong>die</strong> Frage, warum er nach<br />

57 Jahren immer noch mit viel<br />

Spaß dabei ist, ist das seine Antwort:<br />

„In der Musik gibt es<br />

nicht wie im Sport Sieg und<br />

Niederlage, hier gibt es jährlich<br />

von der Harmonie und dem Zusammenspiel<br />

vieler getragen immer<br />

wieder aufs neue Höhepunkte“.<br />

Die Grundlage zu seinem langen<br />

Musikerleben schuf er sich<br />

schon als Achtjähriger. Gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Paul<br />

hörte er im alten Kindergartensaal<br />

den Musikern beim Üben<br />

zu. Sie beide waren <strong>für</strong> das Heizen<br />

des alten Kohleofens zuständig.<br />

Das Holz dazu brachten <strong>die</strong><br />

Musiker mit. Sehr schnell wurde<br />

aus den zwei Clemens-Brüdern<br />

aktive Musiker. Hermann Josef<br />

bekam von dem legendären<br />

„Teich Philipp“ (Philipp Simonis)<br />

eine Klarinette und den<br />

Hinweis, im Gebetbuch nach<br />

Noten zu suchen und danach<br />

fleißig zu üben. Als bei den Saxophon-Spielern<br />

Stimmen fehlten,<br />

sattelte er um.<br />

Hermann Josef Clemens<br />

übernahm schnell Aufgaben im<br />

Vorstand des Vereins und war<br />

auch hier ein Muster an Zuverlässigkeit.<br />

Nach zwei Jahren als<br />

Beisitzer wurde er 1978 erster<br />

Vorsitzender und blieb es nicht<br />

weniger als 24 Jahre lang, um<br />

danach wiederum neue Aufgaben<br />

zu übernehmen.<br />

Aber auch als Ortsbürgermeister<br />

verpasst er seither keine<br />

der Proben und Auftritte „seines“<br />

Musikvereins, den er schon<br />

so entscheidend mitgeprägt hat.<br />

Klaus Schmitz<br />

„Ohne Vorsitzende gibt es kaum eine Perspektive <strong>für</strong> einen Verein“<br />

Drei Fragen an Simone Hees-<br />

Konrad, <strong>die</strong> neue Vorsitzende des<br />

Musikvereins Niederöfflingen.<br />

Wie kamen Sie zur Musik?<br />

Hees-Konrad: „Bereits im Alter<br />

von neun Jahren entschied ich<br />

mich <strong>für</strong> <strong>die</strong> Querflöte. Warum<br />

genau <strong>die</strong>ses Instrument, kann<br />

ich nicht sagen. Für mich kamen<br />

nur Holzblasinstrumente in Frage.<br />

Vielleicht lag <strong>die</strong> Querflöte<br />

nahe, da ich mir zuvor selbst<br />

Blockflöte beibrachte.<br />

Meine Ausbildung erhielt ich von<br />

Melanie Lönard, damals Flötistin<br />

im MV Niederöfflingen. So wurde<br />

ich schnell ans Orchester herangeführt.<br />

Auch andere Instrumente<br />

interessierten mich, wie<br />

etwa <strong>die</strong> Geige, <strong>die</strong> ich einst im<br />

Schulorchester gespielt habe.“<br />

Sie sind Anfang <strong>die</strong>ses Jahres mit<br />

erst 29 Jahren zur Vorsitzenden des<br />

Musikvereins gewählt worden. Was<br />

war Ihre Motivation, <strong>die</strong>sen verantwortungsvollen<br />

Posten zu übernehmen?<br />

Hees-Konrad: „Meine Motivation<br />

ist einerseits der Erhalt des Musikvereins.<br />

Ohne Vorsitzende<br />

gibt es kaum eine Perspektive <strong>für</strong><br />

einen Verein. Das Vereinsleben<br />

ist aber auch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Gemeinde<br />

und <strong>die</strong> Gemeinschaft miteinander<br />

sehr wichtig. Seit einigen<br />

Jahren gibt es in Niederöfflingen<br />

keine Gaststätte mehr, sodass der<br />

Musikverein auch <strong>die</strong> Aufgabe<br />

der Geselligkeit übernimmt.<br />

Andererseits ist <strong>die</strong> Musik eines<br />

meiner größten Hobbies. Als eine<br />

meiner Lebensaufgaben sehe<br />

ich Jugendliche <strong>für</strong> <strong>die</strong> Musik zu<br />

begeistern. So auch im Musikverein.“<br />

Welche Ziele verbinden Sie mit ihrer<br />

Arbeit als Vorsitzende?<br />

Hees-Konrad: „Dieses Amt ist <strong>für</strong><br />

mich ja noch sehr neu. Als meine<br />

Aufgabe sehe ich es, den Musikverein<br />

zusammenzuhalten und<br />

ihn in der Öffentlichkeit zu repräsentieren.<br />

Der Vorstand des Musikvereins<br />

Niederöfflingen ist immer wieder<br />

aufs Neue bemüht, neue, kreative<br />

Ideen umzusetzen, um aktive und<br />

jugendliche Musiker zu motivieren<br />

weiterhin gerne im Musikverein<br />

zu musizieren.“<br />

Interview: Klaus Schmitz<br />

Simone Hees-Konrad ist <strong>die</strong> neue Vorsitzende. Außerdem leitet sie das Jugendorchester.


VEREINSZEITUNG 7<br />

Ein halbes Jahrhundert <strong>für</strong> den Sport<br />

Der Polizei-Sportverein hat sich in den vergangenen 50 Jahren zum mitgliederstärksten Verein in der Säubrennerstadt entwickelt.<br />

G<br />

espannt schauen<br />

mehrere hundert<br />

Menschen in der<br />

Sporthalle des Polizei-Sportvereins<br />

an <strong>die</strong>sem Sonntagnachmittag<br />

auf <strong>die</strong> Bühne. Die Tanzgruppen<br />

des Vereins zeigen hier gerade ihr<br />

Können. Sie sind eine der zwölf<br />

Abteilungen, <strong>die</strong> am Jubiläumswochenende<br />

aktiv dabei sind.<br />

Von Aerobic bis zum Wandern<br />

kann man sich hier beispielsweise<br />

mit Schwimmen, Leichtathletik,<br />

EHRUNGEN<br />

Bei der Sportgala haben <strong>die</strong> PSV<br />

Abteilungsleiter einen Sportoscar<br />

erhalten. Das waren: Ingrid Döring,<br />

Heinz-Helmut Dusemund (in Vertretung:<br />

Renate Neumann), Siegfried<br />

Hübner, Armin Michels,<br />

Manfred Klein, Carl Münzel, Flamur<br />

Rexbeqai, Achim Roos, Andreas<br />

Staib, Heiko Engelke (in Vertretung<br />

Catherina Lautwein, Katherina<br />

Teusch), Iwan Roshin (in Vertretung:<br />

G. Schmitz) und Franz<br />

Bayer. Monika Sauer, Präsidentin<br />

des Sportbundes Rheinland, überreichte<br />

anlässlich des 50-jährigen<br />

Bestehens des PSV Wengerohr am<br />

9. Juni zur PSV-Sportgala an folgende<br />

Vereinsmitglieder Ehrennadeln<br />

und Urkunden: Manfred Klein<br />

(Silberne Ehrennadel), Ingrid Döring<br />

und Josef Klink (Bronzene Ehrennadel).<br />

Alle drei Mitglieder sind<br />

viele Jahre ehrenamtlich und sehr<br />

zuverlässig aktiv.<br />

Kampfsport, Gymnastik, Basketball<br />

und Kinderturnen fit halten.<br />

Dazu kommen etliche Kurse,<br />

beispielsweise zur Kinderselbstverteidigung,<br />

Gesundheits- oder<br />

Kleinkinderschwimmkurse. Von<br />

Anfang an dabei sind Leichtathletik,<br />

Volleyball, Judo, Ju-Jutsu<br />

und Schießen. Claudia Pütz, Geschäftsführerin<br />

des PSV, berichtet:<br />

„Es gibt immer noch <strong>die</strong><br />

klassischen Abteilungen, <strong>die</strong> viel<br />

Zulauf haben, daneben wurde das<br />

Kurssystem immer weiter ausgebaut.<br />

Im Trend liegen Präventionssport,<br />

beispielsweise das Faszientraining<br />

und Rehabilitation<br />

sowie Entspannung wie Yoga<br />

und Thai-Chi.“ Selbst ausprobieren<br />

kann man sich am Jubiläumsfest<br />

bei verschiedenen Spielen <strong>für</strong><br />

Kinder, den Leichtathleten, dem<br />

Bogenschießen, sowie beim Motorsport.<br />

Die Abteilung Inline-<br />

Skating und Judo demonstrierten<br />

ihre Sportart.<br />

Ein Film über <strong>die</strong> Aktivitäten<br />

des Vereins wurde gezeigt und<br />

bei der Sportnacht, <strong>die</strong> in Form<br />

einer Gala stattfand, gab es einen<br />

Empfang, eine Gesprächsrunde<br />

mit Ehrengästen rund um den<br />

Sport, <strong>die</strong> Menschen im PSV<br />

und Themen, wie beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Zusammenarbeit mit den<br />

städtischen Gremien. Zu den<br />

Talkgästen gehörten: Bürgermeister<br />

Joachim Rodenkirch,<br />

Hermann Schlösser, Dr. Axel<br />

Henrichs, <strong>die</strong> Vorsitzenden des<br />

PSV und Vertreter der Sportverbände.<br />

Dazu gab es Partymusik<br />

mit der Band „Soul and More“.<br />

Claudia Pütz sagt: „Wir waren<br />

mit dem Kartenverkauf sehr zufrieden,<br />

<strong>die</strong> Sporthalle war sehr<br />

schön zum Motto „schwarz-weiße<br />

Nacht“ dekoriert, und wir haben<br />

unser halbes Jahrhundert gebührend<br />

gefeiert.“<br />

Und in <strong>die</strong>sen 50 Jahren ist viel<br />

passiert. In den vergangenen<br />

Jahrzehnten konnte der PSV seine<br />

Mitgliederzahlen von 210<br />

Mitgliedern, im Gründungsjahr,<br />

auf aktuell 1900 Mitglieder im<br />

März <strong>2018</strong>, kontinuierlich steigern.<br />

Das ist mit viel Einsatz und<br />

immer neuen Ideen verbunden.<br />

Der PSV hat unter anderem den<br />

Säubrenner-Lauf ins Leben gerufen,<br />

der zehn Jahre lang (bis<br />

1995) einige hundert Läufer, angezogen<br />

hat. Franz-Josef Weber,<br />

1. Vorsitzender berichtet: „Damals<br />

kamen Polizisten aus ganz<br />

Deutschland und viele Hobbyläufer<br />

waren dabei. Das waren<br />

tolle Events.“ Claudia Pütz erklärt:<br />

„In den Anfangsjahren war<br />

der Wettkampfsport mehr ausgeprägt,<br />

bis zu den deutschen<br />

Meisterschaften sind wir in einigen<br />

Disziplinen gefahren, damals<br />

war dreimal <strong>die</strong> Woche Training<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Vereinsmitglieder kein<br />

Problem, aber das ist heute zeitlich<br />

kaum noch möglich.“<br />

Zeit haben <strong>die</strong> Verantwortlichen<br />

und Mitglieder aber immer<br />

noch <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder- und Jugendfreizeiten.<br />

