AB Archiv des Badewesens Januar 2021
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K 4358<br />
01 | <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong><br />
www.baederportal.com<br />
<strong>Archiv</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Badewesens</strong><br />
Berg bei Neumarkt<br />
in der Oberpfalz<br />
Sportzentrum mit<br />
saniertem Hallenbad<br />
01 | <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong><br />
Hilfe bei der<br />
Novemberhilfe<br />
Wie Bäderbetriebe sie<br />
erfolgreich beantragen<br />
Carbonbeton –<br />
Es geht voran!<br />
Aktueller Forschungsstand<br />
und eine Marktübersicht<br />
Themen-Schwerpunkt<br />
Nachhaltigkeit<br />
Dieses Icon führt zu den<br />
„grünen“ Artikeln dieser Ausgabe
Bei Neubau. Zur Sanierung. Als Umbau. Zur Attraktivierung.<br />
Die Lösung für Freibad und Hallenbad:<br />
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<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
EDITORIAL | 1<br />
Neustart!<br />
Für viele ist es ein Teil der täglichen Arbeitsroutine:<br />
abends den Computer herunterzufahren und morgens<br />
einen Neustart durchzuführen. Gelegentlich ist auch<br />
eine Aktualisierung notwendig. Die Metapher passt<br />
dieses Mal für unser Neujahrs-Editorial. Das Jahr 2020<br />
klang aus mit dem zweiten Corona-Lockdown, bisher<br />
vertraute Formen <strong>des</strong> öffentlichen Lebens sind weiterhin<br />
bis auf wenige Reste heruntergefahren, und – last<br />
but not least – unsere öffentlichen Bäder sind für die<br />
Öffentlichkeit und für den Breitensport geschlossen.<br />
Im Moment bleibt nichts anderes übrig, als darauf zu<br />
hoffen, dass möglichst bald die Reset-Taste gedrückt<br />
wird. Was dann zu erwarten ist, kann in zahllosen Strategiepapieren,<br />
Roadmaps, Handlungsempfehlungen etc.<br />
nachgelesen werden. Nachhaltigkeit, Digitalisierung und<br />
Künstliche Intelligenz sowie die Vierte Industrielle Revolution<br />
sind dabei Schlüsselbegriffe. Programme wie der<br />
European Green Deal oder die KI-Strategie der Bun<strong>des</strong>regierung<br />
machen einerseits Hoffnung auf eine bessere Zukunft<br />
mit nachhaltigem Wachstum ohne Schädigung der<br />
Natur. Gleichzeitig wird aber auch der Preis genannt: Die<br />
Menschen müssen sich in naher Zukunft auf Veränderungen<br />
einstellen, was viele bisher für selbstverständlich gehaltene<br />
Gewohnheiten und Rechte angeht. Die Deutsche<br />
Gesellschaft für das Badewesen will und wird jedenfalls<br />
ihren Teil dazu beitragen, dass die Schwimmbäder auch<br />
unter den neuen Vorzeichen erhalten und weiter entwickelt<br />
werden können. Schwimmen und Baden sind und<br />
bleiben menschliche Grundbedürfnisse und müssen aus<br />
unserer Sicht, auch nach einem großen Neustart, für alle<br />
Bevölkerungsgruppen und -schichten möglich bleiben.<br />
Bei der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen wird<br />
es in diesem Jahr einen ganz konkreten personellen Neustart<br />
geben. Am 1. Februar wird Christian Mankel seinen<br />
Dienst als neuer Geschäftsführer antreten. Informationen<br />
zu seiner Person stellt er selbst im Netz zur Verfügung<br />
unter www.christianmankel.de. Wir sind sicher, dass<br />
wir mit ihm genau den richtigen Mann für die Herausforderungen<br />
der Zukunft gefunden haben und wünschen<br />
ihm bereits jetzt und an dieser Stelle alles Gute und viel<br />
Erfolg. Aber auch bei der Bäderallianz Deutschland gibt<br />
es einen Neustart: Dr. Christian Kuhn, Präsidiumsmitglied<br />
<strong>des</strong> IAKS Deutschland, hat am 1. <strong>Januar</strong> die Funktion <strong>des</strong><br />
Sprechers von Achim Haag, Präsident der DLRG, übernommen.<br />
Wir begrüßen das sehr und wünschen ihm viel<br />
Erfolg bei der Erfüllung seiner neuen wichtigen Aufgabe.<br />
Dem scheidenden Geschäftsführer Dr. Christian Ochsenbauer<br />
danken wir für seinen langjährigen und unermüdlichen<br />
Einsatz für den Verband. Ihm sowie den Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern der Geschäftsstelle gilt<br />
insbesondere unser Dank für ihre engagierte Arbeit im<br />
schwierigen Corona-Jahr 2020. Schließlich danken<br />
wir allen ehrenamtlich Tätigen, den Mitgliedern der<br />
Deutschen Gesellschaft für das Badewesen sowie<br />
allen Leserinnen und Lesern <strong>des</strong> <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong><br />
für ihre Treue und ihr Engagement für den<br />
Verband und hoffen auf eine weiterhin erfolgreiche<br />
gemeinsame Zukunft für die Sache der Bäder!<br />
Wir wünschen Ihnen allen ein gutes, gesun<strong>des</strong><br />
und erfolgreiches Jahr <strong>2021</strong> und verbleiben<br />
mit den besten Wünschen<br />
Dr. h. c. Fritz Schramma,<br />
Präsident der Deutschen Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V.<br />
Berthold Schmitt,<br />
Vorstandsvorsitzender
2 | INHALT <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Sportzentrum Berg:<br />
Neubau der Sporthalle und<br />
Sanierung <strong>des</strong> Hallenbads<br />
Die Gemeinde Berg b. Neumarkt i. d. OPf. hat mit dem Sportzentrum ein flexibel nutzbares<br />
Ensemble für den Schulbetrieb, den Vereinssport, zur aktiven Freizeitgestaltung<br />
sowie für Kultur- und Großveranstaltungen erhalten. Die Architektur folgt der gestalterischen<br />
Leitidee von Klarheit, Offenheit und Kommunikation mit der Umgebung.<br />
20<br />
AKTUELLES<br />
8<br />
VERBÄNDE<br />
56<br />
BÄDERBAU<br />
42
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
INHALT | 3<br />
EDITORIAL<br />
1 Neustart!<br />
STARTBLOCK<br />
4 „bäwatch“ – Hamburgs Bäder im Video-Blog<br />
4 Bürgerentscheid zugunsten <strong>des</strong> Bonner Melbba<strong>des</strong><br />
5 Lichtkunst im Krefelder Stadtbad<br />
5 Fraunhofer-Labor als virtuelles 360°-Erlebnis<br />
6 Wettbewerb für Bäderkonzept in Wörth am Rhein entschieden<br />
7 Marco Troll ist neuer Präsident <strong>des</strong> Deutschen Schwimm-Verban<strong>des</strong><br />
7 Kostenlose Arbeitshilfe für Chlorgasdosieranlagen-Prüfung<br />
Ihr<br />
Spezialist ...<br />
AKTUELLES<br />
8 Hilfe bei der Novemberhilfe<br />
THEMEN-SCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT<br />
14 Energiewende und Corona-Pandemie<br />
– Einführung von Prof. Dr. Peter Hennicke<br />
(Wuppertal Institut für Klima, Umwelt und Energie)<br />
BÄDERBAU<br />
20 Sportzentrum in Berg b. Neumarkt i. d. OPf.: Neubau und Sanierung<br />
42 Carbonbeton – Eine nachhaltige Alternative im Bauwesen<br />
BÄDERTECHNIK<br />
49 Smarte Energiekonzepte mit Blick auf DGfdB-Arbeitsunterlagen<br />
52 Abschied von der T8-Lampe<br />
VERBÄNDE<br />
56 Nachhaltigkeits-Aktivitäten der DGfdB<br />
SAMMELBECKEN<br />
61 Marktübersicht Carbonbeton<br />
... für<br />
Grossbad-<br />
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RUBRIKEN<br />
64 DGfdB-Seminare<br />
65 Geburtstage<br />
66 Firmen und Produktinfos<br />
68 Stellenmarkt<br />
72 Impressum<br />
72 Anzeigenindex<br />
Fotonachweis Titelseite<br />
Das sanierte Hallenbad <strong>des</strong><br />
Sportzentrums Berg,<br />
Foto: asp Architekten<br />
Fotonachweis Inhaltsverzeichnis<br />
Pixabay.com<br />
Chris Gärtner<br />
DGfdB/Michael Weilandt<br />
Artikel zum Themen-Schwerpunkt Nachhaltigkeit erkennen Sie an diesem Icon.<br />
Hinweis: Titelthemen sind im Inhaltsverzeichnis markiert.<br />
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4 | STARTBLOCK <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Startblock<br />
Social-Media-Fundstück<br />
Bäderland Hamburg ist jetzt „bäwatcht“<br />
Adventskalender-Gewinnspiele, Insider-Wissen und Gymnastik-<br />
Videos – auch im zweiten Lockdown über den Jahreswechsel<br />
waren die Bäderbetriebe in den sozialen Medien wieder sehr<br />
aktiv, um bei ihren Gästen nicht<br />
in Vergessenheit zu geraten.<br />
Bäderland Hamburg setzte dabei<br />
auf prominente Unterstützung: Flemming Pinck und Kelsey Graham<br />
von den Hamburger Goldkehlchen, dem etwas anderen Männerchor<br />
aus der Hansestadt, checkten in jeder Folge ihres Video-Blogs<br />
„bäwatch“ ein Highlight aus der Hamburger Bäderlandschaft. Authentischer<br />
als jeder gewöhnliche Imagefilm und definitiv geeignet, um<br />
die Vorfreude auf die Nach-Corona-Zeit noch weiter zu steigern!<br />
www.baederland.de/blog/<br />
AvK<br />
Bürger stimmen für den Erhalt<br />
<strong>des</strong> Melbba<strong>des</strong> in Bonn<br />
Die Bürgerinitiative „Rettet das<br />
Melbbad“ und die Bäderinitiativen<br />
und Vereine, die sich im Bürgerentscheid<br />
2018 erfolgreich gegen ein<br />
Zentralbad und für den Erhalt der<br />
dezentralen Stadtteilbäder in Bonn<br />
eingesetzt haben, freuen sich über<br />
das überwältigende Ergebnis <strong>des</strong><br />
dritten Bürgerentscheids. Dass sich<br />
über 77 % der Beteiligten mit einem<br />
Ja für den Erhalt <strong>des</strong> Melbba<strong>des</strong> in<br />
seiner jetzigen Form ausgesprochen<br />
haben, „zählt umso mehr, als sie<br />
einer ganz großen ‚Koalition‘ der Bebauungsbefürworter<br />
aus<br />
CDU, SPD und den Grünen,<br />
<strong>des</strong> Mieterbunds, <strong>des</strong> DGB<br />
und <strong>des</strong> Universitätsklinikums<br />
gegenüberstanden“,<br />
teilt die Bürgerinitiative<br />
mit. Mit dem Entscheid<br />
Kundgebung der Bürgerinitiative<br />
„Rettet das Melbbad“,<br />
Foto: Kai Schröder<br />
geht einher, dass die vorgesehene<br />
Wohnbebauung, die den Charakter<br />
<strong>des</strong> Freiba<strong>des</strong> als „grüne Oase“<br />
stark beeinträchtigt hätte, nicht<br />
erfolgt. Für das medienwirksame<br />
Auftreten der Initiative im vergangenen<br />
Sommer konnte u. a. der prominente<br />
Arzt und Entertainer Dr. Eckart<br />
von Hirschhausen gewonnen werden<br />
(siehe <strong>AB</strong> 05/2020, Seite 283).<br />
Nachdem die Rahmenbedingungen<br />
für die Zukunft <strong>des</strong> Melbba<strong>des</strong> nun<br />
feststehen, bittet der Bürgerzusammenschluss<br />
die Stadt Bonn um eine<br />
Beteiligung an dem Planungsprozess.<br />
Er schlägt vor, im Sommer dieses<br />
Jahres noch einmal das Bad in bestehender<br />
Form zu öffnen, im Winter<br />
<strong>2021</strong>/22 die Sanierung vorzunehmen<br />
und im Sommer 2022 die Wiedereröffnung<br />
vorzusehen. Mehr dazu unter<br />
www.rettet-das-melbbad.de Zi
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
STARTBLOCK | 5<br />
Kunst im Krefelder Stadtbad<br />
auch ohne Besucher<br />
Licht- und Kunstilluminationen – wie diese Overheadprojektion<br />
der ortsansässigen Künstlergruppe „Sputnics“ –<br />
wurden drei Nächte lang im Krefelder Stadtbad gezeigt,<br />
allerdings nur für ein Filmteam und nicht für ein Publikum.<br />
Zu dieser Entscheidung waren die Initiatoren <strong>des</strong> Vereins<br />
„freischwimmer“ gekommen, die mit großem Engagement<br />
und mehreren Künstlern erst die geplante „Badwoche“<br />
Ende Oktober 2020 Corona-bedingt absagen und dann<br />
eine reduzierte Veranstaltung mit vorgesehenen 27 Führungen<br />
dem Lockdown opfern mussten.<br />
Allein dreieinhalb Kilometer Kabel waren in den Badehallen<br />
und Gängen <strong>des</strong> Krefelder Denkmals bereits verlegt. Mit<br />
der Kunstaktion machten die „freischwimmer“ – neben<br />
dem eigentlichen Ziel, die Revitalisierung <strong>des</strong> historischen<br />
Stadtbads zu erreichen, – auch auf die aktuelle Not von<br />
Kunst- und Kulturschaffenden aufmerksam. Mehr dazu<br />
unter www.freischwimmer-krefeld.de Zi<br />
Foto: Axel Jusseit<br />
Mitten drin –<br />
Laborwelten als 360°-Erlebnis<br />
Mithilfe von Virtual-Reality-Technologien hat das Fraunhofer-Institut seine<br />
Laborwelten virtuell begehbar gemacht. Im Rahmen der Veranstaltungsreihe<br />
„Mitten drin – Laborwelten als 360°-Erlebnis“ gibt es nun die Möglichkeit, das<br />
„Zentrum für Virtuelles Engineering – Haus der Wissensarbeit“ online zu besichtigen.<br />
Das ist ein Labor- und Bürobau, in dem eine Arbeitsumgebung zur<br />
Förderung von Produktivität, Effektivität und Kreativität geschaffen wurde.<br />
Das Gebäude hat nicht nur eine neuartige Architektur, sondern auch eine<br />
zukunftsweisende Innengestaltung. Statt der herkömmlichen Einzelbüros<br />
gibt es hier ineinanderfließende, lichtdurchflutete Arbeitsräume mit vielfältigen<br />
Sichtbezügen, verschiedenartigen Meeting-Bereichen sowie flexiblen<br />
Arbeitsplätzen.<br />
Das Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) bietet<br />
nun eine ganz besondere Möglichkeit, dieses Gebäude zu besichtigen.<br />
Im Rahmen einer virtuellen Tour können die Besucherinnen und Besucher<br />
den Entstehungsprozess vom 3-D-Modell über virtuelle Planungstreffen mit<br />
den Baubeteiligten bis hin zur Fertigstellung visuell noch einmal erleben.<br />
Beispielhaft wird auch deutlich, wie mit dem Building Information Modeling<br />
(BIM) ein so komplexes Forschungsgebäude mit vielen Baubeteiligten erfolg-<br />
reich und im Zeit- und Kostenplan<br />
durchgeführt werden kann. Auch die<br />
Laborausstattung und technische<br />
Highlights wie z. B. der „Virtual Sky“<br />
im Auditorium sind Teil der virtuellen<br />
Tour.<br />
Die Virtual-Tour findet am 22. <strong>Januar</strong><br />
von 10:30 bis 12:00 Uhr statt, und<br />
die Teilnahme ist kostenlos. Die Anmeldung<br />
ist auf der Website <strong>des</strong><br />
Fraunhofer-Instituts möglich.<br />
<br />
Michael Weilandt, DGfdB<br />
www.iao.fraunhofer.de/de/<br />
veranstaltungen/<strong>2021</strong>/
6 | STARTBLOCK <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Wettbewerb für Bäderkonzept<br />
in Wörth am Rhein entschieden<br />
In der gut 18 000 Einwohner zählenden<br />
Stadt Wörth am Rhein – linksrheinisch<br />
gegenüber von Karlsruhe<br />
gelegen – wird ein neues Kombibad<br />
gebaut. Um dafür das bestmögliche<br />
Bäderkonzept zu erhalten, hatten die<br />
Verantwortlichen einen nicht offenen<br />
zweiphasigen Realisierungswettbewerb<br />
ausgelobt. Im August 2020<br />
vergab die Jury den 1. Preis an das<br />
Architekturbüro Kauffmann Theilig &<br />
Partner in Ostfildern, das auch mit der<br />
Ausführung beauftragt wurde.<br />
„Gegenstand <strong>des</strong> Wettbewerbs ist“,<br />
so gab die Ausschreibung vor, „die<br />
Planung eines Kombiba<strong>des</strong> im bestehenden<br />
Badepark der Stadt Wörth als<br />
optimierter Ersatzneubau für das bestehende<br />
sanierungsbedürftige Hallenbad<br />
in innerstädtischer Lage und<br />
die Attraktivierung und Sanierung<br />
<strong>des</strong> bestehenden Badeparks“.<br />
Die Architekten positionieren das<br />
neue Hallenbad im Südwesten <strong>des</strong><br />
12 ha großen Grundstücks. Kern ihres<br />
Entwurfs ist ein dreiarmiger Baukörper,<br />
der „in seiner Grundrissgestalt<br />
drei gut dimensionierte Außenräume“<br />
definiert, „den Eingangsbereich<br />
im Osten, den Badbereich im Nordwesten<br />
sowie den Saunagarten im<br />
Südwesten“. Dieser Ansatz wird in<br />
der Jurybegründung besonders gewürdigt:<br />
„Die Verfasser schaffen mit<br />
einer eigenständigen Gebäudeform<br />
eine gelungene Symbiose aus funktionalem<br />
Gebäude und gebauter Landschaft.<br />
Sowohl im<br />
Bezug auf die zu<br />
erhaltende Bausubstanz<br />
als auch<br />
aus landschaftsplanerischer<br />
Sicht<br />
erfolgt eine hochwertige<br />
Integration<br />
<strong>des</strong> Kombiba<strong>des</strong><br />
in das vorhandene<br />
Ensemble. Ziel<br />
der Verfasser sind<br />
fließende Übergänge<br />
zwischen<br />
Landschaft und<br />
Gebäude, was insbesondere durch<br />
die begrünten und zum Teil ggf. begehbaren<br />
Dachflächen erlebbar wird.<br />
(…)“<br />
Der Planungsbeginn erfolgte unmittelbar<br />
nach der Wettbewerbsentscheidung,<br />
Baubeginn soll im März<br />
2022 sein, die Fertigstellung voraussichtlich<br />
im Juni 2023. Die Stadt<br />
Wörth rechnet mit Gesamtkosten von<br />
knapp 13 Mio. €.<br />
Zi<br />
Die Jury befand die „Idee der landschaftlichen<br />
Integration <strong>des</strong> Gebäudevolumens“<br />
(hier der Lageplan der<br />
Wettbewerbseinreichung) „in hohem<br />
Maße überzeugend“; Darstellungen:<br />
Kauffmann Theilig & Partner<br />
Organische Formensprache und gezielte<br />
Lichtführung, hier im Eingangsbereich
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
STARTBLOCK | 7<br />
Der DSV hat einen neuen Präsidenten<br />
Mit 76 % der Stimmen wurde Marco Troll bei der digitalen Mitgliederversammlung am<br />
21. November 2020 zum neuen Präsidenten <strong>des</strong> Deutschen Schwimm-Verban<strong>des</strong><br />
(DSV) gewählt. Der 58-jährige Polizeibeamte ist bereits seit acht Jahren Präsident<br />
<strong>des</strong> Badischen Schwimmverban<strong>des</strong> und wird es auch weiterhin parallel bleiben.<br />
Marco Troll war als einziger Kandidat angetreten, und mit der Wahl endete eine<br />
knapp zweijährige Übergangsphase, die mit dem Rücktritt von Gabi Dörris im Dezember<br />
2018 begann. Die bisherigen Vizepräsidenten Uwe Brinkmann, Wolfgang Hein und<br />
Kai Morgenroth hatten die Führung <strong>des</strong> 580 000 Mitglieder starken Dachverban<strong>des</strong><br />
zwischenzeitlich übernommen. Alle drei stellten sich nicht erneut zur Wahl.<br />
Weiterhin zum Vorstand gehört Sportdirektor Thomas Kurschilgen als besonderer<br />
Vertreter. Neu dabei sind Harald Walter, Präsident <strong>des</strong> Bayerischen Schwimmverban<strong>des</strong>,<br />
und Wolfgang Rupieper, Präsident <strong>des</strong> Lan<strong>des</strong>schwimmverban<strong>des</strong> Brandenburg,<br />
sowie Claudia Boßmann vom Schwimmverband Nordrhein-Westfalen als Vizepräsidentin<br />
Finanzen.<br />
Die nächsten Vorstandswahlen sind für 2022 vorgesehen und danach soll es im<br />
bewährten Vier-Jahres-Rhythmus weitergehen.<br />
AvK<br />
DSV-Präsident Marco Troll,<br />
Foto: privat<br />
Arbeitshilfe für Chlorgasdosieranlagen-Prüfung<br />
Auf der Website der figawa – Bun<strong>des</strong>vereinigung der Firmen im Gas- und Wasserfach e.V.<br />
stehen ab sofort kostenlos Prüflisten gemäß den Anforderungen der DIN 19606 „Chlorgasdosieranlagen<br />
zur Wasseraufbereitung – Technische Anforderungen an den Anlagenaufbau<br />
und Betrieb“ zum Download bereit. Der Arbeitskreis „Chlor und Chlorverbindungen“<br />
hat je eine Checkliste mit den einzelnen Prüfpunkten für Druck- und Vakuumanlagen<br />
zusammengestellt. Die individualisierbaren Listen können digital ausgefüllt oder in<br />
Papierform genutzt werden.<br />
https://figawa.org/themen/wasseraufbereitung/pruefliste-chlorungsanlagen/ AvK<br />
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8 | AKTUELLES <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Grafik: pixabay.com<br />
Hilfe bei der<br />
Novemberhilfe<br />
Kurz nachdem Ende Oktober 2020 der<br />
bun<strong>des</strong>weite Lockdown verkündet wurde,<br />
haben Bun<strong>des</strong>wirtschaftsminister Peter<br />
Altmaier und Bun<strong>des</strong>finanzminister Olaf Scholz<br />
finanzielle Hilfen für die betroffenen Unternehmen angekündigt, die sog.<br />
Novemberhilfe. Der nachfolgende Artikel stellt dar, inwieweit Bäderbetriebe<br />
diese beantragen können und was sie hierbei beachten müssen.<br />
Autor:<br />
Baris Gök, Referent Finanzen und Steuern beim<br />
Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU)<br />
oder ähnliche Unternehmen umfasst.<br />
Das antragstellende Unternehmen<br />
muss zum Stichtag 28. Februar 2020<br />
min<strong>des</strong>tens einen Mitarbeiter unabhängig<br />
von der Stundenzahl beschäftigt<br />
gehabt haben. Bei Unternehmen<br />
mit mehreren Beschäftigten ist dies in<br />
der Regel unproblematisch. Allerdings<br />
kann dieses Kriterium bei betriebsgeführten<br />
Bädern genauer zu prüfen<br />
sein (siehe dazu „Besonderheiten bei<br />
Betriebsführungen“).<br />
Antragsvoraussetzungen<br />
Antragsberechtigt sind nur Unternehmen,<br />
die vom November-Lockdown<br />
betroffen sind. Als Unternehmen<br />
gilt dabei jede rechtlich<br />
selbstständige Einheit – unabhängig<br />
von ihrer Rechtsform –, die wirtschaftlich<br />
am Markt tätig ist und zum<br />
Stichtag 29. Februar 2020 zumin<strong>des</strong>t<br />
einen Beschäftigten hatte. Umfasst<br />
sind ausdrücklich auch öffentliche<br />
Unternehmen, z. B. Anstalten öffentlichen<br />
Rechts oder Zweckbetriebe,<br />
aber auch Eigen- und Regiebetriebe.<br />
Bei der Art der Betroffenheit ist zu<br />
unterscheiden:<br />
• Direkt betroffen sind Unternehmen,<br />
die aufgrund der auf Grundlage<br />
<strong>des</strong> Beschlusses von Bund und<br />
Ländern vom 28. Oktober 2020 erlassenen<br />
Schließungsverordnungen<br />
der Länder den Geschäftsbetrieb<br />
einstellen mussten. In der<br />
Regel sind Bäder-GmbHs sowie<br />
Bäder-Regie- und Eigenbetriebe<br />
unmittelbar betroffen.<br />
• Indirekt betroffen sind Unternehmen,<br />
die nachweislich und regelmäßig<br />
min<strong>des</strong>tens 80 % ihrer<br />
