Hand auf's Herz - Deutschen Gesellschaft für Thorax-, Herz
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Grußwort des Vorstandsvorsitzenden der<br />
<strong>Deutschen</strong> <strong>Herz</strong>stiftung<br />
Sehr geehrter Herr Tagungspräsident,<br />
sehr verehrte Damen, sehr geehrte Herren,<br />
ich begrüße Sie ganz herzlich zu dieser 42. Jahrestagung der <strong>Deutschen</strong> <strong>Gesellschaft</strong><br />
<strong>für</strong> <strong>Thorax</strong>-, <strong>Herz</strong>- und Gefäßchirurgie (DGTHG) 2013 in Freiburg im<br />
Breisgau im Namen des Vorstands der <strong>Deutschen</strong> <strong>Herz</strong>stiftung.<br />
Es ist gerade ein Jahr her, als ich zur 41. Jahrestagung darlegte, wie sehr der<br />
<strong>Deutschen</strong> <strong>Herz</strong>stiftung daran gelegen ist, die interdisziplinäre Annäherung<br />
zwischen den Kardiologen und <strong>Herz</strong>chirurgen im Sinne der Teambildung in der klinischen Praxis<br />
mehr und mehr zu vertiefen. Aus Sicht der <strong>Herz</strong>stiftung hat sich das Kooperationskonzept der<br />
<strong>Herz</strong>teams im Sinne einer wirklich verbesserten und sichereren Behandlung von <strong>Herz</strong>patienten<br />
bewährt. Den <strong>Herz</strong>teams aus Kardiologen und <strong>Herz</strong>chirurgen kommt eine besondere Bedeutung<br />
zu, weil sich nicht selten erst durch die enge Zusammenarbeit beider Disziplinen die <strong>für</strong> den<br />
<strong>Herz</strong>patienten wirklich beste, weil individuell abgestimmte Therapie finden lässt. Am besten lassen<br />
sich in den <strong>Herz</strong>teams die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten – auch unter Berücksichtigung<br />
der Langzeitergebnisse – <strong>für</strong> den Kranken abwägen und die optimale Therapiestrategie<br />
<strong>für</strong> die spezielle Situation des Patienten empfehlen. Dass diese Zusammenarbeit immer mehr<br />
an Bedeutung gewinnen wird, lässt sich an den neueren Entwicklungen der kathetergestützten<br />
Verfahren wie PCI und den Verfahren des Aorten- und Mitralklappenersatzes absehen. Hier sind<br />
<strong>Herz</strong>teams im OP schon jetzt unerlässlich, um optimale Ergebnisse <strong>für</strong> die Therapie zu erzielen.<br />
Dass der Gedanke der <strong>Herz</strong>teams auch Eingang in die ESC-Leitlinie gefunden hat, indem die ESC<br />
die Durchführung der TAVI durch <strong>Herz</strong>teams empfiehlt, bestätigt diesen zukunftsweisenden Kurs<br />
in Richtung <strong>Herz</strong>team.<br />
Mehr Anlass zur forcierten Weiterentwicklung – und Evaluierung – dieses Kooperationskonzepts<br />
und weniger ein Hinderungsgrund <strong>für</strong> seine Etablierung in der deutschen <strong>Herz</strong>medizin sollten<br />
einige kritische Anmerkungen sein wie jüngst auf einer Grundsatzdebatte auf dem DGK-Herbstkongress.<br />
Solche Diskussionen zeigen doch, wie viel Bewegung in dieses Thema gekommen ist<br />
und dass nun Kardiologen und <strong>Herz</strong>chirurgen ihre Standpunkte austauschen und auf diesem Weg<br />
das <strong>Herz</strong>team-Konzept verbessern helfen.<br />
Damit <strong>Herz</strong>teams nicht nur in Eigeninitiative und vereinzelt von Kliniken und <strong>Herz</strong>zentren eingesetzt<br />
werden, sondern sich möglichst im Rahmen der Zertifizierung bundesweit zu einem allgemeinen<br />
Qualitätsstandard entwickeln, wird das Team-Prinzip von der <strong>Deutschen</strong> <strong>Herz</strong>stiftung<br />
vehement unterstützt: mit dem Ziel, dass es sich dort etabliert, wo es <strong>für</strong> eine optimale Therapie<br />
notwendig ist.<br />
So halten wir es <strong>für</strong> unerlässlich, dass in der Aus- und Weiterbildung von Kardiologen und <strong>Herz</strong>chirurgen<br />
Erfahrungen im jeweils anderen Fach Pflicht werden sollten, um die Bildung von <strong>Herz</strong>teams<br />
als zukünftigen Standard auch in der Ausbildung angehender <strong>Herz</strong>spezialisten zu verankern.<br />
Nur durch diesen Blick hinüber in die andere, zumal ja benachbarte Disziplin, lässt sich die<br />
im Klinikalltag lästige Abgrenzung der Disziplinen – oder vielmehr: „Lager“ – der Kardiologen und<br />
<strong>Herz</strong>chirurgen überwinden. Manche <strong>Herz</strong>zentren haben sie bereits überwunden, manche sind<br />
gerade dabei es zu tun.<br />
www.dgthg-jahrestagung.de Page 7