Seit mehr als 20<br />

Jahren fährt der Verein zum Skifahren,<br />

nach Holland, nach<br />

Lenste an <strong>die</strong> Ostsee und veranstaltet<br />

Ferien am Ort. Für <strong>die</strong><br />

Zukunft hat sich der Verein vorgenommen,<br />

<strong>die</strong> betriebliche Gesundheitsvorsorge<br />

vermehrt ins<br />

Bewusstsein zu rufen, das Marketing<br />

und Sponsoring voranzubringen<br />

und <strong>die</strong> Mitgliederzahlen<br />

zu steigern. Besonders stolz ist<br />

man auf <strong>die</strong> vielen qualifizierten<br />

Übungsleiter. Professionell organisiert,<br />

mit fach- und pädagogischen<br />

Kenntnissen geht man an<br />

den Sport heran. 70 ehrenamtliche<br />

Übungsleiter sind beim Polizei-Sportverein<br />

aktiv und trotz<br />

der Größe des Vereins kommen<br />

Gespräche, kleine Feiern und<br />

Freundschaften nicht zu kurz.<br />

Christina Bents<br />

Extra: Die Gründung<br />

Im Juni 1968 wurde der Polizei-<br />

Sportverein gegründet. Der Gründungsvorsitzende<br />

war damals Alois<br />

Klink. Gründungsmitglieder, <strong>die</strong><br />

heute noch teilweise aktiv sind:<br />

Siegfried Hübner, Manfred Haffner,<br />

Werner Reichert. Mit dem Polizei-<br />

Sportverein wollte man <strong>die</strong>nstliche<br />

und gesellschaftlich- soziale Bedürfnisse<br />

der im Umfeld der Bereitschaftspolizei<br />

lebenden Menschen<br />

in einem Polizei-Sportverein bündeln.<br />

Hermann Schlösser hat den<br />

Verein 25 Jahre geführt und geprägt.<br />

Im Jahr 2000 wurde <strong>die</strong> PSV<br />

Sport- und Begegnungsstätte gebaut.<br />

Damals wurden Vereinsaktivitäten<br />

und Dienststelle getrennt. Ab<br />

2005 wurden Projekt- und Personalmanagement<br />

eingeführt und<br />

Netzwerke verstärkt.<br />

Die Abteilung Inline-Skating zeigte ihr Können am Jubiläumsfest.<br />

Fotos (3): Verein<br />

Das Maskottchen des Polizei-Sportvereins hat <strong>für</strong> <strong>die</strong> Kinder immer<br />

wieder Überraschungen dabei.<br />

Beim Motorsport konnten <strong>die</strong> Besucher während des PSV-Festes selbst ausprobieren, wie sich ein Kart fährt.<br />

Auch <strong>die</strong> Abteilungsleiter des Polizei-Sportvereins wurden bei der Jubiläumsgala mit dem Sportoscar ausgezeichnet.


8 VEREINSZEITUNG VEREINSZEITUNG 9<br />

„Wenn <strong>die</strong> Bienen verschwinden, hat der Mensch nur noch vier Jahre zu leben:<br />

Keine Bienen mehr, keine Pflanzen, keine Tiere“ (Albert Einstein)<br />

Der Kreisimkerverband Bernkastel-Wittlich organisiert sieben Ortsvereine mit 222 Imkern und 1658 Bienenvölker.<br />

Er kämpft gegen <strong>die</strong> Bienenschädlinge, den Einsatz von bienenschädlichen Pflanzenschutzmitteln und den Anbau von Monokulturen.<br />