Umsätze mit direkt von den genannten<br />
Maßnahmen betroffenen<br />
Unternehmen erzielen. Hierunter<br />
fallen in der Regel Stadtwerke-<br />
GmbHs mit einer Bädersparte. Es<br />
sind allerdings die Erleichterungen<br />
bei öffentlichen Unternehmen<br />
zu beachten (siehe unten).<br />
Daneben gibt es noch die Fallgruppe<br />
der über Dritte betroffenen Unternehmen,<br />
die allerdings für Bäderbetriebe<br />
regelmäßig nicht einschlägig<br />
ist, und vor allem Eventagenturen<br />
Der Antrag ist bis zum 31. <strong>Januar</strong><br />
<strong>2021</strong> ausschließlich in digitaler Form<br />
über das Internet-Portal <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong><br />
(www.ueberbrueckungshilfe-unter<br />
nehmen.de) von einem sog. prüfenden<br />
Dritten einzureichen. Prüfende<br />
Dritte sind Personen im Sinne <strong>des</strong><br />
§ 3 StBerG: Steuerberater inklusive<br />
Steuerbevollmächtigte, Wirtschaftsprüfer,<br />
vereidigte Buchprüfer oder<br />
Rechtsanwälte.<br />
Besonderheiten bei<br />
Betriebsführungen<br />
Bei betriebsgeführten Bäderbetrieben<br />
und ganz allgemein in Betriebsführungskonstellationen<br />
stellt sich<br />
zum einen die Frage, wer direkt/indirekt<br />
betroffen ist und zum anderen,<br />
ob die Antragsvoraussetzungen,<br />
insbesondere die Mitarbeiterzahl,<br />
erfüllt sind.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
AKTUELLES | 9<br />
Grundsätzlich können sowohl das<br />
betriebsführte Bad als auch der Betriebsführer<br />
zugleich einen Antrag<br />
auf die Novemberhilfe stellen, wenn<br />
alle Voraussetzungen vorliegen. Der<br />
Betriebsführer würde in diesem Fall<br />
die Einbrüche beim Betriebsführungsentgelt<br />
geltend machen, das betriebsgeführte<br />
Unternehmen hingegen die<br />
Einnahmen <strong>des</strong> Bäderbetriebs.<br />
Problematisch ist oftmals die Mitarbeiterzahl<br />
<strong>des</strong> betriebsgeführten<br />
Unternehmens. In diesem Fall ist die<br />
Beschäftigtenzahl in sog. Vollzeitäquivalenten<br />
zum Stichtag 29. Februar<br />
2020 zu ermitteln (Basis: 40<br />
Arbeitsstunden je Woche). Bei der Bestimmung<br />
der Vollzeitäquivalente sind<br />
folgende Faktoren zu berücksichtigen:<br />
• Beschäftigte bis 20 Stunden<br />
= Faktor 0,5<br />
• Beschäftigte bis 30 Stunden<br />
= Faktor 0,75<br />
• Beschäftigte über 30 Stunden<br />
= Faktor 1<br />
• Beschäftigte auf 450-Euro-Basis<br />
= Faktor 0,3<br />
• Saisonarbeitskräfte, Arbeitskräfte<br />
in Mutterschutz/Elternzeit und<br />
vergleichbar Beschäftigte werden<br />
berücksichtigt, wenn sie am<br />
Stichtag beschäftigt waren.<br />
• Ehrenamtliche werden nicht berücksichtigt<br />
[einschließlich Personen,<br />
die Vergütungen im Rahmen<br />
der Übungsleiterpauschale<br />
(§ 3 Nr. 26 EStG) oder der Ehrenamtspauschale<br />
(§ 3 Nr. 26a EStG)<br />
erhalten].<br />
• Es wird dem Unternehmen überlassen,<br />
ob Auszubildende berücksichtigt<br />
werden.<br />
Einschränkungen für<br />
Mischbetriebe und<br />
verbundene Unternehmen<br />
Für sog. Mischbetriebe und verbundene<br />
Unternehmen gibt es erhebliche<br />
Einschränkungen, um die<br />
Novemberhilfe geltend zu machen.<br />
Vorab ist darauf hinzuweisen, dass<br />
diese Einschränkungen nicht für öffentliche<br />
Unternehmen gelten, sie<br />
sollen allerdings der Vollständigkeit<br />
halber kurz aufgeführt werden.<br />
Unternehmen mit mehreren wirtschaftlichen<br />
Tätigkeiten, die nur<br />
teilweise von den Schließungen betroffen<br />
sind (sog. „Mischbetriebe“),<br />
sind dann antragsberechtigt, wenn<br />
sie insgesamt zu min<strong>des</strong>tens 80 %<br />
als direkt, indirekt oder indirekt über<br />
Dritte betroffen gelten. Dies ist gegeben,<br />
wenn ihr Umsatz im Sinne<br />
der Novemberhilfe im Jahr 2019 sich<br />
in der Summe zu min<strong>des</strong>tens 80 %<br />
eindeutig zuordnen lässt zu<br />
• wirtschaftlichen Tätigkeiten, die<br />
direkt vom Lockdown betroffen<br />
sind (direkte Betroffenheit),<br />
• Umsätzen, die nachweislich und<br />
regelmäßig mit direkt vom Lockdown<br />
betroffenen Unternehmen<br />
erzielt werden (indirekte Betroffenheit)<br />
und<br />
• Lieferungen und Leistungen im<br />
Auftrag direkt von den Maßnahmen<br />
betroffener Unternehmen<br />
über Dritte, die im November 2020<br />
um mehr als 80 % gegenüber dem<br />
Vergleichsumsatz zurückgegangen<br />
sind.<br />
Verbundene Unternehmen hingegen<br />
dürfen die Novemberhilfe nur dann<br />
beantragen, wenn mehr als 80 % <strong>des</strong><br />
verbundweiten Umsatzes im Jahr<br />
2019 auf solche wirtschaftlichen Aktivitäten<br />
bzw. Unternehmen im Verbund<br />
entfällt, die als direkt, indirekt<br />
oder über Dritte betroffen oder als<br />
„Mischbetrieb“ gelten. Dabei werden<br />
alle inländischen Umsätze im Sinne<br />
der Umsatzdefinition berücksichtigt.<br />
Es darf nur ein Antrag für alle verbundenen<br />
Unternehmen insgesamt<br />
gestellt werden – und zwar nur durch<br />
die Unternehmensmutter bzw. Holdinggesellschaft.<br />
Diese Einschränkungen würden dazu<br />
führen, dass Bäderbetriebe in der<br />
Regel keine Novemberhilfen beantragen<br />
dürften, da sie häufig entweder<br />
ein Verbundunternehmen (Tochtergesellschaft<br />
einer Holding) oder ein<br />
Mischbetrieb (Bädersparte in einer<br />
Stadtwerke-GmbH, Eigenbetrieb der<br />
Stadt) sind. Wie eingangs jedoch erwähnt,<br />
gibt es für öffentliche Unternehmen<br />
eine erhebliche Erleichterung<br />
hiervon. Dazu im Folgenden mehr.<br />
Besonderheiten für<br />
öffentliche Unternehmen<br />
Die oben dargestellten Einschränkungen<br />
für Mischbetriebe und Ver-<br />
Unbenannt-1 1 09.03.2020 12:54:35
10 | AKTUELLES <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
bundunternehmen gelten nicht für öffentliche Unternehmen.<br />
Es sind allerdings einige Besonderheiten zu beachten.<br />
Bei einem öffentlichen Unternehmen befinden sich die<br />
Anteile vollständig oder mehrheitlich in öffentlicher<br />
Hand. Die Organisationsform und die Trägerschaft <strong>des</strong><br />
Unternehmens oder der Einrichtung sind nicht maßgeblich,<br />
es sind also z. B. auch Lan<strong>des</strong>- bzw. Staatsbetriebe<br />
und kommunale Eigenbetriebe sowie kommunale Regiebetriebe<br />
antragsberechtigt.<br />
Für die einzelnen öffentlichen Unternehmen oder Betriebsstätten<br />
kann jeweils ein eigener Antrag gestellt<br />
werden, auch wenn diese einen Unternehmensverbund<br />
bilden. Hierbei wird jeweils auf die Umsätze und Mitarbeiterzahl<br />
<strong>des</strong> antragstellenden Unternehmens abgestellt.<br />
Bei kommunalen Eigenbetrieben oder Regiebetrieben ist<br />
die übergeordnete Kommune bzw. Gebietskörperschaft<br />
für den Bäder-Eigenbetrieb antragsberechtigt.<br />
Bei Mischbetrieben (Stadtwerke-GmbH mit Bädersparte)<br />
sind nachfolgende Punkte zu beachten.<br />
Ist das Bad eine Betriebsstätte, dann ist die Bäder-Betriebsstätte<br />
antragsberechtigt. Der Antrag ist allerdings<br />
durch das übergeordnete Unternehmen zu übermitteln.<br />
Als Betriebsstätte kann jede gängige Definition herangezogen<br />
werden. In der Regel werden die Hallen- sowie<br />
auch Frei- und Kombibäder Betriebsstätten im Sinne<br />
<strong>des</strong> § 12 Abgabenordnung sein. Somit ist das Bad als Betriebsstätte<br />
innerhalb der Bädersparte einer Stadtwerke-GmbH<br />
ebenfalls antragsberechtigt.<br />
In Betriebsführungskonstellationen ist zu beachten,<br />
dass das Bad keine Betriebsstätte <strong>des</strong> Betriebsführers<br />
ist. Somit gelten für den Betriebsführer die allgemeinen<br />
Grundsätze zur Betroffenheit von Unternehmen (siehe<br />
unter „Antragsvoraussetzungen“). Falls der Betriebsführer<br />
als einzige Tätigkeit die Betriebsführung eines oder<br />
mehrerer Bäder haben sollte, ist es als direkt betroffenes<br />
Unternehmen antragsberechtigt, soweit auch die übrigen<br />
Voraussetzungen erfüllt sind. Sollte der Betriebsführer<br />
allerdings verschiedene wirtschaftliche Tätigkeitsfelder<br />
haben, ist es als indirekt betroffenes Unternehmen nur<br />
dann antragsberechtigt, wenn die Umsätze, die auf vom<br />
Lockdown betroffene Tätigkeiten entfallen, 80 % <strong>des</strong> Gesamtumsatzes<br />
betragen.<br />
Höhe der Novemberhilfe<br />
Die Höhe der Novemberhilfe beträgt 75 % <strong>des</strong> Vergleichsumsatzes.<br />
Sie wird anteilig für jeden Tag im November<br />
2020 berechnet, an dem ein Unternehmen tatsächlich<br />
vom Corona-bedingten Lockdown betroffen war. Vergleichsumsatz<br />
ist grundsätzlich der Netto-Umsatz im<br />
November 2019. Bei verbundenen Unternehmen ist der<br />
Vergleichsumsatz ausschließlich jener Teil <strong>des</strong> Umsatzes,<br />
der auf die direkt, indirekt oder über Dritte betroffenen<br />
Verbundunternehmen entfällt.<br />
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Sollte der Bäderbetrieb aufgrund von Revisionen, Reparaturmaßnahmen<br />
o. Ä. im November 2019 keine Umsätze<br />
erzielt haben, besteht kein Anspruch auf Novemberhilfe.<br />
Ein Ausweichen auf andere Monate für den Vergleichsumsatz<br />
ist nicht möglich.<br />
Umsatz im Sinne der Novemberhilfen ist der steuerbare<br />
Netto-Umsatz ohne Umsatzsteuer nach § 1 Absatz 1<br />
Nr. 1 Umsatzsteuergesetz (UStG) in einem Besteuerungszeitraum<br />
im Sinne <strong>des</strong> § 16 Absatz 1 Satz 2 UStG<br />
bzw. Voranmeldungszeitraum im Sinne <strong>des</strong> § 18 Absatz 2<br />
und 2a UStG. Erfolgt keine monatliche Abrechnung der<br />
Umsätze (z. B. bei Dauerleistungen), sind die Umsätze<br />
gleichmäßig auf den Vergleichszeitraum aufzuteilen.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
AKTUELLES | 11<br />
Keine Umsätze sind z. B. unentgeltliche<br />
Wertabgaben, Umsätze eines<br />
Unternehmensverbun<strong>des</strong>, die gleichzeitig<br />
Kosten <strong>des</strong> Unternehmensverbun<strong>des</strong><br />
darstellen (Leistungsverrechnung<br />
innerhalb <strong>des</strong> Unternehmensverbun<strong>des</strong>),<br />
sowie Umsätze, die nicht<br />
zum laufenden Geschäftsbetrieb<br />
gehören (z. B. Umsätze aus Anlageverkäufen).<br />
Umsätze im Leistungszeitraum<br />
Im Leistungszeitraum erzielte Umsätze<br />
bleiben unberücksichtigt, sofern<br />
sie 25 % <strong>des</strong> Vergleichsumsatzes<br />
nicht übersteigen. Während <strong>des</strong><br />
Leistungszeitraums erzielte Umsätze,<br />
die über 25 % <strong>des</strong> Vergleichsumsatzes<br />
hinausgehen, werden vollständig<br />
auf die Novemberhilfe angerechnet.<br />
Für Bäderbetriebe gilt es, einige Besonderheiten<br />
in diesem Zusammenhang<br />
zu beachten.<br />
Umsätze aus dem Betrieb <strong>des</strong> BHKW<br />
sind beim Bäderbetrieb zu berücksichtigen,<br />
wenn dies insoweit auch in<br />
den Umsatzsteuer-Vorsteueranmeldungen<br />
beim Bäderbetrieb als Umsatz<br />
versteuert wurde. Umsätze aus<br />
dem Schulschwimmen wären ebenfalls<br />
zu berücksichtigen. Es ist aber<br />
zu beachten, dass die im November<br />
2020 erzielten Umsätze unschädlich<br />
sind, soweit sie weniger als 25 % <strong>des</strong><br />
im November 2019 erzielten Umsatzes<br />
ausmachen.<br />
Die Frage, ob der Verlustausgleich<br />
<strong>des</strong> Gesellschafters auf die Novemberhilfe<br />
anzurechnen ist, hängt davon<br />
ab, wie der Verlustausgleich<br />
ausgestaltet ist. Sollte es sich um<br />
einen sog. echten Zuschuss handeln,<br />
stellt der Verlustausgleich keinen<br />
steuerbaren Umsatz dar und wäre<br />
insoweit nicht anzurechnen. Sollte<br />
der Verlustausgleich hingegen ein<br />
steuerbarer Umsatz sein, so wäre<br />
die Summe gleichmäßig auf zwölf<br />
Monate aufzuteilen und ein Zwölftel<br />
hiervon im Rahmen der Antragstellung<br />
zu berücksichtigen. Allerdings<br />
ist dabei zu beachten, dass der Vergleichsumsatz<br />
(Umsatz im November<br />
2019) ebenfalls ein Zwölftel <strong>des</strong><br />
für das Jahr 2019 gezahlten Verlustausgleichs<br />
beinhalten müsste.<br />
Verrechnung anderweitiger<br />
Förderungen<br />
Andere gleichartige Corona-bedingte<br />
Zuschussprogramme <strong>des</strong> Bun<strong>des</strong> und<br />
der Länder müssen auf die Novemberhilfe<br />
angerechnet werden, wenn sich<br />
der Leistungszeitraum überschneidet.<br />
Als gleichartig gelten andere Coronabedingte<br />
Zuschussprogramme <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>, der Länder oder der Kommunen,<br />
die ebenfalls der Umsatzkompensation<br />
oder der Erstattung von<br />
Betriebskosten während <strong>des</strong> Corona-<br />
bedingten Lockdowns im November<br />
2020 dienen. Dies umfasst bspw.<br />
(spezifische oder pauschalisierte) Zuschüsse<br />
zu Betriebskosten.<br />
In diesem Zusammenhang stellt sich<br />
oftmals die Frage, ob finanzielle Hilfen,<br />
die während der Corona-Pandemie<br />
in Anspruch genommen wurden,<br />
um die Umsatzausfälle im öffent-<br />
lichen Personennahverkehr (ÖPNV)<br />
zu kompensieren, auf die Novemberhilfe<br />
angerechnet werden müssen.<br />
Diese Mittel wären zwar als gleichartige<br />
Corona-bedingte Zuschüsse<br />
einzuordnen. Sie wären allerdings<br />
nur dann anrechenbar, wenn das<br />
antragstellende Unternehmen diese<br />
ÖPNV-Wirtschaftshilfen auch erhalten<br />
hätte, um Umsatzausfälle im<br />
November 2020 zu kompensieren.<br />
Ggf. muss der sog. prüfende Dritte<br />
eine Abfrage beim BMWi machen.<br />
Kurzarbeitergeld inklusive der Erstattung<br />
von Sozialversicherungsbeiträgen<br />
für den November 2020<br />
wird auf die Leistungen der Novemberhilfe<br />
angerechnet.<br />
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12 | AKTUELLES <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Unschädlich auf die Höhe der Novemberhilfe sind andere<br />
nicht Corona-bedingte öffentliche Hilfen.<br />
Beihilferechtliche Vorgaben<br />
Bei der Novemberhilfe handelt es sich um eine sog. Beihilfe<br />
im Sinne von Art. 107 AEUV. Öffentliche Unternehmen<br />
sollten die beihilferechtlichen Kriterien besonders<br />
sorgfältig prüfen.<br />
Die Novemberhilfe fällt unter die „Dritte Geänderte<br />
Bun<strong>des</strong>regelung Kleinbeihilfen 2020“. Nach der Kleinbeihilfenregelung<br />
können grundsätzlich Beihilfen bis<br />
800.000 € pro Unternehmen vergeben werden. Auf<br />
diesen Höchstbetrag sind andere Förderungen auf der<br />
Grundlage der Bun<strong>des</strong>regelung Kleinbeihilfen 2020 (bzw.<br />
nachfolgender Änderungsfassungen) voll anzurechnen.<br />
Die ÖPNV-Hilfen sind in dem beihilferechtlichen Kontext<br />
nicht maßgeblich, da sie nicht auf Grundlage der Kleinbeihilfenregelung<br />
gezahlt werden. Sie sind aber ggf. bei<br />
der Ermittlung <strong>des</strong> Vergleichsumsatzes zu berücksichtigen.<br />
Es ist zu beachten, dass der beihilferechtliche Unternehmensbegriff<br />
sich erheblich unterscheidet vom Unternehmensbegriff<br />
im Sinne der Novemberhilfen. Beihilferechtlich<br />
können zwei oder mehrere getrennte rechtliche<br />
Einheiten als eine wirtschaftliche Einheit angesehen<br />
werden, wenn Kontrollbeteiligungen und funktionelle,<br />
wirtschaftliche oder institutionelle Verbindungen zwischen<br />
den Einheiten bestehen (z. B. Holdings und Konzerne).<br />
Diese beihilferechtlichen Grundsätze haben bei (öffentlichen)<br />
Bäderbetrieben zur Folge:<br />
In Bezug auf die Antragsberechtigung, die Ermittlung der<br />
Vergleichsumsätze und die Mitarbeiterzahl ist je<strong>des</strong> Unternehmen<br />
bzw. jede antragsberechtigte Betriebsstätte<br />
gesondert zu betrachten. Bei der Ermittlung der behilferechtlich<br />
zulässigen Höchstgrenze in Höhe von 800.000 €<br />
gilt hingegen: Alle wirtschaftlichen Tätigkeiten, die entweder<br />
unmittelbar von der jeweiligen kommunalen Gebietskörperschaft<br />
(Eigen-/Regiebetriebe) oder von der<br />
kommunalen Gebietskörperschaft mittelbar durch von<br />
ihr kontrollierte rechtlich selbständige Unternehmen erbracht<br />
werden, gelten als ein einzelnes Unternehmen im<br />
beihilferechtlichen Sinn. Das bedeutet, dass zwar alle<br />
Gesellschaften und Eigen-/Regiebetriebe der kommunalen<br />
Gebietskörperschaft antragsberechtigt sind, soweit<br />
die Voraussetzungen vorliegen. Die Novemberhilfen<br />
an dieses eine Unternehmen im beihilferechtlichen Sinn<br />
allerdings dürfen die Höchstgrenze von 800.000 € nicht<br />
überschreiten. Somit ist erforderlich, dass auf Ebene der<br />
kommunalen Gebietskörperschaft nachgehalten wird,<br />
für welche Tätigkeiten in welcher Höhe bereits Novemberhilfen<br />
beantragt wurden.<br />
Theoretisch ist es möglich, dass der Höchstbetrag von<br />
800.000 € auf Grundlage der allgemeinen De-Minimis-<br />
Verordnung um weitere 200.000 € erhöht wird. Allerdings<br />
dürfen auf der Grundlage der De-Minimis-Verordnung einem<br />
einzigen Unternehmen (im beihilferechtlichen Sinn,<br />
also dem „Stadt-Konzern“) innerhalb von drei Steuerjahren<br />
grundsätzlich bis zu 200.000 € gewährt werden. Die<br />
Frage, ob die Vorgaben der De-Minimis-Verordnung bei<br />
öffentlichen Unternehmen eingehalten wurden, ist oftmals<br />
mit einem erheblichen Prüfungsaufwand verbunden.<br />
Aus Gründen der Rechtssicherheit ist daher dazu zu<br />
raten, die Novemberhilfen lediglich in Höhe der Höchstgrenze<br />
von 800.000 € in Anspruch zu nehmen.<br />
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<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
AKTUELLES | 13<br />
Novemberhilfe plus, Fixkostenhilfe und<br />
Dezemberhilfe – wie geht es weiter?<br />
Da die Novemberhilfe ggf. nicht ausreicht, um die Umsatzausfälle<br />
der betroffenen Unternehmen ausreichend<br />
zu kompensieren, arbeitet die Bun<strong>des</strong>regierung derzeit<br />
an einer Ergänzung der Förderungen („Novemberhilfe<br />
plus“):<br />
• Beihilfen bis 4 Mio. €: gestützt auf die Bun<strong>des</strong>regelung<br />
Fixkostenhilfe 2020 (bis zu 3 Mio. €), ggf. kumuliert<br />
mit der Novemberhilfe (bis zu 1 Mio. €)<br />
• Beihilfen über 4 Mio. €: nach Notifizierung bei der<br />
EU-Kommission auf Basis von Artikel 107 Absatz 2 b<br />
AEUV<br />
Aufgrund der Vorgaben der „Bun<strong>des</strong>regelung Fixkostenhilfe“<br />
sowie der EU-Kommission im Rahmen <strong>des</strong> Notifizierungsverfahrens<br />
können für die Novemberhilfe plus<br />
inhaltliche Anpassungen an der Novemberhilfe erforderlich<br />
werden. Unternehmen, die bereits die Novemberhilfe<br />
beantragt haben, können zu einem späteren Zeitpunkt<br />
die Novemberhilfe plus beantragen; die Leistungen der<br />
Novemberhilfe würden dann auf die Novemberhilfe plus<br />
angerechnet. Es steht allerdings noch nicht fest, ob auch<br />
öffentliche Unternehmen für die Novemberhilfe plus antragsberechtigt<br />
sein werden.<br />
Dem Vernehmen nach wird es auch eine Dezemberhilfe<br />
geben. Es ist jedoch noch nicht bekannt, ab wann diese<br />
beantragt werden kann.<br />
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Zeitpunkt <strong>des</strong> Redaktionsschlusses: 18. Dezember 2020<br />
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14 | THEMENSCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT | Einführung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Energiewende und Corona-Pandemie:<br />
Mit der Ökologie aus der Krise! 1)<br />
Bevor es mit den bäderspezifi schen Themen in dieser Nachhaltigkeits-Ausgabe losgeht, konnten wir Prof.<br />
Dr. Peter Hennicke für einen ganz allgemeinen Einführungstext gewinnen. Der Ökonom war bis 2008 Präsident<br />
<strong>des</strong> Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie und damit Nachfolger <strong>des</strong> Gründers Ernst Ulrich von<br />
Weizsäcker. Er arbeitet dort weiterhin an verschiedenen Projekten, u. a. im Themenbereich Ressourceneffizienz.<br />
Seit 2013 ist Peter Hennicke Full Member <strong>des</strong> Club of Rome und 2014 wurde er mit dem Umweltpreis der<br />
Bun<strong>des</strong>stiftung Umwelt ausgezeichnet. Als aktiver Frühschwimmer bringt er sich ehrenamtlich zugleich für<br />
den Erhalt <strong>des</strong> Freiba<strong>des</strong> der Wasserfreunde Wuppertal ein.<br />
Autor:<br />
Prof. Dr. Peter Hennicke, ehemaliger<br />
Präsident <strong>des</strong> Wuppertal Instituts für<br />
Klima, Umwelt und Energie<br />
Rollback oder Beschleunigung<br />
in die richtige Richtung?<br />
einleiten oder kann sie sogar gesellschaftliche Prozesse<br />
in Richtung Nachhaltigkeit beschleunigen?<br />
Die deutsche Energiewende wurde in den 1980er Jahren<br />
von einer Handvoll Wissenschaftlern <strong>des</strong> Öko-Instituts<br />
konzipiert. Als offizielles Regierungsprogramm seit<br />
2010/2011 soll sie in Deutschland bis 2050 weitgehend<br />
abgeschlossen sein. Kann die Corona-Pandemie diese<br />
erstaunliche Entwicklung stoppen? Die erste „Halbzeit“<br />
der Energiewende (1980–2020) war in Hinblick auf die<br />
Transformation <strong>des</strong> Stromsektors weitgehend ein Erfolg,<br />