Die Ernte: Wenn es dem<br />

Höhepunkt entgegengeht<br />

W<br />

ir<br />

haben Günter<br />

Weins, den<br />

Vorsitzenden<br />

des Imkervereins<br />

Hasborn<br />

und Umgebung, am 18. Mai in<br />

Oberöfflingen begleitet. An <strong>die</strong>sem<br />

Tage hat er <strong>die</strong> erste Ernte<br />

<strong>für</strong> das <strong>die</strong>sjährige „Bienenjahr“<br />

aus seinen Standorten in Oberöfflingen<br />

und Himmerod „eingefahren“<br />

und den ersten „neuen<br />

Honig“ gewonnen.<br />

Bei ihm ist der gesamte Ablauf<br />

seit Jahren eintrainiert und vorbildlich<br />

organisiert, vor allem<br />

dank seines Teams mit Ehefrau<br />

Uschi, seines Schwiegereltern<br />

Hildegard und Fred und den<br />

Freunden Martha und Leines.<br />

Als „Imkerei“ hat Weins in der<br />

Doppel-Garage und im Keller<br />

<strong>die</strong> nötigen Arbeits- und Lagerplätze<br />

eingerichtet.<br />

Das eingespielte Team in der<br />

heimischen Imkerei klappt so<br />

toll, dass sich der Imker an <strong>die</strong>sem<br />

Tag nur auf den Transport<br />

Günter Weins und sein Team bei der Honigernte.<br />

der Waben aus seinen Standorten<br />

konzentrieren kann.<br />

Daheim angekommen, wird<br />

Wabe <strong>für</strong> Wabe aus den Transportkisten<br />

entnommen. Im ersten<br />

Arbeitsgang geht es darum, ganz<br />

vorsichtig <strong>die</strong> dünnen Wachsdeckel<br />

von den Waben abzuschaben.<br />

Die so entdeckelten Waben<br />

kommen in <strong>die</strong> Honigschleuder.<br />

Mit schnellen Drehungen wird<br />

der Honig aus den Zellen geschleudert<br />

und fließt durch verschiedene<br />

Siebe. Diese trennen<br />

<strong>die</strong> noch in der Wabe verbliebenen<br />

Wachsteilchen vom Honig.<br />

Der so gereinigte Honig fließt in<br />

40-Liter-Behälter. Er wird danach,<br />

je nach Sorte, einige Tage<br />

oder Wochen regelmäßig gerührt,<br />

bevor er ins Glas darf und<br />

dann verzehrt werden kann.<br />

Der Vorgang der Ernte wiederholt<br />

sich zwei- oder dreimal<br />

jährlich. „Für <strong>die</strong> Bienen ist Anfang<br />

bis Mitte <strong>August</strong>, wenn es<br />

keine Blüten und damit keine<br />

neue Nahrung mehr <strong>für</strong> <strong>die</strong> Tiere<br />

gibt, Jahresende“, erklärt der Imker.<br />

Günter Weins aus Oberöfflingen<br />

ist der Vorsitzende des Imkervereins<br />

Hasborn. Der Verein<br />

umfasst 18 Imkerinnen und Imker<br />

mit rund 200 Völkern.<br />

Der erfahrene Imker beschäftigt<br />

sich schon mehr als 20 Jahre<br />

mit den Bienen, wobei er erste<br />

Erfahrungen in der Imkerei seines<br />

Vaters sammelte. Als <strong>die</strong>ser<br />

plötzlich starb, führte er <strong>die</strong> Imkerei<br />

weiter und vergrößerte sie<br />

auf nunmehr vier Bienenstände.<br />

Im Umfeld des Klosters Himmerod<br />

haben <strong>die</strong> Eheleute Weins<br />

und Hubertz einen Bienenlehrpfad<br />

eingerichtet. Hier stehen<br />

sieben ansprechende Tafeln, <strong>die</strong><br />

ausführlich über Bienen und Honig<br />

informieren. Ein offener<br />

Schaukasten mit einem kleinen<br />

Bienenvolk gibt Einblick in einen<br />

Bienenstaat.<br />

Klaus Schmitz<br />

Foto: Klaus Schmitz<br />

Der Winter im Bienenjahr: Wie der Imker helfen kann<br />

C<br />

hristina<br />

und Jürgen<br />

Knötgen betreuen in<br />

Niersbach 20 Völker.<br />

Christina hat<br />

ihre Bienenleidenschaft<br />

von ihrer Mutter aus Polen<br />

mitgebracht und ihren Mann<br />

sehr schnell mit dem „Bienenvirus“<br />

infiziert. Sie erklären uns den<br />

vermeintlichen Winterschlaf der<br />

Bienen, der keiner ist.<br />

So lange es irgendwelche Blüten<br />

gibt, fliegen <strong>die</strong> Bienen aus,<br />

um <strong>für</strong> sich und <strong>die</strong> neuen Larven<br />

Winternahrung zu sammeln<br />

und in den Waben einzulagern.<br />

Da der Imker <strong>die</strong>se mit der letzten<br />

Ernte weggenommen hat,<br />

muss er sie jetzt ersetzen. Da<strong>für</strong><br />

kauft er Flüssigzucker oder<br />

mischt sich <strong>die</strong>sen aus Haushaltszucker<br />

und Wasser. Ein Bienenvolk<br />

braucht, je nach Größe,<br />

zehn bis 15 Kilogramm Futter.<br />

Es wird im kleinen Eimer in <strong>die</strong><br />

Bienenwohnung gestellt, wo sich<br />

<strong>die</strong> Bienen be<strong>die</strong>nen. Wenn es<br />

dann um den Bienenstand herum<br />

kalt wird, rücken <strong>die</strong> Schwestern<br />

ganz eng zusammen und wärmen<br />

sich gegenseitig. Dadurch bilden<br />

sie <strong>die</strong> sogenannte Wintertraube.<br />

Mittendrin sitzt <strong>die</strong> Königin.<br />

Auch jetzt ist, wie das ganze Jahr<br />

über, Teamwork angesagt: Bienen<br />

aus dem kühlen Außenbereich<br />

der Wintertraube werden<br />

immer wieder von den aufgewärmten<br />

Bienen im Innenbereich<br />

abgelöst. Werden es mal unter<br />

zehn Grad Celsius, zittern sie<br />

den Stock durch Schlagen mit<br />

ihren Flügeln warm. So können<br />

sie ihr „Zuhause“ bis auf über 30<br />

Grad aufheizen. Der Bienenstock<br />

bleibt auch sauber und keimfrei,<br />

wenn Bienchen im Winter nicht<br />

auf Toilette kann. Die Oberflächen<br />

des Abfalls werden mit einem<br />

dünnen Film aus verschiedenen<br />

Pflanzenharzen überdeckt,<br />

<strong>die</strong> selbst Pilze und Viren abtöten.<br />

Anmerkung Valerius: „Das<br />

ist so nicht richtig. Die Bienen<br />

koten nicht im Stock ab, auch<br />

nicht im Winter. Sie sammeln<br />

<strong>die</strong> Nahrungsüberreste während<br />

Kälteperioden, in denen sie zum<br />

Abkoten nicht ausfliegen können,<br />

in ihrer Kotblase, <strong>die</strong> später,<br />

wenn wieder Flugwetter herrscht,<br />

bei einem „Reinigungsflug“ entleert<br />

wird. Kotspritzer in der Bienenwohnung<br />

sind immer ein Anzeichen<br />

<strong>für</strong> eine Erkrankung des<br />

Volks, zum Beispiel durch Ruhr.<br />

Richtig ist aber, dass <strong>die</strong> Bienen<br />

das Innere des Bienenstocks mit<br />

einem dünnen Film aus verschiedenen<br />

Pflanzenharzen (sog. Propolis)<br />

auskleiden, damit Ritze<br />

verschließen und auch größere<br />

Fremdkörper, <strong>die</strong> sie nicht aus<br />

dem Flugloch herausschaffen<br />

können, damit einkapseln und so<br />

mumifizieren. Richtig ist auch,<br />

dass Propolis wie ein natürliches<br />

Antibiotikum wirkt und dem<br />

Bienenvolk hilft, mit Pilzen,<br />

Bakterien und Viren fertig zu<br />

werden.“ Das gelingt aber nicht<br />

bei allen möglichen Erkrankungen<br />

des Bienenvolks. Dann muss<br />

der Imker eingreifen und seinen<br />

Bienen helfen.<br />

Die Varroamilbe ist ein solcher<br />

Feind der Bienen. Sie vermehrt<br />

sich in der verdeckelten Brut im<br />

Bienenstock und schädigt bereits<br />

<strong>die</strong> Larven, aus denen dann <strong>die</strong><br />

ausgeschlüpften Bienen kleiner<br />

als gesunde Tiere wachsen. Dadurch<br />

sterben im Herbst und<br />

Winter oft ganze Völker. Der<br />

Imker versucht, mit organischen<br />

Mitteln wie Ameisensäure und<br />

Das Bienenjahr:<br />

Die erste Frühlingssonne<br />

W<br />

ie<br />

Milchsäure, <strong>die</strong> er in <strong>die</strong> Völker<br />

einbringt, zu helfen.<br />

Der Imker selbst konzentriert<br />

sich im Winter auf <strong>die</strong> Vermarktung<br />

seiner Honigernte. Außerdem<br />

bereitet er Rähmchen und<br />

Beuten <strong>für</strong> das kommende Jahr<br />

vor. Ab Februar, wenn <strong>die</strong> Temperaturen<br />

langsam wieder steigen,<br />

werden <strong>die</strong> Königinnen wieder<br />

aktiv und legen Eier. Die neuen<br />

Arbeiterinnen schlüpfen pünktlich<br />

zum Frühjahr, wenn es wieder<br />

heißt: ab an <strong>die</strong> Blütenkelche.<br />

(ks)<br />

Christina und Jürgen Knötgen erklären das Jahresende im Leben der<br />

Bienen.<br />

Foto: Klaus Schmitz<br />

wird aus<br />

Nektar Honig?<br />

Das hat uns<br />

Andreas Pesch<br />

bei seiner Führung<br />

über den Bienenlehrpfad in<br />

Himmerod erklärt. Der wurde<br />

von den Eheleuten Weins aus<br />

Oberöfflingen und Hubertz aus<br />

Manderscheid eingerichtet. Andreas<br />

Pesch ist der Vorsitzende des<br />

Imkervereins Binsfeld und Umgebung.<br />

Der Verein organisiert<br />

zurzeit 22 Imker mit 140 Völkern.<br />

Die erste Frühlingssonne<br />

strahlt, <strong>die</strong> Bienen sind hellwach.<br />

Es sind etwas mehr als zehn<br />

Grad draußen. Die Honigbienen<br />

machen sich an <strong>die</strong> Arbeit. Oft<br />

mit 20-Stunden-Kilometern-<br />

Tempo sind sie unterwegs, um<br />

Pollen und Nektar zu sammeln.<br />

Auf der Blüte saugen sie mit<br />

ihrem langen Rüssel den süßen<br />

Nektar in ihren Honigmagen, der<br />

nach etwa 200 Blüten komplett<br />

gefüllt ist. Zugleich leisten sie <strong>die</strong><br />

<strong>für</strong> den Menschen so wichtige<br />

Arbeit des Bestäubens der Blüten<br />

an unseren Obstbäumen sowie<br />

sonstigen Kultur- und Wildpflanzen.<br />

Dazu lösen sie beim<br />

Kriechen in <strong>die</strong> Blüten mit ihrem<br />

Körper Blütenpollen aus den<br />

Staubgefäßen der Blüten. Diese<br />

Pollen transportieren sie mit ihren<br />

„Pollenkörbchen“ an ihren<br />

Hinterbeinen zur nächsten Blüte.<br />

Dies schafft eine Biene bis zu<br />

1000 Mal pro Tag. Zwischendurch<br />

fliegt sie immer wieder zurück<br />

zum Bienenstock, um Pollen<br />

und Nektar abzuliefern. Im<br />

Stock setzt richtige Fließbandarbeit<br />

ein. Durch <strong>die</strong> Weitergabe<br />

des Nektars „von Rüssel zu Rüssel“<br />

wird er zu Honig umgewandelt.<br />

Der ist aber jetzt immer<br />

noch nur halbreif. Er trocknet<br />

danach in den unverschlossenen<br />

Zellen der Waben. Erst wenn der<br />

eingedickte Honig weniger als<br />

ein Fünftel Wasser enthält, verschließen<br />

<strong>die</strong> Bienen <strong>die</strong> Zellen<br />

mit einem dünnen, wasserdichten<br />

Wachsdeckel.<br />

Jetzt beginnt auch <strong>die</strong> Königin,<br />

wieder Eier <strong>für</strong> neuen Nachwuchs<br />

zu legen, aus denen dann<br />

pünktlich zur neuen Saison <strong>die</strong><br />

Arbeiterinnen schlüpfen. (ks)<br />

Wie bereitet <strong>die</strong> Biene aus Nektar<br />

schließlich den Honig? Andreas<br />

Pesch erklärt den Jahresbeginn<br />

der Bienen auf dem Lehrpfad in<br />

Himmerod. Foto: Klaus Schmitz<br />

Die besondere Beziehung<br />

der Eckfelder zur Biene<br />

D<br />

er<br />

Umzug eines<br />

Imkers kam gerade<br />

recht <strong>für</strong> den pensionierten<br />

Polizeibeamten<br />

Werner<br />

Stolz. In seinem Beruf war er seit<br />

Jahrzehnten mit Spürhund Torro<br />

unterwegs. Jetzt ist <strong>die</strong> Imkerei<br />

sein großes Hobby. Und außerdem:<br />

Für den Eckfelder an sich<br />

hat sich wohl seit Beginn der<br />

Menschheit eine besondere Liebe<br />

zu Bienen entwickelt. Denn hier<br />

wurde im weltberühmten Eckfelder<br />

Trockenmaar <strong>die</strong> älteste Honigbiene<br />

der Welt gefunden (Informationen<br />

unter www.eckfeld.de)<br />

Der Bienenstand von Werner<br />

Stolz steht am Dorfrand. Hier<br />

finden seine acht Völker in Wiesen<br />

und Wäldern den Nektar und<br />

<strong>die</strong> Pollen als den Grundstoff,<br />

mit dem sie Blütenhonig produzieren<br />

können. Werner Stolz:<br />

„Für mich immer gut erreichbar<br />

und trotzdem weit genug weg<br />

vom Nachbarn, den <strong>die</strong> Bienen<br />

vielleicht ärgern könnten.“<br />

Jedes Volk hat in einem Kasten,<br />

der „Magazin-Beute“ sein<br />

zuhause. Seine acht Magazine<br />

hat er nebeneinander aufgebaut.<br />

Im dahinter liegenden Arbeitsraum<br />

hat Werner Stolz alles untergebracht,<br />

was er im Zusammenhang<br />

mit den Bienen benötigt.<br />

Die komplette Magazin-<br />

Beute besteht aus drei Zargen<br />

mit je zehn Rähmchen. In den<br />

zwei unteren Zargen ist der Brutraum,<br />

in den <strong>die</strong> Königin ihre<br />

Eier legt und ihre Futterreserve<br />

hat. Die dritte Zarge <strong>die</strong>nt als<br />

Honigraum. Sind <strong>die</strong> Rähmchen<br />

mit Honig gefüllt und verdeckelt,<br />

werden sie zum Schleudern entnommen.<br />

Die leeren Rähmchen<br />

werden dann wieder in <strong>die</strong> Zargen<br />

eingesetzt. Hier können <strong>die</strong><br />

Bienen dann ihren neuen Honig<br />

einlagern. Je nach Blütenangebot<br />

ergibt sich eine unterschiedliche<br />

Honigqualität, so zum Beispiel<br />

<strong>die</strong> Frühtracht (Raps, Wiesenblumen)<br />

oder <strong>die</strong> Sommertracht<br />

während der Brombeerblüte oder<br />

dem Waldnektar.<br />

(ks)<br />

Die Bienen von Werner Stolz sind<br />

<strong>für</strong> ihn gut erreichbar, weit genug<br />

weg vom Nachbarn und finden in<br />

Wiesen und Wald ausreichend<br />

Nektar und Pollen.<br />

Foto: Klaus Schmitz<br />

Die Ausbildung ist der Garant des Kreisimkerverbandes<br />

D<br />

as Erfolgsrezept<br />

des Kreisimkerverbandes<br />

Bernkastel-<br />

Wittlich ist traditionell<br />

<strong>die</strong> jährliche<br />

Ausbildung. An drei Samstagvormittagen<br />

werden alle Themen<br />

rund um <strong>die</strong> Biene und <strong>die</strong> Imkerei<br />

besprochen. Detailliertes<br />

Schulungsmaterial steht zur Verfügung.<br />

Der Kurs richtet sich an interessierte<br />

Neuimker und solche,<br />

<strong>die</strong> es werden wollen. Auch jene,<br />

<strong>die</strong> nur Lust haben mehr über<br />

Bienen und Honig zu erfahren,<br />

sind eingeladen. Neben der Vermittlung<br />

theoretischer Grundlagen<br />

wird anschließend eine praktische<br />

Betreuung durch erfahrene<br />

Imker und Hilfestellung bei der<br />

Erstanschaffung eines Bienenvolkes<br />

angeboten.<br />

Auch <strong>für</strong> <strong>2018</strong> hatte der Kreisimkerverband<br />

eingeladen. 37 Interessierte<br />

haben sich zu der<br />

theoretischen Schulung angemeldet.<br />

„Da bekommt man schon gehörig<br />

Rüstzeug mit“, lautet <strong>die</strong><br />

Aussage vieler, wenn <strong>die</strong> Referenten<br />

zur kleinen Kaffeepause mittendrin<br />

riefen.<br />

Volker Müllers (ganz rechts)<br />

und Erich May (dritter von<br />

rechts) sind <strong>die</strong> Lehrgangsreferenten.<br />

Müllers ist der Vorsitzende<br />

im Imkerverein Alftal-Kondelwald.<br />

Hier organisiert er 47<br />

Imker (hiervon sind zehn Frauen)<br />

mit 292 Völker.<br />

Erich May ist der zuständige<br />

Mann im Kreis <strong>für</strong> <strong>die</strong> Ausbildung.<br />

Mit seinen 20 Bienenvölkern<br />

beschäftigt er sich neben der<br />

Honigproduktion mit der Vermehrung<br />

von leistungsstarken<br />

Jungköniginnen. May: „Die große<br />

Nachfrage nach dem seit zehn<br />

Jahren regelmäßig angebotenen<br />

Lehrgang ist ungebrochen. Viele<br />

Zeitgenossen möchten einen eigenen<br />

Beitrag zur Erhaltung unserer<br />

vielfältigen Kulturlandschaft<br />

bringen. Dazu leisten unsere Honigbienen<br />

durch ihre Bestäubungstätigkeit<br />

einen entscheidenden<br />

Beitrag. Wir wollen den Interessenten<br />

durch <strong>die</strong> Vermittlung<br />

theoretischer und praktischer<br />

Kenntnisse den Einstieg in<br />

<strong>die</strong> Imkerei erleichtern.“<br />

Maria Erdenebat aus Salmtal<br />

(siebte von rechts auf dem Foto)<br />

hat mit ihrem Mann den Lehrgang<br />

besucht. Er hat aus seiner<br />

Heimat, der Ukraine, <strong>die</strong> Liebe<br />

zu den Bienen mitgebracht. Auch<br />

Die Teilnehmer des Anfängerkurses „Bienen halten <strong>2018</strong>“ auf der Treppe des Wittlicher Casinos, das traditionell als Lehrwerkstatt des Imkerkreisverbandes <strong>die</strong>nt. Foto: Klaus Schmitz<br />

hat sie ihr Großonkel mit dem<br />

Thema Bienen „infiziert“, der seit<br />

einem halben Jahrhundert Bienen<br />

hält. Sie sagt: „Mich hat neben<br />

meinem an Bienen interessiertem<br />

Umfeld das Bewusstsein, welchen<br />

wertvollen und unverzichtbaren<br />

Beitrag <strong>die</strong>ses kleine Insekt <strong>für</strong><br />

alle liefert, zur Anmeldung <strong>für</strong><br />

Grünstreifen – im Garten, auf dem Feld, an Wegen angelegt – bieten den Bienen <strong>die</strong> dringend benötigte Nahrung. Sorgen bereitet den Imkern landesweit das immer geringer<br />

werdende Angebot an Trachtpflanzen <strong>für</strong> Bienen infolge des sich immer weiter ausdehnenden Anbaus von Energiepflanzen. Günter Weins hat daher bereits auf seinen eigenen<br />

Ackerflächen Steinklee und Phacelia angebaut. Im kommenden Jahr wird er gemeinsam mit einem Biogasbetreiber in Oberöfflingen ein Versuchsfeld mit der „Durchwachsenen<br />

Silphie“ (laut Wikipedia eine Pflanzenart aus der Familie der Korbblütler) anlegen. An <strong>die</strong> Landwirte appelliert der Imker, Blühstreifen auf ertragsschwachen Böden anzulegen,<br />

um so auch anderen Insekten geeignete Lebensräume zu geben.<br />

Foto: Klaus Schmitz<br />

Der Vorstand des Kreisimkerverbandes<br />

Ehrenvorsitzender: Aloys Schlax,<br />

54516 Wittlich; Vorsitzender:<br />

Hermann-Josef Valerius, 54518<br />

Altrich, Borschrech 16, Telefon<br />

06571 20845, Email.: hermannjosef.valerius@kabelmail.de;<br />

Stellvertretender Vorsitzender:<br />

Günter Weins, 54533 Oberöfflingen,<br />

Telefon 06572 4256, Email:<br />

guenter.weins@yahoo.de; Stellvertretender<br />

Vorsitzender: Andreas<br />

Pesch, 54534 Großlittgen, Telefon<br />

06575 1792, Email: Andreas_Pesch@t-online.de;<br />

Kassenwart:<br />

Hans-Georg Ludwig, 54533<br />

Laufeld, Telefon 06572 347,<br />

Email: Schorsch.Laufeld@web.de;<br />

Kassenprüfer: Christoph Hayer,<br />

54516 Wittlich, Telefon 06571<br />

8521, Email: cm.hayer@web.de;<br />

Michael Gansen, 54518 Altrich,<br />

Telefon 06571 8916, Email: Michael_Gansen@web.de;<br />

Schriftführerin:<br />

Silvia Endres, 54534<br />

Karl, Telelfon 06575 9012090,<br />

Email: sendres@freenet.de; Gesundheitsobmann:<br />

Walter Huwer,<br />

54523 Hetzerath, Telefon 06508<br />

9183786, Email: Honigbiene-<br />

Hetzerath@t-online.de; Obmann<br />

<strong>für</strong> das Wanderwesen: Werner<br />

Kranz, 54518 Dreis, Telefon<br />

06578 1418, Email: fam.monikakranz@t-online.de;<br />

Obmann <strong>für</strong><br />

das Beobachtungswesen: Gerhard<br />

Lettl, 56841 Traben-Trarbach,<br />

Telefon 06541 810347, Email:<br />

email@gerhard-lettl.de; Obmann<br />

<strong>für</strong> Nachwuchsfragen: Erich May,<br />

54538 Bausendorf, Telefon 06532<br />

3912, Email: erich-may@t-online.de;<br />

Obmann <strong>für</strong> Honig: Volker<br />

Müllers, 54538 Kinderbeuern-<br />

Hetzhof, Telefon 06532 933467,<br />

Email: volker.muellers@gmx.net;<br />

Beisitzer/in: Sabine Kinn-Dippel,<br />

54538 Kinheim, Telefon 06532<br />

945049, Email: kinndippel@web-<br />

.de; Stephan Schmitz, 54518<br />

Platten, Telefon 06535 2199976,<br />

Email sj_schmitz@web.de<br />

den Anfängerkurs getrieben.<br />

Wenn meine vier kleinen Kinder<br />

etwas größer sind, werde ich mir<br />

ein Volk anschaffen und es mit<br />

ihnen gemeinsam bewirtschaften.“<br />

Klaus Schmitz<br />

Vier Fragen an den Vorsitzenden<br />

Hermann-Josef Valerius<br />

Wie entdeckten Sie <strong>die</strong> Liebe zu den<br />

Bienen?<br />

Valerius: „Ich habe 1970 mit tatkräftiger<br />

Unterstützung meines<br />

Vaters mit 14 Jahren mit der Bienenhaltung<br />

begonnen. Das erste<br />

eigene Volk war ein Schwarm,<br />

der sich im Garten eines Nachbarn<br />

niederließund mir ein befreundeter<br />

Imker einfing. So fing<br />

alles an – bei mir wie vielen anderen,<br />

frei nach dem alten Imkerspruch:<br />

Zuerst hatte ich Bienen,<br />

dann hatten <strong>die</strong> Bienen mich.“<br />

Wie wird man Kreisvorsitzender?<br />

Valerius: „Zu Beginn meiner imkerlichen<br />

Tätigkeit widmeten<br />

sich insbesondere ältere Personen<br />

der Bienenhaltung, Jungimker<br />

waren selten. Ich war so ein seltener<br />

Gast beim ersten Besuch einer<br />

Versammlung des Bienenzuchtvereins<br />

Wittlich und Umgebung<br />

im Herbst 1973. Es wurde<br />

ein neuer Schriftführer gesucht.<br />

Ich hatte gerade eine Ausbildung<br />

bei der Kreisverwaltung<br />

begonnen und war damit der<br />

richtige Mann an der richtigen<br />

Stelle. Ab <strong>August</strong> 1976 war ich<br />

dann Schriftführer des Kreisimkerverbandes<br />

Bernkastel-Wittlich<br />

beim Vorsitzenden Aloys Schlax.<br />

Im März 1995 führte er mich als<br />

seinen Nachfolger ein.“<br />

Wie ist <strong>die</strong> Imkerei in Deutschland<br />

organisiert?<br />

Valerius: „Die Bienenhaltung ist<br />

aus einer langen Tradition heraus<br />

ausgehend von den örtlichen Imker-<br />

bzw. Bienenzuchtvereinen<br />

über <strong>die</strong> Kreis- und aktuell 19<br />

Landesverbände bis zum Deutschen<br />

Imkerbund (DIB) als<br />

Dachorganisation auf Bundesebene<br />

organisiert.“<br />

Mit welchen Problemen haben Imker<br />

und Bienen zu kämpfen?<br />

Valerius: „Probleme bereitet Imkern<br />

und Bienen seit Jahrzehnten<br />

<strong>die</strong> Varroamilbe, eine Außenmilbe,<br />

<strong>die</strong> sich in den verdeckelten<br />

Brutzellen vermehrt und Bienenbrut<br />

und erwachsene Bienen<br />

schädigt. Dagegen ist ein regelmäßiges<br />

Eingreifen durch den<br />

Imker zwingend erforderlich. Eine<br />

Hauptaufgabe sieht der Kreisimkerverband<br />

daher auch in der<br />

Information der Imker zu wirksamen<br />

Bekämpfungsmöglichkeiten.<br />

Weitere Probleme können Monokulturen<br />

(zum Beispiel großflächiger<br />

Maisanbau <strong>für</strong> Biogasanlagen)<br />

oder auch der Einsatz<br />

von Insektiziden und Fungiziden<br />

(z.B. Beiz- und Spritzmittel) in<br />

der Landwirtschaft darstellen.<br />

Nur wo etwas blüht, können Bienen<br />

Nahrung in Form von Blütenstaub<br />

und Nektar finden. Sind<br />

Blütenstaub und Nektar mit Giften<br />

aus dem Spritzmitteleinsatz<br />

belastet, kann <strong>die</strong>s <strong>die</strong> Orientierungsfähigkeit<br />

der Bienen beeinträchtigen,<br />

kann zu Brutschäden<br />

führen oder wirkt sich auf <strong>die</strong> Lebensdauer<br />

der erwachsenen Bienen<br />

negativ aus.“<br />

Die Fragen stellte Klaus Schmitz


10 VEREINSZEITUNG<br />

Eine Performance aus dem Jahre 2017 von Mavi Garcia aus Aachen mit Partnerin.<br />

Foto: David Schmitz<br />

Der erste Vorsitzende des Vereins Kunst im Gewächshaus, Heiner Berg, und sein Stellvertreter Christoph Strouvelle stehen vor dem Werk eines<br />

Graffitikünstlers im Gewächshaus.<br />

Foto: Christina Bents<br />

Malerin Kerstin Arnold spricht mit dem Trierer Galeristen Laas Köhler über ihre Bilder.<br />

Foto: Strouvelle<br />

Ein guter Nährboden <strong>für</strong> Kunst<br />

Seit rund 20 Jahren organisiert ein Morbacher Verein Veranstaltungen, um hochwertige Kunst auf niedrigschwellige Weise zu präsentieren.<br />

Y<br />

uccapalmen, Bananenpflanzen,<br />

orangefarbene<br />

Stoffbahnen<br />

am verglasten Dach<br />

und ein großer Holzofen,<br />

der bei Bedarf angefeuert<br />

ist: So sieht <strong>die</strong> rund 300 Quadratmeter<br />

große Fläche aus, auf<br />

welcher der Verein „Kunst im<br />

Gewächshaus“ seine Veranstaltungen<br />

ausrichtet. Heiner Berg,<br />

Besitzer der Gärtnerei und erster<br />

Vorsitzender des Kunstvereins,<br />

erklärt: „Ab Ende Mai und dann<br />

wieder bis eine Woche vor dem<br />

Advent kann <strong>die</strong>se Fläche im<br />

Gewächshaus freigeräumt werden<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Veranstaltungen.“<br />