aber die Defizite bei der Dekarbonisierung im weit<br />
komplexeren Gebäude- und Verkehrssektor sind nicht<br />
zu übersehen. Die zweite „Halbzeit“ in den nächsten<br />
drei Jahrzehnten steht daher vor erheblichen Herausforderungen.<br />
Sie müssen jetzt auf dem Hintergrund<br />
der gravierendsten weltweiten Gesundheits- und<br />
Wirtschaftskrise der Neuzeit gemeistert werden. Wird die<br />
Corona-Pandemie einen sozial-ökologischen Rollback<br />
Die optimistische Antwort dieses Beitrages lautet: Die<br />
weltweite Vision der Energiewende („energy transition“),<br />
deren breite gesellschaftliche Akzeptanz sowie die begonnenen<br />
Prozesse und Technologiepfade in eine risikofreiere<br />
Energiezukunft sind unumkehrbar. Die Energiewende kann<br />
zum Erfolgsmodell werden, wenn durch ambitionierte, vorsorgende<br />
Politik ihre positive gesamtwirtschaftliche Bilanz<br />
und der enorme gesellschaftliche Nutzen durch eine<br />
maximale Risikominimierung <strong>des</strong> Energiesystems mutiger<br />
erschlossen und offensiv kommuniziert werden. Damit<br />
verbunden sind Chancen sowohl zur sozial- und wirtschaftsverträglichen<br />
Eindämmung der Coronakrise als<br />
auch der Megarisiken <strong>des</strong> ungebremsten Klimawandels.<br />
Für Deutschland gilt: Das Jahr <strong>2021</strong> und der Ausgang der<br />
Bun<strong>des</strong>tagswahl könnten für den Erfolg entscheidend sein.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Einführung | THEMENSCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT | 15<br />
1<br />
1 | Vergleich <strong>des</strong> Endenergieverbrauchs<br />
2018 mit repräsentativen<br />
Energiewende-<br />
Szenarien für 2050 nach<br />
Energieträgern (in PJ/a),<br />
Quelle: Samadi (2020)<br />
produktivität<br />
Gebäude<br />
Verkehr<br />
verbrauch<br />
verbrauch<br />
2 Endenergie-<br />
Wärmebedarf Endenergie Primärenergie-<br />
Bruttostrom-<br />
Treibhausgasemissionen<br />
6.0<br />
5.4<br />
2 | Zielveränderungen bis<br />
2020/2030 und bis 2017<br />
erreichte Minderungen,<br />
Quelle: Expertenkommission<br />
zum Monitoring-Prozess<br />
„Energie der Zukunft” (2019)<br />
Veränderung in % pro Jahr<br />
4.0<br />
2.9<br />
2.0<br />
1.0<br />
0.5<br />
0.0<br />
-0.8<br />
-0.7<br />
-0.4 -0.6<br />
-2.0<br />
-1.4<br />
-1.9<br />
-2.1<br />
-2.4<br />
-4.0<br />
-6.0<br />
-4.9<br />
-5.5<br />
-5.1<br />
-8.0<br />
Zielbasisjahr bis 2017 2017 bis 2020 2017 bis 2030<br />
Quelle: Eigene Darstellung basierend auf AGEB (2018a); BDEW (2019b); Destatis (2019g)<br />
-1.2<br />
-6.1<br />
-3.6<br />
Lange Zeit war Deutschland Treiber und weltweites Positivbeispiel<br />
für die Energiewende. Heute schaut die Welt<br />
immer noch gespannt, aber mit mehr Skepsis darauf, ob<br />
und ggf. wie die deutsche Energiewende ihre Ziele erreicht.<br />
Denn diese sind tatsächlich „revolutionär“ (Angela<br />
Merkel) – leider aber bisher bei weitem noch nicht umgesetzt.<br />
2010 hatte eine schwarz-gelbe Koalition das hoch<br />
ambitionierte Zielkonzept für die Energiewende bis 2050<br />
verabschiedet und nach der Katastrophe von Fukushima<br />
im Jahr 2011 ergänzt. Ein Grund für <strong>des</strong>sen Verabschiedung:<br />
Das Zielkonzept konnte auf einem breiten Wissenschaftlerkonsens<br />
aufbauen. Dieser Konsens besteht –<br />
trotz vielfältiger Differenzierungen hinsichtlich der<br />
Basisstrategien – bis heute. Dies zeigt ein repräsentativer<br />
Szenarienvergleich (siehe Abbildung 1).<br />
Die Kernaussage dieser Langfristszenarien für Deutschland<br />
ist: Neben dem forcierten Umbau hin zu erneuerbaren<br />
Energien und einem rasch wachsenden grünen<br />
Stromanteil müssen die Energieeffizienz und absolutes<br />
Energiesparen eine zentrale Rolle spielen. Der Endenergieverbrauch<br />
muss bereits mittelfristig (bis 2030) und<br />
dann bis 2050 um min<strong>des</strong>tens 30 % sinken, damit eine<br />
weitgehende Dekarbonisierung erreicht wird.<br />
Demgegenüber sind massive Umsetzungslücken unübersehbar.<br />
Abbildung 2 vergleicht für wesentliche Zielgrößen<br />
die bis 2017 erreichten Veränderungen mit den bis 2030<br />
bzw. 2050 durchschnittlich notwendigen Veränderungsraten<br />
(jeweils pro Jahr). Man erkennt unschwer: Die bisher<br />
erreichten Veränderungstrends liegen noch weit entfernt<br />
von dem beschlossenen Veränderungssoll.<br />
Deutlich wird, dass vor allem beim Energiesparen 2) und<br />
beim ökologischen Umbau <strong>des</strong> Verkehrs- und <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong>ektors<br />
erhebliche Defizite zu konstatieren sind 3) .<br />
Die Erfolge bei der Transformation <strong>des</strong> Stromsektors<br />
sollen hier nicht kleingeredet werden. Aber Fakt ist:
16 | THEMENSCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT | Einführung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Bisher ist die Energiewende im Wesentlichen eine<br />
Stromwende geblieben, die Gebäudewende hat erst begonnen<br />
und in Richtung Verkehrswende gibt es nur<br />
marginale Schritte.<br />
Die Bun<strong>des</strong>regierung hat auf diese Defizite mit der Verabschiedung<br />
eines leider zu schwachen Klimaschutz-<br />
plans (BMU 2016), aber mit einem deutlich ambitio-<br />
nierteren Klimaschutzgesetz (Bun<strong>des</strong>gesetzblatt 2019) 4)<br />
reagiert. Die verbindlichen Sektorziele (für die Sektoren<br />
Energiewirtschaft, Industrie, Gebäude, Verkehr sowie<br />
Landwirtschaft) und ein rigoroser Nachbesserungsmechanismus<br />
bei Zielverfehlung bilden den Kern <strong>des</strong> Klimaschutzgesetzes.<br />
Im Verkehrssektor sind z. B. die<br />
C0 2<br />
-Emissionen bis 2017 gegenüber 2005 gestiegen.<br />
Die jetzt verbindliche Reduktion um rund 40 % bis 2030<br />
bedeutet also einen enormen Kraftakt und verlangt die<br />
Umsetzung eines hochambitionierten Gesamtkonzepts<br />
nachhaltiger Mobilität.<br />
Paradigmenwechsel: Die Chancen der<br />
Energiewende überwiegen die Kosten<br />
Wichtig zur Schließung der Umsetzungslücke ist: Der über<br />
Jahrzehnte dominierende mentale Bremsklotz (vgl. z. B.<br />
Hennicke und Becker 1995) Klimaschutz verursache höhere<br />
Kosten als Nutzen, muss weiter abgebaut werden 5) .<br />
Die sog. „Konjunkturprogramme“ gegen die wirtschaft-<br />
lichen Folgen der Corona-Pandemie zeigen: Der Staat<br />
kann nicht nur massiv und vorsorgend steuern, sondern<br />
auch in eine nachhaltigere Richtung – wenn er muss!<br />
Warum nur gegen die Corona-Pandemie und warum nicht<br />
erst recht gegen den Klimanotstand? Richtungsweisende<br />
Länderbeschlüsse zur C0 2<br />
-Neutralität (2050/2060)<br />
z. B. von China, der EU, Japan und den USA (unter Präsident<br />
Joe Biden), unzählige Klimaschutzinitiativen von<br />
Städten und von kapitalkräftigen Unternehmensallianzen<br />
zeigen 6) : Eine weltweite neue Investitionsdynamik<br />
für mehr Klima- und Ressourcenschutz kann Realität<br />
werden. Die phänomenale Kostenreduktion bei grünem<br />
Strom aus Wind und Sonne, bei Effizienztechniken oder<br />
bei Batterien haben den alten Bremsklotz abgeschwächt.<br />
Aber die hartnäckige mentale und realwirtschaftliche<br />
Bremswirkung ist noch nicht verschwunden. Ein Indiz<br />
dafür sind die weltweiten Umsetzungsdefizite, besonders<br />
bei der Energiesparpolitik 7) .<br />
Die Leitidee „Energy Efficiency First“ (International<br />
Energy Agency – IEA Paris), also die prioritäre Erschließung<br />
von Energievermeidungspotenzialen, ist bisher<br />
nur ein in Szenarien gut begründetes Konzept, aber in<br />
der realen Energiepolitik der meisten Länder – auch in<br />
Deutschland – noch immer zweitrangig. Denn „Energy<br />
Efficiency First“ setzt eine klare Steuerungs- und<br />
Koordinierungsverantwortung zur Erreichung der Energiesparziele<br />
und eine deutlich ambitioniertere Energiesparpolitik<br />
voraus, die willens und lernfähig ist, sich<br />
der hochkomplexen Aufgabe zu widmen, die Vielzahl<br />
von Hemmnissen für eine veritable Effizienzrevolution<br />
abzubauen. Nur wenn der Siegeszug der erneuerbaren<br />
Energien in der Realität die Umsetzung von „Energy<br />
Efficiency First“ mit einschließt, können die Energiewende<br />
und Klimaschutzstrategien wirklich kostenminimal<br />
sowie wirtschafts- und sozialverträglich zum Erfolg<br />
geführt werden. Nur dann ist der Bremsklotz endgültig<br />
beseitigt, und die Strategie „mit der Ökologie aus der<br />
Krise“ kann ihr volle Wirkung entfalten.<br />
Mit der Ökologie aus der Krise:<br />
Ansatzpunkte integrierter Krisenbewältigung<br />
Es gibt eine große Anzahl von weltweiten Studien, die<br />
unter der Überschrift „Mit der Ökologie aus der Krise“<br />
subsumiert werden könnten. 8) Die meisten Studien wurden<br />
zwar vor der Corona-Krise verfasst, aber sie zeigen<br />
die längerfristige Perspektive der sozial-ökologischen<br />
Transformation: Die Entwicklung neuer Leitmärkte für<br />
Greentech, eine zusätzliche Beschäftigung und Klimaschutzpolitik<br />
mit makroökonomischem Gewinn inklusive<br />
positiver Budgeteffekte sind möglich. Die Beschäftigungswirkung<br />
dieser Programme steht dabei als<br />
Indikator für die sozialen Aspekte. Denn die Energiewende<br />
muss als gerecht empfundene sozial-ökologische<br />
Transformation umgesetzt werden, wenn sie erfolgreich<br />
sein soll. Zudem muss sie vorhandene<br />
Spaltungen und Ungerechtigkeiten in der Gesellschaft<br />
möglichst helfen abzubauen und darf sie keinesfalls<br />
noch verschärfen. Hier sollen abschließend nur drei<br />
Studien kurz erwähnt werden:<br />
1. In der deutschen Industrie könnten mit kumulierten<br />
Investitionen von 9 Mrd. € seit 2013 bis zum Jahr 2030<br />
insgesamt 65 Mrd. € Energiekosten eingespart wer-
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Einführung | THEMENSCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT | 17<br />
den (vgl. Bauernhansl 2014) – ein riesiges zusätzliches<br />
Finanzierungspotenzial für Innovationen, Investitionen,<br />
neue Geschäftsfelder und Beschäftigung.<br />
umweltschutzorientierte Dienstleistungen, Nachfrage<br />
nach Umweltschutzgütern – liefert Hinweise auf die<br />
sozial-ökologischen Wachstumsfelder.<br />
2. Das Umweltbun<strong>des</strong>amt (2020) hat in einer Analyse<br />
für das Jahr 2017 Zahlen über die Beschäftigung im<br />
Umweltschutz vorgelegt. Hieraus wird deutlich, dass es<br />
fahrlässig wäre, in Zukunft den schon bisher in der<br />
Summe positiven Jobzuwachs nicht mit weiteren<br />
Investitionen zu verstärken. Die Anzahl der Beschäftigten<br />
im Umweltschutz ist von 1,452 Mio. (2002) auf<br />
2,835 Mio. (2010) stark und danach nur noch schwach<br />
gestiegen. 1,5 Mio. Beschäftigte führten 2017 Arbeiten<br />
für den Klimaschutz aus. Allerdings mussten dabei die<br />
Zuwächse bei der energetischen Gebäu<strong>des</strong>anierung<br />
den durch die Energiepolitik verursachten Rückgang<br />
bei erneuerbaren Energien ausgleichen. Die Struktur<br />
der Beschäftigung im Umweltschutz – energetische<br />
Gebäu<strong>des</strong>anierung im Bestand, erneuerbare Energien,<br />
3. Der „Umwelttechnik-Atlas“ <strong>des</strong> Umweltministeriums<br />
(BMU 2018) ermittelt weltweite „GreenTech“-Leitmärkte,<br />
deren Volumen von 3,214 Mrd. € in 2016 auf<br />
5,902 Mrd. € in 2025 ansteigen. Diese Summe setzt<br />
sich aus den Marktvolumina von sechs GreenTech-<br />
Leitmärkten zusammen: Energieeffizienz: 837 Mrd. €;<br />
Nachhaltige Wasserwirtschaft: 667 Mrd. €; Umweltfreundliche<br />
Erzeugung, Speicherung und Verteilung<br />
von Energie: 667 Mrd. €; Rohstoff- und Materialeffizienz:<br />
521 Mrd. €; Nachhaltige Mobilität: 421 Mrd. €;<br />
Kreislaufwirtschaft: 110 Mrd. €. In diesen Schwerpunkten<br />
ist die deutsche Industrie noch stark<br />
wettbewerbsfähig und sie könnte im Rahmen eines<br />
Zukunftsinvestitionsprogramms weitere Kompetenzund<br />
Beschäftigungsfelder ausbauen.<br />
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18 | THEMENSCHWERPUNKT NACHHALTIGKEIT | Einführung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Ausblick<br />
Die vorliegenden Studien bestätigen den gesamtwirtschaftlichen<br />
(Netto-)Nutzen der sozial-ökologischen<br />
Transformation, <strong>des</strong> ambitionierten Klimaschutzes sowie<br />
integrierter Investitionsprogramme für Energieeffizienz<br />
und erneuerbare Energien. Sie müssen im Lichte der<br />
Corona-Krise aktualisiert werden. Aber ihre Hauptbotschaft<br />
wird sich nicht ändern. Sie sollte von der Politik ernst<br />
genommen und offensiv umgesetzt werden: „Mit der Ökologie<br />
aus der Krise“ kann zur Leitidee <strong>des</strong> „New Normal“<br />
nach Überwindung der Corona-Krise werden.<br />
Anmerkungen<br />
1) Die Ausführungen zur Energiewende nehmen Bezug auf Hennicke, P.:<br />
Werden Energiewende und Klimaschutz Opfer der Corona-Pandemie?<br />
In: Gesellschaft. Wirtschaft. Politik, Jahrgang 69, 2020, Heft 3<br />
2) „Energiesparen“ wird in der öffentlichen Diskussion häufig mit<br />
„Verzicht“ verbunden; Verzicht (Suffizienz) kann, muss aber nicht<br />
damit verbunden sein. Bei quantitativen Analysen ist eine neutralere<br />
Bezeichnung anzuraten. „Energiesparen“ steht dann für absolute<br />
Energiereduktion und „Energieeffizienz“ für relative Energiereduktion<br />
in Bezug auf einen spezifischen Zweck, z. B. ein spezifisches Produkt,<br />
Prozess, Fahrzeug oder Gebäude, deren wachsende Nutzung zu<br />
einem höhere Gesamtenergieverbrauch führen kann.<br />
3) Diese Bilanzierung wurde vor der Coronakrise vorgenommen. Durch<br />
die Corona-Pandemie wurden im Jahr 2020 einige Ziele (z. B. das<br />
CO 2<br />
-Minderungsziel 2020) erreicht, aber erkennbar nicht durch<br />
klimapolitische Aktivitäten, sondern durch den wirtschaftlichen<br />
Shutdown erzwungen (vgl. Agora Energiewende 2020).<br />
4) Anlässlich <strong>des</strong> Inkrafttretens am 18. Dezember 2019 schreibt die<br />
Bun<strong>des</strong>regierung: „CO 2<br />
-Ausstoß verbindlich senken. Bis 2030 will<br />
Deutschland den Treibhausgasausstoß um min<strong>des</strong>tens 55 Prozent<br />
verringern. Dafür hat die Bun<strong>des</strong>regierung als erste Regierung<br />
weltweit in einem Klimaschutzgesetz ihr nationales Klimaschutzziel<br />
verbindlich festgeschrieben.“ (Die Bun<strong>des</strong>regierung 2019).<br />
5) Spätestens seit dem Stern-Report (Stern et al. 2007) ist die positive<br />
gesamtwirtschaftliche Bilanz [Marktchancen für Zukunftsbranchen,<br />
(Netto-)Beschäftigungszuwachs, massive Reduktion von Schadenskosten]<br />
eines forcierten Klimaschutzes nachgewiesen.<br />
6) Vgl. zu internationalen Initiativen z. B. Hennicke, P., The Japanese<br />
„Longterm Strategy under the Paris Agreement“, Wuppertal 2019<br />
7) Zweifellos bestehen auch erhebliche Politikdefizite bei der viel zu<br />
zögerlichen Markteinführung erneuerbarer Energien; sie können in<br />
diesem kurzen Artikel aber nicht explizit behandelt werden. Die<br />
Schwerpunktsetzung auf Energieeffizienzpolitik in diesem Beitrag ist<br />
vertretbar, weil es eine Vielzahl von ausgezeichneten Publikationen<br />
gibt, die sich dieser Problematik der beschleunigten Marktdurchdringung<br />
durch erneuerbare Energien annehmen. Hier sind besonders<br />
die Publikationen von „Agora Energiewende“ zu nennen (https://<br />
www.agora-energiewende.de).<br />
8) Einen Überblick hierzu vermittelt Hennicke, P. et al.: Energiewende in<br />
Europa, München 2019; Hennicke, P.: Thesen zum „New Normal“ nach<br />
der Coronapandemie. In: VAA-Jahrbuch 2020, Marktwirtschaft und<br />
ökologische Transformation, Köln 2020; Hennicke, P.: The Japanese<br />
„Longterm Strategy under the Paris Agreement“, Wuppertal 2019<br />
Literatur<br />
- Agora Energiewende (2020): Auswirkungen der Corona-Krise auf die<br />
Klimabilanz Deutschlands. Eine Abschätzung der Emissionen 2020.<br />
Berlin. https://www.agora-energiewende.de/fileadmin2/Projekte/2020/_ohne_Projekt/2020-03_Corona_Krise/178_A-EW_<br />
Corona-Drop_WEB.pdf (zuletzt aufgerufen am 3. Juni 2020)<br />
- Bauernhansl, T. (Hrsg.) (2014): Energieeffizienz in Deutschland – eine<br />
Metastudie: Analyse und Empfehlungen. Berlin: Springer Vieweg<br />
- BMU (2016): Klimaschutzplan 2050: Klimapolitische Grundsätze und<br />
Ziele der Bun<strong>des</strong>regierung<br />
- BMU (2018): GreenTech made in Germany 2018. Umwelttechnik-Atlas<br />
für Deutschland, Berlin<br />
- BMU (2019): Klimaschutzgesetz FAQ. https://www.bmu.de/faqs/<br />
klimaschutzgesetz (zuletzt aufgerufen am 3. Juni 2020)<br />
- Bun<strong>des</strong>gesetzblatt (2019): Gesetz zur Einführung eines Klimaschutzgesetzes,<br />
BGBl I v. 17.12.2019. https://www.bgbl.de/xaver/bgbl/start.<br />
xav?startbk=Bun<strong>des</strong>anzeiger_BGBl&start=//*[@attr_<br />
id=%27bgbl119s2513.pdf%27]#__bgbl__%2F%2F*%5B%40attr_<br />
id%3D%27bgbl119s2513.pd%27%5D__1579191976873<br />
(zuletzt aufgerufen am 15. <strong>Januar</strong> 2020)<br />
- Die Bun<strong>des</strong>regierung (2019): CO2-Ausstoß verbindlich senken.<br />
https://www.bun<strong>des</strong>regierung.de/breg-de/themen/klimaschutz/<br />
kimaschutzgesetz-beschlossen-1679886<br />
(zuletzt aufgerufen am 3. Juni 2020)<br />
- Expertenkommission zum Monitoring-Prozess „Energie der Zukunft“<br />
(2019): Stellungnahme zum zweiten Fortschrittsbericht der<br />
Bun<strong>des</strong>regierung für das Berichtsjahr 2017. Berlin, Münster,<br />
Stuttgart. https://www.bmwi.de/Redaktion/DE/Downloads/E/<br />
ewk-stellungnahme-zusammenfassung.pdf?__blob=publication<br />
File&v=40/_ohne_Projekt/2020-03_Corona_Krise/178_A-EW_<br />
Corona-Drop_WEB.pdf (zuletzt aufgerufen am 3. Juni 2020)<br />
- Hennicke, P.; Becker, R. (1995): Ist Anpassen billiger als vermeiden?<br />
Anmerkungen zur Aussagefähigkeit globaler Kosten-Nutzen-<br />
Analysen von Klimaänderungen. Klimaschutz. Die Bedeutung von<br />
Kosten-Nutzen-Analysen. Basel, Berlin: Birkhäuser<br />
- Hennicke, P.; Keuchel, S.; Rudolph, F.; Rasch, J. (2020): Nachhaltige<br />
Mobilität: Verkehrswende aktiv gestalten. In: Memorandum 2020. Köln<br />
- Hennicke, P.; Rasch, J.; Schröder, J.; Lorberg, D. (2019): Die<br />
Energiewende in Europa: Eine Fortschrittsvision. München: Oekom<br />
Verlag. https://www.alternative-wirtschaftspolitik.de/de/<br />
article/10656311.die-energiewende-in-europa.html<br />
(zuletzt aufgerufen am 20. Oktober 2019)<br />
- Hennicke, P. (2020): Werden Energiewende und Klimaschutz Opfer<br />
der Corona Pandemie? Gesellschaft. Wirtschaft. Politik, Jahrgang<br />
69, 2020, Heft 3<br />
- Hennicke, P. (2020): Thesen zum „New Normal“ nach der Corona-<br />
Pandemie. Zukunftsgestaltung. https://www.zukunftskunst.eu/<br />
2020/06/02/thesen-zum-new-normal-nach-der-corona-pandemie/<br />
- Samadi, S. (2020): Gegenwärtige energie- und klimapolitische<br />
Zielsetzungen der Bun<strong>des</strong>regierung (Stand: Mai 2020). Bisher<br />
unveröffentlichtes Manuskript. Wuppertal.<br />
- Stern, N. H.; Great Britain; issuing body (2007): The economics of<br />
climate change: the Stern review<br />
- Umweltbun<strong>des</strong>amt (2020): Beschäftigung im Umweltschutz.<br />
Entwicklung und gesamtwirtschaftliche Bedeutung. Dessau-<br />
Roßlau https://www.umweltbun<strong>des</strong>amt.de/sites/default/files/<br />
medien/1410/publikationen/2020_hgp_beschaeftigung_im_<br />
umweltschutz_final_bf.pdf (zuletzt aufgerufen am 26. Mai 2020)
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20 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
TITELTHEMA<br />
Sportzentrum Berg:<br />
Neubau der Sporthalle und<br />
Sanierung <strong>des</strong> Hallenba<strong>des</strong>
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 21<br />
Das Mehrzweckbecken –<br />
räumlich abgeschlossen, aber von drei Seiten belichtet<br />
Endlich ausreichend Platz für den Schulbetrieb, den<br />
Vereinssport, zur aktiven Freizeitgestaltung sowie für<br />
Kultur- und Großveranstaltungen – das neue Sportzentrum<br />
in Berg bei Neumarkt in der Oberpfalz bietet<br />
zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten. Der ehemalige<br />
Bürgermeister Helmut J. Himmler, in <strong>des</strong>sen Amtszeit<br />
das Projekt auf den Weg gebracht und realisiert<br />
wurde, hat das Gesamtkonzept als „herausragen<strong>des</strong><br />
Infrastrukturprojekt für die kommenden Jahrzehnte“<br />
gelobt.<br />
Mit der Umsetzung <strong>des</strong> Entwurfs <strong>des</strong> Stuttgarter<br />
Büros asp Architekten bekam die Gemeinde ein flexibel<br />
nutzbares Ensemble für Sport, Kultur und Freizeit,<br />
das nicht nur durch stringente Terminplanung<br />
und eingehaltene Kosten punkten konnte. Seit der<br />
Eröffnung im <strong>Januar</strong> 2019 hat Berg auch ein architektonisches<br />
Highlight, das mit seiner zentralen, gestalterischen<br />
Leitidee für eine Haltung steht, die für unser<br />
Zusammenleben in heutigen Zeiten wichtiger ist als je<br />
zuvor: Klarheit, Offenheit und Kommunikation mit der<br />
Umgebung.