Auf <strong>die</strong> Idee, Kunst zwischen<br />

Blumen und Pflanzen zu zeigen,<br />

kam vor mehr als 20 Jahren Bruni<br />

Kluss aus Hinzerath. Sie ist<br />

selbst Keramik-Künstlerin. Später,<br />

als der Verein gegründet war,<br />

hat sie mit ihrem Mann Rüdiger<br />

Luckow <strong>die</strong> künstlerische Leitung<br />

übernommen. Schon 1995<br />

gab es im Gewächshaus erste<br />

Veranstaltungen, <strong>die</strong> von dem<br />

damaligen Verein „Morbacher<br />

Idee“ organisiert wurden. Kabarett,<br />

Kindertheater und auch<br />

Kunst waren damals Inhalte.<br />

Doch <strong>die</strong> Kunst wurde schnell<br />

ausgeklammert, weil es einfach<br />

zu umfangreich wurde. Von Bruni<br />

Kluss wurde sie wiederaufgenommen,<br />

nachdem <strong>die</strong> „Morbacher<br />

Idee“ schon eingeschlafen<br />

war. Seit 2009 hat sie sich mit ihrem<br />

Mann zurückgezogen, und<br />

ein neues Team organisiert <strong>die</strong><br />

Ausstellungen und Konzerte. Das<br />

Hauptevent des Jahres ist <strong>die</strong><br />

dreitägige Veranstaltung, <strong>die</strong> Ende<br />

Oktober oder Anfang November<br />

unter einem bestimmten<br />

Motto – im vergangenen Jahr<br />

hieß es „beziehungsLos“ – stattfindet.<br />

Freitagabend startet <strong>die</strong>se<br />

mit einer Vernissage. Samstagabend<br />

bietet der Verein ein Konzert<br />

mit oft ungewöhnlicher Musik.<br />

Das kann Jazz sein, Weltmusik<br />

oder Experimentelles. In 2015<br />

war beispielsweise Hilde Kappes<br />

zu Gast, <strong>die</strong> aus Bernkastel-Kues<br />

stammt und unter anderem Musik<br />

auf einem Abflussrohr macht.<br />

Der Sonntag startet mit einem<br />

ausgiebigen öffentlichen Frühstück.<br />

Die Ausstellung, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Arbeit<br />

von darstellenden Künstlern, wie<br />

Fotografen, Malern, Bildhauern,<br />

musikalischen Installationen oder<br />

Das Team von Kunst im Gewächshaus, hinten von links: Uwe Andretta, Christoph Strouvelle, Ilse Rosenschild, Antje Schmitz, Christine Lipp, Wolfgang Paul. Vorne von links: Heiner<br />

Berg, Jürgen Müller und Roman Knichel.<br />

Foto: David Schmitz<br />

Videokünstlern zeigt, kann von<br />

Besuchern besichtigt werden.<br />

Christoph Strouvelle, zweiter<br />

Vorsitzender, sagt: „Wichtig ist<br />

uns, dass <strong>die</strong> Ausstellung einen<br />

Kontrast oder ein Spannungsfeld<br />

zeigt. Sie soll ungewöhnlich und<br />

interessant sein.“ Zu den Künstlern<br />

kommen sie, weil sie selbst<br />

viele Kunstausstellungen besuchen<br />

oder <strong>die</strong> Künstler sich bei<br />

ihnen melden. Der Fokus des<br />

Vereins liegt aber nicht nur auf<br />

den Erwachsenen, sie möchten<br />

auch Kinder und Jugendliche an<br />

Kunst heranführen. So gibt es<br />

sonntags auch immer einen begleitenden<br />

Workshop, beispielsweise<br />

zum Thema Fotografie<br />

oder kreatives Schreiben. Ein<br />

wichtiges Ziel, das der Verein erreichen<br />

wollte, hat er geschafft,<br />

nämlich <strong>die</strong> Hürde, dass Menschen,<br />

<strong>die</strong> ansonsten kaum Berührungspunkte<br />

mit Kunst haben,<br />

<strong>die</strong> Ausstellungen aktiv besuchen.<br />

Ilse Rosenschild, Mitglied<br />

des Vereins und meist am<br />

Kassen<strong>die</strong>nst bei den Veranstaltungen,<br />

berichtet: „Es gibt Personen,<br />

<strong>die</strong> hierherkommen und sagen:<br />

„Ich möchte mir <strong>die</strong> Ausstellung<br />

ansehen“, <strong>die</strong> nicht wegen<br />

dem Treffen mit anderen,<br />

den Blumen oder dem außergewöhnlichen<br />

Ambiente anreisen,<br />

sondern weil sie einfach Kunst<br />

erleben wollen.“<br />

Dazu ergänzt Christoph<br />

Strouvelle: „Hier in Morbach ist<br />

<strong>für</strong> Künstler sonst kaum eine<br />

Möglichkeit zum Ausstellen, und<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Menschen gibt es nur wenige<br />

Gelegenheiten, Kunst zu erleben.“<br />

Ein ganz aufregendes Ereignis<br />

war <strong>für</strong> <strong>die</strong> Vereinsmitglieder<br />

2016. Damals hat <strong>die</strong> aus<br />

Lieser stammende Glaskünstlerin<br />

Mana Binz eine Ausstellung in<br />

Bernkastel-Kues geplant, bei der<br />

an verschiedenen Orten in Bernkastel-Kues<br />

eine Retrospektive<br />

ihres Schaffens zu sehen sein<br />

sollte – unter dem Titel „Hidden<br />

Gardens“. Kurz vor Beginn gab<br />

es dann in der Akademie Kues<br />

einen Eklat, denn einige Bilder<br />

mussten abgehängt werden, da<br />

weibliche Geschlechtsorgane zu<br />

sehen wären, so <strong>die</strong> Begründungund<br />

das, obwohl <strong>die</strong> Bilder vorher<br />

bekannt gewesen seien. Der<br />

Verein Kunst im Gewächshaus<br />

hatte sich darüber sehr empört.<br />

„Dass eine solche Art der Zensur<br />

möglich ist, hat uns sehr bewegt<br />

und wir wollten Mana Binz<br />

unterstützen“, so Christoph<br />

Strouvelle. So haben <strong>die</strong> Aktiven<br />

des Vereins ihr einstimmig angeboten,<br />

ihre abgehängten Bilder in<br />

einer separaten Ausstellung in<br />

Morbach zu zeigen, was sie angenommen<br />

hat. Innerhalb von 14<br />

Tagen haben <strong>die</strong> Gewächshäusler<br />

<strong>die</strong> Veranstaltung organisiert, den<br />

Kunstsachverständigen Dr. Richard<br />

Hüttel als Vortragenden<br />

gewonnen und 500 Besucher sahen<br />

<strong>die</strong> Werke, <strong>die</strong> im Gewächshaus<br />

unter „(For)bidden Gardens“<br />

ausgestellt waren.<br />

Vor zwei Jahren hat der Verein<br />

mit dem Verein Blue Note aus<br />

dem Idar-Obersteiner Raum und<br />

dem Freundeskreis Nationalpark<br />

Hunsrück-Hochwald eine Musikveranstaltung<br />

ins Leben gerufen,<br />

„Kultana“, <strong>die</strong> an einem<br />

Abend im Sommer stattfindet,<br />

und einen Bogen Richtung Birkenfeld<br />

und Idar-Oberstein spannen<br />

will.<br />

Während der Sommerferien<br />

organisieren <strong>die</strong> Mitglieder Kinder-Kreativkurse,<br />

unter anderem<br />

sind schon Schmieden, Fotografieren,<br />

Voltigieren und Reiten,<br />

angeboten worden. Heiner Berg<br />

erklärt: „Das können wir nur machen,<br />

weil alle Mitglieder sehr<br />

engagiert sind uns sich einbringen.“<br />

Für <strong>die</strong> Zukunft möchten <strong>die</strong><br />

Vereinsmitglieder weitere Ein-<br />

Tages-Veranstaltungen einstreuen.<br />

Christina Bents<br />

VERANSTALTUNGEN<br />

Konzert: In <strong>die</strong>sem Jahr werden am<br />

Samstag, 20. September, ab 20 Uhr<br />

das Momo-Rippinger-Quartett und<br />

Theresia Zils zu hören sein.<br />

Kunst im Gewächshaus: Drei<br />

Tage lang, vom 2. bis 4. November,<br />

stehen unter dem Motto „Bewegendes“<br />

drei Künstler im Mittelpunkt:<br />

<strong>die</strong> Grafikerin Irmtraud Knoth aus<br />

Malborn-Thiergarten, <strong>die</strong> sich mit<br />

dem Thema Mythologie befasst,<br />

Alexius Wichtler (Buhlenberg), der<br />

Skulpturen aus Draht zeigt, <strong>die</strong> sich<br />

durch einen Windhauch in Bewegung<br />

setzen und der Aktionskünstler<br />

Laas Koehler aus Trier.<br />

Der Verein verbindet musische Kunst wie hier von den acht Ohren aus dem Raum Frankfurt mit darstellender<br />

Kunst wie hier mit Bildern der Saarbrücker Künstlerin Kerstin Arnold.<br />

Foto: Christoph Strouvelle


VEREINS ZEITUNG 11<br />

Große Hilfe <strong>für</strong> Wirbelsäulenpatienten<br />

Menschen, <strong>die</strong> eine Versteifung vor oder hinter sich haben, können sich von der Spondylodese-Selbsthilfegruppe Mittelmosel-Eifel in Wittlich beraten lassen.<br />

Bisher haben das schon mehr als 3000 Personen getan. Petra Göttges, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Gruppe leitet, wurde schon mehrfach ausgezeichnet.<br />