22 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Der neu geschaffene Baukörper mit<br />
dem Haupteingang im Norden und …<br />
… dem Schülereingang auf der Südseite,<br />
durch den Höhenversprung in der<br />
unteren Geschossebene; darüber links<br />
die Schwimmhalle, rechts daneben<br />
der Erschließungstrakt und die Sporthalle.<br />
Der Haupteingang<br />
<strong>des</strong> Bestandsgebäu<strong>des</strong><br />
Gesamtkonzept<br />
und Architektur<br />
Autorin: Dipl.-Ing. Architektur Birgit Seidel für<br />
asp Architekten GmbH, Stuttgart<br />
Fotos: asp Architekten<br />
Die Gemeinde Berg in der Oberpfalz<br />
Oberölsbach und Neumarkt ist eine verkehrsgünstige<br />
Anbindung an die Autobahn A3 (Nürnberg–Regensburg)<br />
gegeben. Die schuldenfreie Gemeinde wirbt sowohl mit<br />
wirtschaftlicher Stabilität und zukunftsorientierter Projektentwicklung<br />
als auch mit der hohen Lebensqualität für<br />
die Bürgerinnen und Bürger. Damit das so bleibt, müssen<br />
– wie in vielen anderen kleinen Gemeinden auch – attraktive<br />
Angebote vor Ort geschaffen werden, um weiterhin<br />
Wachstum zu verzeichnen und um jungen Familien Anreiz<br />
zu bieten, in der Region zu bleiben.<br />
Das Kleinzentrum Berg mit aktuell 8 289 Einwohnerinnen<br />
und Einwohnern liegt im Einzugsbereich <strong>des</strong> Ballungsraumes<br />
Nürnberg-Fürth-Erlangen, etwa 20 Kilometer<br />
südöstlich von Nürnberg. Durch die Anschlussstellen<br />
Das Wettbewerbsverfahren<br />
Eine dieser attraktivitätssteigernden Maßnahmen sollte<br />
die Neugestaltung <strong>des</strong> Sportzentrums sein. Dazu wurde
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 23<br />
Lageplan<br />
N<br />
1<br />
2<br />
4<br />
6<br />
3<br />
5<br />
16<br />
15<br />
11<br />
8<br />
9<br />
10<br />
17<br />
13<br />
7<br />
16<br />
14<br />
12<br />
1 Pkw-Stellplätze<br />
2 Behinderten-Stellplätze<br />
3 Bushaltestelle Schulbus<br />
4 Vorplatz<br />
5 Kulturplatz mit Tribüne<br />
6 Haupteingang<br />
Sportkomplex<br />
7 Schülereingang<br />
Sportkomplex<br />
8 Schwimmhalle<br />
9 Foyer und Umkleiden<br />
10 Sporthalle<br />
11 Liegewiese<br />
12 Allwetter-Sportplatz<br />
13 Kugelstoßanlage<br />
14 100-m-Laufbahn<br />
15 Sportplatz<br />
16 Schulgebäude<br />
17 Schulhof
24 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Grundriss Ebene 1<br />
19<br />
1<br />
23<br />
20<br />
18<br />
26<br />
24<br />
25<br />
22<br />
21<br />
17<br />
16<br />
15<br />
2<br />
27<br />
6<br />
4<br />
29 28<br />
3<br />
5<br />
7<br />
8<br />
9<br />
14 13 12<br />
10<br />
11<br />
1 Eingang<br />
2 Foyer<br />
3 Übungsraum<br />
4 Flur Ost<br />
5 Tribüne<br />
6 Tragwerk über Sporthalle<br />
7 Luftraum über<br />
Stiefelgang Ebene 0<br />
8 Lager Geräte<br />
9 Umkleide<br />
10 WC Damen<br />
11 WC Herren<br />
12 Behinderten-WC<br />
13 Sicherheitsbeleuchtung<br />
14 Putzraum<br />
15 Schwimmmeister/Erste Hilfe<br />
16 Geräte<br />
17 Umkleide Damen<br />
18 Umkleide Herren<br />
19 Vorraum Herren<br />
20 Dusche Herren<br />
21 Vorraum Damen<br />
22 Dusche Damen<br />
23 WC Herren<br />
24 Behinderten-WC<br />
25 WC Damen<br />
26 Flur<br />
27 Badehalle<br />
28 25-m-Becken<br />
29 Liegeterrasse
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 25<br />
Grundriss Ebene 0<br />
1<br />
18<br />
6<br />
7<br />
4<br />
8 9<br />
2<br />
10<br />
5<br />
19<br />
22<br />
3<br />
11<br />
12<br />
13<br />
21<br />
14<br />
15 16<br />
20<br />
17<br />
1 Lüftung/<br />
Badewassertechnik<br />
2 Kontrollgang<br />
3 Stiefelgang<br />
4 Flur<br />
5 Turnschuhgang<br />
6 WC Herren<br />
7 WC Damen und<br />
Behinderte<br />
8 Lehrer und Erste Hilfe<br />
9 Lehrer<br />
10 Umkleide 1<br />
behindertengerecht*<br />
11 Dusche 1*<br />
12 Vorraum 1*<br />
13 Umkleide 2*<br />
14 Umkleide 3*<br />
15 Dusche 2*<br />
16 Vorraum 2*<br />
17 Umkleide 4*<br />
18 Konditionsraum<br />
19 Geräte 2<br />
20 Geräte 1<br />
21 Regieraum<br />
22 Sporthalle<br />
*Damen oder Herren, je nach Nutzung
26 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Längsschnitt<br />
5<br />
5 6 6<br />
7<br />
8<br />
4<br />
3<br />
1 2<br />
2<br />
1 Lüftung/Badewasseraufbereitung<br />
2 Kontrollgang<br />
3 25-m-Becken<br />
4 Vorplatz und Eingangsportal<br />
5 Duschen und Vorraum Herren<br />
6 Duschen und Vorraum Damen<br />
7 Geräte<br />
8 Badehalle<br />
im April 2016 ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben.<br />
Der 1974 in Betrieb genommene Gebäudekomplex mit<br />
Sporthalle und Schwimmbad war marode und wies deutlichen<br />
Sanierungsbedarf auf.<br />
Aus mehr als 20 Architekturbüros wurden vier zur Bearbeitung<br />
eines VOF-Verfahrens ausgewählt. Die teilnehmenden<br />
Büros fanden sich mit den klassischen Problemen<br />
eines für seine Entstehungszeit typischen Sportkomplexes<br />
konfrontiert: Die Haustechnik und die energetische<br />
Versorgung mussten ertüchtigt, die räumlichen und funktionalen<br />
Gegebenheiten zeitgemäß und zukunftsorientiert<br />
überarbeitet werden.<br />
asp Architekten aus Stuttgart gingen aus dem Verfahren<br />
als Generalplaner hervor. Die Vorteile dieser vertraglichen<br />
Vereinbarung lagen für den Bürgermeister und den Berger<br />
Gemeinderat auf der Hand: Die Verantwortlichkeiten für<br />
die Umsetzung der Planung und der Baumaßnahmen sind<br />
gebündelt und technische Schnittstellen werden trotz<br />
komplexer Planung vermieden.<br />
Mit der Wettbewerbsentscheidung wurden die Weichen<br />
für die Realisierung eines der größten Hochbauprojekte im<br />
Sportsektor in der Gemeinde Berg gestellt. Entsprechend<br />
fiel auch das notwendige Investitionsvolumen aus. Um den<br />
vorgegebenen Kostenrahmen halten zu können, war <strong>des</strong>halb<br />
ein wesentlicher Baustein im Konzept von asp Architekten<br />
der Erhalt und die Sanierung der Schwimmhalle. So<br />
konnten staatliche Fördermittel beantragt werden. Neben<br />
der Finanzierung sprach auch der erhaltenswerte Zustand<br />
der Bausubstanz der Schwimmhalle für diese Entscheidung.<br />
Neu gebaut werden sollten die Bereiche für Umkleiden<br />
und Technik sowie die Sporthalle.<br />
Gestalterische Grundideen<br />
und städtebauliche Einbindung<br />
Wichtig war den Planern, dass der Bestand und die neuen<br />
Bauteile ein erkennbares Gesamtensemble bilden, sich<br />
sensibel einfügen und in Bezug zur Umgebung treten.<br />
Der Standort <strong>des</strong> Sportzentrums am nördlichen Rand von<br />
Berg ist zum einen von einer kleinstädtischen Wohnstruk-
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 27<br />
… und die Sporthalle von Osten.<br />
Die Schwimmhalle von Westen …
28 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
tur, zum anderen von den ortsansässigen Schulen geprägt.<br />
Im Nordwesten und Nordosten grenzen Einfamilienhäuser<br />
an das Gelände. In direkter Nachbarschaft<br />
befinden sich südöstlich die Gebäude der Schwarzachtal-<br />
Schule und der Chunradus-Grundschule, im Süden liegt<br />
der bestehende Hartplatz, im Westen befinden sich die<br />
Freisportanlagen und nördlich der Parkplatz. Auf diese<br />
städtebauliche Situation antworten die Architekten mit<br />
einem klaren, kompakten, nach allen Seiten hin orientierten<br />
Baukörper.<br />
Die zentrale architektonische Idee, die „Kommunikation<br />
<strong>des</strong> Baukörpers mit der Umgebung“, haben die Architekten<br />
sowohl in der Gebäu<strong>des</strong>truktur, der Erschließung<br />
als auch in den allseitig verglasten Außenfassaden thematisiert<br />
und umgesetzt. Transparente Fassadenab-<br />
Das Foyer vom Haupteingang …<br />
… und in die entgegensetzte<br />
Richtung gesehen.<br />
Der frühere „Mitteltrakt“
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 29<br />
schnitte gewähren Ein- und Ausblicke und stellen Bezüge zur Umgebung her.<br />
Je nach Wetter und Tageszeit reflektiert sich in diesen Glasflächen die Umgebung,<br />
sodass die Gebäudehülle nahezu immateriell wirkt. Bei eingeschalteter<br />
Beleuchtung sind Einblicke in einzelne Bereiche möglich und gewünscht, um<br />
das Treiben im Inneren verfolgen zu können. Bereiche, die von ihrer Nutzung<br />
her privater sind, sind transluzent verkleidet. Schemenhaft lassen sich hinter<br />
diesen Abschnitten Aktivitäten erahnen und wecken Neugier auf das, was dahinter<br />
stattfindet.<br />
Legionellen? Pseudomonaden?<br />
Wir reinigen und<br />
<strong>des</strong>infizieren professionell.<br />
Erschließung und Freianlagen<br />
Die Haupterschließung erfolgt von Norden über den Parkplatz an der Schulstraße.<br />
Hier ist, ebenfalls nach Plänen von asp Architekten, ein einladender<br />
Vorplatz entstanden, auf dem das Ankommen gut organisiert ist und zusätzlich<br />
Bereiche mit hoher Aufenthaltsqualität geschaffen wurden. Zukunftsfähige,<br />
alternative Mobilitätsformen hatten die Planer mit im Blick. Neben Parkmöglichkeiten<br />
für Besucher, Lehrer und Menschen mit Behinderung finden<br />
sich La<strong>des</strong>tationen für E-Autos und E-Bike-La<strong>des</strong>äulen ebenso wie Fahrradständer<br />
und eine ÖPNV-Haltestelle. Die Gestaltung der Bodenflächen unterscheidet<br />
Bereiche für den Verkehr und Bereiche für Fußgänger. Sitzmöbel und<br />
Begrünung laden zum Verweilen ein – so wandelt sich der Vorbereich von einer<br />
reinen Verkehrsfläche zu einem Treffpunkt, zu einer Art Außenfoyer. Im Dunkeln<br />
wird die Wirkung durch die Außenbeleuchtung verstärkt.<br />
Die Schülerinnen und Schüler haben während der Unterrichtszeiten die Möglichkeit,<br />
über einen Zugang von der südlichen Seite in den Mitteltrakt mit den<br />
Umkleiden zu gelangen. Die beidseitige Erschließung sowohl von Norden als<br />
auch von Süden sowie die Offenheit nach Osten und Westen zu den Freianlagen<br />
ermöglichen kurze, direkte Wege während<br />
<strong>des</strong> Sportbetriebs, bei Veranstaltungen und<br />
auch für die Entfluchtung bei einem Notfall.<br />
Zwischen Schule und der neuen Sporthalle<br />
komplettieren ein Kulturplatz für kleinere Open-<br />
Air-Veranstaltungen sowie eine Park-and-Ride-<br />
Fläche die Außenanlagen.<br />
2<br />
1<br />
3<br />
Vorbeugend oder im Fall<br />
einer Verkeimung sollten Sie<br />
uns als Profis beauftragen:<br />
1 Rohrleitungssystem:<br />
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den kompletten<br />
Wasserkreislauf.<br />
2 Wasserspeicher:<br />
Wir reinigen und<br />
<strong>des</strong>infizieren wirksam<br />
gemäß DIN 19643-1.<br />
3 Filtermaterial:<br />
Wir beseitigen<br />
organische Substanzen.<br />
Nutzung und Gebäu<strong>des</strong>truktur<br />
Seit November 2018 ist die neue Mehrzweckhalle<br />
für den Schulsport freigegeben, das Hallenbad<br />
ist seit Anfang 2019 in Betrieb. Außerhalb der<br />
Unterrichtszeiten können auch die örtlichen Vereine<br />
Trainingseinheiten und Wettkämpfe in beiden<br />
Hallen durchführen. Darüber hinaus ist die<br />
Sporthalle als Versammlungsstätte konzipiert<br />
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DIN EN ISO 9001
30 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Die nun dreiseitig lichtdurchflutete<br />
Schwimmhalle …<br />
… und vor der Sanierung.<br />
und wird als Veranstaltungs- und Festhalle genutzt. Der<br />
Kulturtrakt mit Foyer und abtrennbarem Veranstaltungsraum<br />
bietet Raum für Tagungen, Konzerte und die Betreuungsangebote<br />
der Ganztagsschule.<br />
Bei der Nutzung und Belegung spielt das Thema „Offenheit“<br />
ebenfalls eine Rolle. Der neue Komplex steht nicht<br />
nur den Einwohnerinnen und Einwohnern von Berg zur<br />
Verfügung. Auch die weiterführenden Schulen aus Neumarkt<br />
dürfen die Schwimmhalle nutzen, ebenso die Neumarkter<br />
Wasserwacht, die DLRG Neumarkt oder auch<br />
Schwimmsportabteilungen benachbarter Vereine.<br />
Gebäu<strong>des</strong>truktur<br />
Klare Strukturen und eindeutige Lesbarkeit bestimmen<br />
den Entwurf von asp Architekten. Die kompakte Kubatur<br />
der Baukörper, eine nachvollziehbare Anordnung der<br />
Funktionsbereiche, die selbstverständliche Erschließung,<br />
die Blickbeziehungen und die Wahl sowie Zuordnung<br />
der Materialien und Farben – alle gestalterischen Elemente<br />
dienen dazu, den Nutzern die Orientierung zu<br />
erleichtern und den Aufenthalt so angenehm wie möglich<br />
zu machen.<br />
Den Haupteingang im Norden akzentuiert ein Rahmen aus<br />
wetterfestem Baustahl, durch den die Besucher über eine<br />
repräsentative Treppe auf das 1,30 m erhöhte Niveau <strong>des</strong><br />
Foyers gelangen. Viel Licht fällt durch Oberlichtbänder<br />
und die Seitenfassaden ein, die offene räumliche Situation<br />
erlaubt einen schnellen Überblick. Niveaugleich gelangen<br />
Schwimmer rechts zu den Umkleiden und Duschen mit<br />
direktem Zugang zur Schwimmhalle, links erreichen<br />
Zuschauer über den Umgang der Sporthalle die Tribünenplätze.<br />
Eine mobile Trennwand im Foyer ermöglicht es, für jede<br />
Art von Veranstaltung einen Bereich abzutrennen. Ergänzend<br />
liegen in räumlicher Verlängerung Technik-, Lagerräume<br />
und Toiletten.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 31<br />
Die Sporthalle, die jetzt auch als Mehrzweckhalle für<br />
diverse Veranstaltungen genutzt werden kann, …<br />
… und vor der Sanierung.<br />
Der Mitteltrakt legt sich als Bindeglied zwischen das<br />
sanierte Hallenbad und den Neubau der Sporthalle. Ebenso<br />
ist er ein „Weg durchs Haus“, schließt den Vorplatz im<br />
Norden an den Hartplatz der angrenzenden Schulen im<br />
Süden an und gewährleistet die direkte Zugänglichkeit<br />
von beiden Seiten.<br />
Eine zweigeschossige Fuge direkt neben dem Hallenbad<br />
verbindet die Eingangsebene visuell mit der tiefer gelegenen<br />
Sporthallenebene und bringt durch das darüberliegende<br />
Oberlicht viel Tageslicht in den Stiefelgang. Hier<br />
gelangen die Schülerinnen und Schüler zu den Umkleidebereichen.<br />
Der Zugang zur Sporthalle erfolgt über den<br />
sog. Turnschuhgang, vorbei an den zwischengelagerten<br />
Nebenräumen für Geräte, Lager und Regie. Die Hallenfläche<br />
kann mit zwei mobilen Trennvorhängen in zwei bis<br />
drei kleinere Bereiche unterteilt werden. Nach Osten zum<br />
Schulhof öffnet sich die Fassade mit einer transparenten<br />
Pfosten-Riegel-Fassade.<br />
Farbe, Material, Textur<br />
Das klare architektonische Gesamtkonzept findet seine<br />
Entsprechung in den eingesetzten Materialien und dem<br />
Farbkonzept.<br />
Von außen zeigt sich das Sportzentrum zurückhaltend<br />
elegant. Weißlich schimmern<strong>des</strong>, transluzentes Profilbauglas<br />
wechselt sich mit transparenten Glasflächen ab. Die<br />
Fassade interagiert mit der Umgebung. Wie eine Art Leinwand,<br />
die durch Wetter- und Lichtverhältnisse lebendig<br />
wird, zeigt sie freizügig oder lässt nur schemenhaft erkennen,<br />
was im Innern dahinter passiert.<br />
Robuste Oberflächen aus Sichtbeton prägen die Funktionsbereiche<br />
und Nebenräume. Farbakzente in hellen,<br />
freund lichen Tönen wie Apfelgrün, Gelb, Hellblau oder Rosa<br />
kennzeichnen die Zugänge zu den Umkleide- und Sanitärbereichen.<br />
Die Böden und Wände der Nassräume der<br />
Schwimmhalle sind gefliest; vorherrschend sind Blautöne.
32 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Tragwerk, Fassade, Gebäudetechnik<br />
und Energiekonzept<br />
Nach eingehender Prüfung stellte sich heraus, dass die<br />
Bausubstanz der bestehenden Schwimmhalle noch in einem<br />
sehr guten Zustand war. So konnten viele Elemente als<br />
erhaltenswürdig eingestuft werden, lediglich eine Betonsanierung<br />
war notwendig.<br />
Erwartungsgemäß musste jedoch die gesamte Gebäudetechnik<br />
umfänglich ertüchtigt und ein neues, optimiertes<br />
Energiekonzept aufgesetzt werden, um aktuelle Standards<br />
Belichtung über zwei Ebenen
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 33<br />
Der neu geschaffene Stiefelgang als klare Zäsur<br />
zwischen Sport und Schwimmen<br />
Die niedrige Konstruktionshöhe <strong>des</strong> Tragsystems ermöglicht<br />
ein geringes Gebäudevolumen, was gestalterisch die<br />
Kompaktheit <strong>des</strong> Baukörpers verstärkt und wirtschaftlich<br />
gesehen die Bau- und Betriebskosten optimiert.<br />
und Anforderungen zu erfüllen. Die neue Technikzentrale<br />
befindet sich auf der Ebene der Sporthalle am nördlichen<br />
Gebäudeende und versorgt das komplette Sportzentrum<br />
inklusive Hallenbad und Duschen sowie Sanitärbereiche.<br />
Die Tragkonstruktion<br />
Im Bereich der Schwimmhalle konnte das Tragwerk erhalten<br />
bleiben. Die lineare Struktur <strong>des</strong> Bestandstragwerks<br />
haben die Planer beim Neubau der Sporthalle aufgegriffen<br />
und Stahlbinder in einem Achsmaß von etwas über 5,80 m<br />
eingesetzt. Zwischen die Träger sind technische Installationen<br />
wie Beleuchtung und Beschallung integriert.<br />
Die Gebäudehülle<br />
Die luftdichte und hoch wärmegedämmte Gebäudehülle<br />
<strong>des</strong> Sportzentrums sorgt im Winter für ein angenehmes<br />
Raumklima bei minimierten Wärmeverlusten. Die Fassade<br />
besteht aus einer Dreifach-Sonnenschutzverglasung mit<br />
hohem Tageslicht- und Energiedurchlassgrad sowie zweischaligem<br />
transluzenten Industrieglas mit innenliegender<br />
Wärmedämmung und daraus resultierenden energetisch<br />
hohen technischen Kennwerten. Im Winter werden die<br />
Sonnenstrahlen bei tiefstehender Sonne als Wärmequelle<br />
genutzt. Die Dachoberlichter in den Gebäudefugen bestehen<br />
ebenfalls aus Dreifach-Sonnenschutzverglasungen,<br />
die das Sonnenlicht diffus in den Raum leiten. So wird<br />
eine gleichmäßige blendfreie Ausleuchtung der Innenräume<br />
erreicht und der Kunstlichtbedarf gering gehalten.<br />
Badewassertechnik<br />
Heizungstechnik<br />
Lüftungstechnik<br />
Sanitärtechnik<br />
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34 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Die Umkleide in der Sporthalle<br />
Technische Anlagen<br />
Autor: Dipl.-Ing. Dirk Hartisch, Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha,<br />
Ingenieurgesellschaft für Technische Gebäudeausrüstung mbH<br />
Ausgangssituation<br />
Eine große Herausforderung für die<br />
Anordnung der Technik war die<br />
Nutzung <strong>des</strong> Bestandsbaus der<br />
Schwimmhalle. Dieser wurde bis auf<br />
das tragende Skelett und das Dach<br />
zurückgebaut. Große Teile der Technik<br />
waren bislang im Kellergeschoss<br />
und Beckenumgang <strong>des</strong> Hallenba<strong>des</strong><br />
untergebracht. Dieses Platzangebot<br />
war für die mittlerweile erforderliche<br />
Technik jedoch zu klein. Daher wurde<br />
ein einen Meter tiefer liegender Technikbereich<br />
unterhalb der neuen Umkleideräume<br />
geschaffen. Von hier aus<br />
konnten die Leitungsverbindungen<br />
zum Becken effektiv und auf kurzem<br />
Weg hergestellt werden, ohne dass<br />
das Gebäude zusätzlich unterfangen<br />
werden musste.<br />
Die vorhandene Höhensituation der<br />
Schwimmhalle wurde auch auf den<br />
restlichen Keller übertragen. Diese<br />
Raumhöhe war allerdings nicht aus-<br />
reichend, um Zwischendecken für die<br />
Installation einzuziehen, ebenso sollte<br />
aus Kostengründen darauf verzichtet<br />
werden. Entsprechend wurde<br />
die gesamte Installation als Sichtinstallation<br />
ausgeführt – was durchdachte,<br />
innovative Lösungen und<br />
Details erforderlich machte.<br />
Sanitärtechnik<br />
Entwässerung<br />
Die Entwässerung <strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> erfolgt<br />
im Trennsystem. Das auf den<br />
Dachflächen anfallende Regenwasser<br />
wird in innenliegenden, als Sichtinstallation<br />
ausgebildeten Leitungen<br />
geführt und ist an den bestehenden<br />
Regenwasserkanal angebunden. So-<br />
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Spinde in den Umkleiden<br />
im Schwimmbad<br />
wohl aus gestalterischen als auch aus ökonomischen Gründen wurde ein Unterdruckentwässerungssystem<br />
gewählt. Hierbei sind deutlich weniger Fallleitungen<br />
und kleinere Rohrdimensionen notwendig, sodass die Ausführung der<br />
Rohrquerschnitte bei der Sichtinstallation entsprechend minimiert werden<br />
konnte und ansprechend aussieht. Zusätzlich spart der verringerte Materialeinsatz<br />
Kosten. Im Sporthallenbereich erfolgte die Leitungsführung unauffällig<br />
mit einem schwarzen Rohr vor schwarzem Hallendeckenhintergrund. Im<br />
Schwimmhallenbereich wurde das Unterdruckentwässerungssystem im<br />
Randbereich verzogen und ebenfalls farblich an den Hintergrund angepasst.<br />
Auch in den Duschbereichen erfolgt die Entwässerung optisch ansprechend:<br />
Eine Linienentwässerung mit einer einfachen Gefälleausbildung sorgt hier für<br />
eine zurückhaltend-elegante Erscheinung.<br />
Die Abführung <strong>des</strong> anfallenden Schmutzwassers aus den Dusch- und weiteren<br />
Sanitärbereichen erfolgt über ein komplett neu installiertes System, das über<br />
den Vorplatz an die in der Schulstraße verlegte Schmutzwasserleitung angeschlossen<br />
ist. Das Untergeschoss ist unterhalb der Rückstauebene über eine<br />
Doppelpumpenhebeanlage ebenfalls angebunden.<br />
Bewässerungssystem<br />
Vor der Sanierung war der Wasseranschluss für den gesamten Schulkomplex<br />
im Technikkeller der Schwimmhalle untergebracht. Auch nach der Sanierung<br />
sollte lediglich ein Wasseranschluss für den gesamten Gebäudekomplex beibehalten<br />
werden. So ist der Hauptzähler, inklusive der Unterabgänge für<br />
Grund- und Hauptschule, im neu errichteten Tiefkeller installiert. Der Abgang<br />
für das Schwimmbad ist mit einer Enthärtungsanlage für den Bereich der<br />
sanitären Einrichtungen versehen. Der Abgang für die Badewassertechnik<br />
sitzt vor der Enthärtungsanlage.<br />
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36 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Die komplette Trinkwasserinstallation<br />
wurde in Edelstahlrohren mit Pressfittings<br />
ausgeführt. Hierfür fielen<br />
zwar höhere Investitionskosten an als<br />
z. B. für ein System aus Kunststoffrohren<br />
oder verzinktem Stahl. Entscheidend<br />
für die Werkstoffwahl waren<br />
jedoch – neben dem gestalterischen<br />
Aspekt – die Lebenszykluskosten. Der<br />
Werkstoff Edelstahl ist gesundheitlich<br />
unbedenklich und korrosionsbeständig,<br />
bietet also eine optimale Betriebssicherheit<br />
und einen entsprechenden<br />
Hygieneerhalt.<br />
Zur Einhaltung der Hygienestandards<br />
wurde ein elektronisches Steuerungssystem<br />
mit thermischer Des-<br />
infektion bis zum Duschkopf über einen<br />
Schlüsselschalter in Verbindung<br />
mit einem Speicherla<strong>des</strong>ystem eingebaut.<br />
Die erhöhten Vorlauftemperaturen<br />
für die Warmwasserbereitung<br />
der thermischen Desinfektion werden<br />
von der Heizkesselanlage in der<br />
Schule sichergestellt.<br />
Um den Wasserverbrauch zu steuern,<br />
sind in den öffentlichen Bereichen an<br />
Die Duschen im<br />
Schwimmbad heute …<br />
den Waschtischen Selbstschlussarmaturen<br />
mit Anschluss an das<br />
Kaltwasser eingesetzt. Lediglich die<br />
Duschen und der Behindertenbereich<br />
sind an die Warmwasserbereitung<br />
angebunden.<br />
Heizungstechnik<br />
Der neue Sportkomplex ist an die<br />
2014 sanierte Wärmeversorgungszentrale<br />
der benachbarten Hauptschule<br />
angeschlossen. Bei den aktuellen<br />
Neubau- und Umbaumaßnahmen<br />
wurde eine neue, optimierte<br />
Heizungsanlage mit größerer Spreizung<br />
und niedrigen Rücklauftemperaturen<br />
eingebaut. Seither besteht<br />
die Möglichkeit der Brennwertnutzung<br />
in der bestehenden Heizzentrale.<br />
Durch den Einsatz eines Spülwasserspeichers<br />
in der Badewassertechnik<br />
konnte die Wärmelast wesentlich<br />
verringert werden, und der Heizwärmeverbrauch<br />
ist deutlich gesunken.<br />
Das Spülwasser wird dem Kreislauf<br />
gleichmäßig entzogen, und kaltes<br />
… und vor<br />
der Sanierung.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 37<br />
Wasser wird über eine Wärmerückgewinnung<br />
nachgespeist. Die Heizungsanlage<br />
kann so über den kompletten<br />
Zeitraum <strong>des</strong> Füllvorgangs <strong>des</strong> Spülwasserspeichers<br />
die fehlende Wärmemenge<br />
zur Verfügung zu stellen.<br />
Der gesamte Komplex ist in verschiedene<br />
Temperaturzonen, sowohl für<br />
das Gewerk Heizung als auch für das<br />
Gewerk Lüftung, aufgeteilt. Die Grundlast<br />
wird über eine Fußbodenheizung<br />
in der Sporthalle und in den Nebenräumen<br />
sichergestellt, die Feinausregelung<br />
der Temperaturen erfolgt<br />
über die Lüftung.<br />
Lüftungstechnik<br />
Die raumlufttechnischen Anlagen<br />
sollten mit hohem Wärmerückgewinnungsgrad<br />
ausgelegt werden. In enger<br />
Zusammenarbeit mit dem Brandschutz<br />
wurden die Leitungswege so<br />
gewählt, dass die Zentralgeräte im<br />
gemeinsamen Technikraum mit der<br />
Badewasseraufbereitung installiert<br />
werden konnten.<br />
Für die Anlagenaufteilung wurden<br />
folgende Zonen gebildet:<br />
• Schwimmhalle<br />
• Sporthalle mit Foyer<br />
• Nebenräume Sporthalle<br />
• Nebenräume Schwimmhalle<br />
Die Belüftung der Sporthalle kann sowohl<br />
natürlich als auch mechanisch<br />
erfolgen. Lüftungsklappen entlang<br />
der Fassade bzw. der Oberlichter können<br />
abhängig vom Außenklima geöffnet<br />
werden. Gleichzeitig ist damit<br />
eine natürliche Nachtlüftung im Sommer<br />
möglich. Die Zuluft wird über<br />
Weitwurfdüsen in die Sporthalle eingeblasen,<br />
strömt über schallgedämmte<br />
Überströmöffnungen in die<br />
Umkleideräume sowie Duschen und<br />
wird von dort wieder abgesaugt. Eine<br />
hocheffiziente Wärmerückgewinnung<br />
in den Lüftungsgeräten minimiert die<br />
Lüftungswärmeverluste. Bei geöffneten<br />
Fenstern/Lüftungsklappen in<br />
der Fassade bzw. den Oberlichtern<br />
kann die Anlage auch im reinen Abluftbetrieb<br />
gefahren werden.<br />
Da sich das Foyer luftoffen zur Sporthalle<br />
gestaltet, wurde es dem Temperaturbereich<br />
der Sporthalle zugeschlagen.<br />
Eine saubere raumlufttechnische<br />
Abtrennung zur Schwimmhalle ermöglichte<br />
es, in das Foyer aus der<br />
Sporthalle überzuströmen. Somit wird<br />
die Luft zweimal genutzt und die Kanalwege<br />
konnten verkürzt werden. Im<br />
Hallenbad erfolgt die klassische Luftführung<br />
mit Zuluft vor der Fassade<br />
und Absaugung im oberen Bereich der<br />
Halle. Die beengten Verhältnisse im<br />
Bestandsbau mussten berücksichtigt<br />
werden. Kanäle für die Schwimmhallenlüftung<br />
konnten über Schächte im<br />
neuen Anbau effektiv verzogen werden.<br />
Die Außen- und Fortluftversorgung<br />
erfolgt über freistehende Türme,<br />
die über einen erdverlegten Kanal aus<br />
Beton angebunden sind.<br />
Elektrotechnik<br />
Die gesamten Elektroinstallationen<br />
wurden erneuert. Die Niederspannung<br />
wird aus dem Netz <strong>des</strong> Versorgungsbetriebes<br />
eingespeist.<br />
Klimagerätesystem für Hallenbäder (2 Stück): Menerga Art.Nr.: 371901<br />
Die voll funktionsfähigen Anlagen sind wegen Neubau <strong>des</strong> Schwimmbads abzugeben. Je für Schwimmhallen von 1.000<br />
bis ca. 10.000 m³ Raumvolumen geeignet.<br />
• Inbetriebnahme: 07.2011<br />
• Nennluftmenge: 19.000 m³/h<br />
• Wärmerückgewinnung: min. 78%<br />
• Entfeuchtungsleistung:<br />
- tR 30°C, 54% r.F.: 50,5 kg/h<br />
- nach VDI 2089: 120 kg/h<br />
• Leistung Nacherhitzer: 123 kW<br />
• Abmessung max.:<br />
- LxBxH: 4.600x2.010x2.220 mm<br />
• Gewicht inkl. Schaltschrank: 2.800kg<br />
• Anzahl Transporteinheiten: 4 Stück<br />
• größte Montageeinheit:<br />
- LxBxH: 2.010x2.010x1.170 mm<br />
• schwerste Transporteinheit: 400kg<br />
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38 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Das gesamte Sportzentrum ist seit<br />
der Sanierung mit LED-Leuchten<br />
ausgestattet, die in den stark publikumsfrequentierten<br />
Bereichen der<br />
Sporthalle und der Schwimmhalle sowie<br />
im Multifunktionsbereich über<br />
DALI-Steuerungen (DALI = Digital Addressable<br />
Lighting Interface) dimmbar<br />
sind. So lassen sich verschiedene<br />
Beleuchtungsansprüche über gespeicherte<br />
Lichtszenarien aufrufen.<br />
Ergänzt wurde außerdem eine Sicherheitsbeleuchtungsanlage<br />
mit<br />
Zentralbatterie.<br />
Eine flächendeckende Überwachung<br />
leistet eine Brandmeldeanlage mit<br />
DIN-Ton-Alarmierung und Aufschaltung<br />
auf eine selbstständig besetzte<br />
Stelle.<br />
Analog zur Beleuchtung ist auch die<br />
Beschallung in verschiedene Beschallungsbereiche<br />
unterteilt und<br />
kann ebenfalls entsprechend der jeweiligen<br />
Nutzungsszenarien eingestellt<br />
und gesteuert werden.<br />
Die Steuerung der Beleuchtung, der<br />
Verschattung, der Sportgeräte, der<br />
Trennvorhänge und der Lüftungsfenster<br />
erfolgt über Konnex-Bus.<br />
Aufzugstechnik<br />
Die behindertengerechte Erschließung<br />
macht die Installation eines Aufzugs<br />
erforderlich. Dieser wurde auch<br />
für einen Liegend-Transport ausgelegt.<br />
Die Aufschaltung der Notrufanlage<br />
erfolgte auf die zentrale Leittechnik.<br />
Eine statische Brandfallsteuerung<br />
wurde ebenfalls berücksichtigt.<br />
Badewassertechnik<br />
Die Beckenanlage wurde auf den Rohbauzustand<br />
zurückgebaut und das Becken<br />
mit einem neuen Fliesenaufbau,<br />
einschließlich Abdichtung, versehen.<br />
Es erfolgte die Installation eines Scherenhubbodens,<br />
sodass unterschiedliche<br />
Wassertiefen für die jeweiligen<br />
Schwimmkurse bzw. Nutzeransprüche<br />
eingestellt werden können.<br />
Im Zuge der Maßnahme erhielt das<br />
alte Becken ein komplett neues Einströmsystem<br />
mit Strahlenturbulenz<br />
und hundertprozentiger Abführung<br />
<strong>des</strong> Überlaufwassers über die Rinne.<br />
Zur Sicherstellung der hygienischen<br />
Bedingungen unterhalb <strong>des</strong> Hubbodens<br />
wurden zusätzliche Absaugungen<br />
vorgesehen.<br />
Die Desinfektion erfolgt weiterhin mit<br />
Chlorgas. Allerdings musste aufgrund<br />
der Umbaumaßnahmen ein neuer<br />
Chlorgasraum gemäß den aktuell gültigen<br />
Vorschriften errichtet werden.<br />
Die Wasseraufbereitung wird nach<br />
der Verfahrenskombination Flockung<br />
– Adsorption – Chlorung mit Unterdruckfilter<br />
durchgeführt. Die Spülabwasseraufbereitung<br />
zur Einleitung<br />
in das Schmutzwassersystem übernimmt<br />
eine Anlage, Typ III, gemäß DIN<br />
19645. Die Behälter für Spülwasser,<br />
Rohwasser und Spülabwasser sind<br />
in kellergeschweißter Ausführung<br />
aus PP-Plattenmaterial (PP = Polypropylen)<br />
errichtet, was eine leichte<br />
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<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Neubau und Sanierung | BÄDERBAU | 39<br />
Reinigung sicherstellt. Die Anlage<br />
wurde optimal an den zur Verfügung<br />
stehenden Technikraum angepasst.<br />
Sehr kurze Wege unter Einhaltung der<br />
Min<strong>des</strong>tlaufzeit für das Flockungsmittel<br />
konnten realisiert werden. Eine<br />
der Aufbereitungsanlage zugeordnete<br />
Schaltanlage automatisiert den<br />
Umwälz- und den Spülbetrieb.<br />
Die Möglichkeiten <strong>des</strong> Teillastbetriebes<br />
außerhalb der Öffnungszeiten<br />
und im Schwachlastbetrieb wurden<br />
bei der Planung berücksichtigt.<br />
Aufgrund der günstigen Ausschreibungsergebnisse<br />
konnten außerdem<br />
zusätzlich eine Gegenstromanlage<br />
und Unterwasserscheinwerfer eingebaut<br />
werden.<br />
Gebäudeautomation<br />
Wunsch <strong>des</strong> Bauherrn war es, mit<br />
kleinem Budget eine Visualisierung<br />
aufzubauen. Hierzu wurden webbasierte<br />
Zugriffsmöglichkeiten auf die<br />
jeweiligen Informationsschwerpunkte<br />
geschaffen. Die Lüftungsgeräte<br />
erhielten den Zentralgeräten zugeordnete<br />
Schaltschränke mit Webbrowseranbindung.<br />
Die Heizungsund<br />
Sanitärtechnik erhielt einen<br />
separaten Schaltschrank und wurde<br />
gemeinsam mit dem Schaltschrank<br />
der Badewassertechnik im Technikraum<br />
aufgestellt. Es wurde ein<br />
Touchpanel in der Schaltschranktür<br />
installiert. Auf dem PC im Schwimmmeisterraum<br />
können die Webbrowser-Visualisierungen<br />
anzeigt werden.<br />
Für die Verkabelung konnte die durch<br />
das Gewerk Elektro installierte Netzwerkverkabelung<br />
genutzt werden.
40 | BÄDERBAU | Neubau und Sanierung <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Projektdaten Sportzentrum Berg<br />
Schulstraße 9, 92348 Berg b.Neumarkt i.d.OPf.<br />
www.berg-opf.de/pages/nav_links/freizeit_hallenbad.html<br />
Projektbeteiligte<br />
Bauherr und Betreiber<br />
Gemeinde Berg bei Neumarkt i. d. OPf.<br />
www.berg-opf.de<br />
Projektsteuerer<br />
Pfaller Ingenieure GmbH & Co. KG, Neumarkt<br />
www.pfaller-ingenieure.de<br />
Generalplanung, Architektur<br />
asp Architekten GmbH, Stuttgart<br />
www.asp-stuttgart.de<br />
Tragwerksplanung<br />
wh-p GmbH Beratende Ingenieure, Stuttgart<br />
www.wh-p.de<br />
HLSK und Badewassertechnik<br />
Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha<br />
Kenndaten<br />
Bauablauf<br />
Planungsbeginn 05/2016<br />
Grundsteinlegung 08/2017<br />
Eröffnung Mehrzweckhalle 11/2018<br />
Eröffnung Hallenbad 01/2019<br />
Baukosten<br />
KG 200–700 12,6 Mio. €<br />
Fläche und Volumen<br />
Bruttogrundfläche BGF 3 768 m 2<br />
Bruttoraumimhalt BRI 20 973 m 3<br />
Außenmaße Gesamtanlage 2 585 m²<br />
www.moellermeyer.de<br />
Elektro<br />
ibah Ingenieurbüro Axel Heuchling GmbH, Gotha<br />
www.ibah.de<br />
Bauphysik<br />
EGS-plan Ingenieurgesellschaft für Energie-,<br />
Gebäude- und Solartechnik mbH, Stuttgart<br />
www.egs-plan.de<br />
Bauleitung<br />
Baubetreuung Lindner<br />
Ingenieurbüro für Bauwesen, Nürnberg<br />
Wasserfläche<br />
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42 | BÄDERBAU | Nachhaltigkeit <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Carbonbeton –<br />
Eine nachhaltige Alternative<br />
im Bauwesen<br />
Die weltweite Bevölkerungszunahme und Abwanderung in die Städte führen<br />
zu einer höheren Flächeninanspruchnahme sowie einem steigenden<br />
Bedarf an Wohnraum und Infrastruktur. Dies steht in direktem Zusammenhang<br />
mit einer verstärkten Ressourcennutzung und CO 2<br />
-Freisetzung<br />
während <strong>des</strong> gesamten Lebenszyklus eines Gebäu<strong>des</strong>. Nach Wallbaum, H.<br />
(Beton – ein nachhaltiger Baustoff?, 14. Holcim Betontagung, Zürich,<br />
2008) verursacht das Bauwesen 70 % aller Flächenveränderungen, 50 %<br />
<strong>des</strong> Ressourcenverbrauchs sowie 40 % <strong>des</strong> Energieverbrauchs und der<br />
Treibhausgase.<br />
Autoren: Dipl.-Wirtsch.-Ing. (FH) Matthias Tietze, M.A., Dr.-Ing. Matthias Lieboldt<br />
und Wiebke Seifert, Institut für Massivbau, Fakultät Bauingenieurwesen,<br />
Technische Universität Dresden<br />
Nachhaltige Ideen und Entwicklungen<br />
zur Verringerung <strong>des</strong> Ressourcenbedarfs<br />
und <strong>des</strong> CO 2<br />
-Ausstoßes<br />
sowie die Erhöhung der Lebensdauer<br />
von Bauwerken rücken immer mehr<br />
in den Mittelpunkt. Das Projektkonsortium<br />
C 3 – Carbon Concrete Composite<br />
entwickelt in Zusammenarbeit<br />
mit über 160 Partnern aus Forschung<br />
und Praxis seit einigen Jahren den<br />
neuartigen Hochleistungsverbundwerkstoff<br />
Carbonbeton (siehe <strong>AB</strong><br />
01/2020, Seite 27 ff.). Statt Betonstahl<br />
dienen textile und stabförmige<br />
Strukturen aus hochzugfesten Carbonfasern<br />
als Bewehrungsmaterial,<br />
wodurch die Dauerhaftigkeit erhöht<br />
und damit die Lebensdauer von Bauteilen<br />
und Bauwerken verlängert<br />
sowie Ressourcen und Emissionen<br />
eingespart werden können.<br />
Verbrauch von Beton<br />
und Bewehrung<br />
Für die Herstellung von Beton finden<br />
im Wesentlichen Gesteinskörnung,<br />
Bindemittel (Zement) und Wasser<br />
Verwendung. Für den Brennprozess<br />
bei der Zementklinkerherstellung<br />
kommen als wichtigste Primärrohstoffe<br />
Kalkstein, Ton und Mergel zur<br />
Anwendung. Je nach Zementsorte<br />
werden Anteile von Quarzsand und<br />
Eisenerz hinzugefügt. Nach dem<br />
Brennen wird der abgekühlte Klinker<br />
mit weiteren Sekundärrohstoffen,<br />
wie Anhydrit/Gips, Kalkstein,<br />
Hüttensand und Flugasche, zu sehr<br />
feinem Zement gemahlen. Die jeweiligen<br />
Anteile sind abhängig von der<br />
Zementsorte. Im Jahr 2018 wurden<br />
weltweit 4,11 Mrd. Tonnen Zement<br />
produziert. Etwa dreiviertel der Weltproduktion<br />
entfallen auf Asien. China<br />
liegt im weltweiten Vergleich mit<br />
mehr als 2,37 Mrd. Tonnen Zement<br />
(58 %) an der Spitze der größten Zementproduzenten,<br />
gefolgt von Indien,<br />
den USA, der Türkei und Vietnam.<br />
Gleichzeitig entstehen durch<br />
die weltweite Zementherstellung<br />
über 2,25 Mrd. Tonnen CO 2<br />
-Emissionen<br />
(0,547 t CO 2<br />
/t Zement). Das entspricht<br />
etwa der dreifachen Menge,<br />
die global von der Luftfahrtindustrie<br />
emittiert wird.<br />
Der Sand wird knapp<br />
Die Gesteinskörnung zur Herstellung<br />
von Betonen setzt sich aus Sand,<br />
Kies und gebrochenem Naturstein<br />
zusammen. Ein genereller Überblick
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Nachhaltigkeit Roigk Splash | BÄDERBAU Parks | 43<br />
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globaler Sand- und Kiesvorkommen<br />
ist aufgrund mangelnder Datenlage<br />
nicht möglich. In westlichen Ländern,<br />
wie Europa, Kanada oder den<br />
USA, regulieren Behörden den Sandabbau.<br />
Dies ist aber bspw. in China<br />
und Indien nicht der Fall, weshalb<br />
von einer hohen Dunkelziffer durch<br />
illegal organisierten Sandraubbau<br />
ausgegangen werden muss. Der<br />
globale Bedarf an Sand und Kies als<br />
Gesteinskörnung im Betonbau wird<br />
jährlich auf etwa 15 Mrd. Tonnen geschätzt.<br />
Vor allem in den vergangenen<br />
Jahren hat sich Sand mit seinen<br />
Einsatzgebieten in zahlreichen<br />
Branchen neben Wasser zu einer<br />
der meistgenutzten Ressourcen der<br />
Erde entwickelt. Ein neuer Bericht<br />
der UNO-Umwelt nennt eine weltweite<br />
Nachfrage nach Sand und Kies<br />
von 40 bis 50 Mrd. Tonnen pro Jahr.<br />
Durch veränderte Verbrauchsmuster<br />
in den letzten zwei Jahrzehnten hat<br />
sich die Nachfrage nach Sand durch<br />
wachsende Bevölkerungszahlen, zunehmende<br />
Urbanisierung und Infrastrukturentwicklung<br />
verdreifacht.<br />
Einmal jährlich bis<br />
zum Mond<br />
Für die weltweite Betonproduktion<br />
liegen keine verifizierten Angaben<br />
vor. Schätzungen der globalen Betonproduktion<br />
basieren oftmals auf<br />
Angaben zur weltweiten Zementproduktion.<br />
Unter der Annahme, dass im<br />
Jahr 2018 ca. 70 % <strong>des</strong> produzierten<br />
Zementes (4,11 Mrd. Tonnen) in der<br />
Betonindustrie (Transportbeton und<br />
Fertigteilwerke) Anwendung findet,<br />
werden für die Betonherstellung<br />
2,877 Mrd. Tonnen Zement benötigt.<br />
Auf die Betonherstellung entfallen<br />
damit ca. 1,574 Mrd. Tonnen CO 2<br />
(0,547 t CO 2<br />
/t Zement). Bei einem<br />
durchschnittlichen Zementgehalt<br />
von 15 % ergibt sich ein globaler Betonverbrauch<br />
von 19,18 Mrd. Tonnen.<br />
Weiterhin werden hierfür ca. 14,96<br />
Mrd. Tonnen Gesteinskörnung (ca.<br />
78-%-Anteil) und ca. 1,343 Mrd. Tonnen<br />
(ca. 7-%-Anteil) Wasser benötigt.<br />
Aufgrund <strong>des</strong> hohen materiellen<br />
Ressourcenverbrauchs gewinnt<br />
die Einsparung von Beton und die<br />
Verwendung von Recyclingbaustoffen<br />
sowie alternativen Baumaterialien<br />
immer mehr an Bedeutung.<br />
Die weltweite Betonproduktion von<br />
8 Mrd. m³ jährlich entspricht einer<br />
20 cm dicken Mauer, die gedanklich<br />
um die Außenabmessung eines Tennis-Spielfel<strong>des</strong><br />
gezogen wird und<br />
von der Erde bis zum Mond reicht.<br />
Ohne Recycling geht es nicht<br />
Aus der weltweit gesamten Eisenerz-<br />
Fördermenge von 3,39 Mrd. Tonnen<br />
im Jahr 2016 wurden 1,627 Mrd. Tonnen<br />
Rohstahl hergestellt, wobei China<br />
mit 50 % der größte Erzeuger ist.<br />
In den vergangenen Jahren ist die<br />
jährliche Produktionsmenge der großen<br />
Produzenten der EU, Nord- und<br />
Südamerikas sowie in der Ukraine,<br />
Japan und Australien sehr wechselhaft.<br />
Die Stahlindustrie hat sich noch<br />
nicht vollständig von der Stahlkrise<br />
im Jahr 2008 erholen können, wovon<br />
vor allem Staaten wie China, Indien,<br />
der Iran und die Türkei profitieren, da<br />
deren Produktionsmengen weiterhin<br />
stark ansteigen.<br />
Weltweit beträgt der Anteil <strong>des</strong> Bewehrungsstahls<br />
an der gesamten<br />
Rohstahlerzeugung 16,4 % (266 Mio.<br />
Tonnen). Beim Vergleich der jährlichen<br />
Produktionsmengen von Ei-<br />
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44 | BÄDERBAU | Nachhaltigkeit <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
wehrung eine bis zu 6,5 cm hohe Betondeckung<br />
notwendig.<br />
Durch den Einsatz einer korrosionsbeständigen<br />
Carbonbewehrung kann<br />
die notwendige Betondeckung auf<br />
ein Min<strong>des</strong>tmaß, das zur Sicherstellung<br />
eines ausreichenden Verbun<strong>des</strong><br />
notwendig ist, vermindert werden.<br />
Als zugfeste Komponente <strong>des</strong><br />
Carbonbetons dienen Matten oder<br />
Stäbe aus Carbon-Rovings. Diese<br />
setzen sich aus tausenden Carbonfilamenten<br />
zusammen. Carbon Concrete<br />
Composite kombiniert die hohe<br />
Leistungsfähigkeit von Carbon mit<br />
weniger Materialeinsatz von Beton.<br />
Bei gleicher Tragfähigkeit kann im<br />
Vergleich zur Stahlbetonbauweise<br />
bauteilabhängig bis zu 80 % an Beton<br />
eingespart werden. Bspw. kann bei<br />
der Verstärkung von Bauwerken der<br />
notwendige Betonauftrag auf nur<br />
etwa 1,5 cm im Vergleich zu einem<br />
konventionellen Spritzbetonaufsenerz<br />
mit den aktuell vorhandenen<br />
globalen Reserven liegt die zeitliche<br />
Reichweite <strong>des</strong> Minerals bei weniger<br />
als 100 Jahren, sodass Recycling in<br />
großem Umfang unumgänglich sein<br />
wird. Neben dem großen Vorteil der<br />
hundertprozentigen Recyclingfähigkeit<br />
besitzt (Beton-)Stahl einen<br />
entscheidenden Nachteil: die Korrosionsanfälligkeit.<br />
Eine Alternative<br />
für die Zukunft<br />
Aufgrund der hervorragenden Eigenschaften<br />
ist Beton bzw. Stahlbeton<br />
der weltweit meistverwendete<br />
Baustoff. Doch in Bezug auf Nachhaltigkeit,<br />
Ressourcenschonung und<br />
Lebensdauer stößt Stahlbeton an seine<br />
Grenzen. Die Korrosionsanfälligkeit<br />
<strong>des</strong> Bewehrungsstahls führt häufig<br />
zu einer Reduzierung der Lebensdauer<br />
der Bauwerke. Je nach Exposition<br />
<strong>des</strong> Bauteils ist zum Schutz der Be-<br />
trag mit ca. 8 cm reduziert werden.<br />
Damit verbunden ist ein sinkender<br />
Ressourcenverbrauch bei gleichzeitig<br />
weniger Herstellungs- und<br />
Transportkosten. In Verbindung mit<br />
speziell entwickelten nachhaltigen<br />
C³-Betonen können die aktuell hohen<br />
CO 2<br />
-Emissionen <strong>des</strong> Bewehrungsmaterials<br />
relativiert werden.<br />
Die Dichte von Carbongelegen ist<br />
im Vergleich zu Betonstahl viermal<br />
geringer und die Zugfestigkeit bis<br />
zu sechsmal höher. Theoretisch ergibt<br />
sich eine 24-mal höhere Leistungsfähigkeit.<br />
Aktuell steht diese<br />
einem etwa 15-fach höheren Preis<br />
gegenüber. Mit zunehmender Herstellungsmenge<br />
werden Kostensenkungspotenziale<br />
erschlossen.<br />
Carbon und Emission<br />
Der Emissionsfaktor bei der Herstellung<br />
einer typischen Bewehrungsmatte<br />
aus Carbon (siehe Abbil-<br />
1<br />
1 | Eine Auswahl von<br />
Bewehrungsmaterial,<br />
Foto: Sandra Kranich
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Nachhaltigkeit | BÄDERBAU | 45<br />
dung 1) beträgt etwa 12,8 t CO 2<br />
/t.<br />
Der Großteil der Emissionen ist auf<br />
die Herstellung <strong>des</strong> Präkursormaterials<br />
Polyacrylnitril (PAN) sowie auf<br />
den Pyrolyse- und Graphitisierungsprozess<br />
der Carbonfaser zurückzuführen.<br />
Aktuell gibt es Forschungen,<br />
Lignine für die Carbonfaserherstellung<br />
zu nutzen. Lignine sind Nebenprodukte<br />
aus Holz, die bei der Papierverarbeitung<br />
in großen Mengen<br />
übrig bleiben.<br />
Der Emissionsfaktor von Bewehrungsstahl<br />
beträgt in Deutschland<br />
etwa 0,683 t CO 2<br />
/t. In Abhängigkeit<br />
der Herstellungsart ist weltweit ein<br />
wesentlich höherer Wert anzunehmen.<br />
Jedoch existieren hierfür keine<br />
belastbaren Quellen. Im massenbezogenen<br />
Vergleich sind die Emissionen<br />
bei Carbonbewehrung etwa 10-<br />
bis 18-mal höher.<br />
Trotz hoher Zugfestigkeit weisen<br />
Carbongelege mit etwa 1,80 g/cm³<br />
(vgl. Betonstahl 7,85 g/cm³) eine<br />
sehr geringe Dichte auf. Ebenso sichert<br />
die Korrosionsbeständigkeit<br />
der Carbonbewehrung eine hohe<br />
Dauerhaftigkeit und damit Lebensdauer<br />
der Bauwerke. Diese Aspekte<br />
relativieren die hohen Emissionen<br />
der Bewehrung.<br />
Einsparpotenzial global<br />
Es soll nachfolgend eine mögliche<br />
Ressourcen- und Emissionseinsparung<br />
bei der Anwendung von Carbonbeton<br />
gezeigt werden. Unter der<br />
Annahme, dass 30 % der weltweit<br />
produzierten Betonmenge als Stahlbeton<br />
zur Anwendung kommen, ergibt<br />
sich eine Betonmasse von 5,754 Mrd.<br />
Tonnen bei einer Bewehrungsmenge<br />
von 266 Mio. Tonnen Betonstahl.<br />
Idealisiert wird im Mittel von einer<br />
Betoneinsparung von 50 % und einer<br />
Verringerung der Bewehrungsmenge<br />
auf 1/24 der Masse ausgegangen<br />
(11,08 Mio. Tonnen Carbonbewehrung),<br />
wobei die theoretische Leistungsfähigkeit<br />
der Carbonbewehrung<br />
in der Praxis noch nicht vollständig<br />
ausgenutzt werden kann. Ausgehend<br />
von der Idee, 100 % <strong>des</strong> jährlich<br />
weltweit produzierten Stahlbetons<br />
(6,02 Mrd. Tonnen) vollständig durch<br />
Carbonbeton (2,888 Mrd. Tonnen) zu<br />
ersetzen, ergibt sich eine Materialeinsparung<br />
von insgesamt 52 %, die sich<br />
aus 2,877 Mrd. Tonnen Beton (50 %)<br />
und 255 Mio. Tonnen Bewehrungsmaterial<br />
(96 %) zusammensetzt.<br />
Dabei kann der Emissionsfaktor für<br />
Hochleistungsbetone im Carbonbetonbau<br />
von 0,48 t CO 2<br />
/t auf etwa<br />
0,2 t CO 2<br />
/t herabgesetzt werden. Bei<br />
der Annahme eines Emissionsfaktors<br />
von Bewehrungsstahl (Matten)<br />
mit 0,683 t CO 2<br />
/t ergibt sich in Summe<br />
eine Emissionseinsparung von 76 %<br />
bzw. 2,227 Mio. Tonnen CO 2<br />
.<br />
Langlebige Betone<br />
Die Beständigkeit der chemisch inerten,<br />
nichtmetallischen Carbonbewehrung<br />
gegen Korrosion unter<br />
den im Bauwesen üblichen Expositionen<br />
eröffnet die Möglichkeit,<br />
nachhaltigere Bindemittelarten,<br />
Compound-Zemente und Betonzusammensetzungen<br />
zu entwickeln.<br />
Im Verbundmaterial Carbonbeton<br />
werden die zahlreichen Vorteile der<br />
einzelnen Komponenten vereint. Bei<br />
der Entwicklung einer alternativen<br />
Betonzusammensetzung stehen<br />
vor allem die Reduzierung <strong>des</strong> Port-
46 | BÄDERBAU | Nachhaltigkeit <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
2<br />
2 | Wandelemente aus Stahl- und Carbonbeton,<br />
Fotos: Matthias Tietze<br />
3 | Wohn- und Bürogebäude mit<br />
Carbonbeton-Fassade<br />
3<br />
fe beinhalten und eine ausreichende<br />
Verbundfähigkeit herstellen. Dabei<br />
ist es gelungen, den Wasserbedarf zu<br />
minimieren und durch eine hohe Packungsdichte<br />
möglichst ökologische,<br />
normal- bis hochfeste und selbstverdichtende<br />
Betone zu entwickeln.<br />
Bspw. beträgt das Treibhauspotential<br />
(Global Warming Potential, kurz<br />
GWP) für einen typischen C³-Frischbeton<br />
der Güte C50/60 nur 225 kg<br />
CO 2<br />
-Äqv./m³. Ein Beton, hergestellt<br />
mit konventionellem Bindemittel,<br />
würde in dieser Druckfestigkeitslandzementklinkeranteils,<br />
eine hohe<br />
Widerstandsfähigkeit gegen äußere<br />
Einflüsse und die nachhaltige Verfügbarkeit<br />
der eingesetzten Rohstoffe<br />
im Mittelpunkt. Auf diese Weise<br />
werden die Ökobilanz und damit<br />
einhergehenden CO 2<br />
-Emissionen der<br />
eingesetzten Hochleistungsbetone<br />
erheblich verbessert.<br />
Die Beständigkeit einer Carbonbewehrung<br />
und die Optimierung<br />
der Betonmatrix führen gleichzeitig<br />
zu einer hohen Dauerhaftigkeit<br />
und Verlängerung <strong>des</strong> Lebenszyklus<br />
eines Bauwerks. Daher wird bei<br />
Carbonbeton-Bauteilen von einer<br />
Lebensdauer von bis zu 200 Jahren<br />
ausgegangen. Im Vergleich dazu beträgt<br />
die Lebensdauer von Bauteilen<br />
aus Stahlbeton zwischen 40 und 80<br />
Jahren. Vor allem bei Carbonbeton-<br />
Fertigteilen kommen in der Regel<br />
fließfähige Feinbetone zum Einsatz,<br />
die u. a. Anteile an Hüttensand und<br />
Kalksteinmehl als Zementersatzstof-<br />
klasse einen GWP-Wert von ca. 300<br />
CO 2<br />
-Äqv./m³ besitzen.<br />
Anwendung in der Praxis<br />
Seit mehr als zwei Jahrzehnten<br />
sind Betone mit alternativen Bewehrungen<br />
fester Bestandteil der<br />
Forschung und Anwendung. Insbesondere<br />
der carbonbewehrte Beton<br />
hat in den vergangenen Jahren<br />
einen starken Zuwachs in der Praxis<br />
erfahren. Die Anwendungen erstrecken<br />
sich vom Neubau – vor allem
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Nachhaltigkeit | BÄDERBAU | 47<br />
4 5<br />
6<br />
4 | Fuß- und Radwegbrücke<br />
aus Carbonbeton in Albstadt-Ebingen,<br />
Foto: Jörg Singer<br />
5 | Querschnitt der Brücke in Carbonbeton<br />
6 | Querschnitt der Vergleichsbrücke in Stahlbeton<br />
Wand- und Fassadensysteme – bis<br />
zur Verstärkung und Instandsetzung<br />
(siehe Abbildungen 2 und 3).<br />
Das Einsparungspotenzial soll mit<br />
dem folgenden vergleichenden Beispiel<br />
einer Fuß- und Radwegbrücke<br />
aufgezeigt werden. Das 2015 errichtete<br />
Bauwerk in Albstadt-Ebingen<br />
ist die erste rein schlaff-bewehrte<br />
Carbonbeton-Brücke (siehe Abbildung<br />
4). Die 15,55 Meter lange Brücke<br />
(Spannweite 15 Meter) hat eine<br />
Breite von 2,94 Metern und ist mit<br />
Räumfahrzeugen bis zu fünf Tonnen<br />
befahrbar.<br />
Der U-förmige Querschnitt (siehe Abbildung<br />
5) besteht aus einer 90 mm<br />
starken, vierlagig bewehrten Bodenplatte<br />
mit jeweils zweilagig bewehrten<br />
Seitenwangen in einer Stärke von<br />
7 cm. Für die Brücke wurde ein hochfester<br />
Beton mit 8 mm Größtkorn<br />
und einer Druckfestigkeit von fcm =<br />
90 N/mm² eingesetzt. Die Herstellung<br />
der Brücke erfolgte als Fertigteil.<br />
Es wurden 6,4 m³ Beton und<br />
270 m² Carbontextil verbaut. Die nur<br />
14 Tonnen schwere Brücke konnte<br />
damit als komplettes Bauteil transportiert<br />
und einfach vor Ort auf vorbereiteten<br />
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48 | BÄDERBAU | Nachhaltigkeit <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
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[N/mm²] (1,05–1,82) (0,44–1,64)<br />
• Volumen [m³] 6,4 16,5<br />
Tabelle 1: Vergleich der Umweltwirkungen<br />
von einer Carbonbeton- (CB) und einer<br />
Stahlbetonbrücke (StB)<br />
• GWP spec.<br />
[kg CO 2<br />
-Äqv./m³] 300 1) 244 2)<br />
• GWP total<br />
[kg CO 2<br />
-Äqv.] 1920 4026<br />
Bewehrung carbon steel<br />
• Menge [m²] [m³] 270 0,146<br />
• Masse [kg] 175,5 1.148<br />
• GWP spec.<br />
[t CO 2<br />
-Äqv./t] 9,23 1) 0,683 3)<br />
• GWP total<br />
[kg CO 2<br />
-Äqv.] 1620 785<br />
Masse gesamt [t] 14 41<br />
GWP (A1-A3)<br />
Produktion [kg CO 2<br />
-Äqv.] 3540 4811<br />
• Anteil Bewehrung 46% 16%<br />
• Anteil Beton 54% 84%<br />
Anmerkungen:<br />
1)<br />
Annahme aus C³-Forschungsvorhaben<br />
„V2.10 – Nachhaltigkeitsbewertung von Carbonbeton“<br />
2)<br />
Gemäß UMWELT-PRODUKTDEKLARATION nach /ISO 14025/<br />
und /EN 15804/<strong>des</strong> Institut Bauen und Umwelt e.V.<br />
3)<br />
Gemäß Prozess-Datensatz für Bewehrungsstahl nach Ökobau.dat<br />
und befestigt werden. Um das ökologische Potenzial dieser<br />
Carbonbeton-Brücke zu zeigen, wurde eine mögliche<br />
Alternative aus Stahlbeton, ein dreistegiger Plattenbalkenquerschnitt,<br />
gewählt (siehe Abbildung 6). Eine praktikable<br />
Herstellungstechnologie und ein Plattenspiegel im<br />
Bereich der Druckzone zur Sicherstellung der Rissfreiheit<br />
wurden im Entwurf berücksichtigt. Die Außenabmessungen<br />
sind mit 3 m Breite und 15 m Länge vergleichbar<br />
zu der Carbonbeton-Variante. Die Platte ist in der Mitte<br />
250 mm und an den Seiten 200 mm stark (siehe Abbildung<br />
6). Für die Bemessung wurde Beton mit der Festigkeitsklasse<br />
C35/45 angesetzt. Insgesamt wurden für<br />
die Brücke 16,5 m³ Beton und 0,15 m³ Bewehrungsstahl<br />
benötigt. Das Gesamtgewicht beträgt ca. 41 Tonnen.<br />
Die Einsparung von Material ist hier der entscheidende<br />
Faktor. Aus dem reduzierten Bedarf an Rohstoffen, wie<br />
bspw. Sand, Kies oder Zement, resultiert eine Verminderung<br />
der herstellbedingten CO2-Emissionen. Hierzu sind<br />
basierend auf Annahmen die CO 2<br />
-Emissionen (GWP) der<br />
verwendeten Materialien in Tabelle 1 zusammengestellt.<br />
Insbesondere das um zwei Drittel geringere Gewicht reduziert<br />
die Emissionen für Transport und Einbau sowie<br />
Gründung <strong>des</strong> Bauwerks. Nicht zuletzt wird von einer<br />
längeren Lebensdauer <strong>des</strong> Bauwerkes ausgegangen.<br />
Zusammenfassung<br />
Carbonbeton kann eine nachhaltige Alternative im Bauwesen<br />
sein. Richtig ein- und umgesetzt kann, wie im gezeigten<br />
Beispiel, über 60 % an Beton direkt eingespart<br />
werden. Dabei muss gesagt werden, dass die Materialbestandteile<br />
derzeit noch einen höheren individuellen CO 2<br />
-<br />
Ausstoß aufweisen. Aber schon heute, bezogen auf den<br />
Materialeinsatz, sind die CO 2<br />
-Emission in Summe um 26 %<br />
geringer als bei der herkömmlichen Variante. Wesentlich<br />
sind das geringere Betonvolumen und die leichtere Carbonbewehrung.<br />
Bei Stahlbeton hat der Beton mit 84 %<br />
den weitaus größeren Anteil am Treibhauspotential als der<br />
Carbonbeton mit 54 %. Aktuell ist die Carbonbewehrung<br />
aufgrund der Neuartigkeit <strong>des</strong> Materials und noch nicht<br />
industriell verfügbaren Recyclingtechnologien mit einem<br />
höheren GWP bewertet. In Zukunft werden durch den verbreiteten<br />
Einsatz und die Etablierung der Technologie die<br />
Potenziale <strong>des</strong> Carbonbeton für ein nachhaltiges Bauen<br />
weltweit erschlossen.<br />
Marktübersicht zu Carbonbeton ab Seite 61.<br />
TIPP
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Elektro | BÄDERTECHNIK | 49<br />
Smarte Nutzung von<br />
Strom/elektrischer Energie,<br />
Wärme, Gas und Wasser<br />
Das Herzstück der Energie- und Wasserverteilung ist die richtige Ausstattung der Anlagentechnik mit den entsprechenden<br />
Messeinrichtungen. Nur so lassen sich die neuen Anforderungen bezüglich Energiewende, Digitalisierung,<br />
Energieeffizienz und Nachhaltigkeit erfüllen. Unsere Aufgabe ist es, Möglichkeiten zur Senkung <strong>des</strong><br />
Ressourcenverbrauches und der Reduzierung der Emissionswerte – vor allem CO 2<br />
– aufzuzeigen. Die Grundlage<br />
für das Energiesparrecht bildet seit November 2020 das Gebäudeenergiegesetz (GEG). Im Bereich der Energieversorgung<br />
hat sich einiges verändert, denn es gibt jetzt deutlich mehr Anbieter auf dem Markt. Durch diese<br />
Situation ist das Angebot an der dezentralen Energieversorgung oder der Nutzung von Strom und Wärme aus<br />
erneuerbaren Energien in den letzten Jahren stark gewachsen.<br />
Zur Umsetzung dieser Anforderungen sind gewisse technische Voraussetzungen erforderlich. Dazu wurden<br />
die drei nachfolgenden Arbeitsunterlagen von den Arbeitskreisen Elektrotechnik sowie Heizungs-, Lüftungs-,<br />
Sanitär- und Energietechnik (HSLE) der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V. (DGfdB) erarbeitet.<br />
Autoren:<br />
Frank Weiss und Hubert Finn, Mitarbeiter im und<br />
Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises Elektrotechnik der<br />
Deutschen Gesellschaft für das Badewesen e. V.<br />
DGfdB A 26 „Zählerkonzepte in Bädern“<br />
Der Aufbau <strong>des</strong> erforderlichen Zählerkonzeptes ist mit Hilfe der Arbeitsunterlage<br />
DGfdB A 26 vorzunehmen. Wichtig hierbei ist die Abstimmung<br />
zwischen dem Badbetreiber, ggf. <strong>des</strong>sen Energieversorger, und dem<br />
Fachplaner. Nur unter diesen Bedingungen kann ein objektbezogenes<br />
und schlüssiges Zählerkonzept aufgebaut werden.