D<br />

ass es <strong>die</strong> Spondylodese-Selbsthilfegruppe<br />

in Wittlich<br />

gibt, hat einen<br />

ernsten Hintergrund.<br />

Petra Göttges, <strong>die</strong> Leiterin<br />

der Gruppe, musste schmerzhaft<br />

in neun Wirbelsäulenoperationen<br />

erfahren, was man als Patientin<br />

alles erleben kann, wenn<br />

man eine Wirbelsäulenversteifung<br />

hinter sich hat. Angefangen<br />

hat es vor 18 Jahren mit starken<br />

Rückenschmerzen. Stechend waren<br />

sie, zogen bis ins Bein und<br />

Lähmungserscheinungen kamen<br />

dazu. Die Ärzte diagnostizierten<br />

eine Wirbelsäulenverkrümmung<br />

(Skoliose), <strong>die</strong> man mit einer teilweisen<br />

operativen Versteifung<br />

behandelte.<br />

Die betroffenen Bereiche wurden<br />

mithilfe von Stäben und<br />

Schrauben fixiert. Nach der Operation<br />

traten in der Reha<br />

Schmerzen in dem versteiften<br />

Gebiet auf. Die daraufhin erstellten<br />

Röntgenbilder gaben ebenso<br />

wenig Aufschluss, wie eine zweite<br />

Nachuntersuchung in der Klinik.<br />

Erst drei Wochen später, bei einem<br />

weiteren Orthopäden, wurde<br />

festgestellt, dass zwei Schrauben<br />

gebrochen waren, und <strong>die</strong>se<br />

bei jeder Bewegung auf einen<br />

Nerv trafen.<br />

In einer weiteren Operation in<br />

einer anderen Klinik wurden <strong>die</strong><br />

Schrauben ausgetauscht und zur<br />

Stabilisierung vom Bauch aus Titankörbchen<br />

eingesetzt. Es folgten<br />

Aufenthalte und weitere<br />

Operationen, bei der fünften<br />

brach <strong>die</strong> Wirbelsäule. Petra<br />

Göttges sagt: „Ich habe bis heute<br />

Schmerzen ohne Ende. Bei allem<br />

was ich tue, muss ich Pausen machen,<br />

egal ob bei der Hausarbeit<br />

oder beim Einkaufen. Wenn <strong>die</strong><br />

starken Schmerzen kommen,<br />

muss ich Opiate nehmen und<br />

INFO: SPONDYLODESE<br />

Eine Spondylodese ist eine operative<br />

Versteifung der Wirbelsäule. Unterschiedliche<br />

Erkrankungen können<br />

solche Operationen nötig machen,<br />

beispielsweise Instabilitäten von<br />

Wirbelgleitern oder nach Bandscheibenoperationen,<br />

Skoliose, Unfallfolgen<br />

ect. Bei einer Operation<br />

werden <strong>die</strong> Wirbelkörper durch<br />

Schrauben miteinander verbunden.<br />

Die Bandscheiben werden entfernt<br />

und durch Implantate ersetzt. Das<br />

erzielte Korrekturergebnis wird über<br />

ein Schrauben-Stab-System gesichert.<br />

Mögliche Komplikationen<br />

sind Nervenschädigungen, Entzündungen<br />

und der Verbleib von Restbeschwerden,<br />

vor allem <strong>die</strong> ausbleibende<br />

Versteifung.<br />

mich hinlegen.“ Sie ergänzt: „Ich<br />

schaffe es noch nicht einmal, <strong>die</strong><br />

Hälfte der Wittlicher Fußgängerzone<br />

zu laufen.“ Ihre Familie, allen<br />

voran ihr Mann Karl-Heinz,<br />

sind ihr eine große Unterstützung.<br />

Bei einem ihrer Krankenhausaufenthalte<br />

kam ihr <strong>die</strong> Idee,<br />

eine Selbsthilfegruppe zu gründen.<br />

Selbst <strong>die</strong> Ärzte waren von<br />

der Idee begeistert und meinten<br />

spontan, dass sie Mitglied werden<br />

würden. Und drei von ihnen haben<br />

Wort gehalten, denn von 22<br />

Mitgliedern sind drei Mediziner.<br />

In der Selbsthilfegruppe, <strong>die</strong><br />

sich zweimal im Monat trifft, am<br />

ersten und dritten Donnerstag in<br />

Mehrgenerationenhaus in Wittlich,<br />

wird beraten. Petra Göttges<br />

erklärt: „Wir arbeiten mit Ärzten<br />

zusammen, aber wir machen keine<br />

medizinische Beratung.“ In<br />

ihrem Flyer fassen sie gleich auf<br />

der Titelseite ihr Angebot zusammen:<br />

„Brauchst du Halt,<br />

komm zu uns, wir stützen Dich!<br />

Nicht nur ein Arzt, nein du<br />

musst dir selbst helfen. Ich gebe<br />

n i e auf.“ Sehr gut kommen bei<br />

der Gruppe <strong>die</strong> Fachvorträge an,<br />

<strong>die</strong> beispielsweise von Rechtsanwälten<br />

oder Ärzten gehalten werden.<br />

„Neben direkten medizinischen<br />

Themen haben wir schon<br />

Referate über Depressionen oder<br />

Patientenverfügungen angeboten“,<br />

erklärt <strong>die</strong> erste Vorsitzende<br />

des Vereins.<br />

Zu den drei bis vier Vorträgen<br />

im Jahr kommen zwischen 30 bis<br />

40 Personen. Petra Göttges investiert<br />

jeden Monat rund 45 bis<br />

50 Stunden in <strong>die</strong> Leitung der<br />

Selbsthilfegruppe. Menschen, <strong>die</strong><br />

sich beraten lassen wollen, kommen<br />

nicht nur aus Deutschland,<br />

sondern auch aus der Schweiz,<br />

Österreich, den Niederlanden<br />

oder Belgien. „Durch unsere Internetseite<br />

oder <strong>die</strong> Presseberichte<br />

finden <strong>die</strong> Menschen relativ<br />

schnell zu uns“, sagt Göttges.<br />

Für ihr Engagement ist sie<br />

2016 vom damaligen Bundespräsidenten<br />

Joachim Gauck geehrt<br />

worden. Und in Kürze erhält sie<br />

<strong>die</strong> Staatsmedaille in Mainz. „Für<br />

mich ist <strong>die</strong> Hilfe selbstverständlich,<br />

denn ich wünsche keinem,<br />

dass er ein solches Leid erfahren<br />

soll, wie ich es hatte und noch<br />

habe“, so <strong>die</strong> engagierte Gruppenleiterin.<br />

Kontakt: Vorsitzende: Petra Göttges,<br />

<strong>Mosel</strong>straße 64, 54528 Bengel.<br />

Email: Petra.Goettges@Spondy-<br />

Gruppe.de; Internet: www.spondygruppe.de,<br />

Telefon: 06532/2067;<br />

Beratungsgespräche finden am ersten<br />

und dritten Donnerstag im<br />

Monat im Mehrgenerationenhaus<br />

in Wittlich statt.<br />

Christina Bents<br />

Petra Göttges, Leiterin der Gruppe mit ihrem Hund: Für ihr Engagement ist sie schon mehrfach ausgezeichnet worden.<br />

Fotos (3): Christina Bents<br />

Solche Schrauben und Stangen werden in der Wirbelsäule verbaut.<br />

(Leid-) Thema Wirbelsäule: Erich Schwind hat der Gruppe <strong>die</strong>se Zeichnung geschenkt.


12 VEREINSZEITUNG<br />

Hunderte von Krippen haben hier ihren Ursprung<br />

Religiöses, Künstlerisches und Heimatkundliches bringen <strong>die</strong> Krippenfreunde Manderscheid zusammen – Gute Kooperation mit Realschule Plus.<br />

D<br />

er Verein der Krippenfreunde<br />

Manderscheid<br />

geht in<br />

<strong>die</strong>sem Jahr nach<br />

seiner Gründung<br />

1997 in sein drittes Jahrzehnt. Er<br />

ist in der Region zu einer festen<br />

Größe geworden. Viele hundert<br />

Krippen unterm Weihnachtsbaum<br />

haben seither hier ihren<br />

Ursprung.<br />

„Neuschaffung, Erhaltung,<br />

Pflege und Förderung von Weihnachts-<br />

und Jahreskrippen unter<br />

dem Gesichtspunkt ihrer religiösen,<br />

künstlerischen und heimatkundlichen<br />

Bedeutung, <strong>die</strong> Verbreitung<br />

des Krippengedankens<br />

und <strong>die</strong> Einführung der Krippendarstellung<br />

in Öffentlichkeit, Familie<br />

und im sakralen Bereich“:<br />

Es klingt hochtrabend und etwas<br />

aufgesetzt, das in der Satzung des<br />

Vereins der Krippenfreunde<br />

Manderscheid niedergeschriebene<br />

Vereinsziel. Aber in den<br />

Werkräumen der Realschule Plus<br />

in Manderscheid herrscht <strong>die</strong><br />

Aktivität, <strong>die</strong> <strong>die</strong>sem Ziel angemessen<br />

ist. Bei der jährlichen<br />

Krippensegnung – in den ersten<br />

Jahren traditionell im Museum<br />

Alte Mühle des Klosters Himmerod<br />

– wird der religiöse Hintergrund<br />

jährlich neu in den Vordergrund<br />

gebracht. Direkt nach<br />

den Sommerferien haben wie in<br />

den Jahren zuvor Volker Raul<br />

und seine Freunde das aktive<br />

Vereinsleben aufs Neue begonnen.<br />

Handwerkzeug, Materiallager<br />

und auch der ein oder andere<br />

noch unvollendete Bau werden<br />

hergerichtet. „Wir sind dankbar<br />

da<strong>für</strong>, dass wir im Werkraum unsere<br />

Werkstatt aufbauen können“,<br />

lobt Vereinsvorsitzender<br />

Volker Raul <strong>die</strong> gute Zusammenarbeit<br />

mit der Realschule Plus in<br />

Manderscheid.<br />

Klaus Schmitz<br />

Volker Raul und Gisela Theisen gehen ihrer Passion nach, dem Krippenbauen.<br />

Fotos (3): Klaus Schmitz<br />

Zahlen, Daten, Fakten<br />

zum Verein der Krippenfreunde<br />

Gegründet: November 1997; Mitglieder: 47; Jahresbeitrag: 13 Euro;<br />

Werkstatt: Realschule Plus, Manderscheid; Kurse <strong>2018</strong>: Kurs 1:<br />

Montag, 1. bis Freitag, 5. Oktober; Kurs 2: Montag, 8. bis Freitag,<br />

13. Oktober; Info: Vorsitzender Volker Raul, Wittlicher Straße 22,<br />

54534 Großlittgen; Telefon: 06575/8228; www.krippenfreundemanderscheid.de;<br />

E-Mail: Volker.Raul@t-online.de<br />

Volker Rauls Krippenanleitung<br />

<strong>für</strong> Kurzentschlossene<br />

Der „Rohbau“ ist bei fast allen<br />

„Häusle-Bauern“ gleich: Auf einer<br />

Spanplatte als Grundfläche<br />

werden <strong>die</strong> Weichfaserplatten<br />

aufgeleimt, ein Material, das<br />

sich leicht formen lässt. Aus<br />

Fichtenholz ist <strong>die</strong> Konstruktion<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> Wände, Schlemmkreide,<br />

Weisleim und Wasser<br />

ergeben den „Mörtel“, Rinde<br />

und Buchenwurzeln bilden den<br />

felsigen Untergrund.<br />

Nach der Untergrundbehandlung<br />

mit Leimwasser wird<br />

der Putz aufgetragen. Weiß gestrichen,<br />

ermöglicht er mit<br />

feinsten Techniken <strong>die</strong> Farbe<br />

aufzutragen.<br />

Ein handtrockener<br />

Schwamm zum Beispiel wird<br />

genutzt, um dem Ganzen eine<br />

Jahrhunderte alte Farbwirkung<br />

zu geben. Schindeln, Dachpfannen<br />

oder Schiefer, klein<br />

und fein aus Holz geschnitten,<br />

ergeben das Dach, halbierte<br />

Holunderzweige werden zur<br />

Regenrinne.<br />

Volker Raul will weiter<br />

neue Interessenten gewinnen<br />

Volker Raul, Vereinsgründer und<br />

seit dem Start 1997 bis heute der<br />

Vorsitzende der Krippenfreunde<br />

Manderscheid, ist der „Meister“.<br />

In bayrischen Urlaubsgefilden<br />

hatte er sich mit dem dortigen<br />

Krippenbau angefreundet und<br />

fand anschließend den Kontakt<br />

zum Verband der Krippenfreunde<br />

Belgien, einer langen Tradition<br />

verbundenen Krippenbauergemeinschaft.<br />

Hier begann er eine<br />

vierjährige fachliche Ausbildung<br />

zum Krippenbauer und legte in<br />

Österreich erfolgreich <strong>die</strong> Meisterprüfung<br />

ab.<br />

Was hat Sie vor mehr als 20 Jahren,<br />

mitten in einem zeitaufreibenden<br />

Berufsleben, Familie mit drei<br />

Töchtern und weiterem freiwilligen<br />

Engagement in der Feldpost (Kooperation<br />

der ehemaligen Deutschen<br />

Bundespost mit der Bundeswehr)<br />

zum Krippenbau gebracht?<br />

Raul: „Mich hat immer schon das<br />

Weihnachtsfest fasziniert. Und<br />

so habe ich früh damit begonnen,<br />

<strong>für</strong> meine junge Familie eine Unterkunft<br />

<strong>für</strong> <strong>die</strong> ‚Heilige Familie‘<br />

zu bauen, <strong>die</strong> ich dann Jahr <strong>für</strong><br />

Jahr erweitert habe.“<br />

Wie sieht Ihre Bilanz nach über<br />

zwei Jahrzehnten Vereinsarbeit<br />

und professionellem Krippenbau<br />

heute aus?<br />

Raul: „Nach fast 600 Krippen, <strong>die</strong><br />

ich selbst gebaut oder unter meiner<br />

Anleitung entstanden sind –<br />

unter anderem auch in der Wittlicher<br />

Justizvollzuganstalt –<br />

schwindet <strong>die</strong> Zahl derer in meinem<br />

Umfeld, <strong>die</strong> noch keine<br />

Krippe haben. Es ist immer<br />

schwieriger, vor allem Jugendliche<br />

zu motivieren, <strong>die</strong> eigene<br />

Krippe <strong>für</strong> daheim zu bauen.“<br />

Wie sieht Ihr Blick in <strong>die</strong> Zukunft<br />

des Vereins aus?<br />

Raul: „Ich hoffe trotzdem, gemeinsam<br />

mit meinen langjährigen<br />

Mitstreitern, dem Schreiner<br />

Helmut Sartoris, Paul Benz und<br />

nicht zuletzt meiner lieben Ehefrau<br />

Maria unsere gemeinsame<br />

Motivation hoch zu halten, um<br />

neue Interessenten zu gewinnen.“<br />

Interview: Klaus Schmitz<br />

Jede Menge Akribie und Liebe zum Detail stecken in den selbstgebauten<br />

Krippen.<br />

Kinder lernen in Manderscheid das Krippenbauen von der Pike auf.