50 | BÄDERTECHNIK | Elektro <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
DGfdB A 27 „Konzeption und Planung<br />
von Gebäudeleittechnik“<br />
Eine Integrationsplanung aller Gewerke entsprechend<br />
der Arbeitsunterlage DGfdB A 27 ist die Voraussetzung<br />
für eine erfolgreiche Gebäudeleittechnik (GLT). Das<br />
Arbeitspapier gibt einen Überblick über die einzelnen<br />
Komponenten, die in die GLT eines Ba<strong>des</strong> zu integrieren<br />
sind (siehe Abbildung unten). Sie dient der Überwachung<br />
und Steuerung der verschiedenen automatisierten Systeme.<br />
Der Vorteil einer funktionierenden Gebäudeleittechnik<br />
ist, dass sie zur Senkung der Betriebskosten<br />
durch ein effektives Energiemanagement beiträgt. Sie<br />
dient der Visualisierung der technischen Vorgänge innerhalb<br />
<strong>des</strong> Gebäu<strong>des</strong> und als Nutzerinterface zur Gebäudeautomationstechnik<br />
allen relevanten technischen<br />
Gewerken.<br />
PC Pflege/Wartung, Datenbank<br />
PC Zentralbedienstation Unterhalt/Badebetrieb<br />
GLT<br />
Server Datenbank – Kommunikationsebene<br />
Solartechnik<br />
Heizung<br />
Badewassertechnik<br />
Sicherheitsbeleuchtungsanlage<br />
BHKW<br />
Spitzenlastmanagement<br />
Elektrotechnik<br />
Sanitärtechnik<br />
Lüftungstechnik<br />
Energiecontrolling<br />
Gefahrenmeldeanlage<br />
Aufbau der GLT in Bädern,<br />
Quelle: Arbeitsunterlage DGfdB A 27<br />
ZELLER<br />
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Freitag, 12. August 2016 21:55:06
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Elektro | BÄDERTECHNIK | 51<br />
DGfdB A 30 „IT-Empfehlung an Bauherren,<br />
Planer, Badbetreiber“<br />
Die GLT stellt das Bindeglied zwischen der klassischen<br />
Elektrotechnik und der Informationstechnik dar. Die Gebäudeleittechnik<br />
soll und muss vom Badbetreiber genutzt<br />
werden, um die Anlagen möglichst optimal einzustellen<br />
und wirtschaftlich (im Sinne <strong>des</strong> Ressourcenverbrauches)<br />
zu betreiben. Für einen reibungslosen Ablauf ist natürlich<br />
auch die Sicherheit von hoher Bedeutung. Ohne Schutzmechanismen<br />
können Störungen oder Schäden in den<br />
Anlagen auftreten. Daher finden Badbetreiber und Planer<br />
in unseren Unterlagen die entsprechenden Hinweise, wie<br />
der Aufbau der Anlagen erfolgen soll. Bei der Ausarbeitung<br />
dieser Unterlagen wurden alle Erkenntnisse aus den<br />
Arbeitskreisen HSLE und Elektrotechnik berücksichtigt.<br />
Die Energieeffizienz stets im Blick<br />
Diese Arbeitsunterlagen stellen eine wichtige Hilfe<br />
bzw. einen Leitfaden <strong>des</strong> Energiemanagements dar<br />
und zeigen, dass es notwendig ist, die Energieerfassung<br />
und -effizienz bereits in der Planungsphase zu<br />
berücksichtigen und festzuschreiben. Das bedeutet<br />
aber auch, dass sich die Energieeffizienz nicht von<br />
selbst einstellt, sondern sie muss vom Betreiber und<br />
Planer organisiert sowie durch die sorgfältige Einstellung<br />
und Beobachtung aller Parameter umgesetzt werden.<br />
Energieeffizienz senkt die Kosten sowie den Ressourcenverbrauch<br />
und stärkt damit die Wettbewerbsfähigkeit<br />
der Bäderlandschaft. Der Aspekt <strong>des</strong> Umwelt- und<br />
Klimaschutzes muss in Zukunft noch stärker Ziel unseres<br />
Handelns sein.<br />
Mit den Arbeitsunterlagen wollen wir aufzeigen, wie man<br />
intelligente Konzepte errichten kann, um ein modernes<br />
Energiemanagementsystem einführen und erreichen zu<br />
können.<br />
TIPP<br />
Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für das<br />
Badewesen e. V. können sich die Arbeitsunterlagen auf<br />
www.baederportal.com kostenlos downloaden.<br />
Ausgenommen sind die Mitgliedsgruppen A I, A III und C I<br />
– sie erhalten einen Rabatt von 75 % im DGfdB-Shop:<br />
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Preise (für ein Print-Exemplar oder PDF):<br />
A 26: 16 € A 27: 16 € A 30: 25 €<br />
Smart Metering<br />
Auch muss man darauf hinweisen, dass von dem örtlichen<br />
Netzbetreiber ein modernes Messsystem (Smart Metering)<br />
entsprechend <strong>des</strong> Messstellenbetriebsgesetzes<br />
(MsbG) angeboten wird. Bei diesem Messsystem gibt es<br />
zurzeit noch zwei unterschiedliche Systemausführungen:<br />
• Das erste ist ein digitaler Stromzähler, der den Energieverbrauch<br />
und die Nutzungszeit detailliert darstellen kann.<br />
• Die zweite Ausführung ist mit einer Kommunikationseinheit,<br />
einem Smart-Meter-Gateway (SMGW) kombiniert.<br />
Beide Systeme erfassen viertelstündlich genau alle Verbrauchsdaten<br />
aus dem angeschlossenen Versorgungsnetz.<br />
Für die den Haupteinspeisungen von Wasser, elektrischer<br />
Energie, Gas und Wärme nachfolgenden Unterzähler im<br />
Rahmen der GLT sollte ein einfaches und relativ günstiges<br />
System wie z. B. M-Bus verwendet werden. Wie bereits<br />
erwähnt, müssen alle diese Unterzähler auf die GLT aufgeschaltet<br />
und dort sinnvoll ausgewertet werden.<br />
Fazit<br />
Die Umsetzung eines effektiven Energiemanagements ist<br />
möglich, wenn unsere drei Arbeitsunterlagen als Grundlage<br />
Beachtung finden. Entsprechend umfangreich ist der Aufwand,<br />
der vom Betreiber und vor allem vom Planer zu erbringen<br />
ist. Die hier getroffene Auswahl sollte aber einen<br />
kleinen Überblick geben, der sich durch eigene Recherchen<br />
ergänzen und durch sorgfältige Beobachtung der Richtlinien<br />
und Arbeitsunterlagen der Deutschen Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V. laufend aktualisieren lässt.
52 | BÄDERTECHNIK | Elektro <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Abschied von<br />
der T8-Lampe<br />
Laut neuer EU-Öko<strong>des</strong>ign-Regelungen für Beleuchtungsprodukte<br />
1)<br />
sollen diese sparsamer werden, also weniger Strom verbrauchen<br />
und länger halten. Die verschärften Energieeffizienzanforderungen<br />
sollen durch den Einsatz von LED-Lampen eingehalten werden. Die<br />
Umrüstung muss vor dem 1. September 2023 durchgeführt werden.<br />
Dieser Artikel beschreibt, welche Optionen es gibt.<br />
Es wird Zeit für einen Leuchtenwechsel!<br />
Foto: pixabay.com/alexasfotos<br />
Autoren:<br />
Jürgen August und Hubert Finn, Mitarbeiter<br />
im und Obmann <strong>des</strong> Arbeitskreises Elektrotechnik<br />
der Deutschen Gesellschaft für das<br />
Badewesen e. V.<br />
Die T8-Leuchtstofflampe ist unser altbekanntes Leuchtmittel,<br />
das tausende Schwimmbäder ins rechte Licht<br />
setzt. Verfügbar sind diese Leuchtstoffröhren in verschiedenen<br />
Bauformen wie Stabröhren, Ringröhren oder<br />
U-Röhren – und das in verschiedenen Längen sowie mit<br />
einer großen Auswahl an Lichtfarben und mit einer sehr<br />
guten Farbwiedergabe. Nun sollen diese Lampen durch die<br />
neuen LED-Techniken abgelöst werden.<br />
LED-Tubes (Röhren der sog. Retrofitlampe) drängen auf<br />
den Markt. Diese werden über den Fachhandel, Baumärkte<br />
oder den Onlinehandel, aber auch von freien Handelsfirmen<br />
angeboten – mit dem Versprechen, erhebliche Energieeinsparungen<br />
zu erreichen. Angebote, die nicht aus<br />
dem Fachhandel kommen, versprechen oft den einfachen<br />
Austausch der Leuchtstoffröhre gegen eine LED-Röhre.<br />
Für den Badbetreiber ist es schwierig, diese Angebote zu<br />
beurteilen. Bei einer Umrüstung ist zu beachten, ob man<br />
zunächst Retrofitlampen bzw. Umrüstsätze einsetzt oder<br />
gleich auf komplett neue LED-Leuchten umrüstet.<br />
Hierzu bedarf es aber einiger fachlicher Infos, z. B. ist bei<br />
Retrofi tlampen kein Eingriff in die Leuchte notwendig,<br />
wenn Bauform und Lampensockel angepasst sind. Bei<br />
Umrüstsätzen hingegen ist ein Eingriff notwendig und es<br />
ist zu beachten, dass die Garantie und Produkthaftung<br />
<strong>des</strong> Leuchtenherstellers erlöschen. Es muss sichergestellt<br />
sein, dass die Umrüstsätze auch für diese Leuchten<br />
konstruiert wurden. Nur so ist gegeben, dass alles tatsächlich<br />
funktioniert, keine Schäden an den Bestandsleuchten<br />
entstehen und es keine sicherheitstechnischen<br />
Risiken für den Badbetreiber gibt.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Elektro | BÄDERTECHNIK | 53<br />
Möglichkeiten für Badbetreiber/-innen<br />
Im Grunde ergeben sich nun drei Optionen für den<br />
Betreiber bzw. die Betreiberin:<br />
Hinweise zu den Retrofits<br />
Bei Option 3 ist weiterhin zu beachten, dass beim Umbau<br />
die Garantie und die Produkthaftung <strong>des</strong> Leuchtenherstellers<br />
verloren gehen.<br />
• Option 1: Es können für einen bestimmten Zeitraum<br />
Vorräte an T8-Lampen angelegt werden.<br />
• Option 2: Die Beleuchtungsanlage kann vor Ablauf der<br />
Frist am 1. September 2023 auf die neue LED-Technik<br />
umgerüstet werden.<br />
• Option 3: Die alte Beleuchtungsanlage wird auf den<br />
Betrieb mit LED-Retrofits umgerüstet. 5)<br />
Sollen Leuchtstofflampen durch LED-Röhren (Retrofits)<br />
ersetzt werden, muss das angepasst an die vorhandenen<br />
Leuchtensysteme und unter Beachtung lichttechnischer<br />
Anlagedaten (z. B. Beleuchtungsstärke) erfolgen. Hierbei<br />
sind weitere lichttechnische Aspekte zu berücksichtigen:<br />
die Abstrahlcharakteristik der Retrofit-LED-Lampe, die<br />
verfügbare Lichtfarbe und der Lichtstromwert.<br />
Für einen Leuchtenwechsel hin zur neuen LED-Technik<br />
fallen höhere Kosten für die Beschaffung und den Umbau<br />
an. Unabhängig davon, ob man Option 2 oder 3 wählt,<br />
können weitere Kosten entstehen, da die Technischen<br />
Regeln für Arbeitsstätten „Beleuchtung“ (ASR A3.4) der<br />
Bun<strong>des</strong>anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin<br />
(BAuA) 8) zu befolgen sind. Da für die Badbetreiber die<br />
Arbeitsstättenverordnung gilt, müssen die vorgeschriebenen<br />
Min<strong>des</strong>twerte der Beleuchtungsstärke eingehalten<br />
werden. Bei beiden Varianten sind lichttechnische<br />
Prüfungen und Messungen erforderlich, wie bspw.:<br />
• ausreichen<strong>des</strong> Helligkeitsniveau<br />
• harmonische Lichtverteilung<br />
• Blendungsbegrenzung<br />
• Lichtlenkung und<br />
• Schattigkeit<br />
Es können auch noch Kosten für eventuelle Nachbesserungen<br />
oder Anpassungsarbeiten entstehen.<br />
Des Weiteren bedarf es sicherlich auch einer Abschätzung,<br />
inwieweit in der Alt-Anlage vorhandene Baugruppen<br />
(z. B. Fassungen) noch für die Umrüstung intakt sind.<br />
Die LED-Röhren oder die Umbausätze müssen das CE-<br />
Zeichen (für das Inverkehrbringen in der EU) besitzen. Die<br />
CE-Kennzeichnung bedeutet nur, dass der Hersteller die<br />
relevanten europäischen Normen eingehalten hat. Nach<br />
Artikel 10 der Niederspannungsrichtlinie 9) müssen alle<br />
elektrischen Betriebsmittel vor dem Inverkehrbringen mit<br />
diesem Kennzeichen versehen werden. Wie bereits erwähnt,<br />
ist bei der Variante mit der LED-Röhre kein Eingriff<br />
in die Leuchte notwendig. Daher gilt das CE-Zeichen für die<br />
LED-Röhre nur unter der Voraussetzung, dass Bauform<br />
und Lampensockel zur LED-Röhre<br />
passen. Werden Betriebsmittel<br />
geändert,<br />
dann<br />
Bei der Umrüstung auf LED-Röhren (Retrofts) gibt<br />
es einiges zu beachten; Foto: Signify GmbH
54 | BÄDERTECHNIK | Elektro <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
muss derjenige, der diese Änderung vornimmt, eine erneute<br />
Konformitätsbewertung durchführen und die darauf basierende<br />
CE-Kennzeichnung, üblicherweise am Betriebsmittel<br />
selbst, aufbringen. Auch für die vorgenommenen<br />
Änderungen müssen die europäischen und ggf. nationalen<br />
Normen eingehalten werden. Bei Abweichungen von<br />
den relevanten Normen muss die gleiche Sicherheit wie bei<br />
der Einhaltung der Normen gegeben sein. Durch den Umbau<br />
einer Leuchte entsteht ein neues Produkt, für das eine<br />
neue Konformitätsbewertung erstellt werden muss. Dafür<br />
ist derjenige verantwortlich, der die Leuchte umbaut oder<br />
in Verkehr bringt, wodurch er zum Leuchtenhersteller wird.<br />
Zwischenfazit: Bei LED-Retrofitlampen, die als Ersatz<br />
für bestimmte Leuchtstofflampen angeboten werden,<br />
ist eine Prüfung erforderlich. Nicht jede Röhre strahlt so<br />
viel Licht ab wie benötigt wird, es kann also sein, dass<br />
die erforderliche Helligkeit nicht automatisch gegeben<br />
ist. Auch in Bezug auf die Verteilung <strong>des</strong> Lichts im Raum<br />
ist eine Planung und spätere Prüfung notwendig. Der<br />
gleiche Sachverhalt gilt auch für die angebotenen<br />
Umbausätze.<br />
Des Weiteren muss man darauf hinweisen, dass die LED-<br />
Technik nicht nur Stärken, sondern auch einige Schwächen<br />
hat, die man bei der Anwendung berücksichtigen muss:<br />
Nachteile der LED-Technik<br />
• Höhere Temperaturen bedeuten eine Reduzierung<br />
der Lebensdauer.<br />
• Der Überspannungsschutz muss beachtet werden,<br />
ohne diesen kann es zu Störungen bis zum Ausfall der<br />
Beleuchtung kommen.<br />
• Da die aggressive Atmosphäre (Chlor), ebenfalls zum<br />
Ausfall führen kann, ist dies bei der Auswahl der<br />
Betriebsmittel zu beachten.<br />
• Bei LED-Tubes/Röhren der sog. Retrofitlampe sind die<br />
Garantie und die Produkthaftung zu berücksichtigen.<br />
• Die Amortisierung ist abhängig von der Nutzung der<br />
Beleuchtungsanlage.<br />
• Es gibt ein großes Angebot an Produkten/Lichttechniken<br />
(Optiken) in Abhängigkeit der Anbieter.<br />
• Hohe Lichtimmissionen, d. h., wenn das Licht einer<br />
Beleuchtungsanlage derart abstrahlt, dass es in angrenzende<br />
Bereiche eindringt und Mitarbeiter stört, ist<br />
die Rede von Lichtimmissionen. Diese lassen sich durch<br />
eine fachgerechte Installation entsprechender Leuchten<br />
mit Entblendungszubehör vermeiden. Man spricht<br />
auch von „Lichtverschmutzung“ oder „Lichtsmog“.<br />
• Zur Lebensdauer kann man noch keine genauen<br />
Angaben machen, da diese Produkte noch nicht so<br />
lange auf dem Markt sind und dadurch Langzeiterfahrungen<br />
fehlen.<br />
Fazit<br />
In allen drei Varianten muss nach der ASR A3.4 sichergestellt<br />
werden, dass für die Beleuchtung die vorgeschriebenen<br />
Min<strong>des</strong>twerte der Beleuchtungsstärke eingehalten<br />
werden – zuzüglich der Vorgaben der DIN EN 1246-1<br />
„Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten<br />
– Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen“ oder die der<br />
DIN EN 12464-2 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung<br />
von Arbeitsstätten – Teil 2: Arbeitsplätze im Freien“.<br />
Hierfür ist auf jeden Fall eine Neuplanung erforderlich<br />
bzw. eine Nachmessung der Beleuchtungsstärke<br />
durchzuführen. Für diesen Aufwand fallen natürlich<br />
Mehrkosten an.<br />
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, im Beleuchtungssektor<br />
Lichtquellen durch effizientere Lampen zu ersetzen.<br />
In einzelnen Fällen ist der Wechsel von Leuchtstofflampen<br />
auf LED-Lampen unkritisch. Eine Umrüstung von<br />
bestehenden Beleuchtungsanlagen will gut überlegt und<br />
technisch geprüft sein.<br />
Das Risiko, technische Fehler zu machen, die sicherheitsrelevante<br />
Folgen haben, ist sehr groß. Zu empfehlen ist<br />
daher vorrangig die Neuausstattung einer Beleuchtungsanlage<br />
mit neuen LED-Leuchten, die dann auch für die<br />
Anforderungen vom Fachunternehmen oder Planungsbüro<br />
berechnet werden.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Elektro | BÄDERTECHNIK | 55<br />
Literatur<br />
1) Verordnung (EU) 2019/2020 der Kommission vom 1. Oktober 2019<br />
zur Festlegung von Öko<strong>des</strong>ign-Anforderungen an Lichtquellen und<br />
separate Betriebsgeräte gemäß der Richtlinie 2009/125/EG <strong>des</strong><br />
Europäischen Parlaments und <strong>des</strong> Rates und zur Aufhebung der<br />
Verordnungen 2), 3) und 4)<br />
2) Verordnung (EG) Nr. 244/20 09 der Kommission vom 18. März 2009<br />
zur Durchführung der Richtlinie 2005/32/EG <strong>des</strong> Europäischen<br />
Parlaments und <strong>des</strong> Rates im Hinblick auf die Festlegung von<br />
Anforderungen an die umweltgerechte Gestaltung von Haushaltslampen<br />
mit ungebündeltem Licht<br />
3) Verordnung (EG) Nr. 245/2009/ zu Anforderungen an die umweltgerechte<br />
Gestaltung von Nicht-Haushaltslampen mit ungebündeltem<br />
Licht und zugehörige Leuchten und Vorschaltgeräte<br />
4) Verordnung (EU) Nr. 1194/2012 DER KOMMISSION vom 12. Dezember<br />
2012 zur Durchführung der Richtlinie 2009/125/EG <strong>des</strong> Europäischen<br />
Parlaments und <strong>des</strong> Rates im Hinblick auf die Anforderungen an die<br />
umweltgerechte Gestaltung von Lampen mit gebündeltem Licht,<br />
LED-Lampen und dazugehörigen Geräten<br />
5) DIN EN 62560 (VDE 0715-13; 2019-10) „LED-Lampen mit eingebautem<br />
Vorschaltgerät für Allgemeinbeleuchtung für Spannungen<br />
> 50 V – Sicherheits anforderungen“<br />
6) DIN EN 12464-1 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten<br />
– Teil 1: Arbeitsstätten in Innenräumen“ (08/2011)<br />
7) DIN EN 12464-2 „Licht und Beleuchtung – Beleuchtung von Arbeitsstätten<br />
– Teil 2: Arbeitsplätze im Freien“ (05/2014)<br />
8) Bun<strong>des</strong>anstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA):<br />
Technische Regeln für Arbeitsstätten ASR A3.4 Beleuchtung 04/2011<br />
9) Richtlinie 2014/35/EU (Niederspannungsrichtlinie) <strong>des</strong> Europäischen<br />
Parlaments und <strong>des</strong> Rates vom 26. Februar 2014 zur<br />
Harmonisierung der Rechtsvorschriften der Mitgliedstaaten über<br />
die Bereitstellung elektrischer Betriebsmittel zur Verwendung<br />
innerhalb bestimmter Spannungsgrenzen auf dem Markt (Niederspannungsrichtlinie)<br />
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<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
DGfdB | VERBÄNDE | 57<br />
Nachhaltigkeit<br />
im Spiegel der Verbandsarbeit<br />
In einer Ausgabe mit Themenschwerpunkt „Nachhaltigkeit“ darf natürlich<br />
auch ein Blick auf die Arbeit der eigenen Arbeitskreise auf diesem Gebiet<br />
nicht fehlen.<br />
Autor:<br />
Michael Weilandt,<br />
Deutsche Gesellschaft<br />
für das Badewesen e. V.<br />
Interesse im AK Bäderbau beim Zugtest;<br />
Die Zugfestigkeit von Carbon ist um<br />
den Faktor 8 höher als Stahl;<br />
Fotos: DGfdB/Michael Weilandt<br />
Das Thema Nachhaltigkeit wurde bei<br />
der Deutschen Gesellschaft für das<br />
Badewesen e. V. (DGfdB) zuerst vom<br />
Arbeitskreis Energie und Ressourcen<br />
aufgegriffen, der am 17. März 2014 in<br />
Baden-Baden gegründet wurde. Zu<br />
diesem Zeitpunkt wurden bereits die<br />
Bedeutung der Nachhaltigkeit für den<br />
Bäderbau herausgestellt und erste<br />
bädertypische Konzepte erarbeitet.<br />
Es gab schon Kriterienkataloge<br />
für verschiedene Umweltmanagementsysteme<br />
und Gütesiegel, die in<br />
Deutschland angewendet wurden,<br />
aber noch kein System, das ein passen<strong>des</strong><br />
Nutzungsprofil für die Bewertung<br />
von Schwimmbädern anbot.<br />
Der Arbeitskreis sichtete zunächst<br />
das System der Deutschen Gesellschaft<br />
für Nachhaltiges Bauen –<br />
DGNB e. V. und das Bewertungssystem<br />
„Nachhaltiges Bauen (BNB)“ <strong>des</strong><br />
Bun<strong>des</strong>ministeriums <strong>des</strong> Innern, für<br />
Bau und Heimat (BMI). Das BNB-System<br />
wurde als Ausgangsbasis für gut<br />
befunden und man erarbeitete ein<br />
Grundmuster für einen Kriterienkatalog<br />
für Bäder. Dem entsprach dann<br />
2017 sehr gut das Konzept „Nachhaltiges<br />
Bauen in Baden-Württemberg<br />
(NBBW)“, ein Kompendium von Nachhaltigkeitskriterien,<br />
herausgegeben<br />
vom Ministerium für Umwelt, Klima<br />
und Energiewirtschaft in Baden-<br />
Württemberg. Mit diesem angepassten<br />
Kriterienkatalog könnte nun ein<br />
konkretes Bäderbauprojekt in Form<br />
einer planungs- und baubegleitenden<br />
Beratung angegangen werden.<br />
Der Arbeitskreis Energie und Ressourcen<br />
ist ein „interdisziplinärer“<br />
Arbeitskreis, in dem Architekten und<br />
Ingenieure, Betreiber und selbstständige<br />
Planer sowie Berater und<br />
Wissenschaftler vertreten sind. Es<br />
ist daher nur nachvollziehbar, dass<br />
auch die Aufgabenbereiche anderer<br />
Arbeitskreise durch das Themenfeld<br />
der Nachhaltigkeit berührt werden.<br />
Die Schonung natürlicher Ressourcen<br />
steht auf der Tagesordnung <strong>des</strong> AK<br />
Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und<br />
Energietechnik (HLSE), die Ressourcenschonung<br />
im Bäderbetrieb bearbeitet<br />
z. B. der AK Organisation.
58 | VERBÄNDE | DGfdB <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Bricht er oder bricht er nicht? Drucktest für Betonteile<br />
im Otto-Mohr-Laboratorium der TU Dresden.<br />
Carbon ist bei der Zuglast belastbarer als Stahl.<br />
Mit BIM zu mehr Nachhaltigkeit<br />
Im AK Digitale Technologien für Planung und Betrieb gibt<br />
es allerdings auch einige Berührungspunkte zum Thema<br />
Nachhaltigkeit. Der Arbeitskreis befasst sich mit dem Building<br />
Information Modeling (BIM) und den Technologien,<br />
die durch BIM berührt werden. Hier gibt es seit einiger Zeit<br />
eine Verbindung zu der Fakultät für Architektur der RWTH<br />
Aachen, an der schon lange zum Thema Nachhaltigkeit im<br />
Bau geforscht wird. Der jüngste Arbeitskreis der DGfdB<br />
war zu seiner ersten Sitzung dort zu Gast, konnte viele interessante<br />
Impressionen mitnehmen und seine künftige<br />
Arbeit strukturieren (siehe <strong>AB</strong> 04/2019, Seite 276 ff.).<br />
Dr. Stanimira Markova lehrt dort und führt gleichzeitig ein<br />
kleines Unternehmen, das Nachhaltigkeitsanalysen auf der<br />
Grundlage von Planungsdaten aus einem BIM-Prozess<br />
anstellen kann. Das ist eine mögliche Alternative zur<br />
„händischen“ Nachhaltigkeitsbewertung. Voraussetzung<br />
für den Einsatz ist aber eine BIM-Planung, und da wäre ein<br />
„Bäder-BIM-Projekt“ als Pilot sehr wünschenswert. Markova<br />
stellte dieses Tool u. a. im Rahmen der Veranstaltung „Die<br />
digitale Zukunft in Bäderplanung und Bäderbetrieb“ beim<br />
Kongress für das Badewesen 2018 in Stuttgart vor (siehe<br />
Kasten unten).<br />
Nach dem Bau kommt das Facility Management<br />
Die Nachhaltigkeit kommt aber auch aus einer ganz anderen<br />
Ecke auf den Arbeitskreis zu, nämlich vom Facility<br />
Management her. Sie hört schließlich nicht bei der Bauabnahme<br />
auf, die Einsparung natürlicher Ressourcen betrifft<br />
die gesamte Lebensdauer <strong>des</strong> Ba<strong>des</strong>. Der Deutsche<br />
Verband für Facility Management e. V. (GEFMA – German<br />
Facility Management Association) gibt eine ganze Reihe<br />
von Richtlinien aus, darunter auch die GEFMA 160 „Nachhaltigkeit<br />
im Facility Management – Grundlagen und<br />
Konzeption“. Hier heißt es „FM kann durch seine Facility<br />
Services maßgeblich dazu beitragen, dass bei den Prozessen<br />
der Gebäudenutzung möglichst wenig Energie und<br />
Wasser verwendet wird, dass geringe Nutzungskosten entstehen<br />
und die Gesundheit der Gebäudenutzer geschont<br />
Einen Ausschnitt aus Dr. Stanimira Markovas Vortrag<br />
über ihr Nachhaltigkeitsanalyse-Tool gibt es<br />
auf dem YouTube-Kanal der DGfdB zu sehen:<br />
www.youtube.com/watch?v=TmkuK2Au9NQ<br />
Direkt zum YouTube-Video
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
wird.“ Vor diesem Hintergrund wird das Thema Nachhaltigkeit<br />
auch in dem geplanten DGfdB-Fachbericht „Facility<br />
Management im Bäderbetrieb“ angesprochen werden.<br />
Carbon- statt Stahlbeton<br />
– bald auch im Bäderbau?<br />
Ganz dicht dran am Thema Nachhaltigkeit ist seit gut eineinhalb<br />
Jahren der AK Bäderbau. Ende März 2019 waren<br />
die Experten <strong>des</strong> Arbeitskreises im Rahmen ihrer Sitzung<br />
zu Gast bei der TU Dresden, am Institut für Massivbau<br />
(siehe <strong>AB</strong> 05/2019, Seite 339 ff.). Dort wird am Thema<br />
Carbonbeton geforscht – ein wichtiges Forschungsfeld,<br />
denn Beton ist ein sehr ressourcenhungriger Baustoff,<br />
nachhaltig ist er eher nicht. Durch den Einsatz von<br />
Bewehrungen aus Carbon statt Stahl lassen sich bis zu<br />
50 % <strong>des</strong> Betons einsparen – damit würden die Sandvorräte<br />
der Erde geschont und Energie beim Brennen<br />
<strong>des</strong> Zements gespart. Das ist für Schwimmbäder natürlich<br />
hochinteressant, <strong>des</strong>halb steht der Carbonbeton<br />
bei der DGfdB auch recht weit oben auf der Agenda.<br />
Der Besuch <strong>des</strong> AK Bäderbau in Dresden, ein Vortrag<br />
von Matthias Tietze von der TU Dresden und Berichte<br />
im <strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong> (siehe <strong>AB</strong> 01/2020,<br />
Seite 27 ff.) führten zu einem enormen Wissenszuwachs,<br />
und der Arbeitskreis plant nun, eine eigene Richtlinie für<br />
Schwimm- und Badebecken aus Carbonbeton zu erarbeiten.<br />
Etwas fehlt hier aber noch zum Glück: die praktische<br />
Erprobung. Aber da scheint sich etwas zu entwickeln.<br />
Gerade in diesen Tagen arbeiten viele Experten daran,<br />
dass in diesem Jahr tatsächlich das erste deutsche Carbonbeton-Becken<br />
gebaut wird.<br />
TIPP<br />
DGfdB | VERBÄNDE | 59<br />
Der intelligente Filter aus Deutschland<br />
Tubularer<br />
Anschwemmfilter<br />
Kein Platz für neue Sandfilter? Hier die neue Raumsparlösung von<br />
WTA. Der Tubulare Anschwemmfilter ist kleiner, leichter, effizienter<br />
und ökologischer.<br />
Im Vergleich zu einem geschlossenem Schnellfilter sparen Sie:<br />
• 1/10 Gesamtgewicht – wichtig für Ihre Gebäu<strong>des</strong>tatik<br />
• 1/3 Transportgewicht – wichtig für Ihre Kosten<br />
• 1/3 Gesamtdurchmesser – wichtig für Sanierung und Bauablauf<br />
• bis 95% Wassereinsparung (Bedarf für Verdünnung beachten)<br />
• 1µm Trenngrenze – ein Großteil Bakterien wird zurückgehalten<br />
• geringeres Verkeimungsrisiko – Erneuerung <strong>des</strong> Filterhilfsstoffes<br />
wöchentlich nach DIN 19643<br />
Aktuell in den Größen 30, 60,120 oder 200 m³/h.<br />
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und staubfreiem Handling <strong>des</strong> Filterhilfsstoffes, lieferbar.<br />
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Informationen hier:<br />
wta-vogtland.de/anschwemmfilter<br />
nach DIN19624<br />
& DIN 19643<br />
Artikel von Matthias Tietze (TU Dresden)<br />
„Carbonbeton – Eine nachhaltige Alternative<br />
im Bauwesen“ ab Seite 42<br />
www.wta-vogtland.de | info@wta-vogtland.de
Let‘s meet in <strong>2021</strong>!<br />
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21. – 24. September <strong>2021</strong><br />
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Wir freuen uns auf Sie!<br />
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<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Marktübersichten | SAMMELBECKEN | 61<br />
Foto: Solidian GmbH<br />
Marktübersicht<br />
Carbonbeton<br />
Das Brennen von Zement kostet viel Energie, und weltweit klaut man<br />
sich gegenseitig den Sand von den Ba<strong>des</strong>tränden. Gleichzeitig werden<br />
in jedem Bauwerk dieser Welt Tausende Tonnen Beton verbaut. Beton<br />
ist aufgrund seiner Materialeigenschaften in vielen Fällen tatsächlich<br />
unverzichtbar, ganz besonders im Bereich der Schwimmbäder. Wenn man<br />
also nachhaltig bauen will, dann muss von diesem kostbaren Baustoff<br />
viel eingespart werden.<br />
Carbonbeton zeichnet sich durch eine große Leistungsfähigkeit bei<br />
geringem Materialeinsatz aus. Aus gutem Grund sprechen <strong>des</strong>halb<br />
Matthias Tietze, Dr.-Ing. Frank Schladitz und Dr.-Ing. Matthias Lieboldt<br />
vom Institut für Massivbau der Fakultät Bauingenieurwesen an der<br />
Technischen Universität Dresden in unserer <strong>Januar</strong>-Ausgabe 2020 vom<br />
„Megatrend Carbonbeton und der Bauweise für das 21. Jahrhundert“<br />
(siehe <strong>AB</strong> 01/2020, Seite 27 ff.).<br />
Die Seele <strong>des</strong> Carbonbetons ist die Bewehrung mit Matten, Körben und<br />
Stäben aus Kohlenstoff, es sind aber auch andere Materialien wie Glas<br />
oder Basalt im Einsatz. Allen ist gemeinsam, dass sie sehr große Zugkräfte<br />
aufnehmen können und damit die Betonkonstruktion deutlich „schlanker“<br />
gestaltet wird. Diese Marktübersicht soll Badbetreibern und Architekten<br />
verschiedene Bewehrungstypen näherbringen – in der Hoffnung, dass<br />
sie am „Megatrend Carbonbeton“ nicht vorbeigehen und in naher Zukunft<br />
erste Schwimm- und Badebecken aus Carbonbeton entstehen werden.<br />
Wir haben uns bemüht, alle am deutschen Markt agierenden Firmen zu<br />
kontaktieren, jedoch nicht immer rechtzeitig eine Rückmeldung erhalten.<br />
Unsere Marktübersichten sind keine Testberichte, die Daten wurden uns<br />
von den Unternehmen zugeschickt.<br />
Michael Weilandt, DGfdB
62 | SAMMELBECKEN | Marktübersichten <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Fotos (ohne weitere<br />
Angabe): Hersteller<br />
Foto: Birgit Kallerhof<br />
Unternehmen<br />
Deutsche Basaltfaser<br />
Carl-Rabe-Str. 11<br />
06526 Sangerhausen<br />
Hering Bau GmbH & Co. KG<br />
Neuländer 1<br />
57299 Burbach (Holzhausen)<br />
HITEX Bau GmbH<br />
Steinerne Furt 44<br />
86167 Augsburg<br />
Kontakt 03464 276769-0<br />
info@deutsche-basalt-faser.de<br />
www.deutsche-basalt-faser.de<br />
02736 27-0<br />
info@heringinternational.com<br />
www.heringinternational.com/de<br />
0821 70017-20<br />
info@hitexbau.com<br />
www.hitexbau.com<br />
Bauteile,<br />
Produkte<br />
Stabbewehrungen:<br />
• Turbobuild Integral<br />
• Turbobuild Dispergate<br />
• Geogrid<br />
Fassadenplatten<br />
aus Textilbeton<br />
Rolle-Gitter:<br />
HTC 15/15-40<br />
HTC 21/21-40<br />
HTC 34/34-40<br />
Matte-Gitter:<br />
HTC 15/15-80<br />
HTC 21/21-80<br />
HTC 34/34-80<br />
sowie verschiedene Geometrien<br />
für spezielle Anwendungen<br />
Mögliche Maße<br />
Bewehrungsstäbe:<br />
Durchmesser: 4, 5, 6, 8, 10 und 12 mm<br />
• Turbobuild Integral,<br />
Längen: 6, 12, 24 und 36 mm<br />
• Turbobuild Dispergate,<br />
Länge: 12 mm<br />
Typische Elementabmessungen:<br />
Länge/Breite/Dicke =<br />
2400/1200/30 mm<br />
Rolle:<br />
max. Breite: 3,00 m, max. Länge: 200 m<br />
Matte:<br />
max. Transportmaße z. B. 1,5 x 600 cm<br />
Sonderanfertigungen<br />
Sonderanfertigungen sind möglich.<br />
Fassadenplatten mit Leibungen und<br />
Eckausbildungen<br />
Formteile, z. B. Winkel und Schubgitter<br />
Bei Bedarf eine Vielzahl von Geometrien<br />
und Festigkeitswerten.<br />
Materialien Basaltfasern • Hochfester Beton<br />
• Gelege aus Carbon- und<br />
Glasfaserrovings<br />
• Carbon<br />
• Glas<br />
• Basalt und<br />
• Kombinationen<br />
Unterstützung<br />
vor Ort<br />
Beratung<br />
Beratung hinsichtlich architektonischer<br />
Bauteile aus Sichtbeton<br />
Zusammenarbeit mit auf Carbonbeton<br />
spezialisierten Planern und Statikern
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Marktübersichten | SAMMELBECKEN | 63<br />
Solidian GmbH<br />
Sigmaringer Straße 150<br />
72458 Albstadt<br />
07431 10-3135<br />
info@solidian.com<br />
www.solidian.com<br />
Thyssen Krupp Carbon Components GmbH<br />
Frankenring 1<br />
01723 Kesselsdorf<br />
0351 32039-504<br />
carbon-components@thyssenkrupp.com<br />
www.thyssenkrupp-carbon-components.com<br />
Wilhelm Kneitz Solutions in Textile GmbH<br />
Holzwiesenweg 17<br />
95028 Hof<br />
09281 59166-00<br />
mail@kneitz-sit.de<br />
https://solutions-in-textile.com<br />
Ebene (Matten-)Bewehrung:<br />
• solidian GRID –Hochleistungsbewehrung<br />
• solidian ANTICRACK – Hochleistungsbewehrung mit<br />
erhöhtem Verbundverhalten<br />
(Rissbeschränkung)<br />
• solidian REMAT – vorgefertigte Matte aus<br />
Bewehrungsstäben<br />
Stabbewehrung:<br />
• solidian REBAR – Stabbewehrungen aus<br />
medienresistenten Glas- und Carbonfasern<br />
Glasfasergewebe:<br />
• für den Einbau in Wärmedämmverbundsysteme<br />
• für den Grob- und Feinputz von<br />
Außen- und Innenwänden<br />
• für die Bewehrung von Industrieböden,<br />
Estrichen und weiteren Bodenbelägen<br />
Stabbewehrung:<br />
Carbon Bewehrungsstäbe „C4R“ mit optimiertem<br />
Nut-Helix-Design<br />
Einlagige Bewehrungen:<br />
- BZT2 - bauaufsichtlich zugelassenes<br />
Sanierungsgelege<br />
- SiTgrid 0XXX - einlagige Carbongelege<br />
- SiTgrid 2XXX - einlagige Glasgelege<br />
- SiTgrid 3XXX - einlagige Mischgelege<br />
Zweilagige Bewehrungen:<br />
- SiTgrid 5XXX - zweilagige Carbongelege<br />
- SiTgrid 6XXX - zweilagige Mischgelege<br />
- SiTgrid 7XXX - zweilagige Glasgelege<br />
Abstandshalter:<br />
Vermittlung der passenden Größen von einem<br />
Partnerunternehmen<br />
Zubehörteile:<br />
• Abstandhalter<br />
• Bindematerial<br />
Ebene (Matten-)Bewehrung auf Basis<br />
imprägnierter, gestreckter Carbon- oder<br />
Glasfaserstränge:<br />
Standard: 6,00 x 2,30 m,<br />
auf Wunsch: 8,00 x 3,00 m,<br />
ab Q3/<strong>2021</strong>: Bewehrung auf Rolle: 80,00 x 2,30 m<br />
Ebene (Matten-)Bewehrung auf Basis von<br />
Stabewehrungen aus Carbon- und Glasfasern:<br />
Standard: 6,00 x 2,30 m, Gitterabstand 15 cm,<br />
Abmessungen nach Kunden-Wunsch<br />
Stabbewehrung aus Carbon- und Glasfasern:<br />
Standard: 6,00 m, weitere Längen auf Anfrage<br />
Formbewehrungen, z. B.:<br />
• L-Winkel<br />
• Rundprofile<br />
• Körbe<br />
• individuelle Formgebungen<br />
• Carbonfasern<br />
• ECR- und AR-Glasfasern<br />
• Basaltfasern<br />
• weitere Fasertypen nach Absprache<br />
• Epoxidharz- und SBR-Systeme für die<br />
Imprägnierung<br />
• Beratung bei der Auswahl und Verarbeitung der<br />
geeigneten Bewehrungslösung<br />
• Unterstützung bei der Erlangung einer<br />
ZiE oder allgemeinen bauaufsichtlichen<br />
Zulassung (abZ)<br />
• Produktdokumentationen, technische Datenblätter,<br />
Einbauhinweise/-anleitungen<br />
Bewehrungslänge:<br />
begrenzt durch maximale Transportlängen<br />
Außendurchmesser in der Anwendung:<br />
10 mm<br />
Weitere Bewehrungsdurchmesser sind möglich.<br />
In Abstimmung mit dem Kunden umsetzbar<br />
Carbonfasern, eingebettet in ein hochtemperaturbeständiges<br />
Spezial-Epoxidharz<br />
• Beratung für carbongerechten<br />
Bewehrungseinsatz<br />
• Verarbeitungshinweise<br />
• Unterstützung bei der Erlangung einer ZiE<br />
• Hilfe bei der Charakterisierung der<br />
Carbonbeton-Komponenten<br />
Standardabmessungen:<br />
- Rollenware: 2,50 x 25,00 m<br />
- Plattenware: 1,25 x 2,00 m<br />
Maximale Breiten:<br />
- Einlagige Bewehrungen = ca. 3,00 m<br />
- Zweilagige Bewehrungen = ca. 2,00 m<br />
Maximale Längen:<br />
- Rollenware: ca. 50 m<br />
- Plattenware: ca. 8 m<br />
Andere Abmessungen können unter Berücksichtigung<br />
technischer Möglichkeiten gerne ausprobiert werden.<br />
• Formteile durch Partnerunternehmen herstellbar<br />
• Vlieskaschierung auf Rollenware durch Partnerunternehmen<br />
herstellbar<br />
• Individuelle und variierende Gelegestrukturen<br />
genau auf das gewünschte Bauteil abgestimmt<br />
• Carbon<br />
• Glas<br />
• Basalt<br />
• Kombinationen<br />
Zusammenarbeit mit auf Carbonbeton<br />
spezialisierten Planern und Statikern
64 | RUBRIKEN <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Veranstalter<br />
DGfdB-Seminare<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
das Badewesen e.V. (DGfdB)<br />
Postfach 340201<br />
45074 Essen<br />
2177<br />
Rechtliche Aspekte<br />
bei der Dienstplangestaltung<br />
in Bäderbetrieben<br />
Seminar 2: 22. Februar <strong>2021</strong><br />
Themen:<br />
Essen<br />
1. Arbeitsrechtliche Grundlagen der<br />
Dienstplangestaltung<br />
1.1 Begriff der Arbeitszeit und<br />
Höchstarbeitszeit<br />
1.2 Ruhezeit und Ruhepausen<br />
1.3 Schichtarbeit<br />
1.4 Sonn- und Feiertagsarbeit<br />
1.5 Rufbereitschaft<br />
1.6 Mehrarbeit und Überstunden<br />
1.7 Umfang und Grenzen<br />
<strong>des</strong> Direktionsrechts<br />
<strong>des</strong> Arbeitgebers<br />
1.8 Rechte <strong>des</strong> Betriebs-/<br />
Personalrates<br />
1.9 Arbeitsschutz<br />
(Mutterschutz, schwer-<br />
behinderte Menschen,<br />
Jugendliche)<br />
Hinweis:<br />
Änderungen vorbehalten;<br />
die Programme können zwei Monate<br />
vor Seminarbeginn angefordert<br />
werden.<br />
*Mitgliederrabatt: 35 €<br />
2. Begriff, Ziele und Bedeutung <strong>des</strong><br />
Dienstplans<br />
2.1 Definition <strong>des</strong> Dienstplans und<br />
<strong>des</strong> Rahmendienstplans<br />
2.2 Zu berücksichtigende Aspekte<br />
bei der Dienstplangestaltung<br />
2.3 Der Dienstplan als juristische<br />
Dokument<br />
3. Technik der Dienstplangestaltung<br />
3.1 Das Dienstplanformular und<br />
seine Bestandteile<br />
3.2 Die Vorgehensweise bei der<br />
Planung<br />
3.3 Dienstplangestaltung und<br />
Personalausfälle<br />
4. Überprüfung von Dienstplänen im<br />
Rahmen einer praktischen Übung<br />
Leitung:<br />
Rechtsanwältin<br />
Ruth Böckmann-Beeker<br />
Die Fortbildung wird in Kooperation mit<br />
der PIW Training & Beratung GmbH,<br />
Schlüchtern, durchgeführt.<br />
435 € einschl. Mittagessen und<br />
Tagungsgetränken*<br />
2176<br />
„Was darf ich … und<br />
wo sind die Grenzen?“ –<br />
Rechte und Pflichten <strong>des</strong><br />
Badpersonals<br />
2./3. Februar <strong>2021</strong><br />
Willingen/Hochsauerland<br />
Themen:<br />
• Ausübung <strong>des</strong> Hausrechts,<br />
Hausfriedensbruch<br />
• Die rechtliche Bedeutung der<br />
Haus- und Badeordnung<br />
• Notwehr/Nothilfe<br />
• Festnahme von Straftätern<br />
• Anwendung körperlicher Gewalt<br />
• Straftaten gegen die sexuelle<br />
Selbstbestimmung<br />
• Die Gratwanderung zwischen<br />
gesetzlicher Sicherungspflicht<br />
(„Garantenstellung“) und kundenorientierter<br />
Dienstleistung<br />
Leitung:<br />
Dirk Sauerborn, Verhaltenstrainer und<br />
Polizeibeamter, Düsseldorf<br />
510 € einschl. Unterkunft und<br />
Verpflegung*<br />
2163<br />
Online-Marketing<br />
in Bädern<br />
18. Februar <strong>2021</strong> Essen<br />
Themen:<br />
• Bedeutung und aktuelle Fälle<br />
im Social-Media-Recht, aktuelle<br />
Rechtsfragen auch aus dem<br />
Bereich Influencer-Marketing<br />
Sie interessieren sich<br />
für ein Seminar?<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Beate Wagner<br />
0201 87969-13<br />
b.wagner@baederportal.com<br />
0201 87969-20<br />
www.baederportal.com/aus-und-fortbildung
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
RUBRIKEN | 65<br />
• Urheberrecht bei Fotos im Bad/<br />
Persönlichkeitsrecht<br />
• Zusammenarbeit mit Dienstleistern<br />
im Online-Marketing<br />
• Sichtbarkeit von digitaler<br />
Kommunikation unter anderem<br />
auf Instagram und Co.<br />
• Abmahnungen und Klagen<br />
verhindern<br />
• Sicherer Start im Social-Web<br />
(Facebook, Instagram …)<br />
• Personalmarketing im Social-Web<br />
• Facebook-Marketing, Live-Erstellung<br />
einer Werbekampagne<br />
mit dem Facebook Pixel<br />
Leitung:<br />
Timo Schirmer, Geschäftsführer<br />
AquaFun Soest GmbH, Marketingexperte,<br />
BA Sport- und Eventmanagement<br />
435 € einschl. Mittagessen und<br />
Tagungsgetränken*<br />
2135<br />
Kompaktseminar<br />
Aufbereitung von<br />
Schwimm- und Badebeckenwasser<br />
2.–5. März <strong>2021</strong><br />
Willingen/Hochsauerland<br />
Themen:<br />
• Wasserchemie und Wasserhygiene<br />
• Verfahrenskombination zur<br />
Beckenwasseraufbereitung<br />
• Produkte und Anlagen<br />
• Die hydraulischen Systeme<br />
• Qualitätsanforderungen<br />
an das Badebeckenwasser<br />
• Korrosion und Korrosionsschutz<br />
Leitung:<br />
Dipl.-Ing. H. H. Kurzmann,<br />
St. Leon-Rot<br />
840 € einschl. Unterkunft und<br />
Verpflegung*<br />
2045<br />
Wartung und<br />
Instandhaltung der<br />
haustechnischen<br />
Gewerke – Teil 2<br />
16.–18. März <strong>2021</strong><br />
Willingen/Hochsauerland<br />
Themen:<br />
• Raumlufttechnische Anlagen<br />
• Auswirkungen der Wartung<br />
auf die Energieeinsparung<br />
und Ressourcenschonung<br />
• Heizungstechnik und<br />
Warmwasserbereitung<br />
• Störfaktoren in der Haustechnik<br />
Leitung:<br />
Dipl.- Ing. (FH) Peter Gansloser,<br />
Hannover<br />
600 € einschl. Unterkunft und<br />
Verpflegung*<br />
2034<br />
Schwimm- und<br />
Badebeckenwasser-<br />
Aufbereitung<br />
nach DIN 19643<br />
für Fachkräfte<br />
Stufe 2: 23.–25. März <strong>2021</strong><br />
Willingen/Hochsauerland<br />
Themen:<br />
• Allgemeine Anforderungen<br />
an die Aufbereitung von<br />
Schwimm- und Badebeckenwasser<br />
• Verfahrenskombinationen<br />
Leitung:<br />
Prof. Dr.- Ing. Gunter Gansloser,<br />
Hannover<br />
600 € einschl. Unterkunft und<br />
Verpflegung*<br />
Geburtstag<br />
19. Februar 1941<br />
Architekt<br />
Karl-Heinz Reuter<br />
Am Südpark 43<br />
41466 Neuss<br />
80<br />
.baederportal.com<br />
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<strong>Archiv</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Badewesens</strong><br />
<strong>Archiv</strong> <strong>des</strong><br />
esens<br />
<strong>Archiv</strong> <strong>des</strong><br />
<strong>Badewesens</strong><br />
K 4358<br />
04 | April 2020<br />
K 4358<br />
04 | Mai 2020<br />
K 4358<br />
04 | Juni 2020<br />
12 Ausgaben für<br />
89 €<br />
Mini-Abo für<br />
18 €<br />
Sie interessieren sich<br />
für ein Abo?<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Annegret Jähner<br />
0201 87969-18<br />
a.jaehner@baederportal.com
66 | FIRMEN UND PRODUKTINFOS <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Firmen und Produktinfos<br />
Wenn das Schwimmbad<br />
zum Ozean wird<br />
Mit virtueller Realität ist fast alles<br />
möglich, doch besonders faszinierend<br />
wird sie immer dann, wenn das<br />
Gesehene mit einer realen körper-<br />
lichen Erfahrung verbunden wird.<br />
Die VR Coaster GmbH & Co.KG entwickelt<br />
Virtual-Reality-Erlebnisse<br />
Foto: Swim VR<br />
auf Achterbahnen für die größten<br />
Parks der Welt. Jetzt bietet das Unternehmen<br />
aus Kaiserslautern eine<br />
Reise zum Ozean an – und das in<br />
jedem Schwimmbad.<br />
„Du musst nicht reisen, um das Meer<br />