VEREINSZEITUNG 13<br />

Beachvolleyballer ohne Sand<br />

In Thalfang gibt es den einzigen Beachvolleyballverein in der Region. Obwohl <strong>die</strong> Aktiven derzeit nur in der Halle spielen, ist <strong>die</strong> Resonanz groß.<br />

R<br />

aus an <strong>die</strong> frische<br />

Luft und Sport treiben:<br />

Den Aktiven<br />

des Beachvolleyballvereins<br />

Thalfang<br />

kann es offensichtlich nicht warm<br />

genug sein, um den Schweiß fließen<br />

zu lassen. Denn mit Beachvolleyball<br />

betreiben sie einen<br />

Sport, den man gemeinhin mit<br />

Sommer, Sonne und Strand verbindet.<br />

Auf einer Sandfläche baggern,<br />

pritschen und schmettern jeweils<br />

zwei Personen in einer Mannschaft<br />

den Volleyball übers Netz,<br />

und das Ganze auch noch barfuß.<br />

„Wir sind meines Wissens der<br />

einzige reine Beachvolleyballclub<br />

in der Region“, sagt Sebastian<br />

Heib, Erster Vorsitzender des<br />

Vereins.<br />

25 Mitglieder hat der Club,<br />

darunter befinden sich fünf Frauen.<br />

Dabei wirkt der Verein auch<br />

integrativ, denn es haben sich in<br />

den vergangenen Jahren auch Syrer<br />

angeschlossen. „Die Mitgliederzahl<br />

steigt derzeit“, sagt Heib.<br />

Was ist das Schöne am Beachvolleyball<br />

gegenüber der Hallenvariante?<br />

„Man spielt in der Regel<br />

zwei gegen zwei“, so Heib<br />

weiter. „Dadurch ist man viel<br />

häufiger am Ball.“ „Zudem ist<br />

man viel an der frischen Luft und<br />

erlebt <strong>die</strong> Sonne und das Wetter“,<br />

ergänzt Kai Lukas, Übungsleiter<br />

des Beachvolleyballvereins.<br />

Zudem seien in Thalfang <strong>die</strong><br />

Wege kurz. „Man kann sich hier<br />

am Platz am Kurpark treffen und<br />

dann weiterfahren zu Festen.“<br />

Man könne sich in den umliegenden<br />

Märkten schnell was zu<br />

trinken holen und weiterspielen.<br />

Dazu sei das Spiel im Kurpark<br />

immer ein geselliger Selbstläufer<br />

gewesen, sagt Lukas. Bei gutem<br />

Wetter hätten <strong>die</strong> Mitglieder<br />

kurz miteinander telefoniert und<br />

sich kurzfristig am Platz getroffen<br />

und gespielt. „Wenn jemand<br />

spielt, kommen andere hinzu. Alle<br />

haben <strong>die</strong> Zeit in der Natur genossen“,<br />

sagt er.<br />

Doch ist <strong>die</strong>s derzeit nicht<br />

möglich, bedauern der Übungsleiter<br />

und der Vorsitzende. Denn<br />

das Spielfeld ist unbespielbar.<br />

Zum einen leidet der leicht zugängliche<br />

Sandplatz unter Vandalismus.<br />

Bereits mehrfach hätten<br />

sich Unbekannte gegen Netz<br />

und Stangen gelehnt, <strong>die</strong>se abgebrochen<br />

und <strong>die</strong> Anlage so unbespielbar<br />

gemacht.<br />

Außerdem sei <strong>die</strong> Spielfeldumrandung<br />

gestohlen worden. Weiter<br />

machen den Vereinsmitgliedern<br />

<strong>die</strong> Hinterlassenschaften der<br />

Kanadagänse zu schaffen, <strong>die</strong> sich<br />

seit vier, fünf Jahren am Weiher<br />

am Kurpark niedergelassen haben.<br />

Seit drei Jahren benutzt der<br />

Verein <strong>die</strong> Anlage aus <strong>die</strong>sen<br />

Gründen nicht mehr, sagt Heib.<br />

So arbeitet sich der Rasen zusätzlich<br />

in den sandbedeckten Boden<br />

hinein. Deshalb treffen sich <strong>die</strong><br />

Volleyballer jeden Mittwoch in<br />

der Turnhalle, um Indoor-Volleyball<br />

zu spielen.<br />

Doch der Vorstand will das<br />

Thema Beachvolleyballplatz<br />

nochmal angehen. Ein niedriger<br />

Zaun könne helfen, dass <strong>die</strong><br />

Gänse nicht mehr auf Spielfeld<br />

laufen und den Sand verunreinigen,<br />

hoffen sie. „Es gibt Möglichkeiten“,<br />

sagt Heib.<br />

Weitere Vereinsaktivitäten außer<br />

den regelmäßigen Spielabenden<br />

gibt es derzeit nicht. Vor<br />

Jahren sei man zu einem Turnier<br />

nach Spanien gefahren und habe<br />

in Thalfang das Seefest mit Zelt,<br />

Grillen und kleinem Turnier veranstaltet,<br />

sagt Lukas.<br />

Doch all das ruht zur Zeit.<br />

Und trotzdem ist der Zusammenhalt<br />

der Volleyballer, <strong>die</strong> an<br />

keinem Turnierbetrieb teilnehmen,<br />

ungebrochen, sagt der Vorsitzende:<br />

„Zur Jahreshauptversammlung<br />

kommen immer alle.“<br />

Christoph Strouvelle<br />

Kai Lukas erklärt, wie man den Ball korrekt spielt. Aufmerksame Zuhörer sind Zahra Goudarzi, Darina Benz, Marcello Roth und Sebastian Heib.<br />

Kraftvoll: Sebastian Heib ist während einer Trainingseinheit dabei, das Spielgerät übers Netz zu befördern.<br />

Fotos (5): Christoph Strouvelle<br />

Sebastian Heib schmettert den Volleyball übers Netz, während Zahra Goudarzi und Kai Lukas den Ball<br />

blocken wollen.<br />

Gekonnt: Marcello Roth übt sich im Zuspiel. Im Hintergrund: Darina<br />

Benz.<br />

Vorsitzender Sebastian Heib und Übungsleiter Kai Lukas stehen auf<br />

dem Sandplatz, den sie <strong>für</strong> den Spielbetrieb herrichten wollen.


14 VEREINS ZEITUNG<br />

Die <strong>Mosel</strong>länder Alphornbläser in Aktion (von links): Peter Busch, Franz Eckardt, Ernst Martin Simon, Karl-Heinz Niesen und Ernst Hahn.<br />

Foto: Christoph Strouvelle<br />

Wenn das Alphorn in den Weinbergen ruft<br />

Auch ungewöhnliche Instrumente haben in der Region ihre Liebhaber. Den <strong>Mosel</strong>taler Alphornbläsern hat es das in der Schweiz beheimatete Instrument angetan.<br />

I<br />

rgendwie<br />

sind sie sein<br />

Kuriosum in der heimischen<br />

Landschaft. Denn<br />

Musikgruppen wie etwa<br />

<strong>die</strong> <strong>Mosel</strong>taler Alphornbläser<br />

vermutet man eher in der<br />

Schweiz. Doch wenn sich <strong>die</strong><br />

fünf Mitglieder des außergewöhnlichen<br />

Ensembles zur Klosterruine<br />

Wolf begeben und von<br />

dort über <strong>die</strong> <strong>Mosel</strong> in Richtung<br />

Kröv musizieren, kommt wie in<br />

den Alpen ein Echo zurück, sagt<br />

Peter Busch, einer der Mitglieder<br />

des Ensembles.<br />

Vor traumhafter Kulisse spielen <strong>die</strong> Alphornbläser öfters (wie hier im vergangenen Jahr, als sie noch zu viert waren).<br />