zu sehen“, verspricht Swim VR. Eine<br />
wasserdichte VR-Brille samt Schnorchel<br />
und Auftriebsgürtel sind das<br />
Flugticket zum Korallenriff. Badegäste<br />
können das Swim-VR-Set in<br />
jedem Nichtschwimmerbecken nutzen.<br />
Schildkröten, Wale, Mantarochen,<br />
Quallen und ein Korallenriff mit seinem<br />
vielfältigen Leben erscheinen vor dem<br />
Gast, der schnell vergisst, wo er tatsächlich<br />
ist. Durch das Unterwasser-<br />
Set-up wird eine verblüffend reale Reise<br />
in eine andere Welt ermöglicht, die<br />
große wie kleine Badegäste begeistern<br />
und damit ein neues Bewusstsein für<br />
den Schutz der Ozeane erschaffen wird.<br />
Bäder in Deutschland können das<br />
Modul ab sofort sowohl für ein Tages-<br />
Event mieten oder für die dauerhafte<br />
Nutzung kaufen. Dadurch kann der<br />
Umsatz je Badegast gesteigert und<br />
das Erlebnis im Schwimmbad noch<br />
vielseitiger gestaltet werden.<br />
VR Coaster GmbH & Co KG<br />
Trippstadter Straße 110<br />
67663 Kaiserslautern<br />
0631 68039241<br />
info@vrcoaster.com<br />
www.swimvr.de<br />
KI und All-inclusive-Support–<br />
Neues bei AngelEye<br />
AngelEye hat einen Beschleuniger<br />
für Künstliche Intelligenz (KI) entwickelt,<br />
der die Genauigkeit und Präzision<br />
seiner Systeme zur Erkennung<br />
von Ertrinkenden erhöht. Das neue<br />
Modul führt eine Leistungsstufe ein,<br />
die in der Lage ist, die von der ISO<br />
20380:2017 auferlegten Grenzwerte<br />
zu überschreiten.<br />
Die Systeme von AngelEye scannen<br />
und modellieren das Becken dreidimensional<br />
und identifizieren gefährliche<br />
Situationen. Durch maschinelles<br />
Lernen werden die am schwierigsten<br />
zu erkennenden Gefahrensituationen<br />
80 % schneller erkannt. Der Beschleuniger<br />
für KI arbeitet synchron<br />
mit der AngelEye Ai Cloud, was z. B.<br />
zu einer Reduzierung der Fehlalarme<br />
um bis zu 50 % führt.<br />
Es gibt zwei Möglichkeiten ein<br />
AngelEye-System zu beziehen<br />
und beide werden durch eine<br />
schlüsselfertige Projektmanagement-<br />
und Implementierungsunterstützung<br />
zusammengefasst.<br />
Der traditionelle Kauf umfasst eine<br />
einmalige Anfangsinvestition in Verbindung<br />
mit einer jährlichen oder<br />
mehrjährigen Min<strong>des</strong>tgebühr für die<br />
Wartung, die darauf abzielt, das System<br />
bei maximaler Effizienz zu erhalten.<br />
Bei der monatlichen Dienstleistungsgebühr<br />
ist die Belastung einer Anfangsinvestition<br />
und <strong>des</strong> Besitzes von Hardware-<br />
und Software-Plattformen sowie<br />
der damit verbundenen Wartungsdienste<br />
verringert. Die Bereitstellung der<br />
Plattformen sowie die damit verbundenen<br />
Benutzerlizenzen und Updates sind<br />
im Angebot inbegriffen. Darüber hinaus<br />
kümmert sich der AngelEye-Support<br />
ohne zusätzliche Kosten um die Behebung<br />
aller Arten von Störungen und um<br />
die regelmäßige Wartung.<br />
AngelEye Co. Ltd<br />
Via Sant‘Osvaldo, 1<br />
39100 Bozen<br />
Italien<br />
+39 471 1726038<br />
info@angeleye.it<br />
www.angeleye.tech
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
FIRMEN UND PRODUKTINFOS | 67<br />
Waschtisch-Standarmatur<br />
mit Verbrühschutz<br />
Die lino-Armaturenfamilie von CONTI+<br />
zeichnet sich durch modernes Design,<br />
eine wassersparende Selbstschluss-<br />
Technologie und komfortable Bedienbarkeit<br />
aus. Die über 60 Varianten aus<br />
dem lino-Sortiment können gut miteinander<br />
kombiniert werden. Auch bei<br />
der neuen CONTI+ lino Waschtisch-<br />
Standarmatur mit Verbrühschutz ist<br />
das der Fall.<br />
Der patentierte, thermostatisch geregelte<br />
Verbrühschutz erhöht die<br />
Sicherheit bei Kaltwasserausfall und<br />
sperrt die Heißwasserzufuhr in Anlehnung<br />
an DIN EN 1111 normgerecht<br />
nach maximal 300 ml Wasserfluss ab;<br />
auch Druckschwankungen im Kalt-/<br />
Warmwassersystem werden ausgeglichen.<br />
Die Infrarot-Sensorarmatur lässt<br />
sich über den auf der rechten<br />
Seite angebrachten kleinen<br />
Hebel für einen Temperaturbereich<br />
von 15 bis 40° C einstellen.<br />
Dadurch, dass der Thermostat<br />
bereits in der Armatur verbaut<br />
ist, gelingt die Montage<br />
sehr schnell und einfach. Die CONTI+<br />
lino AS L13 ist als Waschtisch-Standarmatur<br />
in Chrom erhältlich. Sie<br />
funktioniert sowohl im Netzbetrieb<br />
als auch über eine 6-Volt-Batterie<br />
und ist mit dem CNX-Wassermanagement-System<br />
und mit der<br />
CONTI+ Service-APP vernetzbar. Dadurch<br />
wird eine zentrale Steuerung<br />
und Überwachung von Hygienemaßnahmen,<br />
wie z. B. eine thermische Des-<br />
Foto: CONTI+<br />
infektion oder zeitgesteuerte Hygienespülungen,<br />
ermöglicht.<br />
CONTI Sanitärarmaturen GmbH<br />
Hauptstraße 98<br />
35435 Wettenberg<br />
0641 982210<br />
info@conti.plus<br />
www.conti.plus<br />
HYDROZON ® -<br />
Kompaktanlagen<br />
Auf Basis <strong>des</strong> seit Jahrzehnten bewährten<br />
HYDROZON ® -Verfahrens er-<br />
zeugen die leistungsstarken Kompakt-<br />
filteranlagen Schwimmbadwasser<br />
ohne Chlor. Die aufeinander abgestimmte<br />
Anlagentechnik der vollautomatisch<br />
arbeitenden Filteranlagen aus<br />
Edelstahl sorgt für eine dauerhaft gute<br />
Wasserqualität.<br />
Durch die integrierte Ozonstufe wird<br />
eine hervorragende Oxidation und<br />
Desinfektion <strong>des</strong> Wassers erreicht.<br />
Daraus resultiert ein angenehmes,<br />
geruchsarmes, sauerstoffreiches,<br />
perlen<strong>des</strong> und optisch kristallklares<br />
Wasser, das besonders für Personen<br />
mit sensitiver Haut geeignet ist.<br />
Mit den abgestuften Leistungseinheiten<br />
lassen sich nahezu alle Aufbereitungsfälle<br />
lösen. HYDROZON ® -<br />
Kompaktanlagen können sowohl in<br />
neue Systeme als auch in bestehende<br />
Anlagen integriert werden. Die Baureihe<br />
P30 ist speziell für den Einsatz in<br />
kleineren Schwimm- und Badebecken<br />
konzipiert.<br />
Die Anlagen zeichnen sich u. a. aus<br />
durch:<br />
• vollautomatischen Betrieb mit<br />
hochwertiger SPS-Steuerung und<br />
Touchpanel<br />
• einen kompakten Steuerschrank<br />
mit integriertem Plasma-Ozonerzeuger<br />
und Sauerstoffkonzentrator<br />
• optimiertes Venturi-/Injektorsystem<br />
mit Vollstromvermischung für<br />
effizienten Ozoneintrag<br />
• leichte Bedienbarkeit<br />
HYDROZON ® -Kompaktflteranlagen P30<br />
für kleinere Becken, Foto: HydroGroup ®<br />
HydroGroup ® /<br />
Hydro-Elektrik GmbH<br />
Angelestraße 48/50<br />
88214 Ravensburg<br />
0751 6009-0<br />
sales@hydrogroup.de<br />
www.hydrogroup.de
68 | STELLENMARKT <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Die Stadt Twistringen als innovative und sympathische<br />
Kommune inmitten <strong>des</strong> Landkreises Diepholz hat folgende<br />
Stellen zu besetzen:<br />
Auszubildende*r zur Fachkraft für Bäderbetriebe (w/m/d)<br />
Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte<br />
dem vollständigen Ausschreibungstext unter<br />
www.twistringen.de „Aktuelles“.<br />
Stellenmarkt<br />
Die Gemeinde Karlsbad hat für das<br />
Freibad in Karlsbad-Langensteinbach zum nächstmöglichen<br />
Zeitpunkt verschiedene Stellen zu besetzen:<br />
• Fachangestellte/r<br />
für Bäderbetriebe (m/w/d)<br />
Vollzeit<br />
• Rettungsschwimmer (m/w/d)<br />
Saisonabhängige Beschäftigung<br />
• Auszubildende/r zur/zum<br />
Fachangestellten für<br />
Bäderbetriebe (m/w/d)<br />
Ausbildungsbeginn 01.09.<strong>2021</strong><br />
Fühlen Sie sich angesprochen?<br />
Hier fi nden Sie auch weitere Details zu den<br />
ausgeschriebenen Stellen:<br />
www.karlsbad.de/bauen und wirtschaft/stellen<br />
und ausbildungsbörse/stellenangebote der gemeinde<br />
Für Auskünfte stehen Ihnen<br />
Herr Schroth, Freibad, Tel. 0162/2994647, oder<br />
Frau Jäck, Personalamt, Tel. 07202/9304-449,<br />
gerne zur Verfügung.<br />
Sie haben Interesse, dann senden Sie<br />
bitte Ihre aussagefähigen Bewerbungsunterlagen<br />
an:<br />
Bürgermeisteramt Karlsbad,<br />
Personalamt,<br />
Hirtenstraße 45<br />
76307 Karlsbad<br />
Der Markt Kastl<br />
sucht für sein Freibad<br />
eine/n Fachangestellte/n für Bäderbetriebe<br />
(m/w/d; in Vollzeit)<br />
Ihre Bewerbung senden Sie bitte bis 31.01.<strong>2021</strong> an den<br />
Markt Kastl, Marktplatz 1, 92280 Kastl oder per E-Mail an<br />
info@kastl.de (Online-Bewerbungen bitte nur im PDF-<br />
Format).<br />
Auskünfte erteilt:<br />
1. Bgm. Herr Stefan Braun<br />
Tel. 09625/9204-0<br />
Weitere Infos unter:<br />
https://www.kastl.de/page_2_6.php<br />
Die Stadt Twistringen als innovative und sympathische<br />
Kommune inmitten <strong>des</strong> Landkreises Diepholz hat folgende<br />
Stellen zu besetzen:<br />
Auszubildende*r zur Fachkraft für Bäderbetriebe (w/m/d)<br />
Alle weiteren Informationen entnehmen<br />
Sie bitte dem vollständigen Ausschreibungstext<br />
unter<br />
www.twistringen.de „Aktuelles“.<br />
Macht Krach.<br />
Viele haben das ganze Jahr nicht<br />
genug zu essen. Spenden Sie Saatgut.<br />
brot-fuer-die-welt.de/ernaehrung<br />
Diese Ausgabe enthält<br />
folgende Beilage:<br />
AquaKinetics GmbH, Teningen<br />
https://www.aqua-kinetics.de/<br />
(Gesamtauflage)<br />
Sollte in Ihrer Ausgabe die oben genannte<br />
Beilage fehlen, rufen Sie uns bitte unter<br />
der Telefonnummer 0201 87969-19 an.<br />
Die Stadt Twistringen als innovative und sympathische<br />
Kommune inmitten <strong>des</strong> Landkreises Diepholz hat folgende<br />
Stellen zu besetzen:<br />
Auszubildende*r zur Fachkraft für Bäderbetriebe (w/m/d)<br />
Alle weiteren Informationen entnehmen Sie bitte<br />
dem vollständigen Ausschreibungstext unter<br />
www.twistringen.de „Aktuelles“.<br />
Macht Hoffnung.<br />
Für den Inhalt der Beilage sowie deren rechtliche<br />
und inhaltliche Unbedenklichkeit ist ausschließlich<br />
der Auftraggeber verantwortlich.
<strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
STELLENMARKT | 69<br />
Wir, die Bäder Pfaffenhofen a. d. Ilm GmbH, sind ein junges Unternehmen, das 2019 den Betrieb für das<br />
Freibad an der Ingolstädter Straße sowie für das Hallenbad in der Realschule übernommen hat. Als 100%iges<br />
Tochterunternehmen der Stadtwerke Pfaffenhofen kümmern wir uns mit einem jungen und engagierten<br />
Team um die beiden Bäder im saisonalen Wechsel. Derzeit baut die Stadt Pfaffenhofen ein modernes Schulund<br />
Freizeitbad, das mit Fertigstellung in <strong>2021</strong> ebenfalls durch uns betrieben wird und das vorhandene<br />
Hallenbad ersetzen wird.<br />
Für den Betrieb unserer Bäder suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
Fachangestellten für Bäderbetriebe als Schichtführer (M*)<br />
Weitere Informationen fin<strong>des</strong>t Du unter www.stadtwerke-pfaffenhofen.de in der Rubrik ÜBER UNS / Karriere.<br />
Bei Fragen hilft Dir Stefan Eisenmann unter der 0172/8962958.<br />
Wenn Du Dich für die Aufgabe begeisterst und Du ein Teil unseres Teams werden möchtest, freuen wir uns, Dich<br />
kennenzulernen! Bewirb Dich vorzugsweise direkt über die Homepage der Stadtwerke Pfaffenhofen oder<br />
schicke uns Deine Bewerbungsunterlagen (ausschließlich als pdf) an personal@stadtwerke-pfaffenhofen.de<br />
* = Mensch - alles andere ist unwichtig<br />
Mitgliederrabatt für Stellenanzeigen!<br />
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- jetzt neu - auch auf den Farb-Preis.<br />
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Die Stadt Koblenz im UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt<br />
für das Sport- und Bäderamt einen<br />
Fachangestellten (w/m/d) für Bäderbetriebe<br />
(Vollzeit / unbefristet)<br />
AZ: 10.20/Gom., Nr. 23/2020<br />
Die Bewerbungsfrist endet am 16.01.<strong>2021</strong><br />
Nähere Informationen zu den Aufgabenspektren,<br />
zu den Anforderungen und der Form<br />
der Bewerbung finden Sie unter:<br />
www.karriere.koblenz.de<br />
Stadtverwaltung Koblenz<br />
– Amt für Personal und Organisation –<br />
Postfach 20 15 51<br />
56015 Koblenz
70 | STELLENMARKT <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Die Programme aller Stadtteile finden Sie unter<br />
Die Stadt Horb a.N.<br />
Die Stadt Horb a.N. sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt einen<br />
Betriebsleiter für das Neckarbad (m/w/d) 100 %<br />
www.reinheim.de<br />
Stadt Reinheim<br />
Zum 01.03.<strong>2021</strong> suchen wir für das Freibad der Stadt Reinheim eine/n<br />
Meister/in für Bäderbetriebe<br />
als Betriebsleitung (m/w/d)<br />
Betriebsleiter für das Neckarbad (geprüfter Meister (m/w/d) für 100 Bäderbetriebe) % Von den Bewerbern/Bewerberinnen erwarten wir neben einer abgeschlossenen<br />
Ausbildung zum Meister für Bäderbetriebe Flexibilität,<br />
(geprüfter sowie Meister für Bäderbetriebe)<br />
Belastbarkeit und die Bereitschaft, einen während der Freibadsowie<br />
einen einen Fachangestellten für Bäderbetriebe (m/w/d) Saison 100 erhöhten % Arbeitsaufwand zu bewältigen. Die Beschäftigung<br />
Fachangestellten Aufgabenschwerpunkte für Bäderbetriebe sind die Beckenaufsicht (m/w/d) sowie100 die Bedienung %<br />
erfolgt und Überwachung gemäß Tarifvertrag der für den öffentlichen Dienst (TVöD).<br />
technischen Anlagen und der Kassen im Schichtbetrieb in unserem Neckarbad. Als Betriebsleiter<br />
Nähere Auskünfte werden unter der Rufnummer 06162/805-120<br />
sind Sie für die die Organisation und Steuerung <strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> verantwortlich.<br />
Aufgabenschwerpunkte sind die Beckenaufsicht sowie die gerne erteilt. Bewerbungen sind unter Beifügung von Lebenslauf<br />
Wir bieten eine leistungsgerechte Bezahlung nach TVöD sowie eine ganzjährige Beschäftigung.<br />
Bedienung und Überwachung der technischen Anlagen und und Zeugnissen zu richten an den<br />
der Kassen im Ein Schichtbetrieb ausführliche Stellenanzeige in unserem finden Sie Neckarbad. auf unserer Homepage Als Betriebsleiter<br />
sind Sie für die die Organisation und Steuerung Cestasplatz 1, 64354 Reinheim<br />
unter<br />
Magistrat der Stadt Reinheim – Personalamt –<br />
www.horb.de/stellenangebote.<br />
<strong>des</strong> Ba<strong>des</strong> verantwortlich.<br />
Über Ihre aussagekräftige Bewerbung bis 27. <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong> an bewerbungen@horb.de freuen wir<br />
uns.<br />
Wir bieten eine leistungsgerechte Bezahlung nach TVöD<br />
sowie eine ganzjährige Beschäftigung.<br />
Ein ausführliche Stellenanzeige finden Sie auf unserer Homepage<br />
unter www.horb.de/stellenangebote.<br />
Über Ihre aussagekräftige Bewerbung bis 27. <strong>Januar</strong> <strong>2021</strong> an<br />
bewerbungen@horb.de freuen wir uns.<br />
Anzeigenschluss<br />
für die Februar-Ausgabe <strong>2021</strong> ist am 13.01.<strong>2021</strong>.<br />
Erscheinungstermin<br />
ist der 01.02.<strong>2021</strong>.<br />
Unser Crossmedia-Paket<br />
Für einen Aufpreis von 50 % <strong>des</strong> Print-Preises veröffentlichen wir Ihre<br />
Stellenanzeige crossmedial – nicht nur hier im <strong>AB</strong>, sondern auch im<br />
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individuelle Laufzeiten nach Absprache möglich<br />
* Bitte beachten Sie, dass die Anzeigen für Print und Online identisch sein müssen.<br />
Fachpersonal gesucht?<br />
Ihre Ansprechpartnerin:<br />
Annegret Jähner<br />
0201 87969-18<br />
a.jaehner@baederportal.com
Corona-Plakate<br />
in DIN A1, DIN A2 oder DIN A3 und kleine Einzelschilder<br />
zum Ausdrucken fi nden Sie auf unserer Website<br />
www.baederportal.com/hinweisschilder
72 | IMPRESSUM <strong>AB</strong> 01/<strong>2021</strong><br />
Impressum<br />
<strong>AB</strong> <strong>Archiv</strong> <strong>des</strong> <strong>Badewesens</strong><br />
74. Jahrgang<br />
Fachzeitschrift für Praxis, Technik,<br />
Wissenschaft und Betriebswirtschaft<br />
ISSN 0932-3872<br />
Herausgeber<br />
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V.<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
0201 87969-0<br />
0201 87969-20<br />
info@baederportal.com<br />
www.baederportal.com<br />
Redaktionsgeschäftsstelle<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
Haumannplatz 4, 45130 Essen<br />
Annegret Jähner (aj)<br />
0201 87969-18<br />
a.jaehner@baederportal.com<br />
Chefredakteurin<br />
Ann-Christin von Kieter (AvK)<br />
Anschrift: s. Redaktionsgeschäftsstelle<br />
0201 87969-12<br />
a.vonkieter@baederportal.com<br />
Redakteure<br />
Dr. Christian Ochsenbauer (ChO)<br />
0201 87969-11<br />
ch.ochsenbauer@baederportal.com<br />
Dipl.-Ing. Konstanze Ziemke (Zi)<br />
0201 87969-17<br />
k.ziemke@baederportal.com<br />
Verlag und Anzeigen<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
das Badewesen GmbH<br />
Postfach 34 02 01, 45074 Essen<br />
0201 87969-18<br />
0201 87969-21<br />
www.baederportal.com<br />
Verlagsleiter<br />
Dr. Christian Ochsenbauer<br />
Anschrift: s. Verlag und Anzeigen<br />
Stellenanzeigen und Vertrieb<br />
Annegret Jähner<br />
0201 87969-18<br />
a.jaehner@baederportal.com<br />
Werbeanzeigen und Vertrieb<br />
Sebastian Friedrich<br />
0201 87969-19<br />
s.friedrich@baederportal.com<br />
Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 24,<br />
gültig ab 01.01.<strong>2021</strong>.<br />
Layout<br />
giftGRÜN GmbH Digitalagentur<br />
Pascalstraße 6, 52076 Aachen<br />
www.giftgruen.com<br />
Satz und Bildbearbeitung<br />
Staudt Lithographie GmbH<br />
Kohlenstraße 34, 44795 Bochum<br />
www.staudt-online.de<br />
Druck und Vertrieb<br />
Stolzenberg Druck GmbH & Co. KG<br />
Osemundstraße 11, 58636 Iserlohn<br />
Erscheinungsweise<br />
monatlich, am Anfang <strong>des</strong> Monats.<br />
Bei unverschuldetem Nichterscheinen<br />
besteht kein Anspruch auf Nachlieferung<br />
oder Erstattung.<br />
Bezugskosten<br />
Jahresabo 89,- € inkl. MwSt. und Versand,<br />
Ausland zzgl. Versandkosten.<br />
Einzelhefte 9,- € inkl. MwSt.<br />
zzgl. Porto- und Versandkosten<br />
Hinweise<br />
Beiträge, die mit Namen oder Initialen<br />
<strong>des</strong> Verfassers gekennzeichnet sind,<br />
stellen nicht unbedingt die Meinung der<br />
Redaktion dar. Für die Einsendung von<br />
nicht angeforderten Beiträgen wird keine<br />
Gewähr übernommen. Die in der Rubrik<br />
„Firmen und Produktinfos“ veröffentlichten<br />
Informationen liegen in der Verantwortung<br />
der bezugnehmenden Unternehmen.<br />
Alle Rechte, auch die <strong>des</strong> auszugsweisen<br />
Nachdrucks und der Vervielfältigung<br />
bleiben nach Maßgabe der gesetzlichen<br />
Bestimmungen Herausgeber und Verlag<br />
vorbehalten.<br />
©<br />
Deutsche Gesellschaft für<br />
das Badewesen e.V.<br />
Anzeigenindex<br />
AntiSlide Anti-Rutsch-Systeme International,<br />
Karlsruhe<br />
www.antislide.de Seite 10<br />
AquaKinetics GmbH - Bewegung im Wasser,<br />
Teningen<br />
www.aqua-kinetics.de<br />
BAC pool systems GmbH, Ettlingen<br />
Beilage (Gesamtauflage)<br />
www.bac.ag Seite 3<br />
BADEPARK BAD WIESSEE, Bad Wiessee<br />
www.badepark-bad-wiessee.de Seite 37<br />
Beierlorzer GmbH, Mülheim an der Ruhr<br />
www.beierlorzer-gmbh.de Seite 39<br />
dp Poschen Wasseraufbereitung,<br />
Solingen<br />
www.dp-wasseraufbereitung.de Seite 29<br />
e.s.m. Edelstahl- Schwimmbad-, Pirna<br />
www.esm-pirna.de<br />
Fashy GmbH, Korntal-Münchingen<br />
4. Umschlagseite<br />
www.fashy.de Seite 11<br />
FWT GmbH Flamingo water technology,<br />
Vogtei OT Langula<br />
www.flamingo-group.de Seite 12<br />
HTS tentiQ GmbH, Kefenrod<br />
www.hts-tentiq.de Seite 55<br />
IBA-Aqua-Pflege-Produkte GmbH,<br />
Philippsburg<br />
www.iba-aqua.com Seite 47<br />
Ingenieurbüro Möller + Meyer Gotha GmbH,<br />
Gotha<br />
www.moellermeyer.de Seite 33<br />
Kasagranda Systemmandat GmbH,<br />
Bad Homburg<br />
www.kasagranda.com Seite 35<br />
Lan<strong>des</strong>messe Stuttgart GmbH,<br />
Stuttgart<br />
www.interbad.de Seite 60<br />
LEGIO-WATER GmbH,<br />
Waldddorfhäslach<br />
www.legio.com Seite 34<br />
Roigk GmbH & Co., Gevelsberg<br />
www.roigk.de Seite 43<br />
RZB Zeller Berlin GmbH & Co. KG, Berlin<br />
www.baederroste.de Seite 50<br />
Schunk Interieur GmbH, Klingenthal<br />
www.relaxfactory.de Seite 7<br />
Supergrip Deutschland GmbH, Rellingen<br />
www.supergrip.de Seite 9<br />
Thomas Herrmann GmbH swimroll,<br />
Gummersbach<br />
www.swimroll.de Seite 45<br />
VR Coaster GmbH & Co. KG, Kaiserslautern<br />
www.swimvr.de Seite 41<br />
WTA-Vogtland GmbH, Plauen<br />
www.wta-vogtland.de Seite 59<br />
Zeller Bäderbau GmbH, Berlin<br />
www.zeller-baederbau.com<br />
2. Umschlagseite
Deutsche Gesellschaft für das Badewesen e.V.<br />
BäderAtlas<br />
Öffentliche Schwimmbäder auf einen Blick<br />
Ca. 5 600 Bäder in ganz Deutschland, selektierbar nach den Badtypen Hallenbad,<br />
Kombibad, Freibad und Naturbad sowie nach den Nutzungsarten Sportbad,<br />
Freizeitbad und Schul-/Lehrschwimmbad. Außerdem über 2 500 Ba<strong>des</strong>tellen.<br />
interaktive Deutschlandkarte zum schnellen Finden von Bädern<br />
am PC und auf mobilen Endgeräten<br />
Bädersuche auch nach Gemeinden, unterstützt durch die Umkreissuche<br />
aktuelle Bäderstatistik für ganz Deutschland und nach Bun<strong>des</strong>ländern<br />
Basisinformationen und Link zur Website verknüpft mit jedem Bad<br />
wertvolle Informationen für politische Entscheidungsträger,<br />
öffentliche und private Badbetreiber, Architekten, Planer,<br />
Ausstatter der Bäderbranche, Medien und private Nutzer<br />
Datenbasis für die repräsentativen DGfdB-Bäderbefragungen<br />
www.baederatlas.com