„Es ist etwas Besonderes und<br />

nicht vergleichbar mit Blasmusik“,<br />

sagt Karl-Heinz Niesen, seit<br />

Januar mit dabei und jüngstes<br />

Mitglied der Gruppe. „Wir haben<br />

zwar nicht so hohe Berge wie<br />

in der Schweiz, aber durch das<br />

Wasser der <strong>Mosel</strong> erreichen wir<br />

hier auch ein großes Klangvolumen“,<br />

meint sein Mitspieler<br />

Foto: privat<br />

Ernst Hahn. Der Kröver hat<br />

einst den Impuls gegeben, <strong>die</strong><br />

<strong>Mosel</strong>taler Alphornbläser zu<br />

gründen. Als er vor elf Jahren ein<br />

Alphorntrio vom Bodensee erlebt<br />

hat, hat er direkt gefragt, ob er<br />

das lange Instrument auch mal<br />

testen könne. Einen Monat später<br />

hat er sich selbst ein Alphorn<br />

gekauft. „Ich hatte schon immer<br />

Sinn <strong>für</strong> außergewöhnliche Instrumente“,<br />

sagt Hahn.<br />

2007 hat er damit zur Winzerkapelle<br />

Kröv, wo er diverse<br />

Blechblasinstrumente gespielt<br />

hat, mit dem Alphorn soliert.<br />

Dann haben sich auch andere<br />

Leute ein Alphorn gekauft, sagt<br />

er zur Gründung der <strong>Mosel</strong>taler<br />

Alphornbläser. Seitdem ist <strong>die</strong><br />

Gruppe in wechselnder Besetzung<br />

aktiv und tritt bis zu 20 Mal<br />

auf. In Kröv sind sie selbstredend<br />

Stammgäste beim Trachtentreffen,<br />

der Kröver Weinkirmes und<br />

Spaß auf der Gass.<br />

Darüber hinaus sind sie unterwegs<br />

im Raum Koblenz, haben<br />

auf der Lott Sonntagsmorgens<br />

zum Wecken gespielt und sind<br />

auf der Grünen Woche in Berlin<br />

von Halle zu Halle gezogen. Besonders<br />

gerne erinnern sie sich an<br />

einen Auftritt vor der Dresdner<br />

Semperoper im Januar. „Da sind<br />

<strong>die</strong> Eisschollen auf der Elbe geschwommen,<br />

und wir haben gespielt“,<br />

sagt Hahn.<br />

Einmal haben sie sogar auf einer<br />

Beerdigung gespielt. „Ein<br />

Mann aus dem Zillertal hatte<br />

sich das zu seiner Bestattung gewünscht“,<br />

sagt Hahn.<br />

Derzeit sind es fünf Alphornbläser,<br />

<strong>die</strong> sich einmal wöchentlich<br />

zur Übungsstunde treffen.<br />

Was ist anders, wenn man ein<br />

Alphorn spielt, beispielsweise im<br />

Vergleich zu einer Posaune oder<br />

einer Trompete? „Alphorn spielt<br />

man nicht stur nach Noten, sondern<br />

mehr mit Bauchgefühl“,<br />

sagt Hahn. „Es ist mehr Luftvolumen<br />

nötig, um <strong>die</strong> Naturtöne<br />

klar spielen zu können“, sagt<br />

Karl-Heinz Niesen. „Erfahrung<br />

von anderen Blechblasinstrumenten<br />

sollte man schon haben, sonst<br />

wird es schwierig.“<br />

Jeder spielt beim Alphorn eine<br />

andere Stimme, drei bis vier<br />

Stimmen sind üblich, sagt Hahn.<br />

Das Alphorn selbst ist trotz der<br />

Länge von 3,65 Metern, so wie<br />

es <strong>die</strong> <strong>Mosel</strong>taler Alphornbläser<br />

spielen, ein relativ leichtes Instrument.<br />

Es ist aus Bergfichte hergestellt<br />

und wiegt etwa drei bis<br />

vier Kilogramm. „Es ist sehr<br />

dünnwandig, sonst klingt es nicht<br />

gut“, sagt Ernst Martin Simon.<br />

Das Instrument besteht aus<br />

drei Teilen plus Mundstück und<br />

wird vor dem Spielen zusammengesteckt.<br />

Außen sind <strong>die</strong> Instrumente<br />

mit Peddigrohr umwickelt,<br />

„Aus optischen Gründen<br />

und um das Instrument zu schützen“,<br />

sagt Simon.<br />

Mit dem Instrument kann man<br />

vier Oktaven spielen, sagt Franz<br />

Eckardt, wobei <strong>die</strong> Anzahl der<br />

Töne begrenzt ist. Zudem gibt es<br />

das Instrument in diversen Längen<br />

und Stimmungen.<br />

In Deutschland ist das F verbreitet,<br />

in der Schweiz werden<br />

derweil eher Instrumente gespielt,<br />

<strong>die</strong> auf Fis gestimmt sind.<br />

Eckardt sind Instrumente bis zu<br />

einer Länge von acht Meter begegnet,<br />

sagt er.<br />

Weitere Informationen gibt es im<br />

Internet unter der Adresse<br />

www.<strong>die</strong>-moseltaler-alphornblaeser.de<br />

Christoph Strouvelle


VEREINSZEITUNG 15<br />

Namen erzählen Geschichte<br />

Die Westdeutsche Gesellschaft <strong>für</strong> Familienkunde klärt auf, wer unsere Ahnen waren<br />

W<br />

o kommen wir<br />

eigentlich her<br />

und wer waren<br />

<strong>die</strong> Menschen,<br />

<strong>die</strong> in früheren<br />

Zeiten unsere Familiennamen<br />

trugen? Der Suche nach Antworten<br />

auf <strong>die</strong>se Fragen hat sich <strong>die</strong><br />

Westdeutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Familienkunde (WGfF) verschrieben.<br />

Rund um Trier ist eine<br />

Gruppe <strong>die</strong>ses Vereins besonders<br />

aktiv: Weit über 100 Familienchroniken<br />

und andere Forschungsarbeiten<br />

werden alljährlich<br />

veröffentlicht.<br />

Auf den ersten Blick lesen sich<br />

viele <strong>die</strong>ser Bücher als trockene<br />

Auflistung von Namen. Doch<br />

dahinter verstecken sich spannende<br />

Geschichten, wie sie das Leben<br />

schreibt. Und <strong>die</strong> Geschichten<br />

lassen einen nicht mehr los,<br />

meint Karl Oehms, Vorsitzender<br />

der Bezirksgruppe Trier. Beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Geschichte von<br />

Frauen, deren soziale Stellung gar<br />

nicht so gering war wie es <strong>die</strong> offizielle<br />

Lesart des preußischen<br />

Staates ab 1800 Glauben machen<br />

wollte. An einem historischen<br />

Schriftstück wird es anschaulich:<br />

Da taucht ein Mann auf, der ein<br />

Geschäft abschließen will. Er<br />

kann das aber erst tun, nachdem<br />

er von seiner Frau das Einverständnis<br />

erhalten hat, <strong>die</strong> von ihr<br />

in <strong>die</strong> Ehe eingebrachte Mitgift<br />

als Sicherheit anzugeben. „Den<br />

Vertrag muss ironischerweise<br />

aber er unterzeichnen, obwohl er<br />

im Grunde nicht einmal schreiben<br />

kann. Während seine Frau<br />

eine hervorragende Schulbildung<br />

hatte“, entlarvt Oehms.<br />

Ich selbst packte <strong>die</strong>se historische<br />

Welt bereits vor über 30<br />

Jahren – immer neue Fragen treiben<br />

ihn seitdem zum Nachforschen.<br />

Am Anfang stand <strong>die</strong> eigene<br />

Familie: Ungereimtheiten<br />

bei Erzählungen im Verwandtenkreis<br />

und ein alter Arier-Nachweis<br />

aus der NS-Zeit, brachten<br />

ihn auf erste Spurensuche. „Das<br />

grundsätzliche Interesse <strong>für</strong> Geschichte<br />

hatte mein Vater mir<br />

schon als Kind vermittelt. Das<br />

war bei uns zuhause immer ein<br />

Mitglider der Bezirksgruppe Trier bei ihrem jüngsten Treffen.<br />

Für jeden Ort das passende Buch – <strong>die</strong> WGfF bei einem Vortrag.<br />

Fotos: Verein<br />

Totenzettel gehören zu den wichtigen Quellen <strong>für</strong> <strong>die</strong><br />

WGfF, hier ein Dokument aus dem Jahr 1676.<br />

großes Thema“, erzählt Oehms.<br />

Die Nachforschungen zur Historie<br />

der Oehms in Manderscheid<br />

eröffneten ein unerwartet<br />

weites Feld. Zunächst ging <strong>die</strong><br />

Suche über <strong>die</strong> männlichen Vorfahren<br />

– dank des erhaltenen Familiennamens<br />

seien sie in den<br />

Standesamtsunterlagen und Kirchenbücher<br />

einfacher zurückzuverfolgen.<br />

„Wenn man dann aber<br />

<strong>die</strong> Frauen ergänzt, dann kann<br />

man gleich den ganzen Ort erkunden“,<br />

stellte Oehms rasch<br />

fest. Sehr geholfen habe bei <strong>die</strong>ser<br />

Aufgabe der Erfahrungsaustausch<br />

mit anderen, <strong>die</strong> sich mit<br />

Familienkunde beschäftigen. In<br />

der WGfF fand Oehms solche<br />

Gleichgesinnte. „Wissensaustausch<br />

und gegenseitige Hilfe<br />

beispielsweise beim Entziffern alter<br />

Schriftarten sind nach wie vor<br />

ein Kernelement unserer regelmäßigen<br />

Treffen“, berichtet der<br />

heutige Vorsitzende der Bezirksgruppe<br />

Trier. Diese Treffen finden<br />

an wechselnden Orten von<br />

Bitburg, Trier, Wittlich bis hin zu<br />

kleineren Eifeldörfern statt.<br />

Gerade in den Dörfern sind<br />

<strong>die</strong> Ergebnisse der Forschungsarbeit<br />

der WGfF-Mitglieder besonders<br />

gefragt. Oft lässt sich<br />

dort über <strong>die</strong> erstellten Familienchroniken<br />

viel über <strong>die</strong> gewachsenen<br />

Verwandtschaftsbeziehungen,<br />

<strong>die</strong> Dorfgeschichte und den<br />

Austausch mit anderen Ortschaften<br />

erfahren. „Wenn wir unsere<br />

Bücher in den Dörfern vorstellen<br />

ist <strong>die</strong> Nachfrage oft hoch“,<br />

meint Oehms. Mit dem Verkauf<br />

der Bücher finanziere der Verein<br />

einen Teil <strong>die</strong> Druckkosten. Die<br />

Auflage sei mit zumeist 250<br />

Exemplaren nicht hoch, werde<br />

aber in der Regel komplett abgesetzt.<br />

Kaum zu bezahlen wäre indes<br />

<strong>die</strong> Forschungsarbeit, <strong>die</strong> <strong>für</strong> eine<br />

solche Chronik notwendig ist.<br />

Darin steckt monatelange ehrenamtliche<br />

Aktivität – <strong>die</strong> Vereinsmitglieder<br />

tun es <strong>für</strong> den Spaß an<br />

der Sache. Ausgangspunkt sind<br />

in der Regel alte Akten der ehemaligen<br />

Preußischen Rheinprovinz<br />

oder aus der Zeit vor napoleonischen<br />

Kriegen und Wiener<br />

Kongress <strong>die</strong> Kirchenbücher der<br />

Pfarreien. Das Lesen alter deutscher<br />

Druckschrift oder bei den<br />

älteren Unterlagen handschriftlicher<br />

Notizen in Latein gehört<br />

zum notwendigen Handwerkszeug.<br />

Doch damit ist es nicht getan.<br />

Denn gerade <strong>die</strong> alten Pfarrunterlagen<br />

aus der Zeit vor 1800<br />

sind keineswegs einheitlich strukturiert.<br />

„Jeder Pfarrer hatte seinen<br />

eigenen Stil, Ereignisse festzuhalten<br />

– nicht alle waren gleichermaßen<br />

gründlich“, verdeutlicht<br />

Oehms. Häufig fielen beispielsweise<br />

<strong>die</strong> Einträge bei Sterbefällen<br />

sehr knapp aus, da eine Beerdigung<br />

kein kirchliches Sakrament<br />

ist. Kommen dann noch<br />

von Generation zu Generation<br />

vererbte Vornamen hinzu werde<br />

es schwierig: „Ist <strong>die</strong> genannte<br />

Verstorbene <strong>die</strong> Frau oder <strong>die</strong><br />

Tochter?“ In solchen Fällen können<br />

Querverweise aus anderen<br />

Dörfern helfen, wenn dorthin geheiratet<br />

wurde und dort Namen<br />

wieder mit einem Datum auftauchen.<br />

Doch Vorsicht: Allzu leicht<br />

verführen gerade den Anfänger in<br />

der Familienkunde „falsche<br />

Freunde“. Da taucht schnell ein<br />

„Johann“ auf, der genau in <strong>die</strong><br />

vom Forscher rekonstruierte Ahnenreihe<br />

zu passen scheint. „Das<br />

kann aber auch eine ganz andere<br />

Person sein, schnelle Schlüsse<br />

ohne sorgfältige Recherche sind<br />

gefährlich“, warnt der erfahrene<br />

Familienkundler. Und Sorgfalt<br />

wird bei der WGfF als hohes<br />

Gut gesehen. Deswegen ist der<br />

Verein auch mit Wissenschaftlern<br />

eng vernetzt, arbeitet mit<br />

Historikern der Universität Trier<br />

oder dem Archiv des Bistums<br />

Trier zusammen. Durch den<br />

Austausch mit den Profis möchten<br />

<strong>die</strong> ehrenamtlichen Forscher<br />

methodische Fehler vermeiden.<br />

Im Gegenzug entstehen durch<br />

<strong>die</strong> Arbeit der Ehrenamtlichen<br />

Nachschlagewerke, <strong>die</strong> <strong>für</strong> auch<br />

<strong>für</strong> weitergehende wissenschaftliche<br />

Forschung genutzt werden<br />

können. Martin Recktenwald<br />

KONTAKT<br />

Westdeutsche Gesellschaft <strong>für</strong><br />

Familienkunde e. V. Bezirksgruppe<br />

Trier<br />

Pfalzgrafenstraße 2<br />

54293 Trier<br />

Internet: www.WGfF.de/trier<br />

Mitglieder: 232 in der Bezirksgruppe<br />

Trier<br />

Angebote: historische Familienforschung,<br />

Quelleneditionen und andere<br />

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